Seilt 4 Freitag, 17. April 1931 TagesneMkeiten. TA.-Lied. Heil des Dritten Reiches Mittler, Heil dem Führer Adolf Hitler ! Er nur ist der ivahre Held, Denn nur er besitzt das Geld. Während in den Taschen jenes SA.-Fiihr«rs Hauptmann Ttenncs Bich nicht findet, womit man Seelenaufschwung zahlen kann. Rötlich ist's in solchem Falle, Abzugehn vom Ideale, Den« was nutzt Revolution, Weitz man nicht, wie und wovon? Darum schwören wir aufs neue Adolf Hitler deutsche Treue; Bleibt er schuldig auch das„Reich", Unser« Sold bezahlt er gleich. Li, Bon stellendem Metall nbergofsen. Kattowitz , 18. April. In dar Zink-Abteilung der Lauvahütt« in Siemianowice eyrfobtette heut« in einem Zinktessel eine Eisenröhre. Durch die Explosion wurden sechs Hüttenarbeiter von'siedendem Dietall übergossen und erlitten lebensgefährliche Brandwunden, Drei Arbeiter stürzten dal-ei in einen Sauerstoffbehälter und wurden von dort in hoffnungslosem Zustande herausgeholt. Der Zustand der Verunglückten sechs Arbeiter ist überaus ernst. Nestnng der Maffenlottenr 20.000 K: 38.649. 18.000 K: 51.706. 500 0 K: 6044, 8872, 9183, 11.246, 21.449, 41.551, 44.083, 47.853, 55.472, 62.182, 75.099, 80.537, 84.437. 2000 K: 4029, 6378, 6620, 6626, 8332, 10.981, 18.447, 18.691, 19.565, 20.720, 21.604, 22.814, 22.853, 29.155, 29.247, 31.477, 33.256, 34.990, 36.820, 37.740, 39.511, 41.321, 44.480, 44.481, 44.698, 46.560, 47.238, 51.302, 53.364, 55.271, 55.556, 57.886, 60.218, 61.281, 62.387, 63.807, 69.641, 70.682, 72.760, 72.985, 73.297, 73.8H3, 75.955, 76.070, 77.812, 78.141, 78.951, 81.653, 82.428, 82.431, 85.159, 86.643, 87.090, 89.375, 90.395, 90.435, 90.913, 91.904, 93.541, 94.458, 94.621, 98.105, 98.983. Erdbebe« i« Rorditalie«. Rom , 16. April. Heute nacht um 23 Uhr 15 Minuten wurde in Trient , Bergamo , Brescia und am Gardgsee ein Erdbeben währgcnvmmest, Has dreißig Sekunden andauerte. Schäden werden vorläufig keine gemeldet. Ueberschwemmiurgen in Borderafieu Konstantinopel, 16. April. (Reuter.) Infolge von Wolkenbrüchen wurden im Flußgebiete Sej- hun 44 Gemeinden in der Umgebung der Stadt Adana überschwemmt. Tic Bevölkerung befindet sich in einer verzweifelten Lage. Auch die taurische Bahnstrecke wurde beschädigt. Der Euphrat ist aus den Ufern getreten und hat die umliegenden Gebiete überschwemmt. 600 Jahre Stadt Neustadt! am Klinger. Das im Jahre 1931 zum ersten Male in öffentlichen Urkunden als Stadt erwähnte Böhmertvald- städtchen Neustadt! am Klinger kann Heuer den 600jährigen Bestand als Stadt feiern. Tas rund, 1000 Einwohner zählende Städtchen, das erst kürzlich von einem furchtbaren Brandunglück heimgesucht wurde, hat eine bewegte Bergangen- heit hinter sich. Tic Hussittenkricge, der 30jährige Kriegs und auch die österreichischen Erbfolgekriege brachten dem Städtchen viel Unglück. Heute ist Neustadt! ein Landstädtchen, in dem säst in jedem .Haust«in Gewerbe ist und das als Sommerfrische' wegen seiner schönen Lage gerne ausgesucht wird. : Bon einer Windmühle erwürgt. In Rieder- Btudowitz im Hullschiner Ländchen ereignete sich ein tragischer Unglücksfall. Der Landwirt Ballon hat neben seinem Hause eiye kleine Windmühle. Als seine 20jährige Tochter Sophie den Mechanismus.bediente, kam sic mit ihrem Halstuch den Zahnrädern zu nahe. Das Tuch wurde erfaßt und so fest zugezogen, daß^.s Mädchen erstickte. Sie wurde von den Hausleuten tot aufgefundeu. Tie Mörder Semil verhaftet. Donnerstag um halb fünf Uhr früh wurden in die Haft des Krcisgerichtes in Jungbunzlau eingeliefert: der 20jährige Peter 8 i d a, der Bruder eines Arbeiters, der in der Fabrik des bei Semil ermordeten Fabrikanten Huöek wohnte, der 35jährige arbeitslose Glasarbeiter Beit ByStry, rveiters 8idas Pater und 8idas Geliebte sowie eine gewisse llcca« aus Jirkow. Sie wurden unter dem Verdachte des Mordes, begangen a« dem Fabrikanten HuKck aus Pratkikow bei Ersenbrod, verhaftet. Bei der Kezae wurde der größte Teil des geraubten Geldes(etwa 36.000 X) ge- f.u n d c n: außerdem hot sie sich dadurch schuldig gemacht, das sie durch ei» erdachtes Alibi den Bystry zu decken versuchte. Tie Verhaftung hat in der Umgebung großes Aufstheu hervorgerufen: im Zusammenhänge damit wird die Verhaftung Weiterer Personen erwartet. Line bestie auf dem Kaiserthron von Haiti . Des Negers Henri Christoffers Leben und Ende. Hundert Jahre zurück liegt die Erinnerung an einen Despoten, der aus Haiti mit beispielloser Brutalität gewütet hat. Tausend Meter über dem Meeresspiegel liegen noch heute die von Pflanzen überwucherten Ruinen des befestigten Schlosses La Ferriöre, das der schwarze Kaiser-Henri Christoffer erbauen ließ, um hier Schutz gegen aufrührerische Untertanen oder gegen benachbarte Feinde zu suchen. Bon diesem Schloß wir- erzählt, daß dreißigtausend Menschen bei seinem Bau umgekommen seien, durch Sonnenstich, Krankheiten, UnglückSsällen usw. 365 Kanonen waren ausgestellt, eine für jeden Tag des Jahres. 3m Park sind noch heute Reste von Säulen und Statuen erhalten. Die Eingeborenen von Haiti graben noch jetzt in den Gärten nach den Schätzen jenes Kaisers, die hier zu finden fein sollen. Bisher hat jedoch niemand etwas gefunden. Henri Christoffer stammte aus Nordafrika unbehauptete, daß das Blut der Pharaonen in seinen Adern flösse. Er war als Negersklave auf der Insel Grenada geboren, wurde dann an einen französischen Plantagenbesitzer auf Haiti verkauft und verstand nun, indem er an andere Sklaven Rum ausschenkte, so viel Geld zu verdienen, daß er sich freikanfen konnte. Man sagt ihm gewaltige Körperkräste nach. Als der Negeraufruhr ausbrach, durch den die Franzosen von der Insel vertrieben wurden, machten die Schwarzen ihn zu ihrem Führer und zum Präsidenten der Republik, die im westlichen Teil der Jnsckl errichtet wurde. Sie sollten es bald bereuen. Dem ehrgeizigen Neger genügte es nicht, nur Präsident zu sein. Schon im Jahre 1811 machte er sich zum Kaiser von Haiti . Und er hat mit blutiger Gewalt regiert. Wenn er Gänge durch die Siedlungen unternahm, gingen zwei Trommelschläger vor ihr her und ein Mann mit einem Schwert neben ihm, der die abzuurteilenden Verbrecher gleich auf der Stelle enthauptete. Es kam auch vor, daß der viehische Neger selber nach dem Schwert griff und die Enthauptung vollzog. Ms das Schloß La Ferrisre erbaut wurde, hat er selber, der gelernter Maurer war, des Nachts, wenn alle andern schliefen, an den Mauern gebaut. Er verlangte von seinen Untertanen, daß sie vierzehn Stunden täglich arbeiteten. Als er eines TagcS von der Höhe aus eine« erschöpften Neger während der Arbeitszeit schlafen sah, rief er einen seiner Artilleristen und befahl ihm,. den Schlafenden zu Zecken". Der Artillerist richtete die Kanone^auf den Unglücklichen und schoß. Der Mann wurde in Atome zersprengt. Unmenschlich war die Aufgabe, die schweren Kanonen auf den hohen Berg hinauszuschaffen. Eines TageS waren hundert Mann dabei beschäftigt, die Kanone hinaufzuschieben, aber plötzlich erklärten sie stöhnend, nicht mehr weiter zu können. Da ließ Christoffer jeden vierten Mann aus der Schar erschießen und besah! den übrig- gebliebenen fünfundsiebzig, nun die Arbeit allein zp Leisten. Mer es ging immer noch nicht. Da ueß der Kaiser jeden dritten Mann von ihnen erschießen ünd drohte ihnen, daß das nächste Mal jeder Zweite getötet werden würde. Die fünfzig Neger legen sich in ihrer Todesangst in die Seile und brachten die Kanone auf den Berg. Tic Grausamkeit dieses Diktators war unglaublich. Einmal hatte er eriahren, daß ein junger Die Granate als Spielzeug. In dem Dorfe Szybalin bei Lemberg fanden spielende Kinder auf eurem Felde eine Artilleriegranate, die wahrscheinlich noch aus der Zeit des Weltkrieges herrührte. Die Kinder versuchten das Geschoß zu zerlegen, das hiebei explodierte und zwei Jungen im Alter von 12 und 14 Jahren buchstäblich in Stücke riß. Drei anderen Kindern riffen die Granatsplitter Hände und Füße weg. Die drei schwerverletzten Kinder wurden im hoffnungslosen Zustande ins Spital übergeführt. Bemanntes Rabetenflugzeug. In der Nähe von Osnabrück ließ an» Mittwoch nachmittag Ingenieur Reinhold Tiling , der frühere Leiter des Osnabrücker,Flugwesens, das Modell eines bemannten Raketenflugzeuges starten. Er führte außerdem Modelle von Poftflugraketen vor. Tiling erklärte, daß er der Hoffnung sei, etwa in Jahresfrist im ersten bemannten Raketenflugzeug starten zu können. Die vorläufig im Modell konstruierten Raketenflugzeuge des Erfinders werden durch feste Pulverraketen angetrieben.' Ihre Brenndauer und Leistung hat Tiling durch eine besoudere Erfindung wesentlich verbessert. Die Höchstgeschwindigkeit des Flugzeuges soll bis auf laufend Stundenkilometer gesteigert werden können. Die Tragflächen der Niaschine liegen in Richtung und Deckung der Schwanzflossen, entfalten sich aber zwecks Ermöglichung einer sanften Gleitfluglandung am Ende des Fluges. Die Spanyiveite der Flügel beträgt bei der Personen- reckete zwölf Meter. Die Postflugrakcte ist flügellos und kann durch Schrägstellung des Schwanzflossen landen. Todessprung. I« Düffeldorf sprang ein Mann im Alter von 25 Jahren von einer Eisenbahnbrücke auf einen nach Duisburg fahrenden. Zug. Der junge Mann blieb zunächst auf dem Dach des Wagens liegen, stürzte aber nach ungefähr' fünfzig Metern Fahrt auf die Gleise und wurde tödlich verletzt. De« Hauptgewinn verkauft. In Lodz spielte ein Kaufmann in der Lotterie ein ganzes Los. Ms der Lotteriekollekteur in diesen Tagen bei ihm erschien und ihm Glück wünschte, weil auf sein Los einen Gewinn von 20.000 Zloty gezogen war, erlitt der Kaufmann einen Nervenzusammenbruch. Er hatte aus Geldnot das Los in den Osterfeiertagen einem Bekannten verkauft. Der Unglückliche begab sich zu dem Besitzer des Loses Reger, statt zu arbeiten, ein« Wanderung unternom- >»en hatte. Er ließ ihn rufen und ging mit ihm auf den höchsten Gipfel. ,Ich habe dich zum Tod« verurteilt", sagte er ihm,„aber du sollst ein« Chance haben. Du kannst wählen, ob du lieber erschossen werden, oder in den Abgrund springen willst." Der junge Mann sprang in den Abgrund. Er blieb an einem Gebüsch hängen und kam mit gebrochenem .Arm davon. Der Kaiser verlangte, daß«r den Sprung. noch einmal machen soll«. Aber schon im gleichen Augenblick stieß er selber den jungen Mann in den Abgrund hinunter. Und diesmal kam der Bedauernswerte nicht mit dem Leben davon. Für den Bau seines Schloffes mußte er einen Baumeister haben, und er wählte den Mulatten Besse aus der Nachbarrepüblik San Domingo. Der Kaiser, der damals Schätze im Werte von vielen Millionen besaß, wollte diese in unterirdischen Schatzkammern unterbringen. Die fünfzehn Arbeiter, die di« Kasematten für den Schatz gebaut hatten, ließ er in der Stacht nach der Fertigstellung der Schatzkammer erschießen. Dann ließ er den Baumeister zu sich kommen und fragte ihn, ob außer ihnen beiden noch irgend jemand das Geheimnis der Schatzkammer kenne. Der Baumeister verneint« das. Darauf erklärte der Kaiser, eS genüge ihm, daß er allein eS wisse. Damit stieß er Beste den Säbel in den Leib. Außer der Festung La.Ferrier« erbaute Henri ein Schloß, daS«r„Sanssouci', nannte, als Wohnung für sich und leine Familie. Hier häufte er allen Luxus auf, den er irgend erlangen konnte. Sogar eine große Bibliothek befand sich in diesem Schloß, di« jedoch niemand jemals benutzte. Der schwarze Kaiser hatte einen großen Hofftaat, ja er schuf sogar einen schwarzen Adelsstand, in dem«S Grafen, Barone , Freiherren uird Herzöge gab. Be» Grafen , Barone , Freiherren und Herzöge gab. Bei ten Hermelinmantel und gespellt wurde von goldenen Tellern. Einem Europäer führte er in fürchterlicher Weste vor, wie blindlings seine Soldaten seinem Befehl gehorchen. Er ließ eine Abteilung^von fünfzehn ManU antreten und kommandierte Vorwärts marsch!. Die Soldaten marschierten auf einen in der Näh« befindlichen Abgrund zu, und da kein„Halt!" ertönte, marschierten sie über den Rand des Abgrund« hinaus und stürzten ab.„So ist die Disziplin in meinem.Heer!" sagte der Kaiser. Hitler könnte seine Mannen zu ihm in die Schule schicken. Ein Feldzug gegen di« Republik San Domingo verlief unglücklich für ihn. Als unter seinen Soldaten auch noch das Gelbe Fieber auSbrach, mußte er den Rückzug antreten., In diesem Augenblick bäumte sich der ganze Widerstand seiner vierzehn Jahr« gemarterten Untertanen auf. Ein Zerstörungswerk begann um ihn her. Oestentliche Gebäude wurden in Brand gesteckt, Plantagen verwüstet, alles würde hon' den"'erbitterten Eingeborenen vernichtet, und als die Revolutionär« gegen sein Schloß Sans souci anstürmten, erschoß er sich mit einer goldenen Kugel, noch im Tod dem Cäsarenwahnsinn verfallen. Das war am 8. Oktober des Jahres 1820. Nach seinem Tod verfiel das Reich. Immer noch ünd seine Schätz« ungchoben und warten auf ihren Schatzgräber. und schlug ihm vor, den Gewinn mit ihm zu teilen.-Dieser lehnte jedoch ab. Der Kaufmann erlitt einen Tobsuchtsanfall und mußte in eine Irrenanstalt gebracht werden. Die Erdbeben, die sich kürzlich auf dem Gebiet der Republik ereigneten, haben verschiedene Vermutungen über ihren Ursprung und ihre Bedeutung hervörgenifen. Man kann über die Gattung xines Erdbebens und damit über die Ursache seines Entstehens nicht urteilen, ohne die Art, wie es sich geäußert hat, genau studiert zu haben. Eine definitive Entscheidung darüber wird erst dann möglich sein, wenn zunächst die Seismogramme, in denen das Erdbeben in den diversen seismischen Stationen ausgesangen wurde und aus denen der Charakter eines Erdbebens ebenso erkennbar ist wie z. B. die chemisch-physikalische Beschaffenheit der Lichtstrahlen aussendenden Körper aus ihrem Spektrum, vollständig verarbeitet sein werden. Ferner müffen die in den ausgefüllten Fragebogen, welche das Staatsamt für Geophysik den durch das Erdbeben betroffenen Gebieten zusandte, enthaltenen Angaben wissenschaftlich verarbeitet werden. Vorläufig genügt vielleicht, zur Beruhigung der Bevölkerung der Hinweis darauf, daß ein Erdbeben in der Trop - pauer Gegend kaum eine besorgniserregende Heftigkeit erreichen könnte. Detaillierte Berichte über die beobachteten Beben werden zu gegebener Zeit der breiten Oeffentlichkeit erstattet werden. Berichte über lokale Beobachtungen nimmt das Staatsamt für Geophysik, Prag 2., Karlova 3, entgegen. 175-facher Einbrecher gefaßt. In Frankfurt am Main wurde von Beamten der Kriminalpolizei der 26 Jahre alte Willi Stöwer aus Bonn , ein langgesuchter Einbrecher, verhaftet. Stöwer gestand bei seinem Verhör, in der letzten Zeit etwa 175 Einbrüche, davon allein 50 in Berlin und Umgebung, begangen zu haben. Der Verhaftete ist wiederholt vorbestraft, zuletzt in Paris wegen eines Einbruchs bei dem Mode- könig Poiret. Havarie im Sturm. Die Ursache der Görlitzer Flugzeugkatastrophe der Maschine„D 1928" ist durch die an die Absturzstelle des Flugzeugs bei Muskau entsandte Sachverständigenkommission inzwischen aufgeklärt worden. Tas Flugzeug hatte zur Zeit des Unglücks gegen ein Unwetter anzukämpfen un§ vefund sich in etwa 200 Meter Höhe. Bei einer plötzlichen Wirbelboe gaben offenbar die zu stark beanspruchten Kielfloffeuholme nach, so daß das Seitenleitwerk vm- tnickte Dadurch wurde das Flugzeug in der Steuerung Loru Ruudstlur. Larusrag. Präs, 11.15: Lchallplattrn. 12.20: Mittagskonzert aus Preß' bürg. 18.25: D c ji t f d) e Lendung: 2. Schleißner: ZnstrumLnie des Orchesters: Violoncello und Kontrabaß. 18.05: Balalaikakonzert. 20.80: Opernarien. 21.00: Blasmusik.— Brünn: 11.15: Schallplatten. 12.20: Mittagskonzert. 18.25: Deutsche Sendung: Ar.(Aisella: Bergnügl. FaschinaSreise des Herrn Schlämlein aus »schätz nach Brünn . 20.35: Biolinkompositionen. 21.00: Alte Tanz musik. — Möhr.'Ostrou: 11.00: Schallplatten. 13.55: Schall platten. 18.30: Jazzorchester. 17.30: Volkslieder.— Prestburg. 11.30: Schallpütteu. 13.30: Schallplatten. 16.00: Schallplatten. 21.00: Unterhaltungsmusik.— Berlin : 18.15: Lieder. 19.05: Aalzer.— Hamburg : 22.30: In heiterer Gesellschaft.— ztönigswnfterhauseu: 19.30: Am. DildganS' 50. Geburtstag. —'. München : 18.45: Zttherkonzxrt. 20.00: Regensburger BolkSchor. 21.00: Untcrbab tungskonzert.— Wien : 17.00: Tänze der Rationen. 19.30: Bartrage an zwei Klavieren. behindert, kam in eine Linkskurve, drehte sich»spiral- H förmig dem Boden zu und konnte von dem Piloten H erst abgesangen werden, als es zu spät war. Das Fing- j zeug schlug auf den Wald auf und sackte zu Boden.' Aus dem Rhein oberhalb der Schuellendurg' ereignete sich«in folgenschweres Bootsunglück. Ein 7 mit zwei Personen besetztes Canoe kentert« plötzlich und die Insassen ertranken, obwohl sie des Schwim- mens kundig waren. Ti« beiden Verunglückten, die j aus Düsseldorf stammen, sollen das Boot aus einem j Bootshaus entwendet und ein« Schwarzfahrt j unternommen haben. Di« Leichen sind noch nicht geborgen.'"•1** Unter falschem Rainen beerdigt. Dieser zeigt««in« Bundesbahnbeamtin bei der Wiener Polizei au, daß ihr Oheim, der Gastwirr Franz Fuchs in Kleinmünchen bei Linz , am 11. d. M. verständigt worden war, daß sein« Tochter Olga Fuchs am 16. d. M. auf der Klinik Kermauncr unter dem falschen Namen Marie, Kodl gestorben! sei und auf Beranlastung ihres Lebensgefährten, des Schauspielers-und Vertreters Stefan Renner, 1 unter obigem falschen Namen ,beerdigt worden sei Di« Erhebungen der Polizei ergaben die Rich:igk«u dieser Angaben und Renner, der unter dem fälschen 1 Namen Josef Aigner in Wien wohnt«, wurde dorr j verhaftet. Renner, der auch«inen falschen Paß auf den Namen Franz SchrammI besaß, gab an,' daß er di« Fuchs deshalb falsch gemeldet habe, weit sie an einem Verbrechen, das er seinerzeit in Inns bruck begangen hab«, mitbeteiligt gewesen sei- Die Dokument« auf den Namen Kodl habe ihm der! angebliche Schriftsteller Anton Kodl gegeben; sie I beziehen sich auf dessen in der Tschechoslowakei ! lebend« Frau. Renner wurde dem LandeSgerichi l eingeliefert. Kodl wird gesucht. Der Tonderaussiugszug nach Paris und Ver dun , welcher von der Direktion der Staatsbahnen! Prag -Süd vom 16. bis 35. Mai veranstaltet wird, I ist vollkommen ausverkauft. Weiter« An- I Meldungen werden nicht mehr entgegengenommen. Der Teuselsinsel entronnen. Aus Port of Spain (Insel Trinidad ) wird gemeldet: Sechs Sträslinge sind aus der Sträfiingskolonie auf der Teuselsinsel geflohen und haben sich auf die Insel Trinidad gerettet, Durch gründlich« Nachforschungen gelang. «8,«in gäizzeS weitverzweigtes System auszuvecken,| das den Sträflingen auf der Teufelsiniel zur I Flucht verhals. Schießerei in einer Chigagoer Bank. Während I der größten Straßenfrequenz drangen am Mittwoch I in«in«r Vorstadt von Chicago acht mit Revol- vern bewaffnete Banditen in eine Bank ein und forderten di« Beamten und Klienten auf, die, Hände I hoch zu heben. Alle Antvesenden kamen dieser Aus' forderung sofort nach; lediglich«in einziger Bank- I beamter ergriff den Revolver in seiner Schreibtisch- lad« und begann auf di« Räuber zu schießen. Diese erwiderten"das Feuer und ergriffen, als sie ihr«| Patronen verschaffen hatten, unter Mitnahme eines> Verletzten Komplizen di« Flucht. Bier Erdölzisternen in Brand. In Peine - .(Hannover ) entgleisten drei mit Erdöl gefüllte Waggons aus noch ungeklärter Ursache. DaS Erdöl, ergoß sich über die Geleiseanlagen und gerier in! Brand. Haushohe Flammen stiegen empor. Durch- das brennende O«l geriet das StellwerkSgebäude mir der elektrisch betriebenen Srellwerkseinrichtung■ in Brand und brannte vollkommen aus."Um Mit- 1 ternacht wurde die Feuerwehr aus Hannover her-! heigerufen, die schließlich mit Schaumlöschapparaten den Brand löschte. Verbrannt sind vier Waggons mit etwa 100.000 Kg. Erdöl . Man vermutet, daß der Brand durch Selbstentzündung von Gasen entstanden ist. Den Mann im Schlaf ermordet. Wie aus: Miskolez gemeldet wird, hat dort die 21 jährig« Private Bargha der Polizei gemeldet: daß ihr Mann währerw der Nacht gestorben sei. Bei der 1 ärztlichen Untersuchung entdeckte man am Hcklst des Toten Spuren von Strangulierung. Frau B<rrgha wurde einein Verhör unterzogen und gestandt nach anfänglichem Leugnen, daß sie ihren j Mann im Schlafe mit einer Schnur strangulierte, weil sie sich von ihm befreien wollte. Die Frau wurde verhaftet. Faule Eier. Bon Bernard Shaw erzählt man. sich wieder einmal eine nette Anekdote: Ein Londoner Theater hat ein neues Stück von Shaw angekündigtz Am Tage vor der Aufführung trifft ein großer Waren- 1 Hausbesitzer den Dichter und ftagt ihn lächelnd:„Sie haben doch morgen Premiere— können Sie mir nicht s sagen, wo man faule Eier kaufen kann?" Ohne sich ö#' besinnen, erwidert Shaw :„Gehen Sie in die Lebens- Mittelabteilung Ihres Warenhauses und oerlanMN> Sie frische!" Ein unverdientes Gottesgeschenk. Der sranzos.sco« Satiriker S c a r r 0 n, der um die Wende des 17. zM> •18. Jahrhundert lebte, lag einmal schwer krank i» Bett. An seinem Bette saß ein Pater ant versuchte, den Kranken davon zu überzeugen, daß die Krankheit «in Geschenk Gottes sei.„Tanken Sie dem Allmäck'' tigen, daß er Sie mehr Heimsucht als ander«!", saM er ermunternd. Scarron lächelte trübe:„Der Allmächtige tut mir zu viel Ehre an." WWWWWWWMMWWWWWIMWMMMMMMMMMMMMMMAMM
Ausgabe
11 (17.4.1931) 91
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