Nr. 228.

Millionenschiebungen mit Sprit. Dieser Tage wurde in Kort bei Kehl ( Baden) ein Zollbeamter. wegen Begünstigung von Spritschiebungen verhaf­tet. Wie sich jest herausstellt, haben die Schiebungen weit größeren Umfang gehabt, als man zuerst an genonimen batte. Sie erstreckten sich auf den Zeit­raum von mehreren Jahren, wobei die Betrüger gewaltige Millionengewinne gentacht haben. Bis jetzt find fünfzehn Personen in allen Teilen des Reiches in die dunkle Affäre verwickelt. Ein Berliner Fabri­fant, der mit einem der Spritschieber eng liiert war, hat fürzlich Selbstmord verübt.

Symne an den Kaffee.

,, Dr Gaffee is fier alles gut",

Belehrte mich Fran Grassen,

,,' s gibbt nischt, wo där nich hälfen dut,

Se genn sich druff verlassen.

Bei galten Fießen, Liewesweh,

Bei Gobbschnärz un bei Reißen,

Da is a Schlickchen Bohngaffee

Nich hoch genug zu breifen.

I'm Lähm gibbt's geene Laache, wo

Dr Gaffee dät verfählt sin,

De ältsten Baare machtr froh, Wie lang je ooch vermählt sin.

Un schteht dr Mänsch vor ä Entschluß

Un gann sich schwär entscheiden,

Ae richtcher Gaffee- dwerguz Wärd sei Gehärne leiten.

Solange noch mei Gaffecdobb

Schteht in dr Ofenrähre,

Find ich de ganze Wält dibbbobb, Da schert mich gee Gemähre."

Lene Voigt .

Deutsche 1ozialdemokratische

PET HAYNE

Samstag, 27. September 1930.

schmales Borderteil in eine eftva 15 Zentimeter Tange, gang feine Spise ausläuft. Ueberschuhe für Frauen sie hießen damals Trippen gab es

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Seite B.

schon im 15. Jahrhundert. Allerdings waren das Weint Ihr Kind in der

nur berbe Ledersohlen mit Riemenverschluß, die lediglich die Sohle des eigentlichen Schuhs vor Nässe zwei­

ſchüßten. Ein römischer Schuh aus dem givet Nacht?

DAFİ

schützt vor törichter Un­bedachtsamkeit. Wer klug ist, hat Morfi zur Hand. Es bewahrt vor Ansteckung und sozialer Not..

GUM.

Kleine Chronit.

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ien Jahrhundert n. Chr. zeigt relche Lederarbeit. Ein Straßburger Stödelschuh läuft im Hafen in die winzig kleine Fläche von etwa einem halben Zentimeter Durchmesser aus. Die nordischen Völker Grönlands und Islands zeigen grobe, derbe Leberschäfte aus Renntierfell, die Ja futen lange, bestickte Lederstrümpfe. Eigenartig wir fen Schuhe aus dem 18. Jahrhundert, die auf der Sohle den gekreuzigten Christus zeigen, ferner die jogenannten Kuhmaul- Schuhe aus dem 16. Jahr- VERGESSEN SIE NICHT­hundert, die aus einer ganz breiten Borderlasche unb einem flachen Schaft bestehen. Die Schuhe der

Fußbekleidung im Wandel der Zeiten. Einen interessanten historischen Rückblick auf opten, Nachkommen der alten Aegypter, aus die Verwendung des Leders zur Fußbekleidung der dem Jahre 600 n. Chr. find eigentlich Lederftrümpfe verschiedenen Völkerſtämme und Epochen bot in der oder Sandalen mit eingestickten Pflanzen, ober letzten Septemberwoche die in Berlin veranstal- Tierornamenten, deren Farben und Bergoldungen tete Lederschau. Verglichen mit dem Schuhzeug bei der 1200 Jahre später erfolgten Ausgrabung unserer Tage, weist die Fußbekleidung früherer Bei- noch erhalten waren. ten bei einer für unsere Begriffe recht primitiven äußeren Form eine ungemein minutiöse und kom plizierte Verarbeitung auf. Der Phantasie und Ge­schicklichkeit sind keine Schranken gesetzt, und man hat bei vielen Stücken das bestimmte Gefühl, daß hier in unendlich langer, mühevoller Arbeit ein Meisterwerk geschaffen wurde, das materiell und ideell einen Höchstwert besaß.

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Der Film.

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Der erfte tschechische Tonfilm. Wenn die Geigen langen." Die Prager A- B- Film­Produktion startete vor einigen Tagen im Kino Baris" geschehen; man zeige eftva Prag , so Alfa" das tschechische Erstlingswerk. An Anfangs wie es Junghanns in seinem Film So i Da sind afrikanische Reiterstiefel aus leistungen soll man nicht allzu strengen Maßstab das Leben" getan hat, oder ein tschechisches feinstem Ziegenleder mit Applikationen, zierlichsten legen; immerhin möchte ich darauf hinweisen, daß Dorf, ein tschechisches Milieu als solches. Diese Stickereien und anderem Schmuck, wildlederne San- derlei Angelegenheiten mit tschechischem Wesen uns hier gebotene Version von Allerweltsentimen­dalen, reich gestrickt oder gestanzt, weiß und farbig, und damit auch mit dem tschechischen Ton- talität soll teine Richtlinie bleiben für eine ent andere wieder reich mit Straußenfedern geschmückt, film wie man sich ihn vorstellen könnte stehende Produktion. Manches ist aber dennoch so daß sie eher einem Fächer als einer Fußbekleidung blutwenig zu tun haben. Wir sehen ein Mittelding wirkungsvoll: vor allem der kleine Sohn des Re­ähneln. Rolette Zierknöpfe und Laschen, Lederriem zwischen deutschen und amerikanischen Sentimen- giffeurs Feher, dem großes Talent nicht abge chen und Schnallen schmücken die Fußbekleidungen, talitäten, in dem eine weiche, liebe Mutter und sprochen werden kann, und einige Alt- Prager Bil­die in ihrer reichen Bearbeitung und phantastischen ein brutaler Vater um ein sind ringen. Tsche- der; gerade diese Stellen aber zeigen, daß die ganze Form wahre Prachtobjekte darstellen. Nordamerika chisch an diesem Tonfilm sind lediglich ein paar Tendenz des Werkes verfehlt ist. Magba Sonja, unt 1900 zeigt Sandalen, reich mit Perlen geſtidt, Geigenproduktionen des bekannten Birtuosen to die Gattin des Regisseurs Feher, und Vaclav Tartarische Lederschuhe aus dem Jahre cian, die aber mit der Handlung gar nichts zu By bra sind mimisch recht gut. Auch die tschechi Absatzes; auch sie sind reich mit Perlen und Metall- Tauberscher Gesangseinlagen in ähnlichen Filmen didek beigesteuert. 1826 wirfen durch eine ganz eigenartige Form des tun haben und an die Zusammenhanglosigkeit sche Sprache! lingt nicht übel; die Worte hat to et W- Lg. Diola ait, die ein unserem Stiefelfnecht ähnliches sprochen wird, hat mit einem tschechischen fäden bestickt. Höchst merkwürdig muten Schuhe aus erinnern. Das Moment, daß hier tschechisch ge­Holzgestell darstellen, das mit einer ledernen Lasche Charakter des Tonfilms gar nichts zu über dem Fuße schließt. Man kann sich nicht gut tun und kann darum nicht als Wertungsmaßstab Unentgeltliche Beratungs­vorstellen, daß die Bewegung auf solch unnachgiebigenommen werden; wenn ein wirklich tschechischer Stunden der Arbeiterfürsorge finden ger Fläche sonderlich angenehm gewesen wäre. Reine Tonfilm geschaffen werden soll, dann könnte es nur ieden Samstag von 5-7 Uhr im Die Genossen und Genossinnen werden Marterwerkzeuge aber stellen alt chinesische über den wortfargen, musikalischen Berein deutscher Arbeiter, Smečkagaffe ersucht, bestimmt und pünktlich zu er- Schuhe dar: Auf kleinen, schmalen Holzfüßchen Tonfilm - etwa in der Art des Renée Nr. 27, statt. scheinen. mit zwei aufgestellten Brettchen ist der Schuh auf Clair- Films Unter den Dächern von montiert. Die Sohle ist, wie bei allem asiatischen Schuhwert, starf erhöht, etwa wie bei unseren orthopädischen Schuhen. Ebenso schmerzerregend wirken für unsere Begriffe toreanische Kinderschuhe, deren vorderer Tell ganz schmal, steil nach

Bezirksorganisation Brag. Dienstag, den 30. September 1930, Dienstag, den 30. September 1930, Goldenen Krenzel" in Prag II., Nekazanka

um 8 1hr abends im Saale des

ordenti. Generalversammlung

Bolfswirtschaft upa Sozialpoliti. la abwärts gehend, gearbeitet iſt, fo baß der

Fuß völlig eingezwängt, fast wie festgeschraubt, Der gegenwärtige Stand der barin sitzen muß. Diese Form entsprach gewiß der Steuerpflicht der Agenten. Tünstlich verbildeten Form des Chinesenfußes. Den Diese Frage ist auch nach der bekannten start erhöhten sogenannten Stelzenschuh findet man auch bei alt venezianischem Schuhwerk in Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerich tes vom 31. Mai d. J. noch heiß umstritten. der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts: auf hohem, hölzernen Podest sitzt ein winzig fleiner zierlicher Einige Reifendenvereine und Wirtschaftspoliti­fer( Dr. Spitaler, Reichenberg) neigen der An- Schuh oder die reichgestickte Sandale. Von einer ler( Dr. Spitaler, Reichenberg) neigen der An- vernunftmäßigen Hygiene der Fußbekleidung läßt sich sicht zu, daß diese Entscheidung faum etwas Neues für die Agenten gebracht habe; andere hier wohl kaum sprechen; es warb ausschließlich der aber wollen feststellen, daß die Frage der Er- damaligen Mode und ihren Auswüchsen Rechnung werb- und Umsatzsteuer- Freiheit für diese Be- getragen. Doch nicht alle Völker hielten es mit loketten

16. Jahrhunderts, desser unwahrscheinlich

rufsgruppe durch sie entscheidend geklärt sei und Modelaunen. So erweden beispielsweise wildlederne diese Steuerfrage nur noch vom Nachweis der Frauenstrümpfe aus dent 17. Jahrhundert, unbe­Dienstverpflichtung abhängig sei, der eigentlich tannten Ursprungs, mir reicher Lederstiderei, in von jedem dauernd beschäftigten Reisenden und Provisionsvertreter erbracht werden könne. Der ihrer mehr als bequemen Weite den Eindruck ange­Bund der Vertreter und Reisenden in Tepliß- nehmsten Tragens. Sehr schön und kostbar wirken Schönau( Fachgruppe des Allgemeinen Ange- und marokkanische Schuhe mit eingelegter Perlmut indische Sandalen mit goldbestickter Sohle stelltenverbandes Reichenberg) beruft nun für terarbeiten. Bizarr in Form und Verarbeitung Sonntag, den 5. Oktober, nach Teplitz- Schönau wirft der gotische Schnabelschuh aus dem Spanien ( Schloßgartensaal, Beginn 9 Uhr vorm.) eine große allgemein zugängliche Rei­fenbentagung ein, in der Senator Dr. Karl Heller( Teplitz ), Zentralsekretär Florian Bergmann( Reichenberg) und Bertrand Katscher( Teplit) die Auswirkungen der er­wähnten Entscheidung auf die Steuerpflicht der Agenten besprechen werden. Reisende und Ver­treter aus der ganzen Republik werden zu die­ser Veranstaltung erwartet, die sich zu einer mächtigen Kundgebung für die Steuerfreiheit der Agenten gestalten soll.

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