r. 20.
Minister Dr. Viskovsky: Das wird ihnen auch niemand nehmen.
Böhm( Ung.) urgiert den Abschluß von Handelsverträgen mis Deutschland und Jugoslawien .
nommen.
Als lester Redner spricht dann Genosse Dr. Heller
zur Konturs- und Ausgleichsordnung.
Freitag, 23. Jänner 1931.
Brief einer arbeitenden Frau.
Ueber das Elend der Proletarier und den Lugus der Bourgeoisie.
D
Seite 3.
herabgesetzt. Auf die Frage, was thm diese Lohnverminderung eintrage, gab dieser Herr den Betrag volt monatlich 3000 K an, Also ein dreiviertel Jahr hätten die Arbeiter dieses Fabrikan
Eine arbeitende Frau, die seit vielen Jahren notleidende Erzgebirgstinder erzen ten ihre ohnehin schlechten Löhne auf dem Die Genehmigungsklausel wird dann nach Abonnentin unseres Blattes ist und die ihren gen läßt. Es ist auch zu erwägen, daß die Lurus- früheren Stand erhalten können, wenn der Fabrieinem furzen Proteft des Referenten gegen die Ramen nicht nennen kann, weil sie damit ihre industrie in ihren Rohstoffen zu unverhältnis tant und seine Familie die Summe, die sie in kommunistischen Angriffe auf Rumänien ange- Existenz gefährden würde, ersucht uns um Auf- mäßig großen Teile auf die Einfuhr angewiesen den Theaterball hineinsteckten, für ſeine Arbeiter nahme einiger Zeilen, zu denen sie sich durch ist, und daß beispielsweise an dem Champagner verwendet hätte! So sieht in der Praxis der unfere dienstägige Notiz über das Montags- und dem Kaviar, der bei großen Bällen fonju- Berdienft aus, der Proletariern durch repräsenblatt" und die Damen der Prager Gesellschaft miert wird, arbeitende Wenschen überhaupt sehr tative Beranstaltungen der Bourgeoisie zuge angeregt fühlt. Wir kommen diesem Ersuchen wenig und bei uns fait nichts verdienen, daß die wendet wird. Tausenden werden. Lohukronen gerne nach, weil es uns nicht nur als Pflicht Geschäfte mit solchen Dingen zum größten Teil genommen, damit das Bürgertum sich unterhalten erscheint, die zum Teile einleuchtenden Gedanken wiederum der Bourgeoisie, keinesfalls aber dem fann, wobei es ganz ohne jede soziale oder ench Er verweist darauf, daß Konkurse und Aus- dieser Proletarierin über ein so wichtiges und Proletariat Geld eintragen. nur Wohltätigkeitsabsicht ein paar lumpige gleiche ein untrennbares Requisit der kapitalisti - aktuelles Problem wiederzugeben, sondern auch Das Problem kann aber auch noch von einer Seller denen zufließen läßt, die ihm den Luxus bereiten! schen Wirtschaftsordnung sind und wendet sich gegen weil diese Gedanken einer vielleicht nicht unwißen anderen Seite beleuchtet werden. Wir wollen es die in letter Zeit hervortretende Psychose der Berichtigung und Ergänzung bedürfen. mit einem Beispiel aus der wirklichen Praxis Richtig ist, was unsere arbeitende Frau zum Gläubiger, die in jedem Schuldner, der den Aus- Hier zunächst der Brief, an dem wir nur versuchen. Durch einen Zufall wurde uns bekannt, Schluß sagt, daß wir nämlich die Macht noch gleich anmeldet oder in Konkurs geht, einen Be- einige wenige stilistische Aenderungen vorgenom- daß ein deutschböhmischer Großin du nicht haben, uni solchem verderblichen Chaos trüger und Lumpen sehen. Der Ausgleich soll ja men haben: strieller, der wegen des Theatervereinsballes entgegen zu wirken. Aber ändern wollen gerade im Gegensatz zum Konkurs dem Schuldner Um meine Meinung hat mich niemand gefragt, mit Frau und Töchterchen, die sich hier ihre und müssen wir es, daß es ganz arme und die weitere Existenz ermöglichen; dazu müssen ab repräsentative este in der Beit der Roben herstellen ließen, mehrere Tage in Prag ganz reiche Menschen gibt" und wir werden es ihm aber auch entsprechende Wittel belassen werben. Arbeitslosigkeit sein sollen, aber viele meilte, für diese repräsentative Veranstaltung an umso eher vermögen, je mehr die Broleten so Die Herablegung der Ausgleichsquote, wie sie die arbeitende Frauen wird meine Meinung vielleicht die 25.000 K ausgab. Derselbe Industrielle hatte ernsthaft über diese Dinge nachdenken wie unsere Ausschußfassung vorsieht, entspricht nicht dem hurz vorher die Löhne seiner Arbeiter etwas Briefschreiberin. Interesse der Gläubiger, geschweige denn dem der Schuldner. In der heutigen Krise wird eine ganzge Ich bin nicht der Ansicht, auf jeden Fall ausReihe von Kaufleuten und Industriellen, die unver- gehen“, oder„ wer Geld hat, kann zum Sacher schuldet durch die Preissenkung und durch den man- fahren", deffenungeachtet haben aber jene Festlichgelnden Absatz in Not geraten sind, bei der 50pro- teiten doch gerade für uns arbeitende Menschen gentigen Quote einen Ausgleich nicht abschließen ihr Gutes. Es wird bei diesen Festen, welche eigenttönnen, besonders nicht, wenn es ehrliche und an- lich nur den Zweck haben, der Eitelkeit der Men ständige Menschen sind, die den Ausgleich auch ein- fchen zu schmeicheln, viel Geld ausgegeben. Aber halten wollen. Eine Konkurseröffnung bedeutet gerade aus dieser Eitelkeit entspringt eine Quelle heute aber für den Gläubiger höchstens eine ganz der Arbeit für viele Hunderte von uns. Um Feste minimale Quote. Redner begrüßt den Abände zu veranstalten, werden alle Arten von Arbeiteru rungsantrag der Koalition, wonach die Möglichkeit gebraucht; vor allem Schneider und Schneiderinnen, einer niedrigeren Quote angelaffen werden Schuster, Handlanger in Küchen, Kellner, Blumen soll. Dagegen stimmen wir der weiteren Aenderung händler und viele andere, an die ich mich nicht hinsichtlich der Kostenaufrechnung durch die Kredi gleich erinnere. Ich denke bei diesen Berufen nicht torenverbände nur mit schwerem Herzen zu, wenn an die Unternehmer, sondern an die Arbeiter, anch hier gewiffe Einschränkungen durchgefeht wer die man dabei beschäftigt, da gerade jeht sehr viele Arbeiter in oben erwähnten Berufen müßig sein müssen, wenn es auch gegen ihren Willen ist; das fann jeder Arbeiter und jede Arbeiterin bestätigen. Und die Feste bringen allen diesen Menschen Arbeit.
den konnten.
mehr als hundertprozentige Steigerung der Zahl der Ausgleiche und Konkurse im legten Jahre. Die Ziffern für 1930 übertreffen sogar jene der Deflationstrife! Er komt in diesem Zusammenhang allgemein auf die Krise und ihre Folgen für die arbeitende Bevölkerung zu sprechen.( Wir geben diesen Teil der Rede an anderer Stelle wieder.)
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interessieren.
Nun wäre es gewiß richtiger, wenn, statt efte zu veranstalten, die Beträge, welche diese fosten, den zugeführt würden. Aber arbeitslosen Menschen feiner diefer reichen Leute würde diese Beträge den Arbeitslofen ganz zuführen, selbst wenn sie Der Referent Dr. Jacek begründet dann die durch eine Pflichtfubffription dazu gezwungen würnachträglich von den Regierungsparteien eingebrach- den, und auch dann wäre es noch fraglich, wieten Abänderungsanträge, über die wir bereits viel den Arbeitern davon zugute fame. Ja man gestern berichtet haben. Neue Kenderungen sind in- fönnte von diesem Gelde Arbeiter beschäftigen, aber fofern erfolgt, als die Abgabe von den Bezügen womit, wenn der Konjum fehlt? Vorläufig tönnen als Konturs- oder Ausgleichsverwalter für Zwede wir es nicht ändern, daß es ganz arme und gang der Jugendfürsorge mit einem Höchstbetrage reiche Menschen gibt, eine Tenderung liegt nicht in von 5 Brozent festgelegt wird, wobei genauere unserer Macht und deshalb ist es beffer, daß wir Bestimmungen einer Regierungsverordnung über Arbeit bekommen, weil wir, die wir arbeitende laffen werden. Ebenso wird die nähere Festlegung Menschen sind, Geld ohne Arbeit nie erreichen Eine arbeitende Fran. der Bedingungen, unter denen in außerordent- fönnen. daß
Jeremy.
Die Romane Hugh Walpoles.
Angriff der oftböhmischen Industriellen auf die Arbeiterlöhne.
Aus Trautenau wird uns berichtet: Noch vor dem fälligen Kündigungstermine wurde seitens des Industriellenverbandes der Lohnvertrag für Jute gekündigt und den Gewerk schaften folgende Zuschrift überreicht:
Im Auftrage unserer drei Jutefirmen fündigen wir mit 1. Feber zum Ende Feber 1931 den Lohnanteil des Jutevertrages vom 18. November 1929. Wir sind bereit, über einen Vertrag auf folgender Grundlage zu verhandeln: 1. Richterneuerung der halbjährigen Teuerungsaushilfe.
2. Wegfall der
Oftober 1928.
Stundenhellerzulage vom 26.
3. Einmalige Regulierung der Akkordsäte. 4. Zustimmung der Arbeiter, daß auch bei der Firma Desterreichers Söhne in Bernsdorf
geringen Ueberverdienste abgebaut, was hauptsächlich von dem rationalisierten Etrichbetriebe in Jungbuch zutrifft. Von dieser Firma dürfte wohl auch die Initiative zu diesem Angriffe ausgehen. Die Juteindustriellen mögen sich jedoch terfen, daß sich die Arbeiter gegen dieje Metho den energisch zur Wehr jezen werden. Auch wird es notwendig sein, daß die maßgebenden Regierungsstellen, baldigst zu geregelten. Wirtschaftsverhältnissen mit den anderen Staaten kommen mögen, da das bisherige Chaos zum wirtschaftlichen Ruin und mithin zur weiteren Verelendung der Arbeiter führen muß.
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Die Arbeiterschaft der Harrach'ichen Glasfabrik auf 14 Tage gekündigt.
normal die 48 Stunden wöchentlich von MonDie wegen ihrer feingeschliffenen und reinen tag bis Freitag abgearbeitet werden. Gläser weltbekannte Glasfabrik Harrach in NeuAls Begründung führen wir neben der Erwelt teilt in einem Schreiben an ihren Betriebsmäßigung des Verbrauchsartikelinder die kata- ausschuß mit, daß sie wegen Mangel an AufStrophale Lage der Juteinduftrie an. Der Export trägen genötigt ist, ihren Betrieb mit 24. Jänhat so gut wie vollkommten aufgehört. Derzeit ner auf unbestimmte Zeit einzustellen. Sie bewäre ein Berkauf nur bei sehr stark reduzierten hält sich lediglich vor, zur Aufarbeitung noch vorBarenpreisen möglich, obwohl schon jetzt þeim handener Vorräte einen Teil, von ihr selbst aus Berkaufe ständig verloren wurde." erwählter Arbeiter, über die Kündigungsfrist hin aus auf unbestimmte Dauer zu behalten.
Von dieser Vertragskündigung werden un gefähr 1800 Jutearbeiter betroffen, die in drei Betrieben beschäftigt sind. Das ist der bescheidene Wunschzettel unserer Juteindustriellen, der in der Zeit der Strije erfüllt werden soll, damit fie in der Zeit der Konjunktur noch mehr verdienen tönnen. Diefe Betriebe waren bis in die allerlegte Zeit sehr gut beschäftigt und es wurde Die Einschränkung der Produktion erft vor weni gen Tagen durchgeführt.
Trotzdem die Juteindustriellen sehr gute Profitjahre hinter sich haben, wurden ihre Arbeiter die ganze Zeit über sehr schlecht bezahlt.
die
Durch diese Stillegung werden wiederum an zweihundert Arbeiter und Arbeiterinnen brotlos gemacht
und es besteht nicht die geringste Aussicht, auderstoo Beschäftigung zu finden.
Eine durch die beteiligten Verbände 13. ds. durchgeführte Intervention verriet, daß hinter dieser offiziellen Firmaerklärung sich noch andere Absichten verbergen. So wird zum Beispiel die Firma in der Hütte Arbeiten durchführen lassen, während welcher Zeit sie den Arbeitern, welche am Ofen arbeiteten, eine vertrag Die Juteindustrie ist die letzte Branche, welche liche Entschädigung zu entrichten hätte. Des von der allgemeinen Wirtschaftsdepreffion erfaßt weiteren ließen die Ausführungen des H. Dir. wurde und ist die erste Branche im Gebiete, Stußig erkennen, daß bei Wiederaufnahme des welche zu diesem Lohnangriff gegen ihre Arbeiter Betriebes eine besondere Auswahl der Aufzunehübergeht. Die Juteindustriellen wollen anschei- menden erfolgen wird, woraus bereits heute genend ihren Kollegen in den anderen Gebieten ichloffen werden kann, daß die der Firma wegen und Staaten gegenüber nicht zurüdftehen und ihrer Organisationstätigkeit miẞliebig Geworplanen bei diesen schlechten Löhnen dasselbe durch denen von dieser Aufnahme ausgeschaltet werden zuführen, trosdem hiefür alle Vorausfehungen follen. Damit verbindet die Firma einen gleichfehlen. Die Jutearbeiter haben längst einen falls frommen Wunich, und war einige WohLohnabbau ertragen müffen, und zwar durch die nungen frei zu bekommen. Es genügt der Firma bereits systematisch eingeführten Rationalisie- nicht, lanaiährige Arbeiter broffos zu machen, rungsmaßnahmen, die eine vermehrte Arbeits- man glaubt, fie auch noch in dieser schweren leistung ohne jebe Entschädigung brachten. Außer- Reit aus der Wohnung auf die Gafse werfen zu dem wurden einigemale die Affordiäte wie die können.
lichen Fällen auch ein niedrigeres Aus Die Briefschreiberin hat damit, das alle gleichsangebot als 50 Prozent erfolgen tann( min- festlichen Beranstaltungen Berdienstmöglichkeiten destens aber 35 Prozent), einer Regierungsverord für arbeitende Menschen ergeben, zweifellos recht. nung überlassen Das Geses erlangt Wirksamkei: und ebenso richtig ist es, daß die Bourgeoisie, drei Monate nach seiner Verkündung, lediglich die selbst wenn und wo fie, aus einem Rest von Bestimmung über die Erhöhung der Ausgleichsquote Schamgefühl oder vielleicht auch aus leiser Angst, tritt fofort in Kraft. in der jeßigen Zeit schwerfter rise auf fostspielige Veranstaltungen verzichtet, nur einen geringen Die Vorlage wurde mit den erwähnten Teil der Ersparnis den Arbeitern und den Aenderungen in beiden Lesungen angenommen, Arbeitslosen zugute kommen ließe. Aber die ebenso eine Resolution der Koalitionsparteien, Schlußfolgerungen, die unsere Briefin der die Regierung aufgefordert wird, mit Rüd- schreiberin aus diesen Gedankengängen zieht, ficht auf die außerordentlichen wirtschaftlichen sind größtenteils irrig. Denn zunächst vermögen Berhältniffe die Verordnung über die Zuläffig wir uns sehr wohl vorzustellen, daß das so dem feit eines geringeren Ausgleichsangebotes als 50 Lurus entzogene Geld dennoch zu einer BeschäfProzent ehestens zu erlaffen. Eine ebenfalls an- tigung verwendet werden könnte, für deren genommene Refolution des Senators Stolberg Ergebnis Ronfum vorhanden ist. Anstatt berlangt zeitgerechte Steuervorschreibung und be- etwa Schneider und Schneiderinnen einen elenschleunigte Erledigung von Steuerrefurfen durch den Verdienst dadurch zu ermöglichen, daß man die Behörden. fie beispielsweise Balltoiletten berftellen Die nächste Sigung wird auf schriftliläßt, fönnte man taufende Sände nützlicher be chem Wege, voraussichtlich nicht vor Anfang schäftigen, indem man sie Wintermäntel Feber. einberufen werden. für Arbeitslose, warme Kleider für fcheidung verhalten würde, obwohl es sich nur eine bezaubernde Jungensgeftalt geschaffen, den anderer Personen: alle nur Anlaß und Hinterum Romanfiguren handelt. Es wird hier etwas leinen Jon, der etwa 100 Seiten der Forsyte grund für Jeremy. Im zweiten Band( Jeremy von dem Sinu der tieferen dichterischen Realitä: Saga" hindurch die Handlung dieses Werkes be- und sein Sund"), der für mich der schönste ist, ist lebendig, deren Gründe immer unerklärlich bleiben stimmt. Aber Jon ist ein moderner Little Lord er dann schon aus den Kleinsten Kinderschuhen herwerden. Denn ästhetische oder ethische Kategorien Fauntleroy, rührend und gepflegt, ein Bastellbird ausgewachsen und beginnt ein Charafter au werwirken nicht entscheidend mit; das Geheimnis des gedämpfter Farben. Jeremy ist ein Bub mit den. Das Psychologische wird vertieft und mahnt Schmuhigen Händen und zerrissenen Hosen, kratz- den Leser zum längeren Verweilen. Allmählich geDie Bekanntschaft mit Jeremy, ja, das ist Lebendigen hat dunkleren Ursprung. In solcher Realität steht auch Jeremy Cole. bürftig und sommersproffig. verwegen und weich. winnt Jeremy Abstand und Urteilsvermögen und eine Sache, die in eine Zeitung eigentlich gar nich: hineingehört. Das ist eine höchft persönliche Ange Man tann sich dabei ertappen, auf der Straßen diefen beiden Kindertypen fennzeichnet sich die damit die deutlicher erlittene Einsamkeit. Die Welt legenheit, die das Beschrieben- und Gedrucktwerben einem ftruppig- drolligen Stöter nachzusehen, der Eigenart ihrer Erfinder: Galsworthy hat die Linie, mit ihrer Herzensträgheit und ihren wunderlichen nicht verträgt. Wir müssen uns erst darauf befin- Jeremys Hundekamerad Hamlet" ähnlich steht, Walpole hat die Bewegung Walpole ist deutscher Sitten wirft die ersten Schatten über das kristallen Die drei Bände aus Jeremys Lebensgefchichte selbstverständliche Bild, als das Jeremy bisher nen, daß Jeremy eigentlich eine Romanfigur ist und darauf zu warten, daß nun um die nächste und also im rationalen Sinn nichtejistent". Er Straßenede auch das stubsnäfige, rotbadige, treu- Engelhorn, Stuttgart , brofch. je RM. 3.50, geb. allein das Leben kannte. Aber sein Mut zumt war fo eilfertig aus den Büchern seines Erfinders herzig verschmigte Gesicht Jeremys biegt. Wir ie RM. 7.50) find in sich abgefchloffen, liegen aber Abenteuer und zur Gerechtigkeit, und seine Zärt Hugh Walpole herausgestiegen und hatte Fleisch und würden uns nicht ein bißchen darüber wundern in einer sich fortjesenden Entwicklungsreihe. Das lichkeit, ja sein mütterlicher Instinkt" für alles Blut angenommen, daß wir ihn schon lange zu fen- Wir würden auf ihn zugehen, Sallo, Jeremy!" zu erste Buch ist eine Chronik äußerer Kindererlebniffe. Unterdrückte sind nicht unterzufriegen er wird nen glaubten Und im Grunde glauben wir das ihm sagen und unseren Arm unt feine Schultern Bilder aus dem Leben eines Acht- und Neunjäh- sein Schicksal bestehen, so sauber und brav, wie er rigen, voll Schwung und Charme, mit Kleinen die Freundschaften und Feindschaften seiner Schuri immer noch Er gewinnt immer neue Züge und legen. Damit ist eigentlich das wichtigste gesagt. Denn Röten und bunten Träumen, mit pfiffigen Streizeit bestand; der dritte Band, Jeremy auf der erlebt immer neue Abenteuer, er wächst über den papierenen Rahmen feines Ursprungs immer mehr was follte nun noch folgen? Sollen wir Jeremben und stillem Injichhineinborchen: Jeremy steht Schule", zeigt ihn uns im lebendigen, bunten literarisch" betrachten? Er würde uns auslachen und hier bewährt sich Walpoles Fähigkeit, die Rahmen des englischen Internats. Die typisch Welt vont Kinde her zu betrachten in das Leben angelsächsische Umwelt dieses letzten Bandes macht Es fommt nur selten vor, daß Rontangestalter und davonlaufen, ehe wir damit begonnen hätten anders hinein als die Erwachsenen, eine Erkennt- uns Jerenih etwas fremder. Er ist nicht mehr so enfalls läßt sich über seinen Erfinder und über nis, die halb Befriedigung, halb ein Gefühl bon unmittelbar bei uns wie in den ersten beiden fich so leibhaft aus den Druckseiten lösen und mit Einsamkeit in ihm toachrief". Die zweite Haupt- Büchern; er ist auf Reisen gegangen, so fommt es uns eine selbständig fortschreitende Freundschaft den Kreis feiner Abenteuer etwas sagen. eingehen. Toni Buddenbrook etwa ans Thomas Wir sind gewohnt, mit dem Bilde eines eng rolle neben ihm spielt Hamlet ", der im zweiten uns vor, und wir mußten zu Hause bleiben und Manus Roman, die unverwüstlich herzensfrohe fifchen Romanciers die formvollendete Kühle des Band jogar felbständig ein eigenes prachtvolles sehen ihn nur von ferne seinen Weg weiter gehen Das große Leben nimmt ihn auf. Tochter eines müden Hauses, die bis in ihre Groß- Gentlemans zu verbinden, der gewiffermaßen auch Rapitel bestreitet, sein leiner, schwarzer, borstiger Diese Jeremy- Bücher werden Alten und Jun mutterjahre hinein der findhafte Backfisch blieb, ift in feinen Büchern Cinglas und weiße Gamaschen Hundegejelle; und dann sind die Schwestern ba. folch eine Figur, die in unserem Vorstellungsfreis trägt. Die Gestalt Galsworthys steht vor unseren Mary vor allem, ein Meisterstüd psychologischer gen in gleicher Weise wertvoll werden. Die Eltern deutlichere und lebendigere Züge gewinnen fann als Augen und die überlegene Distanz, mit der er die Kindesgestaltung: gehemmt. bebrillt, verscheucht lernen darüber ihre Stinder beffer verstehen, und mirklich existierende liebe Bekannte". Und es kann Liebe zu den eigenen Romangestalten distret ent- neben ihnen die bürgerlich schlichten, liebenswert die Kinder werden über einer spannenden, fröheineur gefchehen, daß man ernsthaft darüber nach persönlicht. Man hat ihn oft mit Walpole vernnfentimentalen, ein wenig zu erwachfenen" Eltern, lichen, ja abenteuerlichen Sektüre unversehens vor denkt, oder mit Freunden darüber spricht, wie die- glichen, und doch weist gerade die Gestalt Jeremys Dufel Samuel ferner, der von Absonderlichkeiten lebensbildnerische Kräfte gestellt. Und beide gefer oder jener Mensch sich in dieser oder jener Ent- auf die Unterschiede hin. Auch Galsworthy hat unwitterte heißgeliebte Maler- Onkel, und eine Füle minnen einen Freund,-Hallo, Jeremy!"
hinans ins Leben hinein.
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