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Ein ander Bild. Als die Kunde kam von dem Disziplinar­berfahren gegen Professor Delbrück  , da dachten einige vertrauens­felige Gemüther: Nun wird sich die Solidarität des Professoren­thums zeigen, es werden sich Universitätslehrer finden, die dem

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gepflogenen Erörterungen werden ohne Zweifel ein werth-| Uebrigens dürften auch die anderen Klassen der Bevölkerung es volles Element bilden, aus dem die große Sache der als ein wünschenswerthes Kriterium ihres Standes ansehen, dem Humanität, welche den Gegenstand der Berathungen der Lande umsonst zu dienen, unter der Voraussetzung, daß ihnen das Konferenz bilden wird, Vortheil ziehen kanu. Land das nöthige Kleingeld giebt.

Das Umsonstdienen des Adels ist für das Volk sehr kostspielig

Den besten Kommentar zum russischen Abrüstungsschwindel freien Wort ein freies Wort reden werden. Und jetzt kommt bilden zwei Nachrichten: die eine aus Europa  : daß der geworden, zumal nachdem es Bismarck   ermöglicht war, feine theore­Universität zusammengekommen sind und über den Fall bulgarische Minister Stoilow hat abtreten müssen, weil er tische Geschäftsphilosophie von 1848 praktisch zu verwerthen. des Kollegen Delbrück  " berathen haben. Die" Hilfe" erzählt Gefahr lief, gleich Stambulow durch russische Söldner enßerung des Staatssekretärs der Marine betreffend die Wahl­das Land nicht den Russen überliefern wollte und daß er Herr Tirpit. Die Nordd. Allg. 8tg." Hatte letzter Tage die uns darüber: Die obersten Häupter der Berliner   Universität haben eine ermordet zu werden. Und die andere Nachricht aus Asien  , beeinflussungen auf der Danziger Werft in einer Weise besprochen, Besprechung gehabt und dabei beschlossen, nichts für Delbrüd daß der Kaiser von China, der, weil den Engländern freund daß man glauben mußte, die Hintermänner des Blattes seien nicht zu thun, obwohl sie sich dem Eindruck nicht verschließen, daß lich gesinnt, durch einen russischen Staatsstreich von der einverstanden mit den Worten und Anschauungen des Herrn Tirpig eine Verwarnung Delbrüd's auf die geistige Regierung entfernt ward, so schwer erkrankt ist, daß jeden in dieser Angelegenheit. Heute leistet die Norddeutsche" ein wenig Freiheit aller Professoren ungünstig wirten Zag fein Lod erwartet wird. So rüstet Väterchen" ab.bbitte, ihre Aeußerung sei nicht gegen den Staatssekretär des

müsse. Der Buchstabe tödtet, der Geist macht lebendig. Nach dem Buchstaben läßt sich gegen die Disziplinaruntersuchung gegen Delbrück   nichts sagen, so lange die Disziplinarordnung besteht. Gegen diese müßte vorgegangen werden. Das aber ist aus­sichtslos."

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Deutsches Reich  .

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Reichsmarineamts gerichtet gewesen.

Man weiß aber, daß jene Aeußerung des Herrn Tirpik dem maßgebendsten Manne der Reichsregierung, dem Freiherrn   v. Stumm, nicht gefallen habe. Dies ist das Böseste, was einem heutigen Minister, der Minister bleiben will, passiren fann.-

eft." gefallen haber bleiben

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Aber die Juschrift die Inschrift." Eine wundervolle, eine unübertreffliche Selbstcharakteristik. Die Nichtbestätigung Kirschner's treibt recht wundersame Blüthen. Graf Klinckowström   hat in der Montagssigung des Reichs­Weil die erleuchteten Häupter der Berliner   Universität Durch die liberale Presse geht folgende Notiz: tages behauptet, sein Gegenfandidat, Braun Memel, habe in nicht die von ihnen so hoch geachtete geistige Freiheit Dem Bürgermeister Kirschner wird seitens der Kommunal einem gegen ihn eingeleiteten Disziplinar- Verfahren erklärt, er ſei völlig uneingeschränkt erhalten können, darum laffen behörden beabsichtigt, bis zum Amtsantritt des Oberbürgermeisters tönigstreu. Um feinen Frrthum auftommen zu lassen, so sie den ungünstigen Wirkungen auf die geistige Frei­für die Dauer der Vertretung des Letzteren eine besondere monat- schreibt die Königsberger Volts- Tribüne", theilen wir mit, daß im liche Remuneration von 1000 M. zuzusichern. Kreise Friedland- Gerdauen  - Nastenburg, wo Graf Klindowström ge­heit aller Professoren" freien Lauf. Weil sie nicht die Dis­In der Stadtverordneten- Versammlung wird ein solcher Antrag wählt ist, Gutsbesizer Braun- Mehleden kandidirte. ziplinarordnung beseitigen können, darum lassen sie wider- fchwerlich günstig aufgenommen werden, da dieselbe doch eine für und unter welchen Umständen derselbe die ihm nachgesagte Er spruchslos Delbrück   maßregeln. Weil sie das Ideal der Ge- die städtische Selbstverwaltung überaus wichtige Frage nicht zu flärung abgegeben hat, wiffen wir nicht. Genosse Braun- Königs­dankenfreiheit nicht haben können, darum lassen sie jede einer Einkommensfrage für den Bürgermeister Kirschner herab- berg, der in Memel   kandidirte, hat mit der Sache garnichts zu Unterdrückung jeder noch so milden Kritik entfagungsvoll ge- würdigen lassen wird. thut. währen.

Kein Wunder, daß dieses flau winselnde Gelehrten­thum den Stumm'schen Scharfmachern den Kamni schwillen

macht!-

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مصيلن( وام)

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Der Entwurf des Juvalidenversicherungs- Gesetzes ist, Die Militärlast. vie bürgerliche Blätter hervorheben, zu stande gekommen, ohne politischen Rundschau" berechnet N. E. May auch die Militärlaft in versicherungsanstalten gehört worden sind. Das müsse In seiner soeben erschienenen Wirthschafts- und Handels- daß die Vorstände der Invaliditäts- und Alters­ben zivilifirten Staaten. Für Deutschland   ergiebt sich dabei als sehr bedauerlich bezeichnet werden, da gerade diese Anstalten die Deutschland   und die Philippinen. folgendes Resultat: größte Sachkunde befizen. Die Vorstände der Versicherungsanstalten In Deutschland   beträgt schon heute die Militärlaft 21 M. auftreten nunmehr am 6. Februar in Eisenach   zu einer Konferenz Mehrfach ist namentlich von Amerika   aus die Befürchtung den Kopf der Bevölkerung. Und da auf einen Durchschnitts- zusammen, unt zu dem Gesetz Stellung zu nehmen. ausgesprochen worden, daß Deutschland   den Nordamerikanern haushalt 4,6446 Stöpfe entfallen, so zahlt das deutsche Familienhaupt Man scheint im Reichsamt des Innern bei Ausarbeitung von bei Annexion der Philippinen   Schwierigkeiten bereiten wolle durchschnittlich heute schon 97% M. zu den Militärlaften. Gesezentwürfen die sachverständigen Leute fonsequent fernzuhalten. oder gar selbst Anspruch auf die Philippinen  - Inseln erhebe. Von den deutschen   Staatsausgaben( ausschließlich der Provinzial- Von dem Juvaliden- Versicherungs- Entwurf, der dem vorigen Reichs­Der deutsche   Botschafter von 4742 Millionen werden tag vorlag, war nicht einmal dem Präsidenten des Reichs- Ber­in den Vereinigten Staaten  , und Kommunallasten) in höhe b. Holleben  , hat aber dieser Ansicht entschieden wider nur 347, also nur 7 pet.. durch direkte Steuern aufgebracht, die sicherungsamts, Herrn Bödider, Kenntniß gegeben worden. Ob der zu einem Theil wieder auf die Massen abgewälzt werden, die feine jezige Präsident dieser Körperschaft, Herr Gaebel, glücklicher gewesen sprochen und hat die Veröffentlichung seiner Meinungs- Einkommensteuer zahlen. Aber dies Abwälzen ganz unberücksichtigt und für würdig befunden worden ist, bei Ausarbeitung des dies­äußerung veranlaßt. Er sagte u. A.: gelassen, berechnet sich, daß die Staatserfordernisse und die Was die amerikanische   Expansionsfrage anbelangt, so fann Militärlasten, die in Deutschland   rund den vierten Theil derselben maligen Entwurfes mit zu rathen und zu thaten, wissen wir nicht.- ich nur fagen, daß Deutschland   jedenfalls nicht in Angelegenheiten ausmachen, zum größten Theil von der nicht zur Einkommen­Beim besten Willen, so gesteht die Kreuz- Zeitung  ", vermag fich mischt, die ausschließlich Amerika   angehen; hat diefes doch fteuer herangezogenen Bevölkerung, der Bevölkerung unter 900.fie nicht zu erkennen, wo beim Vorwärts" die Satire anfange. feinen Widerspruch gegen unsere Beſegung von Kiautschou er- Cintommen, aufgebracht werden. Da ist es natürlich von Bir möchten der Kollegin verrathen, daß derartige Unterscheidungen hoben; warum follten wir der amerikanischen   Besetzung der großer Bedeutung, ob die Militärlaften 100, oder, wie im nächsten nicht mit dem Willen, sondern in einem noch werthvolleren Philippinen widersprechen? Wir haben in den Philippinen keinerlei Jahr wahrscheinlich, 110 M. für die Haushaltung ausmachen. Departement des menschlichen Bewußtseins erledigt werden. größeres Intereffe, als Amerika   in China   hat. Seitdem Amerika  , Die deutschen   Staatsausgaben betragen( ausschließlich Kommunal- Allerdings scheint dieses Gebiet in dem Junkerblatt gegen­obwohl man es hierzu zu drängen suchte, nicht gegen unferen Ein- und Provinziallaften) bereits 17% pet. des gesammten Volts wärtig brach zu liegen. Darum wittert die Kreuz- Zeitung  " fecken Spottliedel des Wahren Jakob" tritt in feinen Handelsbereich in China   protestirte, fönnen wir nur einkommens und da die Mehrerfordernisse nicht durch Mehr- auch in einem blutigen Revolution, und darum ver­feinem Beispiel folgen und uns einer Kritik seiner Afte in den einnahmen gedeckt werden können, so nimmt das Anleihe- die Fanfare einer blu- blu asiatischen Gewässern enthalten. Wir haben auf den Philippinen aufnehmen kein Ende. lodt fie die Wendung Pfaff,' s ist aus", einen Vorstoß gegen uur tommerzielle Interessen und sind vollständig befriedigt, wenn Smmer wieder werden wir selbst und unsere Rachlommen mit unsere Programmforderung Religion ist Privatsache" traurig­Amerika alle unsere Rechte in dieser Hinsicht garantiren will. den Zinsen der Summen beschwert, die wir selber aufzubringen zornvoll zu konstatiren. Sie vermag aber beim besten Willen nicht Deutschland   hatte auch nicht einen Augenblick die Absicht, von uns außer Stande schen. Während des Bierteljahrhunderts 1870 zu erkennen, daß Religion und Pfaffenthum eher einen Gegensatz Territorien auf den Philippinen   Besitz zu ergreifen." bis 1895 haben die Staatsschulden Europa's   sich um als ein Gleiches bedeutet, und ihr allerbester Wille reicht nicht aus, Wenn die deutsche   Regierung durch die That die Aus- zwei Drittel erhöht, diejenigen Rußlands  , Desterreichs, Italiens   zu begreifen, daß die Existenz des Pfaffenthums" eben der Grund führungen ihres amerikanischen Botschafters bestätigt, so kann und der anderen europäischen   Staaten mit Ausschluß von Deutsch  - ist, warum wir es überhaupt noch nöthig haben, statt des Staats­zum das deutsche   Publikum mit dieser Haltung wohl zufrieden land, England und Frankreich   haben sich ebenfalls gerade um givei firchenthums die Religion wir Feinde des Besizes! sein. Schlimm genug, daß die Nordamerikaner ihrer Drittel erhöht. ihrer Drittel erhöht. In derselben Zeit haben sich die Staatsschulden Privateigenthum zu machen. demokratischen Vergangenheit zum Trok Eigenartige Agitation. Die Soziale Bragis", das Organ es nicht weit von Frankreichs   aber fast verdreifacht, während Deutschland   einen neuen Nekord geschaffen hat, da seine Staatsschulden sich vervierfacht haben der Herren v. Berlepsch, Dr. v. Rottenburg, Röside und Genossen sich weisen, einem Volke gegen dessen Willen sein Selbst- und zwar von 2960 Millionen in 1870 auf 12 080 Millionen in wird in dem Annoncentheil von Conrad's" Jahrbücher für National bestimmungsrecht zu rauben.- 1895. In derselben Zeit haben sich die englischen Staatsschulden um Dekonomie" unter Anderem mit den Worten empfohlen: Sie ist 8 pCt., diejenigen der Vereinigten Staaten   um 13 pet. vermindert. völlig unabhängig in ihrer gesammten Stellung und wird von den Der Staatsanwalt als Friedensapostel. Dieser Gegensay, fagt May, redet eine deutliche Sprache, man möchte Gesinnungsgenossen aus allen politischen Parteien unterstügt. Dieser Angabe gemäß figurirt muter den aufgeführten Nicht vom preußischen, sondern vom österreichischen Justiz fagen eine Militärsprache.- Namen der Mitarbeiter auch ein Angehöriger der sozialdemokratischen minister stammt die geniale Idee, die Staatsanwälte zu be­Partei, der noch als Reichstags- Abgeordneter aufgeführt wird, ob­rufen, auf die Milderung und Ausgleichung der Gegenfäße", Wenn Bismard nicht als preußischer Junker, sondern als gleich wir leider den Wahlkreis, den er vertrat, in der letzten Wahl wie sie durch den politischen Kampf entstehen, hinzuwirken. schlichtes Bürgerkind auf die Welt gekommen wäre, jo hätte er es verloren. Man darf wohl annehmen, daß der Name des betreffenden In seiner ministeriellen Bescheidenheit hatte er- ganz nach zwar nicht zu einem Kanzler, aber doch zu dem Besige einer Preß- Parteigenossen als Gesinnungsgenosse" der oben ge­preußisch- deutschem Muster seine sinnreiche Neuerung nicht befefabrit nach Art des Berliner Lokal Anzeiger" bringen können. nannten Herren und einer Reihe anderer Persönlichkeiten, wie z. B. aller Welt fund gethan, sondern hat sie in einen Geheim- Die Kreuz 3eitung" veröffentlicht drei Briefe, des Fabrifanten Fris Kalle, Prof. Schmoller, Geh. Regierungsrath erlaß" gekleidet, nur den funkelnagelneuen Friedensaposteln die Bismard im Jahre 1848 an das damals gegründete Junkerorgan b. Zacher u. f. w. aufgeführt wird. Es liegt im Interesse der mitgetheilt. schrieb, dem er ja ein fleißiger Mitarbeiter war. Der erste Brief Partei, keine Zweideutigkeiten aufkommen zu lassen. Die Ueberleitung des bestehenden ehelichen Güters zeigt, daß er die Mache verstand. Ein Vorwurf, den ich dem Blatte mache, und der feiner rechts in den Rechtszustand des Bürgerlichen Gesetzbuches   für die Berbreitung auf dem Lande hinderlich wird, ist, daß es zu jezt bestehenden und bis 1900 zu schließenden Ehen ist wesentlich der wenig Annoncen giebt. In der ländlichen Einsamkeit ist Gegenstand des Entwurfs des preußischen Einführungsgesetzes zum es ein Bedürfniß, solche zu lesen, die Frauen besonders können Bürgerlichen Gesetzbuch. Der Entwurf hat es unternommen, die nicht ohne sie existiren, und zuletzt beruht auch das selbständige große Mehrzahl der bestehenden Ghen unmittelbar derart den güter­Bestehen eines Blattes wesentlich mit auf den Insertionsgebühren. rechtlichen Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches zu unterwerfen, Neue Blätter pflegen sich sonst damit zu helfen, daß sie die daß mit dessen Inkrafttreten an die Stelle der bis dahin maßgebenden Annoncen der bestehenden mit abdrucken, und fo ver Vorschriften die auf den entsprechenden Güterstand des neuen Rechts möge des Scheins allmälig in die Wirklichkeit eines be- bezüglichen Bestimmungen treten. Der Güterstand bleibt hiernach deutenden Intelligenzblatt Berkehrs treten, indem sich die in seinem Wesen unverändert; für eine Ehe mit Verwaltungsgemein­Insertionen dahin wenden, wo sie dem Anschein nach schaft besteht auch fünftig Verwaltungsgemeinschaft, für eine he mit Gefährten und Leser finden. Die Verlobungs  -, Geburts allgemeiner Gütergemeinschaft auch fünftig allgemeine Güter­und Sterbe- Annoncen müßten m. E. jedenfalls vollständig in gemeinschaft und so fort Nur die Einzelheiten der rechts Ihre Listen aus der Spener  - Boffischen übergehn, wenn auch ohne die Phrasen. Sie glauben nicht, wie viele Frauen auch in dieser Zeit lediglich nach diesen Annoncen in die Zeitung schen, und wenn fie fie nicht finden, ihrem Mann das Blatt verbieten. Eine auszugsweise Liste der angekommenen Fremden, am Schluß mehr Handels- und Börsenberichte, auch nach Art der Zeitungshalle eine Eisenbahntabelle, ist vielen Lesern ein Grund, ein Blatt zu halten. Klappern gehört zum Handwerk."

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Der Geheimerlaß, der am 24. November vorigen Jahres gegeben ist, wird erst jetzt bekannt. Er empfiehlt den Staats­anwälten zweierlei:

Erstens die Konfistation aller Drucksachen, in denen zum Boytott gegen bestimmte Klassen der Gesellschaft aufgereizt" wird, und zweitens die Verfolgung aller Redner, die zu einem solchen Boykott mündlich auffordern. So offen sagt das der Herr Justizminister allerdings nicht; nichts Anderes aber ist der Inhalt dieses Erlasses, der, wie die Wiener   Arb.- 8tg." dazu bemerkt, zu den unerhörtesten Dingen gehört, die je in Oesterreich   verübt worden find. Der Erlaß beginnt mit einer Jeremiade, daß der politische Rampf über die Vertretungskörper hinaus in das wirthschaftliche und soziale Leben eindringe, und deshalb trete an die Staats­anwaltschaften die Pflicht heran, nichts zu versäumen, was zur Milderung mid Ausgleichung der Gegensäge führen und normale, friedliche Verhältnisse anbahnen könnte".

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Bismarck   als Geschäftsmann.

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Um die Staatsanwälte für ihr ungewohntes Amt als Friedensstifter auch gehörig borzubereiten, macht sie der Justizminister darauf aufmerksam, daß sich an der Spizze solcher Bewegungen oft Personen der sogenannten Intelli­genz" befinden, was aber ihren Blick für die Gesezwidrigkeit Das hatte August Echerl auch nicht besser auseinandersetzen eines solchen Kampfes nicht trüben dürfe. Aber der Herr Justizminister thut noch ein Weiteres. In der Annahme, Der dritte Brief zeigt, daß Bismard schon 1848 die Bolitit daß die Staatsanwälte ihre neue Aufgabe allein nicht gut als ein Geschäft auffaßte, bei dem man möglichst zu profitiren werden durchführen können, richtet er feinen Erlaß auch an suchen muß: die Obergerichte und durch diese an sämmtliche Gerichtshöfe erster Instanz.

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Diese Ausgleichung der Gegenfäße" erinnert ganz an die Weise, wie man im wilden Westen Amerika's Gegensäße- dem Arizona- Rider zufolge ausgleichen soll. Man erwürgt oder erschießt die Personen, die sich im Gegensatz" befinden. Dann ist Alles ausgeglichen.

In diesem Geheimerlaß wird die schon bestehende Geheim­tendenz der Hüter des Rechts, als rechtsfeindlicher Klassen­tämpfer einmal deutlich ausgesprochen.

Welch' Verfall der kulturellen Sittlichkeit in- reich!-

Dester­

tönnen.

In jedem Blatt Ihrer Zeitung fuche ich, sobald ich es ent­falte, nach Artikeln, welche die Frage der Grundsteuer und der Rentablösung behandeln, und jedesmal fuche ich zu meinem Summer vergebens. Dem größten Theil der Leser wird gewiß eine gründlichere Beleuchtung dieser Fragen, die bisher in der Zeitung kaum anders als obenhin berührt worden sind, wichtiger sein als die zerbrochenen Scheiben fämmtlicher Minister hotels, oder alle mystères der rothen Republik.

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lichen Ausgestaltung werden von der Aenderung berührt. In das Rechtsverhältniß nach der Auflösung der Ehe durch den Tod eines der Ehegatten einzugreifen, wird thunlichst vermieden; doch wird dem überlebenden Gatten bei der gesetzlichen Erbfolge die Wahl eingeräumt, ob er lieber nach dem alten oder nach dem neuen Rechte erben will.

Die Frage der Stellvertretungskosten für den zum Landtags­Eberswalde ist vorläufig erledigt worden. Der Regierungs­und Reichstags- Abgeordneten gewählten Professor Pauli­präsident hat den Magistrat angewiesen, die von den städtischen törperschaften abgelehnten Vertretungskosten in den städtischen Etat einzustellen. Der Magistrat ist indeffen beim Ober- Verwaltungs­gericht wegen Aufhebung gedachter Verfügung des Regierungs­Präsidenten flagbar geworden.-

Die Waarenhausstener ist auch in Hamburg   abgelehnt worden. Die Hamburger Bürgerschaft" entschied sich in ihrer Sigung vom 1. Februar gegen die Umfasstener.

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Der Ausnahmetarif für Eis in vollen Wagenladungen, der auch im vergangenen Jahre in Geltung war, ist vom 1. Februar dieses Jahres ab bis zum Jahresschluß wieder in Kraft gesetzt worden.

Es handelt sich in diesen Fragen nicht nur buchstäblich um die Existenz eines großen Theils der konservativen Partei, Ans Ostpreußen.( Eig. Ber.) Lebhafte Beunruhigung hat bei sondern darum, ob der König und die Regierung, am Scheide- den Kleinbauern der Kreise Tilsit und Heydetrug eine Petition aus wege stehend, sich der Revolution in die Arme werfen, fie für der" Heugegend" des Kreises Niederung hervorgerufen, in der ein permanent erklären und auf das soziale Gebiet übertragen wollen, Schutzzoll für Heu gefordert wird. Die kleinen Befizer der genannten oder ob sie den Weg Rechtens, so gut es sich thun läßt, gehen Streise, arme Teufel, die auf sandigem, wenig ertragreichem Boden wollen, ob sie den Besikenden den Krieg erklären, oder nicht. fißen, müssen aus Rußland   ziemlich bedeutende Wengen   Heu, dessen Eine Beeinträchtigung der Privilegien des Besizes, in- fie zur Bichhaltung bedürfen, holen. Dieses Heu wird zollfrei ein­sonderheit des Grundbesiges, war hier Bismard Revolution. geführt. Die schwer reichen großen Wiesenbesiger der Niederung, und er eignet sich in feiner damaligen Geldklemme das Argument Seren landwirthschaftliche Thätigkeit zum Theil darin besteht, Wiesen­feines reaktionären Herzbruders Gerlach an: Gerlach fagte neulich sehr gut: es ist ein Kriterium des pacht einzuziehen und zu verzehren, und die auf bestem Boden figen, Adels, daß er dem Lande umsonst dient; um das zu können, wollen nur durch Einführung eines Schutzzolles noch höhere Hen­muß er aber ein eigenes Vermögen haben, von dem er leben preise erzielen. Die Petition ist von dem Führer der Konservativen fann, fonft geht die Sache abfolut nicht. Daher müssen wir Rechtsanwalt Meher eingebracht. Die Bauernfreundlichkeit der Konser­fchon fo materiell fein, unfere materiellen Intereffen zu ver- vativen wird dadurch trefflich illuſtrict. theidigen."

Es wird fortgeschwindelt. Man telegraphirt aus Petersburg   d. d. 2. Februar: Das Journal de St. Pétersbourg" führt in einer Besprechung der Artikel, welche anläßlich des Communiqués der russischen Ne­gierung zur Frage der Beschränkung der Rüstungen in der aus­ländischen Presse erschienen sind, aus: Die in dem Communiqué bom 30. Dezember( 11. Januar) angegebenen Thesen bilden noch nicht das definitive Programm der Regierung, und es wird daher von den Mächten abhängen, die Punkte zu beseitigen, welche sie für unzulässig halten, und andere einzusetzen, welche ihnen eine genügende Grundlage für Bismard hat nun freilich das Kriterium des Adels nicht er­eine nähere Erörterung zut bieten scheinen. Die fiber füllt: er hat dem Lande nicht umsonst gedient. Die Voraussetzung der öffentlichen Meinung bisher aber hat er durch die That berührt: der Adel muß Vermögen haben. diese speziellen Fälle in

Zur fittlichen Qualität unserer Reaktionäre. Der fromme Reichsbote" enthält folgende Notiz:

Es geht uns von einem früheren Offizier, der am 18. März 1848 auf dem Schloßplay stand, folgender Brief mit der Bitte um Ab­