Seite L Donnerstag, 16. April 1981. Nr. 90. M öem Wen eines MrtMtiis. Berichtet von<S. Schloß. x.. Drei Worte Mische» zwei Versammlungen. Bereits eine Viertelstunde nach der Freigabe für das Publikum muhte der Plenarsitzungssaal des ehemaligen Herrenhauses wegen UeArfullung polizeilich abgesperrt werden. Die Organisatio­nen, die zu der Kundgebung für die Aenderung des Paragraphen 218 aufgerufen hatten, rechneten mit einem Massenbesuch. Sie ließen bekannt­geben, daß zu gleicher Zeit eine Parallelversamm­lung im Reichswirtschastsrat stattfinden werde, in der hie Hauptreferenteu ebenfalls sprechen wür­den. i Auf der Liste der Sprecher stand an erster Stelle Rechtsanwalt de BrieS. Als er die Rednertribüne betrat, brach ein Beifallssturm los, so daß er Mühe hatte, sich ver­ständlich zu machen. Alle jene Frauen, denen ein rückständiges, unmoralisches Gesetz unverschul­dete Not brachte, tvaren gekommen, um zu prote­stieren. Biele, die den grausamen Fallstricken jenes unbarmherzigen Gefetzesparagraphen zu Op­fer gefallen waren, hatte de Vries verteidigt. Die großen politischen Parteien der Linke» waren durch ihre führenden Mitglieder vertre­ten. Die Organisationen der Frauen, die seit Jahrzehnten den Kamps um die Befreiung der Frau aus den Fesseln eines aus Tyrannei und Unverstand geschaffenen Systems führten, hatten ihre Führerinnen geschickt. In den vordersten Reihet» saßen viele bekannte Aerzte, Persönlichkei- len auS Kunst und Wissenschaft. Und da sahen sie, die Kämpferinnen, dis unbekannten Heldin­nen, mit den zerarbeiteten Händen, den harten neues, gesünderes Spanien   aufbauen kön- wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte! Diese Erkenntnis klar zu sehen, als ihre Augen den verließ, um zum nen. Die internationale Arbeiterklasse wünscht dem spanischen Volk, das vom Alpdruck der verlotterten Monarchie befreit ist, im Zeichen germeisters dem Gegner zur Erstattung einer Gegen- äußerung übermittelte. Dieser begnügt« sich damit, auf die Gesetzwidrigkeit des Antrages hinguweifen und Larzulegen, daß die in deutscher Sprache«in-, gebrachte Klage mit der Sprachenverordnung und der Sprachvrproxis ganz und gar übereiüstimme. Darf aber di« Tatsache stillschweigend übergan­gen werden, daß rin deutscher   Bürgermeister«S nicht nur verschmäht, Erklärungen seiner Gemeinde in deutscher Sprache abzugeben und sich hiezu freiwillig der tschechischen Sprache bedient, sondern sogar be­müht ist, dem Gegner di« tschechische Sprache als Verhandlungssprache aufzuzwingen? Es ist kaum vorstellbar, daß die deutsche   Mchcheit der Kolschin- ger Einwohnerschaft durch ihren gewählten Reprä­sentanten beim Budweiser Kreisgericht für die Unterdrückung der deutschen Sprache«intritt und ihre Zugehörigkeit zur deutschen Sprachgemeinschaft dadurch betätigt, daß sie es dem Mitbürger zu vere t»ehren versucht, seine Ansprüche in der Mutter­sprache geltend zu machen. Das Kreisgericht Budweis   beharrte wiederum in voller Objektivität auf dem Boden des Gesetzes- Es wies mst Beschluß vom 7. Mär- 1931, Zahl& la 6161/5, den Einbruch der> Gemeinde Kalsching  gegen den Gebrauch der deutschen Sprach« bei Ge­richt zurück. Der Prozeß wird also ungeachtet des Widerstandes der deutschen   Marktgemeinde Kal­ sching  , zumindest auf Seit« des Klägers die Be­klagt« verhandelt weiter ausschließlich tschechisch auch in deutscher   Drache durchgeführt werde»» müssen. Arbeiter, kümmert euch um«er« Jugend' Unterstützt bi« Kinderfreundebeweguug mt* die Jugendorganisation. Der Sozialismus beginnt nicht in d« versammln»-, sonder» in der Familie! suchte von diesem jungen Mann Material zu er­halten. Dienstbach kam schließlich s«lbst nach Mannheim   und Ludwigshafen   und sprach immer von einemHerrn aus Berlin  ", der die ganze Aktion leiten würde. Es scheint den kommuni- strschen Werkspionen hauptsächlich darauf ange- kommen zu sein, Skizzen von neuen Ap­paraten und Mitteilungen über technische Verfahren zu erhalten, Ivie Rezepten für Karbolsäure, Rezepte des Ritra- lackverfahrens, des Harnstoffverfahrens, der Asphaltmaffenherstellung und der Kohlenverflüs­sigung..' Die erste Zusammenkunft des Werkmeisters­sohnes aus Ludwigshafen   mit dem Berliner  Spionageleiter Steffen erfolgte in Ludwigs- hafen. Steffen war zu diesem Zweck von Berlin  nach Mannheim   gekommen. Mitte März wurde; der Ludwigshafener   kommunistische Agent ver­haftet. Schließlich konnten am 22. März in Lud- Eln deutscher   Bürgermeister, und da« Spradienredit Kalsching,«in« südböhmisch« Marktgemeinde, brachte«L bei der letzten Volkszählung auf 1817 Einwohner, von denen 1387 Deutsche   find. Der Ge- richtsbqirk Kalsching   weist 10.930 Einwohner, dar­unter 9258 Deutsche   auf. Dieser Bezirk gehört zum Kr«isgericht Budweis  , dessen Bereich mindestens 40 Prozent Deutsche   umfaßt. Ein entlaflener, vorüber« gchend in einem anderen deutschen Bezirk lebender Gemeindeangestellter deutscher Nationalität war ge- nötigt, di« Marktgemeinde Kalsching   vor dem Bud- weiftr Kreisgericht zu klagen. Sein Karlsbader An­walt, Dr. E. Sommer, überreicht«, nichts Böses ahnend, dies« Klage in deutscher Sprache, zumal alle Voraussetzungen gegeben waren, um«inen Zivil- Prozeß zwischen deutschen Prozeßparteien unbeschwert von Sprachschwierigkeiben in völlig fachlicher Weise auszukämpfen. Was geschah indes? Die Markt­gemeinde Kalsching  , 1387 Deutsche   und 140 Tschechen umfassend, richtete am 11. Feber 1931 an das Kreis­gericht Budweis  «in« geharnischte Eingabe, worin sie das Gericht au seine Pflicht erinnerte, die Klage des deutsch  «» Klägers gegen die Gemeinde Kalsching   unerledigt zurückzuweisen, weil sie in deutscher Sprache verfaßt sei. Das Kreisgericht Birdweis--- so meinen der Herr Bürgermeister Bauer und der Anwalt der Ge­meinde Kalsching  , der drolliger Weise Dr. Römer heißt dürfe die in deutscher Sprache verfaßte Klage eines d«utfchrn Klägers gar nicht Prozeß­ordnungsmäßig behandeln, da sie ausjchliosilich in tschechischer Sprache hätte eingebracht werden muffen. Das Kreisgericht Budweis   hatte nämlich di« deut­sche Klag« ohne jedes Bedenken angenommen und hierüber eine Tagsatzung aogeordnet. Dasselbe Kreisgericht verhielt sich aber weiter absolut loyal, indem es den Antrag des deutschen   Kalschinger Bür- Kommunisten als Industrie-Spione. Erregung der rheinischen Arbeiterschaft. Frankfurt   a. M., 14. April, rhein  - maurischen Wirtschaftsgebiet ~!gung über die von RGO. mit blinder waren ihnen gleichermaßen eigen und AlphonS XIII. machte keine Ausnahme von der Regel. Die Degeneration der Familie war inzwischen soweit vorgeschritten, daß unter Alphonsos Söhnen keiner mehr normalsinnig und zur Thronfolge geeignet erschien. In jeder Hin­sicht hatte die Monarchie sich hier wie überall überlebt. Die Teilnahme des Königs an der Diktatur Primo de Riveras gab der Monarchie vollends den Rest. Der König über­nahm durch seinen Berfassungsbruch die mora­lische. Verantwortung ldie ja auch in Italien  der König trägt) und er mußte damit rechnen daß der Sturz der Diktatur, die alle Gegner des Königs von den katholischen Parteien bis zu den Sozialisten zu einer Einheit zusammen­geschmiedet hatte, den Thron mit sich reißen würde. So hoch wir die prinzipielle Bedeutung des Endes der spanischen   Monarchie cinschät- zen, das eine Bestättgung unserer Geschichts­auffassung ist und uns beweist, daß die Ten­denzen der hiswrischen Entwicklung in die Richtung weisen, in der wir unser Ziel er­blicken, so wenig wollen wir die prattische Bedeutung des spanischen   Umsturzes überschät­zen. Die Sozialdemokratie hat der Frage der Staatsform immer nur eine sehr bedingte Bedeutung beigemessen. Sie weiß, daß nicht Monarchie oder Republik  , sondern bür­gerliche Klassenherrschaft oder klassenlose Ge­sellschaft die entscheidenden Probleme sind und daß eine gute Monarchie besser ist als eine schlechte Republik  . Die Sozialdemokratie wird in Ländern, wo die monarchischen Institu­tionen kein Hindernis auf dem Wege zum so- zialisttschen Staat darstellen,- ihre Kräfte nicht für republikanische Polittk verschwenden, die uns nur vom Wesentlichen ablenken würde. Es wäre ein Unsinn, in Schweden   oder Bel­ gien   die Kräfte der Arbeiterklasse für den Sturz einer rein repräsentativen Monarchie zu mobilisieren, statt sie den wichtigeren Aufgaben des Kampfes um verkürzte Arbeitszeit, um Abrüstung und soziale Gesetzgebung zuzufüh­ren. Wo die Monarchie aber Stütze einer reaktionären Bewegung, wo sie Hilfsmittel der bürgerlichen Klassenherrschaft, wo sie ein Hindernis der Emanzipation der Arbeiter­klasse war und ist, dort hat die Arbeiterschaft sich mit den bürgerlich-republikanischen Par­teien zum Sturze der Monarchie oder zur Ver­hinderung ihrer Wiederkehr verbündet. Die Republik   steht in Spanien   vor schweren Aufgaben. Wenn sie der Schwierigketten nicht Herr wird, die schon das Erbe der Monarchie birgt, wenn sie der Kor­ruption im öffentlichen Leben nicht steuern, wenn sie die Frage der nationalen Minderhei­ten(Katalonier, Basken) nicht lösen kann, dann könnte sic nochmals wie bei dem kurzen republikanischen Intermezzo von 1873 schei­tern und es wäre nicht ausgeschlossen, daß, Alphons oder ein anderer Prätendent zurück-! kehrt. Wenn das spanische Volk glaubt, mit. der Aenderung der Staatsform schon alles er- reicht zu habe», dann wird es bitter enttäuscht i werden. Wenn es sich bewußt bleibt, daß die i Abdankung eines degenerierten, fluch- und' wigshafen auch Dienstbach und Steffen fest­genommen werden. Als Helfershelfer von Stef­fen wird neuerdings auch der bayerische kommu­nistische Landtagsabgeordnete Eugen Herbst genannt. Die bei den Haussuchungen gefundenen Papiere ergaben, daß der RGO-Mcinn S t e f» fen der Führer der Spionage war. Die Frankfurter Zeitung   feilt dazu im einzelnen noch mit:Nicht nur die Chemiegruppe der RGO(Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition) wurde von ihm geführt, sondern gleichzeitig hotte Steffen auch ein Büro im Hause der russischen Handelsgesellschaft, als deren Sekretär er tätig tvar. Anscheinend in dieser Eigenschaft oraani-.. sierte er die Auswanderungen deutscher   Fach­arbeiter nach Rußland  ." Die deutschen Auswan­derer nach Rußland   erhielten von Steffen Frage­bogen zugestellt, auf denen genaue Angaben über die bisherige Tätigkeit, Ausbildung uiw. verlang, werden. Der für den Höchster Bezirk zuständige Funktionär für die Auswanderung nach Rußland  hatte ebenfalls Beziehungen zu Chemikern nnd Ingenieuren angeknüpft. Das Blatt der Kommunistischen Partei ixt Frankfurt am Main   bringt in seiner Montag­ausgabe keine einzige Zeile überden Skandal, dafür aber eme ganze Seite mit der Ueberschrift:Hinein in die RGO." Die Höch­ster Arbeiter dürften jedoch von der RGO die Nase voll haben. AMWmM MiMd s Da MIllMflt. Produktionsprozeß ausgestoßen worden ist. Ein besonderes Amvärmevcrfahren beim Pressen flüssigen Glases in diese Maschine ermöglicht ein hochwertiges Preßglaserzeugnis, welches dann als Konkurrenzartikel für geschliffene Ware auf den Warft kommt. Auch in der Maschinenalas- industrie wurden neuerlich eine größere Zahl von Fourcaultmaschinen eingestellt, so daß da­durch die Handerzeugung für Fensterglas in der Tschechoslowakei   vollständig verschwunden ist. Diese Art der Rationalisierung ist aber mit der Investierung großer Kapitalien verbunden, so daß die Glasindustrie beinahe vollständig unter dem Einfluß der Banken steht. In jedem größeren Unternehmen sitzt eine eigene BertrauenÄerson der Banken als General- direktor. Diese der Glasindustrie ost wesens­fremde Menschen haben den Rationalisiernngs- methoden ein beschleunigtes Tempo gegeben und veranlagen eine kommerzielle Umgestaltung. Tas Ergebnis dieser Mechoocn ist eine gesteigerte Koryentrierung der Glasindustrie im Landö'^ selbst sowie auch im internationalen Maßstab«»" Io wurden bereits drei groß« Kartell« für Maschiucuglae, Spiegel- und Flaschenglas in diesem Staate gebildet, und die Schaffung eines Kartells für Hohlglas steht bevor. Auch die Vorarbeiten für drei grone internationale Kartelle der Maschine n», Spiegel- und Flaschenglasindustrie snw bereits in Angriff genommen. Diese Hetzjagd nach ge­steigertem Profit ist die Triebfeder für die rück­sichtsloseste Rationalisierung, Keren Kosten aus­schließlich die Arbeiterschaft zu tragen hat. Der neueste Schlager auf diesem Gebiete ist die Normalisierung und Typisierung der Flaschen- und Hohlglasartikel, deren Verwirklichung wiederum noch mehr Ar­beitslosigkeit in der Glasindustrie mit sich bringt. sündenbeladenen Geschlechts, das von vielen Thronen den spanischen als letzten behauptet hatte, nur der Anfang der Erneue^ r u n g ist, dann wird es aus eigener Kraft der Republik   die reichste Entfaltung seiner ein neues, gesünderes Spanien   aufbauen kön- wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte! Im herrscht allgemein große Erregun. den Kommunisten und der V.Z. Skrupellosigkeit getriebene Industriespio­nage. Besonders unter den Arbeitern und An­gestellten der I. G. Farben, die wohl das ehe­malige Betriebs- und Arbeiterratmitglied der Farbwerke, den Kommunisten Wilhelm Dienst­bach, genau kannten, aber keine blasse Ahnung von semer Industriespionage hatten, ist die Em­pörung außerordentlich groß. Die Erregung und Bestürzung kommt auch in einem Artikel der sozialdemokratischenFrankfurter BolkSstimme", So wird deutschen   Arbeitern Arbeit und Brot gestohlen", zum Ausdruck. Der verhaftete Dienstbach ist einer der übel­sten kommunistischen   Maulhelden. Deshalb kam er auch schon m jungen Jahren in den Kommu- nal-Landtag und in den Höchster Bezirksrat als Vertreter der KPD  . Eine zeitlang wurde er auch in den Arbeiter- und Bcttiebsrat der I. G. Far­ben delegiert. Im Höchster Bezirksrat war Dienstbuch der Wortführer der KPD  . In sei­nen Reden wimmelle es von Angriffen gegen die Korruption" der Sozialdemokratte. Bor jeder Betriebsratswahl in den Höchster Farbwerken bat Dienstbach den gehässigsten und persönlich­sten Kampf gegen die freigewerkschaftlichen Mit­glieder der Arwettervertteter geführt, sie als Lakaien des Kapitals" beschimpft und den Ar­beitern vorgeredet, daß nur unterroter Füh­rung" mit dem I. G. Farben-Kapital ganz an­ders umgesprungen werden könnte. Nach den etzigen Enthüllungen kann man ermessen, was dieser Jndustriespion mit demganz anders" verstanden wissen wollte. Schon lange war es aufgefallen, daß Dienst­bach über seine Verhältnisse leben konnte, sich elegant lleidete nnd allerlei Passionen hatte, die sich ein Proletarier nicht leisten kann. In den einzelnen FabrikationsÄbteilungen der I. G. Farben hatte inan bereits seit längerer Zeit be­merkt, daß versucht wurde, Betriebsgeheimnisse auszuspionieren. Dienstbach hatte sich auf Ver­anlassung des Berliner   Stessen eine Reche von Helfershäfern aus der Kommunistischen Partei verpflichtet. Man nimmt aber an, daß es nicht 30 Arbeiter sind, die von Stessen eingeweiht Wurden. Dienstbach führte diese Namen offenbar nur listenmäßig, um mehr Geld von der Berli­ ner   Russischen Handelsgesellschaft zu erhalten. Es kam den Steffen und Dienstbach nicht nur auf die Geheimnrsse der Farbwerke an, sie wollten auch z. B. die BetrichSmethoden der Kelsterbacher   Kunstseidenfabrikation ausspionie- ren. Dienstbach machte sich zu diesem Zwecke nicht nur an die kommunistrschen Arbeiter des Werkes heran, sondern suchte auch ein Verhält­nis mit der Köchin eines Direktors von Kelster­ bach  . Das wurde ihm zum Verhängiris. Als das Mädchen durch die Art der Annäherungs­versuche stutzig wurde, berichtete es von den Me­thoden des eilfertigen Bourgeois Dienstbach. Tie Aufdeckung des Spionagesystems geschah aber erst durch den Sohn eines Werkmeisters Raschig in Ludwigshafen  . Ein Agent des Dienstbach ver- , Gesichtern, den vor Kummer und Elend stumpf gewordenen Augen. Kopf an Kopf saßen sie da und lauschten den erschütternden Anklagen de Bri«S'. Wie er sie kenut, die schwere, schreckliche Not, dachte Loni, die in der fünften Reihe saß. de Bries hatte sie gleich entdeckt. Und das, tvas er für alle tat, es wurde eins mit dem, was er für Loni getan hatte. Die Hunderte, die an feinen Lippen hingen, die Tausende und Abertausende, für die er«impfte und anklagte, sie waren Loni. Loni war in diesen Tausenden. Er gehört allen, dachte Loni. Wie durste sie wünschen, daß er für sie allein da sei. Sie ließ den Kopf sircken.~ tat weh. Aber es war besser, Illusionen nachzuhängen. Einige Male begegneten Blicken de BrieS. Mer sie wich ihm aus.. Als de BrieS den Saal Reichswirtschaftsamt zu fahren, stand Loni leise auf und ging hinaus. Im Vestibül traf sie ihn. Sie gab ihm schweigend ine Hand. Dabei stieg eine leichte Röte in ihr blasses Gesicht. de Bries hörte eine Sekunde sein Herz schla­gen. Sie traten zusammen auf die Straße, de Bries winkte einem Taxi, öffnete den Schlag. Loni konnte sich nicht länger wehren. ES hatte keinen Zweck, gewaltsam dagegen anzugehen. Sie liebte ihn. Als sie über den Potsdamer Platz   fuhren, strahlte der riesige Lichterglanz der Reklame über ihre Gesichter, die einander zugewandt waren, de Bries nahm Louis.Hände. Ich liebe dich", sagte er so lesse, daß es nur wie ein Hauch zu ihr hinüber wehte. Sie hielt den Atem an. Eine Welt öffnet« sich und verhieß Erfüllung. Ende, Soeben ist der Bericht und das Protokoll des ersten ordentlichen Berbandstages des Ver­bandes der Glas- und Keramarbeiter erschienen. Das Buch enthält Daten über die Glas- und Keramindustrie in der Tschechoslowakei  , über di« Arbeitslöhne, über Lohnbewegungen, die orga­nisatorische Entwicklung des Verbandes, dar Protokoll des Berbandstages, zwei Karten der Verbreitung der Glas- und Keramindustrie der Tschechoslowakei   sowie die Bilder der Verbands­heime in Teplitz-Schönau   und Fischern. Wir heben aus dem Bericht einige interessante An­gaben über die Rationalisierung und die Kon­zentration in der Glasindustrie hervor: Die Rattonalisierung in der Glasindustrie hat in vielen Betrieben für die Arbeiterschaft em- schneidende Umwälzungen mit sich gebracht, welche teilweise in der Umschichtung, zum an­deren Teil in der Verringerung der Belegschaften bestehen. Infolge der durchgeführten Umschich­tung unter Zuhusenahme aller technische» Er­rungenschaften wird auch eine gesteigerte Anfor­derung an die Arbeitskraft gestalt in der Form, daß man bei den im Akkowsystem beschäftigten Arbeüern durch Umstellung der Tarife und die Erhöhung der Anzahl des Schocksystems für die einzelnen Größen ein« gesteigerte Arbeitsleistung herausholt, ohne daß«ne Erhöhung des Lohnes statt­finden wurde. Bei den größeren Unternehmungen wurden auch Zentralgeneratoren eingerichtet, von wel­chen sämtliche Schmelzöfen des Unternehniens geheizt werden. Dies bringt wieder die Aus­scheidung einer großen Anzahl des Bedienungs­personales mit sich. In der Hohl- und Preß­glasindustrie wurden neue Maschinen eingeführt, wodurch nebst der gesteigerten Produktion bei geringerer Belegschaft auf der Preßglaswerk­stätte auch im wetteren Leredeluugsverfahren ein Ausfall von Arbeit übrig wurde und dadurch eine größere Anzahl von Glasschleifern aus den