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Sonntag, 24. Mai 1931. Belgrader   Urteil. In dem am 28. April be-| Verbands- und Landestafeln werden von der Fest- Kanusport( Arb.-T. u. SpB. und Natur­gonnenen Prozeß gegen die Mitglieder der zugsleitung beigestellt. freunde)

werden.

bahn.

Rettung der Bewohner fonnte in vielen Fällen nur über Notbrücken oder in Kähnen erfolgen. Trotzdem erst seit einigen Tagen an dem Ball Viele Häuser stürzten ein. Besonders der Radrennbahn gearbeitet wird, ist bereits das fatastrophal sind die Wirkungen des Univetters Planum soweit hergestellt, daß schon mit den Be­in dem Viertel Neu- Galaß, wo 500 Häuser tonierungsarbeiten begonnen werden kann. Die unter Wasser stehen. Auch im Zentrum der Firma, die den Bau der Radrennbahn durchführt, ist Stadt sind schwere Schäden zu beklagen. Auch in sicherlich so leistungsfähig, daß kein Zweifel an der der Provinz mußten infolge der Ueberschwem- termingemäßen Fertigstellung der Bahn( 20. Juni) mungen mehrere Dörfer geräumt wer- besteht. den. Menschenleben sind nicht zu beklagen; der Schaden ist bedeutend. Die Behörden haben be­reits Rettungsaktionen organisiert.

Schützen( Arb.- Schützenbund)

abgereist sind und

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Triest  

Vom Prager Rundfunk

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Nr. 122. durch doppelt gute Leistung die Konkurrenz zu übertrumpfen suchen. Was aber das rein fünst­,, Legion der Kämpfer für die Freiheit und Unab Eröffnet wird der Festzug durch Fanfarenbläser. lerische betrifft, ist diese Leistung nicht von den Geld­hängigkeit Kroatiens  ", denen verschiedene terro- Marschiert wird in Zehnerreihen, Motorradfahrer Schach  ( Arb.- Schachbund). mitteln abhängig, selbst in der Ausstattung nicht, ristische Attionen zur Last gelegt wurden, ist mit Beitwagen in Viererreihen, Solomaschinen in Regler( Arb.- Reglerbund) denn ein ideenreicher und phantasievoller Regisseur gestern nach mehrtägiger Debatte das Urteil ge- Sechserreihen, Radfahrer in Achterreihen. Zwölf Sonderzüge sind vorgesehen, die fann gerade heute mit einfachsten Mitteln( Beleuch fällt worden. Der Staatsgerichtshof verurteilte 8000 Privatquartiere sind sichergestellt. die Massen der übrigen deutschen   Olympia- Teilneh tung!) ganz fabelhafte Wirkungen erzielen, auch die drei Hauptangeklagten, von denen einer der auf Theatern, die noch viel bescheidener dran sind, ehemalige Offizier Selettowitsch ins Ausland ge- Aktionsausschussihung berichtet, daß bereits 8000 Der Wohnungsausschuß hat in der letzten Per Rad und zu Fuß nach Wien  . flüchtet ist, zum Tode durch den Strang, elf Privatquartiere fix aufgebracht sind. In den ein- fahrer bereits Aus Palästina wird gemeldet, daß die Rad- als das Prager. Ein Irrtum ferner, daß wir für die Weltwirtschaftskrise die Wirtschaftsführer nicht andere Angeklagte zu zwei bis 20jähriger Zwangsarbeit, ein Angeklagter wurde freige- zelnen Bezirken werden im Monate Juni Pro- passiert haben. Sie fahren per Rad von Triest   berantwortlich machen, das tun wir gerade, denn freige- paganda- Umzüge für die Wohnungsaufbringung von über Frankreich   und was wären das für Führer, die keine Verantwortung sprochen. Deutschland   nach Wien  Galag fatastrophal überschwemmt, Mehrere den Asko- Bezirkskartellen gemeinsam mit den Be- zum Olympia. Am 1. Juni werden die Arbeiter- tragen wollten? Wenn wirklich, wie H. Dir. Volkner Stadtviertel von Galatz   wurden durch starke sirts- Wohnungsausschüssen in Wien   durchgefühit Motorradfahrer aus Balästina ihre Reise antreten. jagte, der Zufall beim Theater eine solche Rolle Regengüsse der letzten Tage derart überschwemmt, Auch aus Polen   sind, wie uns gemeldet wird, pielte, daß jeder gelungene Abend ein Zufall" ist, daß die Straßen geräumt werden mußten. Die Rasches Fortschreiten beim Bau der Radrenn- bereits Wanderer aufgebrochen, um den Weg nach daß das Auffinden von Talenten Zufall ist usw., Wien   zu Fuß zurückzulegen. dann befreit er den Direktor wohl von der Ver­antwortung des Mißerfolgs, aber auch vom Richm des Erfolgs und das wird er doch nicht wollen. Nicht ganz logisch ist es auch, wenn er dem Nicht­theaterfachmann die Fähigkeit des Urteils abspricht, um dann in eine Serie unliebsamer Ueberraschungen erflärt, weiter unten aber um die Mitarbeit Aller Schade, die Woche hatte so gut angefangen, feine noch so guten Ideen für praktisch wertlos umzuschlagen. Freitag vor 8 Tagen sprach un.- bittet, worunter er doch nicht bloß das Abonne­Prof. Dr. M. Winterni, Prag  , über den nun- ment verstehen kann. Auch der große Erfolg, den Das olympische Tennisturnier. mehr auch schon 70jährigen Rabbindranath Tagore, er sich von den Maifestspielen verspricht, scheint nach schildert in flaren Analysen und kennzeichnenden den bisherigen Pressenachrichten nicht unbestritten zu Das internationale Tennisturnier beim 2. Ar- Zitaten den indischen Dichter, Schauspieler, Regij- jein. Rein, es liegt nicht allein am Publikum, Das internationale Tennisturnier beim 2. Ar- seur, Musiker, Maler, den Weisen und Lehrer seines die Grundlagen für das künstlerische Streben zv beiterolympia beginnt am Donnerstag, den 23. Juli Volks, den großen Mittler zwischen Ost und West, schaffen, sondern dieses künstlerische Streben muß und endet am Feſtsonntag, den 25. Juli. Das Tur- sprach aus tiefer, liebender Verehrung heraus und eher die Grundlagen für ein richtiges Bublifunt nier wird nur in Mannschaftskämpfen um so vom Herzen gewinnend zum Herzen des Hörers. geben. Nun, und dann sprach am Dienstag H. den Titel des Olympiasiegers durchgeführt. Jede- Dann lam Samstag H. Leo Schleißner mit Alexander Runge( Breslau  ) über sudetendeutsche Mannschaft besteht aus zwei Spielern und zwei dem vierten Vortrag„ Instrumente des Orchesters", und schlesische Literatur von Mittelalter bis zu Spielerinnen und hat folgende Spiele auszutragen: gab je einen netten, einen Steckbrief von Violon Opitz, ohne die eingangs und abschließend behaup 2 Männer- Einzel, 2 Frauen- Einzel, 1 Männer- cello und Kontrabas  , ließ die Herren Wenzel teten Zusammenhänge aufzuzeigen, und am Mitt Doppel, 1 Frauen- Doppel, 1 Gemischt- Doppel. Die Fleier und Viktor Fleißner des Deutschen Theaters woch war die Verwirrung vollständig. Tags zuvor Austragung erfolgt in Dreisaz- Kämpfen, auch in sehr hübsche Musikbeispiele vortragen und beschloß war die Borverlegung der Arbeitersendung ange­der Schlußrunde. Die Austragung der Spiele mit ausgezeichneten Schallplatten( Scherzo aus fündigt worden, Mittwoch kam sie aber garnicht; II. Arbeiter- Olumpia Wien   1931. gestellt werden, und zwar bei Teilnahme von minde- der Neunten), so schön, daß man gerne weiter raschung der Woche, die tschechische Fußballreportage. erfolgt in Gruppen, die durch Auslosung fest Beethovens Fünfter und Einleitung des letzten Satzes statt ihrer Schallplatten und dann die letzte Ueber­stens sechs Ländern in zwei Gruppen, bei Teilnahme zugehört hätte. Aber Sonntag ging es los. Statt Wir wünschen solche Ueberraschungen gar nicht, von mindestens neun Ländern in drei Gruppen. Bei der versprochenen und voll Anteil erwarteten Lind- wir sind Ordnungsphilister und wollen ein Pro­weniger als sechs Ländern fällt die Gruppeneintei- berghkantate von Brecht und Weill   gab es ein gramm, das nicht nur verspricht, sondern auch hält. lung weg. Die Spiele gehen so vor sich, daß in den wenig aufregendes Liederkonzert, d. h. zuerst Abonnenten des Radiojournals macht, legt diesem Gerade das Monopol, das uns wohl oder übel zit ausgelosten Gruppen die Mannschaften die Mannschaften unter- Arien von Mozart  ( das Neueste: In diesen heiligen einander in der Reihenfolge der Rangordnung der Sallen"!), Händel und Gluck und dann Lieder von auch die Verpflichtung auf, die berechtigten An­gemeldeten Spieler zu spielen haben. Also jede Lange- Müller, Sinding und Schumann, auch so das, prüche der Hörer peinlichst zu achten. Fürstenau. Mannschaft gegen jede. Jeder gewonnene Satz wird was man schon garnicht mehr erwarten konnte im mit einem Buntt gewertet. Die Mannschaft, die in Rundfunk  . Montag begann eine neue Vortrags­ihrer Gruppe die meisten Punkte erreicht hat, ist reihe Deutsches Kunst- und Kulturleben im abge­Gerichtssaal Gruppensieger. Bei gleicher Anzahl Bunkte entschei- laufenen Arbeitsjahr". Bravo, dachten wir,- mal det das bessere Saßverhältnis. Die Gruppen was Aftuelles und speziell Sudetendeutsches"! Da sieger spielen jeder gegen jeden um die End- berichtete H. Robert Volkner  , Direktor des Prager   Der Dieb tabelt den Bestohlenen wegen geringen placierung in der Olympia- Meisterschaft. Deutschen   Theaters, über die Arbeit seines Kunst­

Zerschmettert. Während eines Ortans stürzte an der Meeresküste in der Nähe von Toulon   ein älterer Mann von einem 300 Meter hohen Fels­vorsprung aus in die Tiefe und blieb zerschmettert unten liegen. Vor Schreck wurde ein Bekannter, der ihn begleitete, wahnsinnig.

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Sport Spiel Körperpflege *

Vom 19.- 26. Jull.

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NELLESTE

Das Sympathieabzeichen, das jetzt überall zum Vertrieb gelangt, ist von dem Die Ausstellung„ Turnen, Spiel und Sport", akademischen Maler Chat Grünberg entworfen wor- veranstaltet von dem Bundesministerium für Unter­den. Jeder soll das Sympathieabzeichen für das richt, gewährt den Festteilnehmern auf Grund der 2. Arbeiter- Olympia tragen! Festteilnehmerkarte eine 50prozentige Ermäßigung Der normale Preis beträgt S 1. der ermäßigte daher S- 50.

Der Festbeitrag für Kinder.

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Die deutsche Olympia1Wettkampfmannschaft nach

Wien  .

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Einbrecherfrechheit.

Kaffenbestandes.

Prag  , 23. Mai. Bohuslav Sima, der Chef

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Außer dem internationalen Turnier gelangen instituts in der zuendegehenden Spielzeit. Das ho noch internationale Freundschafts  - er berichtete eigentlich wenig, führte zuerst 5 Opern einer Einbrecherplatte, hat es den Polizeiorganen tämpfe zur Durchführung. an, die als besondere Kunsttaten zu werten sind, nicht leicht gemacht. Als ihn gavei Detektivs auf kam später wieder darauf zurück, und vermerkte der Rampe des Landesmuseums festnehmen wollten, 50 Schauspielen, darunter Uraufführungen die Aufführung von 35 verschiedenen Opern, fast zeg er den Revolver. Zum Schießen fam es aller Bruckners Elisabeth", den bevorstehenden Zuckmayer und gefesselt. Die Aufmerksamkeit der„ Geheimen bon dings nicht. Er wurde gepadt, zu Boden geworfen und Ludwigs Cecile", freute sich über die 40 uf hatte er dadurch auf sich gezogen, daß er auf offenet führungen von„ Wunderbar" und das gleiche Glück Straße die Diebsbeute sortierte und in seinen Koffer von„ Meine Schwester und ich"," Viktoria" und einräumte eine unbegreifliche Leichtfertigkeit des Böhmische Musikanten" und stellte abschließend noch alten Fachmannes. einmal die Gesamtzahl von etwa 100 neuer aufge- Abgesehen von den zahlreichen schon verbüßten führten Werken fest. Dazwischen aber und als Strafen hat dieser šima auch in neuester Zeit Hauptinhalt des Berichts kam eine Verteidigung allerhand auf dem Gewissen. Neben zwei schweren, feiner Bühnenleitung gegen den Vorwurf, als jei nach allen Regeln der Kunst durchgeführten Ein diefe irgendwie an der Krise des Prager Deutschen   brüchen enthält die Anflage noch eine Menge Theaters mitschuldig, Es steht mir natürlich nicht leinerer Hausdiebstäble. Drollig wirkt die zu, hier ein Urteil zu fällen, wo mir die eigene Tatsache, daß er in dem„ feuer und einbruchsicheren" Anschauung fehlt; ich kann nur anmerken, daß mir Tresor einer Prager Firma, den er mit schweret diese Verteidigung dort, wo. sie Allgemeingiltines, Mühe gefnadt" hatte, ein Schreiben an den Firmen Grundsätzliches heranzog, wenig geglückt schien. Denn chef zurückließ, worin er diesem seine schärfste Miß wenn ohneweiters die Konkurrenzwirkung des Ton- billigung darüber ausspricht, daß nur 1500 K in films und die Bedrängnis der Weltwirtschaftskrise der Bangerkasse aufbewahr waren. Die Vorlesung zugegeben werden kann, so ist es doch allzu bequem, dieses Schreibens bringt nicht nur das Publikum. nun einfach demt zu wenig interessierten Publikum fondern auch den Gerichtshof zum Lachen. die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wenn eine Dieser verstand aber im übrigen feinen Spaß tüchtige Firma, die bisher ein Monopol hatte, dieser und verurteilte den Berufsverbrecher zu drei Annehmlichkeit verlustig geht, dann wird sie eben Jahren schweren Rerters,

Ueber wiederholte Anfragen wird mitgeteilt, daß für die Kinder zum Weltkindertag der Fest­beitrag S- 50 beträgt, wofür die Kinder eine Fest­ausweiskarte, ein Festabzeichen und Bequartierung Der Technische Ausschuß der Zentralkommission vom 18. bis 20. Juli 1931 erhalten. Die Begleiter für Arbeitersport und Körperpflege hat nach sehr auf je zehn Kinder eine erwachsene Person eingehenden Beratungen die deutsche Olympia- Wett baben denselben Beitrag zu zahlen. fampfmannschaft für Wien   zusammengestellt. 376 Der Festbeitrag für das Haupt- Olym Sportler und Sportlerinnen sind zur pia beträgt, wie wiederholt mitgeteilt wurde$ 7.- Beteiligung an den Hauptsportarten vorgesehen. In Der Festleistung ist es nicht möglich, bei dem Frage kommen für Haupt- Olympia den ermäßigten Kinder­beitrag festzusehen, weil die vorhandenen Plätze knapp für die Erwachsenen ausreichen. Wollen da­her Kinder auch bei dem Haupt- Olympia als Gast teilnehmen, jo maß für diese der volle Festbei­trag bezahlt werden.

Der Feftzugsausschuß tagte

und hat beschlossen, daß im Festzug eine Ortstafeln mitgetragen werden dürfen. Die|

Der Hauptmann von Köpenick  .

Ein deutsches Märchen von Carl Zuckmayer.  

anno dazumal in

Fußballspiel( Arb.- T.- u. SpB.) Handballspiel( Arb.-T. u. SpB.) Tennisspiel( Arb.- T.- u. SpB.) Radsport( Arb.- Radfahrerbund)

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18

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77

Schwerathletik( Arb.- Athletenbund) Leichtathletik( Arb.- Athletenbund, und Arb.­T.- u. SpB.)

Turnen( Arb.- T.- u. SpB.)

Schwimmen( Arb.- T.- u. SpB.)

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50

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tadellose Führung bemüht, wo

rb.

mayer aus man kennt ihn in Brag von seinem Trottel erzieht die Sträflinge zu Soldaten, Stra- Disiplin, die Sterne und Borten, die Gefäßknöppe „ Fröhlichen Weinberg" und von seiner tegen und Feldherren. Wilhelm Voigt  , offenen find. ,, Ratharina nie" her, daß er das rührende Kopfes und um Rings um den Hauptmann von Köpenid mar Einzelschicksal des Schuster Voigt erklärlich, über immer die Maschine Staat ihn nur überhaupt schieren in Zuckmayers Stück, von dessen einund. Als vor fünfundzwanzig Jahren der Schuster zeugend gestaltet aus dem Wesen seiner Zeit, daß er leben läßt, ist sein bester Schüler. Aber als die zwanzig Buch Bildern der Dichter selber nur acht Wilhelm Voigt   in Hauptmannsuniform, vor der diese selbst in all ihrer bunten Bewegtheit in seine zehn Jahre un sind, findet er ja doch wieder und zehn für die Bühne hat stehen lassen, an die sechzig Staatsbürger auf den Hintern fiel, das Rathaus Kriminalist tönnten je imstande sein, all das, was nung, nicht Ruhe und nicht Achtung. Kaum, daß Hauptmannsuniform von einem zur Quittierung von Köpenick   besetzte und den Bürgermeister ab- in uns bei der Nennung des Hauptmanns von er ein paar Tage bei seiner Schwester verschnaufen gezwungenen Berufsoffizier zu einem Reservelent führen ließ, hat die ganze Welt Tränen gelacht. Köpenick   unterbewußt oder bewußt wird, so grandios konnte, wird er, der Alternde, wieder ins Nichts nant und von diesem zum Tröbler wandern, es dem revolutionären gejagt, weil er feine Aufenthaltsbewilligung, teinen sie zu ihrer historischen Bestimmung kommt. Gr Inzwischen hat sich um die preußischen Hauptmanns- wirksam zu machen, wie Baß besitzt und nie erhalten kann. Und nun macht frischender Humor und Muttertvik in allen Szenen uniformen manches, wenn auch leider nicht allzu Dichter echtesten Zeittheaters gelungen ist. biel, geändert. Und gerade deshalb, weil nämlich In diesem„ deutschen Märchen" lernen wir den er die Welt im bittersten Weh aufhorchen, setzt seine und Figuren des Volkslebens, aber immer mit dem hier das wirkliche Leben nicht nur eine Satire auf Schuster Voigt als mittleren Vierziger kennen, mehr Erkenntnis, die den Bittenden nie zu seinem Recht sozial und politisch anklagenben Unterton. Soziale das wilhelminische Zeitalter schrieb, sondern in föst als zehn Jahre vor jener Zeit, da er sich zum Haupt- führte, durch einen tollen Gewaltstreich in die Tat und politische Satire in den Amtsstuben, im Zucht lichster Saute allem bürgerlichen Militär- und mann beförderte. Voigt hat eine fünfzehnjährige um. Vor der Uniform, das hat er reichlich er baus und allerorten. Eine Ungahl treffender Worte, Bürokratenstaat, wie er die Revolutionen über- Sterkerstrafe hinter sich; als junger Mensch hat er fahren, liegen alle auf dem Bauch. Und so verschaft von denen meines Erachtens viele geflügelt dauerte, einmal in nicht zu überbietender Drastik einem Mädel zuliebe, das ihm, dem Avmen, reiche er sich eine Hauptmannsuniform und bejezz: mit werben verdienen wie

bis

den

die inhaltsvollsten Säge an die„ Gefäßtnöppe" langte, gerade deshalb ist Spendierer wegzuschnappen drohten, eine Postantvei einem am Wege aufgelesenen Soldatentrupp das unserer Klassiker. Und über allem, natürlich zu Carl Zuamayers Stüd, in dem er wirklich e jung gefälscht. Mit der„ Reichspost" fings an und Köpenicker   Rathaus, nur um sich dort kraft seiner vörderst von der Gestalt des Schusters Voigt aus Begebenheiten zu einem wahren deutschen   Mär- nun fommt er vom Amt nicht mehr los. Der ab- Befehlsgewalt einen Baß zu verschaffen. Tragische gehend, menschliche Wärme, ehrliches und anständiges chen gestaltete, als ein genialer Wurf anzusehen. gestrafte Zuchthäusler findet keine Arbeit, weil er 3ronie: der Magistrat von Köpenick   ist für Bässe Empfinden, die gerade, wirkungssichere Tendenz, Freilich, im Zuschauer und Zuhörer bildet immer fein ordnungsmäßiges Bapier besitzt und bekommt nicht zuständig. Nun treibt den Schuster, den keine Militarismus zu entlarben, der Berlogenheit den Grundton der Freude das Bewußtsein: Herrgott, fein Papier, weil er ohne Arbeit und ohne Bleibe Bolizet erwischen kann, die fige Idee selbst zur Batriotismus die Wahrheit natürlichen Heimat das ist ja nicht nur Theater, das war ja alles ist. Voigt ist ein einfacher Mensch, aber es steckt Bolizei Die lacht sich den Buckel voll über den nach gefühls, der Sohlheit der Herrschenden das geistige wirklich so, oder ungefähr so; so haben sie aus- in ihm etwas vom Philosophen und vom Dichter. ihrer Meinung Wahnsinnigen. Das Preußentum, gesehen und sehen sie zum Gutteil noch aus Spintisierend sucht er Wege, Justiz und staatliche durch den Hauptmann von Stopenid als nackte Farce gejer, und seelische Erleben der Aufwärtsstrebenden, dem bie Offiziere und die Reserveoffiziere, die Feldwebel Ordnung zur Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu dastehend, sieht selbst jetzt, in der lebendigen Satire, allem Schein das Echte entgegenzustellen. und die Reservefeldwebel, die Magistrats-, die zwingen, dreht noch' mal ein Ding, nur zu dem nur die heitere Verherrlichung seines Wesens;„ mein Polizei und die Bahnbeamten! So haben sich ja 3wed, jich Papiere zu verschaffen. Er stiehlt und lieber Jago", hat Wilhelm gejagt ,,, ba fann man Dieses deutsche Märchen gehört an die vorderfte die Kerle sagt sich der Theaterbefucher ständig raubt nicht, er will ein ordentlicher Mensch sein und sehen, was Disziplin heißt! Kein Volt ber Stelle des Besten, das das Theater von heute wirklich benommen, benehmen sich noch so, so bleiben. Aber es kommt wie es mußte: Boigt wan- Erde macht uns das na ch!" Dem Schuster bieten hat und mit dem es urträftig seine ewige springen sie mit Menschen und Wenschenwürde um bert nochmals, auf zehn Jahre, ins Kriminal. Der Voigt aber, da er sich als Hauptmann im Spiegel Eriſtenzberechtigung erweist. und das Auftauchen des Hauptmanns von Köpenick Gefängnisdirektor, einer der Offiziers- ,, Helden" von sieht, rinnen die befreienden, heiteren Tränen aus Ueber die gestrige Erstaufführung am Prager war ein Stüd Erlösung aus dem Druck des Gottes- Sedan, ist ein abgesprungener Kommißtnopf ge den Augen. Unmöglich!" ruft er aus da Deutschen Theater, die einen sehr starken Erfolg gnadentums, der Untertansverblödung, des Ueber- blieben, ein Jrrsinniger, wie ihn. nur Militärstaaten mit schließt die Komödie unmöglich nicht nur bedeutete, werden wir demnächst berichten. muis der Aemter, der staatsbürgerlichen Silflojig à la Preußen für übernormal und daher zu beer als Hauptmann, sondern unmöglich der ganze feit. Aber das macht oben den Dichter in Budsonderen Aemtern befugt halten tönnen Der alte öffentliche Zustand, dessen höchstes Symbol die blinde

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2. G.