Wie politische Gefangene behandelt werden. Unser Genosse
Beurtheilt haben, wenn sie von Unternehmern oder anderen An- Herr Liebermann, der nicht begreifen kann, daß es gehörigen der herrschenden Klassen ausgingen, oder wenn etwas anderes ist, die Reichsbank einer Junkerklique ausfie gar den Charakter politischer Demonstrationen zu Gunsten zuliefern als sie in einem demokratischen Staat zu verstaat natutt, der im Justizgefängniß zu Königsberg eine ihm als der offiziellen Politik Politik darstellen Die Wahl- Bewegung des Jahres 1890 war bejombers reich an solchen lichen, machte uns den komischen Vorwurf der Zukonsequenz, verantwortlichen Redakteur unseres dortigen Parteiblattes auferlegte Borfällen. Wir Berliner erinnern uns der Schlachten von Blum- Er wurde von Schoenlant, den er besonders angegriffen fechswöchige Gefängnißstrafe verbüßt, befindet sich in Einzelhaft und berg und Blankenburg . In beiden Fällen wurden Angehörige der hatte, spielend ad absurdum geführt. Morgen die Interpella- wird mit Federreißen beschäftigt. Das Halten einer Arbeiterpartei auf den Dörfern überfallen und schwer gemißhandelt. tion Kanik betreffend Amerika. -
Leutenoth.
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Beitung ist ihm nicht gestattet. Dagegen ist ihm freigestellt, Im Blankenburger Falle wurde Anklage erhoben, und die Ge fich Bücher zur Lektüre in den Freistunden bringen zu lassen. Unser schworenen sprachen sämmtliche Angeklagte frei, obgleich wahrhaft Freund hat besonders deswegen unter dem Aufenthalt im Gefängniß empörende Mißhandlungen vorlagen. Im Blumberger Falle ist es Das Abgeordnetenhaus fette heute die Besprechung der Inter zu leiden, weil er wegen eines Magenleidens die Gefängnißkost überhaupt nicht möglich gewesen, die Staatsanwaltschaft zur An- pellation Samula über die ländliche Arbeiternoth nicht vertragen kann. Seinen Antrag, ihm Krankentost zu gewähren, tlage zu veranlaffen. Hier war ein Wagen, der sozialdemokratische in Verbindung mit einem fonfervativen und freilonservativen, das ist bisher keine Folge gegeben. Stimmzettelvertheiler in die Dörfer des Kreises Niederbarnim ge- felbe Thema behandelnden Antrage fort. Beide Anträge fordern Welbliche Aerzte. Die fürzlich angekündigte Borlage bes bracht hatte, Nachts bet der Heimkehr überfallen und demolirt worden, von der Regierung gesetzgeberische und Verwaltungsmaßregeln, ins- Reichskanzlers betr. die Zulassung der Frauen zum Studium der die Insassen hatten zum Theil sehr schwere Verlegungen davon ge- besondere die Einführung der se onzessionspflicht für Ge- Medizin befindet sich, wie berichtet wird, seit einiger Zeit in den tragen, einer soll daran gestorben sein. Glücklicherweise gelang es finde matler, schärfere Bestrafung des Kontrakt bruchs , Händen des Bundesraths. Sie beruft sich darauf, daß die Bewenigstens im Wege des Bivilprozesses attenmäßig festzustellen, daß anderweitige Festiesung der Schulzeiten auf dem platten wegung zu Gunsten der Zulassung immer mehr an Stärke und ein solcher, offenbar geplanter Ueberfall stattgefunden hatte, Lande, Maßnahmen gegen die stetig zimehmende Verrohung Umfang zunehme, und daß diese Forderung in den thatsächlichen und obgleich eine Anzahl der Theilnehmer auf diese Art und den jittlichen Niedergang der Minderjährigen Verhältnissen und Bedürfnissen begründet erscheine. Außer dem festgestellt wurde, erhob die Staatsanwaltschaft keine An- fowie zur Kräftigung und Stärkung der elterlichen Gewalt, die möglichste medizinischen soll auch das zahnärztliche Studium sowie das Apothekerflage gegen sie. In einem Orte des Wahlkreises Teltow - Verminderung der Beschäftigung von Arbeitern seitens der Staats gewerbe den Frauen freigegeben werden. Den jezt bereits ohne Beeskow Storkow kam es zu einem ähnlichen Erzeß. Auch hier betriebe während der Erntezeit, Rendering der Armengefeßgebung, matrikulation als„ Hospitantinnen" die Vorlesungen besuchenden wurden sozialdemokratische Bettelvertheiler bei der Heimkehr in der planmäßige Ansiedelung von mittleren und kleinen Landwirthen. Frauen sollen ihre Semester angerechnet werden. Dunkelheit überfallen und gemißhandelt; da sie aber selbst am Orte Der toniervative Antrag verlangt außerdem noch Einschränkung des fremd waren, und die Staatsbehörden erklärten, die Personen der bisherigen Verfahrens, den Arbeitsmarkt durch Gewährung von Nationalitäts.Politik. Die Rieler 8tg." berichtet nach dem Thäter nicht feststellen zu können, so gingen diese straffrei aus. Ertrazügen und besonderen Tarifverbilligungen Hejmdal" über ein Vorkommniß vom preußisch- dänischen KriegsDer Löbtauer Fall lag milder als alle diese Vorfälle. Die zu Gunsten der Großstädte und Industriezentren auf weite Ent- fchauplaze, das selbst in jebiger Zeit der Ausweisungs- und mildernden Momente sehe ich vor allen Dingen darin, daß die An- fernungen und zum Nachtheil der Landwirthschaft künstlich zu ver- Germanifirungshochfluth auffällt. Nach der Meldung hat der geklagten betrunken, daß sie zum größten Theile unbescholten waren, fchieben", fowie den schleunigen Abschluß der von der Regierung in Klempner Lindström in Christiansfeld dem Landrath Mauve bekannt daß sie namentlich durch ihre eigenen Geständnisse belastet Aussicht gestellten Erwägung betreffend die Beseitigung von gegeben, daß er aus dem Gesellschaftlichen Verein für Tyrstrup wurden, daß es sich um einen gelegentlichen Bufammenstoß aus wichsen des Rechts auf freizügigteit, wo- und Umgegend" austreten wolle. Als Lohn hierfür ist ihm dann handelte, der jeglichen vorbedachten und planmäßigen Charakters bei auf eine entsprechende Beschränkung der Freizügigkeit die Erlaubniß ertheilt worden, dänische Gesellen zu beschäftigen. entbehrte, ferner in der schweren Reizung durch Klemm, und endlich minderjähriger Personen unter 18 Jahren Rücksicht zu nehmen Dem[ Lindström wurden vor einigen Monaten durch Ausweisung Die seitdem von ihm beschäftigten darin, daß Klemm teinen dauernden Gesundheitsschaden erlitten hat. ist". Weiter fordern die Agrarier eine Aenderung des Gesetzes sämmtliche Gesellen genommen. Wenn die Geschworenen trotzdem keinem der Angeklagten milderude über den Unterstügungswohnsiz zur Erleichterung der Verpflichtungen Leute haben seinen Anforderungen nicht genügt und um num feine Umstände bewilligten, selbst wo der Staatsanwalt es ihnen anheim- der Wohnsikgemeinde und vor allem die Erweiterung der Zulaffung alten Gesellen wieder, zu bekommen, ist L. diesen Handel eingegangen. gestellt hatte, so müssen sie sich gefallen lassen, daß man zwischen ausländischer Arbeiter. Als vornehm tann man eine derartige Nationalitäts- Politit" Dieser Strenge Arbeitern gegenüber und der Milde unserer Justiz in der Regierung gerade nicht betrachten. anderen Fällen einen befremdlichen Gegenfaz findet.
Allzu klein ist der agrarische Wunschzettel nicht. Die Herren verlangen nicht mehr und nicht weniger, als daß sämmtliche Staatsverwaltungen ihnen zu Diensten stehen, gleichviel ob darunter die Förderung wichtiger Stulturaufgaben noch mehr vernachlässigt wird, als es heute schon in Preußen der Fall ist. Aber die Agrarier wissen sehr wohl, daß die Regierung ihre Wünsche gern erfüllt, und sie werden aus der heutigen Rede ihres Gönners Dr. v. Miquel von neuem die Bestätigung entnommen haben, daß ihr Weizen wieder blüht. So agrarisch hat Miquel lange nicht gesprochen, obgleich er es doch auch in seinen sonstigen Neden an Schmeicheleien für seine Freunde nicht fehlen läßt.
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Die Dresdener Polizeibehörde hat eine für Freitag Nach mittag auberaumte Versammlung der Arbeitslosen auf Grund des§ 12 des Vereins- und Versammlungsgefeges verboten. Der Staat ist wieder einmal gerettet.
reitet, aut.
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Dasselbe gilt in noch weit höherem Grade von den durch den Gerichtshof ausgeworfenen Strafmaßen. Abgesehen von der gegen Klemum verübten Grausamkeit lag in dem ganzen Falle überhaupt nichts, das besonders schwere Strafen gerechtfertigt hätte. Es war ein Gelegenheitsdelitt ohne jede Tragweite, und die Betheiligung Die letzte Kaiferrede in der ruffischen Preffe. einiger der Angeklagten war äußerst geringfügig. Völlig unbegreif lich erscheinen demnach Strafmaße, die sich dem Maximum der geMan konnte gespannt sein, wie die russische Presse sich zu feßlich zulässigen Strafen so erheblich nähern. Nachdem die Geder letzten Märter Rede des Staisers verhält, weil in ihr schworenen bei Hecht und Geißler nur einfachen Landfriedens deutlich dem Weltfriedensmanifest des Baren abgesagt war. bruch, das heißt bloße Theilnahme an der zusammengerotteten ,, Nowosti" sowohl als auch Nowofe Wremja" beUnd wie! Miquel, so sind auch die übrigen Ressortminister bereit, Menge, nicht nicht an den Thätlichkeiten, angenommen hatten, die Interessen der Allgemeinheit den agrarischen Sonderinteressen zu wundern den bithyrambischen Schwung, der kaiserlichen Worte. Die so ist es unverständlich, welche Gründe dazu führen konnten, hier opfern. Sogar der Kultusminister Dr. Boise ließ erklären, daß Nowosti" nüpfen an jenes Bild an, in dem von dem Abschneiden je vier Jahre Gefängniß zu verhängen, nachdem einige Tage vorher er seine Hand dazu bieten wolle, den Wunsch der Agrarier auf der schädlichen gweige die Rede ist, um die guten Zweige zu ers der Arbeitgeber, der seinen Knecht mit der Heugabel todtgestochen anderweitige Festsetzung des Volksschulunterrichts zu erfüllen. Die halten, und ihr Korrespondent neigt zu der Annahme, daß hatte, wegen fahrlässiger Tödtung zwei Jahre Gefängniß bekommen Einschränkung, daß darunter die allgemeine Boltsbildung nicht leiden einige deutsche Staaten zu diesen schädlichen Zweigen batte. Diese Einvendungen gegen das Strafmaß gelten verstärkt bürfe, ist schwerlich ernstlich zu nehmen, denn es ist ja ein offenes gehören. Er führt u. a. die angeblichen Schwierigkeiten, welche die bei dem Angeklagten Geißler, der den Zwahr, wie dieser in völlig Geheimniß, daß schon heute die Schultinder auf dem Lande leider velfische Dynastie noch immer dem deutschen Staatenbunde beeinwandsfreier Weise bestätigte, sogar von den Gewaltthätigkeiten nur allzu häufig den Unterricht verfäinen mußten, um dem gnädigen zurückzuhalten gesucht hatte. Herrn" ihre Zeit und Kraft zu opferit. Wer dem Schlußakte dieses grauenvollen Dramas beiwohnte, In der Diskussion wurde von Konservativen und Zentrumsfann fich meines Erachtens der Ueberzeugung nicht entschlagen, daß agrariern um die Wette gejammert über die zunehmende Berrohung die Geschworenen und das Gericht unter dem Einflusse jener jegt der Jugend, die Bergnügungssucht, die Freizügigkeit und all die tünstlich verbreiteten geistigen Strömung gestanden haben, die in andern modernen Errungenschaften, die nach Ansicht der Agrarier die jeder Ausschreitung von Arbeitern einen Bersuch sieht, die Gesellschaft Ursache des Nothstandes find. Ein tonjervativer Redner, Herr gewaltfam umzustürzen und die Revolution au proflamiren. von Korn Rubelsdorf verstieg sich sogar dazu, die WieberHier gilt nach meiner Ueberzeugung, was die" Post" und die einführung der Prügelstrafe für Minderjährige zu empfehlen anderen fonservativen Blätter fälschlich der sozialdemokratischen und energisch Front zu machen gegen die Humanitätsdufelei". Bresse nachsagen, daß nämlich die allgemeine Ansicht in gewissen Und dann wundern sich die Herren noch, daß es Arbeitern bei ihnen Streisen künstlich verwirrt und auf Abwege gelenkt wird. Gewiß nicht gefällt! tragen die Richter für ihre Entschließungen selbst die Verantwortung Eine gründliche Abrechnung mit der agrarischen Gesellschaft hielt Interessant ist übrigens eine Erörterung der Nowosti" über die und sie werden sicherlich der Ueberzeugung sein, ihre Sprüche ver- Abg. Dr. Hirsch( fri. Bp.), der zwar erst in später Stunde zu staatsrechtlichen Folgen jenes in der Ansprache nach einer Lesart antworten zu können, aber trotzdem fällt nach meiner Ansicht ein Worte fam, aber doch das Haus durch seine treffenden Ausführungen enthaltenen Bassus, der von der Verantwortlichkeit des Die Nowosti" sagen: großer Theil der Schuld an diesem so weite Kreise entiegenden zu fesseln verstand. Vergebens bemühten sich die Junker, ihn durch Kaisers vor dem Volke spricht. Urtheile auf die Leute zurück, die fortwährend in Wort und unartikulirte Zwischenrufe und an gewisse Thierlaute erinnerndes bisher habe der Kaiser nur von einer Verantwortlichkeit vor Gott Schrift gegen jede berechtigte Bestrebung der Arbeiterschaft Gebrüll fortgesetzt zu unterbredjen. Die Hiebe, die er ihnen ausgesprochen. Diese neu konstruirte Verantwortlichkeit verstoße gegen Hegen, die eine völlig erlogene Gefahr revolutionärer Gewaltthaten theilte, faßen, und die Agrarier werden Mühe haben, fich morgen die Verfassung, in welcher dem Kaiser eine unverantwortliche Stel an die Wand malen, und die am liebsten für jeden, der sich der bei der Fortsetzung der Debatte, wegen der schweren Vorwürfe, die lung zugewiesen und bestimmt wird, daß Gesetze wider seinen Arbeitersache widmet, das Zuchthaus und die Verbannung bereit der freifinnige Redner gegen sie erhob, zu rechtfertigen.ds halten möchten. Namentlich die Dresdener konservative Hegpresse hat unmittelbar nach dem traurigen Vorfalle das Menschenmögliche gethan, die Sache aufzubauschen, zu verdrehen und dem Publikum,
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Der Reichstag
Ueber die Ausweisungen
Die russische Presse ist sich darüber einig, daß die Rede eine indirekte Absage an das große Unternehmen des russischen Kaisers bedeute, und jie protestirt allgemein lebhaft gegen die Annahme, daß der deutsche Michel, auf sein Schwert gestützt, mit seinem Schilde der ganzen Welt Frieden und Schuß gewähre. Man äußert, daß auch andere Staaten in Europa gleiche Friedensabsichten hegen und von der hohen Miffion erfüllt sind, den Frieden zu schüßen. Wenn also, so heißt es in den Breßäußerungen weiter, Deutschland troß allebei an seiner präklusiven Mission festhält, so hindert es nicht, ohne weiteres dafür einzutreten, daß überall, bei allen Völkern keine Vermehrung der Heereskräfte stattfinde.
Willen Gesezesfraft erlangen- durch Annahme im Reichstage und Bundesrath.„ Novosti" glauben, daß die staatsrechtliche Stellung des Kaisers, wenn jene Berantwortlichkeit fein bloßer Schatten sein joll, in dem Sinne geändert werden müsse, daß die Kaiserkrone mit dem Beto Recht ausgestattet werde. Man sieht, zu welchen Kombinationen die heutige Reaktionspolitik im Auslande Anregung giebt.
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zu dem doch Richter und Geschworene schließlich auch gehören, das im Reichstag Rede zu stehen, dazu hat die Regierung an Gefühl beizubringen, daß es sich hier um einen sozialdemokratischen scheinend feine Neigung. Unter uns Landräthen im preußischen Gewaltatt handelte. Abgeordnetenhaus braucht man sich minder zu geniren, die Ich glaube, daß gewiß unbewußt auch die Geschworenen nationale Kindertrompete zu blasen. Die" Post" glaubt, und Richter durch solche Stimmungen beeinflußt worden sind, Chronik der Gewaltthätigkeiten. Freilich sind fie dann einem verhängnißvollen Irrthume ver- daß die Hoffnung der Dänen und Sozialdemokraten, im ( Vergleiche zum Dresdner Zuchthaus- Prozeß.) fallen: Die Ausschreitungen, die verübt worden sind, hatten weber Reichstage eine neue Verhandlung über die Ausweisungsfrage Ein Gläubiger ohrfeigt seinen Schuldner, der ihn durch leere mit der Sozialdemokratie noch mit der Gewerkschaftsbewegung, inszeniren zu können, nicht in Erfüllung gehen wird; denn es weder mit dem Streben nach besseren Arbeitsbedingungen, noch nach sprechen alle Gründe für die Annahme, daß der Herr Reichs- Versprechungen gereizt hatte, dann wirft er ihn auf das Bett, läßt einer neuen Gesellschaft das geringste zu thun, sie waren eine Frucht fanzler die Beantwortung der Interpellation ablehnen wird." fich von seiner Frau einen Stock reichen und prügelt damit den Schuldner dermaßen, daß er am ganzen Körper blutet. Bulegt der Trunkenheit, der Unbildung und der Neigung zu Gewaltatten, Herr v. Hohenlohe wird sich schwerlich der Ungnade reißt er ihm noch sämmtliche Kleider in Fegen vom Leibe, so Erscheinungen, die gänzlich im Boden der unübertrefflichen heutigen Stumin's ausjeten, sondern den Wink befolgen, bei dieser daß er sich nacend nach seinem Quartier begeben muß. Die vollGesellschaft wuchern. Und doch, so fremd gerade uns Sozialdemokraten bie Gaub-" rein preußischen Angelegenheit" sich dem Reichstag zu entständig mit Blut durchtränkten Fragmente feines Anzuges wurden Hand- ziehen. dem Gerichtshofe präsentirt, der dadurch ein Bild davon erhielt, lungen der Angeklagten sind, wir betrachten fie als Martyrer; Da aber diese Angelegenheit zwar durch gewisse preußische wie gründlich die Abrechnung zwischen Gläubiger und Schuldner genicht als Blutzeugen einer Gesinnung, aber als Opfer einer Die erste Strafkammer des Landgerichts II Berlin ber systematischen Frreführung der öffentlichen Meinung in gewissen Rasseneigenthümlichkeiten veranlaßt, aber im eigentlichen wesen. Streisen, deren Einfluß, sich Geschworene und Richter nicht haben ent- Sinne eine Frage der Ehre und Würde des Deutschen urtheilte ihn vorgestern zu sieben Monat Gefängniß. Ans Göttingen wird folgende gebildete Raffeehaus. ziehen tönnen, und die allein im Stande gewesen sein fann, aus Reiches ist, so wird der Reichstag zwar wohl oder übel ihrem Herzen die Milde zu verbannen. Und darum verdienen die auf eine Verlejung des Reichskanzlers aber nicht auf sein 8ente berichtet: Ein Student ließ einen anderen Studenten durch Angeklagten unser Mitgefühl und unsere Hilfe. Recht verzichten, die Ausweisungspolitik in der möglichsten den Kellnerlehrling zu sich rufen und schlug ihn dann mit einer Hundepeitsche ins Gesicht. Der Angegriffene antwortete mit Deutlichkeit zur Sprache zit bringen. Ohrfeigen und Faustschlägen. Nun folgte in Gegenwart der Die" Post" wittert, daß der Interpellation zweifellos übrigen Gäste eine regelrechte Keilerei, die erst ihr Ende die Absicht zu Grunde liegt, die Tribüne des Reichs- erreichte, als mehrere Gäste die streitbaren Musenföhne trennten. tages zu agitatorischen Zwecken zu mißbrauchen." Wir sind Als Pendant zu diesem Stückchen bringen Göttinger Zeitungen noch graufam genug, das Blatt seinen bösen Ahnungen zu über- folgende Notiz: Saßen da in einem anderen Café mehrere Studenten laffen. Dagegen ntüssen wir seine Hoffnung zu Schanden und zwei junge Staufleute und fingen an, sich gegenseitig anzu widmete noch die ganze heutige Sigung dem Reichsbankgesek. machen, daß es wegen der Ablehnung der Regierung mehr rempeln". Einem der Staufleute folgte, als er das Lotal verließ, ein ausländischer Student. Vom Wortwechsel kam es vor der Thür Die widerstreitenden Interessen, die um die Reichsbant mit als wahrscheinlich sei, daß der Versuch, die Nordschleswigschen zu Thätlichkeiten. Die übrigen Studenten wurden herbeigerufen und einander ringen, zeichneten sich heute noch schärfer ab, als in Ausweisungen auf dem Wege der Interpellation zum Gegentraltirten die jungen Kaufleute mit Schlägen, bis einer von diesen be der vorigen Situng. Das agrarische Junkerthum, mit stande breiter Verhandlungen im Reichstage zu machen, sich finnungslos niederstürzte. Wie viel Jahre Zuchthaus feiner mittelständisch zünftlerischen Junkerschutztruppe war als ein Versuch mit untauglichen Mitteln erweisen wird." wird es wegen versuchten Todtschlags" geben? bertreten durch Kardorff, Hahn, Wangenheim, Die„ Post" scheint zu glauben, daß eine Interpellation Liebermann von Sonnenberg - so ziemlich der ganze an dem Widerspruch der Regierung scheitern muß. Das ist Generalstab. Und nicht der Firniß weltmännischer Bildung, wie ein Frrthum.§ 33 der Geschäftsordnung bestimmt: beim Grafen Kanik. Der Pferdefuß wurde denn auch heute An die Beantwortung der Interpellation oder deren Ab. nicht kunstvoll verhüllt. Leichterer Kredit, d. h. Pump ad lehnung darf sich eine jofortige Besprechung des Gegenstandes Einen lehten Appell an den Gerechtigkeitsfinn der Re: libitum für die Junker und Junkergenossen- Vernichtung derselben anschließen, wenn mindestens 50 Mitglieder darauf ausgierung haben die sämmtlichen Gruppenführer aller republikanischen tragen." Parteien erlaffen. Der Aufruf ist unterzeichnet von Barthou , der Goldwährung, damit die„ Nothleidenden" sich wie weiland Brisson, Millerand, Bourgeois, bankrote Fürsten mit falschem Geld auf die Beine helfen Aljo, wenn die Regierung es für gerathen hält, auf die Poincaré , tönnen furz, die Losung: Her mit dem Kapital für die persönliche Vertheidigung zu verzichten, so wird die Ver- Viviani u. A. Es heißt in diesem Aftenstück: Es bestehe teine urtheilung eben in contumaciam erfolgen, und da die Urtheils- Nothwendigkeit, der Kriminalkammer das Recht zu nehmen, durch richtigen Leute! eine Entscheidung die Untersuchung zu bestätigen, welche sie soeben abgeschlossen hat. Wenn es Schuldige unter den Richtern gebe, so möge man sie dem Obersten Gerichtshofe für Nichter überweisen, aber es gebe teine solchen, da der Justizminister Lebret vor der Kammer ihrer Rechtschaffenheit Gerechtigkeit widerfahren ließ und die Unterfuchung die Nichtigkeit der gegen fie geschleuderten Anklagen darthat und die Kommission es ausgesprochen hat, daß die Anschuldigungen uicht gerechtfertigt feien. Wenn man sie disqualifizire, so sei dies die Herrschaft der Verleumdung und der ganze Staffationshof werde seinerfeits in Mitleidenschaft gezogen und die höchste gerichtliche Stelle werde durch die öffentliche Gewalt der Verleumdung preisgegeben. Das ber Regierung vorgeschlagene Gefes fei tein Gesetz des Friedens, sondern ein Gesez des bürgerlichen Zwiespalts. Alle Welt müsse sich
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Und wer die sind, das wissen wir. Herr Liebermann begründung durch die Presse der ganzen Welt mitgetheilt trieb die patriotische Konsequenz so weit, daß er die werden wird, so werden sie schließlich auch Stanzler, Minister Franzosen aufforderte, falls sie einmal als Sieger nach Berlin und Oberpräsidenten auf ihrem Schreibtisch finden. tämen, doch ja, die Milliarden der Großfinanz" zu tonfisziren.
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Was den Franzosen recht ist, ist natürlich den Agrariern Bum egyptischen Anarchistenschwindel. Der„ Boff. 8tg." und Antisemiten billig. Den bürgerlich- kapitalistischen Stand wird aus Rom telegraphirt: Das Konjulargericht in Alexandria hat die verhafteten italienipunkt verfochten die Freihändler und Freifinnigen Fisch bed schen Anarchisten vor das Schwurgericht in Ancona verwiesen. Die und Brömel; und Bankdirektor Koch, der eine gute Anklage lautet nur auf Vereinigung zu ungefeglichen Zwecken, woraus Klinge führt und diesmal nicht heiser war, sprang mit den hervorgeht, daß der angebliche Anschlag auf Kaiser Wilhelm nicht Agrariern unbarmherzig um, sie in ihrer ganzen Unwissenheit nachweisbar ist. an den Pranger stellend.
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