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Sonntag, 5. April 1931.

Blick auf das Prager Deutsche Theater.

ausgleichen könnten, sich bisher nur in minderver) tigen Aufführungen repräsentierte. L. G. Es scheint uns an der Zeit zu sein, wieder ein einmal die Marschallin oder die Senta singt. Aehn­Das Schauspiel, mal ein allgemeines Wort über das Prager Teutsche liches gilt für die Koloraturfängerin, gilt, mit ganz das während der gefährlichen Theaterkrise des Vor­Theater zu sprechen, obwohl oder gerade weil leider wenigen Ausnahmen, für alle Fächer. Trotz die- jahres, als selbst die Rassenkraft der Operette ver fast alles beim Alten geblieben ist. Wohin dies fer fträflich geringen Inanspruchnahme der Solisten fagte, den gangen Betrieb mehr schlecht als recht unseres Erachtens führt und was unternommen wer- merkt man jeder zweiten Opernaufführung an, daß über dem Wasser hielt, weist leider kaum eine Ber­den müßte, um eine latente rise nicht zur ihr Proben nur unzureichend vorangingen. befferung auf und ist noch lange nicht auf jener Katastrophe werden zu lassen, haben wir seit Um den Nachwuchs scheint sich überhaupt nie Höhe, die künstlerisch befriedigen würde. Zwar zeigt Jahr und Tag wiederholt bei den verschiedensten mand zu fünimern. Wenn der lyrische Bariton er sich der ernsthafte Wille, an den Problemen der Zeit­Gelegenheiten flargestellt. An unserer Meinung frantt, müssen für seine sämtlichen Partien Gästebühne nicht vorüberzugehen, wie es hier nur zu über die Zustände und ihre Folgen hat sich nichts herbeigerufen( und natürlich bezahlt) werden. Muß fehr Mode war, die Hand des Dramaturgen ist im geändert. Die Bemerkungen, die wir heute vor eine Spernvorstellung überhaupt abgesetzt werden, so Spielplan zu erkennen, aber gleichzeitig doch die bringen, sollen nur dartun, daß und durch welche erscheint statt ihrer meist fein vollwertiger Erjas; üble Erscheinung, daß die Regisseure ihre eigenen Umstände sie lassen sich hier freilich nur zum es kommt vor, daß den Besuchern und Abonnenten Wege auch in Spielplan und Besetzung gehen. Viele Teil anführen unser Urteil erhärtet wurde. Ins- dann ein Lustspiel oder gar eine minderwertige Köche verderben zumal beint Theater den Brei und besondere gilt das von der Operette vorgesetzt wird! zu einem planvollen Schauspielrepertoire, das die Unzulänglichkeiten, wohin man blidt, Fort- Premieren sachgemäß verteilt, der Zahl und dem jegung eines Systems, besser gesagt einer System- Genre nach, so daß weder das Publikum ermüdet losigkeit, die das Publikum vertreibt, statt und überfüttert, noch die Darsteller bald über­es anzuziehen. Das Mißvergnügen über die Zu- anstrengt, bald brachgelegt und vor allem falsch ver­stände in der Oper erfaßt immer mehr und immer wendet werden, kann nur ein mit der nötigen tiefer das an sich sehr opernfreudige Prager Deutsch  - Führerautorität ausgestatteter Dramaturg kommen. tum. Manchmal hat es den Anschein, als hätte man Das sogenannte dramaturgische Büro", das wir es gerade darauf abgesehen, die Oper auf die Dauer ehedem hatten, war nichts als eine Einlaufstelle und unmöglich zu machen. mochte den Regisseuren, denen es niemand berargen

Oper stehen.

Oper,

Rr. 82.

VERLANGET UEBERALL

VOLKS ZUNDER

SOLO

A.S.I.

bem nun schon sehr reifen Schmerzenstind des Prager Theaters. Der Opernspielplan ist nach wie vor armselig, die Sänger- Leistungen nur ausnahms weise zufriedenstellend, das Gesamtniveau der mei­ften Aufführungen läßt, ganz so wie im Vorjahr, sehr zu wünschen übrig. Und dies alles, obwohl tas Opern- Soloensemble zahlenmäßig größer ist als das anderer mittelgroßer Theater, obwohl wir an Wie weit Opernchef Széll  , in Anwesenheit kann, wenn sie um Geltung ringen und miteinander nachher, aber zu spät, recht behalten hätten. Ich ein Dukend Sopranistinnen und fünf oder Abwesenheit, an diesen Erscheinungen mitschul- wetteifern, die aber doch gebändigt werden müssen, erinnere nur daran, daß ich bei dem Anstellungs­Tenöre im Haus haben und also uns um men big ist, läßt sich ohne genauere innere Kenntnis des recht genehm sein, für den Theaterbetrieb war es Gastspiel Thiele mit meiner Empfehlung des an Gagen zahlen, die natürlich, infolge der Betriebes nicht sagen. Aber daß diese Mitschuld nur eine Belastung. Was soll aber ein Dramaturg Engagements, das sich nachher als ein jo glücklicher geringen fünstlerischen Leistung, in ungewöhnlich groß ist, steht für uns außer Zweifel. leisten, dem man bis heute den neuen Vertrag vor Griff erwies, nahezu allein dastand, daß ich vor schreiendem Gegensatz zu den Einnahmen der wir haben uns den Dirigenten, den Musiker Szén enthält, denn unseres Wissens ist mit Herrn Dr. dem Abgang Lili Baders und Frau Osakes, Fischer­immer zu schäßen gewußt; aber wenn er eine noch Brunow   bislang kein Einvernehmen über die Streitmanns u. a. vergeblich gewarnt habe.) Von den Klagen über das Verschulden der dreimal größere Musikerpersönlichkeit wäre, würde nächste Spielzeit erzielt worden. Dort, wo sich der Unvergleichlich mehr und Besseres wäre aus Beitung bedarf derzeit vor allem eine beson das für solche Opernführung nicht entschädigen. Die Einfluß dieses Dramaturgen, der ein wirklicher dem Schauspiel herauszuholen, wenn die vorhan­deren Ausdrucks: die Klage nämlich, um es furz zu Prager deutsche Oper braucht, insbesondere in diesen Kenner des zeitgenössischen Theaters, der Literatur denen Möglichkeiten genügt würden. Herr Stad­fagen, über den Fall Széll  . Herr Professor Strijenjahren, einen Führer, der seine ganze und der geistigen Probleme unserer Zeit zu sein er wird vom Schauspiel überhaupt nicht, Herr Széll  , der Opernchef, befindet sich seit zweiein- Kraft diesem Theater widmet, der be- scheint, sich in der Auswahl der Stücke bemerkbar Bandler seit der Dreigroschenoper  " nicht mehr hals Monaten auf einer Opern- und Konzert- ruflich keine andere Sorge fennt, als die Höher machte, verriet er ansehnliches Können und nicht in Anspruch genommen, obwohl beide oft feiern oder Tournee in Amerika  . Wir sind die letzten, die entwicklung unserer Oper zu mindestens dem Niveau, minder hat er als Regisseur mit bescheidenen Mit nicht ihrer Begabung gemäß verwendet werden. solcher künstlerischen Betätigung in den Arm fallen das sie noch vor zwei oder drei Jahren hatte. Kann teln Beachtliches zu leisten vermocht. Der Doppel- Frau Halowanicz wird in geradezu sträflicher wollten. Aber in der jetzigen allgemeinen Theater das der Opernchef durch dauernde Anwesenheit, betrieb des Schauspieles tann schon einige Regisseure Weise nicht beschäftigt und bei den Besetzungen über­frise, unter der wieder die Oper am meisten leidet, Arbeit und Leistung nicht verbürgen, jorgt er nicht vertragen und es ist gar nichts dagegen zu sagen, gangen, aus Frl. Warnholtz wird nicht heraus­verträgt ein so gefährdetes Institut wie die Prager auch dafür, daß endlich wieder Stimmen hörbar daß neben dem Oberregisseur Liebl auch ölzgeholt, was ein unternehmender Regisseur aus die­deutsche Oper amt allerivenigsten einen Opernchef, der verden   derzeit ist der größere Teil des Solisten- in und wer sonst sich fähig dazu erweist Regie fer hoffnungsvollen Künstlerin zu holen wüßte! Noch sagen wir es rund heraus teiner ist. Denn ensembles ohne ausreichende Stimmbegabung, Stimmbegabung, führen.( Ich denke vor allem an Reinhardt, immer fehlt uns, und diesem Mangel müßte, mit nicht nur überläßt Herr Professor Széll   durch fast Stimmschönheit und Stimmbildung, dann würde den man leider als Regisseur abgefägt hat, während Beginn der nächsten Saison doch endlich abgeholfen ein Bierteljahr die ihm anvertraute Oper jungen er mit jedem Tage mehr fehl am Playe. Die Er- man bald darauf Herrn Ströhlin heranzog, der werden, ein erster Charakterdarsteller, da Serr Kapellmeistern, die bei allen Fähigkeiten für diese baltung der Prager deutschen Oper ist es wert, daß ganz nette Aufführungen zustandebrachte, aber die Renner nun einmal dieses Fach nicht mit be Aufgaben noch nicht reif genug sind und schließlich eine fünstlerische Persönlichkeit wie Széll sich ganz Erfahrung Reinhardts nicht hat, die uns im lajji treuen tann und durch seine Verwendung darin nur die notwendige Arbeit ganz naturgemäß nicht be- dafür einsetzt, und erfordert es, daß der Theater hen Repertoire, hätten wir eines, sehr zustatten feinem ureigensten Wirkungsgebiet, der tragikomi wältigen können, sondern Herr Professor Szell beverein endlich seine oft genug beklagte Balfivität fame.) Nur wäre eben eine Oberleitung nötig, die schen, grotesken Charatterrolle entzogen wird. Für nrüht sich auch nicht im mindesten, während seiner aufgibt. Gerade die Oper schreit din doch vor allemt dramaturgisch sein müßte und die den Trent- Trebitsch, der dem Schauspiel seit dem Anvesenheit in Prag   die Wirkungen seiner monate- gend nach einer neuen Aera! einzelnen Regisseuren nach Lust und Talent ihre Herbst fehlt, ist Ersatz geschaffen worden, nur wird langen Abwesenheit auch nur zum Teil zu paralysie­Spezialgebiete zutvieje. Daß fie auf eigene Faust man mit der Individualität des neuen Mannes ren. Einen Opernchef, dem man innerhalb sieben Es wäre sehr zu wünschen, daß auch die erperimentieren, kann dem Theater und ihnen selbst rechnen müssen, wie denn überhaupt einer der hier Spielmonate beinahe nichts anderes dankt als zwei Presse mehr und anders als bisher auf diese nicht nüßlich sein, es bedingt vor allem immer wie- läufigen Fehler( an dem die Kritik freilich teilhat), Erstaufführungen und zwei Neueinst it= allgemeinen Fragen Bedacht nimmt. Durch der Fehlbesetzungen und vermutlich auch bei den der ist, die neuen Kräfte in das Kostüm der Vor­dierungen, ist an feinem Theater möglich, am Schon, Beschönigungs- und Schweigetattif machte Broben uniiebsame Kollisionen. Im Interesse des gänger pressen zu wollen. Als die Thiele fam, wenigiten aber, wie gesagt, an dem von der Strije sie sich sonst zur Mitschuldnerin an einer gefähr- Schauspiels also wäre es, den Vertrag des Herrn sollte sie durchaus eine Stopie der Wessely sein, als geschüttelten Prager   Theater. Professor Széll über- lichen Entwicklung die nicht nur eine Brager Dr. Brunow rechtzeitig zu erneuern und dem sie ging, fuchte man trampfhaft eine Dame für das fäßt übrigens auch während seiner Anwesenheit ver- Theaterfrage, sondern eine gesaminational- ulturelle Dramaturgen wirklich die Führung im Schauspiel zu Thiele Fach", das es eben nicht gibt, weil die überlassen. antwortungsvollste Aufgaben anderen, erscheint bei- Angelegenheit ist. Originalität das Fach durchbrochen hatte. spielsweise nicht einmal beim Fidelio" am Pult Wie fohrlässig man bei den Verträgen und Wird die erste Voraussetzung für das Gedeihen und zeigt sich auch sehr wenig um das Niveau der Engagements vorgeht, beweist auch die Tatsache, daß des Schauspiels, eine feste dramaturgische Führung, nicht von ihm geleiteten Aufführungen besorgt, ob- scheint mir nicht vieler Worte zu bedürfen. Ihr Frl. Stadler, die sich ohne Zweifel sehr gut be- geschaffen und läßt sich diese eine fuge Kräftevertei­wohl er doch auch dafür die Verantwortung trägt. geht es nicht nur finanziell gut, sondern sie wurde währt hat, nicht reengagiert wurde. Man wird wie- lung, weises Maßhalten und zugleich erschöpfende Selbstverständlich leidet unter diesen Zuständen der auch künstlerisch durch eine Reihe glücklicher Neu- der zu spät erkennen, daß es eine schwere Unter- Ausnügung aller vorhandenen Möglichkeiten des Spielplan, in Qualität und Quantität, schrecklich. engagements belebt. Wir bedauern nur, daß das lassung war, sie nicht zu halten. Wir haben wohl Ensembles, angelegen sein, dann wird sich alles Beleuchtet wird das unter anderen durch folgendes: Minimum am klassischen Operetten, die das Recht, das zu sagen, denn es wäre nicht das weitere finden, zu ihm zähle ich in erster Linie der Heldenbariton geht wochenlang spazieren, er den Unwert der modernen Operette einigermaßen lerstemal, daß gerade wir gewarnt oder geraten und einen repräsentativen Spielplan, der Bürfte in diesem Jahr durchschnittlich faum zivcimal

im Monat aufgetreten sein; die jugendlich- dramatische Sängerin ist noch seltener zu hören. Auch die Hoch dramatische findet so wenig Betätigung in diesent verlotterten Spielplan, daß die Theaterkanzlei es wie ein besonderes Ereignis ankündigt, wenn die Dame

Tonfilmprobleme.

Von Walter Lustig  .

Die Operette

DIANA

-

FRANZBRANNTWEIN

soll in jedem

auch die Kleine Bühne ernster Kunst dienstbar macht, der uns die wichtigsten Neuheiten bringt, ehe sie noch über sämtliche Provinzbühnen gegangen sind, und der uns auch im flassischen Repertoire nicht mit einem Anerkennungszins an die Mordern ab­ſpeiſt! E. F.

Hause sein! sein! peift!

die Frage aktuell werden, welche Form des Aus-, der Ausdrucsformen eigentlich schon gelöst: dieses darauf, mit Problemen bekannt zu werden, die dem drucks für den Tonfilm die richtige sein fönnte. Erfordernis steht zu den Gesezen des Theaters nach eben der Völker selbst entnommen sind, und Die Ausdrucksformen des Theaters sind in großen Konzentrierung des Geschehens in einem so diame- das spielt sich bekanntlich nur zu verschwindendem Zügen festgehalten, wenn man auf die Doppellinie tralen Gegensaß, daß eine Brüde zwischen den Teil in Buguswohnungen und Bars ab. Auch die ganz Opereite Oper, Lustspiel Schau- beiden Welten laum möglich ist. Es war eines der größten Verdienste des pro Der Tonfilm wächst ständig; dafür zeugen nicht Singspiel nur die Statistiken der Produzenten, die eine zu spiel   Tragödie verweist und der Tonfilm hat großen und wunderbar gespielten Tonfilme der ietarischen Rußland  , die Möglichkeit folferitver nahme der Erzeugung gleichermaßen wie der Stinos sich diese Formen angeeignet, er bringt bald Deutschen   etwa ,, Ariane" oder Der Mann, Handlung gezeigt zu haben: nicht mehr der find als Fime weitaus überzahlte Star mit der goldenen Kehle, verzeichnen, dafür zeugt auch das immer größertönende Singspiele"," Tonfilmoperetten", Tonfilm- der den Mord beging" werdende Interesse der breitesten Bevölkerungsfreije. lustspiele" oder etwa 100prosentig gesprochene nicht gerade gut: fie bleiben am Theater hängen und sondern die Masse selbst suchte und fand thre oftmals gibt es darum Szenen, die den Kinobesucher Gedanken und Probleme, die zu wirkungsvoller Das neue Ausdrucsmittel wurde von der Technik Filme". geboren und ist vom ersten Augenblick an auch in Bei Beurteilung aller dieser Werke soll vor langtveilen müssen. Manches beim Film Der Darstellung gewandelt wurden. Nicht nur die herr den Händen der Technik geblieben: die allem die Frage entschieden werden, welche Auf- Mann, der den Mord beging" tann aber schon als schenden Besitzer sind für den Film darstellenswert, internationale Elektroindustrie beherrscht heute die gabe dem Tonfilm im Kulturleben der wirkungsvoller Tonfilm anerkannt werden: das nicht nur ihre verlogene Moral und scheinheilige Erzeugung und den Markt, es gibt kaum einen Pro- Völker zufommt. Und da muß wohl nicht be- etwas schvüle Milieu ist typisch filmisch gezeichnet Dentungsart darf in Zukunft das Monopol auf duzenten, der nicht polltommen vom Diktat der fonders ausführlich darauf verwiesen werden, daß wenngleich noch Ansichtskartenmilieu zu spüren filmische Gestaltung haben! Und hier muß der Elektromagnaten abhängig wäre. Demgemäß sind seine Bedeutung von ganz großer Tragweite sein ist die verschwindenden Stimmen beim Spazier- Stampi einsetzen um die wahre Sturtur im Film. es natürlich vor allem wirtschaftliche Inter muß: der Tonfilm ermöglicht den breiten Bevölfe- gang, die verstummenden Töne bei Aufnahmen durch Der stumme Film hat allen diesen Gedanken schon essen, die der Produktion den einzuschlagenden Weg rungsschichten, ein Produkt menschlichen Geistes zu Glaswände sind Effekte, die nur der Tonfilm fennt. gerecht werden können: der tönende Film ist leider vorschreiben und es muß darum vor allem die Frage sehen. Die Darstellungsmittel sind durchaus ver- Und um dieser Wirkungen, um dieser Vereinigung in die Hände einer Gesellschaft geraten, die be beantwortet werden, ob diese bis nun maßgebenden ständlich, leicht faßbar und, wie die Erfahrung vieler optischer und akustischer Sprache willen hat der erste wuß jeden selbständigen Gedanken ausschließt und Gesichtspunkte dem Wesen und Zwed des Tonfilms Jahre lehrt, sehr wirksam, weil der optische französische   Tonfiim Sous les toits de das Märchen vom schlechten Geschmad des Publi entsprechen fönnen. Eindruck der am nachhaltigsten wirtende Paris  " seinen Welterfolg verdient! Dieser Erfolg tums verkündet. Aber der Geschmad ist ebenso Seit Monaten geht namentlich in Deutschland   ist. Man darf also mit Fug und Recht verlangen, hat sich aber nicht ganz in den Kassenrapporten wie jebe Stufe der Sivilisation eine Funktion der Kampf um die künstlerische Wertung des daß die Erzeugung von Tonfilmen auch getragen ausdrücken können und darum will die Produktion der Voltserziehung und dieses Moment darf Tonfilms. Die Industrie hat bis nun an dem werde von der Erkenntnis, daß sie menschlichem von dieser Linie nichts mehr wissen und spricht von nicht gewaltsam ausgeschaltet werden. Die Faktoren Grundsatz festgehalten, daß in erster Linie ver- Geist, menschlichen können und Verstand gewagten Experimenten". Was wird nun anstatt des Tonfilms müssen in engen Stontakt mit den dient werden muß; nach alten Produktionsgesehen Ausdruck geben soll, daß also zur Erzeugung wieder dessen dent Publikum geboten?? Man sieht fast Erfordernissen unserer Zeit kommen. Die Produk wurden die Tonfilme, deren Anfangserfolg einen nur solche Menschen herangezogen werden sollen, die durchaus Filme, die an die naivsten Untertion muß dem alleinigen Einfluß des Kapitals cnt materiellen Gewinn gebracht hatte, als Standard- berufen sind, die möglichst höchste Stufe der Kultur haltungsinstinkte der Masse appellieren und gegen iind in die Hände von Menschen gelegt wer muster anerkannt und darnach wurde weiter produ- zu erkennen, zu vertreten und ihr auch Ausdruck darum ist es auch nicht entscheidend, ob sie die ten, die Verständnis für die unaushaltsamen Operette oder Schauspiele nachäffen. Aber auf eines Gesetze des Rollettivismus, der Masse, ziert. Nur so ist es zu erflären, daß die Tonfilme zu verleihen. einander in den Mitteln, in der Darstellung sehr Damit ist aber auch gejagt, daß die Darstefwurde bis jetzt noch nicht geachtet: nicht allein das sagen wir es rund herans des Proletariats und in dieser Hinsicht gibt haben! Es darf im Film nicht nur Geseze der ähneln, gewöhnlich gan; dieselben Sujets behandeln lungsbasis des Tonfilms eine tunlichst breite sein wie der Darstellung -, sondern das Wirtschaft oder weltfremd verspielten Kultur gebcit, und daß immer wieder dieselben Menschen von der muß. Es geht darum nicht an, eine oder die andere es schon respektable Leistungen Produktion herangezogen werden. Ich verweise da Ausdrudsform des Theaters für den Tonfilm im Was muß Maßstab werden, um einen Film richtig sondern Belange der Stulturpolitit! Uno um 3. B. darauf, daß es bereits eine große Anzahl vorhinein abzulehnen, es ist vielmehr die Frage zu zu beurteilen. Der Film ist nicht mehr ein Privileg ihre unaufhaltsame Entvidlung geht der Stampf deutscher Operettenfilme gibt, die von Robert beantworten, ob die Formen des Theaters der Besigenden: er wendet sich im Gegenteil an die auch im Tonfilm; um die Erkenntnis dieser Gesichts Stolz und Géza Bovary oder von Abraham überhaupt auf den Tonfilm anwendbar große Masse der Menschen und es darf nicht verpunkte mug in breitester Deffentlichkeit gewort nicht auch geistig taylorisiert. gemacht" werden, ich verweise auf die vielen Filme, sind. Der Tonfilm muß in erster Linie Film gessen werden, daß darin eine bedeutende Verant- werden, wenn wir in denen etwa Herr Tauber die Karriere vom sein, muß Handlung haben, die sich bildhaft dar- wortung begründet wird. Es darf der Oeffentlich- toerden wollen! Das mus der Maßstab der Be fimplen Bauernhiafel zum gefeierten Opernsänger stellt und nicht aus retrospektiven Erzählungen der feit nicht mehr gleichgültig bleiben, welche Gedanken urteilung werden! erleben mußte us. Alle diese Erscheinungen lassen Mitwirkenden llar wird und damit ist das Problem im Kino verkündet werden; wir haben Anspruch