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hat sie ihr Werk mit einem tschechischen Unternehmen zusammengelegt, die Erzeugung ins tschechische Ge­biet verpflanzt, und sie hat sich einen Teufel darum gefchert, was mit den tausenden deutschen Wännern, Frauen und Kindern geschehen soll, denen auf diese Art jede Existenzmöglichkeit geraubt wurde.

Ein ähnliches Schicksal wird bald noch einer ganzen Reihe deutscher Induſtrieorte werden. Un­bedenklich geben sich deutsche Stapitaliſten dazu her, das deutsche Gebiet der Republik und die Massen des deutschen Bolles zugrunde zu richten, wenn ihnen nur aus einem solchen Beginnen ein schnelleres Fül. len ihrer Staffen werden kann. So sehen wir, daß uns nur von einer Seite Hilfe kommen kann: Nur von uns selbst, nur von der Arbeiterklasse, und von niemandem anderen, als von der Arbeiterklasse! Wir rufen deshalb die deutschen

Sonntag, 19. Oktober 1980.

Seite 3.

Große politische Parteitagsdebatte.

Schlußwort Dr. Czechs. Einmütige Billigung der bisherigen Politik durch den Parteitag. Der zweite Berhandlungstag war aus- Interesse der Partei an der Lösung der Agrarfrise Ich glaube, daß die beste Antwort auf die fasci­gefüllt von der politischen Debatte groß ist und daß die Kleinbauern und Häusler flischen Versuche die wäre, die Forderung nach Beugnis der innigen Anteilnahme der Ver- eben allgemeinen agrarpolitischen Maßnahmen mit dem Innenministerium zu erheben. Ueber trauensleute der Partei am politischen Ge- Nachorud die Forderung nach Wiedereinführung die Frage der Fortsetzung unserer Politik und der schehen, ihrer Sorge um die Partei, in der eines Pächterschutzes und nach Vertretung der weiteren Teilnahme an der Regierung, sind auch bei Steinbauern im Landeskulturrat erheben. Wenn uns allen ernste Bedenken aufgetaucht. Wir konnten eingeschlossen ist die Sorge um das Schicksal die Partei wie bisher die Forderung der Klein- uns bis vor einem Monat nicht entscheiden, ob die der Arbeiterklasse, war diese ungemein tauern und Häusser vertritt, dann fann sie auch zweifellos großen Vorteile, die unsere Regierungs lebendige Wechselrede. Selbstver- auf weitere Fortschritte am Lande rechnen.( Beifall.) teilnahme für die Arbeiterklasse mit sich brachte, ständlich gab es in der Schar der Redner auch manchen, der stärker als die positiven Ergeb nisse unserer Politik die noch unerfüllten die Menschen, die in den Fabriken und Bergwerken, Forderungen unserer Partei betonte, aber in in Werkstätten und auf Feldern, in Schreibstuben fich plagen, wir rufen alle, die zum Volle der Arbeit jedem Redner war das gleiche Vertrauen zur gehören, ob sie nun mit der Hand oder mit dem Führung der Partei und vor allem zu ihrem Kopfe Werte schaffen, wir rufen sie alle, mit uns Vorsitzenden lebendig. Mit wirklicher Berech zusammenzustehen, um unserem Volte, um den schaftigung konnte einer der Debatteredner auf fenden Massen dieses Volkes, um unseren Kindern die in dieser umfangreichen Wechselrede sich etne bejjere Zukunft zu sichern. offenbarende innere Festigkeit, auf die geistige Geschlossenheit der Partei verweisen.

Arbeiter,

Wir rufen die Frauen!

Sie können nicht wollen, daß ihre Töchter verelen den, daß ihre Söhne in einen neuen Krieg hinein gerissen werden. Wlan muß es ihnen ſagen, daß die Kommunisterei und die Hakenkreuzlerei in gar nichts anderes münden können, als in Mord und Totschlag, als in eine riesige Giftgas Welle, als in Schrecken und allgemeinen Untergang.

Wir rufen die Jugend!

Wir wollen dieser Jugend zeigen, wie die Welt ausgesehen hat, die unsere Großväter und Väter vorfanden.

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Die Samstag Berhandlungen.

Fortseßung der Debatte.

Am Samstag wurden die Verhandlungen um 10 Uhr wieder aufgenommen und die Freitag begonnene Debatte fortgesetzt. Erster Redner ist

Minister Sramet, unser heimischer Prälat ohne Milde,

nicht aufgewogen werden durch die Nachteile. Es ist wahr, daß auf nationalkulturellem Gebiete nur Be­scheidenes erreicht wurde, aber die Errungenschaften auf sozialpolitischem Gebiete, die allgemein aner­Tannt werden, sind auch Errungenschaften für die deutschen Arbeiter. Die Krise hat die deutschen Ge­biete mehr erfaßt als andere und alle Vorkehrungen zur Milderung der Krise kommen also den deutschen

Arbeitern mehr zugute als den tschechischen. Es gibt Gen. Nitschmann Neutitschein: infolge der Abbaumaßnahmen mehr deutsche Alt­der sich mit dem se riegsverlegten problem pensionisten als tschechische; es gibt, nachdem die Le­gionäre nicht unter das Invalidengesetz fallen, anch bejaẞt. Er legt dar, daß das ursprüngliche Kriegs­Alle Fragen des politischen Lebens wur- versorgungsgesetz in der Tschechoslowakei eines der mehr deutsche Invalide als tschechische. Die Vorteile, schlechtesten in Europa war. Die Kriegsbeschädigten die wir haben, fommen also zu einem größeren Teile den erörtert. Neben den sozialpolitischen und den deutschen Arbeitern zugute. Für uns ist im haben einen jahrelangen Kamp; gegen dieses Gesetz den nationalen Problemen und neben dem geführt. Die Durchführung des Gefeyes war noch Gegensatze zu den bürgerlichen Parteien Militarismus nahmen breiten Raum auch die fandalöser als sein Inhalt. Not und Verzweiflung, die nationale Frage in erster Linie eine soziale außenpolitischen Fragen ein, und nicht wenige Selbstmord, zugrunde gegangene Existenzen waren Frage. Redner gelangten gerade durch die Analyse die Folge. Für diese Zustände ist vor allem der Wenn wir für den deutschen Menschen Borteile er der außenpolitischen Situation zur Bejahung chemalige reichen können, haben wir nationale Arbeit geleistet. der gegenwärtigen Politik der Partei. So Wir empfinden es als schweren Mangel, wenn wir interessant schon durch die Vielheit der Prob für das Militärbudget stimmen müssen. Wir haben uns mit der Beantwortung der Frage, ob wir unter leme die Debatte wurde, sie wurde es noch verantwortlich. Es ging ein Aufatmen durch die diesen Umständen weiterhin an der Regierung teil­mehr dadurch, daß Redner so verschiedener Reihen der Striegsverletzten, als Genosse Dr. Czech nehmen können oder nicht, sehr eingehend beschäftigt, Wir müssen ihr aufzeigen, wie rechtlos damals, Art, verschiedenen Temperaments sprachen. Minister wurde. Unter seiner Ministerschaft ist für aber noch ehe wir sie beantworten konnten, fam der faſt den Tieren gleich, die Massen der Menschen Männer und Frauen, Parlamentarier und die Striegsverlegten tatsächlich viel getan worden, 14. September, es famen die Ereignisse die sich an­waren, wie schutzlos sie aller Willkür einer reidhen Arbeiter aus den Betrieben, ergraute Ver­von Freund und Feind wird restlos anerkannt, daß schlossen in Deutschland und Desterreich, in Bolen Minderheit preisgegeben waren und wie alles Recht, aus dem Ministerium jetzt ein anderer Zug weht und bei uns. Sie zeigten uns, daß der Fascis das die Arbeiterklasse heute besigt, wie alle Schuß frauensmänner und jugendliche Genossen Die bürgerlichen Parteien haben jahrelang dem mus in Europa Fortschritte gemacht hat maßnahmen, wie alles das, was auch dem jungen welches bunte Bild! Und alle, alle mit der Glend der Striegsinvaliden zugesehen, während die und nun mußten wir die Frage anders stellen: 3ft Arbeiter von heute den Kulturkreis geöffnet hat, nur gleichen Liebe zum Proletariat und zur Bar Sozialdemokratie, sobald die Möglichkeit gegeben für die Abwehr des Fascismus unsere Regierungs­dem viel jahrzehntelangem schweren und auf tei erfüllt, alle getragen vom gleichen Ver- war, durch Taten bewiesen hat, daß es ihr mit beteiligung von Vorteil oder nicht. Nur zwei Dinge opferungsvollen Stampfe zu danken ist, den die antwortungsbewußtsein! der Verbesserung der Lage der Kriegsinvaliden konnten für uns entscheidend sein: 1. Wie verschaffen Sozialdemokratie um die Menschenrechte kämpft, dem Dieses Verantwortungsbewußtsein und ernst ist. wir den in Not geratenen Arbeitern eine Linderung drei und mehr Arbeitergenerationen das Beste ihrer die hohe politische Reife unserer Vertrauens der Not und 2. wie können wir die Gefahren des Straft gegeben haben. Gen. Krejčí- Trantenan: Fascismus für unser Land abwehren? In dieser Wir müssen unsere deutsche akademische lente mußten die gründliche Aussprache über Wir müssen nicht nur darüber beraten, wole Situation hätte unser Austritt aus der Regierung Jugend fragen, ob sie nicht einzusehen vermag, die wirtschaftliche und politische Lage der wir im Tagestampf den Erscheinungen der Wirt für die Arbeiterklasse schwere Nachteile gebracht: wir daß alles das Wissen, das sie sich auf den Hochschulen findetendeutschen Arbeiterklasse ausklingen laſchaftsfrise entgegenzutreten haben, sondern darüber hätten uns fragen müffen, ob die tschechischen Me aneignet, unfruchtbar bleiben muß, wenn es nicht fen in die Billigung icner Politit, hinaus, welche Aufgaben uns als einer revolutio- nossen mit uns austreten oder ob sie in der Re durd) eine tinge Bolitik möglich wird, dieser atade die durch unseren vorjährigen nären Partei gestellt sind. Wir dürfen uns durch gierung bleiben. Gehen sie mit uns, so heißt das mifchen Jugend die Türen der Amtsstuben zu außerordentlichen Parteitag die Stoalitionspolitik nicht von unseren eigentlichen nichts anderes, als die Regierung dieses Landes ans öffnen, wenn es nicht gelingt, der deutschen Wissen eingeleitet worden ist. Aufgaben ablenken lassen. Der Kapitalismus greift schließlich dem Bürgertum zu überlassen, das, wenn schaft auch in diesem Staate die Stätten zu geben, auf denen sie sich entfalten fann. Unsere akademische zur Gewalt, um sich vor dem Bankrott zu retten. es uns in der Zeit des Bürgerblods mit Beitschen Jugend muß sich darüber klar werden, daß ihr alle Diese Gewalt zu verhindern, dazu genügt es nicht gezüchtigt hat, uns dann mit Storpionen züchtigen foziale Reformen zu erreichen, sondern wir müssen würde.( Zustimmung.) Wir wollen keine Wiederanj Wirkungsmöglichkeit dereinst verschlossen sein würde, den Weg zur Eroberung der Zukunft suchen und lage des Bürgerblods. Wenn wir heute die Regie­vertit es nicht dem Zusammenwirken der sozialdemo finden. Wir machen gegenwärtig nichts anderes, rung dem Bürgerblod überlassen, würde in diejem fratischen Arbeiter aller Nationen gelingen würde, als die übelsten Folgen der fapitalistischen Ord Staate nicht auch nur das Geringste zur Wilderung den nationalen Frieden im Staate herbeizuführen, der aufzeigte, mic vollkommen unfähig der Rapi- nung von der Arbeiterschaft abzuhalten, aber wir der Not geschehen. Ein Blick auf die anderen Länder dent deutschen Volke hier die Selbstverwaltung zu talismus jich erwies, den von ihm versprochener un zu wenig, um unseren Aufstieg in der Zukunft liefert uns dafür die beſte Bestätigung. Die ganze geben, das allgemeine Soulwesen und die soziale Wiederaufbau der Wirtschaft nach dem Kriege durch vorzubereiten. Wir müssen die Losungen finden, um rise in diesem Lande würde abgewätzt werden auf Fürsorge im deutschen Gebiete zu heben, das ganze zuführen. Das sichtbarste Ergebnis dieses Wieder die Massen zu begeistern. Die Verkürzung der die Schultern der Arbeiterschaft. Es iſt uns gelun deutsche Volf auf eine höhere Lebensstufe hinauf zu aufbaues find zur Zeit 11 Millionen Arbeitslose Arbeitszeit muß in den Mittelpunkt unserer For- gen, unter Mitwirkung der tschechischen Genossen führen. Und sie muß es wissen, was fommen würde, in drei großen Industrieländern allein. Wir leben derungen gestellt werden, wir müssen die Revision eine ganze Reihe von ſozialen Errungenschaften zu wenn die Abenteurerpolitit stärker sein sollte, als in einer Zeit beispielloser Konzentration des Stapt der Sozialversicherung, die Herabiegung der Alters- erzielen. Glaubt jemand, daß, wenn wir aus der die Kraft der Sozialdemokratie, wenn Fascismus tals und einer unerhörten Zentralisation der Be­und Strieg Europa, vor allem aber alles deutsche triebe. Die Struktur der kapitalistischen Wirtschaft grenze in der Sozialversicherung und die Verlänge Regierung austreten, die Gefahr des Fascis rung der Schulpflicht verlangen. Auch über die mus geringer wäre als bisher? Wir haben zwar Land in einen Trümmerhausen verwandeln würden. hat sich seit dem Kriege grundlegend verändert. feine augenblickliche fascistische Gefahr, aber in dem Frage der Autonomie der Gemeinden und Bezirke Wir rufen die ganze Jugend der Arbeiterklasse! Die politische Folgerung, die wir aus unseren wirt­Augenblide, wo der Fascismus in anderen Ländern müssen wir energischer sprechen. Der Fascismus Wir zeigen ihr, wohin es mit ihr fommen schaftlichen Erwägungen zu ziehen haben, ist vor siegt, wird die Gefahr auch bei uns altuell und Tonn wohl durch die Koalitionspolitik verzögert, müßte, wenn sie sich von der romantischen Soldaten allem die, daß der Kapitalismus eben deshalb, weil unsere Pflicht ist es, für diesen Augenblick gerüstet eber nicht aufgehalten werden. spielerei der Hakenkreuzler einfangen und in den er mit seinen alten Methoden die Krise nicht mehr zu sein. Das Wort Lassalles Macht ist Recht" gilt Karren des Fascismus einspannen ließe. Wir müssen lösen kann, zur Gewalt greift. auch heute noc) und die Gefahr des Fascismus fann ihr an deutschen und österreichischen Beispielen nicht abgewehrt werden ohne Teilnahme an der Das größte Uebel, nicht nur für diz Arbeiter, zeigen, daß der ganze Zweck der hafenfreuzferischen Macht. idjast, sondern für die Fortentwicklung der Uebung nur die Aufhebung der politischen und per­Nehmen wir den zweiten Fall, daß unsere ische Ault überhaupt, ist der Fascismus, sönlichen Freiheit, nur die Wiederentrechtung der chischen Genossen in der Regierung bleiben würden; Arbeiterklasse, nur die Zerstörung aller jener Erdessen sich der Sapitalismus bedient und mir das hätte einen tiefen Riß zwischen uns rungenschaften ist, die von den Vätern und Groß- müssen uns in Europa und in der ganzen Welt und den tschechischen Sozialdemokra Gen. Richard Reitner: Bodenbody: vätern der heutigen arbeitenden Jugend erfämpft bereit halten für eine Epoche schwerster Rämpic, ten zur Folge, wir würden auf Jahre hinaus zu die die größten Anforderungen an die Soziol Heute handelt es sich nicht um große theoreti rudgemorsen werden; aber davon abgeschen, wäre demokratic stellen wird. Helfen wir hier auch in sche Auseinandersehungen über die Moalitionspoliti, die Stellung der tschechischen Sozialdemokraten in diesem Kleinen Lande mit, daß das Niederschlagen sondern der Maßstab der Beurteilung müssen die der Regierung ohne uns eine weit schwächere sis der Arbeiterschaft die Gefahr eines neuen Strieges Ergebnisse dieser schumonatigen Stoalitionspolitik heute. Heute ist die Frage der Regierungsbeteiligung und damit der rettungslose Untergang der europa sein. Niemand leugnet gewisse Sonnenseiten dieser nicht mehr eine Frage der Tattif, son­schen Stultur- denn all dies bedeutete ein Sieg| Politi, aber darüber hinaus bleiken wichtige Aufdern der Abwehr des Angriffes auf die des Fascismus- verhindert wird, sorgen wir dagaken zu leisten. Unsere Politik darf nicht über Lebensintereffen des Proletariats. für, daß die große Zeit, in der wir leben, auch in wuchert werden von weniger bedeutsamen Fragen. der Arbeiterklasse der Tschechoslowakei fein fleines Geschlecht finde.( Starter Beifall.)

wurden.

Wir müssen dieser arbeitenden Jugend zum Bewußtsein bringen, daß sie nicht zurüd fommen darf in die Zeit ihres Urgroßvaters, der noch von den Vögten der verschiedenen Starhemberge feine Stockprügel entgegen nehmen mußte. Und wir müssen sie befähigen, daß sie das Bild ihrer Umwelt zu erkennen vermag, das Bild jener tapitalistischen Welt, in der es fein wahres Glüd, feinen wirklichen Frieden und feine wirkliche, alle Menschen umfassende Stultur geben kann, weil dem

Noch am Freitag abend sprachen in der Debatte über die Referate Czech und de Witte zwei Redner. Als erster Redner sprach

Genoffe Dr. Strauß.

Niergeschlagen kann der Fascismus wur maden, wenn wir die Arbeiter amm Kompi gegen ihn aufrufen.

Unsere Sendung bleibt auch meiterhin der revolu tionäre Stampf um die Eroberung einer neuen Welt.

Es drückt uns schwer, daß wir nicht imstande waren, auf national fulturellem Gebiete etwas zu Redner erklärt, genug Pessimist zu sein, um cine Parallele zwischen der Entwicklung der Verhältnisse erreichen. Aber in dieser Zeit der Strije gehört das in Deutschland und bei uns herzustellen. Wir haben primat den wirtschaftlichen Erwäguns es bei uns mit einem großen ungelösten Problem gen. Wir sind indes auch auf diesem Gebiete einen zu tun, das ist die Nationalitätenfrage. Mit Anwesentlichen Schritt vorwärts gekommen. Unsere erkennung stellen wir den Wandel unserer tschechi tschechischen Genossen haben in ihrem neuen Bro schen Genossen in dieser Frage ſeſt. Redner zweifelt gramm die Frage der Stulturautonomie aufgewor nicht an dem ehrlichen Willen der tschechischen fen, wir marschieren auch in dieser Frage völlig einig Cenoffen, aber man muß sich fragen, ob es an nebeneinander.( Lebhafter Beifall.) Die Erringung dem Tag, von dem Genosse Bechyně am letzten der nationalen Autonomic, die Befriedigung der Parteitag der tschechischen Sozialdemokratic ge- Nationen fann nur das Wert der sozialdemokratischen sprochen hat, der zur Lösung der nationalen Frage Parteien sein. Die bürgerlichen Parteien sind daran reif sein wird, nicht zu spät wird. durchaus nicht interessiert, sie wissen, daß

Wir müssen zum Angriff übergehen

Gen. Adolf Schmidt- Teplitz: Eine Frage, an der die Partei besonders start allen die Profitwut der Besitzklasse gegenübersteht. interessiert ist, ist die Lösung der Agrar­Schet euch, so wollen wir dieser Jugend zu Frise. Die letzten Wahlen haben gezeigt, daß wir rufen, den Weg an, den unser Bürgertum geht auch auf dem Lande starke Positionen besißen. Es und der gepflastert ist mit weggeworfenen Joea len. Sehet, wie nichts mehr übriggeblieben ist ist das zum großen Teil ein Verdienst der prole­von alldem, was einmal auch dieses Bürgertum tarischen Kleinbauern- und Häuslerorganisation. Wir fönmen feststellen, daß arch hinsichtlich der ausgezeichnet hat, erkennet, daß die Welt ant Lösung der Agrarfrise von unserer Partei Wege ist, wieder in Barbarei zu versinken, und daß es nur von der lommenden Arbeitergenera- getan worden ist, was möglich war. tion, eben von der heutigen Arbeiterjugend, ab. Die Agrarier waren nach wie vor für Zölle, trok hängen wird, die ganze Menschheit vor diesem dem sich schon längst erwiesen hat, daß die Zoll- und müssen die Schulselbstverwaltung erfäntpfen. hr sonst beschiedenem grauenbollen Schidfal zu politit Schiffbruch erlitten hat. Wir haben Wir müssen den Stampf nicht nur im Parlament, behüten. den agrarischen Zollforderungen gegenübergestellt sondern auch außerhalb desselben führen. Heute ist Mit der Erledigung der nationalen Seite des Schul­die Forderung nach Einführung des Getreide- es nicht möglich, aus der Koalition herauszugehen problems ist keineswegs die pädagogische und soziale monopols. Es ist bemerkenswert, daß die schon mit Rücksicht auf die tschechischen Genossen Seite erledigt. Dann erst wird innerhalb der dent­Agrarier zuerst gegen das Getreidemonopol maren, aber es ist notwendig, mit den tschechischen Geschen Nation der Stampf zwischen der Bourgeoisie heute aber erklären, daß sie für dessen Einführung nossen ein gemeinsames Artions und und dem Proletariat cntbrennen. sind. Wenn es bisher nicht zur Einführung des Kampfprogramm zu schaffen, es ist notwen- Die Prager Demonstrationen waren nicht das­Als aufrechte, cueres Wertes bewußte Getreidemonopols gekommen ist, so deshalb, weil dig, wichtige Stellen in der Staatsverwaltung zn selbe wie ähnliche frühere Kundgebungen. Das natio Jugend, in Treue zu euerer Ataffe und die Zivnobank am Getreidehandel start interessiert besetzen und wir müssen fordern, daß ein tschechinale Moment hat dabei eine geringere Rolle gespielt, befaßt sich noch mit der scher Genosse Innenminister wird. zu den guten Traditionen dieser Klasse, ist. Genosse Schmidt

Dieser Arbeiterjugend kann man mit Fug und Recht das Wort des Dichters entgegenrufen:

Der Menschheit würde ift in eure Hand gegeben"!

im Sampfe um die Erschung der fluch- Industrie- und Agrarkrise und verspricht sich von beladenen fapitalistischen Ordnung durch der Herabsetzung der Preise, namentlich durch die

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Gen. Dr. Seller Teplitz:

die höhere Gesellschaftsform des Sozialis: Bekämpfung der Kartelle, eine Lösung bzw. Mil- der die Resolution zu den beiden Punkten der Tages­derung derselben. Zum Schluß sagt er, daß das ordnung begründet, sagt: so werdet ihr fic bewahren!

mus

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nach Erreichung der Schulautonomie der Kampi um die Schule nicht aufhört, sondern erst an fängt.

als das Bestreben, den Fascismus zu för dern und gegen die sozialistischen Parteien zu fämpfen. Es war der erste Versuch der Fascisten und dank der Haltung der Prager Polizei, war er nicht erfolglos. Der Kampf für die Freiheit ruht