«r. 71 Dienstag, 24. Mär, 1931. Seit« 5. Rund um die Frau. Dir Fra « Abgeordnete. Ich sitze beim Friseur-- Ondulation de» Bubi­kopses. Herein stainpft eine große, kräftig geformte Dam«, solide Sache, langes Kleid, langer Mantel, feste Schuhe an den breiten Füßen, verkündet mit entschlossener, allen vernehmlicher Stimme, sie habe nur fünfzehn Minuten Zeit, müsse sofort bedient werden. Ihr« Energie erreicht dar Gewünschte, trotz oer besetzten Mittagsstunde sitzt sie schon neben mir auf dem Frisierstuhl. Der Vorhang zwischen uns er« laubt einen Durchblick, ich sehe mit Interesse unter dem Hut einen edel zusammengelegten festen Zopf zum Vorschein kommen Ich sehe weiter mit Erstaunen, wie dieser Zopf sein säuberlich mit vielen Haarnadeln zusammen in eine Schal« gelegt wird. Ich höre die immer gleich laute und gewichtig« Stimm« der Unbekannten von einer Sitzung um vier Uhr sprechen, höreReichstags, hör« die eiligen Befehle betreffs Pudern, Bürsten, Brennen, sehe endlich wie zuletzt der Zopf schwungvoll auf das Ganze gesteckt wird, ebenso eilig, wie sie gekommen, rauscht sie zum Lokal hinaus Ich aber frag« leise»nein nettes blondes Fräu­lein:Sagen Sie, wer war das doch, die Dam« kam mir so bekannt vor?" und ebenso leise antwor­tet sie:Das»var di« Reichstagsabgeordnet« 1., sie mutz wohl von den Rechtsparteien sein, den»» sie hat mir neulich gesagt: Die Frauen von den Linkspar­tei tragen all« einen Bubikopf, aber ich trage mit Stolz meinen Zopf, denn man muß seine vaterlän­dische Gesinnung doch auch nach außen beweisen!" * Damenbinde«. Die westdeutsche TageszeitungDer Mittag" be­richtet über einen Frauenmord in Krefeld : Die Täterin muh der Ermordeten sehr nah« gestanden hoben, was sich daraus ergibt, daß die Wilhelmine Leppers den Besuch in das Wohnzimmer geführt hat, obgleich auf dem Kamin vier Damen­binden lagen, die sie bei ihrer strengen Lrbensauf- sasiung wohl fortgenommen haben würde, wenn es sich um einen Herrenbesuch gehandelt hätte." Das sind mal endlich«in Paar originell« In­dizien! O Zucht. .Herr und Frau von Zitzewitz-Weedern sind durch die Geburt eines gesunden Knaben erfreut worden,«in« Nachricht, die bei allen deutschen Pferde­züchtern freudigen Widerhall finden wird." Mit zunehmender Arbeitslosigkeit wird auch in den Bereinigten Staaten der Frage der Ar­beit der verheirateten Frau sowie dem allgemei­nen Problem der Frauenarbeit und des Doppel­verdienstes wieder größere Aufmerksamkeit ge­schenkt. Auch in den 11. S. A. ist man in weiten Kreisen der Ansicht, daß Doppelverdienst in Fäl­len, wo Mann und Frau zusammen für ihren Haushalt ein über dem Durchschnitt stehendes Gehalt verdienen, in Zeiten der Arbeitslosigkeit unsozial ist. Andererseits weiß man aber auch, daß man auf dem Gebiete des.Doppelverdienstes der nicht allein ein Problem der Arbeit der verheirateten Frau ist! mit so vielen beson­deren Umständen und Verhältnissen zu rechnen hat, daß die Aufstellung allgemeiner Regeln kaum möglich ist. Endlich steht fest, daß Doppel­verdienst Verheirateter meistens nur in Fallen vorkommt, wo es sich darum handelt, ein unzu­längliches Einkommen zu ergänzen. Dies galt in den Bereinigten Staaten in normalen Zeiten und in Zeiten der Hochkonjunktur, uird dies gilt natürlich in den gegenwärtigen Zeiten der Wirt­schaftskrise und Arbeitslosigkeit noch viel mehr. Abgesehen von der speziellen Lage, wie sie im Augenblick zu verzeichnen ist, muß jedoch die Arbeit der Frau gleichviel ob sie verheiratet ist oder nicht immer wieder im Rahmen der allgemeinen Entwicklung auf lange Sicht beur- teilt werden. 2tur dann kann man feststellen, welche Tendenz stärker ist ccks unsere Urteile und Borurteile. Betrachtet man die Berhältnisse von diesem Gesichtspunkt aus, so kann man im Falle der U. S. A. , deren industrielle und gesellschaft­liche Entwicklung, in den letzten Jahren für Europa in mancher Hinsicht zwangsläufig zum Maßstab für seine eigene Zukunft geworden ist, feststellen, daß die Grupp« der in Arbeit stehen­den verheirateten Frauen seit dem Jahre 1890 verhältnismäßig schneller gewachsen ist als die ganze Gruppe der arbeitenden Frauen über­haupt. In einer einzigen Generation nahm die Gesamtzahl der beschäftigten Frauen um 150 Prozent, jene der in Lohnarbeit stehenden ver­heirateten Frau um 270 Prozent zu. Prüft man die Lage in den einzelnen Er­werbszweigen, so zeigt sich, daß die Zahl der'er­werbstätigen Frauen in der Landwirtschaft so­wie im Hausdienst zurückging, während die ent- sprechende Zahl in der Industrie, im Handel, Gewerbe, Transportgewerbe, öffentlichen Dien­sten usw. gewaltig zunahin. In den 10 Jahre»» 19101920 nahm die Zahl der erwerbstätigen verheirateten Frauen im Bürodienst um nahezu 300 Prozent zu. In den freie« Berufe» stylte sich die Zunahme auf 60 Prozent, in den öffeitt- lichen Diensten auf 70 Prozent. Die größte Zu­nahme entfällt auf die Industrie. Die Zahl der erwerbstätigen verheirateten Frauen»rahm hier um mehr cus 100.000 zu, insgesamt sittd in der Industrie zur Zeit nahezu.«ne halbe Million verhetrateter Frauen beschäftigt. Im Jahre 1920, d. h. am Zeitpunkt der SNassenmSrver. An» 13. April wird in Düsseldorf der Prozeß gegen den Massenmörder Kurien beginnen. Er wird voraussichtlich eine Woche dauern. Es handelt sich un» die Klärung von neu.» Morden und sieben Mordversuchen. Insgesamt sind 300 Zeu­gen geladen. Es liegen rund 30 Sach­verständigengutachten vor. Der Prozeß Kürten . Als im August 1929 die urtheimlichc Mordserie in Düsseldorf begann, tappt« die Polizei voll­ständig im Dunkeln. Zuerst folgte»» einige Messer- attentate. An ein und demselben Tage wurden ein junger Mann, eine 30jährige Frau und«in 16jäh- riges Mädchen, Ella Goldhausen, von dem Unhold meuchlings niedergestochen. Eine Woche später fand man in Tüsseldorf-Flehe in einem Gemüsegarten die Leichen von zwei Kindern. Bei beiden war der Hals durchschnitten. Außerdem bedeckte»» ihre Kör­per zahlreich« Messerstiche. Am selben Abend wurde «in junges Arbeitermädchen von demBauchaus- schlitzer", wi« d«r Unbekannt« allgemein genannt wurde, erstochen. Die Polizei suchte fieberhaft nach dem Täter, doch ohne jeden Erfolg. Und das Morden uno dir Messerstecherei nahm ihren Fortgang. Bis endlich «in gewisser Johann Straußberg als der mutmaß­liche Täter verhaftet wurde. Aber auch nach dieser Verhaftung hörten di« Morde nicht auf. Erst nach allerlei Irrungen und Wirrungen gelang es, des tatsächlichen Mörders in der Person von Kürten habhaft zu werden. Run stellte sich heraus, daß die­ser Kürten wie unglaublich«s auch klingen mag schon seit fast ztvei Jahrzehnten Verbrechen auf Verbrechen häuft« und während dieser, ganzen Zeit unbehelligt blieb. Jetzt soll der Prozeß die noch un­aufgeklärten Geheimnisse lösen. Der Fall Kürte« ist aber in der Geschichte der Kriminalistik nicht allein dastehend. In den Jahren 1924/25 stand ja Deutschland sozusagen im Zeichen der Massenmörder, und auch in anderen Ländern gab «S zahlreiche solche Fälle. Haar»««Denk». Im Jahre 1924 erregt« der Fall des Massen­mörders Haarmann ungeheures Aussehen. Die­ser gab zu, etwa 40 Morde begangen zu haben. Allerdings konnte« ihm nur 27 nachgewiesen werden. Noch fLrchterlicher war der Fall Denke, der sich einige Monat« später ereignet«. Denke aus Mün- sterberg, der seinem Leben durch Erhängen ein frei­williges Ende bereitet«, hatte seine scheutzsickM Mordtaten schon seit 1906 betrieben. In seiner Be­hausung fand man das gepökelte Fleisch seiner Opfer und auch das konserviert« Fett. Aus der Haut sei­ner Opfer, die zumeist HandtverkSburschen waren, verfertigt««r Hosenträger und andere GebrauchS- gegenstänbe. Er war in dem Städtchen, wo er lebt«, «in angesehener Bürger, und niemand mutete ihm olche Schrecknisse zu. Denke war aber nicht nur ein Massenmörder, er war auch ein ordnuirgSliebender Mann. Er führt« über seine Opfer mit außer- ordentlicher Genauigkeit Buch und votiert« ein« jed« Einzelheit: auch de» mutmaßlichen Todestag und di« Namen seiner Opfer. Die List«, die in seiner Wohnung versteckt aufgefunden wurde, enthielt nicht weniger als 30 Namen. Der erst« Mord geschah am 21. Feber 1903. Nu»» folgte ein« Pause von sechs Jahren, und dann stieg di« Zahl der Mord« un­aufhörlich. BrücknerAngersteiA. Im Jahre 1928 hatte Hassenberg bei Koburg ein« traurige Sensation. Der N jährige Korbmacher Brück»»«r durchschnitt di« Kehle seiner von ihm ge. trennt lebenden zweiten Frau in Lindenberg bei Sonnenberg, kshrte dann in sein Heimatdorf zurück u»»d ermordet« dort fein« 71jährige Mutter, seine 41 Jahr« alt« Schwester, deren Ehemann ur»d die fünf Kinder dieses Ehepaares, vier Mädchen und «inen Knaben. Nachdem er seine grausige Tat voll­bracht hatte, verübt« der Mörder Selbstmord. letzten Volkszählung, lagen die Berhältnisse so, daß von bei» 8.5 Millionen erwerbstätigen Frauen nahezu 2 Millionen verheiratet waren. (Dabei sind die Frauen, deren Tktnn ge­storben ist, die von ihrem Mann' ge­schieden sind bezw. getrennt von ihm leben, nicht inbegriffen.) Bon vier erwerbstäti­gen Frauen war durchschnittlich eine Frau ver­heiratet. Bon 11 verheirateten Frauen war eine außerhalb des Hauses erwerbstätig beschäftigt. Unterdessen ist im Jahre 1930 eine neue Volkszählung vorgenommen worden. Ihre Nc - sultate sind noch nicht bekannt; schon jetzt teilt jedoch das Frauenbüro der Bereinigten Staate« mit, daß sich der Prozentsatz der erwerbstätige« ! verheirateten Frauen als noch größer Herausstel­len wird. In einem industriellen Staat wie Massachusetts sind nahezu 100.000 verheiratet« Frauen erwerbstätig(1 verheiratete Frau auf 5 erwerbstätige Frauen über 15 Jahren). Der Prozentsatz der erwerbstätigen verheiratete« Frauen ist in Städten der Textilindustrie noch diel größer. So stellen z. B. die verheiratete» Frauen in Lowell, Fall Ri»)«r und New Bed­ ford ein Biertel und manchmal sogar ein Drit-' tel aller erwerbstätigen Frauen. AuS allen bis jetzt bekannt gewordenen An­gaben auf Gru»»d der Volkszählung des Jahres 1930 kann ersehen werben, daß aus lange Sicht die Zahl der erwerbstätigen Frauen und insbe­sondere die Zahl der verheirateten erwerbstäti­gen Frauen allgemein zunimmt. Richt weniger grauenerregend»var das Drama in H a i g e r, das etwa einen Monat später erfolgte. jAngerstein, ein scheinbar völlig korrekter Mann, der in guter Vermögenslage lebt«, ermordet« acht Personen, sowohl fein« Familie als auch das Büro­personal, das mit ihm in einem Haus« lebte und verletzte sich dann lebensgefährlich, um den Verdacht von sich zu lenken. Dies« Mordtaten wurden, wi« die Untersuchung ergab, mit einem unglaublichen Raffinement durchgeführt. Er zündet« nach den be- gairgenen Morden das Haus an, um auf diese Weise ein« jede Spur zu verwischen. Angerstein bereitete alles auf das Genaueste vor, aber beging dennoch einige Denkfehler. Er wechselte nach der Tat nicht seinen Anzug, und es ist ihm entgangen, daß fast sämtliche Blutspritzer an der Hose nur etwa bis Kniehöhe reichten, also in einer Gegend, wo er selbst keinerlei Verwundung zeigte. Ebenso ließen sich aus den mikroskopischen Aschenresten, die man im Müll fand, die llcberrest« von solchen Geschäftsbüchern nachweisen, deren Ver­brennung Angerstein hochwichtig erschien, da eben diese Bücher sein« bekannt gewordenen Unterschla­gungen hätten verdecken können. Hugo Schenk . Im Jahre 1883 machte der Mädchenmassenmör- ber Hugo Schenk mit seinem Bruder di« Wiener Wälder unsicher. Er tötet« in schneller Reihenfolge acht jung« Mädchen. Nach seiner Verhaftung er­klärte er seelenruhig:Wahrhaft, es hat sich nicht gelohnt." Die 13 Konservendosen. Ein grausiges Rätsel, das fast zwei Jahrzehnte ungelöst blieb, fand jetzt seine erschütternd« Auf­klärung. B e l a K i ß, ein junger und tüchtiger Klempnermeister, war zu Beginn des Jahrhunderts der erklärt« Frauenliebling der Gemeinde Cinkota in Ungarn . Innerhalb von kaum zwei bis drei Jahren wechselte er mehr als zwanzigmal seine Haushälterinnen und dreizehn dieser jungen Mäd­chen sind dann spurlos verschwunden. Im Jahre 1912 verkaufte dann Kiß sein Grund- stück und zog von Einkota fort. Der i»eue Besitzer wollt« ein neues Haus erbauen lassen. Man be­gann mit den Bauarbeiten und tief im Boden des Gartens sand man dreizehn fest verlötet«, fast ein Meter hohe rund« Büchsen. Man öffnet« sie und ans Tageslicht kamen dreizehn Frauenleichen, die verschwundenen Haushälterinnen. Run begann di« Untersuchung, aber der Massenmörder konnte nicht aufgesunden werden. Voriges Jahr erhielt dann die Budapester Staatsanwaltschaft di« Verständi­gung, daß Bela Kiß, den man schon längst für tot gehalten, in dem dortigen Zuchthaus eingesperrt ist. Er g«sta»»d«inen nicht begangenen Einbruch, um auf diesem Weise dem Galgen zu entrinne». Weiblich« Masseutnördertunen. Die Krimmalgeschichte kennt aber auch weiblich« Massenmörder, di« mit gerade^» teuflischer Grau- samkeit ungezählte Menschenleben vernichteten. Ganz besonders tun sich hierbei die Giftmischerinnen her­vor. So wurde im Jahre 1A1 in Nürnberg Anna Zwanziger hingerichtet, di« mit Arsenik «in« große Anzahl von Mäimern vergiftet«, di« ihre» Heiratsplänen nicht gefügig waren. Die Gistmör. derin, Tochter eines Zollbeamten, war mit einem Juristen verheiratet, ging dann als Haushälterin in Stellung btt Mordserie begann. Vierzig Männer ermordet. Und nun zuletzt eine weibliche Massenmörderin ganz großen Kalibers. Im Staate Indiana in Amerika stand jetzt«in« 65 Jahre alte Frau vor den Geschworenen und wurde zum Tode verurteilt. Es stellt« sich nämlich heraus, daß Mrs. Arroiv wäh­rend ihres 25. und 35. Lebensjahres nicht wenige» als 40 ihrer Bräutigame ermordet«. Sie anoneierte in de« Zeitungen, kaperte sich auf diese Weis« di« Männer, mischt« Schlaspulver in ihren Wein, tötet« sie und raubt« sie äus. Dann begrub sie die Leichen auf ihrer Farm. Paul Diner-DeneS. Gerichtssaal. gnlervenlionen" Geschröpft« Stellnngsucher. Pro-, 23. Mürz. Der Angellagte ist StaatS- angestellter und hatBeziehungen". Er kennt den Sekretär eines tschechischen parlarnentarischei» Klubs, der wieder in Rathauskreisen angeblichein- gesührt" ist, ferner hat er durch seine»» BruderBe­ziehungen" zu eiltrm Architekt«»», der seinerseits wieder Beziehung«»» zum Magistrat hat. Kein Wunder, daß er alle dies«, wenn auch indirekten Beziehungen finanziell zu verwerten beMoß Er bot durch Inserate feine Dienst« an und sand bei einer ganzen Reih« Stellungsloser(alter und junger) Interesse. Er versprach ihnen durch seine Interven­tion Stellen als Boten beim Prager Magistrat zu verschaffen, wofür er sich ein Ho­norar von 2000 K pro Mann ausbedang. Da keiner der armen Teufel so viel Geld hatte, ließ er mit sich reden und ging in einzelnen Fällen bis auf 1500 X herunter, oder ließ sich di« 2000 K in Ra­ten entrichten. Dann bracht« er angeblich ein Ge­such ein,»mb nun begann das endlose Warten der Bewerber(die Fäll« reichen bis 1929 ztrrück). Die Leute ließen aber nicht locker, u»»d schließ­lich versprach er, das.Honorar" zurückzuzahlen, wem» bis zu einem gewissen Zettpunkt di« Stellen­gesuche nicht günstig erledigt sein sollten. Da das nicht in allen Fällen sein konnte, machten di« Ent- täuschten die Strafanzeige. Rach einer Zuschrift des Magistrats find solche AusnahmSgefnche überhaupt nicht eingegangen, obuwhl er behauptet, in jede»» Fall intervenier» und urgiert zu haben(mit Hilfe feinerBeziehungen"). Der er- DIE LIEBLJNGSSEIFE DER DAME VON WEIT ELIDA JDEAL Elida Ideal Seife geschaffen für die Schönheit anspruchs­voller Frauen... mild und reich schäu­mend... wunder» har belebend.. durch und durch par­fümiert und doch de­zent ein ideales Schönheitsmittel! SEIFE® wähnteeinflußreiche Architekt" sagt recht unbestimmt aus. Er ist wohl von dem Angeklagten ersucht worden,sich einznsetzen", konnte aber nicht Viel ausrichten. Fünf Geschädigte haben in der Zwischenzeit von» Angeklagten, der einsah, daß die Sache für ihn gefährlich wurde, das ,Honorar" zurückerhalten. Der letzte noch nicht BefriÄügte erhielt heute vor Gericht sei»»« 1500 K bar ausgezahlt. Außerdem liegen noch Protokolle mit drei anderen Beschäftigungslosen vor, di« Argwohn schöpfte»» und zurücktraten. Wenn auch niemaitd direkt zu Schade»» kam, haben die Ver­trauensseligen ihren naiven Glauben an die All­macht von Beziehungen und einflußreichen Inter­ventionen" teuer genug bezahle»» müssen, wenn man di« Angst um ihren letzten Groschen, die Gänge zur Polizei und Gericht und die möglicherweise in­zwischen Versäumten Gelegeicheiten in Betracht zieht. Der Senat(Bors. OGR. Trost) fällte denn auch kein allzu mildes Urteil: Drei Monate chweren Kerker, allerdings mit Rücksicht auf die Schadensgutmachung und bisherige Wohlver- haltenheit, auf zwei Jahre bedingt. rb. vertagter Prozeß um einen Millionen' bankrott. Prag , 21. März. Heute sollte der Prozeß gegen hie Geschäftsführer der HolzfirmaLignum" be­ginnen, der einen Bankerott von 34 Millionen Kronen zum Gegenstattd hat. Der Prozeß, der an Fülle des Zahlenmaterials an den berühmten Zeichammerprozeß erinnert, mußte jedoch gleich zu Anfang der Verhandlung wegen nötiger Ergänzung des Materials auf unbestimmte Zeit vertagt werden. rb. Feindliche Brüder. Hadernde Fajcisten var Gericht. Prag , 21. März. Zwei wegen Betrugs an­geklagte Mitglieder der Fascistenpartei, der eine ein gewisser Pavlas, ein stellu»»gsloser Angestellter, der andere ein Gärtner namens Tomek. Pavlas war fernen Quartiersleuten, dem Schlosserehepaar Benes, einen Monat Kost und Quartier schuldig, was ihn nicht hi»»derte, für Anschaffung von Kleidern dem gutmüttgen Hauswirt noch 2075 Kronen abzupumpen. Darüber hätte der noch ge­schwiegen, aber als ihn Pavlas veranlaßte, dem Tomek das Sparkassenbuch mit 2600 K auszufolgen, in welchem die letzte»» Erspar»»isse der Eheleute für ihr kleines Kind angelegt waren, kam die Sache zum Platzen. Havlas hatte erklärt, daß Tomek der Großgrundbesitzer sei und ihn anstelle»» wolle, den von Havlas geschul­deten Betrag als künftiger Dienstgeber selbst in das Sparkassenbuch Benet's ein le gen wolle. Natürlich tat Tomek das Gegenteil, er be­hob alles, was in dem Buch war. Bor Gericht haderten die Gesinnungsfreuitde heftig miteinander. Pavlas behauptet, er habe wirklich geglaubt, Tomek sei Grundbesitzer und wolle ihn anstellen. Er habe zwar den ärmlichen Haus- halt der Tomeks gekannt, aber dieser hab« ihn be­ruhigt: ,^m größten Dreck sei das meiste Geld." Ich habe in gutem Glauben de»» Benes zur Hertzabe des Büchels veranlaßt nttb selbst auch keinen Nutzen davon gehabt. Tomek, übrigens am 2. Jänner d. I. beretts zu fünf Monaten we­gen Betrugs verurteilt, revanchierte sich mit einem Hirtweis auf die auffallende Bereitwillig­keit der Frau Benes gegenüber dem Havlas, worauf dieser mit ähnlichen Appetitlichkeiten aus TontekS Vergangenheit aufwartete. Der Richter wußte den gegenseitigen Anschwärzereien der Schwarzhemden ein Ende machen. Tomek erhalt vier Monate schwere»» Kerkers »»»bedingt, Havlas wurde wegen Mangels an Be- »veisen freigesprochen. rb.