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Freitag, 26. September 1980.

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dem Prager Radau die nationalistische Presse| wegzudrängen, damit sie sich nicht allzu lange nur in der deutschen Sprache nicht einmal den borniertesten patriotischen Füh von solchen spricht, um das schandbare Tun an dem einen Orte aufhalten, da es doch auch nicht? Es heißt der deutschen Bevölkerung rern der Bestand des Staates dadurch bedroht der Demonstranten" zu rechtfertigen und sie noch anderswo genug zu schaffen gab. Wenn ins Gesicht spucken, wenn man so offenkundig schien, daß die die junge Tonfilmikunst auch in zu weiteren Taten anzuspornen, so ist das schon solche Demonstrationen" geduldet die Mißachtung und den Haß gegen ihre geduldet die Mißachtung und den Haß gegen ihre ihrer bisher besten, nämlich der deutschen Rea präsentation in Prag zu Worte fommen fonnte. glatt aus den schmutzigen Lügenfingern ge, werden, dann muß dies für alle gelten, Sprache bezeugt. Ob es sich um minderwer- Dem Sozialisten vollends aber trampfte sich sogen. Nichts, gar nichts ist geschehen, wodurch nicht aber daß bei der Behandlung der einen tige Filme handelt, darüber kann und darf das Herz zusammen, wenn er sah, wie ein sich die nationale Volksseele beleidigt oder die Polizei förmlich weiße Handschuhe anzieht, nicht ein Klüngel von ein paar hundert paar hundert dunkle Gestalten fast ungehin­getränkt erachten könnte! Geschehen ist nur, während sie die anderen mit Pendreks,- Jünglingen Zensor und Richter sein. Ein dert durch die Polizei ihren Feldzug zur Knebe daß der Außenminister Dr. Beneš vor einigen beln und Pferdehufen traktiert und dafür Mann und eine Partei, welche dies begün- lung der Freiheit des harmlosen Wortes, zur Tagen bei der Genfer Völkerbundstagung sorgt, daß wegen der geringsten Verstöße stigen, stiften dem Staate mehr Schaden, als Bedrohung und Schädigung öffentlicher Unter­eine Rede gehalten hat, in der er zur Rege gegen die polizeilichen Anordnungen Dußende fie verantworten können. Das de domov nehmungen und allgemeinen Guts unternehmen lung der Rechtsstellung der nationalen Min- von armen Teufeln in den Kerker wandern. můj" ist ein schönes Lied, auch nach dem fonnten, während dieselbe Polizei niit dem Knüp­pel dreinzufahren pflege, wenn Arbeiter für das derheiten ein paar nicht gerade unfreundliche Der Herr Innenminister und mit ihm schändlichen Mißbrauch, der am Mittwoch Recht auf Brot, auf Arbeit, auf ein menschliches und auch nicht schroff abweisende Worte seine Partei, sie sind mitschuldig an den Vor- mit ihm getrieben wurde, aber die verant- Leben im Namen der Millionen demonstrieren. gejagt hat. Das genügte seinen Gegnern zu fällen und an ihren Folgen. Wahrhaft staats- wortlichen Faktoren sollten sich fragen, ob Hätte man die Ueberzeugung, daß die Menge Hause und den Nationalisten, um den erhaltend ist ein solches Verhalten nicht, denn solche Vorgänge wie am Mittwoch, die der wirklich aus eigenem auftrat, weil ihr die Acheron, die für so etwas immer zu habende diese Folgen werden vor allem in einer Auf- politischen Brunnenvergiftung dienen und deutschen Tonfilme nicht passen, fönnte man diese Unterwelt, in Bewegung zu setzen, um ihn peitschung der nationalen Leidenschaften auch Millionen Staatsbürger beleidigen müssen, Zwischenfälle immerhin noch mit der Hoffnung Lügen zu strafen und der Welt, besonders auf der anderen Seite bestehen. Es handelt dazu beitragen können, auch in deren auf ihre Einmaligkeit und untergeordnete Bedeu aber der deutschen Bevölkerung, die wahren sich nicht um einige Filmstücke, es geht um Seelen beim Absingen des Liedes eine Saite tung hinnehmen. Das Schlimmste ist aber, daß Machtverhältnisse im Staate und den Grad Grundsäßliches: dürfen Filme in allen er- erklingen zu lassen.

Die Ausschreitungen in Prag .

( Fortsetzung von Seite 1.)

Das Berhalten der Polizei.

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Wilhelm Nießner.

die etlichen Skandalmacher nur von jenen gedun gen sind, deren Lebenselement Niedertrach: und Gewalt, Haß gegen die andere, größere Nation sind. Sie können es nicht ertragen, daß das Volt mit der älteren Kultur und der zehnsachen Stärke selbstverständlich auch auf dem Gebiete der Tech­nit und Kunst schneller und besser produziert, be

Aber

der Bereitwilligkeit, mit den nationalen Min- denklichen Sprachen vorgeführt werden, derheiten hier auf einen guten Fuß zu gelangen, vor Augen zu führen. Im Jahre 1920, als der letzte nationale Pogrom statt­fand, galten die Deutschen auch noch als Hochverräter", wenigstens in der weiße wiesenen chauvinistischen Tendenzen und Taten finnungslos hauen sie los und wollen, Mäuse sehenden Phantasie gewisser Patrioten. es ja nur eine Stimme der Vernunft gibt. Und Mißbrauch demokratischer Freiheiten und un­Seither haben die Deutschen durch ihr Ver- Stühlen selbst gegen die Leinwand! In diesem es paßt durchaus zu dem Bild dieses denkwür- demokratischer Mentalitäten" den deutschen Ton Kino ist die Zerstörung so weit getrieben wor- bigen Mitteleuropäers, daß er digen Mitteleuropäers, daß er bereits im film verdrängen, damit sich der tschechische, der halten keinen Zweifel daran bestehen lassen, den, daß gestern überhaupt keine Vorſt el- Sunenministerium intervenierte, um ein gene- mit jenem nicht konkurrieren kann, ausbreiten daß sie sich auf den Boden des Staates gelung stattfinden konnte. relles Verbot deutscher Tonfilm fönne. Dabei wissen sie sehr wohl, daß dieser stellt haben, sich als seine Bürger fühlen, vorführungen in Prag durchzusetzen. Wir Ausbreitung Grenzen durch den Geschmack und obwohl die tschechischen Machthaber immer behaupten, daß Herr Bara unter sämtlichen die Rauflust des Publikums gefest find. Den wieder ihnen vor Augen zu führen bestrebt Wir haben schon gestern festgestellt, wie tolerant Bürgermeistern sämtlicher Großstädte der Welt schlechten tschechischen Film besucht das Publ·lum waren, daß die Frage: ,, de domov můj?" ( ,, Wo ist die Heimat mein?"), für sie eine und abwartend ruhig sich die Polizei- Offi- einzig dasteht. Daß er durch seine Handlungs- so wenig, wie es einen als schlecht empfundenen ziere und Mannschaft- fast durchwegs im weise dem Ruf der von ihm geleiteten Stadt deutschen oder französischen oder amerikanischen offene ist. Eine loyalere, ruhigere nationale Laufe der mittwöchigen Demonstrationen be- Prag und somit auch der Republik den denkbar besuchen würde. Der amerikanische, der franzö­Minderheit, als sie dem tschechoslowakischen nahm. Es ist wahrscheinlich, bak die Demon- schlechtesten Dienst erweist, mag er mit sich fische, der wird von denen um Stříbrný, Bara Staate durch die Einverleibung der dreiein- ftrationen weder solchen Umfang noch solche selber und die Republik mit ihm ausmachen, und Kramár toleriert, ja umschmeichelt, bzwar halb Millionen Deutscher geworden ist, kann räumliche und zeitliche Dimensionen hätte an- wir aber werden über die Tatsache nichester bölferung französisch oder eng­taum ein Promill der Prager Be­er ſich kaum wünschen. Warum hält man es nehmen und infolgedessen es auch nicht zu solchen Tagesordnung übergehen, daß der Bürgermeister isch versteht, während abgesehen von den noch immer für die richtige Behandlungs- gewaltsamen Ausschreitungen hätte gelangen einer Reichshauptstadt im Herzen Europas , in isch versteht, während abgesehen von den methode: den Daumen aufs Auge und die lönnen, wenn die Prager Polizei, die mit Pen- der an die 40.000 Deutsche leben, in der Zehntausenden Deutschen , die Zahl der drek, Säbel und Pferden rasch und brutal zur Millionen, Deutsche bewohnen, die Hunderttausende gehen dürfte. Kenie auf die Brust? drek, Säbel und Pferden rasch und brutal zur Hauptstadt eines Staates, den dreieinhalb Prager Tschechen , die deutsch verstehen, in die Hand zu sein pflegt, wenn es sich um demon­Diese Frage ist natürlich nicht an die strierende Arbeiter zu handeln pflegt, von Stirn hat, den deutschen Tonfilm, der sich so wie diese Tatsachen und die einfache Erwägung, daß " patriotischen" Strafeeler gerichtet. Mit Blin- Anbeginn, wenigstens am Mittwoch Abend, in der übrigen Welt, so eben auch in der Tsche- es ja jedem freisteht, ein Kino oder einen Film den wird man nicht über Farben streiten. energischer und zielbewußter vorgegangen choslowakei durchgesezt hat, den Garaus machen zu besuchen oder nicht zu besuchen, dringt nicht Auch mit den unterschiedlichen Střibrnys und wäre, nachdem sie es schon Montag und Diens- zu wollen. Jebe Stritit prallte bisher an diefem bis ans Sirn verantwortungsloser nationalisti­scher Politiker und für 25 Kronen täglich bekom­Dyks sich auseinandersetzen zu wollen, wäre tag unterlassen hatte. Es wäre ihr ein leichtes Manne ab, der nur zwei Richtlinien fennt: sein scher Politiker und für 25 Kronen täglich bekom verschwendete Mühe. Es ist aber ein anderer geweſen, ohne jede Gewaltmaßnahmen die sich und das Kommando kurzsichtiger Chaubins auf scher Objekte zu haben wären, zumal sie sich dann Verantwortung selbst für die Niederlegung deut­verschwendete Mühe. Es ist aber ein anderer gewesen, ohne jede Gewaltmaßnahmen die sicht- eigenes engstirniges chauvinistisches Empfinden men sie Menschen genug, die ohne Gedanken und Faktor da, der ein vollgerüttelt Maß von baren und hörbaren Rädelsführer herauszu­Schuld an den beschämenden Vorfällen vom greifen und zu verhaften. Wenn gegen die- Prager Straßen. Mittwoch trägt, das ist der der agrarischen ſteſten Schreier und Demolierluſtigen so vor Alle deutschen Programme abgefeßt. Dienste nationaler Joeale verrichtet zu haben. Alle fünf Kinos, in denen Mittwoch abends tes und des demokratischen Bürgers der Republik Bont Standpunkt des demokratischen Staa­Partei, also der Partei des Ministerpräsi- gegangen worden wäre, hätten zweifellos die aufregenden und empörenden Skandale am denten angehörende Innenminister Dr. Sla- Mittwoch Abend verhindert oder doch wenig- noch deutsche Filme gespielt wurden und gegen find aber das Beschämendste und Empörendſte vit. Das ungleiche Maß, mit dem dieser Herr stens erheblich eingeschränkt werden können., die sich die Wut der Demonstranten richtete, nicht jene in Abgründe führenden Gedankeu beispielsweise Demonstrationen der Kommu- Vielleicht wird es sich die Prager Polizei- hatten bereits gestern im Laufe des Tages gänge, Pläne und Taten der Hezer und der Ver nisten und solche fener mißt, die als direktion noch zu Gute halten, daß ihre Tattit über inoffizielle Weifung der Polizeidirektion hetten, sondern die Tatsache, daß man sieges schützenden Talisman eine Fahne in den am Mittwoch Abend ernstere, blutige Vorfälle deutsche Filme angesetzt. Was das schon prostituierte, indem sie diesem Säuflein ihre Programme geändert und nicht wahren ließ, daß die Demokratie fich Staatsfarben vorantragen und das Kde verhindert habe. Aber wer den Dingen zusah, domov můj" singen, ist schon früher aufge- hatte das deutliche Empfinden, daß die abwar- jetzt hier also ganz abgesehen von der künft- hren Schutz gegen Recht und Gerechtigkeit lich. fallen, am Mittwoch hat es unerträgliche tende, ja vielfachlässige saltung der rein geschäftlich bedeutet, ist nicht zu erwirkliche Patriot schämen müßte, mit Siegs­lerischen, politischen und moralischen Seite Daß diese Patrioten", deren sich vor allem jeder Formen angenommen. Stundenlang durften, Polizei vor allem dem Bestreben enisprang, messen. Denn daß das Publikum den Heßern trophäen in ihre Schlupfwinkel zurüdfehren man kann sagen: unter der Bewachung der der nationalistischen Meute Kon­und Zerstörern zuliebe nicht ohne weiteres durften, daß dem Mob jedenfalls für den Augen­zessioonen zu machen und gerade nur Polizei, die Demonstranten" in Prag herum- Bas ergste zu verhüten. Beim deutschen Publi- minderwertige Filme statt der beliebten deut- blick der deutsche Tonfilm geopfert wurde! Eine ziehen und sich am Einschlagen von Fenster- tum, beispielsweise bei dem des Deutschen schen Tonfilme in Kauf nehmen wird, iſt ſelbſt der wenigen bescheidenen Errungenschaften, die scheiben gütlich tun, ohne daß sie ernstlich Theaters, löste diese Haltung der Polizei be- verständlich. gehindert worden wären, bis der greiflicherweise größten Unwillen aus. Zwed, die Absetzung der deutschen Filme,

noch einreden tönnten, ihre Gemeinheiten im

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wahrhaftig feiner politischen Einsicht, sondern Traurig für jeden Fortschrittsgläubigen, lugem Geschäftsgeist zu danken war, muß also empörend für jeden gerecht Denkenden, beleidi- jetzt erst erkämpft werden! Man hat gepfiffen erreicht war. Die Abdrängung der Menge Herr Bara, Prags Bruntstäd. gend für das deutsche Bolt in diesem Staate war und geschmissen und die Kinos müssen Order das Bild, das die Hauptstadt Prag am letzten parieren. erfolgte regelmäßig erst zu einem Zeitpunkte, Die verheyte Prager Straße nimmt leider Mittwoch- Abend bot. Halbwüchsige Burschen Die Regierung, das Parlament, die Presse, wenn die Arbeit fertig war und man empfing zum Teil ihren Ausgang und mündet zugleich schlugen mit Steinwürfen, in bedrohlichen Um- das Ausland mußten mobil gemacht worden, che den Eindruck, die Polizei beschränke ihre auch im Prager Rathaus, im Zimmer des Pri zügen, unter der Fahne des Freistaats und un- sich das Innenministerium entschloß, der Polizei­Amtstätigkeit darauf, die Demonstranten" I mators Bara, über dessen in zwölf Jahren er- term Gesang der Volfshymne eine Schlacht gegen direktion Weisungen zu geben, durch die in öffent­

Ein entlaufener Hund.

Kriminalnovelle von G. O. Gallo.

es heute, so genau erinnere ich mich an diese Milch. Vom Menschenstrom getrieben, der in der Nach dem Gefrorenen beginne ich wieder zu verhängnisvolle Stunde. Ich gehe also aus mei Ecke der Rotonda unaufhörlich flutet, tomme ich, pfeifen..

nem Bureau, nachdem ich viele Parteien abge- ohne es zu merken, auf die Piazza Capranica. Plötzlich seh ich von weitem einen Hund fertigt, Briefe unterschrieben und Wechsel in Vor einer Anschlagsäule erblicke ich hier viele feuchend und schnaubend herankommen. Er Empfang genommen habe. Ich bin recht müde. Leute. Männer, Frauen, Kinder, und alle lesen springt auf mich zu, schaut mich mit großen, Der Senatspräsident machte das Publikum Die ganze Stadt ist wie in einen feinen Nebel dasselbe Plakat. Ich sehe den Zwider auf und verwunderten Augen an, ledt mir die Hände. aufmerksam, daß er jede Aeußerung von Beifall gehüllt: Julidunst brütet in den Gassen und lese ebenfalls: 1000 Lire demjenigen, der dem Aber gewiß, da gibt es doch keinen Zweifel, Saal unwiderruflich räumen lassen würde. Er Piazza della Rotonda meiner Wohnung zu, die Hund( Terrier) in das Hotel Trionfala zurüd dern Frid, mein Sund! Wieso fann er hier sein? Saal unwiderruflich räumen lassen würde. Er läßt einen kaum atmen. Ich gehe über die Advokaten Oreste Milanosi seinen verlaufenen das ist nicht der Hund des Herrn Milanesi, son­verlas nochmals den Namen des Angeklagten: etwas weit liegt, nämlich in der Via degli Ar- bringt. Um 1 Uhr, als ich von zu Hause fort ging, habe

den

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Andree Vettore, 40 Jahre alt, geboren zu Ma- cioni; vieles widert mich an, besonders die So eine Dummheit! denke ich. Dann aber ich ihn auf der Terrasse zurückgelassen. Wir rano Luganare, Kaufmann, wohnhaft in Rom , Menge, die mir allabendlich und mit demselben kommt mir eine Idee. Ich sage mir: Eigent- werden ja sehen, denke ich, und gehe mit dem nicht vorbestraft. Der Verteidiger bat um eine Geficht entgegenkommt. Ich will nicht grüßen, lich habe ich nichts so Wichtiges vor, und bis Hund zum Hotel Trionfale. Ich rufe den Por­Verlängerung der Untersuchungshaft, zwecks will nicht gegrüßt werden. Vor den elenden zum Nachhausegehen sind noch volle zwei Stun- tier: Wohnt hier der Advokat Milanesi?" Einholung eines pſychiatriſchen Gutachtens. An Dingen, die ich täglich zu sehen bekomme, faßt den; suchen wir also den Hund! Die Ideen kom- Auf Nummer 58" tönnen Sie mir sagen, dree Vettore erhob sich darauf, preßte ſein mich ein unsagbarer Abscheu; so vor dem Staf- men eben so. Auch ich besitze einen wunderbaren ob der seinen Hund sucht?"- Ob er ihn mageres Faungesicht an die Gitterstäbe des Stä feehaus an der Ede, wo einige altersschwache, Terrier, der auf den Namen Frick hört. Es wird sucht? Wie ein Wahnsinniger, schon seit ein paar figs, wo er inmitten von zwei Starabinierie faß quallige Greise ihre Zeitung lesen und ihre wohl lächerlich sein, sage ich mir, aber wie Stunden! Eben hat er überall Plakate anbrin­und erwiderte klar: Ich schlage das aus!" Bei Nächsten bereden, vor der vierzigjährigen Blon- wäre es, wenn ich so pfiffe, wie ich meinen gen lassen." Um das Gespräch zu beenden, fage der Frage, was er zu seiner Rechtfertigung vor den, die am Fenster mit einer erloschenen 3i- Frid zu pfeifen gewohnt bin; könnte es da nicht ich: Welden Sie mich dem Herrn Milanesi. zubringen babe, crsuchte er, man möge ihn vor garette zwischen den Lippen sitzt und auf ihren der Zufall fügen, daß mir der verlaufene Hund Ich warte einen Augenblick, dann führt man erst aus dem Stäfig herauslassen. Er fügte noch Beliebten wartet. Sturz: ich weiß nicht, was ich des Advokaten Milanesi in den Weg liefe? Ich mich in den Lesesaal hinauf und mit mir selbst­hinzu: Ich kann hier nicht atmen!" Von den fühle, aber ich weiß, daß wenn mir jetzt jemand versuche es. Auf der Piazza Capranica gelingt redend meinen Hund. Plöglich öffnet sich die zwei Schutzleuten esfortiert, ging er nun auf fagte: Gib acht, wenn du um die Ecke bicgst, das Experiment nicht, aber ich sehe es fort auf Tür und ein sympathischer Mann von etwa das Podium und begann, zu den Geschworenen wird dich einer erschießen", so würde ich mich der Piazza di Pietra und auf dem Korso Um- dreißig Jahren kommt mir entgegen. Er sieht gewandt, seine Darstellung. ruhig erschießen lassen, aber umzukehren, wäre berto, geradegegenüber der Bar des Feraglino. den Hund, ist ganz begeistert, brüdt mir die ich nicht imſtande. Ueber der Stadt liegt der tote Alle Leute, die bei den Tischen fißen, schauen Sand, will mich füssen. Was soll das beden­Wie aus dem Auflageaft hervorgeht, lic- sommerliche Dunst, die Mauern schwißen Schi- mich an und ich höre, wie einer sagt: Er wird ten?" sage ich( natürlich nur so in mich hinein, gen die Beweise meiner Schuld vollkommen tar rokko aus, die Gesichter der Leute sind wie von wohl seinen und verloren haben!" Wie mert damit es der Herr Milanesi nicht höre.). zutage. Ich leugne auch nichts und bin restlos gelben Schatten bedeckt, alles scheint Frische und würdig! Ich pfeife doch nicht um meinen Hund ,, Mein Herr", wendet sich an mich der Ad­geständig. Nur habe ich bisher einige Begleit- Spannkraft verloren zu haben. zu finden, sondern jenen eines anderen. Vor vokat und hält mir eine Tausendlirenote hin, umstände verschwiegen, die ohne Zweifel von Ich habe keine Lust nach Hause zu gehen. Dem Quirino höre ich ein leises Glöckchen, es ich bin Ihnen mehr schuldig als dieses menige enormer Tragweite find. Das habe ich getan, da- Ich werde ja zurückkehren, gewiß, zu Wagen oder erweist sich aber als falscher Alarm; ich gehe Geld. Ich bin Ihnen die seelische Ruhe zweier, mit die freien Männer, die mich zu richten zu Fuß, aber nicht jeßt, sondern später, sagen durch die Vio della Pilotta, durchquere die ja jogar dreier Menschen schuldig. Der Hund haben, ganz unbeeinflußt von dem Protokoll der wir in zwei Stunden. Ich weiß nicht, was ich Piazza Venezia und die Piazza San Marco, gehört nämlich nicht mir", fügte Herr Mela­Untersuchung, das Geschehene so zu hören be- in diesem Augenblick machen soll: es zieht mich tomme zur Argentina , kehre wieder zurück und nesi hinzu. Ihnen, als einem Mann, fann ich fommen, wie es sich tatsächlich zugetragen hat. in den Garten der Borghese, weil der Herr Ber - da ich nicht mehr weiter fann, gehe ich noch die ja verschiedenes sagen."( Erzähle nur, dente ich Paßt also jezt auf. Es war am 14. Juli, un- nardini dort frische Milch hat, doch leider ist es paar Schritte zur Piazza Colonna , setze mich bei und verziche keine Wiene; der Hund gehört mir, gefähr um 7 Uhr abends. Es ist mir, als wäre stets wieder derselbe Garten und die gleiche Ronzi und Singer und bestelle ein Sorbett. aber ich will doch sehen, wie sich die Sache wei­

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