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Sozialistische Jugend Prag  .

Heute findet in dem Gec- Speisesaale unfere

außerordentliche Jahresversammlung

statt. Beginn 8 Uhr. Jufolge der Wichtigkeit derselben rechnen wir mit bollzähliger Beteiligung. Alle befreundeten Organisationen sind herz­lichst eingeladen.

Hahns Erlebnis.

Von Peter Scher  .

Also schritt Hahn, zum erstenmal in seinem Leben, völlig ohne Hut über die Straße.

Nulla Hut, nulla Klammer! stand auf seiner Stirn geschrieben. Ein heiterer Vormittag war angebrochen; bat jamische Düfte schwängerten die Luft; ein Vöglein sang im Lindenbaum.

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Sein Vorgesetzter, Hofrat Klemm, fum, auf der anderen Seite wandelnd, ihm entgegen. Gott  ! Fuhr es Hahn durch die Scele Gott  - ich habe keinen Hut, ihn abzuziehen! Sein rechter Arm schwang ratios durch die

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Luft.

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Mittwoch, 20. August 1930.

Die Behandlung ,, asozialer Personen in

Kolonien.

Schweden  .

Ein Besuch der Zentralftrafanstalt Langholmen.

Von J. Reismann( Stockholm  ).

Mr. 195.

dem noch vom Staate Subventionen er. hält. Nebstbei arbeiten noch eine Anzahl Frauen­gesellschaften, die sich speziell entgleiter Frauen i weiblicher Sträflinge annehmen.

Wiederholt ist bei uns und in anderen Ländern Beschwerde darüber geführt worden, daß die Ctraf­linge den Staat zuviel fosten und einige moderne Strajhausreformer" schlugen sogar vor, die Arbeits­zeit der Sträflinge zu verlängern, damit die Straf­

Dank dem Entgegenkommen des Gen. Jo jugendlichen Straffälligen vont fünfzehnten bis anstalten dem Staat nichts mehr fosten sollen, sons bannson, Preffefefretärs im irifeministerium ochizehnten Lebensjahre in Anwendung gebracht. dern im Gegenteil für den Staat noch ein gewinn. ( Außenministerium) und des Genossen Woeller Schweden besitzt zwei solcher Besserungsanstalten für bringendes Unternehmen sein sollten.( Einige Zeitun­von der Stockholmer   Stadtverwaltung wurde mir Jugendliche, und zwar eine in Bona in der Provinz gen berichteten jogar rühmend, daß ein Gefängnis während meines Aufenthaltes in Schweben aud; ein Destergötland für Burschen und eine in Vicbaed in in der Tschechoslowakei   für die Arbeit der Straf­Besuch mehrerer schwedischer sozialer Fürsorgeinsti- der Provinz Smalland für Mädchen. Der jugendliche linge mehr bekomme, als die Belantifuften des bc­tute( Altersheim, Strantenanstalt, Irrenhaus) zweds Verbrecher fann hier bis zu seinent 21. Lebensjahre treffenden Gefängnisses ausmachen.) Studiums ermöglicht. Mit Rücksicht auf den bei uns zurüdgehalten weiden, doch kann er früher entlassen Die Gesamtkosten der schwedischen St: ashäuser Durch das Beispiel des elend schiden Wondra.in Brag in einigen Tagen stattfindenden friminali- worden, wenn eine Charakterfestigung durchgesezt beliefen sich vom 1. Juli 1928 bis 1. Juli 1929 auf cel vom ersten Stod angefeuert, hatte sich Regischen Kongreß will ich mich zunächst mit dem wurde. Die Internierten werden nicht wie Sträflinge 8,796.674 schwed. Str.( etwa 24 Will. K). Der Erlös strator Hahn entschlossen, ohne Hut über die Straße schwedischen Strafhauswesen und der Behandlung behandelt, sondern heißen Schüler", sie fernen für die Sträflingsarbeiten betrug in der gleichen zu gehen. jogenannter asozialer Personen in Schweden   befas- hier ein Gewerbe, zu dem sie Lust und Neigung Periode 290.787 schwed. Kr.( etwa 2.7 Will, K). Wir: Nicht, als ob Hahn nie von selbst ohne Hut Stockholmer   Zentralgefängnis Langholmen bewilligt det. Die Mädchen werden für die Hauswirtschaft er­sen, nachdem mir auch ein mehrstündiger Bejuch im haben, ein großer Teil wird zu Gärtnern ausgebil- anderen Worten: die Kosten füreinen Strä er- ling sind etwa zwölfmai(!) so groß, als über die Straße gegangen wäre- o ncin, er wurde. zogen. Dem theoretischen Unterrichte wird eine große seine Arbeitsleistung mert ist. ſei hatte ihn jedoch stets an einer Klammer getragen. Die schwedische Strafgesetzgebung macht einen Aufmerksamkeit gewidmet, der Sport nimmt in der Selbstverständlich geht weiter daraus hervor die ihrerseits, an der linken Bruſtſeite befestigt unterschied zwischen sog. kringstrykande"( Baga- Erziehung eine führende Rolle ein. Die schwedische daß man in Schweden   das Hauptmoment in den das Angenehme mit dem Nüßlichen zu verbinden bunden), das sind asoziale" Personen, die berufs- Institution dieser Erziehungsanstalten für jugend- Strafanstalten auf die Erziehung, Schulung legt, nicht umbin konnte. Bis Wondraces, eitel und Bis Wondracel, eitel und mäßig betrügen, fid) betrinken, Professions- Falschliche Verbrecher hat die besten Erfolge gezeitigt und wozu noch eine Gemütsbeeinflussung durch religiöica schön, sondern Klammer noch Hut die Frauenspieler, Prostituierte etc., ferner zwischen Berufs- sich viel besser als die kriminelle Abstrafung erwie- Unterricht fommt. Im Jahre 1928 sind nur 29 Pro­und selbst Frau Hahn bezauberte. säufern, Jugendlichen und anderen Perso- sen. Außerdem besitzt aber Schweden  ; wei eigene sent aller Sträflinge Zweit- und Wiehrbestrafte ge­nen, die wegen irgend eines anderen De Gefängnisse für Jugendliche, und zwar in wesen. Schweden   hat, im Gegenteil zu anderen Län littes straffällig werden. In Schweden   ist ein Ge- Upsala und in Gävle  . Wer wegen eines ich wedern, einen Rückgang in seiner Sriminalität zu ver­set wegen des Vergehens der Vagabondage in Kraft, ren Dellites zu Sterfer oder Gefängnis verurteilt seichnen, die Durchschnittszahl der Jnhaftierten vom durch das ein Straffälliger zu Zwangsarbeit ver- wird und dem die Wohltat der Besserungsanstalt Jahre 1919 bis 1928 betrug 5673 prn Jahr und ist urteilt werden kann. Bevor eine Verurteilung durch nicht zugesprochen werden kann, fommt in eines der 1928 auf 2335 zurüdgegangen. Wegen Vagabundage den Provinzgouverneur erfolgt, muß eine Verwar- genannten Strafhauser für Jugendliche. Das Höchst wurden im Jahre 1928 501 Wänner und 218 Frauen nung vorausgehen. Die geringste Zeit der Internie  - alter der Jugendlichen in diesen Gefängnissen beträgt verurteilt. Eine Anzahl schwedischer Landgefangenen Hahn war aufgeräumt wie nie. Das Gefühl Internierung ein Jahr. Alle zur Zwangsarbeit ver- Straffälliger von erwachsenen Personen ist selbstver- Insassen" ausgelassen und anderen Zweden zuge­rung beträgt einen Monat, die Höchstdauer einer 21 Jahre. Die strenge Abgesondertheit jugendlicher häuser wurden daher in den letzten Jahren mangels einer bisher unbekannten Freiheit weitete ihm die urteilten Personen und Institute unterstehen aber ständlich ganz im Geiste einer modernen Strafhaus- führt. Selbstredend haben die schwedischen Straf­Brust. Er trällerte, neben Menschen wandelnd, ein keineswegs dem Justizministerium, sondern dem Reformt. Es sei noch bemerkt, daß in den letzten anstalten eine ausgedehnte Bibliothek für die Siedchen, als ihn, aus heiterm Himmel- wist minister für soziale Fürsorge. Für Jahren fast die Hälfte aller Berurteilungen von Sträflinge zur Verfügung, etwa 40.000 Bände, wo­- ein Blitz traf: männliche Personen befindet sich eine solche Anstal: Jugendlichen nur bedingt erfolgte. von etwa einviertel religiöse Werke sind, die Hälfte in Svartsjö, für weibliche in Landskrona  . Für die Strafentlassenen bestehen Belletristik und der Rest geographische und gefchich:. Das Institut ist eine Bauernwirtschaft, wo die Leute Hilfsvereine, die schon seit der Witte des ver- liche Werke. Die Sträflinge besigen seit 18 Jahren auf frischer Luft arbeiten und Landarbeit verrichten, flossenen Jahrhunderts ihre Tätigkeit begannen. eine wöchentlich erscheinende Zeitung Solglimt". weiblichen Handarbeiten. Außerdem haben die Strafanstalten eigene Fonds( Sonnenstrahl), die zwar stets mit ner Bibelstelle aber auch zu landwirtschaftlichen Arbeiten herange zur Unterstützung Entlassener zur Verfügung. Das beginnt, aber sonst wie eine Tageszung über alle zogen, durch Formierung sog. Landwirtschaftlicher Gesamtvermögen der Strafanstalten für dieje Zwede Attualitäten und Tagesereignisse informiert, wean betrug im Jahre 1928 424.084 fchived. Ser.( also sie auch nur vier Druckseiten Umfang hat. Eine besondere Fürsorge wird in Sweden den mehr als 3,800.000 K). Die Gesamtzahl der Ende Bangholmen, das schwedische Zentralgefängnis Berufstrinkern zugewendet. Gegenüber Sän- 1928 in den schwedischen Strafanstalten und Gesäng- in der Nähe von Stockholm  , unterscheidet sich in der Urd Gott goß Mut und Tapferfeit in sein fern steht den gesetzausübenden Autoritäten das nissen befindlichen Personen war bloß 2145. Selbst. Konstruktion nicht wesentlich von den älteren Straf­Herz, also daß Hahn, wenn auch an allen Glie Recht der zwangsweisen Internierung in einem redend ist die Kriminalität Schwedens   gegenüber anstaltsgebäuden des Auslandes, auch hier ist dern zitternd, einem älteren Herrn unter gestam öffentlichen Institute zur Heilung der anderen Ländern sehr flein, was damit zusammıza- flügelartige Baukonstruktion, die vom Stiegenhause melten Entschuldigungen den ut vom Kopie ris, Trunksucht zu. Die Internierung erfolgt, wenn hängt, daß die Kriegsdemoralisation in diesem vom aus einen Ueverblick über sämtliche Zellen geftat: et. ihn sich selbst aufstülpte, um ihn sogleich wieder der Betreffende fich oder seiner Umgebung gefähr- ricge verschont gebliebenen Lande nicht Plat fand. Das Gefängnis hat gegenwärtig 550 Insassen( auch abzuziehen und weitausholend gegen Sofrat Semmlich wird, wenn er Frau und Stinder in seinen Beute besitzt jeder Verwaltungsbezirk lebenslängliche). Die Hauptdelikte sind in dem Lande zu schwenken, der, angenehm berührt, unendlich Pflichten als Familienerhalter durch seine Trunken- Schwedens einen eigenen privaten Unter- der sprichwörtlichen Ehrlichkeit doch Eigentumsdelifte heit vernachlässigt, seiner Familie oder Gemeinde stüßungsverein für Strafentlassene,( Betrug. Diebstahl), und Gewalttätigkeit und Meineid, dadurch zur Last fällt oder während der verflossenen die mit der Stockholmer Zentralstelle Hand in Hano Word ist in Schweden   fast unbekannt,: m Jahre zweier Jahre wiederholt Trunkenheitsexzesse provo- arbeiten. Die schwediſchen Strafentlaffenen- Hiifsver. 1928 gab es zwei Fälle. Ich war auch anivelend, sierte. Das Gesetz sicht eine besondere Gruppe von seine haben sogar ein eigenes Heim- das Aby als ein Lehrer Schule hielt, die Sträflinge erhalten Trinkern vor, die- das schwedische Gesetz als Landheim bei Upsala   in ihrent Besize, wo jeder Unterricht in Deutsch   und Englisch  , ebenso in Bür­Frauenschläger" bezeichnet. Diese Leute fönnen entlassene Sträfling solange Unterkunft und Arbeit gerfunde. Die Sträflinge können von ihren Anze­direkt durch die Polizeiſtation in dem Trinferheime findet, bis sich ihm ein passender Arbeitsplatz in. hörigen und Freunden Briefe in veliebiger Anzahl interniert werden, während in den anderen Fällen Leben bietet. Außer diesen Vereinen gibt es noch belommen, dagegen ist die Absendung von Briefen der Spruch durch den Provinzgouverneur oder seine sogenannte Siräflings- Schuggesellschafwie bei uns- an die Einteilung in beſtimme Stellvertreter gefällt werden muß. Das Seim für ten in Stodholm, Gothenberg, Malmo  , Derebro Stlassen gebunden, Sträflinge der 1. Klasse dürfen Trinker befindet sich in Venngarn. Die Höchstzeit und vier anderen großen schwedischen Städten. Die sogar viermal monatlich Briefe absenden. Die Hellen einer Internierung ist mit einem Jahre festgefeßt, Sträflingsschutzgesellschaft in Stockholm   bestöt ein sind umstergültig rein, hell, auf den Gängen ſtehen rauensmana über die aktuellen Probleme des internationales wenn er jedoch nach sechs Monaten rüdfällig wurde, eigenes Heim, das sogenannte Sesselby- Heim, überall Nischen mit Blumentöpfen, ebenso in den fann er auch zwei Jahre interniert bleiben. wo besonders Jugendliche ihre Zuflucht nehmen kön- Fenstern, an den Gangwänden hängen Reproduktio Eine sehr wichtige Aufgabe fällt in Schweden   nen. Alle diese Gesellschaften and Vereine zur Unter- nen von Gemälden erster schwedische Stünſtler, für . Volksbuchhandlung oder direkt durch die Verwaltung den Besserungsanstalten für die Justüßung von Sträflingen, die reichliche Gelomittel die Kranken besteht eine sehenswerte ärztliche Ocdi­gend zu, sie werden statt der Strafanstalten bei haben, sind zu einer Föderation vereinigt, die außer nation, für die Tuberkulosekranken( jebe Strajanſtalt hat leider solche), Liegebetten im Garien, die dem Freia war ja die Eheschüßerin. Aber ebenso allgemein Werkstätten, wo ich eine Schneiderei, Schuhmacher­Geiste der schwedischen Humanität zeugen. In den heißt es, daß eine über den Weg laufende Staße ein werkstätte, Schmiede, Tischlerei und Druckerei besich Unglüdszeichen sei. Ihr Puzzen und Budelmachen zeigt Gäste an. Im Vogtland   mit der Variante, baß, tigte, sah ich die Sträflinge ruhig, ohne jener Haft, wenn sie sich über die Ohren fährt, vornehmer Be­daß das Maß" erreicht werden muß, mit zufriede such, wenn aber über die Hinterbeine, jemand mit Auch unsichtbarmachende Kräfte werden ben nen Gesichtern arbeiten. Das Rauchoerbo: besteht einem Steden kommt. Wer ihr beim Waschen zu- Kaben zugeschrieben. In Tirol trägt man zu diesem wie bei uns, die geisttötende Papier  - und Sädel­sicht, bekommt noch am selben Tage Brügel 3wede einen Handschuhfinger aus ganz schwarzem fleberei gibt es nicht, dagegen belehrt eine Statisti sagt man in Böhmen   und wenn sie Brot lic- Staßenfell am linfen Daumen. Denselben Dienst tut der Arbeitstage darüber, daß ein großer Teil auch gen läßt, dann wird das Sorn billig. In Nord- in Böhmen   ein Knochen von einem schwarzen Stater, auf landwirtschaftliche Arbeiten entfällt. den man am Christabend erstickt und dann gefotten jeßen, daß gerade wegen der Tuberfulviegefahr die Wenn ich Stritit üben soll, so würde ich aus­hat. Auch das getrocknete, in der Milch einer ganz Beit des Spazierganges von einer halben Stunde schwarzen Stuh gekochte Herz einer schwarzen Rape täglich für die ersten sechs Monate, 6mn später eine Beit des Spazierganges von einer halben Stunde soll hierfür tauglich sein.

Und Klemm tam näher. Da schrie Hahn, wie er noch nie geschrien hatte, aus seinem Herzen zu Gott  .

dankte.

Das war ein stolzer Tag im Leben Hahns.

Der Vertrauensmann

liest die

Tribüne

Monatsschrift

für Arbeiterpolitik und Arbeiterkultur.

Die Tribune" unterrichtet den sozialistischen   Ver. Sozialismas. der Oekonomie und der Kulturpolitik. Jahresbezug 40, vierjährlich 10. Einzelheite 4. Bestellungen durch den Vertrauensmann, die Schriftenabteilun

Prag   11. Nekazanka 18.

Die Kaße im Boltsglauben.

Von Phönig.

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folgendes: In ganz Süddeutschland  , dem Aargau  , aber auch in Ostpreußen  , besteht der Glaube, daß derjenige, welcher zuerst ein neugebautes Haus be­tritt, sterben müsse. Daher schickt man in diesen Län­dern zuerst eine Stage hinein.

die

Bohl gegen wenige Tiere ist die Einstellung bes Menschen so swiespältig, wie gegen die Kate. Einerseits der Liebling ganzer Völker, bei den Aegyptern vergöttert im buchstäblichen Sinne des Wortes, heute noch von vielen gehätschelt, wird sie andererseits als Symbol der Falschheit, der Tren­losigkeit gewertet, von ebenso vielen Menschen als Bogelmörderin, als tüdiſch- egoistisches Wesen gehaßt. Deutschland   legt man dem Schreien einer Kaße Alle beide dieser gegenfählichen Auffassungen sple- vor einem Haus Todes- oder Unglücksbedeutung bei. Igeln fich im Volfsglauben wider. Im Aargau   hält man dies für besonders gefähr Die Haustatze, cin Tier des Orients, hat in den lich in einer Freitagsnacht. Das soll Unfrieden und nordischen Ländern Beziehungen zur Freia viel Sant bringen. Besonders unheilverkündend wird es Andere abergläubische Vorstellungen über die Stunde nicht hinreicht und daß die unter den Diszi­leicht noch mehr zu Thor  , dem Gewittergott, erhal- in Schwaben   angesehen, wenn vor der Trauung Staßen sind z. B. Vertreiben der Schwindsucht durch plinarſtrafen erwähnte Rutenstrei he and Brügel" ten. Das schwarze, cleftrische Tier, mit funfensprü cine Kake auf dem Altar sitzt. In Oldenburg   sie. In Böhmen   badet man Kinder, um sie zu hei­welche übrigens laut Statistit in Schweden   in den hendem Fell und glühenden Augen ist es nicht der hat sie die etwas harmlosere Bedeutung des len, zusammen mit einer Stage in Wasser, das aus Gefängnissen gar nicht angewendet wurden.-- über­Gewitterwolfe vergleichbar? Und wo immer diese Wetterpropheten. Aus jener Richtung, in neun Quellen oder Brunnen zusammengeschöpf: haupt eliminiert werden sollte. Auffassung vorherrsche, da finden wir die Stage als welcher die Kate traßt und scharrt, kommit am an worden ist. In Franken stedt der an Nagelge- Dreierlei Gesichtspunkte können für die Leitung Herenwesen, mit Zauberkraft ausgestattet. Wieder deren Tage der Wind, und wenn sie ihr Hinterteil schwür Leidende seinen erkrantien Finger ins Ohr eines Strafhauses maßgebend sein: der der Arbeit, im doppelten Sinn: in Schlesien  , Böhmen  , dem Feuer zufchrt, wird es Frost geben. Aber wo einer State. Arme Stake! Männer, die Staßenfreunde der Disziplin und der Erziehung. Mögen sich alle der Pfalz   schützt eine dreifarbige Stoße vor Ge- ein Stater geprügelt worden ist, sagen die Thit sind, bleiben ledig, sagen sowohl die Tiroler, als die modernen Strafhausreformer und Fachleute auf dem witter und Fieber; Feuer kann man löschen, indem ringer, da ist allemal eine Unglüdsstätte. Schlesier. Hier scheint das Tier in erotischer Sym- Brager Stongresse darüber einig werden, daß die er man sie hineinwirft. Aber auf Rügen gilt sie als Die belannte Redensart: Die Kay im Sad bolbedeutung an Stelle der Frau zu stehen. Wer höhte Striminalität in den kriegführenden Ländern Unglücksbote. Katzen darf man nicht schlagen, heißt kaufen, stammt aus einem besonders im Mittel- allzuviel an Frauenliebe fonsumiert, auch der länb- nur eine Folge des Völkermordes ist und daß die es in Desterreich; tut man es aber doch, muß es nur alter geübten abergläubischen Brauch, von dem sich liche Don Juan  , kommt freilich nicht zur Ehe. Entgleisten in erster Linie durch humane Erziehung rüdwärts geschehen- fügen die Krainer hinzu. Die noch heute in Brandenburg  , Pommern   und Noch ein paar merkwürdige Proben von Vor- gebessert werden sollen, weil sie nur zum Teile schul­Thüringer schlagen feine Rave tot. Sie erträn. Oldenburg   Spuren finden. Man wollte vom stellungen, die mit der Kake in Verbindung stehen. big sind und wir alle an den Ausartungserscheinun­fen sie, sonst hätte man kein Glüd. Letzteres verneint Teufel den Rectaler, jene Münze, die den Geldbeu- In Ostpreußen   lassen mißgünstige Feinde eines gen der Geſellſchaft mitſchuldig sind. man in Böhmen   und dem Erzgebirge  : es brächte tel niemals leer werden läßt, erhalten, versuchte aber, Brautpaares demselben zwei an den Schwänzen zu­Unheil für sieben Jahre. Und will man dortselbst den Bösen zu betrügen, indem man einen schwarzen jammengebundene Staßen über den Weg laufen jemanden Unglück zuziehen, so vergräbt man eine Stater in einen Sad steckte, mit 99 Knoten zuband, tote Rabe unter seiner Schwelle. damit in der Silvesternacht dreimal um die Kirche ging und nach dem Meßner rief. Dann kam der Teufel. Man bot ihm den Kater als einen Hasen an, bekam den bewußten Taler dafür und nun hieß es Hals über Kopf heimrennen. Denn war man noch unterwegs, ehe der Teufel mit dem Auftnüpfen der Stnoten fertig war, so ging es einem an den Kragen. Hörte man aber bei dieser Prozedur den Stater auf­schreien, so wurde man taub. Dies ist der Ursprung dieser Redensart.

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Auch in der Volksmedizin spielt die Kaße ihre doppelgesichtige Rolle. In Böhmen  , Tirol. Schlesien   ist allgemeiner Glaube, daß Kayzen fleisch   die Sch windsucht heilt. Wer aber ein Raßenhaar verschluckt, bekommit diese Erkrankung und ein Kind wächst nicht mehr. Besonders schwarze Kater sind voll geheimer Kräfte. Wenn sie 9 Jahre alt werden, fangen sie an, unterirdische Schäße zu

bewachen.

Allgemein in Süddeutschland   und weiter. hin ist die Meinung, ein Mädchen, das eine glück­liche Ehe führen will, müsse die Ragen gut füttern.

Die Verbindung der Kaße mit den dämonischen Mächten zeigt sich noch mannigfach. Sie muß auch einmal Opfertier gewesen sein. Darauf deutet

Dann gibt es eine friedlose Ehe. In Posen duldet man in einem Hause, wo sich ein kleines Kind befindet, keine schwarze Staze mit einent wei­ßen Fled. Ihr Atem würde das Kleine töten. Und in Mecklenburg   oder Oldenburg   wendet man ein ab­sonderliches Mittel an, um die Kaze ans Haus zu gewöhnen. Man stedt sie in einen Sad, schlägt die­Sen dann dreimal um sich herum, nimmt dann die Staße heraus und läßt sie zuerst in den Rauchfang und dann in den Spiegel hineinschauen. Ob ein so nervöses und reizbares Tier, wie die Stage, nad) solcher Behandlung wirklich anhänglich wird und sich an den Menschen gewöhnt, steht freilich billiger­maßen in Zweifel.

Herausgeber: Siegfried Taub. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Brag. Cherrebatteur: Wilhelm Nießner. Drud: Rota A.-G. für Zeitung und Buchdruck, Brag. Die Beitungsmartenfrantatur wurde von der Bolt- u. Telegraphen

Für den Drud verantwortlich: Otto oli 2, Prag  . Direktion mit Erlas Nr. 13.300/ VII/ 1920 bemutat.

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