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Mittwoch, 26. November 1930.
Nr. 277.
zentrale der freien Gewerkschaften hat in den letzien
können und daß ihnen das volle Recht kultu-| Deutschen , wenigstens ihren nichtagrarischen einer Uminformierung der tschechisch- bürger- 13u Beginn des Jahres hielten wir bei einem Stand rellen Eigenlebens gesichert werde. Auch die Teil, aus der Regierung hinauszuekeln. Eine lichen Politik erfolgreich in Angriff zu neh- von 150.000 Arbeitslosen, heute haben wir 300.000 Tschechen müßten ihren Nationalismus der Partei, die nicht einmal in ihren eigenen men. Man wird daher vorerst auch gegenüber vollständig Arbeitslose, ohne die noch viel größere Befreiung hochhalten, doch sei eine Neuinfor- Reihen die primitivste Ordnung aufrechtzuer- den sonst sicher als ehrlich empfundenen Wor- Bahl der Kurzarbeiter. Die gemeinsame Landes mierung desselben notwendig, auch sei er da- halten vermag, dürfte daher wenig Kraft auf ten des agrarischen Budgetredners Zweifel an Tagen der Regierung eine Denkschrift über für, daß die Minderheiten in kultureller Be- bringen, um das sicher notwendige Werf ihre Aussichtsmöglichkeiten bewahren müssen. Die Wirtschaftskrise und über den Stand ziehung befriedigt werden. Man solle, so führte er weiter aus, die Minderheiten nicht durch nationalen Chauvinismus reizen,
dern tolerant und gerecht sein, was fein Auf Verschärfte Krise erfordert energische Abwehr!
geben des Nationalismus bedeute, der sachlich und von staatsmännischen Gesichtspunkten geleitet sein soll. Nach seiner Meinung wäre es der größte Fehler, wenn es nicht gelänge, die Deutschen in der Regierung zu erhalten oder wenn sie über ihr Verbleiben in der Regierung enttäuscht sein sollten.
Eben um die Neuinformierung der tsche chischbürgerlichen nationalen Politik handelt es sich, doch ist sie bis heute nur ein frommer Wunsch geblieben. Neuinformierung wäre vor allem, sich loszusagen von der Vorkriegsmentalität und die endliche Gewinnung der Einsicht, daß die Lage und die Aufgaben der tschechischen Nation ganz andere geworden sind, als sie in der Zeit vor der Errichtung des tschechoslowakischen Staates waren. Neuinformierung würde bedeuten Abkehr von der Ideologie, daß in erster Linie oder gar allein die Tschechen auf den Staat Anspruch haben, weil sie ihn gegründet haben, Abkehr von dem Schlagworte, das deutsche Sprachgebiet sei ein ,, berdeutschtes Gebiet", bei dem es nur ein altes Unrecht gutzumachen bedeutet, wenn an seiner Tschechisierung gearbeitet wird. Neuinformierung aber wäre auch die Anerkennung des Grundsatzes, daß Demokratie nicht bedeutet, daß die Mehrheit, als welche sich die Tschechen fühlen, mur an sich zu denken und auf die anderen möglichst wenig Rücksicht zu nehmen brauche.
Rede des Genossen Macoun in der Generaldebatte zum Budget. Prag , 25. November. Montag abends hat in aller Schärfe gegen die leider noch immer an Genosse ma co un unsere Stellungnahme zum gestrebte agrarische Zollpolitik, die die agrarischen Boranschlag, dem ersten, für den wir die parla- Produkte unnötig verteuert und der Landwirtschaft mentarische Verantwortlichkeit übernehmen, in teine Hilfe bringt, wohl aber die Gefahr, daß durch aller Offenheit largelegt. Der Hauptteil seiner ihre Auswirkungen die Arbeitslosigkeit in der In Rede war der Wirtschaftskrise gewidmet, dustrie noch gesteigert wird. schwerste gefährdet. Hier verlangte Genosse die namentlich den deutschen Arbeiter aufs Macoun eine ganze Reihe von Maßnahmen, vor allem gegen die Betriebsstillegungen und gegen jede einseitige Rationalisierung, wobei er auch auf die kritische Lage der Gewerkschaften verwies und für solche Zeiten außerordentlicher Arbeitslosigkeit eine entsprechende Staatshilfe verlangte. Genosse Macoun führte u. a. aus:
Die Industriekrise ist aber zweifellos das schwerfte Problem des Staates überhaupt und die Vorsorge hiefür im Staatsvoranschlag erscheint uns keineswegs als ausreichend. Einige Daten mögen aufzeigen, wie groß die Krise ist und wie alle Konzentration der Regierung und des Parlamentes auf diese wichtigste Lebensfrage erforderlich ist.
der Arbeitslosigkeit überreicht. Nach dieser Dat stellung erscheint die Lage einiger Industrien direkt hoffnungslos.
Festgestellt sei noch, daß in den deutschen Sied lungsbezirken die Arbeitslosigkeit am stärksten ist. Es entfallen tatsächlich in den deutschen Bes zirken auf je 1000 Einwohner 18 Arbeitslose, in den anderen Gebieten auf je 1000 aber nur 9 Arbeitslose.
Der letzte Ausweis für Nordböhmen sagt, daß im Laufe des Monats September die Arbeitslosigkeit unt 23 Prozent gestiegen ist.
Angesichts dieser Steigerung der Arbeitslosigfeit ist es nun notwendig, über die notwendigew Maßnahmen zu sprechen.
Mit der Gesetzesnovelle vom 5. Juni 1930 wurde eine Besserung der staatlichen Arbeitslosenfür forge herbeigeführt, aber angesichts des katastrs phalen Anwachsens der Arbeitslosigkeit sind die er höhten Leistungen aber heute durchaus unzurei end. Es ist zu begrüßen, daß der Fürsorge minister im Budgetausschuß die Mittel, welche un mittelbar zur Linderung der Wirtschaftskrisen dienen sollen, hervorgehoben hat. Wir verzeichnen
Ein bedeutender Gradmesser für die Stonjunt Zum erstenmal hat die deutsche sozialdemokratur ist der Außenhandel. In dieser Beziehung tische Arbeiterpartei durch ihre Vertreter in Regie- weist das laufende Jahr eine bedeutende sen rung und Parlament an dem Zustandekommen des tung aus. In den ersten neun Monaten des heu Staatsvoranschlages, der jetzt zur eBratung steht, rigen Jahres haben wir ein Ausfuhrminus von mitgewirkt. Auf Grund der Erklärung unserer 1627 und ein Einfuhrminus von 2892 Millionen Knoch immer oder schon wieder trotz Arbeitslosigkeit Bartei anläßlich ihres Eintrittes in die jetzige Re- zu verzeichnen.
gierungsfoalition
Der gesamte Warenhandel der Tschechoslowafischen Republik ist daher heuer in den ersten neun Monaten um 4519 Millionen K niedriger
und Kurzarbeit zahlreiche Wünsche der Unterneh mer nach Ueberstunden und Nachtarbeit. In einem Teil der Glasindustrie hat die Rationa lisierung direkt zu einer Verlängerung der Arbeits zeit geführt.
Demgegenüber müssen wir die baldigste Schaf fung eines Gesetzes gegen Betriebsstillegungen und die Verkürzung der Arbeitszeit als unsere Hauptforderungen bezeichnen. Für die Vertür zung der Arbeitszeit
als in derselben Zeit des Jahres 1929. Im einzelnen ist die Zuderausfuhr in dieser Zeit von 668 auf 567 Millionen, die Mehl- und Getreideausfuhr von 655 auf 455, die Ausfuhr bet Holz von 459 auf 376, bei Stohle von 685 auf 567 Millionen zurüdgegangen; bei Textilwaren haben find internationale Bestrebungen zu verzeichnen, wir alles in allem ein Ausfuhrminus von 628 Mil- benen die Tschechoslowakische Republit ein För lionen zu verzeichnen. Nur tierische Produkte, Paberer sein soll. pier und chemische Produkte weisen ein Ausfuhrplus von 162 Millionen aus.
In der Tschechoslowakei beträgt der Lohnanteil bei Textiltvaren 18 Prozent; der Lohnverlust durch die Minderausfuhr bei den Textilwaren allein beträgt daher 112 Millionen.
Wenn man die ganze Minderausfuhr von 1766 Millionen K auf einen durchschnittlichen Lohn toeffizienten von 25 Prozent bringt, so beträgt der Lohnverluft über 440 Millionen K. Ein Beispiel dafür, wie diese Situation die Verminderung der Rauftraft die arbeitende Bevölterung herbeiführt!
Wir müssen uns ferner gegen die einseitige Ra tionalisierung wenden. Die Rationalisierung muß die menschliche Arbeit erleichtern, darf sie aber nicht zu einem raffinierten Ausbeutungsobjekt werden lassen. Die Rationalisierung muß mit Lohnerhöhungen und ArbeitszeitverKürzungen verbunden sein. In diesen Punkten muß der gefeßgeberische Eingriff in die Privat wirtschaft erfolgen!
ftelle ich eingangs im Namen nnjeres Klubs fest, daß wir uns der Verantwortung dieser taktischen Wendung unserer Politik gegenüber unseren Wählern, vor allem gegenüber der deutschen Arbeiterklasse unseres Staates, voll bewußt sind. Der Staatsvoranschlag für 1931 ift in seiner Zusammseßung und nach seiner gesamten Bedeutung für uns kein Jdeal. Wäre es nur von unserem Willen abhängig, so wäre er zweifellos anders gestaltet. Das gilt naments Darf man hoffen, daß die Worte Dr. lich für die Frage des Militarismus, für die Černys wenigstens bei seiner eigenen Partei kulturellen Forderungen und für die uns so auf fruchtbaren Boden fallen, ja darf man wichtigen Fragen der Selbstverwaltung. Der in ihnen so etwas wie den Ausdruck einer Staatsvoranschlag ist für uns ein Rompromiß. Parteimeinung sehen? Solches anzunehmen unsere ablehnende Stellung gegenüber dem heutigen wird man sich hüten müssen. Wo und wie militarismus bleibt unverändert; sein Abbau findet überhaupt die Meinung der Partei der ist die Sache unserer weiteren Rämpfe im Staate tschechischen Agrarier ihren Ausdruck. Jeder und international. Es bleibt unverändert ihrer Rebner hat seine eigene und so kommt unser Grundsatz bezüglich ber kulturellen es vor, daß der eine ihrer Exponenten zur Forderungen, wo bisher nur wenige Fortnationalen Verträglichkeit mahnen tann, schritte zu verzeichnen sind. In der Frage der während gleichzeitig ein andere eine nationali- Selbstverwaltung hat uns die Politik der stische Heyrede vom Stapel läßt und alles bergangenen Regierung schwere Aufgaben der Wiedergutmachung hinterlassen. Ein Teilerfolg das mit Wohlbehagen tut, was der erstere auf diesem Gebiet ist durch die in den letzten Tagen Es ist ein oft gebrauchtes Argument, daß der als mit den wahren Interessen des tschechi von Abgeordnetenhaus beschlossene Novelle zum Abbau der Löhne die Exportfähigkeit steigert. schen Volkes und des Staates in Widerspruch Gemeindefinanzgesetz zu verzeichnen. Und nach wie In Wirklichkeit ist der direkte Lohnanteil an den stehend erklärt. Kaum in einer zweiten Par- vor geht unser Kampf um die Verwaltungsreform. Konsumgütern verhältnismäßig gering, so daß tei ist eine solche Disziplinlosigkeit und Zer- Auch in dem wichtigen Rapitel teuern weist eine fühlbare Preissenkung aus einem allgemeinen fahrenheit zu verzeichnen, wie in der Partei der Staatsvoranschlag feinesfalls eine Annäherung Lohnabbau nur dann entsteht, wenn die vorgela- geltend gemacht werden, die im Zusammenhang des Herrn Černy und erst die Presse! Wessen an unsere Grundsäße auf. Das von uns bekämpfte gerten Grundstoffindustrien alle aus der Lohn- mit der staatlichen Arbeitslosenunterstüßung thre eine gewisse fentung resultierenden Ersparnisse in voller eigenen Mittel weit über das vorgesehene AusMeinung vertritt denn diese? Die macht erst heutige Steuersystem fonnte nur eine gewisse fenfung resultierenden Ersparnisse in recht wieder Politik auf eigene Fauft oder doch emmung in der weiteren Entwicklung der in- Höhe in ihren Preisen zum Ausdruck bringen. maß verwenden mußten. Politik nach den persönlichen Wünschen des Die Wirtschaftskrise hat sich im Laufe dieses jeweiligen in ihr maßgebenden Einzelnen, beJahres bedeutend verschlimmert und gegenwär ziehungsweise der sie augenblicklich beherrtig stehen wir vor einem überans bösen Winter. schenden Parteigruppe, eine Politik, die ganz wir verzeichnen eine ausgesprochene Industrie- und anders geartet ist, als der Geist, der die Rede Landwirtschaftskrise. Was die lettere anlangt, fo Dr. Černys auszeichnet. Der Geist dieser wiederholen wir, daß wir volles VerständPresse ist am allerwenigsten von der Sorge nis für die Krise der Landwirtschaft erfüllt, die Deutschen in der Regierung zu erhaben und nach wie vor gewillt sind, an ihrer halten, er legt vielmehr alles darauf an, die j Behebung mitzuarbeiten. Wir wenden uns
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Billo, Sohn von Wotan
Von J. O. Curwood.
direkten Steuern erfahren.
iber
Das geschieht aber nicht! So beträgt z. B. der Lohnanteil bei Steinkohle einschließlich der sozialen Lasten im Ostrauer Revier 37.5 Prozent, in Deutschland jedoch 60, in England sogar 70 Prowegs diesen niedrigen Lohnkosten. zent; unsere Sohlenpreise entsprechen aber keines
Der Lohnabban ist also kein Mittel zur Hebung der Produktion und des Exportes.
Die Steigerung der Arbeitslosigkeit hat unsere Befürchtungen weit übertroffen.
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Beabsichtigt ist die Bewilligung eines Kredits von 150 Millionen für Maßnahmen zur Linderung der Industries und Agrarkrise, nach den umschriebenen Verwendungszweden aller bings nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Wit Bezugnahme darauf muß hier dringend die Forderung auf dauernde Staatshilfe für die Gewerkschaften
Die Arbeitslosenkassen der Gewerkschaften weis sen bereits Millionen an Defizit auf. Sollen fie ihre Aufgabe als Träger der Arbeitslosens unterstüßung weiter erfüllen, dann muß, wie in anderen Ländern, für den Zustand der abnor malen Arbeitslosigkeit dauernd für Staatshilfe gesorgt werden. Unmöglich ist das nicht in einer Zeit, wo Banten und andere wirtschaftliche Rorporationen saniert werden!
einige von ihnen schwammen in drei bis vier| gestoßen wäre, wenn er den Teich nicht entdeckt| auch Billo in Sicherheit. Dann kehrte er aber Meter Entferung vorbei und schauten neugierig hätte. Der Teich hielt ihn fest, er nahm allmäh- sofort wieder zurück und schnüffelte an dem nach ihm hinüber. In den nächsten fünf Mi- lich die Stelle des Windbruchs ein, und in den Baumstumpf. Er wollte zu gerne wissen, was nuten schienen die Biber nichts besonderes vor- Bibern fand er Freunde, die ihn für den Verlust es für eine Bewandtnis mit diesem Tun hat und zuhaben. Dann schwamm der Alte geradeswegs Wotans und Grauwolfs ein wenig entschädigten. warum sich der Großvater oder die Tante seines ( Copyright by Francksche Verlagshandlung, Stuttgart .) wieder ans Ufer; andere folgten ihm, ein paar Diese Kameradschaft, wenn man sie so nennen jungen Freundes dieser Anstrengung unterzogen Er wird etwa 40 Pfund gewogen haben und in Arbeiter verschwanden in den Kanälen und eben- kann, beschränkte sich auf diese Grenzen. Mit je- hatte. Billo brachte die jungen Biber noch immer einigen Zügen glich er den runden, gutmütigen soviele hockten außen unter Erlen und Weiden . dem Tag, den sie zusammen erlebten, gewöhnten und töricht aussehenden Hunden, die zuviel Begierig wartete Billo auf die Jungen, denen er sich die Biber immer mehr an Billos Anblid. nicht so weit, daß sie auch mit ihm spielten, und fressen. Sein Hirn aber arbeitete überraschend zum allererstenmal begegnet war. Endlich hatte Nach vierzehn Tagen schon hätten sie ihn ver- nach den ersten acht Tagen gab er seine Bemü schnell. Plötzlich schlug er mit seinem Schwanz er sie erspäht, wie sie aus dem kleineren Bau mißt, wenn er fortgegangen wäre, aber nicht so, hungen auf. Ihr Spiel verwirrte ihn in der Tat einmal auf den getrockneten Schlamm, da jaz heraustamen. Sie kletterten auf ihren Spielplatz, wie Billo die Biber vermißt haben würde. Es fast genau so, wie die Dammbauten der älteren Billo schon aufrecht. Er erblickte den alten Biber, eine glatte Ebene über dem schlammigen Ufer. war nur eine Art gutmütiger Duldung auf ihrer Biber. Einer der Jungen z. B. spielte mit Vor und beide starrten sich lange Zeit an. Steiner Billo wedelte mit dem Schwanz, daß sein ganzer Seite. Bei Billo aber war es etwas ganz ande- liebe im Schlamm am Ufer des Teiches. Er sah rührte sich von der Stelle, bis sich Billo erhob Körper zitterte, und rannte den Damm entlang. res, er wollte bemuttert werden, es erfüllte ihn aus wie ein fleiner Senabe. Während die AelteAls er den eben gelegenen Teil des Ufers er noch das Verlangen des Kindes, aus dem er noch ren Holzstücke von fünf bis dreißig Zentimeter und mit dem Schwanze wedelte. Das genügte dem Alten, er ließ sich wieder reichte, befand sich der junge Biber allein dort und nicht hinausgewachsen war, und wenn die Nacht Durchmesser zu dem großen Damm schleppten, Das genügte dem Alten, er ließ sich wieder knabberte zum Abendbrot an einer langen, soeben kam um in diesem Tone fortzufahren verholte dieser Junge kleine Zweige von der Dide auf die Vorderfüße fallen und wackelte gemächlich umgelegten Weide. Die anderen jungen Biber langte es ihn danach, mit dem jungen Biber und eines Bleistifts zusammen und baute einen fletan den Rand des Dammes. Dann tauchte er hatten sich in ein Dickicht junger Eschen zurüd seinen Gespielen in das große Haus zu gehen und nen Damm für sich. Eine Stunde lang baute ins Wasser. Jetzt war er nicht mehr so vordort zu schlafen. er ununterbrochen und so fleißig an seinem fichtig wie ehedem, auch hatte er keine besondere gezogen. Diesmal rannte der junge Biber nicht da- Die vierzehn Tage, die dem Tag der Erkun- Damm wie Vater und Mutter am großen. Billo Eile diesesmal. Er brachte Bewegung ins Waffer. von, sondern schaute ganz ruhig von seinem Stück dung des Alten folgten, nahm Billo seine Wahl- lag während dieser Zeit in der Nähe, sah zu und Kühn schwamm er hierhin, dorthin, sogar unter Solz auf. Billo kauerte sich nieder und wedelte zeiten etwa 1500 Meter weiter oben an dem tam aus der Verwunderung nicht heraus. Und Billos Blazz hindurch. Nachdem er das ein paar voller Freude mit dem Schwanz. Der Biber Fluß ein, wo es Krebse in Hülle und Fülle gab. durch den halbgetrockneten Schlamm hindurch mal wiederholt hatte, durchschnitt er den Teich blickte ihn eine Zeitlang an. Es gab ja nichts zu heimat blieb ihm aber der Teich. Nachts und pflegte der junge Baumeister seine Kanäle ebenso und schwamm ferzengerade auf den größten der fürchten. Wer dieses fremde Wesen auch sein einen großen Teil des Tages hielt er sich immer zu graben, wie etwa ein Knabe seine Flüsse und drei Biberbauten zu und verschwand. Fünf mochte, es war jung und harmlos und schien in dort auf. Er schlief in dem unteren Teil des Meere mitsamt den Seepiraten im Sand an einer Minuten später durcheilte die Kunde von der der Tat ernstlich bemüht, einen Kameraden zu Dammes, in besonders flaren Nächten oben auf Quelle bauen fonnte. Mit seinen scharfen Zäh Heldentat des Alten die ganze Siedlung. Der finden. Aufmerksam schaute der Biber sich Billo an. dem Damm, und die Biber duldeten ihn gerne nen nagte er sein Holz durch, zwei Zentimeter Eindringling, Billo, sei kein Luchs, auch kein Dann fuhr er fühl mit seinem Abendbrot fort. als ständigen Gast. Sie gingen in seiner An- dice Weidenruten. Und wenn einmal eine der Wolf und kein Fuchs. Ueberdies sei er jung und Und Billo wußte jetzt, daß er nicht mehr wesenheit der Arbeit nach, als ob er gar nicht da eineinhalb Meter langen Ruten zur Erde fiel, harmlos, un jeder könne die Arbeit oder das einsam und verlassen war. wäre. Diese Arbeit erregte Billos ganze Auf- war er zweifellos genau so befriedigt darüber, Spiel wieder aufnehmen, es bestehe keine Gefahr, merksamkeit und er wurde des Zuschauens nim wie der alte Biber, wenn eine meterhohe Birke so lautete das Urteil des Alten. Wenn einer mer müde, sie verwirrte ihn. Tag für Tag sah krachend zu Boden stürzte. Billo vermochte aber diese Worte in der Bibersprache durch ein Spracher seine Freunde Holz und Zweige für den neuen nicht hinter den Spaß dieser Arbeit zu kommen. rohr gesbrochen hätte, wäre eine schnellere BeDamm durchs Wasser bugsieren und bemerkte Er konnte verstehen, daß sie an dem Holz nagten, antwortung wohl kaum erfolgt. Mit einemmal deutlich, wie dieser ständig wuchs. Eines Tages er schärfte seine Zähne selber gerne am Holz, es schien es Billo, der noch immer auf dem Damm lag er vier Meter von einem alten Biber ent- blieb ihm aber ein Rätsel, warum der junge Bistand, als wimmle der Teich von lauter Bibern. fernt, der gerade einen fünfzehn Zentimeter diden ber die Rinde so sorgfältig vom Stamm entRoch nie hatte er so viele Tiere auf einmal beiBaum durchnagte. Als der Baum stürzte und fernte und verzehrte. ( Fortjesung folgt.) sammen gesehen. Ueberall tauchten sie auf und der alte Biber auf die Seite sprang, brachte sich
10. Kapitel.
Rettung eines jungen Bibers. Wie im Leben jedes einzelnen Menschen ein einziger großer und vorherrschender Einfluß wirtsam ist, so spielte im Leben Billos der Biber teich die schicksalhafte Rolle. Es muß Vermutung bleiben, wohin er gezogen und was ihm alles zu