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Aufmarschverbot in Desterreich.

Mittwoch, 20. Mai 1931.

Die Tagung des Genossenschaftsrates

des Verbandes deutscher   Wirtschaftsgenossenschaften.

Wien  , 19. Mai. Die Bundesregierung hat ein Aufmarschverbot für Selbstschußverbände und ähnliche Organisationen für das gesamte Bundes­gebiet erlassen, das ab 31. Mai bis auf weiteres Samstag wurde in Karlsbad   die dies- nossenschaftsbund auf die Verfassung eines gilt und sich auf alle Selbstschußverbände, ob jährige Tagung des Genossenschaftsrates des Ver- Aktionsprogramms beschränkt hat. Gen. Dietl in Uniform oder ohne Uniform, ob in mili- bandes deutscher   Wirtschaftsgenossenschaften von besprach insbesondere den Programmsentwurf tärischer Ordnung oder ohne sic, ausnahmslos feinem Obmanne, dem Gen. Loren 3- darlsbad, des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine. eritredt. eröffnet. Im ganzen waren 85 Genossenschaf- Der weitgespannte Rahmen dieses Programms Diese Maßnahme kommt reichlich spät. terinnen und Genossenschafter versammelt. Der und seine präzisen Formulierungen machen es Erst jetzt, nachdem die Heimwehr ziemlich abge- Vorstand der deutschen   sozialdemokratischen Arbei- geeignet, als das Programm der gesamten Inter­wirtschaftet hat, traut sich die Regierung, das terpartei und die politische Kreisorganisation nationale gelten zu können. Gen. Dietl stellt den Aufmarschverbot durchzuführen, das sie zwar Karlsbad   waren durch den Gen. Abg. de Witte, Antra g, daß der Genossenschaftsrat die Fassung öfters angekündigt, aber früher nie durchzuführen bzw. durch den Genossen Wondrak, vertreten. des Wirtschaftsprogrammes, so wie sie vom gewagt hatte. Der Bund deutscher Gewerkschaften hatte Gen. reichsdeutschen Verbande vorgeschlagen sei, zur Abg. Schäfer entsandt. Annahme empfehle. Der Antrag wurde einstim mig angenommen.

Nr. 118 Protest in dieser Angelegenheit zum Ausdruck bringen.

Auf Antrag des Gen. Dietl wurde die fol­gende Entschließung nach einer regen Debatte einstimmig angenommen:

Der Genossenschaftsrat unseres Verban­des wendet sich gegen die Versuche, die Preise der Waren des täglichen Bedarfes, insbesonder des Brotgetreides, zu erhöhen. Ebenso ent­schieden wendet er sich gegen die Lohnabbau­bestrebungen der Unternehmer, die geeignet sind, den Verbrauch zu verringern, wodurch die Wirtschaftskrise noch verschärft wird. Die Konferenz stellt fest, daß die sprunghafte Stei­gerung der Roggenpreise eine Begleiterschei nung der einseitigen Wirtschaftspolitik der agrarischen Kreise bildet, die auf die Bedürf­nisse der Allgemeinheit nicht die notwendige Rücksicht nimmt. Sie begrüßt deshalb alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Erhöhung des Brotpreises zu verhindern und bekennt sich neuerlich zu den wiederholt erhobenen wirt­schaftlichen Forderungen der organisierten Ver­braucher."

der ganzen Wirtschaft" fordern lassen. Er fin­Zum ersten Punkt der Tagesordnung, det auch manches wohlmeinende Wort, sagt, Zum Schlusse seiner Ausführungen wandte Stand unserer Konsumgenossenschaften, fich Gen. Dietl gegen die Gefahr, die den Ver­weder Kapital noch Arbeit könne den Gesamt­ertrag ihres Zusammenwirkens beanspruchen sprach Gen. Lorenz( Karlsbad  ). Er führte im braucher durch die Steigerung des Prei und der gemeinsame Ertrag von Kapital und einzelnen aus, daß der Stand unserer Stonjum- ses des Brotgetreides erwachse. Agra­Arbeit müsse der Billigkeit entsprechend geteilt genossenschaften im abgelaufenen Berichtsjahre rische Machtgier hat dazu geführt, daß sich das fühlbar beeinflußt worden ist von der furchtbaren Angebot der Getreidesorten verkleinert, was im werden, so daß die Lohnarbeiterschaft allmäh- Wirtschaftsfrise. Es ist unsere Aufgabe, der Wirt- Widerspruche zur guten Ernte des vorigen Jahres lich zu einer entsprechenden Wohlhabenheit schaftsanarchie im Kapitalismus   die soziale Plan- ist. Er wies mit aller Deutlichkeit auf die gelang. Dieses Ziel müsse auf dem Wege wirtschaft der Verbraucher gegenüberzustellen. Spekulation agrarischer Kreise hin. der Genossenschaftsrat wurde um 5 Uhr ge­gerechter Löhne erreicht werden, in der Arbeit Die Abhängigkeit der Konsumenten vom Indu- Wir müssen der Deffentlichkeit gegenüber unseren schlossen. sei die Menschenwürde des Arbeiters zu achten, striefapital muß durch eine vermehrte Förderung auch dürfe die Arbeit nicht mit einer beliebi- der eigenen Produktion der Genossenschafts bewegung hintangehalten werden. gen Ware auf gleiche Stufe gestellt werden.

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Damit war die Tagesordnung erschöpft und

Mehr als fromme, den Kapitaliſten höchſt ſhaften allein fönnen infolge ihres relativ gerin Die Generalversammlung des Gec- Verbandes.

gen Wirtschaftsumfanges die Schäden, welche

unschädliche Wünsche sind dies nicht und darbie Krise der Lebenshaltung der arbeitenden Be Am Sonntag, den 17. Mai 1. J., tagte in sumgenossenschaft zu diesen billigen, die Wirt­über, wie die Kirche dem Kapitalismus   die völkerung zugeführt hat, nicht aus eigenem be- Sarlsbad die diesjährige Generalversamm- schaft als Gesamtkörper schädigenden Auskunfts­Raubtiernatur abgewöhnen will, sagt der feitigen. Die jetzigen Umfaßrückgänge, die sich Yung der Großeinkaufs- und Produktionszentrale mitteln greifen müssen; während eines allgemei­Bapst ebensowenig Greifbares wie über die zwangsläufig aus der wirtschaftlichen Depression unserer Konsumgenossenschaften, des GEC- nen Niederganges des Handels steigerten die Mittel, durch welche die Kapitalistenklasse zur heraus ergeben, stellen uns vor schwierige Auf- Verbandes. Der Vorsitzende Gen. Lorenz Konsumgenossenschaften im verflossenen Be­Borliebe zum Zahlen so hoher Löhne gebracht gaben. Es gilt, die Regie der Konsumgenossen-( Karlsbad  ) begrüßte die erschienenen Delegierten richtsjahre ihren Umsatz. Auch der GEC- Ver­werden könnte, welche die Lohnarbeiterschaft schaften in ein gesundes Verhältnis zum Unifat und Gäste. Die deutsche sozialdemokratische Kreis- band fann auf eine Umjasvermehrung organisation Karlsbad   war durch Genossen auf rund 324 Millionen Kronen hinweisen. allmählich zu einer entsprechenden Wohl zu bringen. Was den finanziellen Stand der Konsum on drak, der Bund deutscher Gewerkschaften Auf Einzelheiten zu sprechen kommend habenheit" gelangen ließen. Im übrigen genossenschaften anbelangt, so kann im abge- durch Abg. Gen. Schäfer vertreten. Die Gene führt Gen. Streiffy an, daß die Lohnfum men, fommt es nicht nur auf die Löhne an, das laufenen Berichtsjahre von einer erfreu- ralversammlung war von 70 Genossenschaften welche vom GEC- Verband im verflossenen Be­Problem liegt vor allem in der Unfähigkeitlichen Besserung gesprochen werden. Gen. mit 108 Delegierten beschickt worden. richtsjahre au seine Beschäftigten ausgezahlt der kapitalistischen   Wirtschaftsordnung, die Lorenz führte dann an, in welchen Punkten eine Den Bericht des Vorstandes erstats wurden, gestiegen sind. Die Reserven haben Existenz, die Möglichkeit der Schaffung von Verbesserung anzustreben ist. Hier ist auf die Ein- tete Gen. Kreisfy. Er legte einleitend u. a. eine wesentliche Stärkung erfahren. Wiit reich­Brot und Arbeit für alle sicherzustellen. Von zahlung der Genossenschaftsanteile beim GEC dar, daß die abschüssige Wirtschafts- lichen Investitionen wurde an verschiedentliche dem Bedauern des Loses der arbeitenden Verband hinzuweisen. Auch die Außenstände bei turve beinahe aller europäischen   Staaten auch Erweiterungen der Eigenbetriebe geschritten. In Menschen, die ihr Leben lang der Proletari- den Mitgliedern sind in einem Maße gestiegen, auf die tonfumgenossenschaftliche Wirtschaft ihren beinahe allen Betrieben können wir eine men­tät" verfallen sind, haben diese gar nicht nicht Vorkehrungen getroffen werden, welche es sich, daß die Wirtschaft unseres Landes von Der Anteil der eigenen Erzeugnisse am Gesamt­tät" verfallen find, haben diese gar nichts, das zu ernsten Befürchtungen Anlaß gibt, wenn Einfluß genommen hat. Immer mehr erweist genmäßige Steigerung des Absatzes verzeichnen. wenn der Papst andererseits vermeint, Kapi diesen Uebelstand beseitigen. Die eigenen Mittel talisten und Arbeiter, Reiche und Arme müsse der Konsumgenossenschaften weisen eine Ver- jener der Nachbarländer abhängig ist. Auf den umsatz bezifferte fich im veriloffenen Berichts­talisten und Arbeiter, Reiche und Arme müsse der Konsumgenossenschaften weisen eine Ver- unverantwortlichen Handelstrieg der Tschechoslo- jahre auf 17 Prozent. es nun einmal geben und wenn er das Grund mehrung auf. Die Summarbilanz unserer ver- wakei mit Ungarn   eingehend, wies er auf die Gen. Kreisfy verweist auf die Notwendig übel, die Möglichkeit der Ausbeutung der ar  - bandsangehörigen Konsumgenossenschaften zeigt enormen Schäden hin, die eine von großagrari- feit einer erhöhten Propagandatätigkeit. Er fritt­s'eitenden Massen durch den Kapitalismus un   einen Ueberschuß. Die Bruttoerträgniffe find geschen Interessen einseitig beeinflußte Wirtschafts- fiert das Verhalten der Kommunisten, die durch stiegen, die Regie jedoch ebenfalls. Die Zuwei- politik der Lebenshaltung breiter Schichten der Boykottierung der genossenschaftlichen Produtie menn fungen zum Reservefonds sind, was ihren rela­angetastet sehen will. Wenn also auch eine gewisse Wandlung tiven Verbandsdurchschnitt anbelangt, noch durch-| Verbraucher gebracht hat. Wir verlangen die die private Wirtschaft direkt fördern. Noch gewaltige Aufgaben stehen uns bevor. des Repräsentanten der Kirche gegenüber der aus ungenügend. Unsere Konsumgenossenschaften Schaffung von Handelsverträgen mit den für die fapitalistischen Ordnung wahrzunehmen ist, fonnten im verflossenen Berichtsjahre erfreu- gegeben; während Insolvenzen und Konkurse in Wir müssen von der Macht, die wir als im Grunde stellt er sich doch auf die Seite der licherweise die runde Summe von 15 Millio- noch nie gesehener Höhe an der Tagesordnung organisierte Verbraucher besitzen, den richti herrschenden Mächte und gliedert sich in die nen Ke an ihre Mitglieder rüdver- waren, hat keine einzige verbandsangehörige Kongen Gebrauch zu machen verstehen, Reihen der Verteidiger dieser Ordnung ein. giten. Um unsere gesamte Propaganda- Wirtschaft dieses Landes bedeutungsvollen Län- dann wird es uns gelingen, den Machtbereich ge Ebenso ist eine Aenderung im Tone gegen den tätigkeit in einem höheren Grade nutzbar zu dern. Die großagrarische Handelspolitik der jüng- nossenschaftlicher Plan- und Gemeinwirtschaft Den Bericht des Aufsichtsrates Sozialismus und die Sozialdemokratie einge- machen, ist eine gewisse Einheitlichkeit ten Zeit hat es mit sich gebracht, daß trotz allen erfolgreich zu erweitern. wünschenswert. Auch unsere Fachberatungs- rückläufigen Bewegungen der Preise des Welt­treten, der Papst erklärt sogar, daß viele Forstelle für die lokalen Eigenbetriebe unserer Kon- Getreidemarktes bei uns die Roggenpreise unver- brachte Genosse Lorenz( Karlsbad  ). In der Debatte sprach der kommuni­derungen des Sozialismus ,, durchaus der Ge­fumgenossenschaften kann auf befriedigende Er- antwortlicherweise in die Höhe getrieben worden rechtigkeit entsprechen" und viele Sozialprin- gebnisse ihrer Arbeit hinweisen. Der Bezug sind. Die Landwirtschaft kann auf die Dauer stische Delegierte Köhler, der sich über eine zipien dem katholischen   Sozialprogramm unserer Presse ist namhaft gestiegen. nicht ausschließlich auf Kosten der Lebenshaltung angebliche ungerechtfertigte Stüßung der abge­nahekommen", doch gelangt er wieder zu dem der industriellen Bevölkerung gefördert werden; tretenen Leitung der Reichenberger Genossen Das zweite Referat über den sie wird sich zu einer vernünftigen Rationalisie wissen wünschte, was der Gec- Verband, von dem schaft durch den Gec- Verband beschwerte und zu Schlusse, es läge dem Sozialismus eine Ge­Ausbau einer Kreditorganisation rung bequemen müssen. Unserer Jndustrie geht sellschaftsauffassung zugrunde, die der wah- stand im Mittelpunkte der Tagung. Gen. R. ein Absatzgebiet nach dem anderen verloren, die jetzt ihr Schicksal abhänge, in Hinkunft zu tun ren Auffassung von der menschlichen Ge Fischer wies darauf hin, daß es eine unserer Lebenshaltung der Arbeiterschaft ist auf einem gebührende Antwort und sagte, daß die jetzige gedente. Gen. Rudolf Fischer erteilte ihm die meinschaft vollständig entgegengesetzt" sei und wichtigsten Aufgaben sei, dafür zu sorgen, daß die unerhörten Tiefstand angelangt. Zur gleichen gebührende Antwort und sagte, daß die jetzige es jei unmöglich, gleichzeitig guter Katholik Privatwirtschaft auch hinsichtlich ihres Birkens Zeit, da man durch behördliche Maßnahmen und lich untauglichen Methoden zu beweisen haben kommunistische Leitung mit ihren genossenschaft­in der Geldwirtschaft zurückgedrängt werden Einflußnahme durch verschiedentliche Verbilli- werde, wie sie die Reichenberger Genossenschaft und wirklicher Sozialist zu sein". Es ist wahrhaftig nicht unsere Sache, müsse. In den meisten Verbänden, die dem aungsaftionen eine begrüßenswerte allgemeine wieder hochbringe Hic Rhodus, hic saltá!" Genossenschaftsbunde ange Preissenkung fördern wollte, haben dieselben der Kirche zuzureden, doch die heutige Zeit Internationalen Nach einem Referat des Genossen R. Fi­und den Emanzipationskampf der ich er der Aufstellung klasse besser verstehen zu suchen, als sie dies aufgesparten Mittel der Verbraucher im eigenen diese Preissenkung zum großen Teil wieder illu einer Stabilisierungsbilanz wurde tut, das wäre auch vergebliche Mühe, da die zugänglich machen. Die Aufgabe, die uns gestellt Die allgemeine Wirtschaftslage ist noch i Befißinteressen der kirchlichen Sierarchie mit ist, kann damit umschrieben werden, daß es bent durchaus bedrohlich. Gewisse saisonbedingte unbe- nehmigung der Jahresrechnung, Entlastung des den Interessen der Bourgeoisie auf das engste Verbrauchern durch diese Organisation ermöglicht deutende Abschwächungen der Auswirkungen der Vorstandes und Verteilung des Gebarungsüber­verbunden sind. Wenn die Kirche darauf Wert wird, unabhängig von der privaten Serise haben keinen Einfluß auf die gesamte schusses wurden einstimmig genehmigt. legt, immer wieder zu betonen, daß das Stre- Geldwirtschaft ben nach einer Gesellschaftsordnung, in der es redit wünsche zu befriedigen. Gen. Wirtschaftsdepression. Die anarchischen weder Ausbeuter noch Ausgebeutete gibt, mit Fischer führte aus, daß wir uns hinsichtlich der bältnisse der kapitaliſtiſchen   Brofitwirtschaft beden Borstandsmitglieder Dietlausscheiden. ihrer Auffassung einer menschlichen Gemein- iuristischen Form der zu schaffenden Kredit- dingen eine weitere Vertiefung des Wellentals und die ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder Lorenz, Knobloch und Sokoll wieder­organisation die Genossenschaft mit beschränkter der Strife. Unsere Konjumgenossenschaften gewählt. schaft im Widerspruche steht und wenn sie ihre Saftung wählen werden. Er stelle sich die Kredit­Nach vierstündiger Dauer wurde die Gene­Macht dafür einsetzt, eine Gemeinschaft un organisation so vor, daß sie in Prag   zentralisiert haben während dieses trostlosen Ablaufes der abänderlich erscheinen zu lassen, die immer jei und im Verbreitungsgebiete des Verbandes Dinge Beweise ihrer wirtschaftlichen Tüchtigkeit ralversammlung um 1 Uhr mittags geschlossen. wieder furchtbarstes Elend und namenlosen Zweig oder Zahlstellen hat. Durch diese Kredit­Jammer hervorbringen muß, sich darauf be organisation wird es uns gelingen, die über­schränkend, dem kapitalistischen   Untier christ- schüssigen Gelder jener Menschen zu erfassen, die liche Gerechtigkeit" ans Herz zu legen, so foil heute noch mangels einer eigenen Kreditorgani­ihr davon durchaus nicht abgeraten werden. fation der Verbraucher ihre Gelder in privaten Instituten einlegen. Die Genossenschaftsbewegung Wenn sie von der bürgerlichen Ideologie nicht wird mit aller Vorsicht an die Errichtung ablassen zu können glaubt, wenn sie sich immer dieses Werkes schreiten. Gen. Fischer stellte den offenfundiger in Gegensatz zum Fühlen und Antrag, der Verbandsvorstand solle beauftragt Denken, zur stärksten Soffnung und Sehnsucht werden, einer eigenen Kreditorganisation auf ge­praktischen von Millionen stellt, so wird sie die Folgen nossenschaftlicher Grundlage den zu spüren bekommen. Die Arbeiterklasse hat Boden zu bereiten. Dieser Antrag wurde nach feine Lust, ihr Schicksal an die heutige zusam einer kurzen Debatte einstimmig angen om menbrechende Gesellschaftsordnung zu fetten, te n. Ueber das wie das bei der Kirche zu sein scheint, sie wird eine neue, menschenwürdigere Welt aufbauen, auch gegen den Willen der Kirche. Und wenn der Papst den Ausgebeuteten feine sprach Gen. Diet!( Prag  ). Er führte aus, daß andere Wahl lassen will, als entweder ein mit dem Wachsen der Genossenschaftsbewegung Lille  , 19. Mai. Nach den amtlichen Mel guter Katholit" oder ein wirklicher Sozia in den verschiedenen Ländern sich die Konkretific list" au sein, so darf er dessen gewiß sein, dah rung eines Wirtschaftsprogrammes immer mehr Die Regierung hat das zur Kenntnis gedungen streiften gestern in den Textilbezir als Notwendigkeit einstellt. Seit dem internatio in ihrem und im Interesse des nalen Genossenschaftsfongres in Stockholm   hat nommen, allerdings ernste Bedenken dagegen vor- en Roubair- Tourcoing von insgesamt 125.000 Fortschritts der Menschheit stets fich der Internationale Genossenschaftsbund be- gebracht, ob damit das Auslangen gefunden wer- Arbeitern rund 107,000 Mann. Heute wird größere Massenes vorziehen wer- müht, die Meinungen der Genossenschafter aller den fönnte. Die Situation ist fritisch, weil die eine mäßige 3 unahme der Streifenden erwar den, zur leẞteren Kategorie ge- Länder zu generalisieren. Heute steht die Ange- Großdeutschen in dieser Frage schwer nachgeben tet. Der Streifverlauf war bisher ruhig. Polizei zählt zu werden! legenheit so, daß sich der Internationale Ge- Tönnen, zumal sie bei allen Wahlen wegen ihrer und Gendarmerie sind in Bereitschaft.

Wirtschaftsprogramm des Internationalen Genossenschaftsbundes

Ver­

Die Anträge des Aufsichtsrates auf Ge

Bei den Wahlen

Krise der österreichischen   Regierung.

Wegen der beabsichtigten Kürzung der Beamtengehälter. Wien  , 19. Mai.  ( Eigenbericht.) Die Pläne| schwächlichen Haltung in diesen Fragen von den der Regierung, eine Besoldungssteuer Beamten fallen gelassen werden. einzuführen und die Beamtengehälter zu fürzen, Die Regierung hat, wie sie mitteilt, den. wobei zunächst daran gedacht ist, die außerordent- Vizekanzler Schober telephonisch aufgefordert, lichen Zulagen von je 30 Prozent eines Monats möglichst bald aus Genf   zurückzukommen, denn gehaltes im Sommer und im Winter abzuschaf vor seiner Rückkunft wird faum eine Entschei fen, haben bei den Großzdeutschen, die unter der dung getroffen werden können. Abends waren Beamtenschaft ziemlichen Anhang haben, große bereits Gerüchte verbreitet, daß der großdeutsche Aufregung hervorgerufen und heute abends Minister Dr. Schürff seine Demission angemel haben sowohl der großdeutsche Abgeordnetenver- det hätte. Diese Gerüchte sind zwar unrichtig band wie ihre Parteileitung beschlossen, diese jedenfalls ist die Situation aber ziemlich kritisch. Pläne abzulehnen, und haben der Regie­rung vorgeschlagen, statt dessen ein Zündholz­bogen, en monopol und ein Benzinmonopol sowie eine Ledigensteuer einzuführen.

Die Hunderttausend im Streit.