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Samstag, 21. Feber 1931.

Dr. J.

Unternehmer, ohne auch nur das geringste opfer durch ein Gesetz für jeden für die Arbeitslosen wäre ein viel vernünfti- zum allergrößten Teil wiederum die Gesellschaft, Opfer zu bringen, die Last der Krise auf an- Pflicht würde. In Deutschland hat man geres Beginnen. Die sozialdemokratischen Par- die unselige Ordnung aller Dinge, daran schuld. dere Schultern zu überwälzen. vor dem Weltkrieg ein solches Notopfer zu teien werden es an Bemühungen nicht fehlen So kommt die Arbeiterjugend auch moralisch Gunsten der Rüstungen gebracht, ein Opfer lassen, daß dieser Gedanke zur Tat werde. auf Abwege, gerät sie immer tiefer ins Elend

Jugend in Not!

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Das System der heutigen Arbeitslosen und in Verkommenheit. unterstützung ist ungenügend und ungerecht: Die hehrste Pflicht aller verantwortlichen diese Erkenntnis ist uns durch die Erfahrun gen der jetzigen Krise geworden. Der Minister Zukunftsgedankens sind, in den Reihen der Na- Stellen muß deswegen sein, sich der Jugend für soziale Fürsorge hat schon kurz nach An­tionalsozialisten und Kommunisten stehen. Jubie Möglichkeit, durch Errichtung von Staatslehr­ganz besonders anzunehmen. Der Staat hätte tritt jeines Amtes erklärt, man müßte die Wirtschaftskrise und Arbeiterjugend! it uralt und in der Jugend pulsiert junge, Be- tenden Stlaffe etwas Rechtes werden zu lassen. digt immer zum Extrem. Diese Tatsache werkstätten die Jungen und Mädeln der arbei­Vorarbeiten für eine Arbeitslosenver- Die mit aller Schärfe um sich greifende tätigung suchende Kraft; die Alten gehen bedacht- Talente, und unter der Arbeiterjugend schlum­sicherung aufnehmen, zu der nicht nur die Wirtschaftskrise, erfaßt zu einem sehr großen sam mit ihren Kräften rechnend ihren Weg, aber mern unendliche Fähigkeiten, könnte man beson­Arbeiter und der Staat, sondern auch die Teil die jugendlichen Arbeiter und Arbeiterin die Jungen... In ihnen drängt und schiebt es, ders ausbilden, ihrer Befähigung, ihrem Drange Unternehmer beitragen. Die Vorarbet nen. Sie standen immer als die Geduldeten", sie wollen stürmen, gleichviel ob ihre Sträfte Erfüllung werden lassen. So liegt ein großes, ten für dieses neue Systemt der Arbeitslosen die Hilfsarbeiter", und willenlosen Ausbeu- ausreichen, zum Ziel zu gelangen oder nicht. unendliches, weites Betätigungsfeld vor uns. versicherung sind aber langwierig, sie bedürfen tungsobjekte, welche für ein paar Bettelkreuzer Die Idee der Gewalt von Fascisten und Bolsche- Den verschiedenen Jugendorganisationen bezw. schwieriger versicherungsmathematischer Vor dem Unternehmertum Profite erschufteten, im wiken unter die Jugend geworfen, findet aus Bereinigungen, die sich zur Aufgabe gesezt arbeiten. Deswegen muß etwas geschehen, fapitalistischen Getriebe. An den jugendlichen diefen Gründen willige Gefolgschaft. Arbeitern ging teilweise durch ihren eigenen bevor es noch zur Einführung der Arbeits- understand Bir Sozialisten wissen, daß über kurz oder haben, die Jugend nicht nur zu erfassen, sondern die Organisation vorüber, fie lang, die Zeit gekommen sein wird, wo die tapi auch mit den politischen Vorkommnissen vertraut losenversicherung kommt, es müssen die Rei- wurden von ihr nicht erfaßt, blieben abseits talistische Wirtschaftsform, die für die Massen zu machen, erwächft hier eine große Aufgabe. chen für die Arbeitslosen unverzüglich ein stehn und so muß ganz zwangsläufig die Wirt der Arbeiter nichts als Hunger und Elend, Not verderben soll, dürfen wir ihr nicht den Glauben Opfer bringen schaftskrise, sie als die ersten erfassen. Tausende und Jammer übrig hat, aufhört zu bestehen. Das Daß dies möglich ist, kann hundertfach und Abertausende junge, gesunde und Träftige derzeitige Wirtschaftssystem ist außerstande die an sich selbst nehmen, dürfen wir in ihr nicht die bewiesen werden. Mean schaue sich nur an, Menschen, stehen außerhalb des Produktionspro- Menschen zu ernähren, die Unmöglichkeit seines tolzen Zukunftsideale des Sozialismus fterben was die Verwaltungsräte der großen Indu- sesses, ihr Drang zu arbeiten findet teine Befrie. Weiterbestandes ist gerade durch die entsetzlichste laffen. Ein Mensch, der an sich selbst verzwei striegesellschaften und Banken erhalten! So digung. Jugend aber hat Ehrgeiz und will schaf- und größte aller Strifen bestätigt, aber die Ar- felt, der an kommendes nicht mehr glaubt, bekommt ein Verwaltungsrat der„ Solo" fen. Der in seinen Grundfesten erschütterte Sta- beiterklasse ist sich ihrer Kraft und ihrer Größe lann nie ein Stämpfer für die sozialistische Zu­funftsidee sein. Darum ist es notwendig, daß pitalismus jedoch bietet dem Jungen teine Ge- nicht bewußt. Dafür, daß dieser Ohnmachtszu­Zündwarenwerke mehr als 60.000 Stronen, legenheit die Kräfte zu entfalten, sein können zu stand einsetzen mußte, daß die getrennten Arbei- fich alle Genofsinnen und Genossen der Bedeu der Kupferwerke Böhmen mehr als 63.000.- zeigen und so bleibt die drängende straft der Be- terfronten ein Hemmnis für die Entwicklung des tung des Jugendproblems voll und ganz be Kronen, der Königshofer Zementfabrik mehr tätigung suchenden Jugend ungenügt, brach lie- fozialistischen Zukunftsgedankens sind, muß man wußt werden. Jugend in Not!" Dieser Mahn­als 108.000 Stronen, der Berg- und Hütten- gen. Gerade aber die im Entwidlungsalter der Jugend Verständnis beibringen. Ihr, gerade ruf ist in lester Zeit oft und oft erschallt. Aber werksgesellschaft mehr als 133.000 Stronen, stehenden Jungen und Mädeln sollte man, um ihr, muß man die wirtschaftlichen und politischen befolgt, befolgt wurden die Ratschläge, welche zur Bekämpfung der Jugendnot gemach: wurden, der Českomoravská Kolben- Daněk mehr als etwas Rechtes aus ihnen zu machen, ihrem Zusammenhänge flar zu machen versuchen, da nicht. Jench immer gibt es Menschen, die die 268.000.- Stronen, der Skoda - Werke mehr Drange nachgehen lassen, Arbeit und Brot mit sie nicht den albernen und verlogenen Phra Größe und Tiefe des Jugendproblems nicht ver­als 300.000 Stronen, der Unionbank mehr als geben, damit ihnen die Zweckmäßigkeit des Le- fen von politischen Gauklern hineinfallen. bens verständlich würde. Leider aber verkennt auch heute noch ein stehen und auch nicht den leifesten Verfuch 85.000.- Stronen, der Industrialbank mehr als 115.000.- Kronen, der Eskomptebant junge Menschen, die nirgends etwas verdienen welche die Erfassung der Jugend für uns hat. hat noch immer seine Bedeutung. Die Arbeiter­Alltäglich liest man in den Zeitungen, daß großer Teil der älteren Genossen die Bedeutung, machen, es verstehen zu lernen. Der alte Grund­say: Wer die Jugend hat, hat die Zukunft!" mehr als 78.000.- Kronen, der Länderbank tönnen, arbeitslos find, am Leben verzweifelnd, Wie oft begegnet man dem gedankenlosen Argu- laffe hat nur dann Aussicht, das schwere Ringen mehr als 83.000.- Kronen, der Zivnobank Selbstmord begehen, freiwillig aus dem Leben ment eines Alten dem Jungen gegenüber:„ Was klaffe hat nur dann Aussicht, das schwere Ringen mit dem Kapitalismus zu gewinnen, wenn fie mehr als 162.000.- Stronen usw. usw. Oder scheiden. Ist es nicht grausam und denn du, du kannst die Arbeitslosigkeit leichter man sehe sich im letzten Heft der Mitteilungen furchtbar, daß junge, lebensfrohe, taum der ertragent, weil du ledig bist, für niemanden zu fähig ist, die Jugend, trotz Krise und Wirt­der Tschechoslowakischen Nationalbank an, wie Schule enwachsene Wenschen, Selbstmord be- sorgen hast." Es mag schon sein, daß Jugend an schaftselend, um die Fahnen des Sozialismus zu die Einlagen bei den Banken und Sparkassen gehen, weil sie sich im Leben nicht zurechtfinden der bestehenden Krise nicht so zu tragen hat, wie scharen und sie nicht eine Beute der im revolutio nären Gewande auftretenden erzreaktionären stiegen. Die Einlagen in den tschechoslowaki fönnen? Vielleicht, wenn man diese im Entwid- die Alten, aber das Los ist schwer und hart afeiften werden su laffen. Unseren Genossen schen Sparkassen betrugen im Dezember gelte Beschäftigung gäbe, ihnen die Zweckmäßig von den sorgenerfüllten Eltern Vorwürfe gewaltenden und gesetzgebenden Körperschaften dafür lungsalter stehenden jungen fällt aber auch die Aufgabe zu, sich in den ver 1929 18.228,000.000.- Kronen, im Novem feit des Lebens vor Augen führte, fönnte manche macht, daß der Jugendliche wohl ißt, aber nicht einzusetzen, daß der Jugend Arbeitsmöglichkeiten ber 1930 19.148,996.000.- Kronen, find also Tragödie die sich abspielt, verhindert werden. verdient, daß er jung und träftig ist und infolge- einzusehen, daß der Jugend Arbeitsmöglichkeiten geboten werden und wo das nicht möglich ist. in diesen 11 Monaten um 940,946.000.- K. Der junge Mensch, der die Zusammenhänge der dessen wohl arbeiten könnte, wenn er sich nur geboten werden und wo das nicht möglich ist, das ist um fast eine Milliarde ge- Wirtschaft und des Lebens nicht kennt, der er um Arbeit bemühen würde. Und dabei läuft der mindestens so borgesorgt wird, daß die Jungen stiegen. In den landwirtschaft füllt von Zukunftshoffnungen aus der Schule arme Bursch oder das bedauernswerte Mädel und Mädeln, die von der Arbeitslosigkeit erfaßt wurden, sich satt essen können. Das Leben der lichen Bezirksvorschußtassen tommt und ins Leben tritt, sieht all diese schönen den ganzen Tag herum, von einer Arbeitsstelle Jugend, die mit sich selbst im unklaren, unter waren die Einlagen im Dezember 1929 3ukunftsbilder zusammenbrechen: Statt daß sei zur andern, natürlich vergeblich! 3.632,371.000.- Stronen, im Dezember 1930 nicht einmal imftande für sich das Stückchen denen moralischen Schäden durch die Arbeits macht, ist hart und schwer, sie hat daher ein nem Ehrgeiz Befriedigung werden kann, ist ex Der junge Arbeiter ist aber auch verschie Not und Sorge das Entwicklungsalter 3.952,833.000.- tronen, sind also um mehr Brot zum Leben zu verdienen. So ist die Jugend losigkeit ausgesetzt. Wer Gelegenheit hat, Einsicht elementares Recht, Schuh nicht nur vor strupel als 320 Millionen gestiegen. Es niemals jung, ihr Leben stets erfüllt von grauer in die friminelle. Tätigkeit einer größeren Stadt losen Ausbeutungsmethoden, sondern auch por Sunger und Elend zu fordern. Das freundschaft­gibt also noch immer viele Menschen, die Geld Sorge und es sterben in ihr allmählich die Hoff zu nehmen, wird mit Erschrecken erkennen, daß fiche Berständnis der Alten, zur rechten Seit weglegen, die nicht wissen, was sie mit ihrem nungen auf fomprende bessere Zeiten vollständig die Eigentumsdelikte, von jungen Menschen ver­Geld anfangen sollen und neben ihnen über ab. Berbittert und rauh, vollständig gleichgültig übt, ungeheuer überhand nehmen, daß die feinen geübt, lönnte ebenfalls oftinals ungeheure. Scha 300.000 registrierte Arbeitslose, in Wirklich allen Geschehnissen um sich her, verbringen festen Salt besisende Jugend moralisch viel verden, von den jungen, unvollkommenen Menschen feit noch viel mehr. Es ist also der Zeitpunki beute große Teile der Jugend ihre Zeit. liert. Doch nicht nur die Diebstähle mehren sich abwenden. Darum muß immer wieder der gekommen, daß die Menschen mit höherem worte der extremen politischen Parteien, die die die Straßen, die nächtliche Straße der Groß- bis die Menschen sich ihrer Verpflichtung der Jugend ist aber auch impulsiv. Die Schlag in einer Bangen erregenden Form, sondern auch Mahuruf: Jugend in Not!" erhoben werden, Einkommen etwas hergeben in welcher ganze Wirtschaft mit einem Schlage ändern wol städte sind überflutet von Mädeln, die sich durch Jugend gegenüber erinnern. Form das geschieht, darüber wird sich reden len, die der Jugend goldene Berge versprechen den Verkauf ihres Körpers einige Kronen ver­laffen. Minister Genosse Bechyně meint, es und in ihnen schöne Zukunftshoffnungen wet- dienen. Dirnen" nennt sie die gesittete Gesell­wäre ihm lieber, wenn die Reichen etwas frei fen, finden in den jungen, ungeformten Geist, schaft und denkt, dabei keinen Augenblick daran, willig hergäben, als daß ihnen durch das Ge- guten Nährboden und so kommt es, daß beson daß gerade sie daran schuld ist, daß der größte London , 20. Feber,( Reuter.) Die Ergän jet Zwang auferlegt würde. Es ist aber die ders diese Parteien heute einen großen Teil der Teil dieser gar nicht beneidenswerten Mädeln, zungswahlen in Oft- Jelington endeten nach Frage, ob bei den Menschen mit höherem Ein- Jugend in ihrem Lager haben. Außerdem hat auf die Straße" gehen muß, weil man ihnen feinem von vier Parteien geführten Wahlkampf kommen soviel Moral anzutreffen ist, daß bei Motiven einen Mantel van Romantik umzu zu verdienen, genommen hat.„ Gauner" nennt Manning, der eine Mehrheit von 2277 Stimmen einer freiwilligen Spende ein Betrag heraus hängen, so daß diese Jungen und Mädeln, er- man die jungen Burschen, die in einer schwachen auf sich vereinigte. Dies bedeutet gegenüber den tommt, mit dem man wirklich helfen könnte. füllt von dem falschen Bewußtsein, daß sie die Stunde dem Drange, Geld zu besigen, nicht legten allgemeinen Wahlen feine Veränderung. Verläßlicher wäre es, wenn dieses Not Träger eines gewaltigen Ideales, eines großen widerstehen konnten, Zuchthausfrüchteln! Doch ist.

Bon 3ris Rolenfeld.

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Copyright 1930 by 2. Babiche Berlagsbuchhandlung, Berlin .

Das war Schicksal.

Surche

Franz Kern( Brüg). Labouristischer Wahlerfolg.

Wandermann, der Name Anita Bing. Nein, die Undankbarkeit dieser Bing. Was war sie Meeres das Phantasiereich des Films, jene un Die goldene Galeeren hatte nicht das Ende der Fäden in den denn gewesen? Die Tochter eines Schufters aus begreifliche Stadt, die nur Unwirklichkeit ist, Fingern, sie liefen weiter, fie verliefen sich Prag , Anna Drahozal. Statiert hatte sie, gejene zwischen Meer und Gebirge hingebettete battericht Ein Roman aus der gilmindustrie. irgendwo. Und vielleicht hatte ein jeder den hungert hatte sie, er hatte sie zum Star gemacht, Siedlung, in der nur Menschen lebten, die jich Jaden des anderen in den Händen, und war Run legt sie sich mit diesem Wandermann ins Tag für Tag verwandelten, jenes Zauberreich, ein jeder irgendwie Marionette des anderen. Ob Bett, den doch auch er aus Wien geholt, dem in dem die Sonne der Scheinwerfer nie unter das nicht ein Film wäre? ging es durch Man- doch auch er zum Aufstieg verholfen hatte. Nein, ging, Was, war dieses Berlin gegen Hollywood ! Phantastisch große Buchstaben, an das delbergs Stopf. Ein Film, deffen Helden alle nicht Schicksal, das ist alles Unsinn. Sinn und Was war aller Ruhm, der von hier ausging, Dach des Himmels geheftet. Sterne aus wären, vielleicht das ganze Leben. Nein, das Wirklichkeit war nur das Konto, Das hatte er. gegen die Berühmtheit, die von Hollywood aus­dem Unendlichen, nach menschlichem Willen zu war fein Filmt. Die Menschen wollten einen Das war feine Wahnvorstellung, wie die Dank- ftrahlte in alle Erdteile, zu allen Rassen. Man Worten geformt. Das war doch alles, wenn Helden sehen, der alle Fäden in der Hand hielt. barkeit und Treue der Bing. Das war echt, war in Bosen berühmt und in Chemnitz und in man es bedachte, auch sein Wert. Millionen Sie mußten im Stino Respekt bekommen vor der wirklich, dafür konnte man sich all diese Krea Königsberg, in Prag vielleicht, vielleicht auch in und Milliarden steckten darin, Menscheneristen- Selbstherrlichkeit des Menschen. turen faufen, wenn man wollte. Wie hoch war Bukarest , viel weiter aber reichte es nicht, und zen ohne Zahl waren daran geknüpft, und in Mandelberg ging weiter. Zu Hause war es denn? Aus Warschau waren noch zwanzig- um in England und Frankreich gesehen und be, ihrer Hand, in der Hand der Mandelbergs lagen tete seine Frau. Sie spielte nicht Schicksal, fie tausend ausständig. Ein Scheck aus Rom war wundert zu werden, bedurfte es schon besonderer die Fäden. Hatten sie aber, dachte Mandelberg, hielt keine Fäden in den Fingern, es feien denn fällig. Wieviel machte das? Anstrengungen. Da hatte man es in Hollywood das Ende des Fadens in der Hand, oder lief der die armen Fäden, mit denen sie Knöpfe an Zahlen waren in seinem Hirn, Kontoaus leichter. Man spielte feine Rolle, man ließ sich im Auto, im Strandbad, bei der Eröffnung Faden nicht nur durch ihre Finger, um weiter- nähte; die armen Fäden, mit denen er einmal züge, Biffern. zugehen, irgendwohin ins Unbekannte? Waren gehandelt hatte, in einem Keller, in einer galizi eines neuen Sinos photographieren, und die Bil fie Lenker oder waren sie nur Mittler? Regier- schen Stadt. Sie verstand nichts von seinen Ge­der wanderten wie Ahasver emig über die Erde, ten sie wirklich oder führten sie nur die Befehle schäften, seine Filme gefielen ihr oder sie gefie- Als Anita Bing ihm tage darauf begegnete, nach Jahren noch waren sie in einem versted anderer aus? Er ging an einem Kino vorbet, len ihr nicht, niemals hatte sie ihm ein Wort trug sie den Kopf hoch. Sie tat nicht verschämt, ten. Winkel zu finden, wo sie als neu galten. Wie die Bilder blickten ihn bekannt an, es war El- darüber gesagt. Ob sie wußte, was zwischen wie Mandelberg in seiner Sleinbürgerphantaste arm war die Villa im Grunewald gegen ein drid, es war der Film Entfesseltes Bolt", der Anita Bing und ihm gewesen? Ob sie es wußte, erhofft hatte, fie bekannte sich offen zu dem, was Landhaus in Beverly Hills , ein langes, weißes.. hier noch lief. Eldrid! Auch hier hatte er die ob sie es nicht wußte, ob es ihr gleichgültig war, geschehen war, und war nicht geneigt, in Demut Haus im spanischen Stil, mit Veranden und Fäden in der Hand gehalten. Und hatte sie sich ob es sie schmerzte: sie hatte nie ein Wort dar. Abbitte zu leisten. Das reiste Mandelberg von Torbogen, mit einem großen, endlosen. Garten entwinden laffen. Nun war er selbst eine Puppe über gefagt. So war das Leben nun einmal. neuem auf, er dachte schon daran, den Film, den an einem Faden, den zwei andere hielten. Die Die tieine Kaufmannstochter aus Brünn war Wandermann drehte, abzubrechen, das Geld ver­mochten jest, zwischen einem Lachen und dem nicht dazu geschaffen, es zu ändern. Auch wenn anderen, beraten, ob sie den Vorfall verschwei- ihr Gatte ein Gewaltiger des Films, ein Pro­gen oder ihn morgen triumphierend seinem gan- duktionsleiter war. Nun erst fam Mandel zen Büro, dem Atelier, der Friedrichsstraße erberg sich lächerlich vor. Daß Wandermann und zählen sollten. Wer hielt die Fädchen in der die Bing ihn betrogen war doch gar nichts gegen Wandermann war bemüht, Anita Bing bei Hand? Schicksal? Gott ? Zu einem Gott hatte den Betrug, den er an sich selbst begangen. anderen Firmen Rollen zu verschaffen, er holte er einst gebetet, das war in Galizien , das war Er mußte eine Seitengasse überqueren, ein alte Mannstripte aus seiner Lade, verwaschene Wie große Schmetterlinge flatterten die Bil noch in Brünn . In Wien hatte das aufgehört. Auto tam, der Chauffeur schrie ihn an, ob er Komödien, verbleichte Schwänke, und malte ihr der um Anita Bing, aber fie blieben nicht im Da begann man Jangjam sein eigener Gott zu denn nicht achtgeben fönnte, er habe doch Signal ihre Rollen in leuchtendstem Licht. Sie hörte leeren Raum, fie fanden Halt, die unheimlich werden, Da begann man sich der Hand des gegeben! Da erwachte Wandelberg. Ach, es ihm faun zu. Sie hatte die Augen geschlossen, mechseluolle Welt ihrer Borstellungen erhielt Schidials zu entreißen und selber Schidial zu var doch alles Unfinn. Betrug an sich selbst? fie fab gin anderes, helleres Sicht, einen großen eine feste Achse, um die sie sich drehen konnte. werden. War er es? In großen Buchstaben ein. Das Bankkonto, das er hatte, und das Glanz, daß ihre Zider brannten. Diese Stadt las er seinen Namen: Alfred Mandelberg, Bro- so schön wuchs, war fein Beirug ant fich felbst mit ihren Strämern war ihr su eng. Ihre duktionsleiter. Und darüber stand der Name Unfinn, Unsinn. Es ist nur der Merger über Träume flogen höher. Dort lag jenseits des

loren zu geben befann sich aber, rechnete. Das Geld war gut, der Film trug feinen Gewinn, mit Anita Bing war ja doch alles zu Ende warum dieses Geld fortwerfen?.

und einem eigenen Schwimmbassin, mit Nacht­festen, zu denen ganz Hollywood fam, mit Spiel­abenden über die sich die Spießerpreffe von ganz Amerika den Mund zerriz. Dort mar man wer, dort stand man im Licht, dort lebte man fein. Leben. Hier, in Berlin ? Hier diente mat nur seine Tage ab wie ein müdes, gequältes Lafttier.

( Fortseyung folgt.)