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11. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Begrüßung Briands in Paris .

Paris , 23. Mai. ( Tsch. P.-B.) Zur Begrü­

gung des Außenministers Briand , der vor

wurden.

Gonntag, 24. mai 1931

Schlußfizung des Bölferbundrates.

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Nr. 122.

Ausgießung des Ungeisles.

Mitternacht in Paris eintraf, hatten sich auf dem der Fragebogen über die Abrüstung. Die deutsche Minderheit in Polen . Pfingsten 1931. Lyoner Bahnhof zahlreiche Kabinettsmitglieder Genf , 23. Mai .( Tsch. P.-B.) Nach Eröffnung jenige befand, die nach Auffassung gewisser Mit- Die nüchternde Wissenschaft und eine große Anzahl von Persönlichkeiten aus der Sizung legte der spanische Außenminister glieder des Völkerbundrates das geeignetste und hat die Pfingstlegende von der Aus­den politischen und diplomatischen Kreisen ein Zerroux als Berichterstatter über die Abrüstungs- wirksamste Mittel dargestellt hätte, um die beson= gefunden. Vor dem Bahnhof erwarteten Briand frage seinen Bericht über die verschiedenen An- deren Verbindungen, die etwa zwischen den Be- gießung des heiligen Geistes als einen etwa 20.000 Mitglieder der Vereinigung der träge zur Festsetzung eines einheitlichen Frage- hörden und den Aufständischenverbänden bestehen, all religiöser Massensuggestion gedeutet. ehemaligen Frontlämpfer und verschiedener pazi- bogens über den Rüstungs stand vor, verschwinden zu lassen. Der Bericht spricht die Wir Heutigen haben keinen Anlaß, die fistischer Organisationen, die den Polizeifordon der darin gipfelte, daß die Vorschläge der britischen Hoffnung aus, daß der ganze Völkerbundvat ein- Möglichkeit von Massensuggestionen anzuzwei­durchbrachen und Briand große Ovationen Regierung, obwohl sie nicht ideal feien, im gegen mütig eine wirkliche, pofsitive Entspannung und feln. Wer die Entstehung der national­bereiteten. Beim Auseinandergehen der Manife- wärtigen Augenblick die Grundlage der Bemü- eine sehr merkliche Besserung in den Beziehungen sozialistischen Massenpsychose in stanten tam es in der Umgebung des Lyoner hungen in dieser Angelegenheit bilden sollten. zwischen den Behörden und der Minderheit fest- Versammlungen erlebt hat, ihre systematische Bahnhofes und hierauf in der Umgebung des Die deutsche Delegation war, entsprechend stellen könne. Der Bericht erklärt ferner, der Erzeugung und Steigerung durch flirrende Außenministeriums zu einigen Zusammen- ihrer grundsäßlichen Einstellung in der Ab- Völkerbundrat müsse es jetzt als seine Hauptauf- Militärmärsche, taktmäßige Begrüßungen, ge= stößen mit royalistischer Jugend. Hiebei wur- rüstungsfrage, nicht in der Lage, diesem Bericht gabe betrachten, fünftig den Zustand normaler Bemeinsame Gesänge und ganz auf Gefühlserre­den insgesamt etwa 30 Personen verletzt, die zur zuzustimmen. ziehungen zwischen den polnischen Behörden und Behandlung in die nächsten Apotheken gebracht Der deutsche Außenminister Dr. Curtius der deutschen Minderheit herzustellen. In der Er gung gestellte Ansprachen, der weiß, wie wenig begründete seine Stimmenthaltung u. a. mit wartung, daß die von der polnischen Regierung Widerstandskraft der Durchschnittsmensch der Bor Mitternacht versuchten Manifestanten, folgenden Ausführungen: bisher ergriffenen und weiter im Sinne der ansteckenden Massenerregung entgegenzusetzen die vorher Briand auf dem Bahnhofe begrüßt Ich habe schon kürzlich dargelegt, daß es die Jännerverhandlungen des Völkerbundrates zu er- bermag. hatten, an verschiedenen Stellen der Stadt unter Absicht der deutschen Regierung war, durch die greifenden Maßnahmen einen Fortschritt auf dem Immerhin waren die Gefühle, die vor den Rufen ,, Es lebe Briand ! Es lebe der Aufstellung eines alle wesentlichen Rüstungs- Wege zur Schaffung einer dauernden und befrie- 2000 Jahren eine Menschenansammlung in Frieden!" Umzüge zu veranstalten, wurden faktoren umfassenden Fragebogens der Konferenz digenden Form der Minderheitenbehandlung dar- den Zustand verzückter Raserei versetzten, edle­aber von der Polizei zerstreut. Um Mitternacht ein vollständiges und übersichtliches Bild der ge- stellen, schlug der Berichterstatter vor, daß der rer Art als die der Naziwelle zugrundeliegen­sammelte sich vor dem Gebäude des Außenmini- famten auf der Welt vorhandenen Rüstungen zu Völkerbundrat die Angelegenheit für erledigt ben. Ueber dem Urchristentum flammte das fteriums eine Gruppe von Manifestanten und verschaffen. Ich habe auch darauf hingewiesen, erklären solle. rief Briand heraus. Dieser zeigte sich zwei bag ein solches vollständiges Material über die Wort„ Nächstenliebe" nicht nur als theoreti­Dr. Curtius sprach sein Bedauern darüber am stürmi mal Balkon und wurde mit ſtir mi vorhandenen Rüstungen für die Konferenz nach aus, daß der Bericht der polnischen Regierung scher Begriff wie heute, sondern als praktische, schem Beifall und Freudenkundgebungen meiner Ansicht unbedingt notwendig ist, einerlei, nicht, wie es der Völkerbundrat in seiner Entopfermutige Hilfsbereitschaft. Die Apostelge­begrüßt, besonders als er sich mit einem fur- ob sie sich an die Klauseln des Konventionsentschließung vom Jänner verlangt hatte, vor der schichte meldet von der ersten christlichen Ge­zen Gruß an die Menge wandte. wurfes halten will oder nicht. Ich kann es nur gegenwärtigen Ratstagung vorgelegt worden sei. meinde, daß alle in Gütergemeinschaft lebten auf das lebhafteste bedauern, daß der uns vor- Die mitgeteilten polnischen Maßnahmen reichten und, was sie hatten, miteinander teilten. Das liegende Berichtsentwurf in Anlehnung an einen andererseits nicht aus, um heute schon festzu- Verbrechen des Ananias, der einen Teil sei­start umstrittenen Vorentwurf es unterläßt, dafür stellen, daß das Vertrauen zwischen der polnischen nes Besitzes der Gemeinde unterschlug, er Serge zu tragen, daß der Konferenz bei ihrem Regierung und der deutschen Minderheit wieder schien jener urchristlichen Anschauung so groß, Zusammentritt das fitr ihre gedeihlichen Arbeiten hergestellt worden sei. Dr. Curtius beantragte daß die Legende den Frevler mit dem sofor­erforderliche Material vollständig zur Verfügung demgemäß die Angelegenheit auf September zu tigen Tode durch göttliches Strafgericht büßen steht.

Bor Wahlen in Ungarn . Beteiligung der Sozialdemokraten. Budapest , 23. Mai .( Tsch. P.-B.) Der Par­tetausschuß der ungarischen sozialdemokratischen Partei hat in seiner gestern abgehaltenen und bis in die Nachtstunden dauernden Sizung be­schlossen, daß sich die Partei an den kommenden Reichstagswahlen beteiligen werde.

vertagen.

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Der norwegische und der trische Außenmini In Vertretung des anwesenden; aber an läßt. Man kann danach mit Recht bezweifeln, fter erklärten, daß sie die deutschen Vorstarfer Heiserkeit leidenden polnischen Außen- ob die sozialistischen Eigentumsbegriffe fchläge für weit beffer hielten als den ministers Zalesti erklärte der ständige polnische der ersten Christengemeinde sich in strengen jeßigen Bericht und daß sie diesen nur mit dem Vertreter beim Völkerbund Sokal, daß er den Einklang mit dem Papstschreiben ,, Quadra­Vorbehalt annehmen, daß er einer grundsätzlichen Bericht des japanischen Delegierten, obwohl die gesimo anno" vom Jahre 1931 gehalten Entscheidung dieser Frage nicht vorgreife. polnische Regierung nicht in allen Einzelheiten haben, ob die Urchristen nicht viel zu sehr Nachdem auch der britische Außenminister er derselben Auffassung sei, ohne Vorbehalt an- ,, wirkliche Sozialisten" gewesen sind, als daß Stürmische Kundgebungen in Effen. tlärt hatte, daß der jetzige Bericht nicht das Recht nehmte. Der polnische Vertreter widersprach aber sie nach den Worten des Papstschreibens der Konferenz beschränke, alle Auskünfte zu for entschieden der Vertagung. Ein Todesopfer. dern, die sie etwa für notwendig halten könnte, Essen, 23. Mai .( Tsch. P.-B.) Im Anschluß und daß er nur mit dieser Maßgabe dem Bericht ter Francois Poncet gegenüber der Behaup­Nach Sokal erklärte der französische Vertre- bon 1931 noch gleichzeitig gute Ratholi­fen" sein fonnten! an eine Rundgebung des Arbeitersturmfartells gustimme, wurde dieser angenommen. tung Dr. Curtius, daß die deutsche Delegation Uns freilich scheint, daß die Urchristen auf dem Burgplay, an der etwa 3500 Personen Vor Eintritt in die Behandlung der folgen nicht genügend Zeit zur Prüfung des Berichtes mit ihrer Verurteilung des privaten Gewinn teilgenommen hatten, sammelten sich in der ver- den Punkte, die sich nur noch auf die verschiedenen gehabt habe, daß dem Völkerbundrat nicht immer strebens, mit ihrem Lebensfundament der Ge gangenen Nacht in der Innenstadt radaulustige Minderheitenfragen bezogen, erklärte so Perfonen an, die es auf Plünderungen und An- Dr. Curtius, er habe bei der Behandlung dieser viel Zeit zur Prüfung von Berichten zur Ver- meinschaft und Solidarität die einzig wahren griffe auf Polizeipatrouillen abgesehen hatten. Fragen im Jänner dem englischen Außen- fügung gestanden wäre, wie im vorliegenden und echten Christen im Sinne des Religions­In der Friedrich Ebert - und Piekenbrockstraße minister den Vorsitz abgegeben und es sei dalle. Der Vertreter Jugoslawiens Marinko- stifters gewesen sind. Sie waren auch darin vic widersprach gleichfalls der Vertagung. wurden sieben Schaufensterscheiben eingeschlagen. nur logisch, daß er dies jetzt wieder tue. ihrer Zeit weit voran, daß sie keine Wert­Der deutsche Außenminister Dr. Curtius unterschiede zwischen den Menschen nach Rasse Die Täter versuchten zu plündern. Die Verjol Henderson, der sich schon vorher bereit er­gung durch das Ueberfallkommando war beson- flärt hatte, übernahm darauf für den Rest der wandte sich in einer Erwiderung gegen die Aus- und Sprache machten, sonrit Internationali ders schwierig, da die Straßen am Großen Sitzung den Vorsitz. führungen des französischen Vertreters. sten im vollen Wortsinne waren. Die Apostel­Markt mit Pflastersteinen gesperrt und sämtliche Die Erörterung der Minderheitsfragen be- Der britische Außenminister Henderson Laternen der Umgebung zertrümmert waren. gann mit dem wichtigsten Bunkt: Lage der deut- unterſtüßte in seinem Schlußwort zu dieser Dis- geschichte preist als Auswirkung des Pfingst­wunders, daß die Jünger Christi nunmehr Bei der zu Fuß aufgenommenen Verfolgung fchen Minderheiten in Schlesien , Posen und Bom fussion den deutschen Standpunkt. wurden die Beamten mit Steinen beworfen. merellen. Der von, dem japanischen Delegierten Henderson sprach sein Bedauern über die Er befähigt waren, einem jeden Volke in Gegen 1 Uhr wurde eine aus drei Beamten beyoshifa wa wiederum erstattete Bericht über flärung der polnischen Regierung aus, daß sie seiner Sprache zu predigen. ftehende Streife von zwei Burschen angegriffen. Diese Frage erinnerte daran, daß der Völkerbund keine Berantwortung für Zwischenfälle im Falle Wie weit ist von diesen Idealen der In­Ein Bursche konnte überwältigt werden, währat im Jänner hinsichtlich der Zwischenfälle in einer Bertagung übernehmen könne. Die Erklä geist entfernt, der sich durch tausend Massen­rend der zweite den verfolgenden Beamten mit Bolen einen Unterschied zwischen direkter und in- rung stehe im Widerspruch zu dem Geist des gan- suggestionen auf das heutige deutsche Volf er­Steinen bewarf und tätlich angriff. In der Not- direkter Verantwortlichkeit der polnischen Behör- zen Verfahrens. Henderson beantragte seinerseits gießt. Nicht Nächstenliebe, sondern Näch- mehr gab der Beamte mit seiner Pistole einen den gemacht habe. Was die erste Frage betreffe, so die Vertagung, die nunmehr widerspruchslos be- ft en ha ß hat die nationalsozialistische Bewe­Schuß ab, der den Angreifer in die Brust traf. fchlage der heutige Bericht vor, der Völkerbundrat willigt wurde. gung zu ihrer geistigen Devise gemacht. Haß Der Verletzte wurde sofort dem Krankenhaus folle fich darauf beschränken, von den Maßnahmen Zum Schluß vertagte der Völkerbundvat ent- gegen die Feinde", Haß gegen alle Auslän­zugeführt, wo er turze Zeit darauf verstarb. der polnischen Regierung Kenntnis zu nehmen. spre end dem deutschen Antrag, der von dem eng- der, Haß gegen alle Angehörigen fremder Raj­Reun Personen, darunter fünf aus Bottrop , Bezüglich der zweiten Frage müffe man fo- lischen Außenminister nachdrücklich unterstüßt sen, Haß aber auch gegen die angeblich ,, tie­wurden festgenommen. Die Feststellungen an fort feststellen, daß unter den von der polnischen wurde, die Erörterung des Berichtes über die Lage derrassigen" Teile des eigenen Volkes, Haß Ort und Stelle ließen deutlich erkennen, daß es Regierung erwähnten Maßnahme sich nicht die der deutschen Minderheit in Polen auf September. fich um wohl vorbereitete Ueberfälle geban­gegen den Marxismus ", Haß gegen alle Volksgenossen, die der Idealen des Geistes, des Friedens, der kulturellen Aufwärtsent­wicklung huldigen. Der Nationalsozialismus hat seine Anhänger dazu gedrillt, jede Ge kende zu bejubeln. Er predigt Anbetung der meinheit, jede Roheitstat gegen Andersden­physischen Gewalt und lehnt- ähnlich wie Preußens Prügelkönig Friedrich Wilhelm 1. delt

hat.

Internationale Weizenkonferenz.

Mageres Resultat. Vatikan

gegen Fascismus.

Gegen die fascistischen Barbareien.

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Rom, 23. Mai .( Eig. Drahtb.) Das vatika- Modena , in der Provinz Romagna hatten die London , 23. Mai .( Reuter.) Die Inter - nische Organ, der„ Osservatore Romano " Katholiken feindselige Demonstrationen mit ge nationale Konferenz der Weizen exportierenden beröffentlicht viele Einzelheiten über die Ber- fährlichen Drohungen zu erleiben, en Berbans und so fort. Bänder wurde heute offiziell beendet. Zur Auf- folgungen und fascistischen Gewalt- Jeder Student, der dem katholischen alles Geistige ab, sofern es nicht unmit­rechterhaltung der Kontinuität wurde ein Aus- verband in Italien zu erleiden hat. Der also fascistischen Studentenschaft ausgestoßen. telbar der Stärkung des militärischen Appa­schuß konstituiert, in dem jeder an der Konfeven; Bap st ließ sich bei einem Empfang der Studen- Das ist nur ein Kapitel des unterirdisch fortge rates zugutekommt. beteiligte Staat seinen Vertreter haben wird. ten- Bertreter jede Einzelheit genau schildern. Er henden Kampfes zwischen katholischen Verbänden Der italienische Fascismus ohrfeigt den Die Aufgabe dieses Ausschusses wird die Vorbe- sagte anorte tarfer empörung dagegen, und fascistischen. Auf der Generalversammlung größten lebenden Musiker Italiens , Tosca­versprach energische Schritte zu unternehmen, des katholischen Volksverbandes, der Azione nini, weil dieser sich weigert, sein Konzert mit reitung einer eventuell zu einem späteren Zeit verlangte, daß jeder einzelne Fall ihm sofort ge Cattolica ", wurde der energische Kampf- und der Fascistenhymne einzuleiten. Der deutsche . punkt einzuberufenden neuen Vollkonferenz so meldet wird. Jeder Fall dieser Barbarei müsse Tatwille dieser gerade in Italien wichtigen Ber- Fascismus würde sich im gegebenen Falle ge­wie die Aufstellung ihrer Tagesordnungen sowie auch in die Preſſe der ganzen Welt kommen. einigung betont. Die„ unbedingte Scheidung der Fascismus würde sich im gegebenen Falle ge­Man müsse diese fascistischen Ge- Geister", d. h. zwischen katholischem Volksver nau ebenso verhalten. Respekt genießt in die Borlage von Anträgen zur Bildung einer in walttaten vor der ganzen Welt an- band und Fascismus, wurde vom Präsidenten in jenen Kreisen allenfalls ein Freikorpsführer, ternationalen Stammer für Getreideinformatio lagen. In Parma wurde das Haus der katho- schärfsten Worten gefordert. ein Fememörder, ein Meisterboxer. Was dage­nen und Kompensationen sein. ischen Studentenschaft zerstört, in Turin , in gen ist dieser Gesellschaft ein Philosoph, ein