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Mitteilungen aus dem Bublifum.

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Dienstag, 19. August 1980.

Goebbels   Stammgast in Moabit  .

Von Hans Wesemann  .

Herr Josef Goebbels  , das Oberhaupt nicht soviel im Profil zeigen, dann sieht er ganz der Berliner   Nazis, hat in dieser Woche nicht aus wie eine Bildtafel aus dem Rassenwert seines weniger als fünf Termine wegen Beleidi- Parteifreundes Professor Günther- da, wo er gung politischer Gegner. Er dürfte damit den Tschandalentyp des unterrassigen Menschen für Deutschland   eine Reforleistung aufge- abfonterfeit. Diese Kontrastwirkung wird noch stellt haben. deutlicher, wenn man neben Goebbels   seinen Ver­teidiger, den großen blonden Grafen von der wirft, um in der rassischen Gebrauchssprache von wie ein Lichtedeling" neben einem Alfen" Gol; sieht, der mit seinem Fiduskopf geradezu Herrn Goebbels   zu bleiben.

Aber Hindenburg  !

Der Film.

Nr. 194.

Amerikanische   Revolutionsoperette. ,, Das Lied der Freiheit."

ohne Fadel im erhobenen Arm vorstellen kann. Das Girl wird nun verhaftet. Zu seiner Befreiung bricht die Revolution aus. Nächtlicherweile bewegt sich ein gemütlicher Fadelzug mit Musik gegen Paris  . Der Held holt die Heldin aus dem Kerler und umarmt sie vor dem versammelten Volk. Die Revolution hat ihren Zwed erfüllt...

Wenn eine kommende Zeit die Klassischen Lei. stungen der stummen Filmkunft zusammenstellen wird, so wird unter diesen Werken der erste Aft des Riefenzirkus„ Gleich", dessen Erfolg sich von großen Napoleon  " Films von Abel Gance   fein, Tag zu Tag steigert, gibt täglich abends 8 Uhr der die Geburt der Marseillaise  " darstellt. Er ist seine Vorstellungen, Mittwoch, Samstag und Nazis als Zaungäfte. ein unvergeßliches und unvergängliches Stunstwerf. Sonntag finden außerdem Vorstellungen um 3 Uhr statt, in welchen auch das vollständige Pro: des Kriminalgerichtes, drückt sich ein Haufen amerikanischen Tonfilm" Marseillaise  " ſicht, In der Turmstraße vor dem großen Portal Regisseurs muß man denken, wenn man den langen In der Turmstraße vor dem großen Portal An diese dreihundert Meter des genialen französischen  gramm zur Vorführung gelangt, dabei zahlen junger Burschen auf dem Fußzweg herum. die Kinder auf allen Blägen nur halbe Preise. tragen Widelgamaschen und Windjacken, aber es Sic der bei uns denTitel ,, Das Lied der Freiheit" führt. Was Der 300 des Riefenzivfus„ Gleich" ist täglich von ist doch nur ein fümmerlicher Ersatz für das ver­haben die Amerikaner aus der Entstehungsgeschichte 9 Uhr früh bis 6 Uhr abends durchgehend geöffnet botene Braunhemd, das sonst so nett zur Bele­der Revolutionshymne gemacht! Angeblich soll der und enthält die seltensten egotischen Exemplare, bung des Berliner   Straßenbildes beitrug. So Die Verhandlungsleitung bringt es einem Film dem Zuschauer den Geist der Zeit" nabe­wie ſie ſelbſt mancher Großstadt- 300 nicht besitzt. ſtehen denn diese getreuen Trabanten des Herrn wahrlich nicht in Erinnerung, daß es sich bei bringen; was er ihm tatsächlich nahebringt, ist aber Die Kapellen des Riesenzirkus„ Gleich" geben Goebbels  , die man zur Frühdienstübung befohlen diesem Prozeß doch schließlich und endlich um nur der Geist der Operette. Rouget de l'Isk heute Freikonzerte, und zwar von 10 bis 12, 16 bat, mißvergnügt in dem feinen Regen und un- eine grobe Beleidigung des Herrn Goebbels   gegen wurde zum seschen Operettentenor, der bei jeder bis 18 und 19 bis 20 Uhr, an Tagen mit zwei terscheiden sich in gar nichts von den anderen den von ihm angeblich so verehrten Herrn Reichs- möglichen und unmöglichen Gelegenheit ein Liedchen Borstellungen von 10 bis 12, 14 bis 15 und 19 bis gewöhnlichen Zivilisten, die schon das Augen- präsidenten handelt. Dieser Name, der jedem schmettert. präsidenten handelt. Dieser Name, der jedem schmettert. Seine Braut, ein nedisches Girl, das 20 Uhr. Man miẞtrane vor allen Dingen den braucnrunzeln eines einzigen Scrupos in ge- deutschen   Herzen teuer ist, wird nur genannt, als leider auch sehr sangesfreudig ist, avancierte zum jenigen Gerüchten, die wissen wollen, daß bereits bührendem Respekt hält. Auch ein nettes blondes man den inkriminierten Artikel aus dem An- Symbol der Freiheit und läuft mit einer Fadel die billigeren und mittleren Bläse ausverkauft Fräulein trippelt aufgeregt vor dem Eingang hin griff" des Herrn Goebbels   nochmals vorliest. herum, weil der Amerikaner sich halt seit der Er­jeien. Die Direktion des Riesenzirkus„ Gleich" und her. Sie hält einen Blumenstrauß in der Hindenburg selber hat in einem Schreiben an das richtung der Freiheitsstatue die Freiheit nicht mehr teilt hierzu ausdrücklich mit, daß bis zum Beginn Hand, um ihn ihrem Heros zu überreichen, wenn Gericht erklärt, daß er nach dem ersten Urteil, der Vorstellung noch immer Pläße in den mitt er jetzt gleich, immer wieder mal nach Moabit   das mit einer kleinen Geldstrafe praktisch genom­Heren Kategorien zu haben sind. Wer sicher gehen muß, um hier peinliche Rede und Antwort zu men die Rehabilitierung von Goebbels   bedeutete, will, erkundige sich vorher telephonisch unter Nr. stehen. Unvermutet fährt das Auto vor. Der lein Interesse an einer Bestrafung des Herrn 25.973, er wird immer noch einen Platz haben stramme Chauffeur hilft Herrn Goebbels distret Goebbels mehr habe. Aber der Herr Staatsan können. Benutzen Sie den Vorverkauf, der täglich beim Aussteigen. Aber man sicht doch, daß der walt hat pflichtgemäß Berufung eingelegt und an den 12 Zirkuslaſſen ſtattfindet, und zwar von große Tribun ein lahmes Bein hat, das ihm Serr Goebbels natürlich auch. Der Vorsitzende 3 Uhr früh, den ganzen Tag über. Außerdem find nicht nur in dieser Lebenslage peinlich. Der Fr bedauert, daß er leider wieder in die Ver­spricht in väterlichen Tönen zu Herrn Goebbels  . atoch Karten zu haben bei Truhlářová. 859 Führer seiner Leibgarde gibt, etwas zu früh, den Er Befehl zum fascistischen Gruß. Aber es flingt handlung eintreten muß. Aber vielleicht könnte etwas dünn. Man hört es kaum wie die eng- doch Herr Goebbels   so liebenswürdig sein und brüftigen Jünglinge ihr Seil" rufen. Das nicht seine Berufung zurückziehen. Denn schließlich sei sehr zahlreiche Publikum sieht mit erstauntem doch Hindenburg   auch ein Mann von einigen Spott die hochgerechten Arme. Ein Arbeitsmann Meriten und Goebbels   fönne ihm deshalb doch faßt die Volksstimmung in dem schönen Satz zu nun auch etwas entgegenkommen. Alles hält den Die Arbeiten für den Bau des Stadions, sammen: Jawoll, so hoch liegt bei uns der Atem an. Man fühlt, es ist ein historischer bas zu Beginn des Sommers 1931 fertiggestellt sein Dreck." Augenblick. Aber Josef Goebbels   steht über der dürfte, schreiten raidh fort. Die großen Sportanlagen, Situation: Ich bedauere sehr, ich kann diese Er­Fußballpläße, Laufbahnen, Sprunggruben und Er wirft noch fleiner, wenn er sich jetzt auf- flärung nicht abgeben." Er zieht die scharfgebü Trainingplätze sind zum größten Teil bereits vollen- redt. Man wird den Verdacht nicht los, daß er gelten Hosenfalten zum r- tenmale gerade und det. Der Bau der großen Tribüne, die in Eisen- ein Gradehalterforjett trägt, um möglichst stramm nimmt mit gelassener Würde die Glückwünsche betonkonstruktion durchgeführt wird, steht ebenfalls militärisch zu wirken. Auch sonst bemüht er sich, und Händedrücke seiner Freunde für diese Ruh­vor der Vollendung. Nunmehr werden bereits die möglichst diszipliniert mit der gelassenen Ruhe mestat entgegen. Das Gericht aber muß nun zu lesten Arbeiten für die Zubauten des Stadions, jenes arischen Idealmenschen zu sprechen, dessen seinem lebhaften Bedauern doch in die Verband die Garderoben, die Kabinen für die Sportler, die Widergeburt er ja bekanntlich verkörpert. Und lung eintreten und aktenmäßig feststellen, ob Hin verſchiedenen Räume für die Aerzte und Angestellten seine Herren Richter machen es ihm auch leicht, denburg durch die Annahme des Young- Planes ſowie die Dienſträume, fertiggestellt. Der Gemeinde- die Haltung zu bewahren. Aber unversehens Verrat am deutschen   Volfe begangen hat, wie ratsausschuß für techniſche Angelegenheiten hat in bricht bei Josef Goebbels   das wahre Tempera- ihm Herr Goebbels   in wenig freundlicher Form feiner letzten Sigung die Vergebung der Tischler. ment   durch. Die Stimme wird laut, brüllend, vorgeworfen hat. Es ist schon so: Wenn man im arbeiten für den Stadionbau und die Herstellung der wobei er leider nur vergißt, daß der kleine Ge- heutigen Deutschland   Weltgeschichte machen will, eiſernen Fenſterteile genehmigt. Die Kosten für diese richtssaal Nr. 536 nicht dieselben affuſtiſchen muß man ein Amtsgericht bemühen. Das weiß Herstellungen betragen 228.000 Schilling. Wirkungen hat, wie der Saal der Friedrichs in diesen Dingen nämlich besser Bescheid, als die, hainbrauerei. So daß die mächtigen Schallwellen, die es eigentlich angeht. die niemand in diesem Kleinen Brustkasten ver­mutet, von den Wänden zurüd und auf Herrn Goebbels   prallen. Schlimm auch für ihn, daß er

Sport* Spiel

*

Körperpflege

Der Bau des Wiener   Stadions.

Josef Goebbels   spricht.

Goebbels   Kronzeuge.

Er ist allerdings nicht mehr am Leben. Scit

Er fingt, sie singt, alle ſingen. Besonders geiſt. reich erschien den Erzeugern des Films wohl der Einfall, Rouget de l'Isle   die Marseillaise   vor dem König singen zu lassen; daß er sie englisch finat, macht die Szene noch alberner. Karikatur, von händeringenden und brüllenden Statisten umgeben, verkörpert den treibenden Geist der Revolution. Die Barrikadentämpfe wurden so geschickt gestellt, daß sie Gelächter auslösen. Wenn die Revolutionäre von 1789 feine besseren Strategen gehabt hätten als den Regisseur dieses Films nun, dann wäre es wahrscheinlich gar nicht zu die sem Revolutionsfilm" gekommen.

Bevor die Revolution siegt, wird gesungen.

Der Tenor der Operette ist John Boles  , ein Sänger ohne mimische Ausdrudstraft. Die Sou­brette ist Laura La Plante  , die wohl schlecht, dafür aber reichlich singt. Schmalzige Liebesduette, deren Refrain sich durch den ganzen Film zicht, sollen die Wirkung vertiefen, verzerren sie aber nur ins Komische. Die ganze Angelegenheit, als großes, ernſtes, historisches Schauspiel gedacht, wirft wie eine unfreiwillige Poſſe. Vielleicht kann die Universal den amerikanischen Hinterwäldlern mit dieser Darstellung der Revolution imponieren; ein europäisches Publikum, das zur Revolution und zum Revolutionslied andere Beziehungen hat als die Operettenlibrettisten, fann dieses Machwer! bestenfalls auslachen. Was das Wiener Pu

Parteigenoſfin! Parteigenoſſe! die Hände nicht ruhig halten kann. Ich habe rund 170 Jahren iſt er zu seinen erlauchten blikum ja auch getan hat

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der

„ Kinderfreunde?"

wenn nicht, dann tritt bei. " Freundschaft!"

Kunst und Wiſen.

selbst in Neapel   beim Fischmarkt nicht solch spre- Vätern versammelt, der alte Dessauer nämlich, chende Gebärden des wilden Gestikulierens, des den Herr Goebbels   hier vor Gericht zu seinen erregten Schnalzens mit den Fingern, des Gunsten beschwört. Der alte Dessauer hat ja wohl frampfigen Herumwerfens der Arme, alles das vor der Schlacht bei Kesselsdorf   den historischen verbunden mit einem nervösen und beunruhigen Ausspruch getan: Lieber Gott  , hilf mir jetzt nur den Zucken der Gesichtsnerven- ich habe alles noch das einzige Mal, oder wenn Du das nicht das, was man sonst romanisches Temperament willst, dann hilf wenigstens diesen Hundsfotten oder in der Umgangssprache des Herrn Goebbels   von meinen Feinden nicht. Sonst aber siche zu, ,, jüdische Rabulistit" nennt, niemals in so ton- wie alles wird." Mit diesen etwas rauhen Solda­zentrierter und typisch endgültiger Form gesehen, tentworten präzisiert J. Goebbels auch seine an­wie gerade bei Herrn Goebbels  . Aber vielleicht gebliche Zwangslage, aus der heraus er, natür­gehört er zu jenen Leuten, die nur Fortissimo lich in edelster Absicht, den Herrn Reichspräsiden­sprechen können, weil sie Angst haben, daß ihnen ten angeedt hat. Das Gericht ist auch sichtlich sonst doch niemand zuhört. Und während große durch diese historische Parallele beeindruckt. Worte, pfundschwere Zeitungsphrasen, abgegrif- Wahrscheinlich ist es ihm im Augenblick nicht fene Versammlungsrufe aus seinem Munde da geläufig, daß der Stahlhelmmajor von Stephani, hinströmen, kommt mir plößlich die Erinnerung der erfolgreiche Konkurrent des Herrn Goebbels  , Zschechische Premieren. an den amerikanischen Filmfomiker Buster Kea- den hier zitierten alten Dessauer als Schußheili­ton, der in seiner melancholischen Starrheit, in gen für sein Unternehmen erwählt hat, und sich Große Operette. Das talte Wetter schein die der gewollten unbeweglichen Ernsthaftigkeit dieses Vorrecht nicht ohne weiteres streitig machen tschechischen Theater frühzeitig zu beleben. Das komisch wirkt, ohne es zu wollen. Ja, Josef lassen wird. Ganz abgesehen davon ist es aber Veilchen von Montmartre" ist eine opern Goebbels, dieser durch Zufall und außergewöhn- reichlich unvorsichtig von Herrn Goebbels  , sich haft aufgezäumte Operette aus der Fabrik Sal- lich leistungsfähige Stimmbänder vorschnell be- hier ausgerechnet auf militärische Embleme zu man 3, die zwar beim Publikum viel Beifall ge- Tannt gewordene Prophet des dritten Reiches, ist berufen, denn er selber hat ja, dem Zeugnis des funden hat, aber nur, weil man heutzutage auch im Grunde mit all seinen dräuenden Phrasen Herrn von Stephani zufolge ,,, nie einen Schuß altbekannte Melodien in neuem Gewand gerne hat. und seinen seindezerschmetternden Leitartikeln Pulver gerochen". Und wenn er wirklich einmal Die siamesischen Operettenzwillinge Brammer doch nur eine komische Figur in seiner intposanten dem alten Dessauer begegnet wäre, so hätte ihn und Grünwald hätten vielleicht besser getan, Humorlosigkeit und in all dem unechten Tempera- dieser bestimmt nicht zu seinen„ langen Kerls" bas Textbuch inkognito zu zeichnen, aber schließlich ment, mit dem er sich und seine gleichgearteten geſtedt, sondern bestenfalls zum Train, weil es da Zönnen sie sich nicht mehr schaden. Schwamm drü Zuhörer erhitzt. Vor allem aber sollte er sich ja nicht so genau darauf ankommt. ber! Wenn die Leute hineingehen, so doch nicht auf unsere Empfehlung. Die Aufführung ist gut, beson ders Slavka Tauberova  , Wenzel Norman und Kraus.

-W

Saisoneröffnung bei Vlasta Burian  . Handlung" ist, gelinde gesprochen, verblödet: Čurila Jakobič, der Besitzer einer schlecht gehenden Wein­„ Čurila ertrunken!" Groteske in drei Akten von stube, mimt Selbstmord, um seinen Gläubigern zu Kammerspiele des Weinberger Theaters. 3000 W onezy- Eon u. Quitton. Vlasta Burian  , entgehen, gewinnt aber eine Million auf ein Bau­Grad Liebe" ist ein nettes Lustspiel von André unser Vlasta wie Prag   zu sagen pflegt los, will also sein Geld eintassieren, und damrit My cho, nicht besonders dumm- bis auf den dritist start zurückgegangen, wenn man diese Pre Vlasta nicht schon nach dem ersten Aft verschwindet, ten Aft nicht besonders schlüpfrig, so recht ge- miere als Maßstab nimmt. Eine Groteske darf nicht tritt er wieder in Verkleidung als Beerdigungsge­eignet zu harmlojem Amusement. Die Grundidee ist weit über drei Stunden dauern, man kann nicht hilfe bei seinem eigenen Begräbnis auf, seine Frau jogar sehr nett: Ein Fabrikant mit schöner Frau durch volle drei Stunden einer kindlichen Verwechs- es ist überflüssig, die Komplikationen dieses un­natürlich gerät in Schwierigteiten, rettet einem Lungshandlung folgen, die Situationsfomit erfassen möglichen Quiproquos wiederzugeben. Der beste Ein­Poeten der seine Frau andichtet und ins Wasser und endlich noch über Burians spärliche Ein- brud des Abends ist die beißende Satire auf das geht das Leben und nimmt ihn zu sich, unter der fälle und Ertempora erfreut sein! Alle Achtung vor Beerdigungsunwesen. Hier zeigt sich neben Burian, Bedingung, daß er sich versichern läßt und an einem Vlasta  , der ein wahres Volkstheater geschaffen und der oft übertreibt, der Schauspieler Plachta im bestimmten Tag Selbstmord verübt. Er stirbt natür es früher immer verstanden hat, auch dem klei- besten Licht, der einzige, der an Burian heranreicht. lich nicht, bekommt die Frau und springt scheinbar nen Mann verständlich, Figuren zu formen, die, Wenn man schon eine ungeheure Gemeinde hat, in einen Glasofen von 3000 Grad Hiße. Um das durch die Brille des tschechischen Prag   gesehen, für wenn man schon in einer Saison nur drei bis vier Gleichgewicht herzustellen, nimmt sich der Fabrikant das hiesige Milien unübertrefflich waren. Inter  - Stücke spielen muß, wenn man schon den ganzen eine Freundin und alles geht gut aus. Diesmal national bekannt ist sein Name, jedermann würdigt Sommer Zeit zu Vorarbeiten hat, dann kann Burian wird wieder glänzend gespielt. Hervorzuheben vor seine Freude am Spiel, seinen ungebändigten Humor endlich eine gute Sache finden, um sich nicht dauernd allem die Freßlova, die sich heuer sehr zu ent- und wenn man in Pallenberg den durchdach zum Humorzirkus zu degradieren. Auch wenn er ton­wickeln scheint und aus ihrer vorjährigen Reserve ten, ganz und gar bewußten Künstler erblidt, so ist filmt und eine ganze Expedition deutscher   Kollegen heraustritt. Hoffnungsvoll auch die junge Hal Burian der hemmungslose Histrio, Naturdar- im Haus hat! Heraus, Blasta, mit leinen Stüden, tova als Kammerkäßchen und treffend, wie immer, steller. Jeder wahre Künstler bewahre sich aber niemand verlangt abendfüllenden Schmarren, hin­im Volkstyp die Bečvarova. Von den Herren Distanz und Würdigung des notwendigen Maß- aus aus Ihrem Haus mit einer Atmosphäre, die agen hervor Smolik und Veverka. stabes; das, was uns jest geboten wird, ist im gan- Reklame braucht für das Café ,, Oaslavta"! Dann auf zen unannehmbar, wenn auch im Detail gut. Die Wiedersehen!

W. L.

Vorher lehnte es cinc dumme musikalische Farenmacherei, Im Nachtklub", entschieden ab. Der Tonfilmhimmel überzieht sich mit bösen Wol ken. Fast jeden Tag trifft der Blihschlag vernich tenden Gelächters einen anderen Tonfilm. die Filmindustrie sich nicht gründlich umstellt, wird über furz oder lang ein großer Wolkenbruch die ganze Herrlichkeit wegschwemmen F. R.

Herausgeber: Siegfried Taub  . Chetrebatteur: Wilhelm Nießner. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Prag  .

Druck: Nota A.- 6. für Zeitung und Buchdrud, Brag. für den Drud verantwortlich: Otto Solit. Prag  . Die Zeitungsmartenfrontatur wurde von der Boit- u. Telegraphen. oirektion  

mit Erlag Nr. 13.500/ VII/ 1930 bewilligt.

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