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Freitag, 6. Feber 1931.

Literatur.

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Nr. 32

et mar

Von der Deutschen Jugendfürsorge in Prag. , Mitwirkenden sind die Sopranist in Frau Erna denkenden Menschen; nach dem gewohnten amerikani­Die deutsche Hauptstelle für Stinderschus und Fischer Vogel, deren schöner Stimme man schen Bunt stellt man jezt auch noch Komparsen zu Jugendfürsorge in Prag hat einen Berufsvor- nur envas ruhigere Tongebung wünschen möchte, sammen und läßt sich ein wenig Revolution vorgau- Ich war begeistert." Eine Lebensgeschichte pon mund, der die Angelegenheiten von mehr als 50 der Cellist Josef Merz und der Geigerteln, um für das Entree ein wenig Schauer zu lie- fefan Großmann. S. Fischer Verlag, Mündeln betreut und wird auch vielfach von den Viktor Sohn rühmend zu erwähnen. c. j. fern. Eine noch größere und viel empörendere Berlin . Stefan Großmann, ein Wiener , und früher auswärtigen Bezirksjugendfürsorgen für Nach- In Vorbereitung: Samstag, den 14. ds., En- Kulturschande ist der Film Die Braut aus in öfterreichischen Parteitreisen unbekannt, ist seit forschungen und Alimentationsangelegenheiten semble- Gastspiel mit Alexander Moissi in Der Jdiot" der Lotterie". Man sieht, wie Mädchen gegen sehn Jahren Herausgeber der schneidigen und an­in Anspruch genommen. Die Stadt Brag hat Nach F. M. Dostojewsky für die Bühne bearbeitet von Freifahrt nach Amerika , nach Alaska an Berg gesehenen literarisch- politischen Wochenschrift ,, Das unentgeltlich Stanzleiräume zur Verfügung ge- Wladimir Sokoloff und Heinrich George . Die übri- arbeiter verkauft werden; sie kommen an und Tagebuch". Seit seiner Jugend war er journal­stellt, sie gibt seit einigen Jahren eine der Zahl gen Mitwirkenden sind: Dagny Servaes, Annemarie werden an ihre Männer verlost. Dieses System stisch und literarisch tätig sehr wesentliche Be­der deutschen Ledürftigen Kinder entsprechende Steinfied, Ernst Starchom, Erika Burgin, Thoda Preß, wird verherrlicht, man bringt noch Wohlwollen achtung fand seinerzeit ein von ihm verfaßtes Subvention für Ferienfürsorge und Ausspeisung. Arthur Fischer- Streitmann, Baul Hartmuth, Josef hinein und treibt Schindluder mit einem Pro- Theaterſtüd Der Vogel im Käfig" Viele Familien bekommen regelmäßige Ergies Reithofer, Leon Richter. Vorverkauf für Abonnenten letariat, das den Herren Produzenten seine Mei- urch Jahre auch Mitbegründer und Leiter der hungsbeiträge, 2 Mutterberatungsstellen betreuen Samstag, den 7. und Sonntag, den 8. ds. Ab Mon nung noch nicht genügend stark beibringen kann. Wiener Boltsbühne und vorbent hatte er durch die Kleinsten, während die Schulkinder, deren tag, den 9. ds. allgemeiner Vorverkauf! Frim Is Musik ist dabei ganz nett, manche techni- feine Mitarbeit an der Wiener Arbeiter- Zeitung" Eltern im Beruf stehen, in den beiden Kinder­Flauberts Richte gestorben. Die Nichte und schen Einzelheiten sind verblüffend; aber darin liegt eine gewisse Berührung mit ber Politik oder doch horten unter fachlicher Aufsicht die schulfreien Teachmittagsstunden verbringen fönnen, um dort Testamentsvollstreckerin des französischen Dichters die ganz große Gefahr dieser Lügenprodukte, daß sie mit dem politischen Leben und zahlreichen politischen ihre Aufgaben zu machen und allerlei Hand- Gustav Flaubert ist in Antibes ( Riviera) im Alter eine abscheuliche Tendenz verbergen, deren Gift das Persönlichkeiten. All dies und vieles ambere qu fertigkeiten zu lernen. Krante Stinder aus dem von 88 Jahren gestorben. Frau Caroline Franklin Menschenbewußtsein der großen Masse vergiften soll! feinem Leben erzählt er nun in seinem interessan ten Erinnerungsbuche. Von Lueger erzählt Groß deutschen Siedlungsgebiet werden über Mittei- Grout hatte, wie die Schwester Nietzsches, ihr Leben ,, Die neuen Herren!" mann, dieser habe ihm einmal freundschaftlich die lung der auswärtigen Bezirksfürsorgen von der der Organisation des Nachlasses Flauberts, ihres Bahn in die Stliniten und Krankenhäuser ge- Onkels, gewidmet und alle Neuauflagen seiner Werke Ueber diesen Stummfilm des Regisseurs Fey- ar auf die Schulter gelegt und zu ihm mit Bahn in die Kliniken und Krankenhäuser geüberwacht. Das gesamte in ihrem Besiz befindliche der wurde bei uns schon referiert; es ist nur noch wienerischer Gemütlichkeit gesagt: Lieber Herr führt, durch Material wird in ein Flaubert- Museum übernom- nachzutragen, daß sich wieder einmal zeigt, wie un- Großmann, lassen Sie die Here Politik me in men werden. endlich überlegen der stumme Film dem tönenden Ihren Garten!" Es hätte wohl nie dieses Rates Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Frei- ist, wenn der Regisseur die Möglichkeiten des bewegten bedurft, denn für das politische Getriebe war tag, lbr( 97-1): Saifer von Amerika". Bildes erfaßt und darstellen kann. Die Szenen der Stefan Großmann zu weich und eingängerisch ver­Samstag, 7 Uhr: Elisabeth von England " Fahrt des Gewerkschaftlers in das Streifgebiet, die anlagt. Dennoch war es gerade Viktor Adler , der Sonntag, 11 Uhr: Stammermusit; Uhr( Arbei- Ballettbilder, der Miniſterempfang am Dorf, sind der Arbeiter- Zeitung " beranzog, troßdem daß er ( Arbei- Ballettbilder, große Menschenkenner, der ihn zur Mitarbeit an ter vorstellung): Fledermaus"; 7 Uhr unvergeßlich. Albert Bréjean, dem Hauptdarsteller nicht gerade ein Normalgenosse" war. Von Bittor ( 98-2), neueinstudiert: Rosenkavalier ". Mon in Unter den Dächern von Paris", sieht man die Adler spricht Großmann, obwohl ihn sein Lebens­tag, 7% Uhr( 99-3): aiser von Amerika ". Freude an seiner Karriere aus jedem Zucken des weg längst weitab von der Politik und der Partet Spielplan der Kleinen Bühne. Freitag, 7% Uhr: Gefichtes leuchten, die kapriziöse Gaby Morlay geführt hat, stets voll Bewunderung: Er war ein ( Kulturverbandsfreunde): beiraten ber bo spielt die fleine Tänzerin in ihrer Liebe zum erfolg Führer von vorbildlicher Toleranz, und deshalb et­ten!" Samstag, 7% Uhr: Weine Sch to est erreichen Bolitiker ebenso glaubhaft, wie nach ihrer schienen ihm Vorreiter, Mitreiter und Nachreiter, und ich". Sonntag, 3 Uhr: Sturm im Was Rüdfehr zum reichen, alten Freund, dem Herrn die nicht in strammen Schritt der Bataillone ferglas"; 7% Uhr: Warguerite durch Roussel, viele menschliche Züge geben kann. Einmarschierten, nüßlich und angenehm Adler, rei". Montag, 7 Uhr: Heiraten verboten!" Filmt, wie er feiner selten gedreht wurde!

grappen in den Schulen wird die Jugend vor der Angewöhnung an Affohol und Nikotin be­wahrt. Die Hauptstelle vermittelt die Unter­bringung der auswärtigen Schulkinder, die jähr­lich zu Hunderten nach Brag kommen, in den Jugendherbergen der Stadt Prag , sie gibt Wan­derstipendien au Mittelschüler, fie organisierte dent schulärztlichen Dienst an den Prager Min derheitsschulen durch deutsche Aerzte und gibt den denischen Schuldirektionen jährlich einen Zuschuß zu den Weihnachtsbescherungen. Der Hauptstelle angeschlossen sind der Verein zur Ausspeisung deutscher Schulkinder, der täglich an 60 Kinder Mittagessen verabreicht, der Verein für Ferien­folonien, der in eigenen Heimen 400 Stindern einen Ferienaufenthalt von 4-8 Wochen ermög­licht, der Schulpfennigverein, der drei deutsche Kindergärten erhält, u. a. m. Die Mitglieder des Ausschusses der Hauptstelle, die allen Bar teien angehören, haben nur eine Sorge: die Auf­bringung ber immerhin recht beträchtlichen Mit­fel. Der audy heuer wieder zit Gunsten der Sauptstelle am 13. Feber im Lucernasfaal statt findende Heitere Wiener Künstlerabend" bietet Gelegenheit, ein Scherflein beizutragen.

Kunst und Willen.

Der Film.

Die Filmwoche.

Goethe m Urantatino.

Walter Lustig .

Aus der Partei.

im Grunde eine väterliche Natur, hat seine Erben ausgewählt, eingeführt und großgezogen. Unerbitt­lich ist er nur gegen die gewesen, die aus ihrer Ge­finnung ein Gewerbe gemacht haben." Wie er den Weg zu Viktor Adler fand, wie er unter ihm ar beitete und mancherlei aus Adlers Tätigkeit wird Bezirksorganisation Prag . Heute, Freisin einem eigenen Stapitel des Buches behandelt. tag, 6. Feber, halb 8 Uhr abends im großen Biele interessante Menschen, die im öffentlichen Saale des Odborové dam" anläßlich der Leben eine hervorragende Rolle gespielt oder noch Anwesenheit von Breslauer Genossen Freund spielen, gleiten am Auge des Lesers vorüber. Im chaftsabend. Wir ersuchen unsere Bartei- gangen ein anregendes und Lesenswertes Buch. r. mitglieder, bestimmt zu erscheinen. Die Bezirks­leitung,

Prag .

Jugendbewegung.

Vereinsnachrichten.

Die oft gerühmte, umjichtige Leitung des einzi gen deutschen Kinos hat es sich also nicht versagen lönnen, die Umwandlung des zarten Jugendromans Goethes in Hintertreppenromantik auf die Leinwand zu bringen. In den Reklamen verkündet die Urania", daß Elga Brink ein reizendes Rielchen" sei; das ist Geschmacksache und Goethe wird dadurch sicherlich Ein proletarisches Konzert. Der Arbeiter, nicht tangiert, wir haben aber immer angenommen, Lurn und Sportverein Prag hatte es daß für den Film etivas Mimit und ungemalter S. J. Prag . Heute beteiligen wir uns aus zugunsten feines Baufonds veranstaltet. Junge Ausdruck ganz wirksam sind; wenn es aber in den nahmslos an dem Freundschaftsabend der Partei Künstler aus den Reihen des Veréines hatten feine Anzeigen weiter beigt, daß durch den Film alle idea: im Odborovy dum. Ale Jugendlichen, welche fünstlerische Durchführung übernommen. Ein len Ansprüche der Teutschen erfüllt werden, dann muß mustergültiges Vortragprogramm war für die zahl- wohl über deutsche Kultur zweierlei Ansicht bestehen Musikinstrumente haben, sollen diese bestimmt mit reich erschienenen, pantharen und beifallsfrohen oder man ist ohne Männergesangssysteme im Pfarr- bringen. Sörer bereitgestellt worden: Felix Mendelshaus, fein Deutscher . So kann die Filmoperette fohn Bartholdys Slaviertrio in d- moll, eine Jugend geliebte" nur ganz bescheidenen An­interessante Opernarie aus der Händelzeit von A. fprüchen genügen, um so mehr, als der Regisseur Steffani; cine Cello Sonate von Corell, inter nur Ansichtskartenbilder zeigt. Stlavierstide von L. b. Beethoven , Josef Sut, M. Mussorgski und C. Debussy und als Uraufführung- orei 2ieber für eine Sopran­frimme und Klavier von Hans Walter Süßkind, einem blutjungen Prager Musiker, dessen reiches Talent zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Seine Lieder( Kleine Stadt" und" Frühling" nach Gedichten Ostar Wieners and Ghettoliedchen" tiach Worten Hugo Zudermanns) offenbaren Aus drucksvermögen und eine sich fast dramatisch ge­bärdende Gestaltungskraft; liegt biese auch vorerst sumeist in der Slavierstimme, so darf doch ange­nächsten Talentproben auch der Singstimme mehr u threm Rechte verhelfen und sie freier aus wingen lassen wird. Auch als Pianist hatte Süßtind verdienten, großen Erfolg; er versteht auch als reproduktiver Künstler bereits wirksam zu gestalten und aufzubauen, trosdem die Technik feinem Runftvillen noch nicht immer und überall 34 folgen vermag. Unter den übrigen paffionierten stelltem Revolutionsgesang ist Sohn auf jeden freilernen will, möge sich den Vortrag anhören

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,, Eine schwache Stunde."

RISTE mittags brei libr.

TOURIST

VEREIN

EUNDE

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Touristenverein Die Naturfreunde", Ortsgruppe Besichtigung der Städtischen Biblio thet, Samstag, den 7. Feber, nach­mittags drei Uhr. Zusammen­Das deutsche Filmkammerlustspiel beginnt wirk­funft% 3 Uhr am Marienplay, bor lidh amüjant zu werden; man unterhält sich ausge­dem Gebäude der städtischen Biblio­zeichnet über die glänzende Leistung von Ralph Ar­ther. Vortrag über Däne­thur Roberts, Szöke Szakall und Karl Hu­marf. Genosse J. Reismann far aus Hollywood , befannt als her dide Puffy"- Das Milieu ist wieder dort, wo der wird am 12. Feber, abends halb 8 Uhr, in der deut­Mensch ohne Smoking zu existieren aufhört, der Film schen Technik, Hörsaal XX, Prag I., Husova, über kommt nur bei ein paar ganz guten Fliegerbildern Dänemark , das grüne Inselreich", einen Lichtbilder­zu einigem optischem Ausdruck, aber die fade Hand- vortrag mit 80 Lichtbildern halten. Genosse Reis­wird einen interessanten Ueberblid über die wirt­fchaftlichen, kulturellen und sonstigen Verhältnisse des Landes geben, besonders aber die Reisemöglichkeiten nach Dänemark erläutern. Wer das Land des großen Bildhauers Thorwaldsen und der Volkshochschulen, der Burgen und Schlösser, der starken Sozialdemo fratie unter der Führung Staunings näher kennen

Serausgeber Siegfried Taub bertebatteur: Wilhelm Nießnet Berantwortlicher Redakteur: Dr Emil Strauß Prag Drud: Rota A.-G. Zeitungs and Buchdrud Prog. für den Drud verantwortlich: Otto Solit Brag.

Die Bertungsmarientrantatur wurde von der Boft u. Telegrabben. Direktion mit Erlas Nr 13.800/ VII/ 1990 bem at

KINO- PROGRAMM

Vom 6. bis 12. Feber 1931

Wran- Urania- Kino

Cinziges deutsche fino pra

Zweite, and lezte Woche verlängert.

Friederike

976

1 e 20.12

Dazu: Was ein Sonntag brachte". Mit den Mitgliedern des Neuen Deutschen Theaters: Carpentier, Ondra, Göt, Hölzlin, Martiny und Kühne.

Wo verkehren wir?

nommen werden, daß der Komponist bei seinen lung, in der Harald Paulsen , die fattsam be mann hat int Vorjahre Skandinavien besucht und Café Continental", Prag , Graben

Der Mord an der Bauernmagd

Bon Arel Rasmussen. ( Schluß.)

Mittags hörte er zuerst von dem furchtbaren Geschehnis sprechen. Der Bauer, beim Essen, jagte ein paar Worte, die Frau konnte sich nicht genug tun in Ausbrüchen der Empörung und des Mitleids. Sie hatte das Mädchen, das jetzt in Labiau , dem Nachbardorf, in einer Scheune auf­gebahrt war, gut gekannt.

fannte Diane Haid doch bekommt, wird durch die Situationsfomik des männlichen Dreigestirns erträg lich gemacht. Immerhin ist es ein Erfolg, wenn der Film nicht dümmer ist als ein Durchschnittslustspiel des Theaters.

Das flammende Liebeslied" mit ge­

Am späten Nachmittag erbat Wenzel Urlaub er wollte nach Labiau zu seiner berheirateten Schwester gehen. Trottete auch bald los, die Hände in den Taschen, irgendein Liedchen vor sich berpfeifend.

Wirklich jah er auch den Stock auf dem Feld liegen, dort, wo er es erwartet hatte. So nah so furchtbar nah.- Ein einfacher Eichen nippel mit gebogener Krüde er sah fast aus wie die Erde, auf der er lag, und man mußte schon scharfe Augen haben, um ihn aus dieser Entfernung zu erkennen.

Die Leute auf der Straße steckten die Köpfe zu­So scharfe Augen, wie sie eigentlich nur die sammen und besprachen das Ereignis. Aehnliches Angst und das schlechte Gewissen verleihen. war hier, in dieser Gegend, seit Menschengeden- Wenzel wollte rüberlaufen und ihn holen. fen nicht geschehen. Wirklich, man lebte in einer Aber dann hörte er Schritte hinter sich und schob argen Zeit, wo alle Bande der Sitte sich ge- weiter. Es war zu ärgerlich. lodert haben, wo die Menschen in unglaublichert Maße verkommen und verroht waren.

Wenzel, vollkommen beherrscht, hörte hierhin und dahin. Manchmal warf er ein Wort ein, ein beipflichtendes, zustimmendes, bekräftigendes Wort, das wohlwollend aufgenommen wurde.

Auf dem Rückweg dieselbe Sache. Erst kam ein flappernder Bauernwagen, dann, da er den glücklich vorübergelaffen hatte, jab er zwei Män­ner, Handwerksburschen auf der Walze offenbar, die immer hinter ihm blieben.

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waren da drei Herren, drei gewiß höfliche und nette Herren, die ihn am Hoftor festhielten und für verhaftet erklärten.

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,, Warum?" fragte Wenzel ganz bestürzt brauchte sich garnicht Mühe zu geben, gefaßt zu erscheinen, denn der Unschuldige wird ja von einer solchen Anklage besonders heftig erschüttert werden.

,, Dringend verdächtig, die Häuslerstochter Ella Deist ermordet zu haben", sagte der eine der Herren kurz.

ein

daß es Wenzel lachte laut und herzlich- etwas gequältes Lachen war, wollte er sich nicht eingestehen.

Aber ich war in der Kneipe, hier, in jener Nacht", jagte er plöglich, schreiend beinahe... Jch tann den Beweis erbringen."

Wir wissen das", meinte ein anderer von den dreien. Aber nach dent Mord." So, nachher?" höhnte Wenzel. ,, und wann he? war er-

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,, um halb elf, ziemlich genau", war die

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Antwort.

Wenzel fluchte aber lautlos, damit nur Ich war um elf oder wenig später in der Sie haben sicher schon eine Spur", fagte niemand etwas von seiner Verstimmung merkte. Mathies, ber Schneider, mit geheimnisvollem In der Nacht hinzugehen, das wäre schon voll Kneipe", erwiderte Wenzel triumphierend. Und Augenblinzeln. Aber man nahm ihn nicht recht tommen finnlos und allzu gefährlich gewesen. man geht mindestens eine Stunde vom Tatort wenn ich's recht beurteilen fann." ernst; er tat immer so oberschlau und so, als Glatter Selbstmord. Nein, das konnte er nicht aus ,, Aber man läuft schneller", sagte der Be­wüßte er von allen Dingen Bescheid, mehr und riskieren. beffer als die andern. Aber als er dann noch Zweimal im Laufe der nächsten Woche ante sehr ruhig, um dann hinzuzusehen: Im übrigen ist ja nur von einem Ver­hinzusezte, Man feine Angst die von der machte er noch einen Versuch, einen vergeblichen Kriminal werden ihn schon finden", da nickten Versuch, zu seinem Stod zu gelangen. Zu einem dacht gesprochen sicher wird es feinem Un­alle. Schließlich hatte man doch allerhand Hoch- dritten fam es nicht. Denn am Freitag, gerade beteiligten schverfallen, icine Unschuld zu be­adhtung von einer wohllöblichen Polizei. Und als er vom Hof runtergehen und ein bißchen weisen." fie würden ihn schon finden, den Mörder, das durchs Dorf schlendern wollte vielleicht, daß war die fefte Ueberzeugung aller. fich doch ein glücklicher Augenblick ergab

Er lächelte freundlich. " Nun machen Sie feine Dummheiten und

Gastwirtschaft

LIDOVÝ DŮM

( Gen. Wishelm Opatrný)

Täglich PRAG II., Hybernská

Konzert.

Nr. 7.

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lommen Sie ruhig mit wir müssen bis La biau zu Fuß gehen. Und wir werden Sie in unsere Weitte nehmen, das fällt dann garnicht auf. Erst draußen, vor dem Dorf ja, da werden wir Ihnen Handfeffeln anlegen müssen. Vorher nun, wir sind nicht so. Und Sie wis sen ja: wir haben jeder eine geladene Pistole in der Tasche also keine Dummtheiten, nicht wahr?"

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,, Nein nein", jagte Wenzel und ging ruhig mit. Wirklich fiel die kleine Gruppe kaum auf. Es waren nicht mehr viele Leute auf der Straße, und da Wenzel frei zwischen den Frem den einherging, tam man garnicht darauf, hier irgendwelche Beziehungen zu wittern.

Draußen, vor dem Dorf, legte ihm ein Beamter die Handfesseln an. Sie gingen ganz ruhig, langsam Schritt für Schritt. Plöglich, an einer bestimmten Stelle auf der Chauffee, machte nur eine einzige, Wenzel eine Bewegung Yaum merkbare Bewegung me den Händen. Wohin-wohin?" fragte einer der Be amten. Aufs Feld hier, ja? Bitte, wir können ihn holen, den Stocker liegt noch immer Wenzel blieb stehen. Sein Kopf fiel herab dort." wie der eines Erschlagenen. Er zitterte am ganzen Leibe und sein Gesicht war grau. wohl gefallen.

Die Beamten stügten ihn sonst wäre er ,, Es ist besser, Sie legen ein volles Geständ nis ab", jagte der eine, freundlich beinahe. Es wird Ihnen sehr, sehr schwer fallen, jest noch Ihre Unschuld zu beweisen..."