Celte 4

Freitag, 17. Oktober 1980.

beseitigen. denn es hat ein Interesse daran, die sie sind nur Mittel, Mittel feelischer Beeinflussung| Funktionäre besitzen. Unsere Aufgabe muß es sein, Kapitalistische Weltordnung, deren Produkt dieses nicht Selbstzwed. Wir aber wollen die Menschen dem Gedanken der Fürsorge in unseren Organisa­Elend ist, zu erhalten. Das Bürgertum weiß, daß durch unsere Fürsorge aus der Armut heraus- tionen mehr Raum zu verfchaffen und Frauen zur es, wenn es bie perzipcifelten Menschen ohne Hoff führen, sie der Verzweiflungsstimmung entreißen Mitarbeit heranzuziehen, die an der politischen mung auf Hilfe ließe, der Gefahr einer Erhebung und so instand seßen, verantwortungsbewußt an der Tätigkeit mit geringerem Interesse teilnehmen. diefer Schichten entgegengehen würde. Unsere Auf- Umgestaltung der Welt mithelfen zu können. Des-( Beifall.) gabe ist es, das Wesen und Ziel der bürgerlichen wegen find wir dem Beispiel unserer Bruderpar Genoffin Lorenz- Gartiß schildert die Schwierig­Fürsorge vor den Waffen zu enthüllen und ihnen teien gefolgt, die bereits ihre eigenen Fürsorge- teiten, die der öffentlichen Fürsorgearbeit durch das zu sagen, daß das Elend als Waffenerscheinung organisationen geschaffen hatten und wir können Gemeindefinanzgesetz erwachsen sind und bringt ver­erst mit der Beseitigung der fapitalistischen Wirt heute sagen, daß die wenigen Jahre unserer Für schiedene Anregungen. Unter anderem auch die, daß schaftsordnung ein Ende finden wird, und daß die sorgearbeit genügt haben, um alle die vielen Eine in unsere Fürsorgetätigkeit auch die Trinkerfürsorge Befreiung der Arbeiterklasse, wie uns Warg lehrte, wände zum Verstummen zu bringen, die sich erst einzubeziehen wäre. Zum Schluß gibt sie dem Wunsch nur das Wert der Arbeiter selbst sein kann. der Schaffung einer neuen Arbeiterorganisation in Ausdruck, daß die Reichskonferenz dem Genossen Dr. ( Stürmischer Beifall.) den Weg stellten. Heute verfügen wir bereits über Czech Dank für seine mühevolle Arbeit aussprechen rei bis pierhundert Ortsstellen der möge.( Beifall.) Arbeiterfürsorge", von 80 Bezirken des politischen Die Vorsigende stellt fest, daß diese Dankeser­Wirkungsgebietes haben bereits 65 Bezirksklärung die ungeteilte Zustimmung der Reichskon­stellen der Arbeiterfürsorge". Wir vermissen ferenz findet.

Die Konferenz wurde hierauf durch die Mittags pause unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Ver­handlungen sprach Genoffin Blatny über

Arbeiterfürsorge.

Ihre Ausführungen, die den Höhepunkt der Frauen reichskonferenz darstellten, gingen weit über das engere Thema Arbeiterfürsorge hinaus, waren unter anderem eine eingehende Betrachtung über die sozialpolitische Gesepgebung und ihre Bedeutung vom Standpunkte der sozialen Fürsorge. Genoffin Blatny führte aus:

aber eines noch: daß die Tätigkeit in der Für Genoffin Tüll- Polis bespricht die doppelte Wire jorge an jene übergegangen wäre, die für jie prädetung der Arbeitslosigkeit und Strife auf die profe­tiniert sind, an die Frauen. Noch immer iſt tarischen Frauen und wünscht die Inangriffnahme unsere Fürsorgeorganisation vorwiegend in den einer staatlichen Aktion für die Armenentbindungen. Dänden der Männer. Denn auch auf diesem Gebiete zeigt sich die Schäd lichkeit des Gemeindefinanzgefeßzes.( Beifall.)

Wirklichkeit werden wird.

Nr. 245.

unerläßliche Notwendigkeit ist. Für ein einheitli

ches Vorgehen beim Ausbau der Fürsorge in den Gemeinden und Bezirken ist Sorge zu tragen.

Ganz besonders aber muß die Frauenreichs tonferenz zur Arbetterfürforge" Stellung nehmen und ihren Standpunkt Klar präzisieren. Sic spricht daher aus:

Die kapitalistische Gesellschaftsordnung hat die große Mehrheit der Bevölkerung arm und elend und daher fürsorgebedürftig gemacht. In starken Gewerkschaften organisiert, hat die Arbeiterklasse ein umfassendes, wenn auch von Mängeln keines wegs freies System der Sozialpolitik und Sozial. versicherung   erkämpft und aufgebaut. Auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege rub Fürsorge haben wir heute noch eine durchaus unzulängliche, lücken­hafte und planlose Gesetzgebung, unzureichende und rückständige öffentliche Fürsorgeeinrichtungen zu verzeichnen, die durch freiwillige Fürsorgeorganis fationen und private Wohltätigkeit unvollkommen und in unbefriedigender Weise ergänzt werden. Es ist daher eine Notwendigkeit für das Proletariat, sich eigene, in die Gesamtbewegung der Arbeiter klasse eingegliederte Fürsorgeorganisationen 3 schaffen, deren Aufgabe es nicht allein ist, allen Hilfsbedürftigen im Rahmen der bestehenden Mög lichkeiten Rat und Beistand zu gewähren, sondern vielmehr in erster Linie für den Ausbau einer iystematischen und umfassenden öffentlichen Für­forge zu wirken und zu kämpfen.

Die Organisation ist in unserem Lande der Verband Arbeiterfürsorge", der von der sozial. demokratischen Partei als proletarische Klajiens organisation anerkannt wurde und sich seinerseits als Glied der sozialdemokratischen Arbeiterbewe Bung bekennt.

Die Frauenreichskonferenz fordert vor allem die sozialdemokratischen Frauen auf, sich noch mehr als bisher in den Dienst der Fürsorgearbeit zu stellen.

Der Verband Arbeiterfürsorge ist in der Hauptsache noch eine Männer organisation. Hier erwächst unseren sozialdemokratischen Frauen eine große und dankbare Aufgabe..

Die proletarischen Frauen haben in der kapi­ talistischen   Gesellschaft neben verschärfter Ausben­tung die Würde der Mutterschaft, die Lasten des Haushaltes zu tragen. Sie sind durch die Schuld verkehrter Lebensauffassungen einer vergangenen Zeit und unter der Folgewirkung noch immer nicht überwundener Traditionen weniger widerstands­fähig im Lebenskampf als die Männer. Sie find daher am meisten der Fürsorge bedürftig. Die Frauen sind aber auch durch ihr Wesen, durch ihre Mütterlichkeit und Weiblichkeit vor allem dazu be= rufen, die Trägerinnen der Fürsorgearbeit zu sein.

Genoffin Blatny bespricht dann gründlich und überzeugend die wichtigsten Aufgaben der Arbeiter. Genoffin Perthen Bodenbach wendet sich der fürsorge", wie sie in der Hauptsache schon auf unserer ersten großen Fürsorgetagung gekennzeichnet wurden. Fürsorgebedürftigkeit der Lehrlinge zu und bespricht Ursprünglich war die Armenpflege eine Aufgabe sie erwähnt bann, daß auf der Internationalen bie Notwendigkeit für die wirkliche Einhaltung der firchlicher Snſtitutionen, vor allem der Klöster. Frauenkonferenz in Brüssel   der Auftakt zur Grün- Lehrlingsurlaube zu forgen. Die Krankenkaffen könn Der Staat hat sich erſt ſehr spät auf seine Fürsorge dung einer Arbeiter fürsorge.Snternaten einen wertvollen Dienſt leisten, wenn ſie, wie in pflicht besonnen. Das Armenwesen der Borkriegszeittionale gegeben wurde, die vermutlich bald Desterreich, für die Errichtung von Lehrlingsheimen deklassierte den Armen zu einem Bettler und forgen.( Beifall.) Almofenempfänger. Charakteristisch für die Armen­Alle Erfahrungen und Senntnisse so sagt Genoffin Neumann- Reichenberg: Die Reichston­pilege der Vorkriegszeit war, daß der Arme vom - Wahlrecht ausgeschlossen war. Wenn heute die Genossin Blatuh zufammenfassend die wir im ferenz tagt in einer Zeit der Wirtschaftskrise. Mög Armenpflege einen anderen Charakter hat, so ist das Dienste der Arbeiterfürsorge" fammeln, follen wir lichkeiten zur Erleichterung der Folgen der Strife dem Umstand zuzuschreiben, daß Arbeitervertreter auswirken lassen für die Partei und deren poli- liegen nicht im Abbau des Arbeitslohnes, sondern in die Gemeinden eingezogen sind. Wir sind mittische Arbeit. Die Arbeiterfürsorge" ist in der fapi. in der Verkürzung der Arbeitszeit. Wir werden dem, was wir erreicht haben, noch lange nicht zu- talistischen Zeit ein unzulängliches, aber ein not uns auch anderen Problemen noch zuwenden und frieden. Als wir vor Jahren und Jahrzehnten unsere wendiges Heilmittel für schwerste Schäden, die das besonders im Hinblick auf die Ausschaltung taufen­Forderungen nach sozialpolitischem Schuß der Arbei- Chaos dieser Gesellschaftsordnung verschuldet. Bis der Arbeiter aus dem Produktionsprozeß eine Her ter erhoben, wurden wir als Utopisten verlacht. her war die soziale Fürsorge, die öffentliche, die neu- absetzung der Altersgrenze bei einer Novellierung Seute haben wir einen Teil dieser Forderungen irale und die private, so unzureichend und unratio der Sozialversicherung fordern müssen. Wichtig wäre verwirklicht, aber noch immer bleibt uns ein großer nell, weil die Arbeiterschaft sich auf diesem Gebiete auch die Hinaufsetzung des schulpflichtigen Alters, Aufgabenkreis übrig. noch feine laffenmäßige Organisation durch die auch eine notwendige Erhöhung der Schul­Genoffin Blatny befaßt sich dann mit den eingefchaffen hatte. Nun sie da ist, sind wir jozialdemo- bildung herbeigeführt würde.( Beifall.) Genossin Schweichhart- Bodenbach schildert aus zelnen fozialpolitischen Gesetzen und geht sodann zu fratischen Frauen verpflichtet, mit all unserer Sin­den Forderungen der Frauen an die soziale Gejeg gabe an dieser Arbeit mitzumvirken. Das Ziel unfe- der eigenen Fürsorgepragis die unselige Wirkung gebung über. Die Frauen verlangen vor allem, daß rer Tätigkeit in der Arbeiterfürsorge" geht aber des Gemeindefinanzgesetzes, das dazu führt, daß Aerzte und Frauen zur Gewerbeiniper- welt über unser Streben, zu helfen und zu verbessern, selbst die Arbeiter fürgerinnen manchmal nur schwer tion herangezogen werden. Als wir vor hinaus; unser Ziel ist es, die unzureichende und an unserem gegen die private Wohltätigkeit gerich mehr als einem Jahrzehnt unsere Forderungen nach planlose Fürsorge, wie sie heute besteht, abzulösen teten Prinzip festhalten können. Genosse Dr. Gruschka- Aufsig sagt, daß, wenn Mutterschus erhoben, handelte es sich um Min durch eine umfaffende und planmäßige. Wir sind destforderungen, die der damaligen Zeit entsprechen. uns bewußt, daß wir dieses Ziel innerhalb der wir die Gefeßgebung betrachten, bei jedem ein be­Inzwischen ist die wirtschaftliche Entwicklung fort- fapitalistischen Gesellschaftsordnung nicht erreichen rechtigtes Gefühl der Unzufriedenheit entsteht. Un­geschritten, die Rationalisierung hat die Arbeits- können; es ist nur zu erreichen durch Beseitisere Mutterschaftshilfe ist ungenügend gelöst. Für weise geändert und höhere Anforderungen an die gung des Granbabels des Stapitalismus, Säuglinge ist unzureichend vorgesorgt, für Kleintin­Arbeitstraft gestellt. Daraus ergibt sich die Not- der Klaffenherrschaft, deren Sturs erst die Beseiti- der besteht überhaupt feine Gesundheitsfürsorge. Für wendigkeit, daß der Schuß der Frauen in unserem gung der Not ermöglichen wird. Schulkinder ist sie unzureichend und für jugendliche Gesetz über die Sozialversicherung lange nicht mehr Deshalb bekennt sich unsere Arbeiterfürsorge 31m Arbeiter ist nicht Vorsorge getroffen. Wir kennen genügt. Wir verlangen deshalb die Berlänge­Klaffenkampf, zum Sozialismus. feine Erholungsfürsorge für jugendliche Arbeiter, rung der Stillprämien auf die doppelte Für den Aufbau einer neuen sozialistischen   Ordnung feine Tuberkulosefürsorge, die auf dem Grundsay Zeit und die Verlängerung des Urlaubes vor zu fämpfen, vereint mit allen Organisationen der der Wissenschaft aufgebaut ist. Wir haben wohl ein und nach der Niederkunft. Aber auch der Per Arbeiterschaft, vor allem aber mit ihrer Partei, Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, sonenkreis, den das Sozialversicherungsgesetz der Sozialdemokratie, das ist die höchste Aufgabe aber seine Durchführung iſt jämmerlich. Unsere vorsicht, mnß erweitert werden. Es geht der Arbeiterfürsorge"! Krankenhausfürsorge steckt in den primitivsten An­nicht an, daß die Ehegefährtinnen von diefem Schuge angeschlossen werden. Die Fürsorge des Staates für das Kind muß bis zur vollſtän­digen beruflichen Ausbildung erweitert werden. Auch die Witwenversorgung ist in der Sozialversicherung unzureichend. Das Jugend­Die Borsigende Genossin Stirpal verlas sodann Wir müssen trachten, den Dilettantismus, der in lichenrecht bedarf dringend der Verbesserung ein Begrüßungstelegramm, gezeichnet von Fris der Oeffentlichkeit und privaten Fürsorge heute noch und wird gegenwärtig stiefmütterlich behandelt. Am Adler, das von der Konferenz mit herzlichem Bei zu verzeichnen ist, zu verdrängen. Unsere Aufklä trostlosesten aber ist die Lage des unehelichen Kindes und wir fordern, daß das uneheliche mit fall aufgenommen und mit einem Telegramm er- rung gilt der notwendigen Vorbereitung des politi widert wurde. Sodann wurde die schen Kampfes der Arbeiterklasse. Es ist notwendig, dem ehelichen sind gleichgestellt werde. Im Zusam auf diese leitenden und letzten Ziele der Arbeiter­Schlußworte der Referentinnen. menhang damit steht unser Verlangen nach einem Debatte fürsorge immer wieder hinzuweisen. Die Arbeiter­modernen Jugendstrafrecht, das aller­Die Debatte war hiemit abgeschlossen und die dings erst dann entsprechen wird, wenn es durch ein eröffnet. Als erste Rednerin ſprach Genoſſin Joll. fürsorge ist ein Stampforgan der Arbeiterklaſſe. Referentinnen hielten je ein kurzes Schlußwort. Jugendwohlfahrtsgesey ergänzt wird. ergänzt wird. Sie schilderte die Tätigkeit in der Jugendfürsorge( Starker Beifall.) Genoffin fäfer betonte neuerdings, daß wir Genoffin Haberzettl- Trautenau tritt für eine troy aller festgestellten Mängel der Jugendfürsorge Unser Eherecht ist veraltet. Unser öffent Schlesiens, besprach deren Einrichtungen und be liches Gefundheitswesen besteht nur in tonte besonders, daß durch die Verwaltungsreform, Herablebung des Parteibeitrages für nichterwerbs- uns zu dieſer ſo ſtellen müssen, wie es die Parter der Funktion der Gesundheitspolizei. Als vor zwölf welche eine Zusammenlegung der beiden Länder zur fähige Frauen ein und verspricht sich dadurch eine tut. Wir sind uns alle einig darüber, daß die Jahren das Ministerium für Gesundheitswesen Folge hatte, für die Jugendfürsorge schwerer wirt- Erhöhung der Mitgliederzahl.( Beifall.) Jugendfürsorge vor allem einen Fehler hat: sie ist Genoffin Zimmer- Böhm.- Kamnit spricht eben- teine sozialistische Einrichtung. Um so mehr ist es errichtet wurde, glaubten wir, daß von ihm ein schaftlicher Schaden erwachsen ist. Rednerin behan Impuls zur Aufklärungsarbeit und systematischen delt sodann die Arbeit der bürgerlichen Fürsorge- falls gegen den Dilettantismus in der Fürsorge unsere Aufgabe, sie zu dem zu machen, was uns Bekämpfung der Volksseuchen ausgehen werde. organisationen und beschäftigt sich besonders mit dem und fordert den Ausbau der Altersfürsorge, nament- vorschwobt. Durch das Gemeindefinanzgesetz dürfen Nichts davon ist geschehen. Im Gegenteil, der Staat Kulturverband und der Charitas, wobei letztere durch lich durch Schaffung von Altersheimen und Siechen wir uns nicht abbalten lassen, denn es ist klar, daß hat durch das Gemeindefinanzgesetz den Gemeinden ihre Stinderfongregationen auch die proletarische häusern.( Beifall.) dieses Gesetz beseitigt werden muß. Die Referentin Genoffin Schad- Eger schildert die Erfahrungen, beschäftigt sich nun noch mit einigen in der Debatte jede Gesundheitsfürsorge unterbunden. Es ist ein Jugend in die flerikalen Schulen zwingt. Für den Gebot der Stunde, die Funktion des Saates als Wuttertag wird in der Schule Propaganda entfaltet, die in der Stadt Eger auf dem Gebiete der Für- gefallenen Anregungen. Gesundheitspolizei abzulösen durch das Recht des weshalb es unsere Aufgabe in den Elternräten sein forge gemacht wurden. Das Gemeindefinanzgeset hat die Entwicklung der Fürsorge gehemmt. Aber Partei zum Deutschen Kulturverband und befür­Genoffin Schaffer bespricht die Stellung der Bolles auf Gesundheitspflege. Wir wird, diesen Mißbraud) abzustellen.( Beifall.) haben in diesem Staate feine moderne Arbeits- Genoffin Hackenberg- Prag   erklärt, daß die Für es wird die Zeit wiederkommen, in der wir neue wortet die in der Debatte gestellte Anregung, daß Tosenfürsorge; wir müssen aber anerkennen, forge nicht vorwiegend Aufgabe der Frauenbewegung Erfolge und Fortschritte zu verzeichnen haben wer- alle in öffentlichen Störperschaften tätigen Genoſſen daß wir hier in der letzten Zeit dank der Tätigkeit sein kann, sondern daß sie vor allem der Arbei­den.( Beifall.) und Genossinnen dafür sorgen mögen, daß das des Genossen Dr. Czech ein großes Stüd vorwärtster fürsorge obliegen muß. Sie hält es für Genossin Klier Romotan betont die besondere geistliche Pflegepersonal in den Krankenhäusern gekommen sind. Es bedurfte erst des Eintrittes der einen Fehler, daß die Funktionärinnen der Frauen- Bedeutung und Notwendigkeit der Fürsorgetätigkeit durch weltliches ersetzt werden möge. Sozialdemokraten in die Regierung, damit einem bewegung mit den Funktionärinnen der Arbeiter unter der Landarbeiterschaft und stellt aus eigener Teil der Kriegsopfer geholfen wurde. Es bedurfte fürsorge identisch sind. Wir müßten für die Arbeiter Erfahrung fest, daß durch die Schaffung und durch unserer größten Anstrengungen, um den Ansturm fürsorge neue Menschen finden. Sie befaßt sich noch die Arbeit der Arbeiterfürsorge der Kampfescharak des Bürgertums auf den Wieterschus abzu- mit dem Staatshaushalt und spricht zu der not. ter unserer Gesamtbewegung nicht etwa Abbruch, wehren. Der Stampf um den Mieterschutz erfordert wendigen Verbilligung der Lebensmittel, die auf sondern im Gegenteil, Ansporn und Impuls erhal den Einsaß unserer ganzen Kräfte. Wieviele unserer dem Wege vom Produzenten zum Konsumenten eine ten hat, und daß die Frauen, wenn es uns gelingt, Forderungen wir in der Gegenwart und in der nicht gerechtfertigte Verteuerung erfahren.( Lebhafter sie aus ihrem dumpfen Dahindämmern zu erweden, nächsten Zukunft durchsetzen werden, das hängt von Beifall.) der Arbeiterbewegung revolutionärster Teil sein der Meacht ab, über die wir verfügen. werden.

Das von tiefemt sittlichen Gehalt getragene Re- fängen. Wandel fann nur geschaffen werden durch serat der Genoffin Blatny, auch in vollendeter Form den notwendigen Drud der Wählermassen und hier vorgebracht, wurde von der Konferens mit Lang- fällt der Arbeiter fürsorge die wichtige Auf anhaltenbem, außerordentlich starkem gabe der Aufklärung zu. Unsere Bewegung Beifall aufgenommen. darf nicht in einen Fürsorgedilettantismus verfallen.

Genoffin Güngl- Karlsbad befaßt sich mit der Die Rednerin beschäftigt sich dann mit den Auf- Funktion der bürgerlichen Fürsorge als Mittel zur gaben der neutralen Fürsorge, unterstreicht Erhaltung der fapitalistischen Gesellschaftsordnung. die Ausführungen der Genoffin Schäfer und stellt Die Menschenliebe des Bürgertums, die in der fest, daß unsere Genossen und Genofsinnen draußen Fürsorge zum Ausdruck kommen soll, ist nichts als noch immer zu wenig Verständnis für die Notwen- Heuchelei. Die Arbeiterfürsorge hingegen hat die digkeit dieser Arbeit zeigen. Sie bespricht dann den Aufgabe, die Menschen kampffähig zu erhalten. Neben wertvollen Dienst, den Genosse Dr. Czech unserer dem Verständnis für die Fürsorge ist aber auch die Fürsorge durch seine Durchführungsver- Schulung der Funktionäre notwendig. Wir müssen ordnung zum Pflege- und Schuhauf zu den seelischen Voraussetzungen der Fürsorgearbeit sichtsgefes geleistet hat, eine Maßnahme, die noch das geistige Rüstzeug schaffen, um in diesem wahrhaftig eine soziale und nationale neuen Zweige der Arbeiterbewegung vorwärts zu Tat genannt werden kann. kommen.( Beifall).

Alle die vielen privaten Fürsorgeaktionen, von denen Genoffin Schaffer sprach, haben eines gemeinsam: fie dienen der Erhaltung der Armut,

Genoffin Müller- Auffig wünscht gründliche Schulung der Fürsorgefunktionäre. Es ist ein emp findlicher Mangel, daß wir noch keine beamteten

Resolution.

Aber die sozialdemokratischen Frauen haben in der Arbeiterfürsorge nicht nur als Trägerinnen des Fürsorgegedankens, sondern auch als laj jentämpferische Sozialistinnen u wirken. Alle Fürsorge innerhalb der kapitalistischen  Gesellschaftsordnung kann nur die trasfesten Nots stände, aber nicht das Grandübel heilen, die kapi talistische Ausbeutung und Klassen= herrschaft. Darum hat sich die Arbeiterfürsorge zum Klajsenkampf und zum Sozialismus bekannt. Sie lämpit im Verein mit allen Zweigen der Ar­beiterbewegung für eine Gesellschaftsordnung, in der die klassenmäßige Fürsorge nicht mehr nötig ist. In diesem Geiste werden die sozialdemokratis schen Frauen in der Arbeiterfürsorge wirken, für die leberwindung des Kapitalismus und den Auf­bau des Sozialismus lämpfen.

Genoffin V1atny nahm zu den Ausfüh ungen einiger Debatterednerinnen, besonders zu jenen der Genossinnen selier nud Hadenberg Stellung. Sie sagt, daß die Beschäftigung mit der Fürsorge auch eine erzieherische Tätigkeit iſt.

Neuwahlen.

Genoffin& a hay- Brünn teilt zunächst mit, daß an der Konferenz 97 Genossinnen, 20 Genossen und 30 Gäste teilnehmen und erstattet hierauf die Vorschläge der Wahlkommission, die einstimmig all Die Konferenz beschloß eine Entschließung zu genomanen wurden. Es wurden gewählt in die biefem Punkte, die im Wesentlichen besagt: Die refutive bes Frauenreichskomitees die Genos­Frauenreichskonferenz identifiziert sich vollständig innen Blatny, Berthen, tirpal, Schaf mit den bei diesen Tagungen gefaßten Beschlüssen fer, Deutfch. Die übrigen Mitglieder des und macht den Frauen zur Pflicht, im Sinne der Komitees sind die Genossinnen Paul, Schaffer, damals gefaßten Beschlüsse fich den Aufgaben der Schadt, ahay, Joki, Reyzl, Haberzett! allgemeinen Fürsorgearbeit zur Verfügung zu und Günzel. stellen.

Die Frauenreichstouferenz glaubt aber auch Blatny, Sirpal, Schaffer, Schäfer. In In den Parteivorstand die Genofsinnen darauf aufmerksam machen zu müssen, daß die die Parteieɣefutive Bratny, stirpal, in die enge Zusammenarbeit der in den Selbstverwal- Parteilontrolle Deutsch  , Perthen, in die tungskörpern überhaupt tätigen Funktionären der Zentralstelle für das Bildungswesen Blatty  , in deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei eine die Zentralstelle für Gemeindefragen Kirpal, in