Nr. 3.

Samstag, 3. Jänner 1931.

Tonfilmbilanz.

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( Olympia!"). Es ist auch damit nichts getan, daß man dem stummen Film ein paar furze Dialoge und ein paar Geräuscheffekte aufpfropft; eine neue

Ein großer Erdrutsch ereignete sich, wie aus, Oslo   gemeldet wird, Freitag früh am Fluß Glomm in der Nähe von Sarpsborg  . Durch die in den Fluß gestürzten Erdmassen wurde die Schiff­fahrt einige Stunden behindert, doch ist die Fahr- films. Fast scheint es uns heute bereits unglaub- ches teuren Films von vornherein aus, es bleibt alter Formen zusammengeklebt werden, sie muß Das Jahr 1930 war das erste Jahr des Ton- schaftliche Basis und schließt die Erzengung man Sunstform fann nicht aus fonträren Bestandteilen rinne jest wieder passierbar. Menschenleben hat lich, daß die ersten schüchternen Versuche der auch auf die künstlerische Entwicklung des Ton- organisch wachsen. das Ereignis nicht gefordert. Der Materialschaden törenden Leinwand, die wir als Wunder bestaun films nicht ohne entscheidenden Einfluß Die ton- Das vollkommenste, das der Tonfilm bisher ge­ist noch nicht bekannt, doch dürfte er beträchtlich ten, kaum mehr als ein Jahr zurückliegen; und die filmerzeugenden Länder sind fast voneinander ab- schaffen hat, man muß es immer wieder betonen, sein. In den Ortschaften der Umgebung ist die Tonfilme, die wir zu Anfang des Jahres 1930 mit geschlossen. Wir sehen ein paar Spigenfilme der denn es ist die erfreulichste Erinnerung an das Ueberlandleitung größtenteils gestört. Beifall bedachten, würden wir heute entschieden ab- amerikanischen und französischen   Produktion, Ame  - erste Tonfilmjahr und die angenehmste Hoffnung lehnen. So rasend schnell ging die Entwicklung rifa lernt ein paar streng ausgewählte deutsche auf die Tonfilmkunst, bleibt wohl der Zeichen­Der Futurismus tocht... des Tonfilms. Man denke nur an Atlantic". Die Spigenfilme kennen. Wie der amerikanische   Durch tridfilm. Die lieben musikalischen Tridtiere ganze Welt hat diesen Film bewundert, er war schnittsfilm aussieht, und nur der Durchschnitts- Mid y- Maus, Flip, Oswald, Bumst i und Rom  , im Dezember.( Eig. Bericht.) Die ein Erlebnis, er war ein Ereignis. Heute dürfte film ist für die künstlerische Situation eines film- wie sie alle heißen mögen, die genialen Schöpfun­literarische und fünstlerische Bewegung des soge- man ihn uns nicht wieder zeigen; er würde als schaffenden Landes bezeichnend, wissen wir nicht; gen Up Iwerks und andrer Zeichner, haben als nannten Futurismus hat immer dadurch die billiger Abklatsch schlechten Theaters wahrscheinlich wir haben keine Ahnung, wie die Tonfilme Spa- einzige unter allen Tonfilmen akustische und optische Aufmerksamkeit der Welt auf sich zu richten ver- ausgelacht und zurückgewiesen werden. Und doch niens, Staliens, Polens  , Schwedens  , Ungarns  , Ja- Wirkungsmöglichkeiten zu einer fünstlerischen Ein­sucht, daß er das Ungewöhnliche oder Wider- hat diese in ein tnappes Jahr zusammengedrängte pans beschaffen sind, und es ist noch eine große heit gebunden, sie haben als einzige einen neuen sinnige verkündigte. Seine Programme waren gewaltige Entwicklung nur zahlreiche Versuche, aber Frage, ob wir jemals einen russischen Tonfilm Rhythmus, der Bildbewegung und Musik umfaßt. stets stärker und anregender als seine Werke. ganz geringe Leistungen von Bedeutung gebracht. werden zu fehen bekommen. Der Sprachenunterschied Auf den akustischen Tridmöglichkeiten ist der Ton­Aber da der Dichter Marinette, nun er Akade- Sält man Rückschau über die Tonfilme des Jahres schafft eine geistige Absperrung der 2ån film ja sonst ahnungslos vorübergegangen. Er weiß miter und Exzellenz geworden ist, garnicht mehr 1930, so tauchen aus einer Flut von Operettenber- der und Völker: der Film hat seine Rolle als noch nicht, daß er mit seinen ganz neuen techni weiß, wodurch er seinen revolutionären Mut be- filmungen und Bossenplattheiten nur ganz wenige völkerverbindendes und völkerversöhnendes Kunstschen Ausdrucksmitteln nicht nur die Wirklichkeit weisen und damit Aufsehen erregen soll, ist er fünstlerisch wertvolle Filme auf: Babsts West- werk ausgespielt. vollkommener wiedergeben fann als seinerzeit der auf die Revolutionierung der Küche verfallen front 1918", Siob mars Abschied", King Bi- Aber nicht nur der Filmfreund, der im Kino stumme Film, sondern daß er sich eine neuetün ft­und übers Essen der Italiener gewaltig schim- dors Hallelujah", Fröhlich s Die Nacht ist mehr als Entspannung, der bleibende Eindrücke und lerische Wirkung schaffen müßte; die Zeichen­pfend hergefallen. Erst richtete er seinen Feld- unser" und René Clairs Unter den Dächern geistige Anregung sucht, sondern auch der Filmge- tridfilme haben( außer der Internationalität!) diese zug gegen die Maccaroni, das italienische Natio- von Paris  ". Nur in diesen fünf Filmen wurde schäftsmann, sieht auf das erste Tonfilmjahr ohne neue Künstlerische, von unendlicher Phantasie und nalgericht. Denn er findet, sie machen faul und der Versuch gevagt, zu einer neuen, künstlerischen viel Freude zurück. Die wirtschaftliche Bilanz des tiefstem Wit belebte Wirklichkeit entdeckt; sie sind did. Er aber hat den Fascisten von jeher das Form vorzustoßen; alle andren stellten Operetten- Filmjahres 1930 ist sehr schlecht. Daran find wohl in der Tonfilmbilanz des Jahres 1930 der stärkste Kriegerische gepredigt. Und da er an den näch fomiker, Opernfänger, Bühnenschauspieler vor die nicht nur die sozialen Verhältnisse schuld, die brei- Aktivposten. sten Krieg unbedingt glaubt, will er das Volk Kamera und Mikrophon und machten das Spiel ten Besucherschichten das Kino unerschwinglich mach­Frik Rosenfeld  . zu einer triegerischen Vorbereitung auch im auf ber Kinoleinwand zur zweidimensionalen Wie- ten, sondern auch die Filmproduzenten selbst. Sie Effen erziehen. Obwohl es schon durch dauernde dergabe dreidimensionalen Theaters. Daher bas haben das Publikum in den ersten drei Monaten Für Funktionäre der Selbstverwaltung. Sungerkurse fich an triegerische Zeiten genügend erste Jahr des Tonfilms, das gerade in dieser Zeit des Jahres verscheucht, und haben später nichts gewöhnt. Ein Gericht Maccaroni täglich zu der überſtürzten Entwicklung eigentlich unbegreif- getan, um es wieder zurückzugewinnen. Ein paar zur Einleitung von Rotstandsarbeiten. haben, bedeutet dem Volf schon viel. Für die liche Verlangen nach dem st um men Film wieder Monate fonnte man dem Zuschauer ja mit Ope­Armen ist es nicht die Vorspeise, sondern die geweckt hat. Als die erste Neugier an den Kunst- retten, Tenorfilmen und Revuewiedergaben impo- Frage: Welche Arbeiten können als Not­einzige Hauptspeise. stückeln der tönenden Leinwand befriedigt war, nieren. Dann wurden diese ohne Abwandlung standsarbeiten, mit Staatsbeitrag, durchgeführt Aber für die Armen schlägt Marinetti   nun, sehnte sich das von Revuekitsch, Operettenstumpf- immer wieder aufgetischten simplen Filmthemen werden und was ist zu ihrer Einleitung not­in seinem feierlich komischen ,, Manifest der futu- finn und Militärschwankgesinnung abgestoßene Bu- langweilig, weder die Rheinromantik, noch der Hei. ristischen Küche", ganz anderes und viel Billige blikum wieder nach den amüsanteren, abwechslungs- delbergzauber, weber die Wiensentimentalität nod, wendig? res vor. Er ruft die Wissenschaft der Chemie auf, reicheren Bilderfluchten des stummen Filmdramas. die bayrische Bossenderbheit, weder der Ausstat Antwort: Als Notstandsarbeiten, im Sinne nun endlich jene berühmten chemischen Billen Der Tonfilm, der hauptsächlich theatralische Formen tungstitsch mittelmäßiger Revuen noch der bis zum der Regierungsverordnung Nr. 79 1930, werden und Pulver zu erfinden, die alle Nahrungswerte mechanisch wiedergab, verlor nicht nur die fünst- Ueberdruß immer wieder dargestellte wunderbare alle Arbeiten angesehen, die sich hiezu eignen, enthalten und jede andere Nahrung ersehen. Als lerischen Ausdrucksmittel, die er sich in dreißig Aufstieg fleiner Mädchen und fleiner Jungen zu durch die Gemeinde oder den Bezirk durchge ob nicht das Volk schon genug bittere Pillen zu jähriger Entwicklung geschaffen hatte, vor allem das weltberühmten Tänzerinnen und Tenören fesselte das führt werden und die nicht mit anderen öffent­schlucken hätte... Und dabei übertrumpft er Ausbrudsmittel der Montage, er verlor auch die Publikum; es erwartete vom Tonfilm nichts mehr, lichen Mitteln( Subventionen des Staates oder Mussolini   noch in der Lösung der sozialen bunte Vielfalt der Schauplätze, die Eindringlichkeit es blieb einfach zuhause. Je redseliger die Ton- Landes) unterstützt werden. Die Wohnungsbau­Frage. Verbilligung der Lebenstoften, Lohn- der visuellen Gestaltung von Ereignissen, die Leicht- filme wurden, umso heißer wurde die Sehnsucht ten nach dem Bauförderungsgesetz mit Staats­herabjezung? Ganz einfach: Gehälter und faßlichkeit bildhafter Borgänge. Er war ja gar nach den stummen Filmen; auf der ganzen Welt beihilfe tommen als Notstandsbauten nicht in Söhne fönnten auf ein unwahr- lein Film mehr; in Großaufnahmen waren nur hatten im Jahre 1930 die wenigen stummen Filme, Frage; wohl aber kommen Straßen- und Kanal­scheinlich fleines Maß gefentt wer- Menschengesichter zu sehen, und aus den Laut die noch gezeigt wurden, den größten Bublikums: bauten und jene Arbeiten als Notstandsarbeiten den. Denn der Staat hat tostenlos die chemi- prechern kam mehr oder minder plastisch und ver- erfolg. Das Publikum fühlte, daß der Tonfilm in Betracht, für die eben Subventionen aus an schen Nahrungspillen zu liefern. So spart man ständlich eine Menschenstimme, die mit unglaub- ungeheure neue Möglichkeiten ungenügt läßt, und deren öffentlichen Mitteln nicht bewilligt Geld und Arbeitszeit. Das arbeitende Bolt, das licher Geschwätigkeit erzählte, erzählte, erzählte. Für lieber zu den billigsten und ältesten Mittelchen wurden. nichts mehr zu essen findet noch sich darum zu die Filmbichter, Filmregiffeure und Filmindustri   greift. Es will im Rino nicht drittklassige Operet Um den Staatsbeitrag für Notstandsarbei­jorgen braucht, taut Billen und macht viel ellen war das der Leinwand gewonnene Wort, was tenaufführungen sehen. Von der neuen künstleri- ten zu erreichen, muß an das Ministerium für Freizeit. Der Staat gleicht spielend seine vielen den Kindern ein neues Spielzeug ist; sie fonnten schen Form fordert es den neuen Inhalt. Der soziale Fürsorge ein Ansuchen gerichtet werden, Schulden aus, die Unternehmer werden fett an es noch nicht richtig behandeln, und nügen es daher Amüsierindustrie aber liegt der Inhalt ebenso- in dem zuerst festgelegt werden muß, daß zur den Lohneinsparungen und so ist im Nu die fo- mit findischer Freude an seiner neuen Mechanit wenig am Herzen wie die Form; sie will Geschäfte Milderung der durch die Wirtschaftskrise verur ziale Frage gelöft. Selbst diese originale"- borschnell ab. Seute kann man sogar von einem machen, und möglichst Geschäfte ohne Risiko. sachten Arbeitslosigkeit die Gemeinde eine be fung ist älteren Romanen phantastischen Zu- Feldzug gegen den Tonfilmdialog sprechen; allüber Sie hat sich mehrmals arg geirrt; so mancher Star- stimmte Arbeit, auf Grund des Beschlus­funftscharakters entnommen. Und auch in den all fordert man wieder stärkere Betonung der opti film, der Provit versprach( 3wei Strawatten"!) ist es der Gemeinde-( Bezirks-) ver­Kochrezepten, die Marinetti   dichtet, ist er nur in chen Elemente des Tonfilms, Zurüddrängung des täglich durchgefallen. Aber die Filmindustriellen tretung, durchzuführen gedenkt. Dann hat die den schwülstigen Ausdrücken originell. Wenn auch das Volk auf seine Maccaroni wollen nicht einmal aus ihren Verlusten lernen. Gemeinde( Bezirk) um zuerkennung einer Un­Diese Forderung hängt nicht zuletzt mit der Das Programm für 1981 bringt wieder fast nur terſtüßung aus den zur Bekämpfung der Arbeits­verzichten und auf die faden Chemiepillen war immer noch nicht gelösten und wohl auch unlösbaren Operetten oder operettenartige Poffen. Der ernste losigkeit bestimmten Mitteln im Betrage von ten soll, weiß er für die Reichen doch die ver- Frage der nternationalität des Sprech Film verschwindet fast ganz; wie das ja schon zehn Kronen täglich zum Arbeitslohne eines wegensten Genüsse zu erträumen. Diese Tafelges films zusammen. Der synchronisierte Tonfilm, der zu den Zeiten der stummen Leinwand war, schrei- jeden, zu der angeführten Notstandsarbeit heran nüsse sind ausführlichst beschrieben. Aber sie lot nur eine Mufitbegleitung bringt, ist verschwunden; ben die Industriellen ihre Mikerfolge nicht etwa gezogenen Arbeiters( Arbeiterin) zu ersuchen. Die fen den gesunden Gaumen nicht einmal. Denn Sprechfilme in mehreren Sprachen mit verschiedenen dem Umstand zu, daß ihre Filme zu schlecht, son- angeführte Notstandsarbeit ist genauer zu bezeich fie sind voll unwahrscheinlicher Künstlichkeiten. Schauspielerensembles zu drehen, zahlt sich nur dern daß sie zu hoch waren; fie wollen das nen.( Erdarbeiten, Kanalbau, Straßenbau etc.) Sie verlangen Mischungen, vor denen sich jeder selten aus, und die Nachsynchronisierung in einer niedrigste Niveau noch unterbieten. und der hiefür veranschlagte Kostenbetrag sowie gute Esser sträuben wird. fremden Sprache kann nur in Ausnahmsfällen, Die neue, fünstlerische Form, die der Tonfilm die Zeitdauer der Durchführung dieser Arbeit Viele gute und berühmte Schriftsteller bei wirklich wichtigen Filmen, mit großer Vorsicht sein müßte, tündigt sich bereits an. Am deutlichsten anzugeben. Weiters ist anzugeben, daß der Durch­haben ausgezeichnete Kochbücher geschrieben. angewendet werden. So fällt für Amerita der wurde sie in Unter den Dächern von Paris"; auch schnittslohn der Arbeiter durch Kollektivvertrag Aber Marinetti  , dem hier sein Meisterwert ge- europäische und asiatische Markt weg, für Europa   im Tonfilm findet nicht der routinierte Geschäfts- oder Einzelvertrag geregelt ist, was die zustän lingen sollte, ist in seinen Kochrezepten genau so mit Ausnahme Englands der amerikanische   Film. filmregisseur, sondern der junge Pariser Avant- dige Bezirksbehörde zu bestätigen hat. Es muß verblasen wie in seinen Dichtungen. Er wird Die wenigen amerikanischen Filme, die wir fahen, gardist die neuen Wege. Das verfilmte Theater festgestellt werden, daß die Gemeinde für diese die Italiener, soweit sie es noch sich leisten fön- spielen zahlenmäßig im Repertoire des europäischen wird wohl bald sein Ende finden; schade, daß große Arbeit noch keine andere öffentliche Unterstübung nen, weder von ihrem einfachen Nationalgericht Stinos taum eine Rolle. Das Wegfallen der inter  - Regisseure, wie Jacques Feyder  , die zu den bewilligt erhielt. Dem Ansuchen ist eine Bestäti abbringen noch die Welt zu seinen Kochkunsten nationalen Verwertbarkeit des Films stellt nicht genialsten Gestalten des stummen Films zählten, im gung über die Zahl der im Orte arbeitslosen verführen. nur die Produktion auf eine andere, engere wirt- Tonfilm nur fatastrophalen Theatertitsch bieten Personen beizuschließen. Schließlich ist die Summe der Einnahmen und der Ausgaben nach über ihre Ströme, darüber Menschen reisen, die wie die Stunden abblättern von unseren Tagen. Voranschlages anzugeben und ein Beleg jener dem letzten von der Aufsichtsbehörde genehmigten uns nicht fennen, die uns verachten, wenn ste Nur an den Abenden da sehnen wir uns Gewerkschaftsorganisation beizulegen, bei denen uns mit schwarzen oder vom Mennig geröteten nach den Stätten der Menschen zurück. Zu den die arbeitslosen Arbeiter und Arbeiterinnen ge­Wir sind die Männer mit den harten Hän- Händen auf den Gerüsten sehen. Aber daß sie Frauen ziehts uns da, die wir lieben wie tei- werkschaftlich organisiert sind.( Daraus ist dann den. Wir heben aus ihrem trägen Trott die uns sehen können, das ist unser Werk. Daß sie ner. Mit der ganzen Kraft des Kühnen, mit zu entnehmen, welche Arbeiter in der Gemeinde Welt. Wir spannen das Eisen wie Gardinen und bequemer durch ihr Leben reisen, dafür stehen der ganzen Luft des Wagemutigen, mit der gan- die Staatsunterstützung nach dem Genter System schwingen uns mit seiner Kraft empor. Von wir in Wind und Wetter und im Sturm auf zen Entrücktheit dessen der weiß, daß er nie wie- beziehen, weil diese Arbeiter in erster Reihe bei Ufer zu Ufer schlagen wir die Bogen. Und un- schwankenden Türmen. derkehret an den Ort, an dem er einmal gewe- den Notstandsarbeiten zu beschäftigen sind.) Dem

Brückenbauer.

Wortes auf ein Minimum.

ter den Schlägen unserer Hämmer wandeln Wir, die die sicheren Wege schaffen in alle sen, daß er nie Heimat sanen wird, wo er es Gesuch ist dann noch eine Erklärung der verant weiche Niete sich zu zangenharten Händen, Welt, den sicheren Halt für den Fuß der ande- schön fand, denn wir Brückenbauer find die Un- wortlichen Funktionäre der Gemeinde beizu­Klauen, die das Gewicht der Träger halten, die ren, lieben die Schönheit einsamer Höhen, die raftigen dieser Zeit, wir sind die Nomaden der fügen, in der festgestellt wird, daß sich die Ge­wir über Flüsse, über Straßen, über Täler Gefahr ersten Anstiegs, das Tänzeln über Zivilisation. Die nach uns kommen, seßen den meinde im Falle der Bewilligung des Beitrages ziehn. Ueber die Menschen zueinander finden, schwanke Gerüste, das Schauen in gefahrvolle Fuß auf festen Weg, die uns folgen, finden den für die angeführte Notstandsarbeit der staatlichen Züge donnernd rasen in fremde Länder, Güter Tiefen. Lieben den Tod, der der bessere Bruder Weg über Türme und Brücken zurück zu dem, technischen, rechnungsmäßigen Bauaufsicht unter­ihren Weg sich bahnen für uns, zu uns, durch des Lebens ist, weil er die Brücke ist zum Un- das sie mehr lieben als die Ferne. Wir aber, wirft, daß die Gemeinde dem Ministerium für uns. Wir sind die Kühnen, die den ersten Schritt bekannten, das uns lockt, weil er das Leben erst wir ziehen weiter, fort in die Welt, zu neuen soziale Fürsorge die Anzeige erstatten wird, im herüberwagen in die neuen Länder. Wir die erlebenswert macht, uns, die gespannt sind nach Fernen, neue Brüden zu schlagen ist unsere Falle der Gemeinde für die Notstandsarbeit nach­sten Menschen, die über sich selbst sich hoben. dem Neuen, dem Unbekannten, den Uebersättig- Luft, neue Einsamkeiten aufzustören unsere Erträglich eine Unterstüßung aus einem anderen Masten aufgestellt und Türme bauten, sicher und ten vom gestrigen Leben. fest für den Fuß der tausend, die nach uns, ge­hebung. Neue Kräfte zu zwingen ist unser Ziel. öffentlichen Kredit gewährt wird, daß die e Unbekümmert um den Tod klettern wir die Bis wir die letzte Brüde gebaut, vom höchsten meinde den bei der Notstandsarbeit beschäftigten lockt vom Blid in die Weite des Landes, ihn hohen Masten hinauf, um die Seile zu spannen, Turm Ueberschau halten über die Welt, die Arbeitern den Lohn nach dem geltenden Lohn­betraten; ihren Fuß hinsetzten wo wir im Raume an denen wir die schweren Lasten empor ziehen. freier ist und gerechter als wir sie kannten, in tarif bezahlt, daß die Gemeinde dem Ministerium einen Halt erst suchten unter Gefahr des eige- Das ist unser Stolz, daß alle Masten höher der mehr gerade Wege sind, die über reißende für öffentliche Arbeiten im Zeitraume von vier ragen als die Bauten, die unter unsern Händen Untiefen führen, in denen glücklichere Menschen Wochen sowohl die von der zuständigen öffent Aber was ist uns das Leben? Eine Brüde erstehen für die Bequemen, daß alle Schönheit wohnen und heitere Kinder. zu neuen Dingen. Ein Mast, von dessen Spitze schöner ist durch die Einsamkeit, in die wir bre­lichen Arbeitsvermittlungsanstalt als auch von wir hinüberschauen in das neue Land und an chen mit dem Lärm unserer Hämmer und, daß Brücke zu bauen, die Brücke zu uns selbst, die legen wird und daß die Gemeinde schließlich nach Dann gehen wir von dannen, um die letzte der Bezirksbehörde bestätigten Lohnlisten vor­dem wir aufwärtsziehn die schwere Last der alles Leben freier fich lebt auf den Gerüsten, die über alle Unrast hinweg uns zum Frieden führt Beendigung der Notstandsarbeit dem Ministe im Winde schwanken, der uns einen Hauch mit der Welt, die unser Arm verändert, die un- rium für soziale Fürsorge einen übersichtlichen Kühner Schwung ist unser Leben. Weiches bringt der Ferne, die wir lieben und die wir ser Mut gesichert, die unsere Straft gezähmt. Es Bericht, enthaltend eine genaue Beschreibung der Niet, das sich formt in der Glut unseres Her- als erste sehen und betreten. wird ein besseres Leben sein für die andern, es verrichteten Arbeiten, die hiefür tatsächlich auf­zens, das fest wie mit tausend Zangen hält, Und mit diesem Stolz und mit dieser Straft wird ein schwereres Leben werden für uns, die gewandten Kosten, die Zahl der beschäftigten Ar­wenn es erfaltet, das zerstört werden muß, ehe lassen wir unsere Hämmer freisen, spannen wir wir den Kampf geliebt und weglose Fremde. beiter, die Berechnung des ausbezahlten Lohnes es losläßt was zu halten ihm aufgegeben. Das die Winden unter den warmen Nieten fest, schla- Aber das Glück der andern wird auch unser und des gewährten Staatsbeitrages sowie die find wir. Und die Welt wurde geschaffen, daß gen wir mit schweren Hämmern zu, daß der Glück sein und die Luft unserer Zukunft. wir Wege bahnen zu ihren Fernen, Brücken Mennig spritzt und der Rost vom Eisen blättert, Zahl der Arbeitstage und die Gesamtdauer der Erich Grisar  . Notstandsarbeiten vorlegen wird.-z1.

nen Lebens.

andern.