Nr. 123

Bon Sonnenbrand und Hikeschädigung.

Der Städter und die Sonne.

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Mittwoch, 27. Mai 1931.

Meine Freunde, die Drang- tans.

Von Ernst B. Schoedjack,

on

Besonders Rango war bald der Liebling Ernst B. Schoedsack , der gemeinsam mit p Merian C. Cooper den Film" Chang" allen. Er war ungewöhnlich zärtlich, und sein ängst­drehte, hat im Auftrage der Paramount ein liches Schreien, wenn er allein gelassen wurde, neues filmisches Tier- Epos fertiggestellt, rührte alle Herzen. Reizend war sein tindliches das den Titel Rango" trägt. Entzücken, wenn er sich als Mittelpunkt der Auf­merksamkeit say.

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Der Mann zögerte, versuchte noch mit den Füßen festeren Halt zu bekommen, dann schwebte er, mit einer Hand an einem dünnen Strauche hängend, frei über dem Abgrunde.

Weiter

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herab

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Ernestine schob sich noch einen Ruck vor.

Ihre rechte Hand frampfte sich fester um das Birkenstämmchen. Weiter" flang es von unten.

Da fühlte sie seine Hand in der ihren. Die Nägel seiner Finger bohrten sich durch ihre Haut. Aber sie fühlte es nicht.

Die Menschen von heute haben die Sonne wieder lieben und schäzen gelernt. Nicht gerade, als ob sie Sonnenanbeter geworden wären auch diese Phase der Sonnenverehrung hat es in der Geschichte der Menschheit gegeben auch diese Einstellung zur Sonne ist der Menschheit nicht fremd. Begreiflich, wenn man bedenkt, daß die Für mich besteht kein Zweifel, daß die Orang­Sonne mit ihren Strahlen das Leben erst erweckt, Utaus der menschlichen Rasse am nächsten verwandt Ohne die Verwendung von Käfigen und Strik daß ohne Sonne auf dieser Erde eine table Fläche sind. Zwölf Monate enger Nachbarschaft mit diefen gelang es uns, die Tiere während der gangen wäre und sonst nichts. In der Verehrung der Zeit unseres Aufenthaltes in der Nähe des Lagers Dann ein paar Augenblicke hing die Last Sonne lag das unbewußte Wissen um die lebens­Dieses Phänomen erklärt sich aus der eines erwachsenen Körpers an ihrer Hand- fördernden Eigenschaften der Sonnenbestrahlung, Tatsache, daß der Orang- Utan eine Vorliebe für dann unwillkürlich rutschte sie mit ihrem Stör­die der primitive Mensch in seiner Naturnähe schon gutes Futter und freundliche Behandlung hat und per zurück. Sie dachte nicht, spürte nur, wie frühzeitig erkannte. außerdem sehr neugierig und eitel ist. sich die Spizen ihrer Schuhe in die Erde bohr­ten dann ein letter Rud­

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Vl

Rango, das Orang- Junge,

Die modernen Menschen haben ihre Einstellung zu der Sonne nicht ihrer Naturnähe, sondern gerade ihrer Naturentfremdung zu verdanten. Wie die moderne Körperkulturbewegung, neben einem Ueberschuß an. Lebenskraft dem Bedürfnis nach natürlicher Lebensweise ihr Entstehen verdankt, so ist auch die moderne Sonnenbichtiultur eine Ab­wehrmaßnahme gegen das ständige Leben in stein­gebauten. Städten und Häusern, gegen alles, was mit dem städtischen Dasein verbunden ist. Die Siebe zur Sonne, wie sie mit Sport und Körper­fultur, Weekend- und Freibadleben einhergeht, ist Sache des städtischen Menschen. Der Landbewohner ficht auch heute noch den wolkenlosen Himmel bis­meilen jorgenboll an und denkt an die Ernte. Wenn es nach dem Städter ginge, gäbe es nur noch. Sonne, wenigstens sobalt er sich auf Urlaub ode. im Freien befindet. Gefördert wurde diese Einstellung zur Sonne noch durch die Erkenntnisse der modernen Medizin. Die Freiluft- und Sonnen­behandlung der Knochen- und Bungentuberkulose, der überragende Einfürß der Sonnenbest.ahlung fie in den Zweigen eines riesigen Baumes, wo auf die Rachitis das alles sind Ergebnisse der sich die beiden Tiere anscheinend in behaglichster legten Jahre, die sich nicht nur auf die Medizin, Wir waren die ersten Menschen, die diese Ge­sondern auch in der Laienwelt ausdrückten. Aber die Medizin, die in der Sonnenbehandschöpfe der Wildnis jemals gesehen hatten, aber fie lung ein vorbeugendes Silfsmittel fiebt, hat auch waren durchaus nicht feindselig gesinnt. Im Gegen gelernt, ihre Anwendung vorsichtig zu dosieren. teil, bald zeigten sie deutliche Zeichen von Zunei­Ganz gleich, ob es sich dabei um natürliches gung und fanden sich regelmäßig in unserem Lager Sonnenlicht oder um fünstliche, sogenannte Söhen- ein, um uns eine nachbarliche Bijite abzustatten. sonne handelt, wird der Arzt bestrebt sein, außer Sie erwiesen sich als zutraulich, lentsam und außer­dem gewünschten Bestrahlungseffekt irgendwelche ordentlich belustigend. Wir benannten sie sofort Schäden zu vermeiden. Selbst der Sonnenbrand Tua und Rango. Innerhalb einer Woche hörten ist nicht erwünscht. Die Wiehrzahl der Stadt- ie auf die ihnen gegebenen Namen und kamen auf menschen, die ihren bloßen Körper der Sonne dar- unseren Ruf willig aus den Aesten des Baumes, den sie sich gerade als Sih ausgesucht hatten. bieten, vergaßen diese notwendige Dosierung und lernen den Sonnenbrand mehr oder minder unangenehm ant eigenen Rörper kennen.

Einige der Eingeborenen, die uns begleiteten, wollten den Versuch machen, Tua und Rango zu dressieren. Ich untersagte dies energisch, denn mir lag daran, die Tiere so natürlich wie möglich auf den Filmstreifen zu bekommen, um ein authentisches Bild vom Leben des Orang- Utan in der Wild nis geben zu können.

Schweratmend lag der Mann auf dem Boden neben ihr. Seine Hände waren wohl ein wenig zerschunden und an der Stirn hatte er eine Beule, sonst aber nur sein schwerer Atem verriet das Entseßen, das hinter ihm lag.

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Er war für die ersten Minuten teilnahmslos Uebrigens ist das Familienleben des Orang- und erschöpft. Und auch Ernestine jagte nichts. Utans dem menschlichen Familienleben überraschend Sie troch nur weiter vom Rand des Steinbruches ähnlich. Die Eltern nehnten ihre Sprößlinge in die zurück und setzte sich auf. zärtlichste Obhut und gestatten ihnen nicht, sich Der Mann lag noch bewegungslos neben ihr.

Nach einer Weile sah sie ihm das erstemal voll ins Gesicht. Der Mann fonnte noch nicht über die Dreißiger hinaus sein und hatte ein sympathisches Gesicht.

Er mußte ihren Blick gefühlt haben, deshalb schlug er plötzlich seine Augen auf.

Dant! Dant!" stieß er leise hervor. Es durchrieselte sie warm bei dem Klang seis ner Stimme. Aber sie hatte die Augen nun nie­dergeschlagen und sah an sich herunter. ,, Dant."

en Tieren im Dschungel von Sumatra haben mich selbständig zu machen, bis sie alt genug sind, um davon überzeugt, daß die rothaarigen Riesenajfen für ihre Nahrung und ihre Sicherheit selbst sorgen miging lintu können. Die Mütter tragen ihre Babies in zumindest die Vettern des berühmt miging lint", zu können. des Bindegliedes zwischen den Herzen der Schön ihren Armen herum und streicheln, tätscheln, lieb­losen ihre Kinder wie Menschenmütter. fung und den Menschenaffen, sind. Ihrer erstaunlichen menschlichen Eigen.yaften Wir konnten nur annehmen, daß Rangos Mui wengen wählen wir zwei Orang- Utans, einen männ- ter tot war, denn eine Aeffin verläßt niemals ihr lichen Affen und sein Junges, für zwei Ha ollen hilfloses Junges. Tua hatte die Aufzucht seines in unserem Dschungel- Drama aus. Wir entdeckten Sohnes übernommen und widmete sich seinen Bater­in unserem Dschungel- Drama aus. oflichten mit bemerkenswertem Eifer. Während der Nacht, die Tua in einem Nest aus Baumzweigen verbrachte, hielt er Rango fest mit seinen Armen umschlungen. Wie sehr er auf das Wohl des Kleinen bedacht war, könnte manchem menschlichen Vater zur Lehre dienen. Wir konnten uns jedenfalls mehr als einmal davon überzeugen, daß er von den Bananen und sonstigen Früchten die besten und schmackhaftesten seinem fleinen Sprößling überließ wir angst, daß wir weinen möchten, dann wissen Die Menschenähnlichkeit der Orang- Utans hat wir uns vor Freude nicht zu fassen." den Eingeborenen den Glauben beigebracht, daß die Ichich", setzte er rasch hinzu. Orang- Utans eigentlich Menschen sind." War es wirklich Glaube drückt sich auch in dem Namen Orang- Uttan er sie noch. aus, der malaiischen Ursprungs ist und soviel wie

Sicherheit wähnten.

ein liebloses Wort, da begann sie sich von den Menschen immer mehr zurückzuziehen.

Wenn die schiefe Tine" diesen Mangel an ihrem linken Auge nicht gehabt hätte, sie wäre sicher nicht so einsam gewesen, als sie jest war.

"

Waldmensch" bedeutet.

Dieser

www www hatte sie dies und sie hatte auch einen festen Wil­Deshalb schritt sie fester aus. Bald war sie dort.

Als sie aus dem Wäldchen heraustrat, da blieb sie einen Moment ausschnaufend stehen, fuhr sich mit ihrem Taschentüchlein über das verschwigte, glühende Gesicht: Ah

Dann hob sie den Fuß, um weiterzuschreiten. Da flangen, irgendwo aus der Tiefe, seltsame aute zu ihr. So, als ob ein Mensch um Hilfe schrie. Ganz deutlich hörte sie es. Ernestine schraf zuerst zusammen, dann schaute sie suchend um sich.

Nichts.

Was ist dieser Sonnenbrand? Nichts mehr unb nichts weniger als ein milderer Grad der Hiheschädigung, die man auch als Verbrennung fenut. Jede Hitzeschädigung führt zu einer Rötung der befallenen Hautstelle. Diese Rötung ist hervor Sie war gut gewachsen, hatte eine ange­gerufen durch stärkste Blutfüllung der feinsten nehme Stimme und es drehte sich mancher nach Butgefäße in der Lederhaut: Durch diese starke dem Mädchen, als es kaum mehr als vierzehn Blutdurchſtrömung erfolgt außerdem eine Tempe- Jahre alt war, um. Wenn Ernestine des Abends taturerhöhung, die sich durch Sitegefühl und am Feldrain faß, den Schoß voll loser Blumen, Brennen bemerkbar macht und die auch objektiv die sie zum Strauß ordnete, und jang, da blieben deutlich nachweisbar ist. Beim Sonnenbrand die Spaziergänger auf der Landstraße stehen und ist es in der Regel so, daß der Betroffene zunächst schauten zu ihr herüber. Aber nahekommen ließ nichts von der eintretenden Hiveschädigung seiner sich Ernestine niemanden; da fand sie immer Saut merkt. Er denkt auch gewöhnlich nicht daran, einen Grund, auszudrehen. daß die Zellen seiner sonst mit Sleidung bederfien Und sie tat gut daran. Sie wußte es schon Haut derartigen Temperaturerhöhungen nicht ge- aus Erfahrung: So oft auch jemand ihre Gesell- lich: Hilfe! Von drüben tam es. Nein, sie war wachsen sind. Doch einige Zeit später tritt han fchaft gesucht hatte ein zweitesmal fam er ja unter lästigent Juden und Brennen die Rötung boch nicht wieder. Wenn sie schlief, hätte man sich der besonnten Hautstellen ein. In schlimmeren in sie verlieben fönnen. Aber in die Augen Fällen können diese Beschwerden sehr lästig werden durfte ihr fein Mann sehen. Dann sah sie ihn und jogar zu einem heftigen Fieber führen. Dann nicht mehr. wird aus der harmlosen Lokalerkrankung eine Drum hatte sie sich immer mehr von aller schwere, wenn auch faſt immer vorübergehende All- Gesellschaft zurückgezogen, ja mied es bald, sich gemeinerfrankung. Einige Tage nach diesen Eröffentlich sehen zu laffen. Nichts nichts! scheinungen fritt eine Abschuppung der Haut ein. Jetzt war sie fast achtzehn Jahre alt. Ueber Da klang wieder die angstvolle Stimme zu Mit diesem Beweis dafür, daß die oberflächlichen die Woche saß sie über den Hemden, die sie von ihr, hilfeheischend, drängend. Bon unten flang Belpartien der Haut schweren Schaden erlitten einer Firma zum Nähen übernommen hatte und hoben, endet diese Verbrennung. Nur in ganz ftichelte. Sonntags aber- ach, wenn es doch es, als ob es aus der Erde käme. Dann ging chiveren Fällen, in denen die Sizewirkung noch wenigstens immer geregnet hätte, daß man nicht sie noch ein paar Armlängen vorwärts und stand intensiver gewesen ist, entstehen Brandblasen, die hinausgehen konnte, oder daß man beim Aus- ant Rande eines Steinbruches. zweiten Grad der Verbrennung charakterisieren. Dr. V. B.

den

Sie nichte nur leise mit dem Kopfe und jagte nichts. Da fühlte sie, wie seine Hand die ihre nahm. Sie wehrte nicht ab, ja ihre freie Binte legte sich fast liebfosend auf die seine.

ein

Da lachte er jäh auf. Seine Stimme flang

wenig heiser, belegt und unfrei:

,, Sind wir nicht wie die Kindererst haben

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so gefährlich?" fragte

Ich weiß nicht ich glaube-" Er nahm ihre Hand fester: Haben Sie bielen Dant-!"

Sie sah ihn nicht an, fort, weit fort. mur ihre Hand fuhr streichelnd über die seine.

,, Sind Sie mun bald ausgeruht? Ich möchte fort von hier."

,, Nicht allein lassen mich jetzt. Bitte-" jagte er weich und bittend.

Gehn wir zusammen nach der Stadt." Sie erhoben sich und dann gingen sie Seite an Seite den Hügel hinab. Noch immer sah sie ihn nicht an, aber ihre Stimme war, wenn sie zu ihm sprach, von einer tiefen Erregung. immer wie geistesabwesend zu, wenn er jprach. Aber sie sprach nicht viel. Sie hörte mur

Bald lag sein ganzes Leben wie ein aufge­schlagenes Buch vor ihr. Er hatte Blumen für sein dreijähriges Mäd chen gesucht. Dabei war er im Steinbruche ab­gerutschi. O, mun mußte er raicher gehen. Seine Frau würde unruhig sein um ihn.

Und da wieder der Schrei. Ganz deut­nichts weniger als ein Held. Aber daran dachte fie jest nicht. Sie wußte nur, daß ein Mensch vielleicht in Todesnot war. Und da gab es kein Zögern. Dorthin, von woher die Stimme gekommen war, wandte sie sich. Ein paar Dußend Schritte die ihre stahl. machte sie nur, wieder ließ sie die Blicke um und um schweifen. für die Seleine", sagte sie da ziemlich unver­dann mußte sie stehen bleiben.

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Aber wie glücklich er sei, daß sie gerade jetzt tonimen mußte. Sie fühlte, wie sich wieder seine Sand in Sie haben ja aber die Blumen nicht mehr

mittelt.

jah in die Ferne.

und Aber ich habe mich wieder Sie." Sie antwortete darauf nicht. Hörte nur und Es war mittlerweile immer dämmriger ge­worden und die Lichter der Stadt begannen lang­sam aufzuglimmen. Da sang sie leise ein paar Talte eines Liedes. vor sich hin. Die ganze Schivernnit dieses da­Ernestine legte das Buch fort und warf sich hinweltenden Mädchenherzens lag darin, die lang auf den Boden, daß der Kopf gerade über ganze Seele des Mädchens, in der die Nähe die­den Rand des Stembruches hinausragte. Mit der ses Mannes die Wunde neu zum Bluten ge­Hand klammerte sich das Mädchen an ein Birken- bracht hatte. stämmchen, das dort aufragte.

Er war fein Don Juan , tein Mädchenjäger. Aber jetzt konnte er nicht anders: Er hob ihre Hand an seine Lippen und preßte einen langen Kuß darauf.

Noch einmal klang der Hilferuf zu ihr. gehen doch niemanden traf. Aber es gab doch Von da unten kam die Stimme. Es war in jedem Sommer auch Sonntage, an denen die Sonne lachte, die nicht verregnet waren. Die fein Zweifel mehr. brachten dann Ernestines bitterste Stunden. Nicht. Eine Mädchenleithe. nur, daß sie sich niemandem anschließen mochte, sie fannte auch keinen Weg, der ihr einsam genug Erzählung von Hans Honheiser. gewesen wäre. Sie war menschenschen geworden Die Leiche mußte schon ein paar Tage, vom und man sah sie nie anders, als mit zu Boden Silfe! Hilfe!" Basser an das Ufer geschwemmt, an dieser ver- geschlagenen Augen, die sie auch nicht aufbliden| Nun hörte sie die Stimme fast in unmittel­wurde, denn sie begann schon in Fäulnis über­So ging sie auch jetzt auf einem einsamen barer Nähe. Und da sah sie den Rufer auch. zugehen und das eine Auge fehlte ihr. Vielleicht Wege durch die Felder, wich den Ausflüglern aus Fast konnte sie ihn erreichen. Der Mann hatte batten es die Krähen ausgehackt, oder die Leiche und setzte sich mehr als einmal auf den Wegrand, mit der Hand einen Strauch gefaßt, während die voll an: bar an einen fantigen els im Flusse ange- versenkte die Augen in ein mitgebrachtes Buch Füße frei über den Fels hinabhingen. Noch hiel­schwemmt worden und es batte sich dort verlebt und fühlte sich erleichtert und froh, wenn sie weit ten die Wurzeln des Strauches, die ihm Halt und war ausgelaufen. Dafür sprach auch eine in der Runde keinen Menschen sah, den sie hätte gaben, in der Erde. Aber leise rollte die unter seinen Händen fort. Es fonnte nicht mehr lange breite Schramme, die quer über die Stirn ver- ansehen müssen. lief und bis über das linke Auge reichte. Sie ging auf möglichst wenig begangenen dauern, dann gab der Strauch unter seiner, Last Es fragte nach der Toten niemand. To Wegen, troch über Steinrüden, brach durch Hefnach. Dann mußte der Mann dort drunten ab­wurde der übelriechende Kadaver verscharri und fen, trug ihr Buch in der Hand und sang vor stürzen. der Fall war abgeschlossen.

sich hin, manchmal so laut und ungeniert, daß die Vögel in der Luft vor dieser Konkurrenz er schrafen und stille wurden.

Das war das Ende der Tina Vogelsang, von dem hier erzählt werden soll. Durch ein kleines Wäldchen schritt sie, dann Ernestine hätte sich, da ihre Eltern noch leb­ten, dieses Ende nie träumen lassen. Es ist wahr: batte sie nur ein paar Schritte mehr auf die fte gehörte von Geburt aus zu den Gezeichhöchste Erhebung in der Umgebung. Dann wollte Sie schielte nämlich am finfen Auge. Ernestine wieder heimgehen. Es fant schon lang Deshalb fühlte sie sich immer vor den andern fam die Dämmerung hernieder. Rindern zurückgefeßt, war scheu und gedrückt und

neten".

Ernestine flimmerte es vor den Augen. Fester den Birkenstamm umfassend, schob sie sich weiter über den Rand des Steinbruches vor.

Dann ließ sie ihren Arm über den Fels hin unterhängen. Weffend probierend. Währenddem ging ihr Atem schwer und

itoßweise.

Haustief

Es war schon ganz dunkel und sie sah, ihn Warum tun Sie das-?" " Ich weiß nicht. Vielleicht hat mich die Erregung wahnwißig gemacht.- Umum eine schöne Stunde zu erleben. Die letzte- war zu schrecklich."

Da bengte sie sich zu ihm hinüber und füßte ihn mitten auf den Mund.

Als sie bis an die ersten Säuser der Stadt tamen, trennten sie sich. Lange lagen ihre Hände ineinander. Dann ging sie ohne ein Wort zu sagen durch eine dunkle Seitengasse fort. Vielleicht eiliger, als sie es notwendig gehabt hätte. Er aber stand noch lange an einen La­ternenpfahl gelehnt und jah ihr nach.

Der drunten hielt die Augen fest geschlossen. Ernestine tam von diesem Ausgange nicht heim. Am zweiten Tage machten ihre Haus­So sehr Ernestine auch den Tag und die Er hatte nur einmal unter sich gesehen. Das heim. Menschen scheute, die Nacht aber scheute sie noch war der Tod- wenn die Wurzel riß. genossen wohl die Anzeige von ihrer Abgängig­feit bei der Polizei. Aber weiter fümmerte man mehr. Warum? Sie wußte es selbst nicht und ging es hinunter, über fantige elſen. spottete manchmal selbst über sich. Angsthase. Er schrie nicht mehr. sich nicht viel um ihren Verbleib. sie war Ernestine schob sich weiter vor. Rudend Aber es war einmal ohne Zweifel:

Als sie in das Wasser sprang, war es dunkel

um sie den Heinen Schönheitsfehler vergessen/ zu laffent. stand, als ihr die große Ueberschwemmung auf furchtfam und deshalb dachte sie auch schon jetzt tastete te weiter über die Felswand hinab. Da und still um fie. Niemand konnte die Schiefe Freilich dann, als sie allein in der Welt einmal Vater und Mutter nahm, als sie in der an den Heimweg, jetzt, wo die Sonne noch kaum fühlte sie den Strauch, an dem der Mann hing, Tina" sehen. großen fremden Welt von fremden Menschen her hinter den Höhen versunken war,

umgestoßen wurde,

da hörten die Rücksichtent

zwischen ihren Fingern.

Aber auf die Anhöhe, wollte sie doch noch

Als die Wellen um sie aufsprisien, murmelte Lassen Sie die eine Hand los und reichen sie beglückt in sich hinein: Um eine schöne Stunde!"

"

auf, da hörte die schiefe Tine" mehr als einmal hinauf. Man mußte ein Ziel haben. Für heute Sie sie mir."