Den Mitgliedern des Wahlvereins Berlin VI zur Kennt| Eduard Elias zum mindesten sehr genaue Kenntniß von den Vor- Jhumanere, so doch billigere Art der Bekämpfung des Unglaubens. nißnahme, daß heute der Zahlabend wegen der im Rösliner Hof" gängen hatte. Gespannt sind wir, ob die Nachricht der„ Voss. 8tg." bestätigt wird stattfindenden Volksversammlung ausfällt. Der Vorstand. Das Polizeipräsidium theilt mit: Am 11. d. M. in der und ob das freisimmige Blatt dann je nachdem entweder die Ar Morgenstunde wurde vor der Zentral Markthalle ein werthvolles, beiter oder auch die Militärverwaltung mit mehr oder minder Zentral- Markthalle Die Behandlung ,, dringlicher" Anträge bei den Armen: leeres, einspänniges Schlächter Fuhrwert gestohlen. Schüchternen Worten tadeln wird. fommissionen wurde in der letzten Versammlung der Armen- Der Wagen ist blau, die Ränder sind roth gestrichen und trägt Die Stenerverhältnisse der Stadt Spandau beginnen sich tommissions- Vorsteher erörtert. Dabei kam zur Sprache, daß es bei ersterer die Firma: Gustav Jäni de, Frankfurter Allee 81. Das um ein geringes zu bessern. In den letzten beiden Jahren wurden vielen Kommissionen üblich ist, die Eingaben resp. persönlichen Mel- Pferd ist eine Rappstute mit weißem Stern, rechts hinten weiß ge- noch 180 pet. Buschlag sowohl zu der Einkommensteuer als auch der dungen der Armen um Unterstügung nur an bestimmt festgesezten feffelt. Bulegt wurde das Fuhrwerk, von zwei unbekannten Männern Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer erhoben. Für das neue EtatsZagen entgegen zu nehmen, und daß infolge dessen Arme, welche geführt, in Lindenberg bei Oranienburg gesehen. Es wird ersucht, jahr schlägt der Magistrat 170 pet. Zuschlag zur Einkommensteuer umi Mitte oder gegen Ende des Monats um sofortige Unter- Mittheilungen über Thäter oder den Verbleib des Fuhrwerts an und 160 pet. zu den Realsteuern vor. Damit aber die Besserung stützung eingekommen waren, bis zum nächsten Monat haben das Polizeipräsidium, Kriminal Abtheilung, Zimmer 330, gelangen der Finanzen nicht zuviel leppigkeit in der Bevölkerung errege, ist warten müssen. Der Vorsitzende der Armendirektion, Stadtrath zu lassen. bekanntlich die gänzlich überflüssige Anstellung einer Anzahl neuer Münsterberg, bemerkte dazu, dieses Verfahren dürfe nicht zur Härte oder völligen Versagung führen. Die Schleunigkeit und Polizisten vom Magistrat in Vorschlag gebracht worden. Pünktlichkeit in der Behandlung solcher dringlichen Anträge lajje biet die Potsdamer, Wannsee und Ringbahn überbrücken, nämlich Die neuerbauten beiden Brücken, die auf Schöneberger Ge bei den Kommissionen zu wünschen übrig. Der Vorsteher die Siegfriedbrücke( im Zuge der Stubenrauch- und Monumentenmit geübtem Blid und scharfer Unterscheidung den straße) und die Friedenauer Brücke( im Friedenauer Ortstheil) sind mumehr dem öffentlichen Verkehr übergeben worden.
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Mit der Einführung des elektrischen Betriebes hofft die Neue Berliner Omnibusgesellschaft schon am 1. April d. J. beginnen zu können. Vorerst sollen nur wenige Wagen probeweise in Betrieb gestellt werden.
Zu dem Leichenfund an der Waisenbrüde wird uns mitgetheilt, daß Frau Wilhelmine Elbinger das Opfer eines Unglücksfalles geworden sei. Es wäre ausgeschlossen, daß die Verunglückte Selbstmord begangen hätte.
misse Moment erfassen, wo sofort unterstützend einzugreifen sei, damit die erbetene Hilfe nicht zu spät tomme. Die Klagen über die Langsamkeit des Geschäftsganges bei der Armenverwaltung und ihren Organen find alt und kehren von Zeit zu Zeit immer wieder. Vor mehreren Jahren haben sich, als den Vorstehern von der Armendirektion ähnliche Vorwürfe gemacht wurden, die Vorsteher ihrerseits darüber beschwert, daß auch die Armendirektion zu langsam sei, und daß wichtige Akten manchmal erst sehr spät von ihr zu bekommen jeien. Ja, wo man, wie bei unserer Armenverwaltung, jeden Groschen vor dem Weggeben vorsichtig dreimal in der Hand umdreht, wo man sozusagen nach dem Grundsatze verfährt:„ Lieber zehn Hungrige abweisen oder warten lassen, als einen Satten unverdienterweise unterſtüßen", da wird es eben immer langsam gehen. Der Geschäftsgang bei solchen ängstlich abwägenden Armenverwaltungen fann einem das bekannte Lied von dem hungrigen Kinde ins Gedächtniß rufen, das mit den Worten endet: Und als das Brot gebacken war, da lag das Kind auf der Todtenbahr!" Muhamed, ein zwölfjährig er Negerknabe, ist am Sonntag In denjenigen Fällen von Verzögerung, die in der erwähnten Ver- Morgen um 81/2 Uhr aus dem Hotel Stadt Koburg in der Zimmerfammlung der Armenkommiſſions- Vorsteher vorgebracht wurden, straße 81, wo sein Dienstherr, der Baron v. F. wohnt, spurlos verher baits fich freilich um einen Mizſtand oder richtiger um einen Unfug, schwunden. Muhamed stammt aus Tunis und wurde im September der nicht auf die den Vorstehern zur Pflicht gemachte Vorsicht, vorigen Jahres von dem Baron als Diener nach Deutschland mitsondern wohl nur auf die Bequemlichkeitsliebe einiger gebracht. dieser Herren zurückzuführen ist. Es kann aber als eine Erflärung und als eine Art Entschuldigung für dieses Verfahren dienen, daß die Armenkommissionen durch ihre Instruktion daran gewöhnt find, sich in Armensachen niemals sehr zu beeilen.
Unsere Hauswirthe. Im Hausbefizerverein„ Nordost" wurde nach einer Zeitungsmeldung die kirchenfeindliche Stellung(!!) des Magistrats betont, die sich besonders wieder zeige in dem Verhalten gegenüber der Auferstehungskirche, wo die Anlegung eines einfachen Rasenplates verweigert wird, während für den Friedhof der Märzgefallenen jede Summe zur Verfügung stehen würde, obwohl sonst Kirchhöfe nach dreißig Jahren eingeebnet werden und für die im Friedrichshain Beerdigten schwerlich Angehörige gegen diese gleiche Behandlung des dortigen Friedhofs Einspruch erheben würden.(!!!) Sogar die Nichtbestätigung des Oberbürgermeisters wurde gewünscht, weil man daran die Hoffnung knüpfte, daß dadurch das politische Parteitreiben in der Stadt verwaltung einen empfindlichen Schlag erleiden würde. Ist diese Meldung richtig, so wird abermals dargethan, daß das Berliner Hausbefizerthum an voltsfeindlicher Gesinnung den Agrariern Ostelbiens nicht im Geringsten nachsteht.
Aus der Gesellschaft. Gegen seine Entmündigung hat sich Graf Egloffstein aufgelehnt, indem er die Aufhebung be antragt. Der Antrag auf Entmündigung war von dem Vater des Entmündigten, der sich in Nizza aufhält, gestellt worden. Graf Egloffftein jun, behauptet, daß die Schulden, die zu dem Verfahren Anlaß gegeben haben, aus seiner aktiven Dienstzeit herrühren. Da sein Vater die Bezahlung damals abgelehnt, habe er aus dem Dienst scheiden müssen. Zu seinem Unglüd sei er dann mit v. Kriegsheim in Verbindung getreten.
von dem Direktor des Konzerthauses in der Leipzigerstraße, Herrn Das bekannte Etablissement Sanssouci , Kottbuserstr. 4a, ist Adolf Hoffmann erworben worden. Das Lokal soll völlig modern
Gerichts- Beitung.
Mit
Kindesmord. Ein in vergangener Nacht aus einer Gesellschaft Wegen Mißhandlung eines Dienstmädchens hatte sich der heimkehrender Architekt traf in seiner Wohnung in der RitterStraße einen Mann an, der später als der Arbeiter Karl Heinrich Kaufmann Jacques Raphaëli gestern vor dem hiesigen Schöffenfestgestellt wurde und veranlaßte, da er einen Diebstahl vermuthete, gericht zu verantworten. Der Angeklagte hatte s. 3. in seinem eine Durchsuchung der Wohnung. Hierbei wurde in dem Kleider- Haushalte ein jüngeres und ein älteres Dienstmädchen. schranke des Dienstmädchens Anna Junghaus die Leiche eines Kindes dem jüngeren Mädchen war er wiederholt unzufrieden und entdeckt, welches dieses am Abend vorher geboren hatte. Das gerieth, als dasselbe eines Tages ein ganz unbedeutendes Versehen Mädchen wurde wegen Verdachts, ihr Kind gleich nach der Geburt machte, in solche Erregung, daß er ihm mehrere Badpfeifen getödtet zu haben, als Gefangene nach dem Krankenhause am Urban verabreichte. Das Mädchen klagte sein Leid der älteren Kollegin gebracht und ihr Liebhaber Heinrich, da er der Beihilfe verdächtig und diese erklärte ihm, daß es sich um solche Bagatelle nicht schlagen war, festgenommen. zu lassen brauche. Der Angeklagte, welcher fälschlich glaubte, gehört zu haben, daß das ältere Mädchen Schimpfworte gegen ihn ausgestoßen und die jüngere gegen ihn aufheze, richtete min seinen Zorn gegen die ältere, die er in der Küche wiederholt ins sicht iching. so daß fie ein blutunterlaufenes trug und nach ihrer Behauptung etwa zehn Tage nicht hat und mehrere Schwellungen im Gesicht davonarbeiten tönnen. Der Angeklagte gab das Schlagen zu, be= zu sein. Nach seiner Darstellung habe dieselbe nicht nur eine Schale hauptete aber, durch die Zengin gereizt und selbst angegriffen worden mit Pfeffer nach ihm geschleudert, sondern auch mit einer Gabel nach ihm gestochen, so daß er an der Hand blutete. Er hat die Donnerstag, dem 16. b. M., pünktlich 8 Uhr, in dem großen Saale des Scherben der zertrümmerten Pfefferschale vorgewiesen. Dennoch be Der Spielhagen- Abend des Vereins„ Berliner Presse" beginnt am blutende Hand auch sofort dritten Personen gezeigt und diesen auch Architektenhauses. Der Dichter beabsichtigt einzelne Kapitel aus„ Finder stritt die Zengin die Beschuldigung des Angeklagten und behauptete, und Erfinder" und" Fanstulus". fowie zwei Gedichte:„ Aus der Jugendzeit" daß das Geschirr herabgefallen sei, weil sie von dem Angeklagten ( Die Kraftprobe, In der Laube) zu lesen. Billets sind in den Buch gegen das Geschirrspind gestoßen worden sei. Sie sei bei dem Anhandlungen von Amelang, Lazarus, Speyer u. Peters und Trautwein zu griffe des Angeklagten gerade mit dem Abwaschen beschäftigt ge haben. wesen und möglicher Weise Theater. Das Schiller: Theater bringt heute bie erſte Auf- gehabt, aber ich Angeflagte verlegt haben, fönnte. Ein führung von„ Der Dornenenweg", Schauspiel in 3 Aufzügen von Felix Neffe des Angeklagten behauptete, daß die Zeugin, die dies Philippi. Sonntag Nachmittag findet, vielfachen Wünschen entsprechend, entschieden bestritt, beschimpfende Redensarten ausgestoßen habe. eine Aufführung von Gerhart Hauptmann's Traumdichtung Hanneles Simmelfahrt" in Verbindung mit Blumenthal's Bustspiel Abu Seib" statt. Der Gerichtshof erachtete den Beweis nicht für geführt, daß der Im Apollo Theater wird mille. Yvette Guilbert auf viel Angeklagte begründete Ursache zur Gereiztheit gehabt habe oder von faches Berlangen, heute und morgen einige Lieder ihres vorjährigen der Zeugin selbst angegriffen worden sei. Die vom Rechtsanwalt Repertoirs zum Vortrage bringen. Dr. Schwindt beantragte Rompensation könne daher nicht Blaz greifen. Mit Rücksicht auf die offenbar frankhafte Erregbarkeit des ngeklagten verurtheilte ihn her Gerichtshof an 120 Mart Geldstrafe event. 8 Tagen Gefängniß. Mit ihrem Anspruche auf Buße wurde das Mädchen auf den Weg der Zivillage verwiesen.
renovirt werden.
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Aus den Nachbarorten.
Charlottenburg . Den Mitgliedern zur Kenntniß, daß heute Abend, 9 Uhr, in Bismarckshöhe die fällige Monatsversammlung des Wahlvereins stattfindet. Genosse 3nbei referirt über die dem Reichstag zugegangene Regierungsvorlage„ lex Heinze". Wir erwarten zahlreichen Besuch.
Der Vorstand.
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Zwei
Eine ganze Blumenlese der verschiedensten Strafthaten wurde dem Hausdiener Wilhelm Maul zur Last gelegt, welcher gestern der dritten Straftammer des Landgerichts I aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde. Die Verhandlung ergab folgenden Sachs verhalt: Der Angeklagte hat in den letzten Jahren keine Stellung Charlottenburg . Außergewöhnlich stark wird, wie aus den Mit- gehabt, sondern sich lediglich durch Zuhälterdienste ernährt. Längere Zeit theilungen des Magistrats ersichtlich, die Armenpflege in An- hindurch hatte die unverehelichte B., welche den Angeklagten zu ihrem spruch genommen. Der hierfür im laufenden Etat ausgeworfene Beschüßer" erkoren, demselben täglich 10 m. abzuführen. Als Der Ausschuß für die Erhaltung des Botanischen Gartens Bosten muß eine wesentliche Erhöhung erfahren, da die zur Zeit bie B. dieses Beschützers überdrüffig wurde und demselben weiteren als Park hielt gestern Abend eine Sigung ab. Mitgetheilt wurde, vorhandene Summe kaum ausreicht, um die laufenden Unter- täglichen Tribut versagte, wurde sie von ihm schwer mißhandelt. daß einer Abordnung des Ausschusses, die sich abermals zum Finanz- ftüßungen für den nächsten Monat zu decken. Die Ursachen dieser In ähnlicher Weise verfuhr der Angeklagte gegenüber anderen minister begeben hatte, um über die von ihm als endgiltig in Aussicht Erscheinung ist der Magistrat nicht in der Lage, genau anzugeben, Mädchen. Eine Ausschreitung unerhörter Art beging der genommene Forderung für den Botanischen Garten eine bestimmte er muß sich größtentheils auf Vermuthungen stüßen. In einer großen Angeklagte in einer Januarnacht des vorigen Jahres. Erklärung zu erbitten, damit der Aufbringung der Summe mit Hilfe Bahl von Fällen erfolgte die Unterstügung, um die vielfach unmittel- Damen standen auf dem Leipziger Plaz und warteten einer Lotterie nähergetreten werden könne, der Bescheid geworden sei, bar bevorstehende Ermission abzuwenden. Trotzdem haben eine auf den Nacht Omnibus. Der Angeklagte wandte sich daß der Finanzminister auch jezt auf genau demselben Stand- große Zahl Familien, die bereits obdachlos geworden waren, in das an eine der beiden Damen mit den Worten:„ Stomm mit mir!" punkt stehe, wie früher, daß er also seine ursprüngliche Forderung neue Familienhaus aufgenommen werden müssen, und auch in den Die Angeredete bat furz, fie in Ruhe zu lassen. Darauf schlug der von 13 Millionen Mark für den Garten als Baugelände aufrecht er- neuen Wohnbaracken sind schon jetzt 5 Wohnungen belegt. Soweit Angeklagte sie unter Ausstoßung unfläthiger Beschimpfungen mit halte, daß er im übrigen jedoch ein Angebot der Stadt Berlin er es sich um laufende Unterstügungen handelt, war bei 320, also bei dem Spazierstock gegen die rechte Kopffeite. Auf die Hilferufe der warte. Weiter wurde allerhand geheimnißvolles Zeug von dem mehr als der Hälfte von den vom 1. April 1898 bis 31. Januar 1899 Mißhandelten eilten die Schußleute Kemmerling und Schulz Zusammenhang der Bestätigungsfrage mit der Angelegenheit des in Zugang gekommenen 577 Fällen die Unterſtügung in folge von herbei. Sie wurden von dem Angeklagten mit SchimpfGartens und von Dokumenten, die das Eigenthumsrecht der Stadt Serantheit nothwendig geworden, bei 101 Fällen infolge ge- worten überhäuft; er fegte ihnen den schwersten Widerstand an dem Garten darlegen sollen, in der Versammlung vorgebracht. ringeren Verdienstes, bei 67 Fällen infolge von Altersschwäche, entgegen, als er zur Wache gebracht werden sollte. Es kam zwischen Eine nene Rettungswache der Berliner Rettungsbei 22 Fällen haft des Ehemannes, bei 35 Fällen Ver- ihnen zu einem furchtbaren Kampfe; bei den hertulischen Kräften, gesellschaft wurde heute Adalbertstr. 10 eröffnet. Die lassen der Familie durch ihren Ernährer. Unterstützungen über die der Angeklagte verfügte, war es den beiden Schußlenten Rettungsgesellschaft hat diese Wache dadurch gewonnen, daß die bis- wegen Arbeitslosigkeit wurden in 44 Fällen bewilligt gegen nicht möglich, ihn zu überwältigen. Sie griffen zur Nothpfeife, herige Sanitätswache 10 ihr beigetreten und mit regelmäßigem Tages- 76 Fälle im Jahre vorher- zweifellos mit eine Folge des milden worauf noch fünf Schuylente herbeieilten. Aber auch diese sieben dienst versehen worden ist. Leider mußte die neue Wache gleich Winters. Auf das Gesammtbild der Armenpflege Charlottenburgs Beamten hatten zu thun, den Widerstand des Angeklagten zu im Verlaufe des Tages in Funktion treten. In der Oranienstraße aber hat die Witterung feinen zu großen Einfluß, da die Personen, brechen. Er mußte zur Wache getragen werden, wo ihm Hände und verunglückte ein ca. 13 jähriges Mädchen dadurch, daß es von einem mit denen es die Armenverwaltung zu thun hat, meist Wittwen und Füße gebunden wurden. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Pferdebahnwagen während der Fahrt absprang, von demselben über- alte, nicht mehr arbeitsfähige Leute sind. Neben 774 Ehepaaren und Angeklagten eine Gesammtstrafe von drei Jahren Gefängniß. Der fahren wurde und sehr schwere Verlegungen erlitt. Nach Anlegung 170 einzelnen Männern wurden 1530 Frauen und Mädchen unter Gerichtshof erkannte nach diesem Antrage. eines Nothverbandes wurde es von dem durch die Wache herbei- ftigt. Ein großer Prozentsaz der Unterstüßten ist 60 bis 80 Jahre Ein gefährlicher Spezialist", der in der Uniform eines gerufenen Transportwagen der Rettungsgesellschaft nach dem Kranken- alt und darüber hinaus, Im Jahre 1896/97 hat nach den Mithause Am Urban überführt. theilungen der Charlottenburger Statistik die Armenziffer bei den Eisenbahn- Assistenten seine Schwindeleien zu verüben pflegt, stand Als Kantionsschwindler wurde gestern früh der Agent Einwohnern von mehr als 70 Jahren etwa ein Siebentel der gestern in der Person des Sattlers Bruno Goldhammer vor ber I. Straffammer des Landgerichts I , um sich wegen vollendeten Krysteller, Prinzessinnenstr. 30, verhaftet. Er war erst am ganzen männlichen und ein Fünftel der ganzen weiblichen Be- und versuchten Betruges, unbefugter Führung des Adels und völkerung betragen. Als weiteres Moment, das von Einfluß unbefugten Tragens einer Uniform 15. v. M. dort zugezogen und hatte ein Stomptoir in einem fleinen zu verantworten. Der hat sich eine schöne Uniform eines Zimmer eingerichtet, an dessen Thür ein Schild mit der Aufschrift: auf die Zahl der Unterſtügten ist, wird der Zuzug einer großen Angeklagte Anzahl von Arbeitern, Handwerkern und kleinen Gewerbetreibenden Eisenbahn Assistenten Redaktion und Expedition der Internationalen Bau- und Ge aus dem Often angeführt, die vielfach nicht mehr arbeitsfähige Andes einschließlich Bortepec's werbequelle" ind Degens prangte. lassen und mit Hilfe In verschiedenen Zeitungen erließ anfertigen dieses nun S. Inserate, nach denen Beamte für ſein Bureau und gehörige mit sich bringen. Von diesen nimmt ein großer Prozent Augenpulvers schon seit Jahren immer dieselben Betrügereien für besondere Vertrauensstellungen gegen Rautionsstellung von wohnsitz erworben haben, die Hilfe der öffentlichen Armenpflege in verübt. Bulegt ist er in Kassel zu 4 Jahren Gefängniß 800 bis 600 m. gesucht wurden. Von den sich daraufhin Meldenden Anspruch. Allerdings bleibt der Magistrat den zahlenmäßigen M. Unbeit witterten; verschiedene Personen gingen jedoch auf den Leim, Weiteres mit einer bloßen Vermuthung zu thun haben. Aber trotz zogen die meisten vor, auf eine Anstellung zu verzichten, da sie Nachweis für diese Verhältnisse schuldig, so daß wir es bis auf opferten die Kaution und sahen zu spät, daß sie hineingelegt waren. des Mehrbedarfs für die Armenpflege wird auch in diesem Jahre Unter den Leyteren befindet sich auch ein Förster aus Mecklenburg , voraussichtlich der auf den Kopf der Bevölkerung entfallende Aufwand der 300 M. einzahlte. Ein anderer junger Mann stellte einen Wechsel hinter den Zahlen der meisten anderen Großstädte zurückbleiben. auf 500 M. aus, der dem Verhafteten aber durch die Kriminalpolizei wieder abgenommen ist. Der erwähnte Förster konnte trotz aller Mahnungen und Drohungen die ihm abgeschwindelte Summe nicht wieder erhalten, weshalb er heute früh der Kriminalpolizei Anzeige erstattete, so daß die Verhaftung erfolgte.
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verurtheilt worden. Sonderbarer Weise ist ihm nach Abbüßung benutzt. Nach Verbüßung der vierjährigen Gefängnißstrafe in Stassel einer Vorstrafen die Uniform immer wieder ausgehändigt worden und er hat sie dann immer sehr bald zu neuen Schwindeleien tam er ant 14. Dezember v. J. nach Berlin . Er ließ sich hier sofort Bisitenkarten mit der Inschrift„ von Kaliwe, Eisenbahn- Assistent" drucken, zog wieder die Uniform an und ging auf neue Abenteuer Der innige Zusammenhang zwischen modernem Christen aus. Er miethete hier ein möblirtes Zimmer und sagte seiner thum und modernem Militarismus ergiebt sich abermals, Wirthin, daß er das Examen als Stationsvorsteher machen wolle. wenn folgende, von der liberalen„ Voss. 8tg." ohne jeglichen Kom- Am nächsten Tage kam er freudestrahlend nach Hause und erzählte, mentar gebrachte Meldung richtig ist:" Die antitirchliche Be- daß er sein Examen glänzend bestanden habe. Er suchte die die zu überreden, ihm wegung, die in Spandau infolge Einführung der Kirchen Wirthin zur Kaution" nöthigen Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich vorgestern Abend gegen steuer unter der evangelischen Bevölkerung entstanden ist, hat die 500 M. zu beschaffen, begnügte fich aber schließlich mit 10 W., 6 1hr in der Filiale der Allgemeinen Elektrizitätswerke in Ober Schöneweide . Der 32 Jahre alte Monteur Schönfeld und der um Aufmerksamkeit der Militärverwaltung erregt. Der Kriegs- als die Frau in tiefer Betrübniß erklärte, bedauerlicher Weise drei Jahre jüngere Monteur May Jwan, beide aus Halle a. G., minister hat in voriger Woche einen Offizier der Feldzeugmeisterei, für ihren illustren Miether nicht mehr opfern zu können. drei Jahre jüngere Monteur May Jwan, beide aus Halle a. S der vorgesetzten Behörde der Militärwerkstättent, zu dem evangeli- Dieser hat dann noch eine ganze Woche umsonst bei seiner Verwaren im Maſchinenraum mit der Aufstellung einer neuen Dampf- fchen Oberpfarrer geschickt, um über den Umfang der Be- mietherin gewohnt und gegessen und ist dann verschwunden. Einen maschine beschäftigt. Die Dämpfe werden von diesem Raum in gußwegung eisernen Röhren nach dem Stabelwerk geleitet. Durch bisher nicht wegung Erkundigungen einzuziehen und insbesondere zu erfahren, anderen Streich übte er gegenüber einem Militäreffekten- Fabrikanten ob und wieviel Arbeiter der königlichen Fabriken aus, bei dem er unter Vorweisung seiner Visitenkarte einen Zivilaufgeklärte Umstände plagte eine der Leitungen an der Stelle, an welcher die beiden Monteure arbeiteten. Dieselben wurden durch den ihren Austritt aus der Landeskirche angemeldet hätten. Man hält anzug und eine Uniform bestellte und Dienstmüße, Handschuhe ansströmenden Dampf furchtbar verbrüht und mußten in hoffnungs- es für sicher, daß, im Falle die Bewegung gegen die Kirche unter und Manschetten auf Kredit sofort mitnahm. Dann erließ er in der Arbeiterschaft der militärischen Werkstätten eine merkliche Au 3 einer Zeitung eine Heirathsannonce, nach welcher ein höherer Tosem Zustande nach Berlin überführt werden, wo sie im Kranken- behnung annehmen sollte, das Striegsministerium Maßregeln Beamter" einte passende Heirathspartie suchte. Ihm find hause Bethanien Ausnahme fanden. ergreifen würde. In der That haben schon solche Arbeiter ihre be- darauf ganze Berge von Zuschriften heirathslustiger Wittwen und reits eingereichte Austrittserklärung inzwischen wieder Jungfrauen zugegangen. Er trat auch mit einem Mädchen in zurückgezogen, weil sie Entlassung aus ihrer Stellung be- nähere Beziehungen und dieses war ganz geneigt, ihm die gefürchteten." wünschten 1000 r. zur Kaution vorzuschießen. Nur durch die plötz
Zum Zusammenbruch des Bankhauses S. Elias wird gemeldet, daß der Bruder Eduard des flüchtigen Geschäftsinhabers Sally Elias von der Kriminalpolizei verhaftet worden ist. Er hatte bisher angegeben, daß er schon vor Monaten aus dem früher gemeinsam mit seinem Bruder Sally betriebenen Geschäft aus geschieden sei und daher von dessen Depotunterschlagungen nichts wisie. Es ist mun aber gelungen, den Nachweis zu führen, daß
In früheren Zeiten wurden die Leute, die sich von der geaichten liche Verhaftung des Angeklagten ist sie sowie wahrscheinlich manche Staatsreligion abwandten, ohne viel Federlefens als Keger verandere Heirathslustige, die in seinem Register stand, vor schwerem brannt. Wenn man sie jetzt mit ihrer Familie nur einfach dem Ver- Verlust bewahrt worden. Der Gerichtshof verurtheilte den Anhungern überantworten wollte, so wäre das eine, wenn auch nicht geklagten außer au 4 Wochen Haft, die als verbüßt erachtet wurden,