Seite 2

Fragliches Resultat des Stahlhelm

Boltsbegehrens.

-

Dienstag, 21. April 1931.

Begräbnis am Donnerstag.

Nr. 94.

Hoftrauer. Unsere Monarchisten und Alfonsos Sturz.

sabe an die Idee des Sozialis- einen Erstickungsanfall; der Arzt gab ihm eine mus und an die Partei des Sozialismus. Injektion, die ihn beruhigte. Um halb 7 1hr er­Berlin, 20. April. Morgen wird das Bolts. Die deutschen Arbeiter der Tschechoslowakei , litt Eldersch dann einen Herzschlag und starb. Begehren des Stahlhelms" zu Ende geführt. Ob die stolz darauf sind, daß Eldersch aus ihren die erforderliche Zahl von 20 Prozent der Stimm- Reihen hervorgegangen ist, und von denen Gar manches Herz auch in diesen Laven berechtigten erreicht wird, die zur Durchführung auch die jüngere Generation ihn bei verschie­des Volksentscheids notwendig find, ist noch sehr denen Gelegenheiten wir erinnern nur an Der Leichnam wird Dienstag im Bildungs- schlägt heiß für Don Alfonso und ist betrübt bis in zweifelhaft. In Berlin hatten sich bis gestern von den Reichsarbeitertag in Karlsbad gesehen heim der Leopoldstadt aufgebahrt und bleibt dort den Tod, weil Spanien dent Herrn, der die 3.4 Millionen Wahlberechtigten nicht viel mehr hat, werden seiner stets als eines Mannes begleiten die Mitglieder der sozialdemokratischen wortet, die Quittung ausgestellt hat. Zum bis Donnerstag mittag. Donnerstag um 14 Uhr Diktatur und das Marokko - Abenteuer verant als 300.000 eingetragen. Das ist ein überaus ich I echtes Ergebnis für die Reichshauptstadt. gedenken, der sich unter den größten Schwie Bezirksorganisation den Sarg vom Bildungsheim Beispiel: In den agrarischen Bezirken konnten infolge des rigkeiten durch Energie und Klughei:, durch zum Bayrischen Hof, wo die führenden Partei­starten wirtschaftlichen Druces zwar günstigere Verstand und Charakter zum Führer seiner funktionäre, der österreichische und der Wiener Ergebnisse erzielt werden, es ist jedoch nicht sicher, Klassengenossen emporgearbeitet hat und in Parteivorstand mit den Vertretern der Partei ob sie ausreichen werden, um den erforderlichen den sich, wie in so manchem anderen der den Zug erwarten. Die Arbeiterschaft des zweiten, Prozentsaz aufzubringen. geschichtliche Aufstieg der jude zwanzigsten und einundzwanzigsten Bezirkes, die jude- feinen Wahlkreis bildeten, fammeln sich in den tendeutschen Arbeiterklasse ver­förpert.

-

noch zur Zeit des Kurienparlamentes in Westschlesien in der fünften Kurie zum Abgeordneten gewählt wurde. 1905 wurde er in den Brünner Gemeinderat, 190 als einziger deutscher Sozialdemokrat in den mährischen Landtag, 1907 bei den ersten Wahlen nach dem allgemeinen Wahlrecht im Wahlbezirk Freudenthal zum Abgeordneten gewählt. In allen diesen Körperschaften hat er ganz Außerordentliches geleistet. Durch seine taktische Geschicklichkeit, durch seine Sach­tenntnis hat er der Partei unschäßbare Dienste erwiesen und hat als Redner in den Versammlungen tausende von Menschen für die Idee des Sozialismus gewonnen. 1911, bei den zweiten Wahlen nach dem allgemeinen Wahlrecht, unterlag er und ging in demselben Jahr als Sekretär des Reichsverbandes der Frankenkassen nach Wien , wo er im Bereiche der Sozialversicherung eine noch umfassendere Tätigkeit entfalten fonnte als in der mäh­rischen Landeshauptstadt. Gern hätte ihn die Bartei im Parlament gehabt, er kandidierte 1913 nach dem Tode Schuhmeiers in der Leopoldstadt, ohne aber das Mandat für die Bartei erobern zu können. Die Zeit, da er nicht Abgeordneter war, benüßte er, um nicht nur im Krankenversicherungswesen, sondern auch in der Genossenschaftsbewe­gung zu wirken, er wurde Obmann des ersten niederösterreichischen Konsumvereines und verwaltete durch elf Jahre hindurch ( 1914-1925) die Hammerbrotwerte. Nach dem Kriege wurde er selbstverständlich als einer der ersten Vertrauensmänner der Sozialdemokratie der österreichischen Republik in den Nationalrat gewählt und bekleidete im Kabinett Renner das besonders schwierige Amt eines Staatssekretárs des Innern. Er hat damals in dieser außer ordentlich aufgeregten Zeit sehr viel Geschick lichkeit bewiesen, was sein Ansehen in der lichkeit bewiesen, was sein Ansehen in der Bartei noch vergrößert hat. Er wurde dann atveiter Präsident des Nationalrates und im Jahre 1930 erster Präsident der gesetzgebenden Körperschaft seines

Landes.

In der letzten Zeit war Eldersch frant, er hatte eine Influenza. Statt sich aber zu schonen, verließ er sein Krankenlager, unt zu einer parteipolitischen Beratung gehen 6u fönnen, bei der er nicht fehlen wollte. Ein Herzschlag machte seinem Leben ein Ende.

So zeigt gerade das Ende dieses Lebens das, was Eldersch immer ausgezeichnet hat, Pflichterfüllung und höchste Sirj

Der Dieb.

Von Rhedo.

4

Nachdruck verboten.

Die letzten Stunden.

Matthias Eldersch war vor einigen Tagen an einer leichten Grippe erkrankt, die zu keinerlei Besorgnissen Anlaß gab. Noch gestern und vor­gestern war er so wohl, daß er zeitweise sogar aufstand. Heute um halb 6 Uhr früh bekam er

Nebengassen. Dann marschiert der Zug zum Parlament, wo die offizielle Trauerfeier stattfin­det. Hier werden Bundespräsident Miklas , der Bundeskanzler Ender und der zweite Präsident bes Nationalrates Dr. Ra met sprechen. Bon hier begibt sich dann der Zug zum Krematorium, wo die Trauerfeier der Partei stattfindet. Zwi­schen dem Parlament und dem Schwarzenberg­play wird die Wiener Arbeiterschaft Aufstellung nehmen.

Die Wirkungen der Rationalisierung auf die arbeitenden Frauen.

Erhöhter Schutz ist notwendig.

Die Abg. Genofsinnen Bla nh und 2. Ausbau der Gewerbeinspektion, Bestel Kirpal haben dem Ministerium für lung von Aerzten, Arbeitern aus dem Betriebe soziale Fürsorge folgende Eingabe über zu Gewerbeinspektoren, Herauziehung der Frauen teicht: hinzu, gewerbehygienische Schulung der Aerzte.;

Mit freudiger Genugtuung hörten wir von der Absicht, dem Zentralgewerbeinspektorat eine besondere Abteilung anzugliedern mit dem Zwecke die Auswirkungen der Ratio nalisierung der Arbeit im Zusammenhang mit der Sozialpolitik zu studieren.

3. fyftematische ärztliche Untersuchung der Jugendlichen vor Eintreten in den Betrieb;

4. systematische ärztliche Untersuchungen der Arbeiter im Betriebe, wobei die Frauen auf die Hygiene des weiblichen Körpers aufmerksam zu machen wären;

5. Ausgestaltung der Berufsberatung; 6. Ausgestaltung der Mutterschutzgesetzgebung der Sozialversicherung und Ausdehnung ihres Wirkungskreises.

in

Bei diesem Studium werden die Forderun gen der Arbeiterschaft nach Herabsetzung der Arbeitszeit, nach Erhöhung des Schulalters und nach Herabsetzung des Rentenalters bei der So­Um die arbeitenden Menschen, insbesondere sialversicherung sich zweifellos Achtung erringen. Die arbeitenden Frauen haben naturgemäß die Frauen, gegen die Wirkungen des rationali­dieselben Forderungen zu stellen, wie die arbei- fierten Arbeitsprozesses widerstandsfähig zu renden Männer. Darüber hinaus haben sie auch machen, ist aber auch eine systematische Heran­besondere Forderungen zu erheben, die sich ausziehung eines gesunden Nachwuchjes notwendig. der physiologischen Eigenart der Frau ergeben. Aus diesem Grundjazze ergeben sich hauptsächlich Eingehende Erhebungen des Internationalen folgende Forderungen: Arbeitsamtes in Genf , insbesondere aber die j a) Ausgestaltung der Wöchnerinnen- und Erhebungen des veichsdeutschen Teptilarbeiter Mutterberatungsstellen; Errichtung von Ehe­verbandes haben ergeben, daß die Erkrankungen und Sexual- Beratungsstellen; und die Mortalität bei den Frauen wesentlich größer sind als bei den Männern und daß ins­Unterleib der schwangeren Arbeiterin schädigend besondere die Arbeit an der Maschine auf den einwirkt.

Die Gesetzgebung, die die Pflicht hat, jich für die Gesundheit und die Entwicklung des einzelnen Individuums und für die Gesundheit. und Entwicklung der Raffe zu bekümmern, muß sich mit diesem brennenden Problemt beschäftigen. sächlich zu beachten sind, das sind die Frage des Zwei Fattoren sind es, die dabei haupt­Arbeiterinnenschutzes und die Frage der Arbei terinnenfürsorge, die in der Hauptsache vorbeu gender Natur zu sein haben. Eine Fülle von Aufgaben wartet da auf die Sozialpolitit.

Als die wichtigsten Forderungen der Frauen auf diesem Gebiete heben wir hervor:

1. Gleicher Lohn bei gleicher Leistung;

b) moderne Ausgestaltung der Säuglings­und Kleinkinderheime jowie der Tagesheimstätten; c) regelmäßige ärztliche Untersuchung der Kinder;

d) Einrichtung und Ausgestaltung der Heime für erholungsbedürftige, blinde, taubftumme, ver­trüppelte und tuberkulöse Kinder;

e) Schulausspeisung, Ausgestaltung der Schulhygiene und insbesondere der Schulzahn­pflege auf Grund des Bonner Systems;

Wenn die Thronstürzer in Spanien der Welt einreden wollen, das gesamte Volt habe sich spontan gegen den König erhoben und bei den Gemeindewahlen für das republikanische Reginte gestimmt, so ist das nichts anderes als eine bei derartigen Anlässen beliebte Ver­drehung der Tatsachen. Bis heute sind lediglich die Wahlergebnisse aus Madrid , Barce­ lona und den Provinzhauptstädten, wo die Repu­ blikaner tatsächlich die Mehrheit erlangten, nicht aber die bom flachen Lande bekanntgegeben wor den und lettere wird man wahrscheinlich über­haupt nicht mehr erfahren, da es sonst heraus­fommen könnte, daß die unentwegten Repu= blitaner gar nicht die Mehrheit im Bande haben. Dazu muß man noch bedenken, daß die Frauen in Spanien tein Wahlrecht ha­ben und gerade sie repräsentieren in Spanien das fonservativste Element. Viele haben auch ihre Stimme der republikanischen Liste nicht aus Ab­neigung gegen die Monarchie, sondern nur als Demonstration gegen die Diktatur gegeben und find mun selbst über das Ergebnis erstaunt und verblüfft.

Es war ein Ueberraschungsjieg, den die Re­ publikaner davongetragen haben und den sie der tattisch geschickten Ausnügung des Wahlergebnisses in den Städten verdanken; aber auch der Wei­gerung des Königs, Bolt gegen Volt, Mon­archisten gegen Republikaner auszuspielen. Der Erfolg rechtfertigt in der Politit bekanntlich alles, also auch eine Republik in einem Lande, dessen Bevölkerung in seiner Mehrheit gar nicht republikanisch gesinnt ist." Oder aber auch so:

Es mag Leute in Europa geben, die über den Sturz des spanischen Königstums jubeln werden. Sie wer­den ihn als einen neuen Beweis dafür auspo­faunen, daß es mit dem monarchistischen Systent zu Ende sei, daß es keine eines modernen Volkes mehr würdige Staatsform darstelle. Wir haben in einer gewissen Bresse in den letzten Tagen schon einige aufgeregte Proben dieser merkwitz­digen und republikbeflissenen Teilnahme an dem großen politischen Lebenskampf der spanischen Nation gesehen. Da frohlockten deutsche Blätter über Erfolge der Republikaner in Spanien oder protestierten gegen die Willkür des monarchistischen Regimes mit einer Leidenschaft, els ob es sich um deutsche Angelegenheiten handle.

Wir stellen lediglich fest, daß in Spanien sich ein großer Umschwung vollzogen hat, der seiner grundsäßlichen Bedeutung wegen die außerspa­nische Welt nicht gleichgültig lassen kann, ohne daß er ihr im übrigen lieb oder leid zu sein hätte."

die Lösung der Frage ausschreiben: Welches der Eigentlich würden wir gern einen Preis für beiden Zitate ist aus der christlichsozialen f) Ausgestaltung der Spielpläge. Deutschen Bresse", welches aus dent den Fortgang der Arbeiten des Zentralgewerbe- mand wirklich erraten fönnte, sondern nur ein Wir bitten den Herrn Minister, uns über nationalsozialistischen Tag"? Da es aber nie­inspektorates auf diesem Gebiete informiert zu Zufallstreffer herauskäme, wollen wir es sagen; halten und stehen unsererseits selbstverständlich das erste ist christlichsoziale, das zweite jederzeit zur Verfügung, wenn die Einziehung hatenkreuzlerische Hoftrauer um den von Informationen, Durchführung von Er- Erkönig Alphons. Dem Tag" steht sie beson hebungen und Enqueten oder die Beistellung ders gut an; ist doch Alphons als Fran von Material gewünscht werden sollte. izofenfreund bekannt und in Paris

-

seelischen Krise unterlassen hatte, der Gesellschaftlicher Art. Die Gründe waren folgende: In wenn die Vertreter des Gesetzes nervös zu wer und wurde dank seiner Fähigkeiten, deren er sich jener Zeit wurde die Stadt von einem oder meh- den beginnen, und vom Publikum und der Presse früher taum im vollen Maße bewußt geworden reren Einbrechern man wußte nichts genaues angetrieben, sich trampshaft bemühen, ihre war, von den Männern gern gesehen und von und hatte niemals den oder einen der Täter zu Eristenzberechtigung durch schleunige Berhaftung den Frauen verwöhnt. Zu dieser bevorzugten Gesicht bekommen gewissermaßen systematisch der Täter zu begründen, wahllos Wienschen auf­Stellung trug unter anderen die Nachricht von cusgeraubt. Wenigstens nannten die Zeitungen gegriffen, deren man unter irgendwelchen ver Dr. Störnig schwigte. Sein Körper war einer großen Erbschaft bei, die im Grunde die es so. Und es entsprach auch ungefähr den Tat- dächtigen Umständen habhaft wurde. Dr. Körnig heiß und feucht. Aber er hatte nicht mehr die Grenzen eines Gerüchtes nie überschritt, aber fachen. In gewissen Zeitabständen folgten ein- war in allen diesen Fällen insofern der Leidtra­Energie, das gewohnte Bad zu nehmen. Raum trotzdem auf dem unergründlichen, aber unfehl- ander Einbrüche von einer Berivegenheit, wie gende, als er und das hätte ihm hoch ange­nahm er sich Zeit, sich auszukleiden. Todmüde baren Wege, den solche Gerüchte immer nehmen, man sie bisher nicht gekannt hatte. Auffallend rechnet werden müssen stets innerhalb kurzer warf er sich auf das Bett und war fast im selben gleichzeitig überall bekannt war. Dr. Körnig, daran war zweierlei. Daß die Einbrüche erſtens Zeit die Unschuld der Angeklagten feststellte. Aber Augenblick eingeschlafen. der jede direkten und undirekten Anspielungen, nur dort stattfanden, wo mit Bestimmtheit viel merkwürdigerweise stieß er dabei auf den Wider­Allen, die den Untersuchungsrichter fannten, an denen es selbstverständlich nicht fehlte, gedul- zu holen war. Mit anderen Worten, es gab stand seiner Vorgesetzten, welche, jei es aus fiel in jenen Tagen sein schlechtes Aussehen auf. dig über sich ergehen ließ und mit einem liebens- feine Fehlschläge. Wurde ein Banteinbruch ver- Gründen des Prestiges, jei es aus anderen Grün­Tiefe Schatten lagerten unter seinen Augen, die würdigen Lächeln halber Bejahung quittierte, be- übt, so war die Kasse oder der Tresor, der er den, lieber die Ueberführung eines Verdächtigen blühende Röte, die ihm das Aussehen eines vollstätigte durch seine geänderten Lebensgewohnhei- brochen wurde, mit Bargeld gefüllt. Wurde das als den Beweis seiner Unschuld gesehen hätten. blütigen Mannes verliehen hatte, war zwar nicht ten, was die Leute sich zuflüsterten. Manche Bureau eines Kaufmannes heimgesucht, so war Doch ließ sich Dr. Körnig von dem Drängen vollständig gewichen, aber sie hatte zum Teil sprachen von einer Million Dollar, andere von die Kasse nach einem ausgezeichneten Geschäfts- seiner Vorgesetzten ebensowenig beeinflußen, wie einer fahlen Blässe, die mitunter in grau über mehr, aber alle waren überzeugt, daß es eine gang voll. Der zweite in die Augen springende von der öffentlichen Meinung und die Ereignisse ging, Blab gemacht. Kurz. Dr. Körnig, feüher beträchtliche Summe sein mußte, die es Dr. Punkt war die Tatsache, daß der Täter oder, was gaben ihm recht. Denn jeder Berhaftung folgte ein Bild der Gesundheit, machte den Eindruc eines franten Mannes und es gab Leute, die ihm Rörnig ermöglichte, eine luxuriöse Wohnung zu wahrscheinlicher schien, die Bande ihre Tätigkeit prompt ein neuer Einbruch, der den Angeklagten auf der Strage kopfschüttelnd nachfahen. Sein beziehen und einen Haushalt zu führen, der sich dort entfaltete, wo man sie am wenigsten erivar- notwendigerweise entlasten mußte. Das ging so lange, bis eines Tages nach der Chef legte ihm nahe, einen Strankenurlaub zu nicht decken ließ. Es war kein Wunder, daß Dr. Wachorgane zu finden waren. Alle Sicherungs- Plünderung eines Warenhauses auf der Wand nehmen. Aber Störnig schüttelte den Kopf. Er Körnig in den Augen der Mütter heiratsfähiger maßnahmen, welche die irritierte Polizei traf, neben der Hauptkasse ein Fingerabdruck gefunden tannte seinen Zustand beffer und fürchtete nichts Töchter eine Art Märchenfigur wurde. Aber er die von der aufgebrachten und geängstigten Be wurde. Ein deutlicher, vollständiger Finger­mehr, als das troftloſe Alleinsein mit sich und schien, trotz der ausgezeichneten Aussichten, die völkerung mit Ausdrücken bedacht wurde, die mit abdruck, das erste Corpus delicti, das der Polizei feinen Gedanken, das ihm der Urlaub bringen eine Verbindung mit einer der besten Familien Höflichkeit nichts mehr zu tun hatten, schlugen in die Hände fiel und das endlich der erste Schritt mußte. Er stürzte sich als über Kopf in die der Stadt ihm in jeder Beziehung geschaffen fehl. Die Verbrecher schienen durch irgendeine, zur Eruierung der Täter sein sollte. Allein schon Arbeit, saß von Früh bis Abend am Schreibtisch, hätte, vorderhand nicht im entferntesten daran fast schien es übernatürliche Macht stets über die in furzer Zeit zeigte es sich, daß gerade diejer schickte seinen Sekretär frühzeitig nach Hause, arbeitete für zwei und suchte auf diese Weise mit zu denken, sein freies Junggesellenleben aufzu- Waßnahmen ihrer Gegenspieler auf das Ge- Fingerabdruck, die Unschuld aller im Laufe der Zeit Verhafteten unwiderleglich beivies. sich selbst fertig zu werden. Die folgenden fünf Jahre waren der Höhe- Die Einbrüche zeugten sowohl von einer un­Dieses Spiel trieb er acht Wochen und wäh­Jemand, der zeigen wollte, daß er über Wit rend dieser Zeit alterte er um ebenso viele punkt im Leben Dr. Körnigs. Er gab sich dem erhörten Verwegenheit der Diebe, gleichzeitig aber verfügte, hatte in einer Zeitung dem Unter Jahre. Leben mit der Freude eines Zwanzigjährigen hin auch von einer Umjicht, die gewissermaßen mit fuchungsrichter vorgeschlagen, die Fingerabdrüde Dann gab er es auf. und ohne Stranfen- und genog in vollen Zügen, was das Dasein bot. jeder Möglichkeit rechnete und die es der Polizei aller Beamten der Polizei zu prüfen. Dr. Körnig urlaub genommen zu haben, lebte Dr. Störnig Indeffen floß tros seines plöblichen Reichtums und den Detektiven, die vergeblich ihre Fähig hatte ihm in einem wigigen Artikel geantwortet allmählich wieder auf, wurde in Aussehen und und feiner gesellschaftlichen Erfolge das Leben teiten mit denen der Verbrecher maßen, unmög- und die Veröffentlichung seines eigenen Daumen Benehmen wieder der Alte und verjüngte sich Dr. Rörnigs nicht ungetrübt dahin. Es gab lich machte, auch nur den geringsten Anhalts- abbrudes an erster Stelle angeboten. Es ist überflüssig zu bemerken, daß er die Lacher auf fozusagen unter den Augen feiner Umgebung. allerhand Unannehmlichkeiten, die ihm Sorge be- punkt zu finden. Man hatte, wie dies zu geschehen pflegt, einer Seite hatte. ( Fortsetzung folgt.) Er widmete sich wieder, was er in den Tagen der reiteten, und zwar Unannehmlichkeiten beruf­

geben.

naueste informiert zu sein.