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Mittwoch, 13. Mai 1931.

Nr. 112.

gemacht und wie die Stalinjünger sich scher Parteien an der Regierung erblicken. mengt darin Kraut und Rüben durcheinander, heit ausschließlich in tschechischer Sprache und räuspern, so spuckt auch er: Soziale Bettel- Aber was sind den Nazis Verantwor- nur eines existiert für ihn nicht die Bezirksvertreter sind nicht in der Lage, sich pfennige in Form von Ausspeisungsaktionen tungsbewußtsein und ehrliches Streben, um und er würdigt es auch keines Wortes: der gründlich über die Wirtschaft des Bezirkes und für Arbeitslose können doch nicht als Erfül die Besserung der wirtschaftlichen, sozialen Sapitalismus. Er preist ihn nicht aus einer Einrichtungen zu informieren; so werden lung des marxistischen Sozialismus gelten." und nationalen Verhältnisse! Sie plappern drücklich, aber einen besseren Lobredner kann die Beratungen des Voranschlages und die Rech­Das ist so ziemlich das einzige wahre Wort ihre Phrasen daher, deklamieren von der- sich doch der Kapitalismus nicht wünschen, als Die Rechte und Interessen der Bezirke werden nungen des Bezirkes zu reinen Formalitäten. in der Mai- Botschaft Jungs, nur frägt man rigkeit des deutschen Volkes, vom Dolchstog, einen, der sich Sozialist" nennt und der die vernachlässigt, da das Verhältnis der Ueber­sich verwundert, wo und wann denn jemand von Young- und Dawes- Plan , beschuldigen Schuld an der heutigen Wirtschaftsnot nicht und Unterordnung eine entschiedene Vertretung das Gegenteil behauptet hätte, daß sich der dreist alle anderen, vor allem die Sozialdemto- der Anarchie der kapitalistischen Produktions - dieser Rechte und Interessen gegenüber den geniale Führer veranlaßt sieht, ihm zu wider fraten, der Schuld an der Not und Knecht weise, nicht den Rationalisierungsmaßnahmen vorgesetzten Behörden nicht zuläßt. Wenn dem sprechen. So tolles Zeug, die Ausspeisungs- schaft, verschweigen aber sorgfältigst, daß ge- und seiner schrankenlosen Profitgier beimißt, Verfall der vielen nüzlichen und unentbehr­aftionen für die Arbeitslosen könnten als die rade sie es sind, die durch ihre Siegfried sondern den Sozialdemokraten! Anders lichen Bezirkseinrichtungen Einhalt geboten Erfüllung des marxistischen Sozialisntus" an- lerei, durch ihre Kriegshetze und ihre Propa- tönnte auch ein bezahlter Agent des Unter- werden soll, muß alles getan werden, um bald gesehen werden, ist noch keinem Marxisten" ganda auf Fortführung des Krieges bis zum nehmertums nicht sprechen. Der Hitler - u erreichen, daß das autonome Element mehr zur Geltung kommt. eingefallen, es kann nur einen verwahrlosten Weißbluten ein vollgerüttelt Maß von Schuld Jungsche Sozialismus" kann sich wahrhaf= Nazi- Hirne entsprungen sein. Herrn Jung ist und Schmach an den heutigen Elendsverhält- tig nicht besser charakterisieren, als durch das, das, was für die Arbeitslosen geschieht, zu nissen trifft. Und so weiß Serr Jung in sei- was Herr Jung verschwiegen hat. Und wenig- wir gestehen: auch uns. Aber wähner Mai- Botschaft von allem zu reden, er er weiß, warum. rend wir für uns in Anspruch nehmen kön­nen, einen unaufhörlichen und zähen Kampf Prag , 12. Mai. Wie das Pravo Lidu" für die Verbesserung der Lage der Erwerbs­meldet, hat die gestrige Konferenz der Minister die Anträge des Ernährungsministeriums geneh­losen zu führen, erstreckt sich der Beitrag der migt, wornach zur Bekämpfung der Roggen- und Nazis an Hilfe für diese Opfer der Wirt­schaftskatastrophe gleich den Kommunisten auf sozialdemokratischen Landesvertreter in Böhmen aus bestimmten anderen Gründen. Haben dann werden sollen: Ueber Beschluß des Klubs der deutschen, staatsgefährlich ist, erfolgt die Untersagung oft Brotteuerung folgende Maßnahmen ergriffen die Anrempelung der Sozialdemokraten, an- hat Genosse Pölzl an das Präsidium der die Proponenten die Statuten dem Bescheide ſtatt ihnen im Kampfe gegen die bürgerlichen Landesvertretung folgenden Parteien beizustehen, die so harthörig und unsozial sind, daß um jede Million mit ihnen hart gerungen werden muß. Aber die bürger­lichen Parteien anzugreifen, unterlassen die Nazis ebenso wie die Kozis, sie sind einander auch würdig.

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Bahn frei für die demokratische Verwaltung.

überreicht:

Antrag

Die Landesvertretung wolle beschließen: Der Herr Landesrpäsident wird ersucht, seinen ganzen Einfluß dahin geltend zu machen, daß 1. bas oft langwierige und schwerfällige Ver­waltungsverfahren durch weitestgehende Konzentra­tion desselben besettigt wird;

2. den Berufungen gegen Entscheidungen und Verfügungen der politischen Behörden die auf schiebende Wirkung nicht versagt wird, wenn kein gefeßlicher Grund hiefür vorliegt, oder wenn es fich um private Interessen oder um Interessen von Selbstverwaltungskörpern oder um den Vollzug von Geld- oder Freiheitsstrafen handelt;

der Behörde angepaßt, erfolgt eine neuerliche Untersagung aus anderen Gründen, die im er­sten Bescheid nicht geltend gemacht wurden.

Die Maßnahmen gegen die

Roggenteuerung.

1. Der Grundzoll für Korn, der den Vertrags­staaten gegenüber 38 K beträgt, wird um 25 K ermäßigt. Der Beschluß tritt sofort in Kraft und gilt vorläufig bis Ende Juni d. J.

2. Die Praxis bei der Bewilligung der Korn­einfuhr ist allen Einfuhrstaaten gegenüber äußerst liberal zu handhaben; um der spekulativen Korn­ausfuhr entgegenzutreten, wird die Ausfuhr an eine Bewilligung gebunden. Dadurch entfällt die Ausfuhrprämie nach dem Gesez über die Einfuhr­scheine.

3. Solange Mangel an inländischem Korn herrscht, wird eine größere Kornvermahlung ge­stattet. Es wird auch gestattet, daß in Kornmehl bis zu 25 Prozent Weizenbrotmehl vermischt wird.

4. Tritt eine Aenderung in der Pflichtmischung inländischen Weizens mit ausländischem ein; fünf tig wird eine Mischung im Verhältnis 50 zn 50 gestattet sein.

Bei Erteilung von Lizenzen und Konzes­sionen ist die Verwaltung oft von tendenziösen Einflüssen nicht frei. So hat z. B. die politische Bezirksbehörde in Dug und der Gendarmerie­posten in Rostenblatt eine Rinolizenz anstatt der ansuchenden Stadtgemeinde Kostenblatt an die nicht tonturrierende Narodni jednota severočestá mit der Begründung befürwortet, daß die Jednota die Einhaltung der sprachlichen Vorschriften besser verbürge und die Lizenzer teilung die tschechische Minderheit fördere. Dazu. fam dann die Abweisung des Gefuches der Ge­meinde durch die Landesbehörde mit der Be­gründung, daß das Gesuch der Jednota vor 3. den Bezirkshauptleuten die Weisung erteilt dem der Gemeinde eingebracht worden sei. wird, die Mitglieder der Bezirksvertretung und Es ist ein schwerer Mißstand, daß die poli­des Bezirksausschusses an der Kontrolle der wirt- tischen Behörden sehr häufig auch in jenen FälBlänen für eine Auslandsanleihe sollten Mit diesen Anträgen sowie mit den neuen schaftlichen Verwaltung in vollem Ausmaße teil- len, wo fein Grund hiefür vorhanden ist, den ich heute die Wirtschaftsminister beschäftigen, nehmen zu laffen und sie wenigstens in den über- Berufungen gegen ihre Entscheidungen und Ver- ich heute die Wirtschaftsminister beschäftigen, doch wurde diese Beratung auf morgen vertagt, wiegend deutschen Bezirken durch sprachliche Erfügungen die aufschiebende Wirkung versagen. leichterungen in die Lage zu versehen, sich durch Eine Haftung des Staates und seiner Beam da sich noch nicht alle Koalitionsklubs dazu ab­die Referate und an der Hand der Bücher und ten für die bei der Ausübung der hoheitlichen schließend geäußert haben. Belege über die Wirtschaft des Bezirkes sowie Gewalt zugefügten Schäden besteht nicht; Rechts­seiner Anstalten und Einrichtungen zu informieren. mittel gegen die Entscheidung oder Verfügung Die ,, Affäre Bohl" find meist zwecklos, da die Entscheidung oder Verfügung mittlerweile vollstreckt und nicht rückgängig zu machen ist.

Begründung:

Sun müßte man glauben, Herr Jung werde, da er die Fürsorge für die Arbeits­losen unzulänglich findet, selber mit einem Rezept aufwarten, wie ihnen rasch und sicher geholfen werden kann das unterläßt er wohlweislich. Es liegt im Gedanken gange sei-. ner Rede, daß die Arbeitslosen warten müs­sen, bis die Friedensdiktate, die ,, Zinsknecht­schaft", bis Landnot und Young- Tribut besei­tigt und das Dritte Reich nach der Hinweg­fegung der ,, westlichen Demokratie" errichtet sein wird. Daß bis dahin die armen Arbeits­losen glatt verhungert sein müßten, ficht ihn nicht weiter an, er selber ist ja in der glück­lichen Lage, so lange warten zu können. Und bis dahin gedenkt er auch weiterhin den bür gerlichen Parteien, auch den tschechischen, Schüßenhilfe zu leisten, indem er nicht sie für das Elend der Arbeitslosen, sondern die So­zialdemokraten verantwortlich machen wird! Die Klage über das schwerfällige und Der Führer der Nazis, deren Kampf der langwierige Verwaltungsverfahren ist ganz all- So führte vor längerer Zeit die Bezirksbe­Arbeiterschaft noch nicht die allerkleinste Er- gemein und wohl in der Hauptsache auf die hörde in Komotau gegen die Stadtgemeinde rungenschaft und nicht eine einzige Lohnkrone mangelnde Konzentration des Verfahrens zurüd- Komotau eine Zwangsvollstreckung auf Grund mehr eingetragen hat, meint natürlich auch, zuführen. Statt die Erhebungen in allen für einer noch nicht rechtskräftigen Entscheidung daß die Beteiligung deutscher Parteien an der eine konkrete Sache relevanten Beziehungen und pfändete zwei der Stadtgemeinde gehörige Regierung völlig zwecklos sei: erreicht hätten gleichzeitig oder nebeneinander durchzuführen, Schreibmaschinen und ließ sie verkaufen. Ueber sie nichts, verhindern können sie auch nichts, wird eine Erhebung nach der anderen gepflo- die Berufung der Gemeinde wurde die bereits wozu sitzen sie überhaupt in der Regierung? gen. Statt bei Ersuchschreiben an andere Be- vollzogene Entscheidung der Bezirksbehörde auf hörden und Aemter die zu beantwortenden Fragehoben. Die Schreibmaschinen aber blieben Herr Jung weiß, daß der Austritt der deut- gen genau zu umschreiben und zu präzisieren, selbstverständlich verkauft. schen Sozialdemokraten den sozialistischen Ein- werden die ganzen Attenkonvolute von Amt zu In einem Reichenberger Falle gab das fluß in der Regierung noch mehr schwächen Amt geschoben. Die Atten werden dadurch un- Oberste Verwaltungsgericht der Beschwerde ge­würde, aber offenbar wäre ihm dies gerade förmig, unübersichtlich und erhalten eine Ungen das Straferkenntnis, bezw. gegen die Ent­recht und eine Stärkung der bürgerlichen menge Ballaft, der ohne jeden Wert für die scheidung der Rekursinstanz statt. Inzwischen Machtsphäre ist wohl ganz in Absicht und Entscheidung in der Sache ist. war aber das Ansuchen um zuerkennung der Willen des Nazi- ,, Sozialismus" gelegen! Das Vereinsdepartement erblickt zum Bei- aufschiebenden Wirkung abgelehnt und die Ar­Ohne Zweifel sehnt er sich auch nach den Zei- piel seine Aufgabe vornehmlich in der Verhin reststrafe vollzogen worden. derung von Vereinsbildungen. Obwohl nach Bon einigen anerkennenswerten Ausnah­ten der alltschechischen Koalition zurüd, er dem Vereinsgesetze die Bildung eines Vereines men abgesehen, beweisen die Bezirksbehörden zu würde sonst nicht das Rettungsmittel für das nur dann untersagt werden kann, wenn der zu wenig Initiative und Kenntnis der technischen Deutschtum in der Tschechoslowakei in dem bildende Verein seinem Zwecke oder jeiner Er- Verwaltung. Die Buch- und Kassaführung er­vollständigen Verzicht auf die Teilnahme deut- richtung nach gesetz oder rechtswidrig oder folgt auch in den Bezirken mit deutscher Wehr­

Die Kartenspieler.

in die Brennen, das der Vorbote für die bald begin- 1

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ein agrarisches Ablenkungsmanöver.

Eine deutschbürgerliche Stimme. faßt sich die Ostrauer Morgenzeitung" Unter dem Titel ,, Ablenkungsmanöver" be­faßt sich die Ost rauer Morgenzeitung" mit der agrarischen Hezze, die sich an die Rede des Genossen Pohl im Außenausschuß des Abgeord­Genossen Bohl im Außenausschuß des Abgeord netenhauses angeschlossen hat. Sie fommt zu fol­gendem Ergebnis, das sich durchaus mit der Auffassung deckt, die wir unseren Lesern bereits vorgetragen haben:

Was tun nun gewisse tschechische Parteien? Sie legen die Rede Pohls in einer Weise aus, doB sie mit großem Geschrei und aufgeregten Gesten Bohl und mit ihm seine Partei, die deutschen Sozialdemokraten, beschuldigen, als Regierungs­partei die Koalitionsdisziplin und darüber hinaus auch die Loyalität zum Staate gebrochen zu haben, daß sie den Boden des Staates, in dem sie leben, verlassen haben und infolgedessen, trotzdem sie Regierungspartei seien, eine staatsfeindliche Hal tung eingenommen hätten. Diese Einstellung der deutschen Sozialdemokraten werde der Koalition Gelegenheit geben, sich mit ihr eingehend zu be Die Anderen lachen. Frik Schuster stiert

er bekommt teine vernünftige Karte Hand. Ein paar Mal schon hat er das Porte- nenden Schmerzen ist. Er blickt in das Lokal, zu vor sich hin. Lustiger Abend, lustiger Abend, Durch die gelben Vorhänge vor den Fen- monnaie herausgeholt und ein neues Markstück, dem satt und zufrieden hinter der Theke stehen- bohrt es sich in seinem Gehirn fest. So, der an stern der Kneipe dringt Lichtschein in das Dun- zuletzt sogar ein Zweimarkstüd, herausgenom- den Wirte hin. Ein leichter Schleier liegt vor dere wird sich einen lustigen Abend machen für fel der Straße. Der Ventilator in der Luft- men. Aber auch das ist bald wieder verspielt. seinen Augen, ein Flimmern; ihm ist, als be- dein Geld. Sieben Mark hat er von dir gewon­flappe über der Tür surrt; die rotierenden Ihm ist heiß; dazu ist ihm das viele Bier in den wegten sich die Stühle und Tische, der ganze nen dafür mußt du länger als anderthalb blanken Blechflügel stehen wie eine freisrunde, Stopf gestiegen. Er verträgt das Biertrinken Raum leicht schwankend hin und her. In einem Tage arbeiten damit der da, der genau so silberne Scheibe in der dunklen Oeffnung. Eine nicht; sein Meagen, der an und für sich schon Augenblick reißt er sich zusammen zu dem einen viel verdient wie du, sich einen lustigen Abend dide, blaugraue Säule von Rauch, Staub und schwach ist, revoltiert stets hinterher, und er flaren Gedanken: Ich bin ja betrunken; ich machen kann! verbrauchter Luft saugt der Apparat ins Freie; muß sich dann drei Tage lang mit Schmerzen muß aufhören und nach Hause gehen. Anna Dann, jäh, schießt ihm ein neuer Gedanke ohne daß jedoch dadurch der Aufenthalt in dem herumplagen. Jedesmal nimmt er sich dann wartet!" Aber im nächsten Moment ist diese durch den Stopf: Was wird Anna sagen, wenn überheizten Raume erträglicher wird. Der vor, nicht mehr zum Statspielen zu gehen; aber Aufwallung schon wieder vergessen, erstickt von ich ihr nur zweiundzwanzig Mark Rostgeld eiferne Kanonenosen glüht und stößt Wolfen wenn die Kollegen Freitags drängen, geht er der Spannung des Spiels. gebe? Da geht nun noch das Fahrgeld ab, drei

die Karten auf den Tisch.

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von Hize gegen die Männer, die dicht neben an doch wieder mit. Eigentlich nur aus Feigheit Die Zeit verrinnt. Die Hitze im Raume Mart, bleiben neunzehn Mark übrig. Sechsund­dem runden Stammtisch siten und Karten viel lieber würde er nach Hause gehen, zu wird immer unerträglicher. Der Wirt hat alle zwanzig könnten es sein, wenn ich nicht so ein spielen. Es sind Arbeiter, in abgetragenen seiner Frau. Anna wartet heute gewiß auch Hände voll zu tun, um die vielen Wünsche nach erbärmlicher, schlapper Kerl wäre. Gewiß jizzt Anzügen, mit derben Stiefeln, ohne Kragen. wieder auf ihn. Das Effen wird kalt und ver- Bier, Schnaps, Brot und Wurst zu erfüllen. sie wieder zu Hause und weint sich die Augen Ihre Mäntel hängen an den Kleiderhaken. Sie dirbt weniger Koftgeld bekommt sie auch... Die Uhr zeigt auf halb 12, als die Statspieler not. Sie braucht so nötig einen Mantel, läuft find ganz in ihr Spiel vertieft. Vor ihnen aber er fürchtet die spöttischen Bemerkungen der ihr Spiel beenden. Sie werfen die Karten auf immer noch in der Kälte mit dem dünner liegen kleine Häuschen Kleingeld; auch einige Kollegen. Bitter steigt es ihm im Salse hoch. den Tisch, der Gewinner dreht sich halb auf dem Fummel herum Er wendet sich an seinen Nachbarn: Herrgott, Stuhle herum und ruft dem Wirte zu: He, Silberstücke sind darunter. Fritz Schuster ist plötzlich merkwürdig nüch Der Wirt steht in Hemdärmeln hinter dem Karl, eigentlich ist es doch ein verdammt ebendes Baul, eine Lage Korn auf meine Kosten!" tern geworden. Er horcht noch einen Augenblic Schanktisch und schenkt Bier ein. Er läßt den Leben, was wir führen, was?" Der Angespro­Fritz Schuster hockt vornübergebeugt auf auf das Prahlen seines glücklicheren Spielpart­Hahn gleich offen und hält, sobald ein Glas chene nickt und antwortet trocken: Stimmt seinem Stuhle und hat sein Portemonnaie in der ners, der Weibergeschichten erzählt: dann steht vollgelaufen ist, immer wieder ein leeres unter und dabei hast du wieder verspielt." Er legte sand. Immer von neuem zählt er sein Geld: er plötzlich auf und sagt in das erstaunte Ver­ den gleichmäßig laufenden Bierstrahl. Er Fritz Schuster flimmert es vor den Augen. dreizehn, achtzehn, zwanzig, zweiundzwanzig stummen des anderen hinein, schwer und ernst schmunzelt vor sich hin; die paar Schippen Koh­denn das sein, daß ich sieben Mark verloren bärmlicher Kerl bin, weiß ich. Yen mehr im Ofen sind ein rentables Geschäft. Es stimmt; er ist so in seine Gedanken verjun Mark" dann fragt er schwerfällig: kann und ein wenig verächtlich:" Daß ich ein er Du, mit dei­Die Hitze macht Durst, und da heute Freitag, ten gewesen, daß er garnicht auf das Spiel ge- babe?" nen Saufereien und Weibergeschichten, für sie­Geldtag ist, fann feiner was schuldig bleiben. achtet hat. Seine Hände zittern, als er den Rest des Geldes, das vor ihm liegt, dem anderen Der Gewinner nicht lachend. Klar; ich ben Mart muß ich einen ganzen Tag und noch Sollen sie trinken, so viel sie wollen; je mehr, über den Tisch hinweg zuschiebt. Wieviel habe babe ja acht Mark und fünfzig gewonnen. mal den anderen bis Mittag arbeiten ich denn eigentlich schon verspielt?" denkt er Ernst hat Eins fünfzig verspielt; also mußt du meine Frau braucht einen Mantel. sollten etwas Besseres wissen, als uns hier ge Bon nebenan, wo die Billardbälle klap verwirrt. Ich muß doch schon eine ganze schon sieben verloren haben. Stimmt schon". pern, ruft jemand: Paul, noch mal drei Menge verloren haben." Seine Gedanken krei- Der Wirt hat inzwischen die Schnäpse ge- genseitig das Geld abzunehmen." Schwerfällig verläßt er die Kneipe. Geläch sen hartnäckig um diesen einen Punkt; er verbracht. Sie stoßen an und trinken. Friz Schu Jawoll!", antwortet der Wirt. Er schenkt sucht vergeblich, sie loszureißen. Während er mit ster schüttelt sich vor Etel. Sein Gegenüber lacht: ter und höhnische Zurufe fliegen hinter ihm her, das Bier ein, schreibt es auf einen Zettel zu der linken Hand die Karten aufnimmt, ergreift Na, laß man; nächstesmal ist wieder ein an aber er fümmert sich nicht darum. Er geht nach dem anderen und trägt die Gläser ins Neben- er mit der Rechten das Bierglas und trinkt. derer dran. Jedenfalls kann ich mir morgen mal Hause, zu seiner Frau. zimmer, in dem das Billard steht. Pfui Teufel!; er schüttelt sich und stellt das Glas einen lustigen Abend machen. Hab' man feine. In der Kneipe hat man ihn nicht wieder Walter Schirmeier. Frizz Schuster sist an dem großen runden hart auf den Tisch zurüd. Gallebitter hat es ge- Angst, wir werden anständig einen heben für zu sehen bekommen. Tische, mit den Statspielern. Er hat heute Bech; schmeckt, und im Magen spürt er schon das dein Geld."

desto besser!

Mollen!"

"

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und

Wir