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3wede, um einem Gesetz über die Spiritus­wirtschaft zu entrinnen. Auf Grund einer 1923 erlassenen Verordnung, die seither

Freitag, 17. April 1931.

Das ,, Schlagwort" Kapitalismus  .

zum Kapitalismus.

Sr. 91.

vendige Klärung. Hier bürgi vor allem die Person des Wirtschaftstheoretifers Abg. G.   Feder für die Einhaltung der jozialistischen Linie in der N. S. D. A. P.   Der Artikel des Pg. If. geht also in diesent Bunkte entschieden von unrichtigen Vorausset­zungen aus."

Weltwirtschaftskrise nicht eine Krise der Wirt­schaft allein, sondern eine rise des kapi- Also nicht Hitler der Unfehlbare, der Führer, talistischen Systems jei. Diese wohl sondern nur noch der Herr Feder, ist die Ge­begründete Ansicht könnte in einem eigenen währ für die sozialistische Linie. Eine frag­Artikel erläutert werden. Wer aber einmal diese würdige Gewähr, das müssen wir schon sagen: Tatsache voll erkannt hat, der wird alles daran- Allerdings wäre es noch gefährlicher, sich auf setzen, dieses kapitalistische System zu stürzen Hitler zu berufen, der niemals etwas von So­und durch ein Staatssystem zu ersehen, das jedem zialismus wiffen wollte. Hat doch Hitler   im Volksgenossen nach seiner Leistung Besit und Ein- Völkischen Beobachter"( r. 258, 1930) klärt, daß jemand, der den Nationalsozialismus kommen zuteilt." fenne,

einige Male novelliert wurde, wurde die Be Dämmert es auch bei unseren Nazis?- Gine Stimme für Stennes im ,, Zag". wirtschaftung des Spiritus einer Gesellschaft Gegen das Bekenntnis für Spiritusverwertung übertragen, die sich verpflichtete, dem Staat einen gewissen Betrag Der Tag" des Herrn Krebs hat in seinen[ für jeden Liter Spiritus abzuführen. Die bisherigen, übrigens recht spärlichen Berichten Erzeugung von Spiritus ist fontingentiert, es über die Rebellion im reichsdeutschen Hitler­mehr als 600.000 hektoliter lager offen die Partei Hitler's   genommen, die dürfen nicht mehr als Stennes- Leute als Verräter und ehrgeizige jährlich erzeugt werden, wovon auf landwirt- Schwärmer, unpolitische Militärs und Rebellen schaftliche Brennereien 410.000 und auf die hingestellt, ohne viel nach den Ursachen der industriellen 190.000 Seftoliter entfallen. Es Rebellion und nach Recht oder Unrecht zu fragen. ist also die freie Konkurrenz in der Spiritus- Für einen Nationalsozialisten gilt ja auch kon­wirtschaft ausgeschaltet, die Gesellschaft hat ein sequenterweise nicht anders als für einen Offizier Monopol, wie sie in Wahrheit wirtschaftet, oder einen katholischen Geistlichen fein eigenes Der gute If. geht übrigens sehr in die Irre, wie ihre Ertragsrechnung wirklich aussieht, Urteil, sondern der Befehl des Führers; ob der wenn er glaubt, daß der Herr Jung seiner Mei­weiß kein Mensch. Die Oeffentlichkeit hat allen richtig oder falsch ist, ob der Führer Recht hat nung sei. Die Vesammlungsreden des Herrn Grund, sehr mißtrauisch zu sein, und wenn fümmern, er hat einfach zu parieren. In Hit- genteil in der These, daß die Krise keine kapita­Grund, sehr mißtrauisch zu sein, und wenn oder nicht, das hat den Untergebenen nicht zu Jung in der jüngsten Zeit gipfelten im Ge hier und dort Stimmen laut werden, daß es lers Antwort auf die Anfragen Stennes fam listische und internationale sei, sondern lediglich sich hier um einen Herd der Korruption han das auch zum Ausdruck( Sie haben hier keine den Friedensverträgen entspringe, eine poli­delt, dürfen sich gerade die Macher der Spiri- Fragen zu stellen, Sie haben einen Befehl zu tische" sei. Der Herr Jung spricht den Kapi­tusgesellschaft darüber nicht wundern. vollziehen..."). Nun scheint sich aber im Lager talismus ausdrücklich von jeder Schuld frei. Ihm Das Resultat dieser ganzen Entwicklung unserer Nazis, die ja verhältnismäßig stärker ist er genau so wie seinem Parteigetreuen Weiß ist, daß sich in der Tschechoslowakei   ein Prials ihre reichsdeutschen PG. von proletarischen und den Hitlerleuten überhaupt, ein Schlag­vatmonopol gebildet hat, dessen Nußnie- Elementen durchsetzt sind, der Zweifel zu regen. or t", wie ja auch der Sozialismus" zer vor allem die Agrarier sind. Es ist höchste Wenn der Tag" an leitender Stelle für sie ein Schlagwort ist. Zeit, daß in diese Wirtschaft einmal hinein für Stennes und Straßer   wirbt, der die offi Opposition heißt es einem Artikel Raum gibt, der um Verständnis Ueber   die Meinung der Stennes- Straßer­geleuchtet und daß diesem Privatmonopol ein in dem Jf.- Artikel des Ende gesetzt wird. Wenn schon die Spiritus- und ihre jüngsten Theorien als Rüdichritt. wirtschaft monopolisiert wird, so ziehen und Bekenntnis Bekenntnis zum Kapitalismus hinstellt, wir ein Staatsmonopol dem Pri- dann ist das ein Zeichen dafür, daß dieser batmonopol vor. Artikel nicht die einzige Stimme des Widerspruchs ist. Es müssen sich doch mehr Parteigänger der Opposition gefunden Berlin  , 16. April.  ( Tsch. P.-B.) In der lez- haben, sonst würde der Tag" nicht den gefähr­If. ten Zeit tauchten in Verbindung mit verschie- lich teherischen Ausführungen des Herrn JM. ten Zeit tauchten in Verbindung mit verschie Raum geben, der gleich eingangs seines Artikels denen Meldungen über größere Sprengstoff­feststellt: diebstähle in Sprengstoffabriken und Berg­werken im Westen des Reiches Nachrichten auf, daß Mitglieder der kommunistischen   Partei Vor­bereitungen zur Begehung von Sprengstoffan­schlägen träfen. Die von den einzelnen Polizei­verwaltungen daraufhin eingeleiteten Ermittlun gen führten zur Aufklärung dieser Diebstähle. Im Zusammenhang damit konnten mehrere Ber­fonen festgenommen werden, die Mitglieder der tommunistischen Partei Deutschlands   find. In Breslau   fonnte ein größeres Sprengstofflager ermittelt werden, das aus einem Diebstahl her­rührte. Verwalter dieses Lagers war ebenfalls ein Mitglied der KPD  . Verschiedene Hauptbetei­ligte haben bereits umfangreiche Geständnisse abgelegt.

AVD- Romantit.

Gebrandmarkte Revolverjournalistit.

für

Tag" noch: ,, Die revolutionären Nationalsozialisten glau­ben, daß die Befreiung Deutschlands   ihren Aus­gang in der Zertrümmerung des Kapitalismus  nehmen müsse. Jedes andere Ziel erscheint ihnen derzeit als minder wichtig. Es ist daher nicht ein Treubruch, der Otto Straßer   von Hitler   trennte, sondern ein politisches Er­tenntnis, welche die Kreise um Hitler keines wegs so wichtig nehmen. Es sei hier an das fürzlich erschienene Buch von Dr. Hans Reuple, Berlin  : Der Nationalsozialismus   und die Wirt­schaft" erinnert, das in Folge 2 unserer nat.- soz. Führerbriefe besprochen wurde. Dr, Reupke be­tennt sich zur NSDAP  . und schwächt in seinem Buche alle sozialistischen Forderungen Hitlers start ab, so daß sein Buch ein offenes Be tenntnis für das kapitalistische Wirtschaftssystem darstellt."

,, Bei aller Würdigung Hitlers   und seiner mächtigen Organisation sollten wir versuchen, auch das Wollen Dr. Otto Straßers, Scherin gers und der anderen Rebellen gerechter zu wür­digen, als dies bisher der Fall war. Als natio­nale und sozialistisch betonte Arbeiterorganisation sind gerade diese revolutionären Na­tionalsozialisten für die Gewin tung der marristischen Arbeiter. maffen wichtig. Man darf sich durch Wahl. Diese Ansichten nennt Jf. einen Rüdschrift", erfolge nicht blenden laffen. Auch zu Sitler stan- sie seien die wahre Ursache der Gegensätze in der den einst nur 6 Anhänger. Die Zeit der revolu- NSDAP  . Was hat nun die Redaktion des Tag" zu tionären Nationalsozialisten wird fommen. Die Partei Hitlers   fammelt inzwischen diesem Artikel, den fie an leitender Stelle ab fanatische Anhänger aus Mittel- brudt, zu sagen? Sie schränkt die Zustimmung stand und Bürgertum. Es wäre ein berur Opposition natürlich ein und sucht ihren hängnisvolles Schidsal, wenn sich einst legale und Barteigenoffen JF. eines Besseren zu belehren. revolutionäre Nationalsozialisten auf Leben und aber mit welch fläglichen Argumenten! Wan  höre: Tod bekämpfen würden."

Mährisch- Ostrau  , 16. April. Das Ostrauer fozialdemokratische Tagblatt Duch čaju" hatte jeinerzeit Methodius Havličet, Eigentümer und Herausgeber des Blattes, Moravsko- slezié Die wichtigste Stelle aus dem oppositionellen Noviny" und dessen ehemaligen Inseratenjamm- Artikel aber ist die folgende:

Ver Vladimir Černý verschiedener unehrenhafter Handlungen beschuldigt. Insbesondere war Hav­liček borgeworfen worden, daß er in seinem Blatte verschiedene Personen angriff, um Inse­rate von ihnen zu erhalten. Havliček und Cerny flagten den verantwortlichen Redakteur des genannten sozialdemokratischen Blattes, Sykora, der den Wahrheitsbeweis antrat. Nach einigen Verhandlungen wurde Donnerstag abends das Urteil gefällt, durch das der geklagte Redak teur, Sykora freigesprochen wurde. Das Ge richt erklärte, daß es den

Wahrheitsbe­

weis als erbracht ansehe und daß es die scharfen Worte, die sich in dem eingeklagten Artikel befanden, als gerechte Kritik erachte.

Der Dieb.

Von Rhedo

Nachdruck verboten.

I

Aus dem genannten Auffah von W. Weit fei folgende wesentliche Aeußerung herausgegrif­fen: Beseitigung des tapitalistischen Systems! Das ist seit Jahrzehnten und noch länger nicht viel mehr wie ein Schlag­wort". Ein gefährlicher Satz für unsere Bewegung! Wer mit allen Fasern feines Herzens die nationale und soziale Befrei ung des deutschen   Volles und somit auch des deut­ schen   Arbeiters ersehnt, wer Ing. Rudolf Jung's Buch Der nationale Sozialismus begeistert ges lejen, der hat erkannt, daß uns das kapita­listische System fein Schlagwort bes deutet. Scharfsinnige Wissenschaftler und natio­nalsozialistische Führer sind der Ansicht, daß die nalsozialistische Führer sind der Ansicht, daß die

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,, niemals auf die absurde Idee hätte ver­fallen können, wir würden das Bribat­tapital, also die Initiative des wagemutigen Unternehmers bekämpfen. Diese Unter­stellung ist genau so töricht wie die andere Lüge, wir wollen das Privateigentum abschaf= fent. Deshalb ist das ganze Geirei vom raublustigen Antikapitalismus der National­sozialisten, mit dem man den guten Bürgern Angst machen will, eine grobe Jrre­führung."

Vielmehr, sagt Hitler   weiter, strebe er ,, die Rüd­fehr zu einer gesunden Privatwirtschaft" an. und in seinem berühmten Gespräch mit Straßer hat Hitler   das Wort Sozialismus überhaupt für schlecht gewählt erklärt, weil es bedeute, die Wirtschaft zerstören".

In einer seiner berühmten Reden sagt Hitler  :

,, Es gibt gar keinen Unterschied zwischen Kapitalismus   und Sozia lismus."

Der Herr Feder aber, der, die sozialistische Linie garantieren soll, hat doch selbst dem Herrn Dingeldey von der großindustriellen Volks­partei erklärt:

,, Wir stehen grundsäglich auf dem Boden des Privateigentums... Wir erkennen auch die gesellschaftliche Beden­tung der Bankiers an, die nicht beseitigt wer­den sollen, wir sind nicht für die Beseis tigung des Gewinnertrags. Sie haben gar einen Grund, uns sozia­listische Tendenzen zu unterschie ben."

Wer es auf diese Gewähr hin wagen will, mit Hitler und Feder für den Sozialismus zu kämpfen, der tue es!

Die richtige Vorarbeit

zur Zollunion mit Polen  . Warschau  , 16. April. Die Gazeta Hand­lova" tonstatiert, daß die in der Tschechoslowakei  im Dezember eingeführten Einfuhrzölle für Borstenvieh die Ausfuhr von polnischem Bor­ftenvieh nach den tschechoslowakischen Absa märk­

Wir bringen den Artikel, trotzdem wir mit manchen Ansichten und Folgerungen des Verfas fers nicht übereinstimmen und vor allem die Mei­nung ablehnen, die der Verfasser zum Ausgangs- ten vollkommen unterbundet punkte seiner Betrachtungen macht, als ob die haben. In den letzten Wochen gingen nahezu N. S. D. A. P.   unter der Führung hit überhaupt keine Viehtransporte aus Polen   nach lers dem sozialistischen Teil des Par der Tschechoslowakei  . In der verflossenen Woche teiprammes nicht die entsprechende wurden im Ganzen 103 Schweine nach der Aufmerksamkeit und Bedeutung bei Tschechoslowakei   ausgeführt, während früher die messe. Bogegen sich Hitler   und die N. S. D. normale Ausfuhr 3000 bis 4000 und bei besse­A. P. wendet, das ist der demagogische Mißbrauch rer Konjunktur sogar 7000 Stück wöchentlich sozialistischer Schlagworte, die aus dem margi ausmachte. Das Blatt konstatiert, daß die Un­stischen Sprachschatz durch Nationalsozialisten terbindung des Borstenvieh- Exportes für den entlehnt werden. Es ist die Abgrenzung polnischen Außenhandel einen schweren Verlust gegen den Nationalbolschewismus, bedeutet und einen Abgang von zirka 100 Mil­um die es hier geht. Diese bewußte Grenz- lionen Zloty jährlich ausmacht. Das Blatt for­ziehung ist durchaus kein Berrat an National so dert die Regierung auf, diesbezüglich bei der zialismus, sondern int Gegenteil eine not- tschechoslowakischen Regierung zu intervenieren.

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Rosier hob abwehrend die Hand. ,, Nein, nein, sie mißverstehen mich, Herr Untersuchungsrichter. Ich meine etwas anderes." Seine grauen Augen bohrten sich in das Geficht des Juristen..

die er jemand in der Straßenbahn aus er Tasche| Witzelei. Wir sind doch nicht hier, um uns zu| Intellekt notwendigerweise von selbst einstellen 30g, eine wertlose Uhr, die er mit unerhörter unterhalten. Ich frage sie allen Ernstes, weil und unser Tun und Lassen regeln." Geschicklichkeit aus einer Westentasche stahl, und sie mich interessieren, Herr Rosier.( Im gleichen dergleichen mehr. Ein Desperado, den man Augenblick fiel ihm auf, daß er das Wörtchen Der Untersuchungsrichter Dr. Hjalmar Kör- Großes zutraute, der aber stets nur bei Kleinem Herr gebraucht hatte, während es sonst seine Gewohnheit war, die Angeklagten einfach bei nig jaß vor seinem Schreibtisch, stützte den Stopf erwischt worden war. Auch diesesmal handelte es sich um eine ihren Familiennamen zu nennen). in beide Hände und sah interessiert zu dem Ich bin ihnen für ihre Liebenswürdigkeit Ich meine, haben sie nie als Kind etwas Gefangenen empor. Sein Blick fam schräg von Bagatelle, eine wertlose Brosche, die er einer unten, glitt über den gepflegten Anzug des An- Dame im Wartesaal aus dem Täschchen 30g. sehr verbunden, Herr Untersuchungsrichter, ent- gestohlen und unmittelbar nach der Tat ein un­geklagten, jah das leichte, eine Nuance Fronie Ein Beamter in Zivil hatte ihn zufällig beob- gegnete Rosier freundlich und beinahe ein wenig gemein wohltuendes Gefühl der Befriedigung verratene Lächeln und blieb schließlich auf dem achtet und festgenommen und Dr. Körnig hatte väterlich. Und ich möchte sie trotzdem oder gerade gehabt, das von keinem Gedanken an das Un­ausdrudslojen Munde mit den breiten, finnlichen zum drittenmal das Vergnügen, ihn zu verhören. deswegen bitten, meine Antwort nicht als recht der Tat getrübt wurde?" Das Verhör war mehr Unterhaltung. Es Scherz aufzufassen. Ich stehle tatsächlich zum Lippen haften. Das, was ihn an dem Manne Betroffen sah der Richter auf den Verbrecher. fejjelte, war die unverkennbare Persönlichkeit, die gab im Grunde auch nichts zu verhören, denn Vergnügen. Es bereitet mir eine physische Be- Sie scheinen die Rollen vertauscht zu haben. Der sich hinter der Maste des Verbrechers verbarg. Der Tatbestand war klar und dem Täter fiel es friedigung, wenn ich meine Hand in einer frem schlanke, hagere Mensch mit dem durchbohren­Während seiner 15jährigen Dienstzeit hatte er gar nicht ein, zu leugnen. Aber Dr. Körnig den Tasche fühle. Es handelt sich mir nicht so den Blick schien der Richter, der vollblütige rosige eine Menge der verschiedensten Leute kennen ge- hatte an dem Manne sozusagen einen Narren sehr um den Besitz als um die Art seines Er- Mann vor dem Schreibtisch der Verhörte. lernt, die alle vor diesem Schreibtisch gestanden gefressen. Er suchte nach psychologischen Beweg- werbes". waren, alle irgendwie unterwürfig, irgendwie gründen der Tat, und im Geheimen hoffte er beklommen, irgendwie anders als diejer große, auch ein wenig, dem Manne etwas von dem schmalschultrige Mensch mit dem intelligenten Geheimnis zu entreißen, das ihn umgab. Dr. Körnig blätterte in den Akten. Gesicht und den spöttischen Augen, die den Un­,, Aber warum, um Gottes willen, warum! terjuchungsrichter kühl und überlegen musterten und ihn stets von neuem das unbehagliche Ge- Ich verstehe ihre Motive nicht. Warum laffen fühl einer gewissen Minderwertigfeit jugge- fie sich immer wieder in solche Sachen ein.

rierten.

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Unter dem Banne der rätselhaften Augen ,, Kleptomane?" lächelte Dr. Körnig ironisch. formien sich unklare Gedanken im Kopfe Dr. " Sie wissen so gut wie ich selbst, daß ich körnigs. Und mit einem Male tauchte ein flaves nie etwas ähnliches behauptet habe", sagte Roster Bild in seiner Seel auf, eine Erinnerung, die liebenswürdig. jahrelang im Unterbewußtsein geschlummert Und es ist doch so tinderleicht, erfolgreich zu hatte. Er sah sich als Primaner in der Schule. Stehlen." Sein Nachbar und bester Freund hatte Marken ,, Apropos! Nur die Annahme, daß mein mitgebracht. Sie sammelten beide. Stolz zeigte Ein Mann von ihrer Bildung und ihrem Ver­er sagte Verstand und nicht Intelli- Verhör kein Verhör mehr ist, gibt mir den Mut er ihm eine alte Schleswig- Holstein  , ein Pracht­Diejer Mann war ein Taschendieb, ein ganz stand zu hätte es doch wahrhaftig nicht nötig, bu meiner Frage. Haben sie nie das Bedürfnis stück, das einen Wert von vielen Hundert Mart hätte es doch wahrhaftig nicht nötig, gewöhnlicher Taschendieb, wie sie sich zu Hun- genz Serten in den Großstädten herumtreiben, ver- fich auf so obscure Weise durchs Leben zu schla- oder besser gesagt, den Wunsch gehabt, sich eine haben sollte. Körnig erinnerte sich genau. Er wegen, fühn, arbeitsschen, in nichts anders als gen. Sie sprechen geläufig mehrere Sprachen, Sache anzueignen, die nicht ihnen gehörte? Und erinnerte sich auch an die Sabgier, die ihn An­die anderen, es wäre denn in dem einen, daß sie haben unzweifelhaft Schulen, sie sind im haben sie als sind nie etwas, und wäre es die gesichts dieses Postwertzeichens gepadt hatte. Er fühlte feine Hände zittern, wie damals und man nichts über seine Herkunft wußte. Er war stande, eine gute Stellung auszufüllen, warum lächerlichste Stleinigkeit gewesen, gestohlen?" Wider Willen errötete Dr. Störnig. Schweißtropfen traten auf seine Stirne wie ber Polizei aller Großstädte bekannt, aber man in aller Welt stehlen sie?" hatte nie mehr aus ihm herausbekommen, als daß Ueber das Gesicht des Angeklagten huschte Das heißt die Sache auf die Spise treiben damals. Ein Gedanke beherrscht ihn. Dann er Franzose von Geburt war. Seine Umgangs- ein leichtes Lächeln, der leicht ironische Zug um und hat mit dem vorliegenden Problem nichts wurde fein Freund aufgerufen und mußte zur zu tun. Wollten wir die Handlungen eines Tafel. Langsam tastete sich seine Hand unter die formen ließen auf eine höhere Bildung schließen, feinen Mund verstärkte sich. er schien aus guter Familie zu stammen, hatte Jah ftehle zum Vergnügen, Herr Unter- Kindes als Maßstab unserer Moral nehmen, ipo Bank und ehe jener zurüd lam, war die Marte bliebe da Recht und Sitte. Nein, nein, mein in Körnigs Tasche. Ein unendlich warmes Ge­längst mit allen europäischen   Gefängnissen Besuchungsrichter." fanntschaft gemacht, war aber niemals bei einer Dr Körnig fuhr ärgerlich auf. Lieber, was wir als Kinder taten, geschah in- fühl von Beſizerfreude erfüllte ihn. Keine Spur größeren Sache ergriffen worden. Seine Delikte Lassen sie doch diese( er wollte fagen folge von fehlendem Urteilsvermögen, von von Reue, nicht einmal Angst, nur Befriedigung. ( Fortsetzung folgt.) waren an sich Kleinigkeiten, eine Brieftasche, alberne, unterließ es aber im letzten Augenblic) fehlenden Hemmungen, die sich mit dem reifenden