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10. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Mittwoch, 3. September 1930.

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Nr. 207.

Zu unserer Reichskonferens Die Palastrevolution bei den Berliner Nazis. Bauernnot und Arbeiternot

am 7. September.

entgegen

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Die Prätorianer sind beruhigt: einer Koalition geschaffen worden, in der die

Das Präsidium des Parteivorstan Der Berliner Polizeipräsident stüßen. Die zwölf Forderungen der opposi In den Westböhmischen Stimmen" for des der deutschen sozialdemokratischen Partei teilt über die bereits furz gemeldete Nazirevolte fionellen S . A. sind u. a. finanzielle Unterstüt- dern die Agrarier unter dem Alarmtitel der Zentral- Gewerkschafts- noch mit: zung der S . A.- Arbeit, Herabjepung ihrer Bei- Die Not läutet Sturm!" von neuem tommission traten zu einer Beratung zu Am 31. Auguſt b. J. wurde kurz nach träge tatsächlich muß die S. A., die sich am staatliche und gesetzgeberische Hilfe für die not­fammen, um die leßten Vorbereitungen zu der 2.30 Uhr morgens das Ueberfallkommando der meisten für die Parteipropaganda einsetzt, die leidende Landwirtschaft. In diesem Artike! für Sonntag, den 7. September, nach Prag ein Schutzpolizei nach den in der Hedemannstraße 10 Stosten ihrer Lastautofahrten usw. aus eigener wird viel übertrieben, manches verdreht, man berufenen Reichskonferens zu treffen. gelegenen Räumen des Gaues Groß- Berlin der Tasche bezahlen, unbedingte Abstellungches auch von Grund auf falsch dargestellt. Im Laufe der Beratungen wurde allgemein Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei der Bonzen- und Migwirtschaft, Es ist lächerlich zu behaupten, die Zollgesetze die Ansicht zum Ausdrude gebracht, daß es im gerufen. Etwa 25 bis 30 Anhänger der Natio- Aufstellung von S . A.- Kameraden zur Reichsfeien in einer Zeit geschaffen worden, in der Sinblick auf die in lester Zeit zu Tage getre- nalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei, sum tagswahl, Sicherung gegen reaktionäre Einflüsse seien in einer Zeit geschaffen worden, in der tene Berschärfung der Wirtschaftskrise und auf großen Teil Mitglieder der sogenann in der Partei u. a. m. ,, 54 Vertreter des Landvolks gegen 246 Ab­ben wachsenden Rotstand der deutschen Arbeiter ten Sturmabteilungen geordnete bauernfeindlicher Parteien im Haffe notwendig sei, den Bertrauensmännern anders lautenden Pressemeldungen nicht An­Kampfe standen" sie sind vielmehr von der Partei und Gewerkschaften die eingehendste hänger der Kampfgemeinschaft revolutionärer Erörterung der wirtschaftlichen Probleme und Nationalsozialisten( Straßer- Richtung)- waren Sie erhalten höheren Sold! Agrarier diktierten und an den Klerikalen der fich daraus für die Arbeiterklasse ergebenden tidernechtlich bort eingedrungen. Aufgaben zu ermöglichen und die ganze Konfe Angeblich zur Besetzung der Räume des Revolte im Hafenkreuzlager hat damit geendet, ist auch unsinnig, die Sozialisten als Bauern­Berlin, 2. September .( Eigenbericht.) Die nicht das geringste Gegengewicht fanden. Es renz in den Dienst dieser schwierigen Fragen nationalsozialistischen Gaucs von ihrem obersten daß Hitler und Goebbels die Forderun feinde" und Diener des Börsenkapitals hin­zu stellen. Es tamen daher die beiden veran S . A.- Führer Stennes befohlen, hatten sie gen der Sturmabteilungen erfüllt zustellen. Man braucht nur daran zu Haltenden Rörperschaften überein, die für den die Eingangstür eingeschlagen und waren in haben. Sie mußten es tun, wenn sie nicht vor erinnern, daß die Sozialdemokraten in eben 7. September einberufene Tagung vor allem auf die Geschäftszimmer des Gaues gestürmt, nach den Wahlen den Zerfall ihrer Partei ristieren jener Bürgerblodära eine Reihe von bauern­die Beratung der wirtschaftlichen Pro- dem ihnen von den dortſelbſt befindlichen Mit- wollten. Es hat sich vorwiegend um Forde freundlichen, börsenfeindlichen Anträgen ge­bleme zu beschränken und die Erörterung der gliedern der sogenannten Schutzstaffel Wider- rungen materieller Art gehandelt. Der politischen Forderungen dem für den stand entgegengesetzt worden war. Zwei Schutz Völlische Beobachter" bringt eine sogenannte mit Getreide- und daß die beiden Land­stellt haben- so Verbot des Terminhandels 17. Oftober nach Tepliß einberufenen staffelleute haben hierbei blutende Kopf" Verfügung" Hitlers, wonach Hitler selbst den Parteitag zuzuweisen, welcher die politi munden davongetragen und mußten mittels Oberbefehl über die SA übernimmt und diesen volksparteien", nämlich die mit dem Bani schen und fulturellen Forderungen der deutschen Kraftwagen der Rettungsstelle zugeführt werden. cine 3ulage von 20 Pfennig für jedes fapital sehr stark versippten Agrarier, dieſe Arbeiterklasse cinem bereits gefaßten Be Bei dem Rückzug der Schutzstaffelangehöri- Mitglied und die Hälfte der sogenannten Anträge samt und sonders ablehnten. Weil schlusse gemäß in einem besonderen Punkte gen in die von der Wohnungstür entfernter Kampfschat- Spenden gewährt. Den Rechtsschuß wir die Nußlosigkeit der letzten Zollgejeze beraten wird. gelegenen Räume wurden von den Sturmabtei für die wegen der Berliner Krawalle angeklagten voraussagten, wird uns vorgeworfen, wir lungsmännern fast alle auf den Korri- SA- Leute sollen die Gaufassen bezahlen.( Hier hätten die Schutzmaßnahmen für die Land­dor mündenden Türen zerschlagen. Keine Einigung in Indien . Auf dem Schauplas ihrer Tat blieben Stuhl- handelt es sich also um eine ausgesprochene Kriegs- wirtschaft sabotiert; die Herren Agrarier wis­Stuhlentschädigung der Besiegten an die Sieger; dafür London , 2. September." Daily Tele beine, Size, Bankbeine, Besenstiele und der daß fie ihnen Türen und Tische demolierten, dürfen aber sehr gut, daß wir bereit waren, ihnen graph" berichtet aus Allahabad : Die beiden gleichen zurüd. fen die Parteitassen den A- Leuten jeßt die Ad- ausreichenden, ehrlichen Schuß zu bieten und liberalen Führer Sapru und Jayalar, dis am Durch die eintreffende Polizei fonnten votater bezahlen!). daß der Gedante des Getreidemonopols am Samstag und Sonntag im Gefängnis von Naini weitere Ausschreitungen verhindert werden. Da Die Aufnahmsgebühr wird von einer Mark Einspruch der Börse gescheitert ist, zu deren eingehend mit den beiden Nehru berieten, von den S . A.- Leuten behauptet wurde, daß sich auf zwei Mart erhöht. Mit diesen Konzessionen Anwalt sich die agrarischen Parteien machten! haben sich mit einem an Gandhi gerichteten in den Räumen der Gaugeschäftsstelle Waffen wird vor aller Oeffentlichkeit festgestellt, daß die Was wir aber an der Schwelle der Brief der Nahrus nach Puma begeben. Es ver be fänden, wurden diese von den am Tatort Sturmabteilungen der National Herbstfession mit allem Nachdruck sagen muis National- Serbstfession lautet, daß die beiden Rahrus unnachgiebig find, ebenfalls eingetroffenen Beamten der politischen sozialisten nichts anderes find als einesen, was wir in unserer Reich stonfe so daß die Berhandlungen gescheitert Abteilung des Polizeipräsidiums einer Durch- bezahlte Prätorianergarde, die gegen find. Es ist zu befürchten, daß jeßt die Einstel- suchung unterzogen... Sold zu allen Schandtaten bereit ist. Bemerkens ren; am fommenden Sonntag mit aller fung der Bewegung des zivilen Ungehorsams wert ist auch, daß die völkischen Blätter zwar die wünschenswerten Deutlichkeit sagen werden, bon feiten des Rongresses äußerst unwahrschein Am Montag ist Hitler in Berlin ein- Verfügung Hitlers bringen, aber fein Wort über das ist die Warnung an alle verantwort­lih ift. getroffen, um den Serach in seinem Berliner die Rauferei unter den Berliner Nationalsoziali- lichen Faktoren in diesem Staate, jene Not Laden zu schlichten. ſten melden. zu verkennen, die ganz andere Dimensionen

- - London

, 2. September. Times" meldet Wie der oppositionelle Nationalsozialist" Soweit der Revolte überhaupt politische zeigt als die Bauernnot, jener Millionen au aus Allahabad : Die Bermittlungsverhandlungen meldet, beschränkt sich die S. A.- Opposition Ursachen mit zugrundeliegen, war es der Un- vergessen, deren Schicksal nicht minder wichtig zwischen Sir Teh Sapru und den Brüdern feineswegs auf Berlin : Die S. A.- Opposition wille darüber, daß itler und Goebbels be- ist als das der Bauernschaft ist als das der Bauernschaft und die von Rehru haben zu feiner Einigung geführt. Sir beschränkt sich nicht allein auf Berlin . Hinter absichtigen, nach den Wahlen eine reformisti­Teh Sapru ist zu Gandhi abgereift, um ihm Hauptmann Stennes stehen nicht nur die Ber- fche Politit zu treiben. Es versautet nämlich, allen Seiten als die natürlichen Lasttiere der bon den Scheitern der Berhandlungen Mitteilung liner und die zu seinem ostdeutschen Gebiet daß zwischen den bisherigen Regierungsparteien Gesellschaft behandelt werden. Wir sind nach stehenden S . A.- Abteilungen; die sächsische und den Deutschnationalen und Nationalsozialisten wie vor bereit, den Bauern, von denen ja ein S. A. und süddeutsche S. A. haben sich bereits Berhandlungen über die Bildung ansehnlicher Teil unter unseren Fahnen mit mit seinem Borgehen solidarisch erklärt eines Bürgerblods stattfinden, indem die der Arbeiterschaft marschiert, jedes ehrliche Insgesamt tann sich Stennes auf ungefähr Sitlerianer das Verkehrsministerium erhalten Mittel zur Sicherung ihrer Eristen; zu ge­20.000 oppositionelle S . A.- Leute sollen.

In machen.

Biens Antwort auf die Frechheiten Baugoins.

Wien, 1. September. Die Rathauskor­respondenz meldet: Bekanntlich wollte die Ge meinde Wien anläßlich des Besuches der Trup­pen beim Abschluß der Herbstübungen das Rat­haus festlich beleuchten, allen Angehörigen des Bundesheeres freie Fahrt auf der städtischen Straßenbahn und der elektrischen Stadtbahn, gewähren, ferner den Soldaten eine Reihe Wie­

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Ruhe in Budapest .

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immerhin aber weit milder als bei uns! Maffenurteile für den 6. September.

wurden stellig gemacht.

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währen, aber wir fordern auch, das der Arbeiter gehört, daß die Not der arbeitenden Klasse nicht als Selbstverständlich­feit hingenommen werde. Bei jedem Hagel­schlag, bei jeder Mißernte, bei jedem Börsen­trach und Viehsterben nach dem Staate und Bereitschaft nach öffentlicher Hilfe rufen darf nur, wer

auch gewillt ist, dem Arbeitslosen, dem Kurz­

ner Ansichten zur Erinnerung an den Aufenthalt Budapest , 2. September( MTJ.). Seit die übrigen die Verbüßung der Straje jojort arbeiter, dem in Hungerlohn stehenden Prole m Wien widmen und überdies die Truppen gestern 15 Uhr hat sich nichts zugetragen. In angetreten haben. Die ins Spital überführten ten, dem alten abgeraderten, dem franken und im Rathaus bewirten. Mit Rücksicht auf die der Stadt herrscht völlige Ruhe. Demonstranten wurden zum großen Teil von invaliden Arbeiter Schuß und Silfe zu ge Stellung des Heeresministeriums, wie sie sich Heute vormittags rotteten sich im 7. Bezirt dort wieder entlassen, und heute befanden sich währen. Für den Schuß von Bankeinfegern, aus den bekannten Rundgebungen der lebten Tage ergibt, wurde nunmehr von den beabsich- 100 bis 150 Arbeitslose zusammen, die unter nurmehr 26 von ihnen in Pflege. Der Zustand Industriellen, Aktionären, Großbauern und Tage ergibt, wurde nunmehr von den beabsich den Rufen: Brot! Arbeit!" eine lärmende De- von zwei Personen ist lebensgefährlich, acht Gewerbetreibenden Hunderte und Aberhun­tigten Veranstaltungen und Begünstigungen monstration veranstalteten. Die Polizei zer- andere Personen sind schwer verleßt. Im Poli- derte Millionen zu fordern und aus jedem Abstand genommen. ftreute die Gruppe mühelos. 21 Demonstranten zeispital befinden sich sieben verwundete Poli- schäbigen Brocken von zwei oder drei Millio­zisten, von denen nur der Zustand des einen, nen, die für eine proletarische Schichte aus­27 Randidatenliſten. der einen Beinbruch erlitt, schwer ist. geworfen werden, eine große Konzession zu Berlin , 2. September. Am 1. September Budapest , 2. September( MTJ.). Die machen, das kann nicht länger das politische schloß die Frist für die Einreichung der Kandi- gestern von der Polizei stellig gemachten Ruhe­Budapest, 2. September. Die Polizei hat Kompromiß in diesem Staate sein! Daß es datenliſten zu den deutschen Reichstagswahlen. ftörer wurden zum Teil bereits abgeurteilt und Das Ergebnis der Anmeldungen bestätigte nicht von der Polizei entlassen, zum Teil aber der davon Kenntnis erhalten, daß die Abhaltung Bauernnot gibt, bezweifeln wir nicht und wir den Optimismus derjenigen, die erwartet hatten, Oberstadthauptmannschaft übergeben, da gegen eines Roten Tages in Budapest für den 6. Sep- haben seit Jahren die Arbeitsbauern aufge­daß die parteiliche Zersplitterung ein Ende ge- sie das Strafverfahren eingeleitet wird. Da die tember angekündigt ist, und daß die Arbeiter zu fordert, gemeinsam mit den Arbeitern gegen funden habe. Bei den Reichswahlen im Jahre Demonstrationen sich im 6. und 7. Bezirke ab- diesem demonstrativen Aufmarsch durch die die Kapitalisten zu kämpfen, aber es gibt 1928 bewarben sich um die Wählerstimmen spielten, hatten die Polizeimannschaften dieser Straßen der Stadt aufgefordert werden. In­nicht weniger als 32 Parteien, doch stieg diese Reviere am meisten zu tun. Im 6. Bezirk wur- folgedessen hat sie schon für Freitag Nachmittag auch wovon niemand spricht, und was so Zahl heuer noch um eine an, so daß 33 Standi- den 140 Personen stellig gemacht, davon wurden erhöhte Alarmbereitschaft angeordnet und wird dringend ist wie nur ein Problem diejez datenlisten angemeldet wurden. Sechs davon 46 Personen zu Freiheitsstrafen von 3 bis 10 bei der geringsten Ruheftörung in der energische Staates, cine drückende, katastrophale Not wurden jedoch von der Reichswahlkommission Tagen verurteilt, 40 der politischen Abteilung sten Weise einschreiten. Die Oberstadthaupt- der Arbeiter. Die Arbeitslosigkeit ist bei uns aus formellen Bründen abgelehnt, so daß die der Oberstadthauptmannschaft und 11 dem Ju mannschaft fordert die Einwohner auf, sich am Wähler am 14. September über 27 Kandi- gendgericht übergeben, während die übrigen ent- Sonnabend jeder Gruppenbildung und Anfamm- niemals, auch während der letzten Konjunkiur datenliſten zu entscheiden haben werden. Die lassen wurden. Von den bei der Polizeimann- lung sowie jeder Art von Umzügen fern zu nicht, gänzlich verschwunden, die Kurzar­Randidatenlisten sind, wie es die Wahlordnung schaft im. 7. Bezirk stellig gemachten Personen halten. beit in gewissen Industrien seit 1923 eine Inzwischen werden die Vorbereitungen zum borschreibt, nach der zahlenmäßigen Vertretung wurden 35 zu Freiheitsstrafen von 2 bis 8 der fandidierenden Parteien im letzten Reichs Tagen verurteilt. Gegen neun Personen wurde Leichenbegängnis des gestrigen Todesopfers ge- Dauererscheinung. Es sei nur an zwei Be­tag numeriert. Bei Parteien, die bis jetzt noch das Strafverfahren eingeleitet und eine Ber- troffen. Da es nicht unwahrscheinlich ist, daß triebszweige erinnert, die sich in einer schive= teine Abgeordneten hatten, entscheidet die Rei son wurde dem Jugendrichter übergeben. Dor es bei der Beisehung zu Ruheftörungen tommt, ren organischen Krise befinden und bei der henfolge der Anmeldung oder eventuell das ben wegen Uebertretungen verurteilten Berfonen hat die Polizei entsprechende Vorkehrungen ge- gegenwärtigen Wirtschaftspolitik auf feine Entlastung rechnen können: den Braun­haben bloß drei Berufung eingelegt, während troffen.

80%.