Hx. 39.

Sam-taz, 14. gehr 1981.

Belte S

NittrmedW md Meeglmbe. «in Zettvertrekb der s<krSnt«i-Sicht»». litte al» wandelnde Apotheker. Erstlich fall man nehmen«ine lebendige Schlange oder Otter. Damit man sie sicher fangen kann, mag man«in gute» dicke» lederne» Paar Handschuhe anlegen oder aber dem, der sie fängt, Giftpulver vorher einigeben, so schadet ihm al»bann lein Schlangenbiß. Wenn er die Schlange gefangen hot, soll er sie in ein Faß mit Wasser werfen und sie etliche Male darin herumschwftmnen lassen, dar» nach sie oben mit der einen Hand am Hai» erwischen und mit der anderen Hand von oben hinab start streiche«, so läßt sie da» Gift von sich, so der Wohl spüren Wird, der die Schlange streichen wird. Wenn da» geschehen ist, soll man die Schlange in eine« inwendig glasierten Hafen tun, einen Deckel mit Lahm darauf wohl vermachen, zmn Feuer setzen und die Schlange fein gemach lebendig also dörren, daß man» zu Pulver zerstoßen kann. Da» also gemachte Giftpulver soll man dann eine» Dukaten schwer neh­men und in sein Bier, Wein oder andere» gebrann­te» Herzwosser tum, wohl darin verrühren und ein» Nehme», etliche Stunden darauf fasten, e» soll einer Hein Leben lang sicher por allerlei Art von Gift fein, auch vor der Pestttenz...* Diese» Schlanyengiftrezept stammt am» dem Aahre 1606 und gestattet einen tiefen Blick i« die HexeiMcherei jener Zeit. Christoph,des hl. rämt» scheu Reiche» Erzivuchseß und Freiherr von Wald» bürg", saitdte es dem Kurfürsten Christian n. von Sachsen zuseiner Gesundheit"! An den deutschen Fürstenhöfen war es bis zu Ausgang des Mittelalters derbeste Zeitvertreib" geworden, zu.Laborieren" Besonder« die Wettiner zeigten dafür besonderen Eifer. So weiß uns die Geschichte zu berichten, daßPater August'» Gattin, Mutter Anna," aus Schloß Stolpen und in der nach

XIDO&CREME

bahnhofe entgegengenomme«. Anzahlung 20 K, Ein­schreibgebühr 2lll. Ter Sportzug nach Moldau und zum Stürmer wird von der Staatsbahndirek­tion Prag -Mord bereits diofen Sonntag, den 18. Fiber, wiederholt. Im Gesamtpreise von 6V K sind inbegriffen: Die Fahrt hin u«d zurück, Gabelfrüh­stück, Jause, Unfallversicherung und Begleitung. Die Fahrkarten können bei der Kassa Nr. 13 aus dem WiHonbahnhof gelöst werden. Der nächst« Sportzug wird von der Staatsbahndirektion Prag - Nord Sonntag, den 1. Marz, nach Schmiedeberg und zmn Keilberg obg«fertigt werde«.

*) S. A. Andre«,Dem Pol entgehn". Auf Grund der während Andrhe» Polarexpedition 1887 geführten und 1930 auf Bitö gefundenen Tagebücher S. A. Andrhes, N. Strindberg» und Ä. Fraenkel» herausgegeben von der Schwedisch«« Gesellschaft für Anthropologie und Geographie. Mit 192 Bildern und 5 Karte». Geheftet M. 11., Leinen M. 13. Verlag F. A. Brockhau», Leipzig .

Bei naßkaltem Wind behütet Ihren Teint

ß K. Die außerhalb Prags wohnenden Teilnehmer können den Prospekt direkt von der DtaatSbahn- direktion Prag-Süd(Referat für AusflugSzüge) in Prag , Hooverova, verlangen, wohin auch der oben- yenannte Betrag zu sende» ist. Die Staat», bahndirektion Prag -Süd wird am 21. und 22. Feber einen zweiten Sonderausflug nach dem Böhmer­wald veranstalten. Im Gesamtpreise von 115 K sind inbegriffen: Die Fahrt hin und zurück, Nacht­mahl, Nachtlager mit Beheizung, Frühstück, Mittag- essen, Begleitung und Unsallvcrsicherung. Die Bor - merke werden an der Kassa Rr. 18 auf dem Wilson-

Mit diesem schweren Schicksairschlag endet die Eiswanderung AndrbeS und seiner Gefährten. Bom 1«. Juli bi» zum 2. Oktober waren sie über das Treibeis gezogen. 12 Tagelang strebten sie nach Franz-Joseph-Land , dann«0 Tage nach den Sieben­inseln. Die Strömung war stärker als sie. Da gaben sie es auf und lagen noch 13 Tage auf einer Ei»- icholle still, bi» daS Unglück über sie hereinbrach. In der Stunde, al» sie au» der Gondel deSAdler" sprangen, hatten sie sich dem Treibeis auf Gnade und Ungnade ergeben. 64 Tage hindurch hielten fie sich aufrecht. Dann wurden sie zur Beute de» Naturgewalten. Aber auch im Zusammenbruch be­wahren die Helden ihr« Haltung. Adrve schreibt in sein Tagebuch: Kleiner hat den Mut verloren. Mit solchen Kameraden kann man durchhalten, mag kommen, was da will." .Run folgt der Tragödie letzter Akt. Das Schick­sal trifft von jetzt ab die Forscher Schlag auf Schlag. Strindberg schreibt am 5. Oktober:An Land umgezogen", am 6.:Schneesturm, Erkun- dung»gang", am 7. schon wieder:Umzug". Bon einem erbarmungslosen Todfeind von Ort zu Ort getrieben, erlischt langjam das Lebenslicht. Die Helden versinken im trostlosen Schweigen der Eik- wüste. Der Borhang fällt. Seit den unvergeßlichen Taten Kapitän Scotts gibt es nicht» in der Entdeckungsgeschichte, was erschütternder wäre als diese« Buch. Eine ergrei­fender« Handlung hat sich im Gebiet des ewigen Eises kaum je abgespielt. Aus der Hinterlassenschaft dieser drei Helden spricht eine Kühnheit, die an die Grenze des Menschenmöglichen reicht. Andrpes und seiner Kameraden armemAdler", deni flügel­lahmen Bogel, dessen Schwingen brachen, ist ein Ge­schlecht stärkerer Flieger gefotzt. Den Tapferen, die sich zuerst auf den gefahrvollen Weg machten, ist dieses einzigartige Buch Schwanen» und Ehrengesang. Bernard R. Friedrichs.

MMWOMMM Ostrauer Kohlenbergbau Entwicklung im Jänner. Mähr.-Ostrau, 13. FeLer.(Tsch. P.-B.) Int Ostraw-Kartviner Steinkohlenrevier wurden im Monate Jänner 850.800 Tonnen Kohl« gefördert, d. i. mn 77.800 Tonnen weniger al» im Dezember 1830. Die Kokserzeugung ging gleichfalls zurück, und zwar von 137.800 Tonnen auf 185.600 Ton­nen, und die Brikett-Erzeugung von 16.410 Ton­nen auf 13.380 Tonnen. Die Kohlenvorräte erfuhren Ende Jänner eine Verringerung nm 108.134 Tonnen auf 102.384 Tonnen und die Koksvorräie eine solche von 288.362 Tonnen auf 888.772 Tonnen. In den Gruben wurden im Monate Jänner durchschnittlich 38.816 Arbeiter (weniger um 0.21 Prozent) und in den Koksereien und für die Erzeugung von Brikett» 4345(weniger um 1.5 Prozent) Arbeiter beschäftigt. Gegenüber dem Jänner des Vorjahre» ging die Kichlenför- devung um 178.000 Tonnen und die Kokserzeu­gung um fast 100.000 Tonnen(99.200 Tonnen) zurück.

ein verhängnisvoller Verlust, der au» einem mit der Erde ständig in Berührung stehenden lenkbaren Ballon einen wehrlosen Spielball de» Winde» «achte. Andre« hatte auch angenommen, daß die Witterung in der Arkti» während der Monate Juli und August für seinen Versuch günstig sein muffe. Dabei hat er den Rebel und seine Fotzeerscheinung, den Rauhreif, arg unterschätzt. Bald setzte sich eine dünne Eisschicht auf die Hülle, die den Ballon ,immer tiefer herabdrückte und in kurzen Zwischen, zeiten auf da- Ei» stieß. In seinem treffenden Humor meint Andre«,der Ballon stempelt da» Ei»." Am 14. Juli mn 7.18 Uhr müssen die kühnen Männer ihr Flugzeug verlaffen. Sie glauben zu Fuß da» Franz-Joseph-Land erreichen zu können. An Hunger leiden fie nicht. Eisbären und See­hunde find eine willkommene und gar nicht seltene Beute. Aber eine tragische Ueberraschuna harrt ihrer. Rach vieltägiger Wanderung«erben die Drei, daß da» Treibei» fie genarrt hat. Sie wollten nach der rettenden Jnsetzruppe und die Meeres­strömung hatte sie immer weiter von ihrem Ziel ab- getrieben. Ungebrochenen Mute», wenn auch schon audge- pumpt und erschöpft, setzen sich die einsam Wandern­den ein neue» Ziel: die Siebeninseln bei Spitzbergen . Der Marsch nimmt an Schwierigkeiten zu. Da» Eis ist zersplittert, und da» Ringen mit ihm wird müh­selige Quälerei. Darmbeschwerden, Schnittwunden, Beulen und Geschwüre machen chnen da» Leben fast zur Hölle. Stauwälle und Rinnen, Waffertümpel und Kälte zehren an ihrer Kraft. Eine zweite ent­setzliche Erkenntnis bricht über die Männer herein: fie werden auch die Siebeninseln niemals sehen! Bom 4. August bi» 9. Sepetmber sind sie unter übermenschlichen Anstrengungen 188 Kilometer nach Südosten geraten, statt ebensoweit nach Südwesten. Da» zähe, erbitterte Aufbegehren gegen ihr Schick­sal war vergeblich, da» Treibei» übermächtig. Andree führt mit keinem Wort Klage, er verbirgt seine Un­ruhe, um die Gefährten nicht mutlos zu, machen. Sich selbst hält fr aufrecht, indem er unentwegt wis­senschaftliche Beobachtungen macht, die Stärke de» Eise» mißt, seine Bewegungen feststellt, mineralo­gische Proben sammelt, die auch auf Bitö gefun­den wurden. Roch flackert dann und wann heitere Laune auf, aber der Humor ist nicht mehr so unbe­fangen wie früher, er wird finster, grimmtz und bitter... Rach eine« erschütternden Endkamps beschließen die Forscher, sich in da» Unvermeidliche zu fügen und aus dem Ei» zu überwintern. Auf einer Scholle gründen fie«inDaheim", eine Eitzhütte. di« sie vor dem Letzten nicht schützen kann. Sie treiben bi» an die Küste von New Jceland: Bitö. Am 2. Ok­tober, LX Uhr morgen», werden die Schläft» durch Krachen und Getöse geweckt; das Waffer läuft in ihrDaheim". Die schöne starke Scholle ist in un­zählige Stücke zerbrochen, gerade an der Hüttenwand entlang. Alle Habe auf den Rachbarschollen zer- treut, zwei Eisbärleichen, der Fletschvorrat für drei oder vier Monate, treiben in der Nähe herum.

Andrchep tragife$c0 Ende. Dem Pol entgegen" Des^Adlers" Schwing en brechen Das Todeskarnffell de« Eise« Mit solchen Kameraden kann«en durchhalten"... Die letzte Kunde, di« die Walt von den drei kühnen Ballonfahrern Salomon August Andrge, Nils Strindberg und Kurt Fraenkel bekam, brachte eine Brieftaube. Sie war unter« 82. Breitegrad abge ­flogen. Ein Walfänger hatte sie abgeschofftn.An Bord alle» wohl." Seitdem zerbrach man sich ein Menschenalter hindurch den Kopf, was wohl aus den Verschollenen geworden sein könnte. Der ­nische Schriftsteller Carl Mnnsmann veröffentlichte im Jahre 1807 ein BuchDe» Nordpolfahrer« An- dräe letzte Aufzeichnungen". Der Verfasser behaup ­tete, Andrer seinicht tot, sotwern er lebt inmitten eines kleinen Menschenstammes der Rhorhaer, unftrn des Nordpol », wie ein Wesen aus einer anderen Welt verehrt". Solche seltsame Blüten trieb unge. zügelte Phantast« um da» Schicksal der drei tapferen Forscher. Aber auch Positiveres wurde geleistet. Expeditionen gingen auf die Suche nach den Ballon- fahrern. Nirgends jedoch war eine Spur zu entdecken. Die Welt sand sich schließlich damit ab, daß Andräe und seine Gefährten irgendwo umgekommen seien, aufs Eis abgestürzt, in die See gefallen und ertrun ­ken. Wer glaubte denn noch, daß sich jemals der Vorhang öffnen würde, der Andree » Schicksal vor unseren Augen verbarg? Und jetzt, nach 33 Jahren, Miß die Welt endlich, wie sich ein» der erschütternd ­sten Trauerspiele der polaren Enweckungtgeschichte abgespielt hat! Sie weiß es au« dem einzigen authentischen Ortzinalbericht, der fttzt in nicht weniger al» 18 Sprachen, darunter arabisch und Esperanto, erscheint. Für das deutsche Sprachgebiet hat der mit der geo ­graphischen und völkerkundlichen Wifftnschast eng verbundene Lediger Verlag Brockhau» das allei ­nige BeröffentlichungSrecht erworben. Er bringt da» Buch soeben unter dem TitelS. A. Andree, De« Pol entgegen"*) heran». E» enthält da» gesamte Material, da» der schwedischen Regierungskommis ­sion vorgelegen hat: die Tagebücher der toten For ­scher, die Berichte der Auffindungsexpeditionen und alle Bilder, darunter die von Andräe und seinen Leuten selbst aufgenommenen. Rach langen Mühen ist es dem Stockholmer Professor Hertzberg gelun ­gen, diese menschlich erschütternden, einzigen körper ­haften Zeugen jener Wochen auf dem ewigen Eis zu entwickeln. Sie zetzen die drei Forscher im harten Kamps mit der Natur, etwa wie sie müchselig gebeugt einen Schlitten über da» Ei» schieben oder nach ersotzreicher Jagd auf Eisbären. Am 11. Juli 1827 hatte derAdler" mit den drei Forschern in der wohlausgestatteten Gondel von Spitzbergen aus seinen stolzen Flug in die Un ­gewißheit unbekannten Eisgebietes begonnen. Beim Start risftn unglücklicherweift dft Schleppseil« ab:

Stur« in der Kulturgemeinde. In der karpathorussischen Gemeinde SeloSelotvina im Bezirk Mukavevo drangen unbekannte Täter in das Geschäft des Kaufmannes Aron Tabak ein, der Vorsitzender der Jüdischen Kultusge­meinde ist, und raubten hier die Protokolle und die Kassabücher der jüdischen Kultusge- meinde. Dem ungarischen BlattUj Közlönh" zufolge waren bereits des öfteren Beschwer­ven über die Wirtschaftsgebarung der Jüdischen Kultusgemeinde dieses Ortes laut und es wurde einigemale auch eine Revision der Kassabücher verlangt. Aus diesem Grunde ist der Diebstahl dieser Bucher und Dokumente um so l verdächtiger. In einer a.-o. Versammlung der Jüdischen Kultusgemeinde, die eine» überaus stürmischen verlauf hatte, faßte die Versamm­lung den Beschluß, daß ein neuernanntes zehn- gliedrige» Direktorium die Verwaltung der Kultusgemeinde künftig führen werde. Gegen den ehemaligen Vorstand der Gemeinde wurde bei der GtaatSanwaltschaft in UShvrod die Klage eingebracht. Auto fährt in einen Demonstrationszug. In Arnstadt in Thüringen fuhr Donnerstag abend in einen kommunistischen Demonstration»- rüg, dessen letzte Reihen von jungen Frauen und Mädchen gebildet wurden, ein Personen­kraftwagen. Der Wagen, dessen Führer in vorschriftsmäßigem Tempo und mit Licht gefahren sein will, brachte eine Anzahl Personen zu Fall. Hiebei trugen fünf mehr oder weniger erheb­liche Verletzungen davon, während eine weitere Anzahl mit leichteren Ver­letzungen' davonkam. Der Demonstration». zug war nicht von Polizeibeamten begleitet. D« langgesuchte Kirchenvirb Jan Rotter ist Donnerstag nacht» in Bernhardstal(Nisderöster» reich, bei FplvSberg) von Gendarmen verhaftet worden. Rotter, bei ursprünglich Drechfler war und sich lange Zett mit dem Antiquitätelchandel befaßt hat, ist wogen verschiedener Kirchendiebstähl« nament­lich in der Wachau schon vorbestraft. Er behauptet, ftither in Heiner Heimat Dolein bei BKkowitz (Rvrdmähren) gewesen zu sei«. Alle ihm zur Last gslogten Kirchendiobstahle seien von eine« Dop­pelgänger begangen worden. Mord in der Moschee. Während des Gottes­dienste» in der Moschee von Tn sa, eine« Städtchen an der südfl»wisch-albanischen Grenze, wurde der Gemeindevorsteher durch mehrere Revolver, schüffe getötet. In der auSbrechenden Panik konnte der Mörder ungehindert entfliehen. Er ließ aber «inen Brief zurück, in de« er mitteilte, daß er die Tat au» Rache begangen habe, und zwar weil ihn der Gemeindevorsteher zu Anrecht der Ermordung eine» Gendarmen beschuldigt habe. FranMsche» Rteftnohservatortn«. In der französischen Provence beabsichtigt man den Bau eine» Riesenobservatoriums, Vas das größte der Welt werden wird und für die europäischen Astro­nomen die häufigen kostspieligen Reisen nach d«n amerikanischen Wilson-Observatorium überflüssig machen soll. Das Teleskop soll den ungeheuren Durchmesser von drei Metern haben. Die Äesamtkosten werden mit SV Millionen Franken ver­anschlagt. Z»nderauSflngszüge. Die StaatSdahndirektton Prag-Süd wird am 8. März einen Sonde rau»- flugsgug nach der Hohen Tatra obftrttgen. I« Gesamtpreise von 8S8 L sind inbegriffen: Die Fahrt hin und zurück, die Fahrten mit der elektri­sche« und der Lokalbahn, für drei Tage Verpfle­gung, inklusive Nachtlager und Beheizung, da» IVprvzenIige Trinkgeld, Begleitung und Unsolkver- ficheruug. Ter Zug wird Prag am 8. Mörz um 18 Uhr 10 Mm. verlassen und am 8. März um, 8 Uhr 10 Min . nach Prag zurückkehren Die Bor-> merke werden bei der Kaffa Rr. 18 auf dem Wil-! tsonbahnhof« entgegengenommen, wo auch da» detail» t kirrte Reiseprogramm autgehöngt und der Prospekt i erhältlich ist. Anzahlung 100 K, Einschreibgebühr 1

ihr benannten Annaburg in der Lochauer Heide mit allen Hilfsmitteln der damaligen Zeit ausgestattete Laboratorien besaß, wo sie auchgebrannte Waffer' abzog, mit denen sie Jahre lang alle ihr befreun­deten Höfe in allen«glichen Nöten unterstützte. Ihr Leibarzt, Dr. Paul Luther der Sohn de» Reformators, stand ihr 18 Jahre lang mit Rat und Tat zur Seite. Der Schwester des Kurfürsten, Sidonie, wäre jedoch dieserZeiwertreib" um ein Haar gefährlich geworden. Mit Herzog Erich IL von Braunschweig seit 1545 höchst unglücklich ver. mahlt, geriet sie dadurch in den Verdacht der Gift- mischerei und Hexerei, mußte sich deswegen vor einer kaiserlichen Kommission zu Halberstadt verantwor­ten, entging jedoch mit knapper Rot einem hochnot­peinlichen Gerichtsverfahren und soll sich nach Wer- ßrnfelr zurückgezogen haben. Daß ein solche» Treiben, wenn gewöhnliche Sterbliche sich damit befassen, mit Feuer und Schwert geahndet wurde, beweist folgender Gerichts­bericht: Um Pfingsten 1582 versuchten die Totengräber Von Leipzig und Sroßzocher wie«an glaubte, durch Zauberei und eingebene Giftpulver au» Krö­ten, Schlangen und Feuersalamandern zubereitet ein gr^es Sterben. Sie legten eine Leiche auf die andere, brachen di« Daumen entzwei und schlos- s«n ihre Hände. Auf bin Straßen vergruben sie in großen TöpfenGiftgeschoß" mit Totenköpien, da­mit die darüber HinweMreitenden vergiftet wür­den, dann raubten sie die Häuser dar Ermordeten au». Ein Bauernmädchen, dessen Mutter sie erdros­selt hatte«, verriet schlie^ich ihr« Schandtaten und die beidenMeister" neben ihren Knechten, im gan- zen 4 Personen, wurden schließlich mit glühenpen Zangen zerrissen, nachher auf» Rad geflochten und ihre Weiber Frauen und Schwägerinnen, die al» alte Zauberinnen auch mancheschreckliche Wetter" gemacht und mit demTeufel im Bund, gestanden" zu Pulververbrannt".

Interessant ist auch, daß die Eingeborenen zu ihren Pftilen (Curare) Schlangengift, Krötensaft, rote Ameiftn und den Geifer verschiedener Tiere dazumengen wie der Forscher Stanley in Zen­ tralafrika beobachtete wohl nicht um die nötige Festigkeit zu erzielen, sondern um die Tödlichkeit des Gifte» noch zu steigern. Nicht so ganz von der Hand zu weiftn ist wohl die Tatftche, daß manche Tiere verschiedene Heilmit­tel zu kennen scheinen» deren Kenntnis sich dft Men­schen zu nutze machftn. So zeigt der verwundete Mer in llhland» Ballade vom Rauschbart eine warme Quelle, Bär« fressen, wenn fie au» ihrem Winterschlaf« erwachen, Abführmittel, um ihren BerdauungSkanal zu reinigen. Graukrähen, denen Phosphorpillen gestreut wurden, suchen Ebereschen­bäume und verzehren deren Beeren al» Gegenmittel. Früher sagte man sich, daß der schnelliiufige Haft unmöglich Gicht haben könne und badete gichtkranke Füße ist Hasenbrühe. Mit der Asche von Hosenlöf- soln stillte man Blutungen, mit Bäuschchen von Hasenwolle Nasenbluten, Tüchlein getränkt mit Hasenblut hielt man gut gegen Hautausschläge, die abgezogen« Haut von Hasenlöfftln mit Milch ange- ftÄhtet legt« man über kranke Augen Haftngalle mit Honig strich man darüber, die Asche von Hasen­haaren. und Lunge verwandte man gegen Frostleiden, die Asche eine« ohne Kopf und Eingeweide verbrann­ten Hasen aufgelöst in Wein gegen Gallensteine, die Asche eines verbrannten Halenschädel» mit Offa iopia vermengt, al» Zahnpuwer, Hasenhir«, auf da» Zahnfleisch kleiner Kinder gestrichen, erleichterte ihnen angeblich da» Zahnen, Pillen au» Hasenhaaren mit Honig waren ein vielgerühmte« Mittel gegen Bruch. Auch der Hirsch war eine solche wandelnde Apotheke. Hirschtalg(Geber c«r vinum) ist ja heu e noch ein sehr begehrte» Heilmittel gegen wunde Füße. Ein Schaustück, da» vieft Jahrzehnt« hindurch als eine außerordentliche Sehenswüdriakeit galt, He, fette der Apotheker Wechinger im Jahre 1630 dem

Dresdener Naturalienkabinett in Forck«ine» aus­gestopften Hirsche», der eine kftnw Apotheke enthielt, deren Inhalt ausschließlich au» 41 vom Hirsch stam­menden Heilmitteln zusammengestellt war. Auch Hund, Dach» und Fuchs waren neben den Hasen'und Hirschen in der Volksmedizin bekannt. Ahr Fleisch sollte dft Schwindsucht heilen. Fuchs­lung« mit Datftln, Feigen, Wein und den Saft von Gildkraut vermengt, nahm man gegen Aschma- boschwerden. Ganz besonder» vielseitig wurden Krebs« zu Heilzwecken verwendet Ein« Salbe au» Hasenfett und einem lebendig zerstoßenen Kreb» ver­mochte Splstter au Anziehen. In unseren Apotheken und Drogerien werden heute noch KrebSaugen(eine Magerung von kvhkensäuren Salzen im KrebS» mögen) geführt, von denen besonder» da» Landvolk glaubt, daß sie in das Auge gedrungene Fremdkör­per wieder herauszuziehen vermögen. Dies ist, in­sofern von Richtigkeit, wenn«an sich bemüht, das große KrebSauge unter das Augenlid zu schieben. Der dadurch hervorgebracht«.Tränenstrom wird den Fremdkörper meist heraürschwemmen. In einem deutschen Kochbuch au» dem Jahre 1712 wird Krebs­suppe wrhl im Hinblick auf ihr« rot« Farbe als gut dem Schwindsüchtigen" empfohlen. Auch den Harzen vftker Tiere schrieb der Botts­glaube allerlei geheimnirvolle Kräfte zu. Neben Hirschherzen wurden Löwen-, Krokodil- Und Chamä­leonherzen, die allerdings nicht leicht zu beschaffen waren, gegen Fieber gebraucht- Das Herz der Hyäne sollte gegen Krämpfe, da» de» Esels gegen Fallsucht, die Winzigen Herzen von Sidechftn und Fröschen gegen Skropheln und Darmkrankheiten hel­fe«. Sogar der Hering sollte dft Krankheiftn wie dft Sonne den Rebel" zerreiben, insbeson­dere Husten vertreiben, den Hundebiß heile», die Waffe^uchtverzehren" Vorschrift hierzu war, daß* er frisch genossen oder unter die Fußsohlen ge­ben werde.