Nr. 13.

Das Kollegium für Schulrundfunk beim Ministerium für Schulwesen in Prag  ( Prag II., Ostrovni 24) machi alle Schulleitungen in der Republik   darauf aufmerksam, die Rundfragenaktion des Kollegiums abzuwarten und, wo noch keine Radioempfänger vorhanden sind, sie durch Vermitt­lung des Kollegiums zu bestellen. An das Kol­legium sind auch alle Anfragen betreffend den Schulrundfunk zu richten.

Donnerstag, 15. Jänner 1931.

Seite B.

seiner Idee ist entweder gleichgültig oder verkehrt.| gen Starrheit und Unregsamkeit des Minderwerti­Aber nicht nur sein venken wird durch diese ee gen verbunden, macht den Kampf gegen die Fana­bestimmt, sondern auch sein Handeln. Weil er eben titer so ungeheuer schwer, weil sie Gegengründen Jedes aeue Parteimaglied bedeutet: als Wunderwertiger feine Logik mehr besitzt, fann nicht zugänglich find. Diese Eigenschaften finden er sich auch nicht mehr vorstellen, daß andere anders sich alle, meist in verstärktem Maße, auch bei aus­denken. Wenn sie es tun, so ist es eben falsch gesprochenen Geisteskranken. Nun ist jedoch der und sie müssen bekehrt werden, nötigenfalls durch minderwertige Fanatiker scharf von dem Entdecder Darum fverbet für die Bartei! Zwang oder Gewalt." oder Forscher zu unterscheiden, der seine neuen

Die Handlungen des minderwertigen Fanatikers Ideen mit einer gewissen Besessenheit" verfolgt. Aus der Unterwelt von Chicago  . James sind immer triebhaft und von keinerlei logischen Die Zähigkeit des Genies unterscheidet sich von der Belcastro, der sogenannte Bombentonig Erwägungen gehemmt. Der Grad der Hemmungs- Verbohrtheit des Fanatikers dadurch, daß der eine von Chicago  ", den die Kommission zur Belosigkeit hängt jedoch von zwei Umständen ab von durch sein Handeln die widerwillige Menschheit fämpfung der Verbrechen seinerzeit in die Liste dem Grad feiner Minderwertigkeit und von dem überzeugt, während der andere durch Zwang und der 23 größten Feinde der Oeffentlichkeit" ein- Grad seiner Erziehung und Bildung. Allen gemein tragen ließ, wurde von seinen Gegnern in der sam ist die völlige Unmöglichkeit, sich in die Ge­Chicagoer Unterwelt in eine Falle gelockt und dankenwelt der Andersdenkenden hineinzuversehen durch fünf Revolverschüsse in die Brust schwer und diese als gleichberechtigt wenn auch irrig verwundet. Sein Zustand ist kritisch. anzuerkennen. Diese Eigenschaft, mit der geisti­

Gewalt ihr seine Meinung aufzudrängen sucht. Der Begabte bleibt auch immer belehrbar, während der Minderwertige von der Unübertrefflichkeit einer Idee durchbrungen ist und sich von ihr nicht ab bringen läßt.

Kleide dich richtig und du erkälteft dich nicht.

Von Dr. med. Bittor Fischer.

Der Tote als Tonfilmschauspieler. Ein engli­scher Fabrikant, der seine Verwandten zwar genau zu kennen, aber von ihrer Moral nicht übermäßig biel zu halten scheint, hat sich in einer Szene ver­tonfilmen lassen, die nach seinem Tode und nach feiner Einäscherung besagten Verwandten vor. geführt werden soll. Der heute noch vergnügt Lebende, aber doch wohl in absehbarer Zeit seinen Die wirksamsten Abwehrmaßnahmen gegen die ten festgelegt ist, geht von den gleichen Gesichts­Tod Erwartende bat auf dem für diese Zwede Erkältungskrankheiten, deren Armee im Spätherbst, punten aus. Sie schreibt seit Jahren die vom heute noch ungewöhnlichen Wege sein Testament Winter und Vorfrühling die Bevölkerung Mittel- Sandpunkte der Hygiene und der Eignung hierfür auf den Filmstreifen gebannt. Bevor er den europas oft arg mitnimmt, find: Abhärtung und wie geschaffenen Wollwirtwaren, Kanadier  , Shafer, Trauernden ein letztes Lebewohl wünscht, verliest viel Bewegung in frischer Luft, also ichtige Lebens- Handschuhe vor, die zusammen mit gewirkter unter er sein Testament und schließt dann mit den weise und angepaßte Bekleidung bei allen Gelegenwäsche den besten Schutz gegen Erkältungen gewährt. Worten: Und nun, meine Zeuren, will ich Euch heiten, bei- Tag und bei Nacht. Die Gefahr des Entstehens von Erkältungs­nicht länger langweilen. Diejenigen von Euch, die Die Bekleidung hat nicht den Zwed, durch mög enttäuscht sind, werden natürlich schon beschlossen liche Dide und Schwere den Körper zu belaften und frankheiten ist somit bei Tage nicht so groß wie bei haben, dieses Testament rechtlich anzufechten. Um ihn an der Ausdünstung zu behindern hierdurch Nacht, wo die Bekleidung noch immer unswedmäßig Euch aber unangenehme Prozesse zu ersparen, wird wird ihm eigentlich nur Wärme entzogen und die ft. Darauf wies vor kurzem in einem A titel in jetzt mein Rechtsanwalt ein im Sinne gleiches Anfälligkeit gegen Erkältungstrantheilen erhöht der Münchner Medizinischen Wochenschrift", Sani­Testament zur Vorlesung bringen, und dieses sondern sie muß ihn vielmehr mit einem Luftmantel tätsrat Dr. Ernst Beyer hin. Die Ursache für afut auftretende Erkältungsfrankheiten, die mit Testament ist, wie Ihr sehen werdet, auf die umgeben, der als schlechter Wärmelei.er die Eigen- Nerven- und Muskelschmerzen einhergehen, braucht torrekte und gesetzlich vorgeschriebene Weise aus- wärme des Störpers, die durch die Lebensvorgänge weniger eine allgemeine oder starke Durchnässung gefertigt, bezeugt und beglaubigt." erzeugt wird, festhält, und die Ausdünstungen, deren und Durchtaltung zu sein, als eine örtlich be­Wiener Selbstmordbilanz. Nach einer von der Absonderung durch die stärkere Kleidung begünstigt schränkte Wbkühlung, auch geringeren Grades. Diese Bolizeikorrespondenz Herzog geführten Statistik der wird, aufsaugen. Lebensmüden im Jahre 1930 find in Wien   ins- Diesen Schutz fann am besten die WolfTet. Schädlichkeiten betreffen weniger den in Bewegung gesamt 3065 Lebensmüde gezählt worden, und zwar dung gewähren. Vor allem der Unterwäsche fällt befindlichen Störper, sie greifen vielmehr den ruhen 1447 Männer und 1618 Frauen. Von den Lebens- die Aufgabe zu, die Schäden wettzumachen, welche den Körper an. Und hier ist wieder der Schlaf, in müden haben 608 Männer und 416 Frauen den die stärkeren Winterstoffe neben dem unlengbaren sonderheit der Nachtschlaf, der zur Erkältung Tod auch wirklich erlitten, während die übrigen Nutzen der Abwehr der falten und nassen Luftströ besonders günstige Bedingungen schafft. Wir träu­gerettet werden fonnten. Zur Ausführung des mungen durch Erhöhung der Schwetzabsonderung men die ganze Schlafenszeit, nur gelangt uns dies Selbstmordes wurde in den meisten Fällen Leucht- setzen; wir werden daher zweckmäßig die Wolltrikot nicht immer zum Bewußtsein, im Traum vollführen wäsche, die sich bekanntlich ausgezeichnet unter dem wir unbewußte Bewegungen, meistens abwehrender Semb tragen läßt und ebensolche Unterbein Art, durch die wir häufig die Bedeckung wegtram­Der Fanatiker ein Minderwertiger. Heider, fowie Wollstrümpfe oder foden peln. Es empfiehlt sich daher, besonders wenn wir, Der Fanatismus, der früher auf religiösem pählen. Der Mann trägt mit Vorteil eine lang. den Anforderungen der Sygiene entsprechend, in ärmelige geftridte Wollweste mit startgefütterten einem wenig geheizten, gut ventilierten Raume Gebiet so furchtbar gewütet hat, bedeutet heute eine Taschen, während die Frau, je nach Bedarf, einen schlafen, eine Bekleidung, die wir nicht durch die größere Gefahr in unserem politischen Jeben, das durch ihn schwer erschüttert wird. Da diese Er- gestrickten Pullower oder eine geftricte o II. Traumbewegungen vom Körper entfernen können. seinung ansteckend wirkt, so ist eine Erkenntnis weste in der ihr zusagenden Farbe wählt. Die Gegen Erkältungskrankheiten( Nerven- und Mustel­als fte dieses währt sich vorbeugend oft ausgezeichnet eine hoch­der geistigen Borbedingungen für eine solche Sal. Frau ist hier insofern begünstigt, als sie dieses schmerzen, Halsentzündung, Schnupfen, Grippe) be tung heilsam, um weitere Kreise abzuschreden. Das Kleidungsstück auch hochgeschlossen tragen fann, betont Sanitätsrat Müller de la Fuente in einem während der Mann den feftabschließenden Hemd gefchloffene, langärmelige Stridjade oder gestridte Aufsatz der Deutschen Medizinischen Wochenschrift  ", fragen tragen muß selbstverständlich eine törichte Wefte. Daneben empfiehlt sich das Anlegen eines in der er den fanatismus als ein Mode, die nur von starrer Pietät an die Bieber geftridien Halstuches. Durchaus unswedmäßig wäre Symptom ber minderwertigkeit" be- meterjahre und an die Empirezeit, nicht aber von es jedoch, bei Nacht denselben Sweater, Shafer oder Kanadier   anzulegen, der bei Tag getragen wird. zeichnet. Die Vielseitigkeit ist stets ein Zeichen praktischem Verständnis für die hygienischen Bestre­hervorragender Begabung; jede Einseitigkeit aber bungen der Gegenwart zeugt. Doch fan dies teil- Auch die Kleider wollen ihre Nachtrube. Die geringe zeigt eine Erstarrung des Geisteslebens, und diese weise durch einen entsprechenden gestrickten Schal Ausgabe für die Anschaffung einer zweiten Garmi Minderwertigkeit bietet den besten Boden für die wettgemacht werden, der sich immer mehr und mehr tur wird reichlich durch Ersparnisse jene. Ausgaben einbürgert. Viele Männer tragen, aus der Not wetigemacht, die durch Krankheiten verursacht wur­Entstehung des Fanatismus. Leute, die zu Erkältungskrankheiten und Rheuma­Auf irgendeinem Gebiete, am häufigsten wohl des Berufes oder der Geldknappheit eine Tugend den. Vorbeugen ist besser denn heilen müssen! Für auf" religiösem, neuerdings mehr auf politischem, machend, hochgeschlossene Sweater mit Rollfragen; tismus neigen oder gar daran erkrankt sind, ist aber auch auf anderen", schreibt der Verfasser, hat diese gute Gewohnheit ist meist beim A beiter an- gestridte Bollkleidung bei Tag und Nacht ein wich fich eine bestimmte Auffassung in das Seelenleben zutreffen. des Fanatikers festgesetzt: sei es durch Beeinflussung, Auch für die Handschuhe, die zum Schuhe tiger Heilbedarf zur Wiedererlangung und Erbal­solange er noch beeinflußbar war, sei es durch sonst der Hände unbedingt getragen werden sollen, eignet tung der Arbeitstraft. Wenn aber trop aller Vorsichtsmaßregeln doch einen für den kritischen Beobachter nicht selten recht sich am besten Wollstrickware, die die Beweglichkeit seltsamen Umstand. Diese Auffassung, diese Idee der Hand am wenigften beeinträchtigt und gut wasch eine Verkühlung, besonders eine fieberhafte oder schmerzhafte, aufgetreten ist, dann ja nicht allein beherrscht nunmehr das Denken des Menschen. In bar ist. folge seiner geringen Geistesgaben gibt es daneben Die hygienische Wintersportkleidung, die ja herumbottern, sondern schleunigst den Arzt berufen, und darüber nichts weiter. Alles andere außerhalb durch die praktische Mode bis auf geringe Barian- der den Schaden schneller und billiger bebebt.

gas verwendet.

1

Einen Freund mehr. einen Feind weniger.

Bretter, die die Welt bedeuten.

" Ich erinnere mich, als ich das erste Mal

draußen in Friedenau   auf einem Nudelbrette stand, da hatte ich vergessen, mich nach dem Schminken zu pudern; denn meine Schminktünste waren damals noch recht bescheiden. Als ich im zweiten Akt der Tragödie mich der Herzogin nahte, um sie auf den Naden zu füffen, blieb mein ganzer schöngemalter Stugbart auf ihrer weißen Haut haften."

,, Das ist noch garnichts. Als ich das erste Mal draußen stand, merkte ich, wie sich der angeklebte Bart von meiner Oberlippe löfte und mir die Luft­zufuhr verstopfte. Ich pustete erregt durch ba linke Nasenloch, und da flog die linke Hälfte in einem sehr schönen Bogen in das Kaminfeuer" ,, Das ist noch garnichts, meine Herren Kolle­gen! Als ich in Frühlings Crwachen" spielte, da war ich als Anfänger, in eine richtige Schmiere geraten. Wir spielten im Saal eines Restaurants. Auf der Bühne herrschte völliges Dunkel. Denn da der Heuschober nicht richtig dargestellt werden tonnte, begnügte man sich mit Finsternis und einigen Wollustleuten. Wendlas Herz ftöhnte gerade düster in die Dunkelheit hinein. Da wurde binten eine Tür aufgerissen. Heller Lichtschein traf bie gemütlich am Boden Sisende, und eine Stimme erscholl: Warme Würstel gefällig!" etwas viel Tolleres ein. Zwei Kollegen an der Apropos warme Würstel! Da fällt mir noch Bühne, an der ich meine Laufbahn begann, waren verfeindet. Einer suchte dem andern Ungelegenhei­ten zu bereiten, wo er nur konnte. In den ron­prätendenten" hatte Gregor den Bischof in feierlich weißem Gewande darzustellen. Als er dem Kollegen die Sand reichen mußte, fühlte er plöglich etwas Weiches zwischen den Fingern. Es war ein Paar Würstchen mit Mostrich, die darin zurückgeblieben waren. Was soll ein Ibsenscher Bischof in weißem, tadellofem Gewande mit einem Paar moftrichbestri chenen Würstchen anfangen? Der Souffleur regte sich bei dem Anblick so sehr auf, daß der Souffleur­taften, der nicht fest stand, nach hinten übertippte und mit ihm ins Barkett segelte."

"

garnichts!" Das ist noch garnichts!"

,, Das ist noch garnichts!" Das ist noch Kennen Sie die Geschichte vont edlen Roß Grane? Deffen wallender Schweif der Walküre Kennen Sie die Sache, die in Hans Heiling" swischen den Händen blieb?" passiert ist, wo die Königin der Erdgeister mitten in ihrer Arie die Schleppe zusammenrafft und auf den langsam in der Versenkung verschwindenden Thronsessel springt?"

,, Kennen Sie den Vorfall mit dem nicht auf­

gehenden Abendstern, mit der Ratte, die aufs Stich­wort der Pauline Piperkarka in Hauptmanns Ratten" in der rechten Kulisse erschien, Männchen machte und in kühnen Sprüngen über die Bühne " Genug!" schrie ich. Ich habe einmal statt des Thaliatheaters" jeste? Kennen Sie-" Schlagsahne richtigen Seifenschaum in den Mund bekommen. Das war bei der Barbierszene in Ball nacht". Seitdem habe ich für Theaterscherze nichts

mehr übrig."

Fluchtartig verließ ich den Saal, in dem genossenschaftlicher Wohltätigkeitsjinn so viele Pro­minente und Nichtprominente vom Bau auf einen Haufen versammelt hatte. Man soll Schauspieler nicht reizen! Das ist unverantwortlich. Walter Me dauer.

Barmherzig   verbarg ihm die Decke den An-| Minuten waren, dehnten sich zu ungeheuren sollen Sie, daß ich eine Frau hatte. Eine schöne Das Gesicht des Lod s. blick der zerriffenen Brust, der eingeknickten Ewigkeiten. Jahre, lange Jahre, schmolzen und Frau. Viele Männer haben mich um sie benei­Rippen, der zerschundenen Haut. schwanden zusammen zu einer flüchtigen Se- det. Und ich war stolz darauf, daß sie es taten. Novelle von Ernst Ludwig Anger. funde. Und ich verstand, daß man mich beneidete, denn Aber das Geficht- dies verzogene, von Und dann geschah es, daß der Mund der ich sah diese Frau mit den Augen jener Männer. Alles geschah in einem Augenblid. Schmerzen geballte und durchwühlte Gesicht? Da schossen die grellen Scheinwerferaugen Eberling mußte sich an einer Stuhllehne feft- Frau fich langsam schloß, daß die Augen milde Ein schönes Gesicht trug meine Frau mit sich aus der nebeligen Dunkelheit der Seitenstraße halten, um nicht zu taumeln, hinausschlagen. wurden und fast heiter, daß die tiefen alten in herum, eine wunderbare Maste. Und ich glaubte heraus wie die eines tollen und bösen Tieres. Schweiß perlte auf der gespannten Haut der den Wangen sich glätteten. Sanft und wie von sie zu lieben. Aber heute sah ich Sie, Geliebte. Ich sah Dora jah noch mit einem letzten Schrecken, wie Stirn, das von Eisbeuteln herniedertropfende Müdigkeit gezogen fanten die Lider halbwegs auseinandergeriffenen sich das Eisen zu Wellen bog, dan schleuderte Schmelzwasser hatte die blonden Haare zu dunk herab. ein Bittern lief durch den zerstörten Kör- Ihren vor Schmerz ein ungeheurer Schmerz die Frau in den dunkleren. feuchten Strähnen verfilzt, unnatürlich per, lief durch die Hand hinüber in den Körper Mund. Ihre fahlen Lippen, Ihre von Falten len Abgrund der Bewußtlosigkeit. groß und fieberglänzend glühten ihm die Augen des Mannes. Und er spürte ihr Sterben als sein zerrissene Haut. Ich sah Ihre Augen, die groß waren und feinen anderen Glanz hatten als den Von den Schreien der Menschen, die entgegen. Und der Mund Und der Mund diefer groß und eigenes. Er weinte nicht, Eberling nein, er des Fiebers, und Ihr dunkles, feuchtes, strähni­fassungslos dem Entsetzlichen zuschauten, hörte weit geöffnete Mund! Zwei tiefe Falten liefen sie nichts mehr. Und spürte es nicht, wie starte an feinen Winkeln abwärts. tief eingegrabene weinte nicht. Er faß regungslos bis er fühlte, ges Saar. Ich hielt Ihre Hand in der meinen, Arme sie in den Unfallwagen der Rettungs- Falten. Die Lippen, so rot sonst und blühend, wie die Hand der Frau in seiner langsam er- ich fühlte Ihre Schmerzen und ich litt Ihre station hoben, der alsbald geräuschloß und schnell was waren sie jest? Zwei bräunliche Sturven, taltete. Da löfte er sich behutsam aus der Um Leiden. Ich sah, daß Sie mich liebten, und ich flammerung der schmalen Finger, stand auf, war mir bewußt, daß es Ihr Gesicht war, wel­davonstob. die die Höhlung des Mundes umrahmten. ging ganz leise einige Male in dem kleinen ches all meine Träume und Sehnsüchte gesucht Eberling setzte sich vorsichtig an den Rand Zimmer auf und ab. hoben. Ihr schmerzdurchpflügtes, schmerzzerris des Bettes. Die Frau griff mit einer schmalen, Vielleicht hätte ich ihr sagen müssen, was fenes Geficht. Vor dem jene schöne Maste blaffen Hand, aus der die Adern bläulich hervor ich fühlte, was ich für fie empfanb", grübelte er meiner Frau zu einem leeren Schemen verblaßt. leuchteten, nach der Seinen. Ihre Hand war verworren. Vielleicht hätte sie mich verstanden, Verstehen Sie mich, fönnen Sie mich noch heiß wie Feuer. Das Feuer sprang auf ihn über, doch noch verstanden. Oder hat sie es in meinen verstehen? O, ich bin ja so glücklich, Geliebte, sein Blut. Ihm war es zugleich. als burchase imel näite eng, en un feiners Augen lefen können hat sie es wirklich lefen baß es mir vergönnt war. Sie zu sehen. Und­Sie so zu sehen..." Er feufzte leise. Septe sich schließlich an bas Soweit war Eberling gekommen, als die fleine Tischchen am Fenster. So daß er das Ge- Tür des Krankenzimmers sich leise öffnete und ficht der Toten vor sich hatte. Er suchte nach den Assistenzarzt hineinließ. Ein Blick nach dem Bett. einem Taschenbuch, feiner Füllfeber. Sehen Sie denn nicht, daß sie tot ist? Was tun Sie denn da?" stammelte der junge Mensch. Ich weiß ich weiß", sagte Eberling mit ' anftem Lächeln und verbeugte sich. ,, Ich schreibe einen Brief an meine Geliebte."

Die Untersuchung in der Klinik dauerte nur wenige Minuten.

Möglich, daß sie noch einmal erwacht, ehe es vorüber ist", brummte der Chefarzt. Man müßte den Mann benachrichtigen" gab der Assistent schüchtern zu bedenken. 30, ja", nidhte der Chef- aber schonend

" 1

nicht wahr? Es ist keine Hoffnung, troydem.. Die Polizei hatte rasch gearbeitet. Es hatte leine Mühe gemacht, festzustellen, wer die Ver­unglückte war.

Eberling war in einer halben Stunde zur Stelle. Sein Geficht war grau und zerrissen, feine Lippen von einer entfeglichen Blaffe, fast Schneeweiß.

-

preßten sich zwei Fäuste um Herz tönnen?" -tenchend ging fein Atem als werde er er­proffelt.

Sie sprachen nicht te rebeten nicht. Es gab nichts zu reben einer von beiden konnte prechen. Aber ihre Augen verstridten sich inein­ander. Die großen fiebrigen Augen der sterben- hn den Frau. Die grauen des Mannes, aus denen Erstaunen und Dumpfheit sprang und

Dora war aufgewacht zurückgekehrt aus dem befeligenden Glück des Nichtswissens, und Liebe. Nichtfühlens, in die lebende Welt, in ein Dasein voller Schmerzen und Qualent.

Eberling taumelte in ihr Zimmer hinein. Nichts sah er von dem verstümmelten zerbro­chenen Korver, von diesem einst so schönen, schlanken, geliebten Körper.

-

.

" Ich werde ihr schreiben". überkam Ja, schreiben will ich ihr." Und schon glitt feine Sand über das her­ja.usgerissene Blatt Papier  .

11

Der Assistenzarzt stürzte hinaus, zum

Geliebte", schrieb er, immer mit den Augen Ihre Blide durchdrannen sich und diese das Geficht der toten Frau im Bett streichelnd. Blide fagten mehr, als Worte hätten sagen Du ja, ein Geständnis muß ich Ihnen Chefarzt. Es war zu viel für den Mann", stammelte tönnen. Sie faben sich an und weiter geschah machen. Eine Erklärung geben. Bielleicht, daß sie Sie doch irgendwie erreicht. Man weiß das er. Ich- ja, ich fürchte, er ist verrückt ge= nichts. Lange saben sie sich an.

Wie lange? Es gab teine Zeit mehr. Es ia nicht gar nichts weiß man. Bom Leben woorden!" gab kein Bewußtsein irgendwelcher Beit. Was nicht und vom Tode erst recht nicht, Wissen