Seite 4. Freitag, 31. Füll 1S31 9tr. 177 □tote Lage im □toten Wien . (Schluß.) T agesneuigkeiten Hat Ibn schon! Kaum Haden wir auf die neuerdings am Fall Remarque bestätigte Geistesverwandtschaft der Nationalisten aller Länder hingewiesen und gezeigt, daß Jung und Krebs von V r a n y und N i k o l a u Sukkurs erhalten, da muß der T a g" auch schon ein übriges tun und aus­drücklich seine Freude über den Sympathie­beweis der französischen Nationalisten bezeugen. Er schreibt also, ohne zu kapieren, wie grimmig er sich selbst verhöhnt: Der Name. Remarque bedeutete schon einmal eine Schande für die Deutschen , als sie sich sinnen Jammerroman gefallen ließen, als sie sogar die Verfilmung dieses Sudel- Werkes bewunderten und diese Schmähun­gen deutschen Heldentums in den Kinos unter Unterstützung roter und röterer Apostel dem Volke zur Vergiftung verabreichten. Der eine Trost dabei war nur der, daß es doch noch genug deutschbewußte. Kreise gab, die mit aller Entschiedenheit der Verbreitung dieses Volks­giftes entgegentraten.. Nun kam aber die zweite Schande. Während die Deutschen immer noch sein Buch lasen und durch dessen Umsatz den fragwürdigen Schriftsteller zu Reichtümern ver­halfen, hat sein Schundroman gerade dort, wo er eigentlich auf Grund seiner Tendenz hätte Anklang fin­den müssen, in Frankreich , eine gründliche Abfuhr erlitten. Es wäre hoffnungsloses Bemühen, diesem Hakenkreuzkopf Logik beibringcn zu wollen. Jeder denkende Mensch würde sich zunächst fra­gen, ob denn dieser Remarque wirklich so deutschfeindlich und franzosenfreundlich sei, wenn ihn doch die französischen Nationalisten ablehnen. Dem Jünger Hitlers fällt das auch nicht im Traum ein; er hat das Buch nie gelesen, aber in feinem Katechismus steht, daß es anti­deutsch sei. Die französischen Nationalisten leh­nen es ab? Na, tut nichts, das ist erst recht ein Beweis für seine Schädlichkeit! In dem Gicock-Film, den unseres Wissens auch Hakenkreuzler besuchen dürfen, gibt es unter den vielen ausgezeichneten Szenen folgeitdc: Grock sitzt vor emcm Flügel und soll spielen. Die Entfernung ist aber zu groß. Er steht auf und rückt nicht den Stuhl näher ans Klavier, sondern, unter Aufbietung aller Kraft den Hügel näher an den Stuhl heran! Der Clow» hätte sich zu-dieser Szene ein Hakenkreuz an­stecken sollen. Denn es gibt kaum ein schöneres Gleichnis nationalsozialistischer Unlogik. Man hat ihnen kürzlich nachgesagt, daß in ihren Rei­hen bis zu Hitlers Adjutantur Homosexuelle feien(was sie natürlich alsSchmach"- empfinden); es steht aber weit schlimmer mit ihnen, sie leiden wohl unter einer unausrott­baren Perversität, aber nicht der Sexual­drüsen, sondern des Gehirns. fr. Die Friedensinsel Schade, daß sie noch nicht ihren Böcklin ge­funden hat, der sie in all' ihrer romantisch­anziehenden Pracht verewigen könnte, nämlich unser Paradies, unser Vaterland. Unsere Schal­meien tönen unentwegt, die Friedensüberzeugung unsrer Herrn Staatserhalter ist.göttergleich groß; frequentiert man jetzt die Bahnhöfe, dann sieht man frohe Militärurlauber in schmucker Uni­form, nach altösterreichischer Sitte ein liebes Mä­del im Arm und hinten her, bepackt mit Koffern, Blumen, Päckchen... einen Moment, meine Herrn», noch einmal rasch das Auge gerieben, ja steh' mal einer an... in schmucker Verkleidung als biederer Pfeifendeckel kommt einer der befreiten Untertanen! Ja, ja, man glaubt es kaum, aber der böse Einfluß des alten Oesterreich macht so die besten aller republikani­schen Bestrebungen wandelbar; das ist nämlich kein Pfeifendeckel, diese Offiziersdiener melden sich nämlichfreiwillig", das alte, über­wundene, immer wieder widerlegte Oesterreich hat sic dazu kommandiert. Das haben wir Republikaner nicht notwendig, bei uns gilt nur eins: die Arbeit, folglich meldet sich doch jeder­mann gerne zu der ernsten und so sympathischen Tätigkeit, dem ,^Herrn" pardon, Herrn Offizier das Köfferlein zur Bahn zu tragen und ihm auch noch bei der unangenehmen Seite seiner Minnedienste zu substituieren. Wenn man Glück hat, hart man den Meister des Baterlandschutzes nervös nach Tempo im Schleppen schreien oder sieht den Staatsbürger gehorsam warten, wahrend der Mann erster Sorte seinen Kaffee in der Re­stauration schlürft. Si vis Pacem, para bellum, w n Du den Frieden willst, bereite den Krieg, das dürfte die Engelweisheit derjenigen sein, die auch heuer die Kriegsspielerei der Manöver nicht entbehren können. An die fünfzig Millionen Kronen werden dafür aufgewendet, daß hun­derttausend Mann auf einen Monat ihrem Be­ruf entzogen werden, daß viel« Tausende selb­ständiger kleiner Gewerbetreibender oder Land­wirte, Chauffeure, Hausdiener und Taalöhner ihren Arbeitsplatz oder zumindesten den Mougts- verdienst verlieren, fünfzig Millionen werden da­zu aufgewendet, daß viele Tausende bleicher, kaffeehaustüchtigcr Städter sich Plötzlich zu Helden befördert fühlen und wieder einmal das Kriegs­beil ausgegraben sehen gegen einen Feind, der erst erfunden wird, um das Spiel interessant zu machen. Fünfzig Millionen... und für die rhachitischen Proletarierkinder hat der Minister für soziale Fürsorge mit Mühe und Not zwölf Millionen heransgepreßt, um ihnen ein wenig Milch geben zu können. Diese Sonntag um halb 8 Nhr morgens auf der Ringstraße. Die Elektrische fährt nicht, der Ver­kehr wurde umgeleitet. Aber nicht tot ist die breite Straße! O nein! Schon hat sich, den gro­ßen Festzug zu erwarten, ein mehrreihiges Spa­lier gebildet, ein Spalier, das von Minute zu Minute verdichtet, dem immer neue Reihen sich anfügen. Schon in der Morgendämmerung haben sich die Turner und Sportler, haben sich mit ihnen alle Wiener Genossen und Genossinnen nach kurzem Schlaf von ihrem Lager erhoben. Und dann setzte eine große Wanderung ein, eine Wanderung von den Rändern der Stadt nach dem Zentrum. Mann und Frau und Kinder, alte, und junge Leute, streben der Stadt zu. Taufende Straßenbahnwagen und Autobusse und die Züge der Stadtbahn tragen sie ans ZiÄ, und Hunderttausend« gehen vielleicht feljlt ihnen das Geld für die Fahrkarte tut nichts, wir wollen doch dabei sein! Der Aermste will nicht fehlen, der kleinste Rotfalke nicht, nicht der älteste Genosie, nicht das alte Proletarierweiblein. Wiens Arbeitervolk ist rot dieses rote Volk will teilnehmen, es muß teilnehmen an seinem Feste, am Feste des Sozialismus! Acht Uhr morgens. Nun kann, wer nicht schon sein Plätzchen sich gesichert, keines mehr er­haschen, keines auf der ganzen großen Strecke vom Freiheitsplatz über den Ring und die Pra­terstraße urid die Hauptallee zum Stadion. Mehr als eine halbe Million drängt sich auf diesem Weg zu beiden Seiten der Straße, drängt sich in fidlf-, in zehn-, in zwölffacher Reihe, drängt sich in kameradschaftlichem Einverneh­men. Denn diese Hunderttausende sind eins im Denken und Wollen und Fühlen, sind eine ein­zige große Gemeinschaft sindBauvolk der kommenden Welt," sind die Arbeiter von Wien ! Die Arbeiter von Wien jubeln und jauch­zen den proletarischen Sportlern zu, die, dielen Ländern entstammend, viele Sprachen sprechend, in ihrem Festzuge verkörpern nicht nur Aufstieg und Kraft der Arbeiterklasse, sondern auch die enge Verbindung alles in die Zukunft weisenden proletarischen Wollens mit dem Sozialismus.. Es würde sich lohnen, eine Broschüre über diesen Festzug zu schreiben, eine Broschüre, die reich mit Bildern geschmückt werden sollte,-mit Bildern aus diesem. Festzuge. Und in ungeheuren Massen müßte diese Broschüre verbreitet wer­den. Denn nie noch hat es eine proletarische Kundgebung solcher Art gegeben: so groß, so wuchtig, so schön, so trotzig-stolz! Ni«, nie wird, wer am Sonntag diesen Zug mit staunenden Augen beobachtete, mit Augen, die feucht waren vor Ergriffenheit, diesen Auf­marsch der Masse vergessen! Nicht das gab ihm dies« Wucht, daß Äcbzigtaufend marschier­ten eine so stattliche Armee dies auch ist. Größere Massen schon sind in Wien , zu Demon- trationszügen vereint, über di« Ringstraße mar­schiert. Diesmal marschierten ja nur die Sport­ler, die Turner. Aber es marschierten die Turner und Sportler vieler Nationen! Und sie Manöver, die uns jetzt auch in Prags unmittel­barer Umgebung verfolgen, da wir lächelnd sehen, wie stramm mit weißen Fahnen gewinkt wird, wie sonst ganz harmlose und normale Menschen geduckt längst der Chaussee, schwer bepackt und schwitzend im Graben gehen, wie sie einander umzingeln und wieder freigeben, über Felder rennen und sich hinwerfen, diese Spielereien gehen daran vorbei, daß sich die Technik längst von der lächerlichen Erde befreit hat, das Schwergewicht in die Luft verlegt und alles Gute, also auch Brand- und Gasbombe» von oben herabsenden wird. Wann wird endlich in den Hirnen der Generalstäbler die Erkenntnis aufleuchten, daß sie ihre lächerlichen Werkzeuge angesichts dieserEr­rungenschaften" wegwerfen können? Diese Massen­übungen bedeuten doch nichts andres, als Solda­ten zu Schießscheiben erziehen und das kostet noch Geld; man könnte noch darüber hinwegkommen, daß jedermann einen Monat lang turnen muß; aber daß man zu Manöver» hunderte Kilo­meter weit mit dem P e r s o n e n z u g geschickt wird, ist überflüssig im Sinne kommißfreien Ver­ standes. - Und wenn dann gar die Lustschifferei losgeht, wenn es jubilierend tönt: Prag , Olmütz , Brünn noch ip unserm Besitz... dann nur noch eine Frage: wie lange noch? W.Lg. Massenvergistuna durch verdorbener Mr. 100 Personen ms Krankenhaus geschafft. Catania , 30. Juli. In einer hiesigen großen Konditorei, deren Tische immer von zahlreichen Gästen besetzt sind, ereignete sich am gestrigen Tage eine Maffenvergiftung, von der über 400 Personen betrofsen wurden. Wie immer, hatten die Gäste Eis bestellt, als beim Essen vorerst ein Herr, dann einige Augenblicke darauf einige Damen und Kinder von schweremUnwohl- sein befallen wurden- Während noch der Arzt gerufen wurde, wanden sich bereits zahlreiche Personen am Boden vor Schmerzen. Eiligst herbcigcrufene Aerzte konstatierten, daß es sich um schwere Vergiftungen, hervorgerufen durch verdorbenes Gefrorenes, handle. Insgesamt wur­den über 400 Personen ins Krankenhaus geschafft, wo sich diele von ihnen in Lebensgefahr befinden. Die Konditorei wurde behördlich geschlossen und ihr Besitzer in Hafk genommen. marschierten vorbei an den Führern der Sozia­listischen Arbeiter-Internationale! Der Arbei­ter-Sport ist verbündet dem Sozialismus! Die proletarischen Turner und Sportler sind Kämpfer für den Sozialismus, sie sind stolz darauf, zu seinen Kcrntruppen zu gehören! Und sie sind, als Kämpfer für den Sozialismus, Sturmtruppen gegen Mlitarismus und Krieg! Kundgebung gegen den Krieg und für den Frieden war diese große, unvergleichliche Kund­gebung! Es war die Jugend des Proletariats, die internationale Jugend, es waren die Massen des wehrhaften Proletariats, die demon­strierten! Was, in dielen Sprachen, die Standarten verkündeten, die dem Zuge vorangetragen wur­den: ,;Für die Weltabriistung und die Verständi­gung der Völker!" das ist der Sehnsuchts­wunsch der Siebzigtausend, die am Sonntag über den Ring marschierten der heiße Wunsch der Hunderttausende, die stundenlang die Ringstraße säumten, um die Marschierenden grüßen zu kön­nen, es ist der Wunsch und Wille vieler, vie­ler Millionen, als deren Abgesandte die Siebzig­tausend marschierten. Wucht und Gröhe dieser Friedenskund­gebung brauchen nicht übersehen zu lasten, daß dieser Aufmarsch auch noch ein anderes war: herrliches Zeugnis des Aufstieges des Proleta­riats! Wer sah vor zwanzig Jahren Arbeiter- Paddler,-Tennis- und-Hockey-Spieler,-Schnee­schuhläufer? Alle Sportzweig« haben sich die Ar­beiter erobert. Und es sind allüberall schon zehn­tausend«, die an dieser Eroberung teilnahmcn! Und noch eines zeigte der Festzug: die enge, feste, herzliche, unzerreißbare Verbindung der Wiener Arbeiter mit ihrer Partei und ihrer Stadt! Welch ein Jubel, wenn die Wiener Tur­ner, Sportler, Jugendlichen, Naturfreunde, Ord­ner an dem Wiener Bürgermeister vorbcizogen, an dem Genoffen Seitz, der mit den Teilneh­mern am Sozialisten-Kongreffe vor dem Par­lamente stand!.Hoch Seitz!"Hoch das Rote Wien!"Hoch Seitz! Hoch, hixh, hoch!" Und wenn die Maffen im Spalier den Ruf auf­nahmen und die Worte über die Ringstraße flogen:Hoch Seitz!"Hoch das Rote Wien!" Hoch das Rote Wien?' In vielen Sprachen wurde es gerufen, deutsch , französisch, englisch ' tschechisch, polnisch. Und gleich herz­lich klang der Ruf in allen Sprachen, denn die Arbeiter aller Nationen lieben das rote Wien, sehen in dieser unvergleichlichen Stadt ein Boll­werk des internationalen Proletariats, einen Eck­pfeiler unseres Zukunftsbaues, Bürgschaft dafür, daß einst die Erde rot werden wird! Rote Tage>.im Roten Wien! Sie sind unver- geßlich! Sie sind Wegweiser gewesen-w sie wer­den Mahner sein immer, immer wieder Rufer zum Kampf um die Freiheit, um den Sozialismus! Rotes Wien! Rote Tage im Roten Wie« euer Licht wird strahlen, unvergänglich, bis der mächtigere Glanz der aufgehenden Sonne der Bölkerfreiheit es aufnimmt bis diese Sonne rote Strahlen wirft auf alle Länder der Erde! Wieder daheim. Berlin , 30. Juli.Graf Zeppelin " ist um %7 Uhr abends in Tempelhof gelandet. Bevor das Luftschiff sich zur Landung nach dem Flug­feld wandte, kreuzte es länger« Zeit in geringer Höhe über den Häusermeer Berlins . Auf den Straßen jubelte ihm die Bevölkerung immer wieder zu. So oft es in Berlin war, ist es wohl noch nicht mit so freudiger Begeisterung begrüßt worden, wie nach dieser großen Fahrt. Gegen 3,47 Uhr wurdeGraf Zeppelin" dann in Tem­ pelhof gesichtet. Hier hatte sich eine unüberfeh­bare Menschenmenge, eingefunden, die beim Anblick des Luftschiffes in Begeisterungsstürme ausbrach. O Das Luftschiff war um 5. Uhr 40 Min. über Leningrad erschienen, beschrieb einen Kreis über dem Flughafen und- ließ in einem Fallschirm die Aufzeichnungen von Dr. Eckener und Prof. Samojlowitsch für die Kommandatur des Flug­hafens herunter. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, i daß Dr. Eckener infolgee der ungünstigen Wit­terung zu' seinem tiefsten Bedauern auf die Lan­dung verzichten und sich nach Süden wenden müffe. Die Berbrüderung der Rafionalsozialiste« und Kommunisten, die in ihrem Kampf gegen Preußen ihren bisherigen Höhepunkt gefunoen hat, drückt sich u. a. auch in einem g e m e i n samen Bersammlungs schütz in Schles­ wig-Holstein aus. Im Lockstndter Lager schimpfte ein kommunistischer Redner auf die SPD . Nach Beendigung der Versammlung zogen aus Kelling­hausen anwesende Kommunisten wieder in ihre Heimatstadt zurück. Ihr Häuflein befand sich in der Mitte von.- Leuten, die den Änfang und das Ende des Zuges bildeten und gemeinsam mit den Kommunisten Niederrufe auf die Sozialdemokratie ausbrachten. Wie sie verdienen! In derReichenberger Zeitung " lesen wir die folgende kurze Notiz: Die Slowakischen Pvrtlandzemeutfabrike« A.-G. in Pretzburg weist für 1930«inen Reingewinn von 18,783.473 K(i. B. 14569.966 K) aus. Tas Unternehmen hat im Vorjahre ISO K Dividende, d s. 78 Prozent, verteilt. Eine Dividende für das Berichtsjahr wurde bisher nicht festgesetzt ,75 Prozent Dividende im Geschäftsjahr 1929, bestimmt eben so viel im Krisen­jahr 1930(der Reingewinn ist im Jahre 1930 Vom Rundfunk Empfehlenswertes ans ven Programmen. Samstag: Prag : 11.30 Schallplatten. 17.00 Schallplatten. 18.23 Deutsche Sendung: Bunzl : Bei den India­nern in Mexiko . 19.05 Bunter Wend. 19.58 Mili- tärmusik. Brünn: 17.00 Schallplatte».-1825 Deutsche Sendung: Konzert. Mähr.-Ostrmi: 12.30 Orchesterkonzert. 17.00 Schallplatte«. Pretz- bueg: 2100 Orchesterkonzert. Berlin : 16.05 Blasorchesterkonzert. 18.30 Balladen. . Leipzig : 19.15 Mandolinenkonzert. München : 14.25 Mün­ chener Künstler. 19.05 Di« Zauberflöte , Oper von Mozart. Wien : 19.40 Lieber- und Arienabend. nm ein Geringes Keiner als im Vorzahr)! Taz » kommen noch die fetten Tantiemen der Herren Bevwaltungsräte! Dafür muß man den Bau­arbeitern die Löhn« reduzieren, damit ja die Dividende wicht gekürzt werden muß: denn die Krffe hat der Arbeiter zu spüren und nicht der Aktionär! Jeder weitere Kommentar ist Wohl überflüssig. Brudermord. Nach Meldungen aus Siegen­ dorf im Burgenlande hatte dort der ältere Sohn Matthias des Grundbesitzers Soldatits nach einem Streite seinen 22jährigen Bruder durch Hammerschläge niedergeschlagen und ihm dann durch Stiche mit einem Küchenmeffer die Kehle durchschnitten. Das Motiv der Tat ist völlig ungeklärt. Von der einen Seite wird behauptet, daß es sich um einen Mord aus politischen Grün­den handelt, von anderer Seite behauptet man, daß ein Mord aus Rache vorliegt. Tödliche Schlägerei. In der Nacht auf Don­nerstag kam es zwischen Lockstedter-Lager und Itzehoe bei einer nationalsozialistischen Veranstal­tung zu blutigen Zusammenstößen zwischen Natio­nalsozialisten und Kommunisten. 25 Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Einer der Ver­letzten, wahrscheinlich ein auswärtiger Kom­munist, ist im Krankenhaus an den Folgen eines Schädelbruches g e st 0 r b e n. Gerüstcinstur; im Viadukt. Donnerstag vor­mittags ereignete sich am Naffengärtner Eisen- bahnviadukt bei Königsberg ein schweres Unglück. Unten im Viadukt befand sich ein zehn Meter langes und dreieinhalb Meter breites eisernes Laufgerüst, bestimmt, die. gelegentlichen Reparaturen und Malerarbeiten vornehmen zu können. Auf dem Gerüst arbeiteten mehrere Anstreicher. Als der Bahnkörper zu gleicher Zeit von zwei v-Zügen paffiert wurde, verzog sich infolge der aufgetretenen Schwingungen die Lauf­schiene, und das Laufgerüst stürzte auf den Bahn­körper herab. Auf die MeldungMaflenunfall" rückte die Feuerwehr sogleich mit zwei Zügen und mehreren Unfallautos zur Unfallstelle ab. Man barg drei Schwer- und drei Leichtverletzte. Neuer Flug Amy Jobnsons. Die 19jährigc englischeBvby-Fliegerrn" Amy Johnson star­tete am Dienstag morgen um 2 Uhr in Beglei­tung ihres Fluglehrers in Lympne(Kent , Eng­land), traf nach vier Stunden bereits auf dem Tempelhofer Feld in Berlin ein und startete nach einstündigem Aufenthalt zum Weiterflug nach Königsberg , Moskau und Tokio , wo die Fliegerin am Sonntag eintreffen will. Amy Johnson war bereits vor wenigen zu einem sol­chen 13.000 Kilometer langen Ostasienflug gestar­tet, mußte aber in Polen notlanden und ihr Vor­haben aufgeben. Do X als Postflugzeug! Das deutsche Riesen­flugbootDo X" soll nunmehr in den regel­mäßigen Passagier- und Postdienst von Brasilien nach den Vereinigten Staaten eingestellt werben. Am Sonnabend wird das Flugzeug erstmalig in dieser Funktion von Rio de Janeiro nach New Isork starten.; sv Die Kreuzotter auf dem Kopf. Das Ehepaar Ewald aus Neuwald begab sich dieser Tage auf die Schwämmesuche in den Wald bei Großpriesen. Als es gegen Abend den Heimweg antrat, fand die Frau im Wald ein Reisigbündel, das sie aufhob, es sich auf den unbedeckten Kopf legte und mit heimnahm. Als das Ehepaar am Hause einer Verwandten vor­beikam, kehrte es«in Weilchen ein, um auszuruhen< Die Frau warf das Reisigbündel neben dem Ofen zu Boden im nächsten Augenblick fuhr daraus zischend eine Kreuzotter, die von der ahnungslosen Frau auf dem Kops vom Walde hereingeträgen worden war. Das Reptil konnte getötet werden Hitzwelle iu U. S. A. In den Staate« des amerikanischen Westens und Mittelwestens herrscht immer noch eine Hitze mit Temperaturen bis zu 50 Grad Celsius. Die Zahl der Todesfälle infolge der Hitze beträgt 80, wovon die Mehrzahl aus Kalifornien gemeldet wurde. In den Skdaten Nord- Dakota, Süd-Dakota , Nebraska , Jova und Michigan sind die Heuschrecken zu einer wahren Landplage ge­worden, während aus den Staate« Montana und Idaho durch die große Hitze Waldbrände verursacht werden. Die StaatSbahndirektio« Prag-Süd wird für die Tag« vom 24. bis 29. September einen Sonderaus- flugszug nach der Hohen Tatra und zu den Dömänovahöhlen abfertigen. Im Preise von 358 K sind die Fahrt hinstrnd zurück, die Autobusfahrt nach Demänova und zurück, die Fahrten mit den LKal- bahnen, viermal Frühstück, Mittagessen und Nacht­mahl, dreimal Nachtlager, das zehnprozentige Trink­geld, Begleitung und Unfallversicherung inbegriffen. Anmeldungen an der Kassa Nr. 13 auf dem Prager Wilsonbahnhof. Anzahlung 100 X, Einfchreibe- gebühr 2 K. Die auswärtigen Interessenten können sich direkt bei dem Referate für AuSflugSzüge der Itaatsbahndirektion Prag -Süd in Prag ll., Hoover- ova, anmelden.