Nr. 65

Sette 5.

Dienstag, 17. März 1931

FRAUEN...

EINE VOLLKOMMENE SEIFE FÜR ANSPRUCHSVOLLE/ ß I

ELI DA JDEAL SEIFE

Frauen, die größte Sorgfalt auf ihr Äuße­res legen.... die anspruchsvoll und kritisch in der Wahl ihrer Schönheit«» mittel sind..... bevorzugen Elida Ideal Seife zur Pflege ihres Teints. Die wunderbar belebende Wirkung der Elida Ideal Seife.. ihr vornehm dezentes Parfum... ihre Milde und Reinheit erklären diese Vorliebe. Ein Versuch wird auch Sie begeistern!

Haus für 650 Familien! Die sozialdemotrati- sch« Magistvatsfrakiion in Amsterdam befürwortet das Projekt der Erbauung eines genossenschaftlichen Großhauses für 650 Familien. Es soll einen Bau­block von 200X168 Metern unrfasscn, und zwei ver­schiedene Wichnungstvpen enthalten von einem bezw. zwei Wohnzimmern, aber mit je drei Schlafzimmern, einer Küche und einem Baderaum. Alle Wohnun­gen sollen Zentralheizung und Warinwasserversor- gung erhalten. Ferner ist eine Telefonzentrale, ein* Ründfunkverteilungszemrale, eine elektrische Staub- saugerzentral« und«ine allgemeine Müllschluckein- richtung geplant. Die Läden in dem Block, der sie­benstöckig ausgesührt werden soll, werden lediglich Genossenschaftsläden sein. Alle Bestellungen aus den einzelnen Wohnungen sollen halbstündlich durch eine Laufbahnanlage in di« Wohnungen Erledigung fin­den. Durch den genossenschaftlichen Einkauf wird «in Teil des Mietpreises, der durchschnittlich 10-35 Gulden die Woche betragen soll, wieder eingespart. Der ganze Block kostet vier Millionen Gulden(4V Millionen). Als Bauzeit sind zwei Jahr« be­rechnet.

Die klllwilklung der Nachrichlen- befSrderung. Sin Besuch im Berliner Reichspostmuseum. Di««eisten Deutschen , auch di« Berliner , wissen gar nicht, daß es ein Reichspostmuseum gibt. Daher ist es auch so schlecht besucht, und dabei ist ein Gang durch das Museum lehrreich und interessant. Die reichhaltige Sammlung ist chronologisch geordnet und gibt ein wunderhübsches Bild von der Art und Weise, wie di« Menschen sich im Laus der Jahr­tausende verständigt haben. TaS erst« waren Grüße, die man mündlich durch Boten überbringen ließ, später schickte man Symbole, bis dann um das Jahr 3000 v. Ehr. Geburt der Ehinakaiser Tschang- Ki die Knotenschrift einführte. Die Erfindung der Schrift erspart uns derartig« Umständlichkeiten. Man schrieb auf Stein und Holz(Runen) und auf Tierhäute, doch wurden letztere bald durch die Papyrusrolle verdrängt. Sie war sehr haltbar, aber auch sehr teuer, weshalb findige Köpfe nach Ersatz­stoffen suchten. Man verfertigte mit Gips über­zogene Holztafeln, dann zusammenklappbare und verschließbare Wachstafeln. Bereits im 12. Jahrhundert n. Chr. gab es weder Holztafeln noch Wachstafeln, auch das in­zwischen aufgekommene Pergament verschwand lang­sam und wurde durch das billige Papier verdrängt. Es wurde zuerst aus Bast uttb Baumwolle, später aus Leinwand, Lumpen und Hrlzfasern hergestellt und erschien während der Kreuzzuge, wahrscheinlich um das Jahr 1100 in Europa . Für das neue Material mußte man auch neues Schreibzeug an­fertigen. Den Griffeln folgte daö Rohr und der Pinsel, zuletzt der Federkiel. Auch schrieb man jetzt mit Tinte, die wir seit dem 4. Jahrhundert kennen, die aber vorher kaum benutzt worden war. Di« Stahlfeder ist erst 1818 in England erfunden worden. Briefumschläge find sehr alt. Bereits um das Jahr 2000 v. Chr. hatten die Aegypter wundervolle Kuverts, im Mittelalter nähte man die Brief« in Leinwandsäckchen ein. Der Siegellack kam erst Mitte des 16. Jahrhunderts in Gebrauch und verdrängte die Wachsoblate, während die gummierte» Siegel­marken eine ziemlich moderne Erfindung darstellen. Zur Beförderung von Briefen braucht man in erster Linie gute Straßen. Das erkannten die Perser früh und ihre Straßennetze waren vorbild­lich, ihre Poswerbindung allerdings auch. Rom kontrollierte in der Blütezeit ungefähr 76.000 erst­klassig in Stand gehaltene Straßen. Das erste Nachrichtenmaterial war der Mensch selbst. Aber schon im frühen Altertum kennen wir berufsmäßige Postläufer, die sich die Gänge je nach der Ent­fernung bezahlen ließen. Sie nahmen manchmal für viele Leute gleichzeitig Briefe mit und wurden dadurch die ersten Briefträger. Nun brauchte nur noch jemand die Sache zu finanzierest und die erste Post war fertig. Im Laufe der Zeit wurde alles benutzt, was denkbar ist, um Briefichaften zu be- sördern, Schiffe und Kamel«, Maultiere und Pferde, Wagen und Schlitten, Dromedare und Reiter. Die ersten Wagen waren zweirädrig. Aus der Geschichte des Mittelalters kennen wir die Botenanstolten, die besonders dem Verkehr

zwischen Bistümern, Klöstern, Abteien und Hoch­schulen dienten. Die ersten wirklichen Briefträger waren die Bettelmönche, die gegen Verabreichung eines Mittagessens auch für Privatpersonen Post beförderten. Daneben wanderten die Klosterboten und Universitätsboten durch die Lande, bald ver­drängt durch die Metzgerboten, die auf ihren Wagen sogar Pakete beförderten. In Süddeutschland muß­ten die Metzger die Post kostenlos befördern. Dafür waren sie steuerfrei! Um sich bemerkbar zu machen, blies jeder Metzger, sobald er den Markt einer Stadt erreicht hatte, in ei» Horn. Aus diesem Brauch hat sich dann die Benutzung des Posthorns entwickelt. Mit bestimmter Pünktlichkeit der Ab­holung und Ablieferung der Post konnte man erst rechnen, als die Hansa ihre großen Botenzüge durch das ganze Reich einrichtete. So war die Zeit reif geworden, in der endlich ein Mann den ganzen Postbetrieb organisierte. Franz de Tassis war es, der Kaiser Maximilian im Jahre 1516 anbot, die ganze kaiserliche Post gratis zu verschicken, wenn ihm die Einnahmen aus der übrigen Post garan­tiert würden. Tassis, dessen ölachfahren den Namen und Titel der Fürsten von Thurn und Taxis er­hielten, bestellte in 100 deutschen Städten Post- msister und erhob ganz bestimmte Portosatze Der Betrieb rentierte sich bereits im ersten Jahre mrd die Herren von Thurn und Taxis sind dabei sehr reich geworden. Bald aber übernahm der Staat dieses rentable Geschäst. Der Große Kurfürst war der erst«, der von Memel nach Cleve seinen eigenen Staatsdienst einrichtete und sich von den Herren Thurn und Taxis unabhängig machte. Damals brauchte ein Brief von Rom nach Madrid 24 Tage, die Reise selbst 18 Tage. Jetzt erhielten dir Postbeamten auch Uniformen. Bi» zum Iah« 1825 besaß di« Post überall eigene BcrkehrsmitteL Erst als die Eisen­bahn auflam, mußte sie sich dieser als BeförderungS- mittel bedienen. Heute kennen wir Bahnpostwagen, Paketdampfer und so weiter. Doch auch die Luft blieb nicht verschont. Brieftaubenposten sind recht alt, aber auch Ballonposten spielten bei belagerten Städten oft eine große Rolle. Man suchte immer mehr, die Beförderung zu beschleunigen. 1854 er­fanden Czalei und Clarke dieBeförderung von Paketen durch Lustdruck", was wir heute Rohrpost nennen. Inzwischen war die Telegraphie eingeführt worden, nachdem uns Samuel Morse seinen Tele­graphen und sein System geschenkt hatte. Zwanzig Jahre später baut« Philipp Reis das erste Tele­phon, seit 1876 kann man in Deutschland tele­phonieren. Das alles kann man im Postmuseum finden. Man kann stundenlang durch di« Räume wandern,

Dr. Antonio Pag ad or, der kürzlich beim Ver­lassen eines Schisse» in Valparaiso (Chile ) einen geheimnisvollen Tsd ffünd, war«in Gelehrter von. Weltruf..' Seit. Jährest aalr ex als einer.der bedeutendsten internationalen Spezialisten aus dem Gebiet« der Rauschgiftbskämpfuug, und in Erkennt­nis dieser seiner Bedeutung hatte ihm der Böller­bund ein« wichtige Mission in Amerika anvertraut, die ihn, so versichern di« Freund« des Verstorbenen, in den sicheren Tod führen mußte Dr. Pagador, der aus Madrid stammte, erwarb sich schon in der spanischen Hauptstadt groß« Ver­dienste um die Rauschgislbekämpsung. In den Krei­sen der spanischen Intellektuellen macht« sich nach dem Kriege der Kokaingenuß besonder» gefährlich be­merkbar. Sehr viel« Künstler und bekannt« Schrift, sleller haben den von Dr. Pagador eingeführten Ent­wöhnungskuren ihre Gesundheit und ihr Leben zu verdanken. Während seiner Tätigkeit als praktischer Arzt sah Dr. Pagedor ein, daß«ine erfolgreiche Be­kämpfung des Uobels nur durch die Ausrottung der Wurzeln, des Handels mit Rauschgiften selbst, sich ermöglichen ließe. Ter jung« spanische Arzt stellt« sich dem Völkerbund« zu dieser Aufgabe zur Ver­fügung. Schon bei der bekannten Opiumkonserenz in Genf spielte er ein« bedeutend« Roll« Schließlich erhielt er vom Völkerbund « den offiziellen Auftrag, den Rauschgifthandel in Amerika , besonders in Lateinamerika , zu überwachen und die zu ermitteln­den Agenten den Behörden zur Bestrafung auszu- liefern. Dr. Pagador machte sich an die Arbeit, di« mehr

ohne müde zu werden. Das wertvollste ist natürlich die große Briefmarkensammlung, die auf mehrere Millionen Mark geschätzt wird. Die Entwicklung des menschlichen Geistes hat Triumphe gefeiert. Hier sieht man, wie lange man dazu brauchte und wie die einzelnen Etappen aufeinander folgten und aus­einander hervorgingen Wer wollte leugnen, daß ein Gang durch solch Museum uninteressant sei? Und trotzdem ist das Reichspostmuseum das am wenigsten besuchte Museum des ganzen Reiches. E. R.

der eines Detektivs als der eines Arztes entsprach. Bald hatte er ermittelt, daß die ganz« Küste des Stillen Ozeans von. San Francisco bis nach- Valpa­raiso di« heimlich« Eingangspforte der Rauschgift« darstellte. New Kork fft der Umschlagsplatz^ von wo die Ware aus den Händen der chinesischen Lieferan­ten an die amerAanischen Konsumentenvertreter ,vet- lergeleitet wird. New Aork gilt als Zentrum für den Rauschgiftschmuggel. Aber auch Panama , der Zufluchtsort vieler lichffcheuer Existenzen, besitzt«ine groß« Anzahl heimlicher Lager. Im Chinesenquar­tier von Havanna stieß Dr. Pagador ebenfalls auf bedeutende Verstecke geschmuggelter Ware. Bor allem sind es die Gelben, die di« Faden der Orga­nisation in Händen halten. Ein« gcheimnisvolle, ge­fährliche Organisation, di« ihr« unt«rirdschen Verbin­dungen zu den Polizei- und Zollbeamten überall in der Reuen Welt von Alaska bis hinunter zum Feuer­lande besitzt, und der entgegenzutreten sicheren Tod bedeutet. Dr. Pagador hatte den Mut. die Bekämpfung des Rauschgifthandels trotz allen Warnungen doch zu unternehmen. Bon Valparaiso, seinem Hauptquar­tier, aus, bereiste er alle amerikanischen Staaten, um zunächst Material zu sammeln. Dann ging er zum Angriff über. Er veranlaßt« die Behörden zu streng, ster Ueberwachung. Er ließ heimlich« Lager beschlag­nahmen. Spezialbeamte wurden eingestellt. Ein ganzes Netz von Agenten legt« sich um die mächtige Schmugglerorganisation. Tas einige Loch darin stellte Peru dar, deffen Präsllrent Leguia üch weigerte, die Anweisungen Dr. Pagadörs zu befol ­

gen. Run kam di« Revolution in Peru , und Leguia wurde gestürzt. Sein Nachfolger schloß sich den Ver­einbarungen an, und damit kam es zur Katastrophe. Die amerikanisch« Rauschgift-Maffia stand vor der entscheidenden Niederlage sie beschloß, den gefähr­lichen Gegner aus dem Wege zu räumen. Dr. Pagador macht««8 seinen Feinden, leicht Er ging mit einer Tollkühnheit vor, die«in Spiel mit dem Feuer bedeutet«. Er besuchte bei Nacht un­allein di« Schlupfwinkel der Schmuggler; auf der' Insel Martinique entging«r nur durch einen besonderen Glückszufall einem Mordänschlage. AlS er vor kurzem in New Jork weilt«, wurde er Tag und Nacht von geheimnisvollen Agenten verfolgt und beobachtet. Er beschloß, heimlich abzureisen. In das Boot, das ihn an den Dampfer nach Valparaiso brächt«; sprang im letzten Augenblick ein unbekann­ter'Mamr der Mörder oder sein Komplize, so ver­sichern die Freund« des panischen Arztes.- Zunächst nahm di« Fahrt ihren völlig programmäßigen Ver­lauf. In Colon(Panama ) hatte der Dampfer einen kurzen Aufenthalt.» Dr. Pagador ging an Land und trank ein Glas Milch, das ihm ein Stra- ßenhäMer verkaufte. Von diesem Augenblick an stellten sich di« ersten Bergiftungserscheinungen bei ihm ein. Alle Gegenmittel erwiesen sich als unwirk­sam. Als das Schiss in Valparaiso landete, wurde Dr. Pagador auf einer Bahre an Land getragen, Er starb wenige Minuten darauf. Di« Todesursache? Wahrscheinlich war in die Milch eins der unheim­lichen, nicht wahrnehmbaren amerikanischen Pflan­zengift« gegossen worden. Dieser Ansicht sind wenig­stens di« spanischen Aerzte Dr. Gomez Silva und Dr. Mendez Rune z, di« den Toten obduziert haben. Der positive Nachweis einer Vergiftung ließ sich je­doch nicht erbringen.... In der ganzen spanisch sprechenden Welt hat der Vorfall große Erregung hervorgernsen. Der Völker­bund hat die peruanische und di« chilenische Regierü.tg um Berichterstattung evftrcht. Es erscheint zweifel­haft, daß die Untersuchung neue Tatsachen über den rätselhaften Tod des spanischen Arztes zutage för­dern wird. Die amerikanischen Rauschgifffchmuggler haben einen vorübergehenden Erfolg zu verbuchen. Ihr gefährlichster Gegner hat den Kamps ausgeb:n müssen.

Opfer der 9Utu|i|giftMamvfnng.

Str Rrkordlöaser. Nach einer wahren Begebenheit. Au der Straßenecke steht ein Liebespaar. Sie ist 16. Man kann sehen, daß sie in einer Färberei arbeitet, denn ihre kleinen Hände find hinauf bis zu den Gelenken ganz blau ge­färbt. Er«ft Sportler, das sieht man ganz deut­lich an seiner Mütze, die das eine Auge fast verdeckt, man siehts auch an seinen grauen Kniehosen und den Schuhen mit den«lachen Absätzen. Tagsüber ist er Bankbote. Abend aber trainiert er mit zäher Ausdauer und Fanatis­mus in einer öden Allee vor den Toren der Stadt. Er läuft. Seine kleine Freundin möchte lieber mit ihm ins Kino gehen, aber er kennt nur einen Traum den Rekord beim 10-KiIo- meterlauf zu schlagen. Er wohnt zusammen mit seiner Mutter in der siebenten Etage. Die Mr, di« übrigens nicht einmal alt ist, sondern nur ausgemerpelt, kocht chm jeden Morgen seine Suppe Knochen­brühe mit etwas Gemüse. Die nimmt er in einer Flasche mit auf die Arbeit und ißt si« kalt, in einer' entlegenen Ecke. Die Alte geht waschen. Abends möchte sie so gern zusammen mit ihrem Jungen am offenen Fenster fitzen und dem Radio des Nachbarn lauschen, während es in der engen Gasse stiller wird und man un­

ten vor der Haustür scheu kann, wie die Pfört­nerin frffche Luft schnappt. Aber ihr Junge geht nun mal jeden Abend aus. Wohin gehst du?" Nur ein bißchen aus!" Mehr sagt er nicht. Sie bleibt allein zu­rück, setzt sich an den ausgebrannten Herd und denkt an ihre Toten. Jetzt ist es säst dunkel. Die Nacht ist blau. Der junge Mann steht auf einem öden Platz. Schnell entledigt er sich der Weste und Hosen und versteckt sie hinter einer klemen Holzbude. Jetzt hat er nur noch ein ganz leichtes gewebte- Hemd an und kurze Leinenhosen, wie man sie zum Laufen benötigt. Er spannt die Muskel« läßt sie spielen und findet, daß er stolz darauf sein kann. Daun blickt er auf die dicke silberne Uhr, die seinem Vater gehört hat und die er als kleines Kind so gern betastet hatte. Es ist 10. Er atmet ganz tief und fängt an zu laufen. Durch die dünnen Sohlen schneidet das Steinpflaster., Bon Stirn und Nacken falle» schwere Schweißtropfen. Das Blut hämmert in den Schläfen. Mit zurückgeworfenem Kopf und dem Taschentuch zwischen den Zahnen läuft er läuft. Wer noch nie war chm der Rekord so un­erreichbar erschienen wie an diesem Wend. Im­merzu muß er an seine alte Mütter und an seine junge Freundin denken. Beide sind so enttäuscht.

weil er sie immer allein läßt und weshalb tut er das eigentlich? Warum? Warum opfert er eigentlich ihre bescheidenen Freuden für ein Sportsideal, das er doch nie erreichen kann? Jetzt bleibt er einen Augenblick stehen, um lies zu atmen. Da entdeckt er in geringer Ent­fernung vor sich eine Frau und einen Mann. Leise aber heftig fallen die Worte zwischen den bewen. Die Worte werden schärfer sie zffchen plötzlich erhebt der Mann seine Hand er will drauflos schlagen aber das Weib zieht einen Revolver ein Schuß der Mann wälzt sich am Boden und sie entflieht in die Dunkelheit. Schon nach verblüffend kurzer Zeit tauchen Polizisten aus Rädern auf, als kämen sie aus einer unsichtbaren Versenkung. Der eine richtet den Mann auf, der mit dem Tode ringt. Der andere entdeckt den jungen Burschen, der zitternd vor Schreck an einem Baum Halt sucht. Ein scharfer Pfiff. Roch zwei Polizisten erscheinen. Und jetzt stürzen sie sich alle auf den ver­dächtigen jungen Mann. Aber haste nicht ge­fehlt ist er ihnen entwischt. Wie ein Hase den verfolgenden Hunden. Tie Polizisten hinter ihm her, sie haben die Räder hingeworfen er ist ihnen aber zu schnell. Eine mrze Verfol­gung zu Fuß, dann laufen sie wieder zurück, holen die Rcwer und hinter ihm her los> Er läuft zwischen Billengärten umher, eine

Uhr schlägt einhalb elf. Bor ihm taucht ein blaues Schild mit weißer Schrift auf.Nach Versailles : 12 Kilometer". Er läuft wie ein Besessener, kaum daß er die Steine fühlt, die durch seine Schuhe schneiden. Er fft unschuldig das weiß er ja aber feine Nerven haben einen Chok bekommen er wird ja verfolgt verdächtigt hat den Schein gegen sich nur seine Schnellig­keit kann ihn retten. Seine Brust arbeitet wie ein Blasebalg er läuft und läuft vor sei­nen Augen stieben Funken er läuft und läuft. Er läuft immerfort. Hinter ihm ebbt der Lärm ab. Die Verfol­ger scheinen es aufgegeben zu haben. Jetzt ist es ganz still. Er macht den letzten Sprung und fällt am Straßenrand um. Er ist vollkommen ausge­pumpt. Da schlägt eine Uhr elf. Im Mondenlicht sieht er ein blaues SchÜd:Versailles ." Versailles! Er erhebt sich. Wankt. In sei­nem Kopf hämmert es, Versailles !? 12 Kilo­meter in 30 Minuten!? Ist das wahr? Ist das möglich? Auf einmal fft ihm, als täte die Zukunft sich strahlend und ruhmreich vor ihm auf und er segnet den panischen Schrecks», der ihm das brachte, worauf er zu hoffen kaum gewagt hatte den Rekmb. (Aus dem Französischen von Ml. H.)