Nr. 30

Gelber Terror gegen einen unserer Parlamentarier.

Mittwoch, 4. Feber 1981.

Die ,, Gewerkschaft  " des Herrn Kafta.

Die Auch- Gewertschaft der AWG organisiert den Streitbruch!

In Schluckenau   züchtet der Großindustrielle W. Weber sett einigen Jahren in seinen Betrie ben, in einem sogenannten Wertverein eine Die Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft Sorte von Arbeitern, die im allgemeinen von hat überall, wo es ihr möglich war, eine Ge der klassenbewußten Arbeiterschaft als die Gelben werkschaft gegründet, welche unter dem Titel bezeichnet werden. Als nun vor kurzem in unserm Deutscher   allgewerkschaftlicher Verband Aussig  " Barteiblatte Voltsstimme" in Warnsdorf eine fungiert. Als Sekretär ist ein Ingenieur Schu Notiz, anläßlich des Todes des Chefs der Firma bert in Aufsig angestellt. Diese Auchgewerkschaft erschien, arrangierte die Meisterschaft mit dem hat bei der Fa. Marburg   in Freudenthal Leiter des gelben Werkvereines eine Demonstra­tion vor der Wohnung des Senators Genossen 222 Mitglieder in ihre Gewerkschaft gepreßt. Reyz und verlangte von ihm einen Widerruf Der Druck wurde insofern ausgeübt, daß nur der Zeitungsnotiz. Zu dem Zwecke ließ der jetzige derjenige bei dieser Firma Arbeit bekam, der Firmeninhaber wohlwollend" den Betrieb eine dieser Gewerkschaft die Beitrittserklärung aus­Stunde ruhen. Das Verlangen der Gelben füllte und die Beiträge leistete. Diese Auchge­wurde natürlich vom Gen. Renzl abgelehnt, die wertschafter famen jeyt infolge des Lohnabbaues Tatsache der Demonstration nehmen die bürger- in Freudenthal ins Gedränge. Sie erklärten lichen Zeitungen aber zum Anlaß, um zu behaup sich zu Beginn der Lohnverhandiungen bereit, ten, Gen. Reyzl hätte die Notiz widerrufen. gemeinsam mit den übrigen Gewerkschaften den Wer hinter der Demonstration, die Unwillen Stampf bis zum Ende zu führen. Als der Arbeiterschaft gegen einen sozialdemokratischen Streit ausbrach, entsandten sie auch ihre Dele­Bertrauensmann vortänschen sollte, eigentlich gierten in das Streitkomitee und streiften ge­stedt, ist nicht schwer zu erraten. Der organisier schlossen mit den übrigen Arbeitern gegen den ten, tlaffenbewußten Arbeiterschaft Schluckenaus Lohnabbau. Da Herr Marburg   eigentlich der hat sich über diesen Terror heftigster Unwillen be- Protektor dieser Gewerkschaft ist, famt es zu ver mächtigt und sie wird in den nächsten Tagen in schiedenen Unstimmigkeiten. Er versuchte, auf einer großen Versammlung gegen diefe fchon gealle Fälle, diese Gewerkschaftsmitglieder radezu hinterwäldlerischen Methoden öffentlich Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen. Die protestieren.

Weitere Lohnvertragsfündigungen in der oftböhmischen Zertilindustrie!

Aus Trautenau   wird uns berichtet: Mit 1. Feber d. J. versendete die Traute­nauer Streistanzlei der Industrie an die vertrags­schließenden Gewerkschaften, folgende Schreiben:

,, Wir fündigen mit 1. Feber zum Ende Feber 1931 den Zujayvertrag zum Tarifvertrag, Teil B. der Trautenauer Leinenwebereien vom 17. Juni 1929 und behalten uns vor, unsere Vorschläge für die Fassung des neuen Vertrages rechtzeitig zu machen."

,, Wir fündigen mit 1. Feber zum Ende Feber, 1931 den Lohnteil zum Tarifvertrage für die Firma Oberaltstädter Bleichwerke, Gej. m. b. S., vom 19. Juni 1929 und behalten uns vor, unsere Vorschläge für die Fassung des neuen Vertrages rechtzeitig zu machen."

erste Zeit ist ihm dies zwar nicht gelungen, aber schließlich hat sich der Vorstand dieser Gewerk­schaft entschlossen, die Streikunterstützung einzu­stellen und die Mitglieder zur Wiederaufnahme der Arbeit zu zwingen. Dieser Vorstand hat nun an ihre Ortsgruppe in Freudenthal nach­stehenden Brief übermittelt, in welchem die Arbeiter aufgefordert werden, die Arbeit aufzu nehmen:

egoffo 100/31. am 27. Jänner 1931. An die Ortsgruppe unseres Verbandes, Freudenthal.

Werte Kameraben!

0.

Celte 8.

eignet und vernünftig ausehen, wir rufen auch die Mitgliedschaft zur Vernunft und Besonnen­heit auf. weil wir die unanstilgbare Ueberzeu gung haben, daß in dieser Zeit allgemeiner wirt­schaftlicher Depression die Arbeitgeber in der in Freudenthal bestehenden Situation, den Kampf nur mit Vorteilen beenden werden.

Mit deutschem Gewerkschaftsgruß! F. d.:

Deutscher   allgewertschaftlicher Verband, Aussig  , Burda, Schubert, Pietsch.

Expreß!

Nach Anhören des Berichtes über die der zeitige Lage in Freudenthal und nach Prüfung aller uns erreichbaren Nachrichten über die Mög lichkeit einer Liquidierung des derzeit bestehenden Zur Zeit, da diese Zeilen geschrieben wer­Konfliktes, fassen wir unsere Entschlüsse in fol- den, ist noch nicht festgestellt, ob die Mitglieder gendem zusammen und empfehlen sie zu streng dieser Gewerkschaft restlos der Weig des ter Darnachachtung. Einfluß auf diese Ent- Herrn Ing. Schubert, Sekretär dieser Gewerk­fchlüsse hat auch der Umstand, daß wir nicht in fchaft, Folge geleistet habent. Die Union   der der Lage wären, für die Folgen die Verantwor- Tertilarbeiter hat sich bereit erklärt, tung zu übernehmen, die daraus cutstünden, allen die Streitunterstützung zu wenn die Bewohner aus den hän. bedroht wären. fern Marburgs   mit Kündigung usw. zahlen, wenn sie die Arbeit nicht aufnehmen. Die deutschdemokratische Gewerkschaft t, was Die Verhaltungsmaßregeln für die dortige aus dem Briefe hervorgeht, offenen Streifbruch Ortsgruppe faffen wir kurz folgend zufammen: verübt. Es war gar keine Notwendigkeit vor Bis zum 30. ds., dem Tage der Verhandlung handen, den Streit abzubrechen, weil leine Un­bei der dortigen Bezirksverwaltung, bleibt der organisierten in Freudenthal in Betracht kamen. Stand wie er bisher ist. Nachdem die Vorauss febung eintreffen dürfte, daß die Arbeitgeber bei um aber dem Herrn Marburg   entgegenfom­der heutigen wirtschaftlichen Lage im allge men, hat die Arbeits- und Wirtschaftsgemein meinen und der Jahreszeit, auf feinen Fall von schaft anscheinend einen scharfen Druck ausgeübt. ihren Forderungen abgehen, sehen wir die Beso daß die Streifunterſtügung für diese Mit strebungen der bestehenden Koalition als gefchei glieder eingestellt wurde. Wenn der Streik tert an und empfehlen unseren mit verloren geht und es den Firmen gelingt, den gliedern diesmal, und zwar ausnahmsweise, Lohnabban durchzuführen, so ist dies auf das in den faueren Apfel zu beißen, wels cher Wunsch von dem Gedanken diktiert ist, nach Konto dieser Auchgewerkschaft zu schreiben. Diese Tunlichkeit ohne Verlust an Arbeitspläßen und Gewerkschaft" ist mit dem Lohnabbau von den weiter folgenden Verlust an Rechten, wie 7 Prozent und von 20 Prozent einverstanden; Urlaubsrecht etc. die Arbeit aufzunehmen, um zu fie spring! in offener Schlacht dem Arbeitgeber günstigerer Zeit, womit wir nicht nur die wirt bei und hilft diesem, den Lohnabban durchzu­fchaftliche Lage im allgemeinen, sondern auch die führen. Die Arbeiterschaft wird sich dieses Dofu Rahreszeit verstehen, mit Forderungen auf denent der Schande merken müssen Plan zu treten.

Wir geben uns der Hoffnung hin, daß vor allem unsere Funktionäre diese unsere Maß nahmen als in der gegebenen Situation als ge­

,, Man darf nicht übertreiben"

-

aber man tut es doch!

Beneš über: Habsburger  , Anschluß, Minderheiten, Gerechtigkeit und falsche Statistiken. Gabriel Perreng die politische Enquete über Mittel­Paris, 3. Feber. Im Paris Midi" sey: I werdig sei, der Lösung den Vorzug zu geben, daß europa   fort und veröffentlicht heute ein Interview Im ersten Falle werden von der Vertrags- mit Winister Dr. Benes über das Thema: fündigung ungefähr 1800 schlecht bezahlte Leinen- Rückkehr der Habsburger   oder Anschluß?" weber des Gebietes um Parschnitz betroffen und im zweiten Falle 180 Bleicharbeiter.

Betriebsrätewahlen in Alabno. Die Kommunisten verlieren 21 Mandate,

eine möglichst große Anzahl der Minderheiten in jenen Staaten belassen werde, die die beste Garantie vom Standpunkte der Gerechtigkeit

bieten,

Im übrigen sei auch die Arbeiterschaft von Weigsdorf gewarnt, denn auch sie gehört dieser famosen Organisation an!

für ideal und ewig zu halten, wenn anders er felber glaubt, was er jagt, und es nicht nur für cine besonders seine Dipiomatic hält, diese sehr naiven Behauptungen immer wieder aufzustellen. Wenn aber der Autor des Memoire III, dem unter der Feder die nationalen Minderheiten gleich zu Hunderttau­senden dahingeschwunden sind und der in seinen Erinnerungen diese Irrtümer als verzeihlich, erklärlich und eben als reine Irr- tii m er hinstellt, wenn ein so exponierter Statistiker von astronomischen Zah= Weber das eine noch das andere, antwortet der Volks­tschechoslowakische Außenminister. Wer denkt daran? das ist in den Staaten, die mit Ungarn   benachbarten", vom Werte offizieller Bolts= Das ist unsere geringste Sorge. So, wie die Dinge ind. Demgegenüber war die Friedenskonferenzählungen" in den Ländern der Kleinen liegen, erscheint die Angelegenheit für uns gut bemüht, die Anzahl aller nationalen Minderheiten, Entente, der natürlichen" Slawisierung der die Ungarn   belassen werden sollten, auf ein Minderheiten und der durch Rumänien   und erledigt. Auf den Einwand, daß in Frankreich   und auch Mindestmaß herabzusetzen. Nach ungarischen Stati Serbien   oder vielleicht gar auch durch Polen  Die Wahlen in die Revierräte in Kladno   in anderen Ländern die Propaganda für die Rüde ſtifen sind dies 150.000 Slowaken und 450.000 bestgarantierten Gerechtigkeit" ſpricht, endeten, wie die Lidove Noviny" berichten, mit fehr der Habsburger   unermüdlich weiterarbeitet, dann sollte man es in seinem Heimatlande wenig einer schweren Niederlage der Kommunisten, die wobei sie mit sentimentalen Argumenten operiert, stens nicht nacherzählen. Die lette Genfer   Mon­Ein starkes Stüd vom Verfasser des ferenz hat wohl sehr deutlich gezeigt, daß die 21 Mandate verloren. Auf die Kommunisten was später gefährlich werden fönnte, reagiert Dr. Memoire III, derlei in Paris   zu erzählen! Friedensverträge nicht zur Wiehrung der Gerech entfielen nämlich nurmehr 45 Manadte gegen Benes mit den Worten: Steineswegs. Die Ein noch stärkeres vom tschechoslowakischen tigkeit in Mittel- Osteuropa beigetragen haben, frither 66, während die Sozialdemokraten statt se I eine Entente wird dies nie zulassen. Prezbiro, die zynischen Bemerkungen des und die Lösungen der Versailler Weisen werden früher 27 nunmehr 33, die Nationalsozialisten Wissen Sie denn nicht, daß der Eid der Habs- präsumtiven Abrüstungspräsidenten dort zu ver- heute nur noch von ganz wenigen, ganz unbe­7 statt 3, und die Nationaldemokraten 14 statt burger die Verpflichtung der Erneuerung der ehe- breiten, wo man etwas besser als in Paris   über tehrbaren, ernst genommen oder gar mit Grün­12 eroberten. maligen Monarchie in ihrer Gesamtheit enthält? den Wert seiner Behauptungen informiert ist! den einer löcherigen Moral gerechtfertigt. Legt Ihre Traditionen, ihre Politik und ihre Interessen Die Tonart des Herrn Ministers, dieses Herr Minister Beneš Wert darauf, zu diesen würden sie zwingen, die Gebiete nen gewinnen zu Nie!" und die begleitende Kriegsbro ganz Wenigen gezählt zu werden?! Wenn nicht, wollen, die rumänisch, jugoslawisch oder tschecho- hung können ja nicht mehr beweisen, als daß so weise er sein Breßbüro an, heitle Interviews, slowakisch sind. er nach wie vor blind genug ist, einen abnormen die er vielleicht nicht anders geben kann, doch der Zustand, wie er sich im heutigen Europa   findet, Bergessenheit zu überlassen!

Kapitalistische Wirtschaftsmethoden Gowietrußlands. Genau dasselbe Zuckerdumping wie in allen

anderen Staaten.

Dies würde also um einen Arieg mehr bedeuten.

Im weiteren sagt Minister Dr. Beneš 1. a.: man sagt, es sei ein Elsaß   beseitigt und drei nene Elaß feien gebildet worden. Welche Ueber treibung! Der Zusammenbruch Desterreich­Ungarns und der Wiederaufbau eines neuen Mit­ teleuropa   in den Grenzen, die von den Friedens­

Deutsche, Südslawen   und Rumänen.....

Katastrophales Erdbeben auf Neuſeeland  .

-

-

Wir haben unlängst darauf hingewiefen, daß ein Kilogramm tschechoslowakischen Export­zuders, der nach Desterreich bestimmt ist, 85 Heller fostet, während ein Kilogramm im In­lande um 6.40 K verkauft wird, daß also auf Zerstörte Städte Feuersbrünste Viele Todesopier. Kosten der inländischen Skonsumenten der Zucker Wellington  ( Neuseeland  ), 3. Feber.[ Napier   in Sec  . Es wird befürchtet, daß Tau­billig ins Ausland ausgeführt wird. Noch ärger verträgen festgesetzt wurden, hatten natürlich für macht es Rußland  . Es verkauft ins Ausland den Ungarn   nicht nur den Verlust von Deutschen  , Heute vormittags ereignete sich ein heftiges Erd- sende von Einwohnern ohne Unterkunft sind. Zuder um 98 Heller pro Kilogramm- und Slowaken, Stroaten, Rumänen und Ruthenen zur beben. Der Meeresboden bei Napier   fenkt sich. Lebensmittel sind dringendst angefordert worden. zwar, wie wir in Erfahrung gebracht haben, nach Folge, sondern auch den Verlust von Staatsbürgern Eine Anzahl Deltants in Napier   steht in Flam- Die Veronica" hat Matrosen mit Brechstangen Finnland   während der Zucker in Rußland  , ungarischer Nationalität. Das ist wahr, aber man men. Die Telegraphenlinien sind zerstört. Die und anderen Werkzeugen gelandet. der auf Karten ausgegeben wird, pro Kilogrammi   darf nicht übertreiben! Die von der in unserem Gelde 10.88 K, im freien Handel ungarischen Propaganda angegebenen Ziffern sind aber noch mehr, nämlich 60 K fostet. Genau so nicht richtig. Obzwar in allen Nachbarländern wie der tschechische Konsument, wird auch der russische Konsument auf Kosten des Exportes ausgebeutet. Es ist traurig, daß auch Rußland diese tonsumentenfeindliche capitalistische Poli­

tit mitmacht.

Abschub als Mittel gegen Arbeits­lofigteit.

New Yort, 3. Feber. Die argentinische Regierung wendet, wie die Associated Pres

offizielle Volkszählungen vorgenommen wurden, die es geftatteten, die genaue Anzahl der Ungarn  31 fonstatieren,

bisher vorliegenden Nachrichten sind spärlich und Die Stadt Napier   macht den Eindruc treffen nur auf drahtlosem Wege ein. Nach einer einer start bombardierten Stadt. drahtlosen Meldung der Kriegsschaluppe Vero- Nach den Mitteilungen eines Augenzeugen sind nica", die vor Napier   liegt, ist dort nahezu jedes alle großen Gebäude im Zentrum der Stadt voll­Steingebäude zerstört. Zahlreiche Feuersbrünfte tommen eingestürzt. Insbesondere an diesen find ausgebrochen. Die Veronica" bittet um Stellen dürsten viele Menschen ihr Leben einge­ärztliche Hilfe. Die Kriegsschiffe Diomed" und büßt haben. Matrosen der Kriegsschaluppe ,, Be­ Dunedin  " gehen mit Aerzten, Krankenpfleger- ronica" leisten die erste Hilfe und nehmen auch innen und Verbandsmaterial von Auckland   nach Rettungsarbeiten vor.

"

Paris  , 3. Feber. Wie die Blätter nach aus Audland eingetroffenen Nachrichten melden, jind in der Stadt Napier   bisher 700 Tote festgestellt worden. Alle bedeutenden Gebäude der Stadt sind eingestürzt. Nach einem Radiotelegramm des Kriegsschiffes Veronika" ist die Lage äußerst ernst.

die auf chemals ungarischen Gebieten leben, ſtellen die Ungarn   weiterhin ihre Berechnungen auf der Grundlage der Statistik vom Jahre 1910 auf..... Schon heute wird konstatiert, daß früher unga­rische Gemeinden durch einen sehr natürlichen Vorgang(!) und ohne irgendwelchen Drud(!!) rajah zum größten Teile flowakisch werden. aug Buenos Aires   erfährt, einschneidende Mittel Die gleichen ungenauigkeiten sind auch an, um der immer mehr um sich greifenden Ar- bei den Angaben über Rumänien   zu verzeichnen, London  , 3. Feber. Nach den hier vorlie-| Das Erdbeben hat die ganze Küste beitslosigkeit entgegenzutreten. So hat fie jest wo feineswegs 1,644.000, sondern bloß etwa genden Meldungen hat das Erdbeben in Neusee berändert. Viele Klippen sind ganz oder teil­beschlossen, alle erwerbslosen Einwanderer in ihre 1,957.000 Ungarn   leben. Heimatländer abzuschieben. 3 weitausend Was Jugoslawien   anbelangt, so leben bort nur land große Verluste an Menschenleben und rie- weise ins Meer gestürzt. Bluff Hill, eine über find bereits abgeschoben worden. Täg ig- 460.000 Ungarn  . Im ganzen leben also in den ligen Sachschaden verursacht. Die Stadt Na- den Hafen von Napier   regende Höhe, stürzte in Itch follen je weitere fiebenhundert Staaten der Kleinen Entente   etwas mehr als zwei- pier, der Hafen und Hauptort von Hawkes- die Bucht. Allenthalben fanden Erdutsche statt. Bucht, North Island, hat am meisten gelitten zurückgesandt werden. einhalb Millionen Ungarn  . Weiter wird aus Audland gemelset: Es war und steht in Flammen. Auch die Stadt Ha= Nicht die gewöhnlich angegebenen aftronomischen tings, die einige Meilen von Napier   entfernt halb 1 Uhr früh( 11.20 abends m.-c. 3.), als der Ein Greignis: ruhige Reichstagsfizung. Siffern. legt, ist schwer in Mitleidenschaft gezogen wor- erste Erdstof in Napier   verspürt wurde. Berlin  , 3. Feber.( Eigenbericht.) Gegen alle Zu diesem Ergebnis gelangte die Friedenskonferens, den. Dort haben mehr als 100 Menschen ihr folgte gleich darauf ein weiterer Stoß, der fait Erwartungen ist die heutige Eröffnungssigung deren Bestreben darauf gerichtet war, daß die neuen Leben verloren und Hunderte sind verleßt worden. ebenso schwer war wie der erste. Alle Lichter erloschen und die Stadt war nur durch die bren= Der Bevölkerung, die sich zum Strande ge- nenden Häuser erhellt. des Reichstages ohne besondere Zwischenfälle Grenzen den wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Die Belämpfung der vorübergegangen. Im Aeltestenausschuß war Bedürfnissen der neuen Staaten entsprechen. Die flüchtet hat, fehlt es an Lebensmitteln und Was­heute beschlossen worden, daß Donnerstag die Friedenskonferens wollte auch, daß die Zahl der fer. Auf das Erdbeben folgten einige Flut Feuersorunft erfolgt durch Sprengung der Ge­zweite Beratung des Haushalts beginnen soll, die nichtungarischen Minderheiten, die auf ungarischem wellen. Die Schiffe im Hafen wurden nach bände mit Dynamit, um ein weiteres Umsich­greifen zu verhindern. Napier   sicht aus, als mit einer innenpolitischen Rede des Reichstanz- Gebiete belassen wurden, eine möglichst geringe fet, allen Richtungen auseinandergetrieben. lers eingeleitet werden wird. Die schärfsten Aus- mit Rücksicht auf das Regime, dem diese Minder von ihnen retteten sich auf die hohe Sec. Biele wenn es einer Beschießung ausgefeßt gewesen sei. Außer Napier   und Hastings wurden auch dic einandersetzungen wird es voraussichtlich Ende heiten in diesem Lande so lange unterworfen waren. Menschen wurden in den Straßen durch die ein­dieser Woche geben, wenn das Plenum des Die Friedenskonferenz, die konstatiert hatte, daß sie stürzenden Häuser getötet. Ein Privattranten Städte Waipukurau, Danevirke, Woodville und Reichstages sich mit den Anträgen auf Aende die Nationalitäten Mitteleuropas   wegen deren Ver. haus stürzte zufammen und begrub Patienten Gisborne   schwer mitgenommen, doch scheinen rung der Geschäftsordnung befassen mischung nicht auf ideale Weise voneinander schet und Strankenschwestern unter seinen Trümmern. in diesen Städten Menschenleben glücklicherweise wird. den könne, gelangte zu der Ansicht, daß es not. Auch ein Teil des städtischen Hospitals stürzte ein. nicht zu beklagen zu sein.

Einige

Es