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Donnerstag, 2. Juli 1931.

offensive chinesischer Regierungs- Die spanischen Wahlen.

truppen.

Von unserem Madrider Korrespondenten.

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Ar. 153.

Es gilt die revolutionären Kräfte Volkes zu sammeln, die Armee der Arbeiter, Bauern und Soldaten zu formieren und den Be­freiungstrieg über die Trümmer der Wei­ marer Republik nach Westen zu tragen." In einem Brief an ein junges Mädchen heißt es weiter:

faum möglich ist. Lerrours Partei dürfte rund[ dat des Präsidenten der Republik, der von 100 Size erhalten. Die Gruppe Alcala Zamoras Kammer und Senat gemeinsam gewählt wird, wird es auf 50 bringen. Ebensoviel werden vor- auf sechs Jahre erteilt wird. Zum Präsidenten aussichtlich alle anderen Rechtsgruppen und der Republik kann jeder Spanier gewählt wer­Nantschang( Provinz Kiangji), 1. Juli. Grüppchen auf sich vereinigen. Das ergibt 200 den, der wenigstens 40 Jahre alt und im Be­( Reuter.) Die Regierung hat mit einem Angriff Madrid , 30. Juni. Abgeordnete. Demgegenüber steht die Linke mit sig sämtlicher bürgerlicher und politischer Rechte von 200.000 Mann auf einer Front von etwa Genau Monate nach dem Sturz der der gleichen Mandatszahl. Die Sozialisten dürf- ist. Nicht gewählt werden können Mitglieder. 200 Kilometern die Offensive gegen die kommu- Monarchie hat das spanische Volk die Abgeord- ten rund 120 Sitze für sich buchen, die Radikalen des Klerus und Mitglieder des ehemaligen nistischen Banden in der Provinz Riangst er neten zu der verfassunggebenden Nationalver- unter Albaranez wahrscheinlich 40 bis 50. Königshauses, öffnet. Die Aufgabe der Regierung ist schivie- sammlung seiner zweiten Republik gewählt. Rechnet man zu den Mandaten der Sozialisten rig, weil die meisten Kommunisten sich in einer In vollster Ruhe und Ordnung sind diese Wah- und Radikalen die der meist sehr links stehenden gebirgigen Gegend verborgen halten. Die Lei- len vor sich gegangen. Nichts von Volkssturm, Katalanen hinzu, so ergeben sich für die Linke Die KPD als Kriegspartei. fung der Regierungstruppen liegt in den Händen von kommunistischen oder syndikalistischen Un- ebenfalls etwa 200 Size. Danach bilden die An­von Tschiangtaitschek. Die kommunistische Propaganda in Deutsch­ruhen. Auch nichts von Gewalttaten der völlig hänger des Kriegsministers Azana, die republi- land verbreitet unter dem Titel Erwachendes zerschlagenen monarchistischen klerikalen Real- fanische Aktion, die selbst nur mit etwa dreißig tion. Dafür aber eine Wahlbeteiligung, Mann in das Parlament einziehen wird, aber Volt" eine Broschüre, die zur Agitation unter vor der europäischen Oeffentlichkeit zu fenn wie fie Spanien noch niemals ge- sicherlich durch andere fleine Gruppen noch eine den Nationalisten bestimmt ist. Diese Broschüre zeichnen. In Hajdu- Szoboszlo beispielsweise sehen hat. In Madrid 70 bis 80 Prozent. Verstärkung auf 40 bis 50 Mann erhält, das enthält Briefe des Leutnants Scheringer, der fonnten von 9800 Wählern nur 4400 ihr unter der Monarchie wurden nur selten einmal Bünglein an der Waage. Im allgemeinen rech- feinerzeit wegen nationalsozialistischen Hochver­Wahlrecht ausüben, die Wähler des Profes- 70 Prozent erreicht. Es gibt kein besseres Zei- net man damit, daß diese republikanische Aktion sors der reformierten Theologie, Juhász chen für das Erwachen des Volkes aus dem mit Zerrour durch did und dünn gehen wird. rats zu Festung verurteilt wurde und sich dann Naghy, wurden einfach in ihren Wahllokali langen Schlaf der politischen Uninteressiertheit, Wir haben bestimmte Gründe, das zu bezwei- der Kommunistischen Partei angeschlossen hat. täten von Gendarmerie und Militär umzin in dem es die Narkotika des alten Regimes ge- feln. Einer ihrer maßgebenden Männer ver- Mit Hilfe dieser Briefe versucht die Kom­gelt und dort festgehalten, so daß sie bis zum balten hatte. Das kommende Parlament soll die sicherte uns dieser Tage erst, daß die Aktion nie- munistische Partei, Broselyten bei den Nationa­gelt und dort festgehalten, so daß sie bis zum Grundgesehe des neuen Staates festlegen und mals bereit sein würde, Rechtspolitik zu machen. Schlusse der Wahlhandlung nicht zur Urne das aufgeweckte Bolt beteiligt sich mit Leiden- Go stellt sich die parlamentarische Lage so dar, listen zu machen. Sie läßt sich durch Scheringer gelangen konnten. In oppositionellen Wahlschaft wenn auch in vollster Ordnung an daß zwar eine Lintstoalition mit vorstellen als echte Kriegspartei, die kreisen wurden die Wahlen schon um drei dem geistigen Kampf um diese Fundamente der Zerroux ohne weiteres möglich ist. Sie nichts dringender wünscht als den Krieg Uhr nachmittags geschlossen, in jenen dagegen, Zukunft. Spanien beweist, daß es reif ist zur würde sich auf einen gewaltigen Bloc, fast auf gegen Frankreich . So schreibt Scheringer wo außer Zweifel stand, daß sie im Sinne Demokratie. Hier liegt die weitaus größte Be- eine Dreiviertel- Majorität stüßen können, wo in einem seiner Briefe an einen General­der Regierung wählen werden, erst um sechs, deutung der letzten Wahlen. Hinter diese Tat- gegen eine Rechtskoalition nur von der Hand leutnant a. D.: ja manchmal erst um acht Uhr abends. An- sache tritt die Verteilung der Mandate selbst in den Mund zu leben vermöchte. gehörigen der Regierungspartei wurde die zurück. Die Sozialisten haben für den 10. Juli Abstimmung so erleichtert, daß sie schon in Die Erregung der Massen war bei den einen außerordentlichen Parteitag wenigen Minuten das Wahllokal verlassen Kommunalwahlen des April viel stärker. Da- einberufen. Auf diesem wird darüber entschieden konnten, bei anderen dauerte es oft lange, mals ging es darum, mit dem Stimmzettel die werden, ob sich die Partei weiterhin an der ehe sie an die Wahlurne herangelassen wur- jahrhundertealte Dynastie zu stürzen. Damals Regierung beteiligen oder ob sie bald oder in den. In zahlreichen Orten wurde ein falscher ging es um ein negatives Ziel. Jest war eine absehbarer Zeit ihre Minister aus dem Kabinett Feueralarm arrangiert, um mißliebige Wäh- positive Aufgabe zu lösen. Vielleicht ent- zurückziehen soll. Die Meinungen sind geteilt, sprach diesem Unterschied die geringere äußere doch dürfte im Augenblick die Ansicht über­ler vom Wahllokal wegzulocken, und vorher Begeisterung und der dafür zutage tretende wiegen, daß es für eine Partei, die einen der­wurde die Wahlagitation der Gegner der Re- größere Ernst. Die Luft war nicht mehr mit artigen Aufschwung genommen hat wie die gierung dadurch unterbunden, daß unzählige fo dramatischer Spannung geladen wie 2% spanische Sozialdemokratie, unmöglich ist, sich ihrer Versammlungen verboten, eine Reihe Monate zuvor. Weil dem so war, hatten vor im Augenblick von der Regierung zurückzuziehen. von Agitatoren und Vertrauensmännern ver- allem diejenigen Parteien die Wählermassen auf Eine wichtige Rolle wird bei der Entscheidung haftet wurden. ihrer Seite, die das Aufbauende in ihrem Pro- die Gegnerschaft einiger Sozialis Der Zweck der Inszenierung dieser gramm am stärksten betonten. Die Sozia- ftenführer gegen Berroux spielen. Man listen liefen allen den Rang ab. Ihr ist in weitesten Kreisen der Sozialisten nicht Wahlkomödie war, für Bethlen eine feste tonstruktives Programm wies am Klarsten den geneigt, den heute von der gangen republikani­Majorität, eine noch festere als die bisherige Weg in die Zukunft. Das wurde bis weit in ichen Bresse als den guten Staatsmann geprie es war, zusammenzuschwindeln. Das Struti - die Kreise des Bürgertums hinein erkannt. senen Verroux als Chef einer Koalitionsregie­nium wird, da die Schwindler für ihren Be- Wäre es anders gewesen, dann hätten die sozia- rung anzuerkennen. Es ist zu hoffen, daß sich trug Zeit brauchen, erst am Donnerstag listischen Kandidaten nicht eine so ungeheure durch diese Zwistigkeiten und die Personenfrage abend abgeschlossen werden, aber es ist kaum Zahl von Stimmen auf sich vereinigen können. feine innempolitischen Komplikationen ergeben. - trotz alledem! zu erwarten, daß die Die sozialistische Partei ist der einzige brauch Der Sieg der Linten ist ganz offenkundig. Situation der Regierung eine Verbesserung bare Wall gegen den Radikalismus der start Man muß Spanien wünschen, daß es nun auch erfährt. Aller Terror, alle verübten Nichts- anarchistisch angetränkelten Syndikalisten. Diese die Früchte seiner so disziplinierten Wahlen würdigkeiten, mit denen sich das Bethlen- Stimmen verschafft. Nicht etwa nur die soziali­Erkenntnis hat ihr überall neue Anhänger und erntet. Horthy- Regime am Ruder zu erhalten stische Organisation der Gewerkschaften hat dies­sucht, fonnten nicht verhindern, daß offenbar mal gesiegt, sondern mindestens ebenso bedeutend wurde, auf wie schwachen Grundlagen das für den Erfolg der Partei war das sozialistische Madrid , 1. Juli. Die mit der Ausarbei­Herrschaftsgebäude dieses Schandregimes auf- Programm und die sozialistische Idee. tung der spanischen Verfassung betraute Kom­gebaut ist. Schon bei der Sammlung der Auf dem rechten Flügel, oder besser gefagt, miffion hat ihre Arbeiten so gut wie vollendet. Proponenten für die Bezirke mit geheimer in der Mitte der Schlachtreihen der neuen Ab- Der Verfassungsentwurf sieht den unitarischen Abstimmung gelang es der Sozialdemokratie, geordneten steht die Gruppe des jetzigen Außen Charakter der spanischen Republik vor. Jegliche überall mehr als das Doppelte der nötigen ministers& errour, die nicht ganz so stark Adelstitel werden abgeschafft. Die Freiheit der Zahl der Proponenten aufzubringen und aus den Wahlen hervorgeht wie die Sozialistische Religionsausübung, der Presse, der Gewerk­Das ist der echte Nationalbolschewismus! wenn es ihr in diesen Bezirken auch nicht Partei. Die Preffe feiert errour bereits als schaften und die Verpflichtung, dem Vaterlande gelang, sich durchzusetzen, so steht doch fest, daß den kommenden Ministerpräsiden zu dienen, werden hervorgehoben. Das Recht Die Kommunisten zeigen sich mit dieser Propa­die Basis des konterrevolutionären Regimes ten, den Mann des Ausgleichs, der in der Lage des Eigentums wird anerkannt. Der Volksschul­eine durchaus morsche geworden ist und daß sein soll, sowohl mit der Rechten Alcala 3a- unterricht ist obligatorisch. Der Senat soll aus ganda als gewissenlose Chauvinisten und Kriegs­es sich nur mit dem Mittel der schlimmsten auch mit der Linken, mit den Radikalen und erneuert werden. Die Stammer soll 466 Abge- nichts nachstehen. Sie bemühen sich ebenso wie es sich nur mit dem Mittel der schlimmsten moras und Miguel Mauras zu regieren als 260 Mitgliedern bestehen und alle vier Jahre hetzer, die den rechtsradikalen Kriegsparteien um Wahlentrechtung und des infamsten Betrugs den Sozialisten. Vielleicht aber ist diese Rech- ordnete umfassen. Den Frauen wird das die Chauvinisten von rechts, Stimmung für an der Macht erhalten kann. Die Anwendung nung falsch. Noch stehen die Ergebnisse des Wahlrecht zuerkannt. Die Wahlfähig

Die spanische Verfassung.

Der gewaltsame Weg führt allerdings über den Bürgerkrieg, denn es werden sich im­mer Landsknechte finden, die das bestehende System, ohne dessen Sturz wir nicht freiwerden fönnen, mit der Waffe in der Hand verteidigen. Unsere Aufgabe muß zunächst darin bestehen, mit aller Energie die Frage in den Vordergrund zu stellen: Kann ein ehrlicher Deutscher es ver­antworten, auf seine Volksgenossen zu schießen, wenn diese den revolutionären Krieg über die Trümmer des herrschenden Systems gegen die kapitalistischen West mächte tragen?"

Schließlich in einem Brief an einen zur giveiten Torpedohalbflotille Swinemünde ge­hörenden Oberleutnant zur See:

,, Rein militärisch ist ein Krieg gegen die West mächte nur im Bunde mit der Sowjetunion zu führen. Da sich in der KPD. immer mehr aktive Massen des Pro­letariats und des Mittelstandes sammeln, da hier eindeutig gegen das kapitalistische System für die Revolutionierung und Bewaffnung der Arbeiterschaft und für den revolutio nären rieg gegen die West mächte gekämpft wird, da ferner die Zusammenarbeit mit der Sovjetunion in diesem Kampf sichergestellt ist, habe ich mich entschlossen, den Roten die Hand zu bieten."

solcher Weittel kann für eine Zeitlang die Ent- ersten Wahlsonntags nicht endgültig fest. Aber feit für Spanier beiderlei Geschlechtes tritt mit einen tom menden Weltkrieg im Volke eine überaus gefährliche widlung aufhalten, sie wird nicht imstande es läßt sich schon heute sagen, daß eine Mehr- dem vollendeten 23. Lebensjahre in Straft. Der zu schaffen und sein, sie dauernd zu verhindern!

( Nachdruck verboten.)

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Pfeile aus dem Jenseits.

Von Hans- Herbert Varien. Copyright Greiner& Co., Berlin NW. 6. Jetzt hoffe ich selbst wieder. Wir haben hier am sechsten Tage unseres Marsches über­nachtet. Es ist also nicht mehr so furchtbar weit und wir können den Weg ungefähr errechnen. Vielleicht auch, daß wir jetzt den alten Pfad wie­derfinden. Die Leute werden jetzt auch wieder Mut bekommen. Wasser und die Möglichkeit, den richtigen Weg zu finden, wird Wunder tun...", jagte Tomsen.

Wir schritten wieder auf die Richtung des Lagers zu, von dem wir vor einigen Stunden aufgebrochen waren, denn es hatte lange gedauert, ehe Tomsen die Quelle fand.

Ich glaubte, daß der direkte Weg ins Lager höchstens eine Stunde betragen könnte.

Wir waren eine Weile gegangen, als Tom­fen jagte:

Daß uns die Da- ri- hags nicht aufgehalten haben, die Quelle zu finden? Wir sind von fei­nem einzigen verfolgt worden. Gestern freischten fie noch wie toll in den Büschen..."

heit der ausgesprochenen Rechten und der Mitte Verfassungsentwurf schlägt vor, daß das Man- Kriegspsychose zu erzeugen.

Wir traten aus dem Gebüsch auf den freien Play, wo das Lager errichtet war. Seltsam?..."

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" Sind die Leute völlig verrüdt geworden?" Tomsen und ich starrten uns an und ich sah, daß Tomsen plößlich wie ein Leichentuch war und der Schweiß in großen Tropfen von seiner Stirn lief.

Wieder jahen wir auf den Play, aber das seltsame Bild blieb.

Es war ein verlassenes Lager. Aber seltsam...

Die Gewehre waren wie bei einem Manöver pyramidenartig zusammengestellt. Die Reste des Proviants, Gepäckstücke, Zeltstangen, Munitions­fisten waren in musterhafter Ordnung zu Füßeit der Pyramide aufgebaut.

fein.

Frgend etwas Furchtbares mußte passiert Etwas Grauenhaftes, Unerhörtes. Irgendein Kampf hat hier nicht stattgefun­den...", sagte Tomsen, aber ich fannte seine Stimme nicht wieder, fie war rauh und geborsten vor Grauen.

Was ist das?" schrie plötzlich Tomsen und seine Finger krallten sich förmlich in meinen

Arm.

Der Pavian war von seinem Baum her­untergekommen und hatte scheinbar aus einem Trinkbecher getrunken. Er hielt den Becher noch in der Hand, aber er taumelte hin und her, als wenn er betrunken sei.

Ganz plötzlich aber glitt er auf dem Boden aus.

Aber nichts Lebendes war außer einem gro­Ben Pavian zu entdecken, der auf einem Gepäc- es stüd saß und neugierig die Signaltrompete be- den trachtete, die er irgendwo erwischt hatte.

Als er uns entdeckte, schrie er häßlich auf und floh mit der Trompete in der Hand auf den nächsten Baum. Der Teufel, wo sind die Leute...?" schrie Tomsen.

Er versuchte noch einmal aufzustehen, aber mißlang ihm. Er stieß einen einzigen flagen­Schrei aus, dann lag er bewegungslos. Tomsen und ich waren fast gleichzeitig bei dem Affen und beugten uns über ihn.

Wir waren überzeugt, daß er tot sei. Als wir uns wieder aufrichteten, lag in un­seren Gesichtern sicher mehr Ueberraschung als Bestürzung.

Der Affe schlief.

er

Wir rannten gleichzeitig zur Pyramide. Der musterhafte Aufbau an der Pyramide hatte etwas Grauenhaftes an sich. Er holte langsam und tief Atem, aber ,, Mustergültig, wie bei einem Manöver auf- war trotz alles Schüttelns nicht zu erweden. Irgendwie begann plötzlich mein Herz un­Sind wir in einem Tollhause?" fragte rubig zu trommeln und wir beschleunigten ungebaut. Zum Henler, was bedeutet das?" Tomsen. jere Schritte. Ich aber hatte inzivischen eine andere furcht

Jetzt jahen wir sogar, daß Kleinigkeiten, wie Eine Angst war in mir aufgesprungen, daß Tabakbeutel, Pfeifen, ühren und sogar die klei­doch die Da- ri- hags plötzlich aus den Büschen nen Schmuckstüde, wie Ringe, Uhrgehänge, fein bare Entdeckung gemacht. auftauchen konnten, um uns zu ihren Opfern zu machen.

Aber nirgends ließ sich ein braunes Gesicht fehen.

Nur hier und dort schrie ein Affe und be­warf uns mit irgendeiner Frucht, die er gehässig hinter uns her warf.

Dort ist das Lager...", stieß ich erleich­tert hervor.

fäuberlich auf einem Tuch ausgebreitet dalagen.

Aber amt meisten entsetzte mich, daß jogar Briefe, von denen sich die einzelnen nie trennten, auf einem Häufchen lagen.

,, Es ist zu toll...", schrie Tomsen. ,, Sind die Leute verrückt?" ,, Aber wo find sie...?"

Ich weiß nur, daß eine furchtbare Hand der Angst mein Herz preßte.

Einer der Trinkkanister hatte in meiner Nähe gelegen. Ich hatte thn aufgehoben und den Rest in meine hohle Hand gegossen.

Ein furchtbarer Verdacht war in mir auf­getaucht.

Ich schrie leise auf und zeigte meine Ent­deckung Tomsen.

Im Wasserrest war ein wenig weißes Pulver.

sind

Opium!" sagte ich furz.

Im Kanister?" schrie Tomsen auf. Ja!" sagte ich heiser.

" Die Kanister waren doch zugelötet. Sie heute morgen erst geöffnet...", gurgelte er. Und doch Opium!" Verrat?" schrie Tomsen.

" 1

Aber wer?... wer?... wer?..." Jch zuckte die Achseln. Einen Augenblick dachte ich an Fernando, aber ich verwarf diesen Gedanken wieder.

,, Aber die Nigger können doch nicht...?" ,, Weiß der Teufel, was sie können? Biel­leicht ist der Teufel selbst mit ihnen im Bunde ", schrie ich.

,, Dann wären die Leute betäubt gewesen? Aber wo sind sie jetzt"" schrie Tomsen.

Jch zudte mit der Schulter. Das Grauent hielt mich zwischen seinen Fäusten und schüt telte mich.

Tomsen rannte wie ein Wilder umher. Er durchstöberte den ganzen Busch, während ich in eine völlige Apathie verfallen war. Kein Zweifel, der Teufel stand mit diesen Hunden im Bunde, und ich hatte geglaubt, jetzt Rettung bringen zu fönnen. Plöglich hörte ich, daß Tomsen wilde Schreie ausstieß. Er fam auf mich zugerannt. Nie wieder werde ich sein verzerrtes Gesicht ver­gessen. Es war das Gesicht eines Wahnsinnigen. ,, Dort!... Dort!... In der Lichtung hinter den Hibiskussträuchern. Dreizehn Mann in einer Reihe... in einer Reihe... Fernandos Traum", er schrie und freischte, dann warf er sich zu Boden und Krämpfe durchraften ihn.

Ich lief zu den Hibiskussträuchern, trotzdem Furcht und Grauen mich peitschten... Und da...

Ach, verfluchte Hunde... verfluchte Hunde.. Der Teufel aber muß mit ihnen im Bunde ge­wesen sein und es waren seine Söhne...

Der Commander war aufgesprungen und rannte wie ein Frrsinniger im Zimmer umher. ( Fortsetzung folgt.)