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Gegen die Gemeinderath8wahl in Lößnitz ( Erzgeb.) hatten| hat in der Provinz 3 Sekretariate errichtet( Brünn , Graz und Triest ) und unfere dortigen Parteigenossen Protest eingelegt, weil die Ordnungs- 17 Landes- Vertrauensmänner angestellt. Sie hat 125 Versamm parteien grüne Bettel verausgabt hatten. Die Kreishauptmannschaft lungen einberufen und in 91 Fällen Referenten und Delegirte zu hat den Protest als unbegründet zurückgewiesen, weil weder in Branchenversammlungen und Sizungen entsendet. Aufrufe zu Unter­der revidirten Städte- Ordnung, noch im Ortsstatut eine Vorschrift stügungszwecken wurden von der Kommission 9000 und Flug­über bestimmte Farbe der Stimmzettel fich vorschriften 15 000 versendet und verbreitet. Das Organ der Kommission findet. Formell hat die Kreishauptmannschaft recht, es giebt Die Gewerkschaft" wurde innerhalb des letzten Jahres in 46 350 teine Vorschrift im Gesez, die das schofle Verhalten der Reaktionäre Exemplaren gratis an die Organisationen abgegeben.

verbietet.

Genosse Agster, der Reichstags- Abgeordnete für den 9. Badischen Wahlkreis, ist in letzter Zeit von hochgradiger Nervosität befallen worden. Wie der Bad. Landesbote" mittheilt, beabsichtigt Genosse Agster zur Beruhigung seiner Nerven sich auf mehrere Wochen nach Herrenalb zu begeben.

Todtenliste der Partei. In Braunschweig starb der Schriftsetzer August Asmus, Metteur in der Druckerei des Bollsfreund". Derfelbe war seit frühester Jugend an sein Bater war einer der Mitbegründer der braunschweigischen Sozial­demokratie in seiner Gewerkschaft sowohl als auch in der politi­tischen Partei unablässig thätig. Die Braunschweiger Genossen ver­lieren in ihm einen braven, ehrlichen Vorkämpfer.

Eine Ente. Durch die Presse geht die Notiz, daß Dr. Arons die Gründung einer neuen sozialpolitischen Zeitschrift vorbereite, die er in Gemeinschaft mit Dr. Jastrow und Dr. Heinrich Braun heraus­geben wolle. Demgegenüber können wir auf das Bestimmteste fest­stellen, daß Dr. Arons einem solchen Plane vollkommen fern steht.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

die Arbeit niedergelegt.

Deutsches Reich .

Der Streiffonds hatte an Gesammteinnahmen( einschließlich des Saldo vom Jahre 1897) 24 111 fl. 40 fr., an Gesammtausgaben 23 130 fl. 65 fr.; auf das Jahr 1899 verblieb ein Saldo von 980 ft. 75 kr. Die Gesammteinnahmen der Gewerkschaftskommission betrugen ( einschließlich des Saldo vom Jahre 1897) 15 798 fl. 78 fr., bie Gesammtausgaben 15 336 fl. 97 fr. Auf das Jahr 1899 verbleibt ein Saldo von 456 fl. 81 fr.

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Die Streifenden

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schnitt 1 M., beim Tücherknüpfen 0,50 M., beim Rammstriden 0,75 M., im Durchschnitt 0,65 m. Mit landwirthschaftlichen Ar. beiten( Feldarbeit, Hütedienst, Holz-, Beeren-, Pilzesammeln u. s. w.) wurden 209 Kinder( 181/2 pCt.) beschäftigt. Sie hatten einen Wochen­verdienst von 1,50 M. und darüber. Mit anderen Arbeiten( Holz­hacken, Botendiensten, Flaschenspülen, Badwaarenverkauf u. f. w waren 108 Kinder( 93/4 pCt.) beschäftigt. Diese Arbeiten werden meist gegen Arbeits- Essen, Kleidung oder geringes Geld verrichtet. Ein Knabe bekam einstellungen wurden bei der Kommission 250 angemeldet, bei Bier statt Geld. Pferdejungen bekamen pro Woche 0,50 M. und vielen intervenirte sie entweder direkt oder mit Hilfe der Provinz- Essen, Holzhacker bis 1,50 M. Doppelt oder mehrfach be­Vertrauensmänner. Im Durchschnitt haben in dem verflossenen schäftigt waren etwa 6 pet. der Kinder. Die Arbeit begann meist früh, bei 1 Kinde täglich 4 Uhr früh, bei 44 Kindern täglich Jahre 105 855 Mitglieder ihre Monatsbeiträge geleistet, somit um 1 Uhr Mittags, aber bei 1 Kinde zweimal in der Woche 2 Uhr 7662 mehr als im Jahre 1897. 5 Uhr früh, bei 100 Kindern täglich 1/26 oder 6 Uhr früh. Die Arbeit endete meist 6 oder 7 Uhr Abends, aber bei 82 Kindern um acht Uhr, bei 3 nach 10 Uhr. 1 Kind wurde im Sommer in einer Restauration vielfach bis 1 Uhr Nachts beschäftigt. 1 Kind war in jeder Woche einmal von 8 Uhr Abends bis 1/28 Uhr früh beschäftigt. Die Dauer der Arbeitszeit war, von den Fällen kürzerer Dauer abgesehen, wöchentlich 37-40 Stunden bei 329 Kindern, 40-50 bei 76 Kindern, 50-60 bei 18 Kindern, über 60 bei 3 Kindern; 993 Kinder arbeiteten 6 Tage, 78 alle 7 Tage. Die Nothwendigkeit Der Metallarbeiterstreik in Baden bei Zürich hat nach acht der Erwerbsarbeit konnte nur bei 72 Kindern in Abrede gestellt tägiger Dauer infolge der anerkennenswerthen Bemühungen des werden, bei 421 war die Frage nicht zu entscheiden, bei den übrigen a argauischen Ministerpräsidenten Dr. Muri von 637 bildete zweifellos die Noth die alleinige Ursache. Dabei hatten 883 Aarau mit einem theilweisen Erfolg der Arbeiter' geendet. Der ge- der Kinder noch beide Eltern, 207 waren Halbwaisen, 18 Ganz­maßregelte Schriftführer hatte auf Wiedereinstellung verzichtet, das waisen, über den Rest fehlt eine Angabe. Ueber den Einfluß der Erwerbsarbeit auf die gegen gewährte ihm die Firma Brown, Boveri u. Cie. eine Ent- waisen, über den Reſt fehlt eine Angabe. fchädigung von 200 Fr. Das Vereinsrecht der Arbeiter wurde aus- Schule wird berichtet, daß bisweilen die Hälfte der Klasse drücklich zum zweiten Male!- anerkannt, sodann zugestanden, sitzen bleibt. Daran soll aber nach Ansicht der Pädagog. 3tg.". daß unter Beiziehung einer Amtsperson die gegen den Meister vor die die obigen Zahlen mittheilt, die Ueberfüllung der Klassen gebrachten Beschwerden geprüft und dieser inzwischen von seiner die Hauptschuld tragen; denn auf jeden Lehrer, mit Ausnahme Funktion suspendirt sein soll; ferner wird eine Arbeiterkommission fügt das genannte Blatt hinzu, daß Langen­straße 65, haben die Arbeiter wegen Maßregelung eines ihrer Kollegen gestanden, daß kein am Streit Betheiligter und auch kein Arbeiter bielau nicht nur einen, sondern mehrere Millionäre zu Mitbürgern In der Teppich Fabrik von Benjamin u. Co., Berlin , Blumen zur Prüfung aller Arbeiterbeschwerden bestellt und endlich zu der Hauptlehrer, tommen 126-140 Rinder. Und dies angesichts Teppich- Fabrik Blumen- zur der Thatsache," wegen seiner Vereinsthätigkeit gemaßregelt wird. erklärten sich damit einverstanden, dankten Dr. Muri für seine Be - zählt, die freilich an der Voltsschule tein Interesse haben, da sie ihren Nachwuchs besser ausgestalteten Schulen zuweisen können". mühungen und nahmen am Freitag die Arbeit wieder auf. Der häusliche Fleiß ist, wie die Lehrer versichern, sehr mangel­und Leistungen der erwerbs­Post und Polizei. Das Beuthener Post amt hat mun­Ein Erfolg des Achtstundentages. Aus London wird haft; über Aufmerksamkeit Man merkt mehr wieder die Bestellung der an das dortige Arbeiter= fetretariat gerichteten Sendungen aufgenommen, nachdem ihm uns geschrieben: Mr. A. F. Hills, der Direktor der großen Schiffs thätigen Jugend wird nicht minder geklagt. durch die Generalfommission der Gewerkschaften eine offizielle Mit- bau- Werke in Bladwell bei London ( Thames Ironworks") hat auf die traurigen Folgen der übergroßen Ausnutzung der Kindes­theilung über die Gründung und Leitung des Sekretariats zu einem am 6. Februar abgehaltenen Fest der Angestellten des Werkes kraft", schreibt ein Lehrer, wenn man sieht, wie die eben erst gegangen war. Die Beschwerde hat also geholfen. Der Postdirektor einige Mittheilungen gemacht, die zeigen, daß sich der von ihm 1894 ermunterten Kinder immer wieder in sich zusammenfinken, und ( Bölkner) hat sich indeß veranlaßt gesehen, unter Uebersendung des dort eingeführte Achtstundentag als großer Erfolg be- wenn man daneben die Thatsache in Betracht zieht, daß der Schreibens der Generalfommission an die Beuthener Polizeiverwal- währt hat. Die Firma zahlt die höchsten Löhne im Gewerbe und hat Prozentsatz der erwerbsmäßig beschäftigten Kinder in den unteren tung( 1) bei dieser anzufragen, wie es um die angeblich nöthige doch ihren Betrieb fortwährend ausdehnen können, so daß sie jetzt Klaffen ein bedeutend niedrigerer ist, als in den oberen Klassen, daß polizeiliche Anmeldung des Sekretariats steht, und die Polizeiver- auch ein großes Etablissement auf dem südlichen Ufer der Themse . aber auch die Aufmerksamkeit und die Leistungen in den unteren waltung, die, wie es ganz sicher anzunehmen ist, längst von der( in Greenwich ) angekauft und ihrem Unternehmen einverleibt hat, Klassen verhältnißmäßig besser find, als in den oberen Klaffen."- Existenz des Sekretariats unterrichtet war, hat auf Veranlassung Für 1893, das legte Jahr vor Einführung des Achtstundentages Ja, es sind wirklich herrliche Früchte, die die göttliche" Weltordnung dieser Anzeige Erfundigungen über den Betrieb des Sekretariats ein- belief sich die Summe der von ihr gezahlten Löhne auf nicht ganz zeitigt! Was sagt unser Minister des Geistes zu diesen beschämenden gezogen, insbesondere darüber, ob der Rechtsschutz unentgeltlich oder 2 Millionen, für 1898 dagegen auf nahezu 5 Millionen Mark gegen Gebühren gewährt werde. Das Beuthener Arbeifersekretariat( 242 356 Pfd. Sterl.). Der Achtstundentag hat die Konkurrenzfähig Thatsachen? Zum Kapitel unserer Sozialreform. Aus Krimmit= gewährt seinen Besuchern den Rechtsschutz völlig kostenfrei, ist also keit der Firma durchaus nicht geschädigt. Der Kostenpreis von drei Im ersten fein im Sinne des§ 35 der Reichsgewerbeordnung gewerbsmäßiges Kriegsschiffen, welche die Firma nach Einführung des Achtſtunden- ich au in Sachsen wird uns Folgendes mitgetheilt. Rechtsbureau und unterliegt deshalb auch nicht der Anzeigepflicht. tages gebaut hat, stellte sich im Durchschnitt auf 17-18 pet. unter Drittel des vorigen Jahres verunglückte in Leitelshain bei Krimmit­Die Anzeige des polizeilichen Postbeamten wird also nichts fruchten. dem durchschnittlichen Kostenpreis von fünf vorher von ihr gebauten schau der Arbeiter Schneider. Er war bei dem Tiefbau- Unternehmer Die Steinarbeiter in Bunzlau haben über ihre Arbeits- Kriegsschiffen, und vor wenigen Wochen war sie in der Lage, bei Bachmann in Leitelshain in Arbeit gewesen; da aber Bachmann verhältnisse eine Statistit aufgenommen, die einige recht interessante einem allgemeinen Ausschreiben sich einen großen Auftrag dadurch dauernde Arbeit für Schneider nicht hatte, ließ er ihn von dem Zahlen enthält. Es haben sich an den Erhebungen 112 Mann be- zu verschaffen, daß sie den niedrigsten Preis verlangte. Natürlich konnte dies Resultat nur dadurch erzielt werden, daß Gerber und Dekonom Lohse in Krimmitschau beschäftigen. Bei theiligt, die ihren Verdienst vom 1. Oktober 1897 bis 30. September die Arbeit selbst verdichtet wurde, dies ward ermöglicht und unter diesem verunglückte Schneider, er erlitt einen schweren Beinbruch, er stützt durch die von Herrn Hills eingeführte Gewinnbetheiligung im Schneider nicht bei einer Unfallgenossenschaft angemeldet hatte, Afford, die er die gute Kameradschaft"( good fellowship) nennt, wandte sich Schneider an die Tiefbau- Genossenschaft, in der er durch Bachmann versichert war. Diese wies Schneider an die land- und Da die letztere ers und die ein qualifizirtes Stücklohnsystem darstellt. Bei diesem System werden den Arbeitern der einzelnen Abtheilungen Arbeiten im Afford forstwirthschaftliche Berufsgenossenschaft. überwiesen, dem der Normallohn zu Grunde gelegt ist, mit dem mittelte, daß Schneider bei Lohse im Steinbruch beschäftigt Beding, daß jede von ihnen gemachte Ersparniß ihnen selbst gut war, wies dieselbe Schneider an die Streinbruch- Genossenschaft. geschrieben, bezw. als Zuschußdividende ausbezahlt wird. An solchen Diese ermittelte aber, daß Schneider keinen Stein gebrochen, Zuschußdividenden zahlte die Firma 1892, wo das System zuerst sondern den Steinbruch wieder mit Erde bedeckt habe und verwies probirt wurde, 96 000 m., 1898 aber 307 000 M. Diese Steigerung ihn deshalb wieder an die land- und Forstwirthschaftliche Berufs­zeigt, daß durch den Achtstundentag die Fähigkeit, Ersparnisse zu machen, nicht beeinträchtigt wurde. Wie fich die Sache vom Arbeiter- genossenschaft. standpunkt aus ausnimmt, ist aus diesen Zahlen allein nicht zu be­rechnen, sicher ist nur, daß die Arbeiter den Gewinn an Muße da­durch erkaufen, daß sie in der Arbeitsstunde mehr Arbeit verrichten oder mehr produziren als vorher.

1898 auf 124 788,94 m. angaben, also im Durchschnitt 1114,18 m. verdienten. Der niedrigste Lohn betrug 700 M., der höchste, den nur zwei Arbeiter erreichten, 1800-2000 m. 53 Arbeiter erreichten nicht einmal den Durchschnitt. Ueber das Alter der dort be­schäftigten Steinarbeiter giebt folgende Uebersicht Auskunft: Unter 20 Jahren alt 4 Man bout 20-25

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25-30

38 34

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30-35

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35-40

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40-45

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1

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45-50 über 50

Es zeigt sich also, daß Arbeiter über 40 Jahre in Bunzlau nur noch selten im Beruf der Steinarbeiter thätig sind und mit einem Alter von über 50 Jahren unter den 112 Arbeitern nur noch einer anzutreffen ist. Was hier im Kleinen als Ergebniß angeführt ist, dürfte auch im Allgemeinen für den Beruf zutreffend fein, und damit bestätigt sich, welche mörderische Bernichtung von Arbeits: fräften in diesem Berufszweige anzutreffen ist.

Die Bergarbeiter in 3 wida u nahmen am Dienstag in einer start besuchten Versammlung den Bericht der Lohnkommission ent­gegen. Man beschloß den Anschluß an den Berg- und Hüttenarbeiter­Verband eifrig zu betreiben, um später mit Erfolg die Forderungen der Bergleute vertreten zu können.

W. Hills, ein eifriger Vegetarianer, ist im Allgemeinen als Philanthrop und Freund der Gewerkschaftsbewegung bekannt und unterstüßt den von dem Abgeordneten F. Maddison herausgegebenen Trade Unionist", eine Monatsschrift für Gewerkschaften, die eine Mittelstellung zwischen alten und neuen Gewerkschaftlern einnimmt.

Unternehmer- Verbände.

Verband deutscher Blechemaillirwerke. Die bisherige, aus den maßgebenden Werken bestehende Vereinigung deutscher Blech­emaillirwerte trat am 3. d. M. in Berlin zu einem festen Verbande deutscher Blechemaillirwerke zusammen und beschloß die Herausgabe einer gemeinsamen Verbandspreisliste, welche von nun an für alle neuen Abschlüsse in Geltung treten wird. Ferner wurde wegen der weiteren Bertheuerung der Selbstkosten durch die fortgesetzte Steigerung der Rohmaterialienpreise eine mäßige Preiserhöhung beschlossen.

In der Militäreffektenfabrik von Böttcher in Eisleben ist es zu einem Ausstande der dort beschäftigten Sattler getonmen. Betheiligt find 39 Stollegen. Der Grund des Ausstandes ist das Verlangen des Herrn Böttcher, die Sattler sollten die au den um zuändernden Tornistern nöthigen Reparaturen umsonst machen, eine Arbeit, die öfters halbe Tage in Anspruch nimmt und mit den Um änderungsarbeiten in gar feinem Zusammenhange stehen. Herr Böttcher wird jedenfalls versuchen, von auswärts neue Arbeiter Syndikat der französischen Teppichfabrikanten. Die Lage heranzuziehen. Die Sattler werden in ihrem eigenen Interesse ge- in der französischen Teppichindustrie hat sich derart verschlechtert, daß warnt, bei Herrn Böttcher Arbeit anzunehmen, da die Verhältnisse von einer Strisis in der Branche gesprochen werden fam. Infolge sehr traurige find. dessen hat eine Versammlung der Betheiligten in Amiens ftatt Lohndifferenzen find in der Schuh fabrik von G. Schüße gefunden, in welcher 4500 Webstühle vertreten waren, während im in Burg bei Magdeburg ausgebrochen. Der Fabrikant muthet den Ganzen ungefähr 5000 gezählt werden. Man beschloß im Prinzip Schuhmachern einen 20-40prozentigen 2ohn abzug zu und will die Bildung eines Syndifats in der Erwartung, daß sich die noch einen dementsprechenden neuen Tarif von Montag ab einführen. fehlenden wenigen Fabrikanten demselben anschließen werden. Die Die Fabrifordnung bestimmt, daß ein neuer Tarif unr nach einer definitive Konstituirung soll in nächster Zeit vor sich gehen. vierzehntägigen Sündigung des alten Tarifs in Kraft treten kann. Dieser Bestimmung zuwider will nun der Fabrikant den neuen, schlechteren Tarif einführen, ohne daß er sich mit den Arbeitern ber ständigte. Die Arbeiter lehnen sich gegen die Lohnverschlechterung fommen auf. denen 53 Schuhmacher, Wiederum drei Opfer hat der Bergbau gefordert. Aus In Frage 47 organisirt sind. Der Verband der Schuhmacher hat sich der Dortmund wird unterm 15. d. M. berichtet: Auf der Zeche Sache angenommen. Eine Versammlung der in Frage kommenden Schuhmacher beschloß, sich einen Lohnabzug bis zur Hälfte der vom Fabrilanten festgelegten Summe gefallen zu lassen. Der Fabrikant will selbst dieses Auerbieten nicht annehmen. Boraussichtlich kommit es Montag zum Streit. Ob sich dieser auf weitere Fabriken er­strecken wird, ist noch nicht vorauszusehen.

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In Wiesbaden beschlossen die Tischler in einer sehr gut besuchten Versammlung mit den Meistern in Verbindung zu treten, um eine mäßige Lohnforderung geltend zu machen.

Die Schneider haben sich mit dem gleichen Verlangen an die Prinzipale gewandt. Mehrere Prinzipale bezeichneten die Forde rungen als feineswegs unbillige. Eine Verständigung soll in einer demnächst stattfindenden Versammlung versucht werden.

Ausland.

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Soziales.

Glüdauf Tiefbau" verunglückten hente bei Sprengungen brei Bergleute. 8 wei derselben sind todt, der dritte ist sch to er verlegt.

Arbeiter- Risiko. Im 3 widauer Steinkohlenrevier find innerhalb 10 Tagen zwei tödtliche Verunglückungen vor gekommen. Der in England weilende, ehemalige Kaiserdelegirte Siegel hat am Sonntag seinen Bruder verloren; derselbe war Nangirer auf Vereinsglid", er gerieth zwischen zwei Buffer und lebte nur noch einige Stunden.

Der zehnftündige Arbeitstag ist nunmehr in allen Färbereien Iberfelds eingeführt. Bis auf die Wollenfärberei von König die sich dieser Tage mit den Arbeitern einigte, bestand der Zehn­stundentag schon seit dem großen Färberstreit von 1885 in allen

Betrieben.

Da Lohse den

Schneider, der so von Pontius zu Pilatus geschickt wurde, aber gänzlich mittellos war, hatte schließlich von dieser Behandlung genug; er ging hin und erhängte sich. Damit war der Kompetenzkonflikt der Berufsgenossenschaften beseitigt und ein armer Proletarier weniger in der Welt. Aber mit welchen Gedanken und Gefühlen Strid gegriffen haben?- über die Sozialreform im Deutschen Reich mag dieser Aermste zum

Tehte Nachrichten und Depeschen.

Der Berliner Lehrerverein nahm gestern Abend in einer allge­meinen Lehrerversammlung, die im Berliner Handwerkerverein" tagte, Stellung zu dem Relitttengeset Entwurf. Nach einem Referat des Vorsitzenden des Deutschen Lehrerverbandes , Lehrers Claus­niger, gelangte ein Beschlußantrag zur Annahme, wonach der Berliner Lehrerverein dem diesbezüglichen Gesezentwurf, mit einigen Einschränkungen, seine Zustimmung ertheilt.

Straßburg i. Elf., 15. Febr.( W. T. B.) Nach Meldungen verschiedener Blätter machte sich gestern Nachmittag 5 Uhr das Erd­beben auch in den elsässischen Gemeinden des Kreises Schlettstadt , die dem Kaiserstuhl gegenüber liegen, bemerkbar. Die Dauer des Erdbebens wird auf zwei bis fünf Sekunden angegeben. Die Rich­tung des Erdstoßes ging von Südwest nach Nordost.

Budapest , 15. Februar.( B. H. ) Verhaftet wurde durch die Polizei der Ulanenoberleutnat Ritter von Tiestowsti wegen Wechselfälschungen im Betrage von 28 000 Gulden.

London , 15. Februar.( W. T. B.) Unterhaus. Bei der fort­gesetzten Adreßdebatte bringt Mac Neil einen Ünterantrag ein, in dem hervorgehoben wird, daß von 44 Ministern 25 Ver­waltungsräthe bei Aktiengesellschaften seien. Ein solches Amt sei mit dem Amte eines Ministers unvereinbar und ge­eignet, das staatliche Leben herabzuwürdigen. Campbell Bannerman unterstützt den Antrag; Balfour bekämpft denselben. Der Unter­London, 15. Februar.( W. T. B.) Nach einer bei Lloyds ein­antrag wird darauf mit 247 gegen 143 Stimmen verworfen. gegangenen Meldung aus St. Michaels( Azoren ) vom heutigen Lage, sind die Mannschaft und die Passagiere der Bulgaria ", welche von dem Dampfer Weehawken " aufgenommen wurden, gestern Mittag dort gelandet. Von der Bulgaria " wurde berichtet, daß sich die adung des Dampfers verschoben habe, so daß das Schiff auf der Seite lag. Ein Theil der Ladung wurde über Bord geworfen; Ein Boot mit 5 Mann wurde in See 150 Pferde gingen verloren. getrieben. Der Dampfer Weehawken " wartete bis zum 6. Februar Mittags, konnte jedoch von der Bulgaria " nichts sehen.

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London , 15. Februar.( W. T. B.) Nach einem Lloyd- Tele­gramm aus Saint Catherines Boint( Insel Wight ) signalisirte der von Savannah nach Bremen unterwegs befindliche englische Dampfer Koerdistan", er habe mit der Bulgaria " unter dem 43. Grad west­licher Länge Signale gewechselt. Die" Bulgaria " sei in hilflosem Zustande gewesen.

Madrid , 15. Februar.( W. T. B.) Aus Bilbao wird gemeldet,

Sofia , 15. Februar.( B. S.) Jufolge Antrags des Justiz­minifters begnadigte der Fürst sämmtliche wegen Preßdelikte verurtheilten Journalisten und andere Persönlichkeiten.

Die Gewerkschaftskommission in Defterreich hat vor einige Zur Erwerbsarbeit der Schulkinder. In den Volksschulen Zeit ihren Bericht für das Jahr 1898 herausgegeben. Bei der im allgemeinen schlechten Geschäftslage in den meisten Industriegruppen des schlesischen Weberdorfes Langenbielan wurden Ende 1897 in Oesterreich kann trotzdem ein nicht unbedeutender Fortschritt der Ermittelungen über die Erwerbsarbeit der Kinder angestellt. Etwa daß es dort wegen Auflehnung gegen die Thür- und Fenstersteuer hergestellt hat. Gewerkschaftsbewegung verzeichnet werden. Man muß dabei die zwei Drittel der Schulen machten die verlangten Angaben, die sich zu Unruhen gekommen ist, die Polizei aber die Ordnung wieder Schwierigkeiten berücksichtigen, die durch die Verschiedenheit der auf 2104 Kinder erstreckten. Von diesen waren 1130, also rund Sprache, das beschränkte Koalitionsrecht entstehen, um bei den 53 pCt., erwerbsmäßig beschäftigt, darunter verschiedene doppelt oder geringen Geldmitteln die ganze Thätigkeit der Komission richtig mehrfach. In den einzelnen Schulen waren zwischen 51-63 pet. würdigen zu können. Die Kommission, die aus 13 Mitgliedern der beschäftigt( nur in einer Mädchenschule 38 pet.), in den unteren Klassen verschiedenen Judustriegruppen und drei Beamten besteht, hielt im allgemeinen weniger als in den oberen( wo 88-90 pt. 17 ordentliche und 4 anßerordentliche Sigungen ab und verhandelte gezählt wurden). Mit industriellen Arbeiten beschäftigt über 1067 deutsche mud 158 czechische Zuschriften der Organisationen. Sie waren 876 Kinder( 771/2 pet. der Beschäftigten), davon mit Spulen entsandte zu 24 Verbandstagen, Kongressen und Konferenzen Delegirte 842( 741/2 pet.), mit Tücherknüpfen, Kammstricken u. f. w.( 34 pt.) und war auf 4 außerordentlichen Kongressen vertreten. Die Kommission Sie verdienten pro Woche beim Spulen 0,30-1,80 m., im Durch tödtlichen Ausgang hatten. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th.Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin .

Bombay, den 15. Februar.( W. T. B.) In den Süd­Kolar Goldfeldern hat das Auftreten der Pest zu einer Panit Anlaß gegeben; 2500 Stulis find entflohen. Bisher waren 60 Fälle von Erkrankung an Pest zu verzeichnen, von denen 45 einen

Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.