Nr. 17.

Dienstag, 20. Jänner 1931.

" Im Westen nichts Neues." Bei diesem in lichkeiten verringern sich immer mehr und da es] eine besonders große Vorliebe für den Tod durch unferer Sonntagsnummer veröffentlichten Gedicht mit der Sicherung Erwerbsloser in Japan sehr Ertrinten. So nahmen sich in einer Stadi soll der Untertitel richtig lauten: Nazi Schnauze traurig steht, sehen viele Menschen keinen an- in Mitteljapan an einem Tag mehr Frauen das ( nicht Nazi- Scherze) an die deutschen Volksgenossen". deren Ausweg, als eben den Weg in den Tod. Leben, als vor einem Jahre im Verlaufe einer Veränderung an den Niagarafällen. Von dem Ganze Familien entschließen sich so zum Woche. Endlich führte die Verzweiflungsstim Felsenmassiv, über das die Niagara - Wasserfälle Sprung ins Nichts. In Soma z. B. hat sich eine mung, die immer weitere Schichten erfaßt, auch hinabstürzen, haben sich einerseits durch den Ein- sechsköpfige Familie aufgehängt, in einem an- zu einer Auswirkung der Selbstmordpsychose auf fluß des Wassers und andererseits durch den Ein- deren Bezirk entschlossen sich sogar drei Fa- Liebespaare. Verzehrt von innerer fluß des Eises große Gesteinsmaisen los milien, gemeinsam durch Gift das Leben ruhe, ergriffen von der Sehnsucht nach Glüd gelöst, die einige hundert, ja jogar tausend zu nehmen. Hier kamen nicht weniger als 71 und Erfüllung, stiegen schon viele auf die höch Tonnen wiegen sollen. Diese Gesteinsmassen stürz- Menschen um. Von einer Familie, der es sten Berggipfel des Landes, um dort den Tod ten infolge des Wasserdruckes in den unteren Teil besonders schlecht ging, wird ein geradezu fürch- durch Erfrieren zu finden. Seltsam oft des Flusses, wo sie sich zu einer etwa 50 meter terlicher Selbstmord gemeldet. Bater, Mutter vollendete sich in den letzten Monaten auf diese hohen Masse forutierten. Dadurch entstand in der und drei Kinder banden sich mit Striden anein Weise das Schicksal junger Menschen. Kein Zwei­Felswand eine etwa 200 Fuß tiefe( etwa 65 Meter) ander, bestiegen einen noch in Tätigkeit befind- fel: nicht nur der Zwang der ewigen und ewig und 150 Fuß breite( etwa 50 Meter) Bresche, lichen Bultan und sprangen dann gemeinsam verführerischen Romantit löschte ihr Leben aus, die das Bild der Wasserfläche vollkommen ver in die feurige Tiefe. vielmehr auch die große Depression: die Große änderte. Dieses Ereignis ist bei den Niagara- Fällen Besonders zahlreich sind auch die Selbst- Krankheit, an der das Volk des Landes der auf­feine ungewöhnliche Erscheinung, da durch den Ein- morde von Frauen, und zwar findet sich hier gehenden Sonne heute leidet. sturz von Felsmassen größeren oder Kleineren Um fangs fich das äußere Aussehen der Felswand stän dig ändert, wobei sich jedoch deren Grundlage festigt. Dennoch ist dies seit Menschengedenken die größte Veränderung, die die Niagara- Fälle erfahren haben. Dieser Einsturz erfolgte etwa in der Mitte zwischen dem Ufer bei dem Aussichtskap und der Mondinsel. Der Stromt wurde durch dest Einsturz etwas verändert, so daß die größeren Wassermassen nunmehr in der Richtung zum Ufer strömen.

Ein vergeblicher Kampf ums Recht.

Mehrarbeit durch Erhöhung des Monats gehaltes honoriert."

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meldet, keineswegs, wie das Berufungsgerich apodiktisch erklärt, deutlich und auf eine jeden Zweifel ausschließende Weise," also auf eine Weise. wie sie der§ 863 a. b. G.-B. erfordert, zum Aus­drucke bringt, daß er mit demt ihm ausbezahlten Lohne zufrieden ist. Es sei vielmehr das gerade Gegenteil richtig, daß nämlich ein solches Stillschweigen des Angestellten eine andere Auslegung nicht nur zuläßt, sondern di reft aufnötigt, daß er sich nämlich fürchtet, seinen Anspruch anzumel­den, weil ihn der Arbeitgeber entlassen könnte. Aber das Gesek will den Arbeiter als die schwä­chere Partei gegen den Arbeitgeber als den wirt­schaftlich Stärkeren schien. Dieser Schus würde jedoch illusorisch werden, wenn man der Anschauung beitreten wollte, da der Arbeit­geber immer die Mittel hätte, den arbeitsuchenden Arbeiter zur Annahme von Bedingungen, die das Gese perhorresziert, zu zwingen, insbesondere in den Zeiten der Arbeitsnot."

Man wird zugeben müssen, daß der Kläger dem Ergebnisse seiner Revision mit Soffnung entgegen. fehen konnte, wenn der Oberste Gerichtshof sich an diefe feine eigene Entscheidung halten würde. Aber in unserem Falle hat das Oberste Gericht anders entschieden und mit Erkenntnis vont 11. November 1930, daß dem Brozesse nach mehr als zweijähriger Dauer ein Ende machte, die Revision des Klä gers zurüdgewiesen!

Der Allgemeinen Angestellten- Zeitung] ( Fachblatt des Allgemeinen Angestellten­Der Kläger überreichte gegen dieses Urteil die Berbandes, Reichenberg) Nr. 2 vom 15. Berufung, welcher aber das Obergericht in Brag mit d. M. entnehmen wir nachstehende Bespre- Urteil vom 30. September 1929 eine Folge gab. chung eines verloren gegangenen Ueber- In den Gründen des Obergerichtes ist zu lesen, daß stundenprozesses, die wir wegen ihrer unge es die Rechtsansicht des Erstgerichtes von Anwend In den Gründen heißt es: Es sei der Ansicht Geheimnis einer Perlenkette. Eine mysteriöse heueren Bedeutung im Auszug wiedergeben: barkeit des Washingtoner Uebereinkommens auf den des Berufungsgerichtes über das Zustandekom Halsbandgeschichte beschäftigt zur Zeit die Pariser Stläger zwar nicht teilt, die Abweisung der Klage men eines Pauschalterungsvertrages Oeffentlichkeit . Es handelt sich um ein fostbares Per- Anfang Oftober 1928 überreichte der Werkführer erfolgte aber aus einem anderen Grunde, den die hinsichtlich der Ueberstundenarbeit lenkollier, das von der französischen Justizbehörde im K. der Eibemühle A.-G." in Arnau gegen diese erste 3nstans nur nebenbei erwähnt, nämlich beisupflichten. Diesen Parteiwillen erschließt Jahre 1922 zur Untersuchung einer Erbschaftsaffäre Firma eine lage auf Entlohnung für Ueberstunden. auf Grund der Aussage des Direktors der beklagten bas Oberste Gericht aus der Tatsache, daß der Kläger beschlagnahmt worden ist und das aus einer ver. Der Genannte war seit 1920 bei der Elbemühle Partei, des Zeugen Th sich durch 8 Jahre mit dem erhöhten Gehalte zu­siegelten Staffette im Justizpalais von unbekannten A.- 8. in Stellung gewesen und hatte furz nach set- Dieser Zeuge hatte bei seiner Einvernehmung frieden gab. Wenn der Kläger darauf verweise, daß Händen entfernt und durch eine falsche Berlentette nem Eintritt mit noch einem Kollegen die Arbeit für angegeben, daß der läger wirklich über acht Stun er zu einem Antrage auf Pauschalterung der Ueber­erfest wurde. Alles ist dunkel an dieser Geschichte nur drei Wertführer leisten müssen. Das heißt, er hatte den täglich gearbeitet hat. Es sei ihm aber der Ge- stundenentlohnung niemals seine Zustimmung eines steht fest, daß die echte Stette Ende 1927 noch von 6 Uhr früh bis 6 Uhr abends, ja bisweilen noch halt wieberholt aufgebessert worden, insbesondere ab gegeben habe, so übersehe die Revision, vorhanden war. Sie wurde zu dieser Zeit von einem über diese 12stündige Arbeitszeit hinaus und auch an 1. Oktober 1920. Bei dieser Lohnerhöhung habe Experten unterfucht. Zur Aufklärung dieses myste- Sonntagen arbeiten müssen. Von einer Entloh Benge allerdings dem Kläger nicht gesagt, daß in riösen Falles ist eine peinliche Kettenuntersuchung nung für die hieraus erwachsende Ueberstunden- dieser Gehaltserhöhung zugleich eine Bausch a lie. gegen alle Beamte, die mit der Perlenkette im Laufe arbeit wurde nie gesprochen, da der Werfführer rung für Ueberstunden enthalten ist. der Jahre dienstlich zu tun hatten, eingeleitet wohl wußte, daß auf solche Forderung eine Stin­worden. digung folgen würde. Diese Voraussicht erwies Sonderausflugszug in das Adlergebirge . Die sich als gerechtfertigt; denn als der Kläger endlich Staatsbahndirektion Brag- Süd veranstaltet in den nachdem er das 65. Lebensjahr erreicht hatte und Tagen vom 31. Jänner bis 1. Feber einen Sonder infolgedeffen mit der Altersrente rechnen durfte- ausflugzug nach Rokitnih im Adlergebirge . In den seine Forderung auf Ueberstunden entloh zu Preis von 100 K find inbegriffen: Verpflegung, nung für die Iestbergangenen drei Begleitung, Fahrpreis hin und zurüd, Nachtlager Jahre vorbrachte, wurde er mit den Anspruche mit Beheizung, Frühstück und Mittagessen sunt nicht nur abgewiesen, sondern von der Elbemühle" Nachtmahl sowie die Prämie für Unfallversicherung. auch das Dienstverhältnis durch Kündigung sofort Der für Stifahrer, Robler und Touristen bestimmte gelöst. Zug verläßt Prag am 31. Jänner um 14 Uhr 30 und lehrt am 1 Feber um 22 Uhr 30 nach Brag zurüd. Vormerke und Angeld( 20 K) sowie die Einschreibgebühr( 2 K) nimmt die Kaffe Nr. 18 am Prager Wilsonbahnhof entgegen..

Das Land der Gelbstmörder. Freitodepidemie in Japan .

Der Werkführer überreichte Anfang Oftober 1928 die Klage beim Kreisgerichte Jitschin. Die beklagte Bartel bestritt in diesem Prozesse gar nicht, daß der Kläger über acht Stunden gearbeitet habe; sie behauptete aber in der Hauptsache, es sei eben mit Rücksicht auf diese Ueberstundenarbeit der ur­fprünglich mit 400 und 400 Teuerungszulage vereinbarte Gehalt nach und nach auf 1700 er­höht worden.

Aber Herr K. hätte sich... flar darüber sein müssen, daß diese Erhöhung eine solche für die er­höhte Arbeit und für geleistete Ueber stunden ist."

,, daß die Erhöhung volle 77 Prozent betrug und gerade in die Zeit fiel, als nach dem Abgange des dritten Werkführers die Arbeitszeit des Klägers von acht auf zwölf Stunden verlängert wurde. Unter diesen Umständen konnte der Kläger die Erhöhung saines Gehaltes vernünftiger Weise nicht anders als so berstehen, daß sie gerade wegen der Verlängerung seiner Ar­beitszeit erfolge."

Es ist nun interessant, wie das Obergericht sich diesen Tatsachen stellt. Es sagt: Wenn man erwägt, daß dem Kläger der Gdaß es ihre Pflicht gegen sich selbst und ihren Beruf Unsere Mitglieder mögen aus dem Falle lernen, halt ganz furze Zeit nach seiner Anstellung...

heraufgesetzt wurde, daß Kläger ... eine besondere ist, ihr Recht mit Hintanhaltung aller persönlicher Entlohnung... nicht verlangte, sondern die Ar- Bedenken jederzeit und unverzüglich gel. beit weiterhin durch 12 Arbeitsstunden ohne Ein- tend zu machen. So traß das Unrecht ist, das in wendungen und Vorbehalt ganze acht Jahre hin- bem geschilderten Falle dem Kläger zugefügt wurde, durch leistete, ist das Berufungsgericht zu der An- es wäre vielleicht doch anders gekommen, wenn R. schauung gelangt, daß der Kläger sich dessen berechtzeitig in einer jeden Zweifel ausschließen­wußt war, daß in der Erhöhung des Gehaltes ben Weise seine Forderung auf Ueberstundenent die Entlohnung für die ganze geleistete Arbeit... ohnung erhoben hätte. Allerdings, wenn er sich auf enthalten fei. Dadurch kam es also zwischen den den Obersten Gerichtshof, wie er früher gesprochen belben Parteten titts weigend zu einem hot, verließ, fonnte er glauben, dies nicht nötig zu Bauschalterungsvertrage betreffs haben. Denn derselbe Oberste Gerichtshof , der jept der Ueberstundenarbett." die geschilderte Interpretation" des Parteiwillens vornimmt und billigt, hat in der amtlichen Samm­lung seiner Entscheidungen( Važný 6983) der oben zitierten Entscheidung folgende Ueberschrift gegeben:

Das Kreisgericht wies mit Urteil vom 21. Mai Gegen diese Entscheidung suchte der Kläger sein Im Lande der aufgehenden Sonne ist eine 1929 die Klage des Werkführers fostenpflichtig ab! Recht beim Obersten Gerichte in Brünn . Er ver­merkwürdige Erscheinung zu beobachten. Die In seiner Begründung führt dieses Urteil an, wies darauf, daß der Zeuge T. zugeben mußte, es Sucht nach dem Tode geht um. Schon immer daß der Kläger im Dienste der Elbemühle" einen sei ihm, dem Kläger , niemals auch nur mit einer war die Zahl der Selbstmörder in Japan unper- Vertrauensposten bekleide, daß er deshalb Silbe mitgeteilt worden, daß die in allen anderen hältnismäßig hoch; die mystische Weltein- unter das Washingtoner Uebereinkommen falle( durch Betrieben ebenfalls und in noch weit höherem Waße, stellung des Japaners fann vielleicht den welches Personen, welche einen Aufsichts- und Ver- eingetretene Gehaltserhöhung eine Bauschalierung Schlüssel zu diesem häufigen Auftreten des trauensposten innehaben, von der Geltung des Ge der Ueberstundenentlohnung bedeute und daß er nie­Selbstmordes bieten, aber das, was man jetzt feyes über den Achtstundentag ausgenommen sind) mals durch irgend ein Wort seine Zustimmung zu erlebt, läßt alles weit hinter sich, was irgend und daß er infolgedessen eine Entlohnung für ge- einer solchen Auffassung von der Gehaltserhöhung wie, auch unter japanischer Perspektive gesehen, leistete Ueberstunden nicht verlangen könne. Gans gegeben habe. Er verwies auf die Entscheidung als normal bezeichnet werden kann. In fast am Ende dieser Begründung findet sich folgender, für vom 12. April 1927, in welcher das Oberste Gericht allen Fällen ist es wohl wirtschaftliches die weitere Darlegung des Falles wichtiger Satz: in einem ganz gleichen Falle ausgesprochen hatte, Elend, das die Selbstmörder zu ihrem Ber - ,, Uebrigens wurde, wie auf Grund der Aus- ,, daß der Angestellte, wenn er sich nicht rechtzeitig l zweiflungsschritt treibt. Die Beschäftigungsmög fage des Zeugen Th. festgestellt ist, dem Kläger die beim Arbeitgeber um Ueberstundenentlohnung

,, Während der Dauer des Dienst- oder Ar­beitsverhältnisses kann auf das Recht auf Ent­lohnung für Ueberstimdenarbeit weder vorher noch nachträglich, weder ausdrücklich noch stillschweigend, verzichtet werden. Dies ist erst nach Beendigung des Dienstverhältnisses möglich.- Aber selbst wenn sich der Bedienstete nicht gleich beim Ab­gange aus dem Dienste oder aus der Arbeit unt die Entlohnung für die Ueberstundenarbeit meldet, ist stets sorgfältig zu prüfen, ob bereits in diesem Stillschweigen ein Verzicht zu erbliden ist." Es war einmal

Die Hunde des Völkerbundes.chiedsgrüße zu. Dann geht er wieder an räusche kamen nicht näher. Und als er zurück in den. Der Tod war eine Wohltat für ihn... Es

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den Vorraum stürzte, sah er die Ursache. Zulu ging sehr schnell, Er hatte keine Ahnung..." Schweigend standen wir da. Ach, er war Bon Sydney Thompson. Gines Nachts, um genau zu sein, gab es stand gegenüber der Eingangstüre. Die Steine immerhin so etwas wie eine Pflichtversäumnis. hatten ihn schwer verwundet; feine Augen waren ein guter Hund," fuhr Bochud nach einer Weite Aus der Vorhalle des Genfer Völkerbund Monsieur Bochud hat die Affäre vertuscht, ebenso blutunterlaufen; aus mehreren Wunden auf jei fort. Wir begraben ihn ehrenvoll. Lulu wußte palastes führt ein breiter Stiegenaufgang in den Monsieur Briand, der Augenzeuge war. An nem Rücken floß Blut. Aber niemand betrat das natürlich nichts und hörte nichts. Aber mun will Glassaal und zu den verschiedenen Somiteeräu- allem war eine siamesische Katze schuld, und wenn Gebäude, obwohl die Türe bereits erbrochen war. ich Ihnen etwas sehr Sonderbares erzählen. Am men und Aemtern des Sekretariats. Wenn man man Lulu nach seiner Meinung fragt, so wird er nächsten Abend rief ich Lulu, um ihm sein dieses Gebäude nach Sonnenuntergang betritt, antworten, daß die Siamesen eben im Völker- andern Hund gehabt hätte," sagte Bochud, jedoch den Raum erreicht hatte, wo Bristol getö Ja, wenn ich damals noch meinen Abendbrot zu verabreichen. Er lief herbei. Als er so wird man vor dem Stiegenaufgang halt bundpalaste nichts zu suchen haben. Die Stabe dann hätte ich nicht nötig gehabt, fremde tet worden war, hielt er inne. Ich rief ihn, zeigte machen müssen; denn hier hält Lulu Wacht, und befindet sich zwar immer noch im Hause; aber sie Silfe herbeizurufen..." Und er blickte auf den ihm sein Futter, aber er tam nicht. Er starrte mich sobald er jemanden erblickt, wird er sich aufrich weiß, daß sie den Keller, in den sie gehört, in Platz zur linken Seite von Lulu. Hier pflegte an. Ich fann Ihnen nicht beschreiben, wie er ten und herunterkommen. Wenn du langsam und gemeſſen eingetreten büſt, wird auch zulu die Zukunft mit Lulus Bereich nicht vertauſchen Bristol zu liegen. Bier Jahre ift es nun ber, mich an blidte! Dann wandte er sich ab und darf. mit Würde begegnen. Wenn du aber stürmischen baj er gestorben ist." Während Bochud den ging weg. Den Raum, wo Bristol gestorben ist, An einem warmen Vorfrühlingsabend batte Namen Bristol aussprach, hob Lulu seinen Kopf hat er nie wieder betreten. Wir mußten einen Schrittes die Vorhalle betveten hast, so wird auch Bulut noch gute zehn Minuten bis zum Beginn und blickte fragend seinen Herrn an. Bristol war andern Platz für seine Mahlzeiten bestimmen. Lulu mit Ungestüm einbergerast kommen. In seiner Amtsstunden Zeit und ging im Bart ipa- ein großer weiß- brauner Bernhardiner. Wenn Vier Jahre ist das nun her; aber Bulu hat nicht beiden Fällen mußt du stehen bleiben und zieren. Da erschien die siamesische Stage. Die Be- jemand fam, lief ihm Lulu entgegen, genau fo vergessen."

warten.

Lulu, ein Polizeihund, ist die Armee des richte der Augenzeugen über das, was sich nun pie heute... Bristol pflegte oben zu warten. Sie Lulu, ein Polizeihand, ist die Armee des begab, gehen auseinander; aber Tatsache ist, daß verständigten sich wohl irgendwie untereinander; tasten im Vorraum zu leeren. Zulu kam die Der Briefträger fam, um den großen Brief­Völkerbundes. Sachlich prüfend wird er dich an- Lulu damals mit blutender Schnauze erst fünf benn manchmal stürmte auch Bristol über die Treppen herab und stand lauernd da, bis der blicken. Er ist sich seiner Straft bewußt, von der Minuten nach acht Uhr abends feinen Dienst an- Stiegen, als hätte Lulu ihn zu Hilfe gerufen. Mann sich wieder entfernt hatte. Dann ging er er während seiner nun zehnjährigen Dienstzeit trat. Bochud beschloß, zu vergeben und zu ver- Das waren noch schöne Zeiten. Wer kannte die auf seinen Platz zurüd, langsam, wie ein alter als Nachtwache mehr als einmal Gebrauchtrat. geffen. Und er legt Wert darauf, daß für die beiden Hunde nicht? Monsieur Briand und machen mußte. Nun kommt ein stämmiger alter Herr mit Dienstes versäumt hat! Zeitungen Lulu niemals eine Minute seines Herr Stresemann haben hier oft des Strieger, der sich seine Kräfte für würdigere Ge­auf leeren Nachts gearbeitet. Die Hunde pflegten sich ihnen Play auf der linken Seite des Treppenaufganges, grauen Haaren und Schnurrbart herbei Mon­Ginige Monate später machte Lulu seine entgegenzustellen, wie sie sich jedermann enige. Er duldet nicht, daß sich irgendiver dort aufhält. fieur Bochud, der Nachtportier. Auch er mustert dich. Dann gibt er Zulu ein Zeichen, Berfehlung mehr als weft. Er trug Wunden und genstellent, aber ich gebe Ihnen mein Wort! Wenn ein Botenjunge oder selbst jemand vom -- sie schienen dabei mich anzusehen und zu blin Sekretariat dort stehen bleibt, so tommt Lulu so­worauf dieser wieder artig die Treppen hinauf- diesmal ernstliche für die Interessen des Völker zeln, als wollten sie sagen: Ein gelungener Spaß, gleich und stößt ihn weg. Auch mich duldet er schreitet und sich niederkauert. nicht wahr, Herrn Stresemann und Monsieur nicht an Bristols Play. Die Stelle murß frei

bundes davon.

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bleiben. Was er sich dabei wohl denkt?,

"

Lulus Dienſtſtunden sind von acht Uhr In der Nacht des 22. August 1927 wurden abends bis sieben Uhr morgens. Zehn Jahre in Boston Sacco und Vanzetti hingevich- Briand aufzuhalten?" Iang war er jede Nacht auf seinem Posten, feine tet. Es gab damals überall Demonstrationen ge­,, Und was ist mit Bristol geschehen?" Ich sah auf Lulu, aber er antwortet nicht. Minute zu früh, keine Minute länger als vor- gen Amerifa. In Genf nahmen sie die Form Nun, da die Nebel sich über den Genfer See ,, Num, er ist zwölf Jahre alt geworden. Das geschrieben. Wenn etiva Bochud erkrankt war eine Attade auf den Völkerbundpalast an. Dort oder seinen Dienst erst eine Stunde später an- weilten damals nur Bochud und Lulu. Steine ist ein hohes Alter für seine Raffe. Er wurde senten, erinnere ich mich seiner als eines alten teat, machte dies für Lulu Beinen Unterschied aus wurden geschludert; Fensterscheiben zersplitter lahm, fast vollkommen lahm, und was noch Striegers, grau geworden im Dienste des Völker Auch wenn Herr und Frau Bochud ihren givei- ten, und Bochud sah sich gezwungen, telephonisch schlimmer ifter erblindete. Oft wußte er nicht bundes, mit wachsamen Augen fein Amt verrich. wöchigen Urlaub antreten, ist er allen Vorschlä- um Hilfe zu bitten. Zu diesem Zwecke mußte er einmal, daß ein Fremder eintrete, Er schämte tend. Und der Play Bristols, seines Freundes, gen, er möge fie doch begleiten, unzugänglich. Mit Lulu allein lassen. Während er telephonierte, fich darob; er litt darunter. Dann befielen ihn ber nach einem Leben harter Pflichterfüllung ge wehmütiger Sorgfalt überwacht er die Reifebor- hörte er tociter Steine auffallen, Glas gersplit noch andere Krankheiten, und schließlich was tötet wurde, ist noch immer, feer. id)... verfürzte seine Lei( Einzig autorisierte Uebersetzung von Leo Korten.) bereitungen und winkt den Scheidenden mit einer fern und Drohungen und Flüche. Aber die Ge- soll man machen?