M etttt< Mittwoch, S. Mai 1831, SN. 108 T agesneuigkeiten Kntturreaktiorr in Preßburg  . Verbot des Bortrages von Beta Balüsz. Die Sorge der tschechoslowakischen Polizei- Kellen um die moralische und geistigeSicherung" beS ihr ausgelieferten denkenden Bürgers hat in den letzten Stunden neuerlich in bedenklicher Weise zur Blamierung dieses Staates vor der Kulturwelt beigetragen. Was liegt aber schon dicken Repräsentanten uirserer Staatrsicherung antarkischer Struktur an der übrigen Welt? Was kümmert sich etwa der Preßburger Polizeigerval- tige darum, daß er, ein Beamter einer Republik, die geistige und andere Meinungsfreiheiten in der Verfassung gewährleistet und diesen ihren Charak­ter noch schutzgesetzlicht, drei Stunden vom sozia­ listischen   Wien   entfernt lebt?.Ihm persönlich hat es beliebt, den für den 9. Mai angesetzten Bor­trag von Dr. la Balüsz der gestern in Prm^ gesprochen hat zu verbieten, lieber dieKrise der Intellektuellen" darf, der Preßburger nur aus der marxistischen   Litera­tur, nicht aus Borträgen etwas hören. Man halte sich dort) vor Augen, daß kn allen großen Buch­handlungen die Werke von Dkarx und Engels, Trotzki   und Lenin   käuflich zu erwerben sind, daß SinclairsDie goldene Kette" jeder­mann zugänglich ist dessen Werke dürsten sogar in keiner städtischen Bibliothek fehlen wenn aber ein Fachmann, bekannter Schriftsteller, dessen Arbeit allgemein anerkannt ist, über Ein­ladung desVereins sozialistischer Akademiker" dieselben Gedanken zusammen­fassend beleuchten will, dann wird ihm der beam­tete Maulkorb umgehängt und man überläßt dann wohl auch dem Ausland, sich über den Kulturwert vieler Staatseinrichtungcn der Repu­ blik   zollschrankenfreie Gedanken zu machen! Balüsz wollte über folgende Punkte sprechen: Der Konflikt des geistigen Arbeiters in der Zeit bewußt gewordener Klassengegensätze.... Der geistige Arbeiter ist auch Arbeiter. Wirt­schaftliche Interessen decken sich mit denen der ge­samten Arbeiterklasse... Er bedient die herr­schende Klasse.. Der besondere Charakter der - ideologischen Bedienung... Der Wandel der Studentenschaft... Der Intellektuelle mit schlech­tem Gewissen, unentschieden zwischen den Klaffen ... Idealistische Isolierung von der sozialen Wirklichkeit... Der unmoralische Idealismus, sein Verrat an der Wirklichkeit... Die Legende von der Wertung des Geistes im Kapitalismus  .. Tie Angst vor der Tendenz... allgemein auf­klärende aktuelle Kampfkunst... historische Mis­sion' des Arbeitertheaters... Angst vor der pro­letarischen Diktatur... Das sind die markantesten Punkte der Vor­tragsskizze, die in gerader Folge der garantierten Meinungsfreiheit vor dem Vortrag wie allgemein üblich der Polizei vorgelegt worden ist. Man sollte die ganze Sache eher von der humorvollen Seite nehmen, weil der Urheber dieses Verbotes ein derartiges Maß von Unbil­dung zeigt, daß ihm kaum Mittelschulbildung zugebilligt werden kann. Aber dergleichen Kund­gebungen geistiger Armut und bürokratisch kurz­sichtiger Reaktion sind in ihren Auswirkungen peinlich für den Staat, der wohl nicht Wert darauf legen wird, vor der Kulturwelt auf diese Weise vertreten zu werken, und für den Staats- bürger, der doch nicht dazu geboren scheint, um nur als bedauerliches Objekt von Beamtentätig­keit zu fungieren, sondern Wohl ein Mndestmaß an Berücksichtigung der Vernunft des Einzelnen verlangen darf. Wer der Ansicht ist, daß Mar­ xismus   kein geeigneter Gegenstand für öffentliche, wissenschaftliche Borträge sei, gehört nicht auf verantwortungsvolle Posten, die eine verfass« ngs- mäßig demokratische Republik zu vergeben hat, sondern sollte sich um einen Freiplah bei der rumänischen Siguranza bewerben. Solche Arbeit hat dieser Staat zur Sicherheit seines Daseins nicht nötig und die sozialistischen   Parteien wer­den wdhl in der allernächsten Zeit den Innen­minister darüber befragen, ob es zu den Lebens­notwendigkeiten der Republik   gehört,. sich so zu blamieren. Walter Lustig  . Fünf Tage laug verschöllen Mons(Äelgien), 5. Mai. Nachdem die Ret­tungsmannschaften sich die vergangene Nacht durch Sprengungen einen Weg zu den im achten Schachte der. Zeche ,^ornu" er n geschlosse­ne n sechs Bergarbeitern gebahnt hatten, gelang es ihnen, heute früh die seit Donnerstag der Vorwoche Verschütteten zu befreien. Als sie ans Tageslicht zurückkehrten, wo vor den Schächten ihre Familien und Freunde warteten, spielten sich erschütternde Szenen ab. Zaßrikanl ermordet einen Terichlrdlener Ter Mörder, Ionas alias Graf Hohenau, flüchtig. Malchow  (Mecklenlmrg), 4. Mai. Ein auf- feheperregender Mord wurde heute kurz nach 18 llhr hier entdeckt. Der pensionierte Gerichtsdiener Glaesel wurde in dem Arbeitsraum des hiesigen Fabrikanten Jonas erntordet oufgefunden. Nicht tveit von der Leiche lag eine schwere Eisenstange, mit der der Mord offenbar ausgeführt worden ist. Als Täter kommt mit größter Wahrscheinlichkeit nur Fabrikant Jonas in Frage, der feit etw a einem halben Jahre in Unter­suchungshaft sitzt. Glaesel. hatte die Aufgabe, die Arbeiten des Jonas alias Graf Hohenau zu überwachen. Jonas hatte seiner­zeit durch die Behauptung, er könne mittels eines Steter Fahnenivalb über 2$erlitt. Vom Rundfunk Empfehlenswerter aus ve« Programme«. Die Maifeier in Berlin  , die von der Sozial demokratischen Partei und den Freien Gewerk­schaften im Lustgarten veranstaltet wurde, nahm einen grandiosen Verlauf besonderen Apparates Wafserstoffgas aus Wasser erzeugen, und mit Hilfe dieses Wafferstoffgases eine verbilligte Fernheizung Herstellen, eine Anzahl Leute dazu verlockt, sich mit Kapitalien an seinem Unternehmen.zu beteiligen, wurde jedoch unter dem Verdacht, ein Schwindler zu sein, verhaftet. Jonas bot darauf den Unter­suchungsbehörden an, den Beweis für seine Be­hauptung aNMtreten, worauf ihm vor mehreren Wochen gestattet wurde, unter Aufsicht des Gerichtsdieners Glaesel die zur Ausführung seines Verfahrens notwendigen Arbeiten auf seinem Grundstück in Malchow  zu verrichten. Als nun heute bis 17 Uhr weder JonaS noch'Glaesel nach dem Unter­suchungsgefängnis zurückgekehrt waren, forschte man auf dem Jonasschen Grundstück nach ihrem Verbleib. Ms man den verschlossenen Arbeits­raum mit Gewalt öffnete, fand man Glaesel in dem Raum ermordet auf. Die von der hamburgischen Kriminalpolizei angestellten Ermittlungen ergaben, daß Jonas, der flüchtige Untersuchungsgefangene in Malchow  , von zwei Männern mit einem in Hamburg  gemietete« Kraftwagen abgeholt wurde. Bon Astalchow aus fuhren die Flüchtigen nach Berge­ dorf   zurück, wo der Kraftwagenführer entlohnt und ein anderer Auto gemietet wurde, in welchem sie sofort die Fahrt in Richtung Hamburg   fort­setzten. In Schulau   wurde der zweite Kraft­wagenführer entlohnt. Die Männer gingen darauf dem Wasser zu und sollen eine dort liegende Motoryacht mit NamenBubi" bestiegen haben. Weitere diesbezügliche Nachforschungen sind im Gange. Ma« vermutet, daß es sich bei den Hel­fern des Fabrikanten um dessen Schwager, einen gewissen Kaselitz, und seinen Stiefsohn Jöerß aus Itzehoe   handelt. Nehm« der KMenlottenr 20.00» Ki 55.284, 60.214 10.000 K: 17.156, 42.401, 61.291. 5000 K: 9482, 11.910, 14.860, 16.968, 24.442, 25.753, 30.580, 30500, 48.493, 51.579, 73.901, 74.134. 77.315,, 80.624, 84.356, 84.406, 86.798, 93.073, 99.120. 2000 K: 470, 3986, 5980, 7528, 7672, 8430, 13.281, 13.759, 14.136, 15.861, 16.704, 17.578, 18.001, 18.892, 25.008, 26.582, 27.018, 27.490, 28.024, 28.343, 29.433, 30.012, 31.221, 35.115, 35.502, 37.875, 40.585, 43.267, 43.782, 44.025, 46.413, 46.742, 46.948, 50.903, 51.152, 51550, 53.031, 53.257, 54.962, 59.648, 59.730, 59.824, 60.959, 68.229, 64.157, 64.944, 65.926, 66.554, 70.054, 70.335, 70.870, 71.962, 72.778, 74.163, 74.687, 76.241, 77.793, 79.202, 82.294, 83.016, 86.032, 86.118, 86.929, 88.327, 90.252, 90.612, 93.648, 99.305. Bo»be«p«gzetts in Flamme« Rom  , 5. Mai. Bei einem Uebunasflug ge­riet ein Bombenflugzeug im Flughafen von Poggio Renattco in einer Höhe von nur 200 Meter in Brand. Während der P i l o t zu landen versuchte, sprang der Mechaniker mit einem Fallschirm ab. Beide konnten sich jedoch nicht mehr retten und wurden getötet. .Raffenschutz und tausend Peugö. Der un­garische Rassenschützler Stephan Haller, der als Unterrichtsminister den Numerus clausus eiugeführt hat, ist, wie wir derArbeiter- Zeitung  " entnehmen, wegen Veruntreu­ung angezeigt worden; und siehe da, es ist jüdisches Geld, das der wackere Antisemit sich angeeignet haben soll. Die jüdische Studen­tin-Else Braver, die dank dem Numerus clausus des Stephan Haller an der Budapester Universität nicht inskribieren konnte, wollte nach Amerika   auswandern, um dort eine Universität zu besuchen; aber sie erhielt kein amerikanisches Visum. Eines Tages teilte ein Freund ihr mit, er habe einen guten Bekannten, der ihr für eine nette Summe das Visum verschaffen könne; Else Braver wurde dem guten Bekannten vor­gestellt, es war der Abgeordnete Stephan Hal­ler. Der ehemalige Unterrichtsmini'ster versprach ihr, das Visum zu besorgen; dafür übergab ihm die Studentin tausend Pengö. Monate vergin­gen, ohne daß Else Braver das Visum bekam; schließlich verlangte sie von Haller das Geld zurück. Haller weigerte sich, sie zu empfangen, überwies ihr jedoch 200 Pengö; aus den Rest von 800 Pengö wartet die Studentin heute noch. Da Haller ihre Mahnungen konsequent nicht beachtete, übergab sie die Angelegenheit einem Advokaten, der gegen den Abgeordneten die An­zeige wegen Veruntreuung erstattete. Die Affäre hat in politischen Kreisen großes Aufsehen erregt; aber vielleicht ist Haller der Meinung, der Numerus clausus gelte nicht nur für den Pro­zentsatz der jüdischen Hörer an den Hochschulen, sondern auch für den Prozentsatz, den ein Ras­senschützler von jüdischem Geld zurückzahlen muß. Ein ungewöhnlich schwerer Wolkenbruch entlud sich gestern Nachmittags nach 3 Uhr über Prag  . Länger als eine Viertelstunde stürzten geradezu gigantische Wassermassen hernieder, unter Blitz und Donner und begleitet von einem Schloßenregen, wie er sich in Prag   wohl fett vielen Jichren nicht ereignet haben dürfte. Bin­nen weniger Minuten sammelte sich das Wasser an den Rändern der Gehsteige zu Bächen, alle Straßen waren schneweiß übersät von erbsen­großen Schloßenkörnern. Das Unwetter hat in her Stadt auch mannigfachen Schaden angerich- tet; in einem Hause auf dem Wenzelsplatz sprengten die Waffermassen ein Ableitungsrohr, so daß die Feuerwehr eingreifen mußte. Die da- mrit verbundenen Aktionen und Menschenarr« samntlunaen führten zu den irrsinnigsten Ge­rüchten, die von einer Anzahl Toten sprachen. Die gesamten Mannschaften des Prager   zentra­len Feuerwehrkorps waren in Permanenz und die Schöpfapparate andauernd in Tättgkeit. Bis 16 Uhr 30 mußte das Prager   Fenerwehickorps in 250 Fällen intervenieren. Durch den heftigen Wasserzufluß wurde z. B. die unterirdisch ange­legte öffentliche Damentoilette auf dem Wenzels­platz fast vollständig überschwemmt, so daß drei Frauen über die Stiegen hinaufgetragen werden mußten und drei andere Frauen und ein Kind nur dadurch aus den Wasserfluten befreit wer­den konnten, daß man die aus Glas hergestellte Decke einschlug und die Eingeschloffenen durch die Lücke ins Freie schaffte. . Blutige Liebestragödie eines Arbeitslose«. Wir berichteten gestern, daß in Prag   der neun­zehnjährige Wenzel P e ö e n k a seine Freundin erschoß und daß er dieses Unglück zunächst als einen tragischen Zufall erklärt«. Im Laufe des gesttigen Tages hat aber Peöenka gestanden, daß er jeine Geliebt« ermordet hat. Er gibt an» daß er seit Wochen arbeitslos war und daß ihm seine lebenslustige Freundin ständig Vorwürfe wegen seiner schlechten Kleidung und deswegen gemacht habe, weil er mit ihr nicht habe tanzen gehen können. Das Mädchen hätte ihn, wenn er ihr Vorhaltungen macht«, immer ausgelacht, so auch am Samstag Abend, als eS aus einer Tanzunterhaltung kam. Während der Auseinandersetzung habe er sie nun erschossen. Kampf mit einem Adler. Ei» kleines Mädchen, das in der Nähe des Arbeitsplatzes ihres BaterS und ihres Onkels abseits von O r t o(Italien  ) spielte, wurde von einem mächtigen Adler angefallen. Auf ihre Angstrufe eilten die beiden Männer herbei und erschlugen nach hartem Kampfe den Raub­vogel. Während dessen stießen zwei andere mächtige Adler auf die beiden Männer nieder. Nach einem heftigen Kampfe und aus zahlreichen Wunden blutend, gelang es, die bei­den Raubvögel zu verscheuchen, während sie den ersten Adler als Beute mit nach Hause brachten. Der getötete Adler hat eine Spannweite von ungefähr drei Metern. Chinesische Justiz. Der bekannte chinesische Scharfrichter Wang, genannt ,Mn Hieb", weil er sich rühmt, zur Enthauptung eines zum Tode Verurteilten noch nie einen zweiten Schwert­hieb benötigt zu haben, köpfte gestern früh einen der berüchtigten chinesischen Räuber namens Donnerstag. Prag  : 11.15 Schallplatte«. 12.30 Mittagskos- zert. 16.30 Schallplatte». 18.15 Deutsche Sen­dung: Lochring: Werbewoche für die ländliche Volksgesundheit. Deutsche Einführung in die Musik­programm« der kommenden Woche. 19.15 Blasmusik. 22.30 Orgellkongert. Brünn: 11.15 Schallplatte«. 12.30 MittagSkonzert. 1850 Deutsche   Sen­dung: Teilübertragumg aus Prag  . 19.25 Blas­musik. Möhr.-Ostrau: 11.00 Schallplatte«. 12:30 Mittagskonzert. 18.95 Den tsche Sendung: Prof. Bogel  : Schuchumor. Preßburg  : 11.30 Schallplatte». 12.30 Mittagskonzert. 16.00 Schall» platten. 16.30 Ondriöek-Qnattett. 17.50 Unterhal­tungsmusik. Berlin  : 18.45 Chorgssängc. Bres­ lau  : 18.35 Der Urlanbsgedanke der Arbeitnehmer» 21.00 Familie Schimek, Schwank von Kadelburg.- Frankfurt  : 2020 Kammeropern. KiinigSwufter» Hausen  : 18.00 Die Lage der deutschen   Bauern in Rußland  . 18.30 AuS der Praxis des ArbcitsrrchteS. Leipzig  : 21.30 M. Ansorge spielt. Moskau  : 6.35 Morgenkonzert. 18.10 Kongert. 20.00 Konzert. Hs«-Tien-Jn>« und zwei seiner Komplize«. Hfu-Tien-Jun wurde die Der- übung einer großen Zahl von Verbrechen nach- gewiesen. Es wird behauptet, daß er mehr als tausend Verbrechen, wie Morde, Entführungen, Diebstähle, Räubereien, Plünderungen von Dör­fern und Gewalttätigkeiten aller Art, begangen habe. Hsu-Tien-Jun und seine zwei Komplize« wurde« i« der internationalen Konzession von Schanghai   aufgegriffen und dann dem chine­sischen Gerichte ausgeliefert, das sie zum Tode verurteilte. Die Richtstätte war schon von den ersten Morgenstunden an von großen Massen von Dorfbewohnern umlagert. Dio abgeschla­gen«« Köpfe wurden a« einer Säule ossentfich ausgestellt. Weltfriedensbund der Mütter. In Mün  « chen ist in diese« Tagen die deutsche Sektton desWeltfriedeusbunbes der Müt­ter und Erzieherinnen" gegründet wor­den. Der Bund ist hervorgegangen aus der im Jahve 1929 in Frankreich   ins Leben geru­fenen Internationalen Liga der Mütter und Erzieherinnen für den Frieden", der heute be­reits 29.000 französische Frauen angehöven. Der Gründungsaufruf der deutschen Sektion des außerhalb jeder Partei stehenden Bundes weist u. a. di« Unterschriften einer Reihe führender sozialdemokratischer Frauen auf. Beim Schulhausbrand erstickt. Am Montag wurde das Schulhaus des Dorfes Reichelstein (Taunus  ) cingeäschert. Der in den oberen Stock­werken des Gebäudes wohnende 80jährige Rek­tor i. R., Bornret, und feine 32 Jahre alte Hausangestellte Anna Gerhard, erlitten den Er­stickungstod. Dorf in Flam«««. I» der etwa 100 Be­wohner zählenden mährischen Gemeinde Pe­tra« bei Göding   brach Sonntag früh aus bis« her unbekannter Ursache ein Feuer aus, daS bei dem herrschenden Sturmwind in kurzer Zeit katastrophalen Umfairg annahm. Bis zupr Abend war fast die halbe Ortschaft ein­geäschert. Vierzig Wohngebäude, zahlreiche Scheunen und andere Wirtschaftsobfekte sind de« Flammen zum Opfer gefallen. Die zahlreichen aus der nahen und weiteren Umgebung herbei­geeilten Feuerwehren waren zeitweise machtlos, da der Brand durch den Sturmwind immer wie­der angefacht wurde. Menschenleben sind glück­licherweise nicht zu beklagen, dagegen ist zahlrei­ches Bich in den Flammen»»«gekommen. In vielen Fällen konnten die Bewohner nur das nackte Leben retten. Der durch den Brand an­gerichtet« Schaden wird auf 2 Millionen Krone« geschätzt. Befreiung der Bernssreisenden und Vertretet von der städtischen BeherbungsabgÄe in Brün». Wie der Bund der Vertreter und Reisenden, Tepkitz» Schönau(Fachgruppe des Allgemeinen Angestellte«- Verbandes Reiche nbergl mitteilt, wurde in der Brünner Stadtvertrctung in obiger Angelegenheit ein Antrag der sozialdemokratische» Fraktion angenommen. Auf Grund dieses Be­schlusses wird nunmehr allen Mitgliedern jemi Be- rirfSrsisenden-GÄverflch ast sorgams atiouen, de dis -nm 15. Mai d. I. den Nachweis vorlegen, daß ihnen vom Fürsorgominfftevimn die Auszahlung des Stoatsbettroges nach dem Genter System daoff» ligt wurde, die OrganisationSlegittmatton als voller Nachweis für die Befreiung von der Beher» bergungsabyeve anerkannt, auch dann, wenn das Mitglied ein« ausländische Firma vertritt. Davrit ist nun nach jahrelangen Bemühungen di« vollstän­dige Befreiung der Bernssreisenden und Vertreter von der städttschen BeherbergungSobgübe in Brün« erzielt. AIS   Nachweis für den Befreiungsanspru^ genügt der Ml.gllcdschaftSauÄveis einer zur Aus» zochlwng des Staat SbeitrazeS zur Stellen lrsinumer- stützung nach dem Genter System berechtiylen Be­rufsorganisation. Dieses Recht steht dem Bund dek Bartrowr und Reisenden, Teplitz Schönau  , Eichwal' berftraß« 39, als Fachgruppe des Allgemeinen Ätz- gesicllten-BerbandeS, Reichenberg  , zu, wofcklbst autd nähere Auskünfte erteilt werden. Der Bürgermeister von Troppa« Ernst Fra«i sowie Wer Gomeindoverireter erlitten Dienstag frÄ attf der Fahrt nach Brünn   in der Nähe von Hart»! infolge Versagens der Bremse einen Autounfach Der Wagen stürzt« in den Straßengraben und überschlug sich, OberrochnungSrat David erfttf schwere Verletzungen. Bon den übrigen Iwsosscu des Wagens wurde wi» durch ei« Wunder nur ein ein­ziger leichter verletzt.