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Unser Kampf

Sonntag, 8. März 1981.

gegen Arbeitslosigkelt und Wirt­schaftskrise

Nr. 58.

Die Bürokratie jabotiert die Schulreformen!

Führer stoßen das Volk immer tiefer in den, sähe, wenn an Stelle der sozialdemokratischen überwiegender Mehrheit bekundet sie ihre un-, Abgrund. Weg mit den Juden, fort mit dem Minister Bürgerblockminister säßen. Unlängst erschütterliche Treue zur Sozialdemokratie. Marxismus  , dann wird es gleich besser wer- erst haben auf der großen Komotaner Kreis- Stundeniveit wandern arbeitslose Genossen in den. Jm Dritten Reicht gibt es Brot und konferenz die Delegierten der ärmsten Erz- unsere politischen Versammlungen, Arbeit für jedermann. auf Aus der Korrespondenz des Deutschen Lehrerbundes. gebirgsgemeinden nacheinander betont, daß es opfernste Arbeit wird bis hinab in die kleinste Der sozialdemokratische Vertrauensmann einzig und allein die vielgeschmähten Bettel- Lokalorganisation geleistet, prächtig besuchte daß mit jedem neuen Unterrichtsminister groß­Es war schon eine chronische Erscheinung, appelliert an die Vernunft. Er sagt dem Ar- aktionen" des Ministers Dr. Czech sind, die der Vertrauensmännerfonferenzen sind erfüllt von artige Schulreformpläne auftauchten. Unter­beitslosen, daß er ein Opfer derkapita- armen Bevölkernng wenigstens das nadte einmütigem Vertrauen zur Partei. Aus all richtsminister Dr. Dérer scheint nun eine listischen Ordnung ist. Man verlangt Leben retten. dem schöpfen wir die Zuversicht, daß die So- rühmliche Ausnahme machen zu wollen, von uns, wir sollen diese Ordnung jetzt fur- Die judetendeutsche Arbeiterschaft legt in zialdemokrati trop rise und Massennot das indem er diese ewigen Pläne endlich einer Ver­zerhand beseitigen. Wir aber fragen: hat uns diesen schwersten Zeiten eine glänzende Brü- heiße Ringen um die Arbeitersele siegreich wirklichung zuzuführen gedenkt. Wir haben bereits das arbeitende Volk dazu die Macht gegeben? fung ihrer hohen politischen Reife ab. Ju bestehen wird! neue Lehrpläne für Volksschulen erhalten, in den Seht ihr nicht, daß der Kapitalismus   ganze letzten Tagen wurde auch ein Entwurf neuer Erdteile, wo die Arbeiterbewegung noch in den Bürgerschullehrpläne zur Begutachtung aufgelegt Kinderschuhen stedt, trog aller Krisenerschei­den. Und nun die andere Frage: Der Kampf und an den Behrplänen für Mittelschulen wird nungen unbeschränkt beherrscht? Und wie gegen die Wirtschaftskrise selbst und die Ein- ernsthaft gearbeitet. Ueber die neuen Lehrpläne allenthalben gliederung der Arbeitslosen in den Produktions  - entbrennt ein Streit wider­schauen bei uns die Wahlziffern aus? Jm Staate wohnen gut drei Viertel armer Teu­prozeß. ist bei dem Ringen zur Lösung des Pro- sprechender Meinungen, aber wie dem auch set, blems der Wirtschaftskrise teinen moment ein Großteil alten Staubes ist abgeschüttelt fel, aber bei Wahlen gibt es nur ein Fünftel wird, so schreibt uns ein Genosse, mitunter auch von uns außer Acht gelassen worden. worden und frische, gute Luft weht aus den neuen fozialdemokratischer Stimmen. 60 sozialdemo- in den Reihen der Arbeiter nicht voll verstanden. Das nächstliegende, die produktive Arbeitslosen Bestimmungen. fratische Abgeordnete von 300, vier sozialdemo- Abgesehen davon, daß die direkten Maßnahmen fürsorge, ist gerade in den letzten Monaten zum Man will sich hauptsächlich von der alten fratische Minister von fünfzehn sollen nun zur Linderung der Not der Arbeitslosen falsch Brennpunkt unseres Handelns gemacht worden. Gedächtnis- und Lernschule abkehren, mehr die vielleicht Wunder wirken und die mangelnde gewertet werden, weil man aus der Tatsache her- Wenn sie draußen nicht den notwendigen Wider Entfaltung förperlicher und geistiger Fähigkeiten Bernunft der Wähler, nämlich die bürgerlich aus, daß alle diese Hilfsmaßnahmen unzureichend hall gefunden hat, so ist das ein lokaler Mangel, fordern, auf richtiges Sehen und Denken, auf agrarische Mehrheit, wegzaubern? Haben alle, wenig Erfolge bringt, ist man über die Frage tive Arbeitslosenfürsorge gliedert einen Teil der Schulerziehung ist mehr in den Dienst der Arbeit find, den Schluß ableitet, daß unsere Arbeit zu den man jeden Tag beseitigen kann. Die produf- flare Begriffsbildungen hinarbeiten. Die ganze die uns jetzt mit Forderungen über den Hau des Kampfes gegen die Wirtschaftskrise vielfach Arbeitslosen in den Produktionsprozeß ein. fen rennen möchten, zur rechten Zeit als Klas- vollständig im Banne zu stellen. der kommunistischen Wir fordern aber weiter: die Verkürzung der sentämpfer ihre Pflicht getan? Wir können im Ideologie. Man sagt, es muß was Großes ge- Arbeitszeit, die, sind wir imftande sie herbeizu verlangen eine ziemliche Umstellung des gegen­Gerade diese grundlegenden Forderungen Stampfe gegen die Krisennot nur soviel Macht schehen, es müsse eine ganze Umstellung der führen, den momentanen Stand der Arbeitslosen wärtigen Schulbetriebes. Diese neue Arbeitsweise in die Wagschale werfen, als uns die Arbei- Wirtschaft herbeigeführt werden, um die Arbeits- in unserem Staate fast zur Gänze beseitigen ist vor allem in überfüllten Klaffen undurchführ terklasse mitgegeben hat. Was für die Arbeits- lofen in den Produktionsprozeß einzugliedern. würde. Wir fordern weiter Herabfebung bar. Eine geschlossene Masse von 60 bis 70 in­losen geschieht, ist die Frucht unserer positi- Man ist also offenbar mit den von unserer Partei des Rentenalters, Berlängerung dern und darüber, in engen Räumen zusammen­ven Arbeit. Seine Hilfe tann angesichts bisher erreichten Erfolgen unzufrieden, vermag fie des Schulalters, wiederum zwei Forderun gedrängt, läßt mur äußeren Drill zu, feinesfalls des katastrophalen Notstandes ausreichend sein. anzusehen und wird sie deshalb auch im poli- hunderttausende Menschen in den Produktions- in felbstschaffende Arbeitsgruppen. Inwieweit nicht als Attivpost unserer politischen Tätigkeit gen, die uns bet ihrem erfolgreichen Abschluß eine individuelle Behandlung und eine Aufteilung Wer aber will, daß mehr geleistet werden soll, tischen Kampfe nicht auswerten können. Beschäf- prozeß zulaffen würde. Wir haben weiter die unsere Schulbehörden den ideellen Verhältnissen der stärke die Sozialdemokratie! tigen wir uns einmal furz mit dieser Frage. Forderung nach der obligatorischen Arzustreben, welche die neuen Lehrpläne herbei­Welche dieser Gedankengänge werden die haben wir positive Erfolge bei der beitsvermittlung, die auch jene Doppel- führen könnten, das zeigt das rigorose Vorgehen Arbeiterseele erobern? Die Sozialdemokratie Fürsorge für die Arbeitslosen zu verzeichnen oder verdiener, die aus bloßem Egoismus, ohne Not, des böhmischen Landesschulrates bei der Behand fann mit fester Zuversicht der Entscheidung haben wir hier nur mit Scheinerfolgen zu tun? einem Arbeitslosen den Platz wegnehmen, aus- lung der Ansuchen um Errichtung von Klassen. entgegensehen. Für sie spricht nicht allein das Die verschärfte Wirtschaftskrise dauert unge- schalten und auch sonst große Borteile schaffen Es wurde wohl nach außen sehr schön behauptet, Wort, sondern auch die Tat. Und wenn die fähr dreiviertel Jahre. Sie hat hunderttausende würde. Wir haben also eine Reihe flarer For- daß für eine Teilung von Klassen die Schüler­Gegner noch so lästern, die positive Leiſtung haben wir für diese hunderttausende getan und die Arbeitslosigkeit in ihrem gegenwärtigen Um- Schulen die Zahl 50, allein es liegt eine erschreck­Menschen in ihren Bannkreis gezogen und was derungen, die, vermögen wir sie zu veripirklichen, zahl 60 ausschlaggebend sei, an einklassigen der Sozialdemokratie im Krisenkampfe müssen was wäre für sie getan worden, wenn nicht wir fange vollständig beseitigen, die Entwicklung der liche Anzahl von Beispielen vor, in welchen die sie doch ungewollt anerkennen. Da ist in einen als Sozialdemokratie ihre Interessen zu ver- Wirtschaftskrise und der Arbeitslosigkeit in der Ansuchen abgelehnt werden, trotzdem in den nordwestböhmischen Städtchen durch unser teidigen Gelegenheit gehabt hätten? Wir behaup- Butunft hemmen müßten. Ob wir sie durchsetzen, laffen mehr als 60 und 70 Schüler zusammen­Wirten eine Ausspeiseaktion für die Arbeits- ten, sie wären vor dem Nichts gestanden und sie ist die Frage unserer Schlagkraft, ist eine Frage gepfercht sind. Daß es sich nicht um leere Behaup losen eingeleitet worden. Die Kommunisten haben durch die Arbeit der Sozial- der Schulung und Disziplin aller von unserer fungen handelt, jeien einige deutsche Schulorie brüllen zwar herum, diese Bettelsuppen" demokratie vor dem Hunger be- Bewegung erfaßten Menschen. Aber eines ist angeführt, die solche ,, ideale" Schulverhältnisse wären zum speien schlecht, aber sie beeilen sich wahrt werden können. Sie hatten selbst sicher, sind wir nicht imstande diese Forderungen haben. Auch die Schülerzahlen diefer ungeteilten gleichzeitig, Doppelportionen zu bekommen. dann, wenn die durch die Sozialdemokratie um zum Erfolge zu führen, reicht dazu unsere Straft Klassen wollen wir hinzufügen. Stein Bolschewit oder Hakenkreuzler hat bis- 100 Prozent verlängerte Unterstüßungsdauer zu nicht aus, dann reicht sie noch weniger zu einer her die von Sozialdemokraten erkämpfte ber- Lebensmöglichkeit. Ende ging, eine, wenn auch sehr primitive vollständigen Umwälzung unserer Wirtschaft, reicht sie nicht aus, um die kapitalistische Produt längerte Arbeitslosenunterstützung zurüdge­Es gab eine Zeit, in der es auch tausende tionsmethode in eine der Gemeinschaft dienende toiesen, jofern sie ihm die eigene Gewerkschaft von Arbeitslosen gab, ohne daß sie auch nur einen jumzuwandeln. Darüber muß man sich flar sein ausbezahlte. Und bei der Ausgabe der Lebens Heller an Unterffügung bekommen haben, wo und es hat gar feinen Sinn, Schlagworte unter mittelanweisungen des Fürsorgeministeriums man fie rüdsichtslos zugrundegehen ließ. Diese die Massen zu werfen, von denen man weiß, daß drängen sich die Nichtsozialdemokraten am Beit haben wir überwunden. Der Arbeitslose fie unter den bestehenden Machtverhältnissen nicht mird nicht mehr als arbeitsscheues Subjekt, son- realisiert werden können. Deshalb sagen wir; allermeisten vor. Das alles sieht der denkende Arbeiter dern als ein durch fremde Schuld in das Unglüd was in den Grenzen unserer Straft lag, haben vor seinen Augen abspielen. Er sieht die so- mit ihm. Dieser Wechsel der Rolle des Arbeits- Wollen wir im Kampfe gegen die Wirtschaftskrise geratener Mensch betrachtet. Man beschäftigt sich wir an direkter Hilfe für die Arbeitslosen erreicht. zialdemokratische Leistung in der Gemeinde, losen zeigt schon, daß in verhältnismäßig kurzer und Arbeitslosigkeit erreichen, durch einen erfolg Bezirk, Staat und hört dazu die hohlflingen- Zeit das soziale Verständnis der Menschen einer reichen Stampf um die von unserer Partei und den Versprechungen der anderen. Er verfolgt Wandlung unterlag. Mit welchen Mitteln her- den Gewerkschaften gestellten Forderungen. Etwas die wachsenden reaktionären Strömungen im vorgerufen, haben wir in diesem Zusammenhange anderes scheint in dieser Zeit zu tun unmöglich. Auslande und vergleicht damit die sozialpoli- nicht zu beurteilen. Bleibt also hier noch die Nicht an Programmen fehlt es uns, nicht an tischen Fortschritte im Inland. Der Instinkt Frage offen, ob wir bei unserer Stärke imstande Losungen und Parolen, was wir brauchen ist des einfachen Menschen fühlt es heraus, daß gewesen wären, mehr an direkter Unterstüßung Verständnis für die politische und wirtschaftliche für die Arbeitslosen zu erreichen. Wir sagen: Situation unserer Zeit, ist die politische Er­jest teine Zeit für revolutionäre Phantaste- Nein! Die Erfüllung unserer Forderungen zu ziehung der Massen zum Stampfe, ist die Verbrei­reien ist, sondern daß zuerst die faszistische 100 Prozent ist nur möglich, wenn unsere zahlen- terung unserer Kampffront, um die wenigen aber Welle gebrochen werden muß. Ohne viel Schu- mäßige Stärke an der Staatsmacht mehr als 50 jedenfalls glaubwürdigen Forderungen unserer lung kann sich der Arbeiter schon selber vor- Prozent ausmacht. Das ist heute nicht der Fall, Partei im Kampfe gegen Wirtschaftskrise und stellen, wie es heute in diesem Staate aus deswegen können nicht alle Wünsche erfüllt wer- Arbeitslosigkeit mit Erfolg durchzuseßen.

Don Bri8 Rofenfeld.

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B. Sch. in Dönis b. Grottau  , eine Safe mit 64 Schülern,

Kn. V. Sch. in Neustadt a. d. T.( Kl. mit 60 Sch.), Bajch. in Kutus  ( I. mit 63 Sch.), Kn.-B. Sch. in Pilsen  ( Sl. mit 61 Sch.), Kn. Bgjch. in Poderfam( Sl. mit 71 d.), M.- Bgsch. in Podersam( Kl. mit 68 Sch.), Gintl. B. Sch. in Stoleschau( aufsteigende Sl. mit 61 Sch.),

M. V.   Sch. in Bensen( Sl. mit 74 Sch.), B. Sch. in Nieder- Algersdorf( Sel. mit 66 Sch.), V. Sch. in Petschau  ( RI. mit 69 Sch.), Basch. in Petschau  ( Sel. mit 66 Sch.),

B. Sch. in Liebeschitz   bei Auscha  ( l. mit über 60 Sch.),

B. Sch. in Webrug, Schulbez Dauba( Kl. mit über 60 Sch.),

B. Sch. in Bubens( l. mit 60 Sch.), B.- Sch. in Alt- Pausdorf( Kl. mit 60 Sch.), V.- Sch. in Rička( Sl. mit 54 Sch.),

B. u. Bgsch. in Hartmanis( l. mit 60 Sch.), V. Sch. in Oberlohma  ( l. mit 81 Sch.), B. Sch. in Altkinsberg( RI. mit 60 Sch.), B.- Sch. in Schneden( l. mit 63 Sch.),

gekommen war und heute noch zwei Vorstellun-| gelder ab. Viel war ja nicht einzusammeln. Die die Türken fie umstellten. Im Türkenlager Die goldene Galeere gegeben wollte, eine nachmittags, eine abends, stinder sollten fünfzig Groschen zahlen, die Er begegnete ihnen der Wefir, der ihnen in patheti­bei künstlicher Beleuchtung, wie er ausdrücklich wachsenen achtzig. Es waren fast nur Kinder da, schen Worten riet, sich auf den Tod vorzube Ein Roman aus ber Filmindustrie, betonte. Im Hofe eines großen Bauernhauses die drei oder vier mit einem Fünfziggroschen- reiten. Der Graf war unerschroden, er bot dent sollten die Vorstellungen stattfinden. Das ver- ftüd tamen. Sie saßen mit aufgerissenen Augen Kommenden wader die Stirn, Hanswurst aber Copyrigh: 1930 by@. Soubiche Berlogsbuchbondlung. Berlin  . chrte Publikum jei geladen, das Eintrittsgeld sei da, als warteten sie eines Wunders. Der Alte zitterte ganz erbärmlich vor Furcht und ver gering, das Gebotene unübertrefflich, was den spähte verzweifelt nach Besuchern aus, die etwa sprach dem Teufel seine Seele, wenn er ihn Zerbrochene Bäume blieben, weinend gegen den Humor des Stücs, die Qualität der Ausstattung, noch tommen könnten. Die Drehorgel begann ihr retten wollte. Da war der Teufel auch schon da, Simmel starrende, zerschmetterie Aeste. Drei die Fülle der Marionetten betreffe, auch Musit Lied von neuem. Als sie das Lied zum dritten ein schwarzes Etwas fauchte auf die Bühne, Filme im Jahr, dreimaliger Aufriß zur Schöp werde gemacht; wer die Vorstellung versäume, mal beendet hatte, erscholl eine Klingel. Einen eine lange rote Zunge hing über einen dunklen fung, dreimalige Begegnung mit dem Genius werde es ewig bereuen. Eldrid bettelte, fie wollte Vorhang gab es nicht; er war längst zerschlissen Körper. Hanswurst verpfändete seine arme Die und man blieb wach, blieb Mensch. Zehn, zwölf, die Marionetten sehen, auch Ulfar gin gern, oder verkauft, wer weiß, in welcher Stunde man nerfeele. Der Graf aber lehnte es energisch ab, sechzehn Filme im Jahre, alle gleich, alle gehebt, schon aus dem einen Grund, daß der Alte ein ihn für ein Stück trockenes Brot hatte hergeben vom Teufel befreit zu werden und wurde für und man erstarrte, erstarb, wurde Marionette. paar Groschen verdiente. Der Marionettenspie- müssen. diese fromme Weigerung alsogleich durch das Die Kinder schwiegen, wurden ernst, das Erscheinen eines Schuhengels belohnt, der ihn Nicht Menschen schufen mehr, Maschinen ler ließ wieder seine Trommel erklingen, die in seine Heimat führte. Die Türken hatten das erzeugten. Baute fuhr dazwischen, die Augen des Jungen Spiel begann. Es war eine Schauerkomödie aus alten Ta- Nachsehen, und der Sultan   wußte nicht, womit Maschinen lieben nicht. Maschinen wachsen bingen an dem Fell der Trommel, wehe, wenn nicht. Maschinen fühlen nicht den Marschschritt feine Ohren mußten es büßen. Von fernher noch Desterreicher, die in türkische Gefangenschaft ge- Nun begann aber ein neues Stüd, ein Che­nicht. Maschinen fühlen nicht den Marschschritt er einen Schlag zu früh oder zu spät brachte, gen, die plump dramatisierte Geschichte zweier er des abends seinen Palast beleuchten sollte. einer Zeit. Es müßte denn eine Hand kommen, schwirrte die Trommel, grollte die Baute. Das rieten. Der eine war ein Graf und sehr tapfer; drama. Die Geschichte hatte nämtlich fieben Jahre die sie aufhält, auseinandernimmt, neu zusam- Dorf lag zerstreut, vor vielen Häusern mußte der andere, sein Diener, war Hanswurst, zap- verschlungen und die Ehefrau des Grafen sich mensetzt, umbaut. der Alte sein Liedchen singen, verschleiert gell- pelte erbärmlich und war feig. Der Türkenkaiser indessen wiederverheiratet. In großen, flingen­ten seine Worte durch den Mittag. erschien, erklärte seinem Wejir, er werde Eng- den Worten, die der Mte mit erschütterndem Eines Tages, als der hohe Mittag draußen Ms die Sonne schon tiefer stand, die Arbeit land, Schweden   und Sachsen  , diese Zusammen- Bathos deklamierte, löste der Graf alle Kompli stand wie ein unübersteigbares Spalier von auf den Feldern getan war, begann das Spiel. stellung wählte er, überfallen, alle Christen- tationen, indem er einfach den Fortbestand der Licht, dröhnte vor dem kleinen Haus eine Trom- Nahe an der Wand einer Scheune, bei den Stäl- hunde gefangennehmen, erst spießen, dann bra- alten, ersten Che erklärte. Hanstvurst aber holte mel und eine Baute. Ein alter Mann, schnee- len, aus denen Kuhbrüllen drang, hatte der ten und schließlich als Fackeln vor seinem Palast sein Weib und tanzte mit ihm, unterbrochen von weiß, gebrechlich, eingefallene Wangen, hohle, armselige Wagen des Marionettenfünstlers halt brennen lassen, um die Beleuchtung zu erspa- der Bitte um milde Gaben und um zahlreichen große, müde Augen, bearbeitete das fahle Fell gemacht. Drei Fäffer, ein Brett darüber, drei- ren. Der österreichische Graf suchte Streitkräfte Besuch der Abendvorstellung, einen Walzer. einer alten Soldatentrommel, ein barfüßiger mal hintereinander, das war der Zuschauerraum, gegen den Türkenfaiser aufzubringen, fand aber Die primitiven, ungefädyidt geführten Pup­Junge, der nur eine zerlumpte Hose auf dem Die Bühne war vor dem Wagen aufgeschlagen; nur den Hanswurst und sandte diesen als Spion pen, deren Kleidung so manches Loch aufwies, die Leib hatte, schleppte eine Baute, die fast größer ein paar zerfchliffene Tücher, an denen noch letzte ins türkische Lager. Der arme Hanswurst wurde rührend hilflose Anstrengung des Alten, seine war als er selbst, sah eifrig auf die Hände des Reste von Goldflitter hingen, umrahmten einen einem peinlichen Verhör unterzogen, gab erft Stimme zu verstellen, als Hanswurst Dialekt zut Alten, zählte die Schläge der Baute und ließ primitiv gemalten Hintergrund, vor dem ein vor, allerhand seltsame Religionen zu haben, er- fprechen, als Graf und Türtentaiser aber hoch­nach einem bestimmten, errechneten Rhythmus Spielfeld von taum einem halben Meter frei- tlärte sich schließlich bereit, ein Türfe zu werden dramatisch und schriftdeutsch zu kommen, und zwischen das Trommelgefnatter seinen Baulen- blieb. Früher einmal mußte diese Marionetten- und ließ sich den Koran   vorlesen. Seiner Ge- gar die zerbrochene hohe Stimme der zahnlosen donner stürzen. Als die Bewohner des Hauses, bühne prunkvoll gewesen sein; nun blidte nur fangennahme folgte die des Grafen. Hanswurst Frau, die den Schußengel und die Gräfin zirpte, aufgescheucht, an die Fenster eilten, die Magb mehr die Not aus ihren armen, schäbigen Kulis wurde lints, der Graf rechts abgeführt, so daß all das war erschütternd komisch. Die Stinder aus dem Stall fam, der Bauer die Art ruhen fen. Der Alte und seine Frau waren das ganze auch den Kindern nicht ganz flar wurde, wo lachten unbändig, bei den heiteren und bei den ließ, mit der er Holz für den Herb spaltete, be- Personal. Er bediente eine heisere Drehorgel, denn eigentlich das Türtenlager zu denken war. ernsten Stellen. gann der Alte in schnarrendem Singfangton ein die unausgesezt ein Lied aus einer uralten Flucht war unmöglich; Hanswurst erzählte von Marionettentheater anzufündigen, das ins Dorf Operette spielte, die Frau sammelte die Eintritts- fürchterlichen Säbeln und Kanonen, mit denen

( Fortjehung folgt.)