Nr. SIS TamStag, 19. September 1931 «Seite 5 Parteigenossin!— Parteigenosse! ist Deine Tochter— Dein Lvh« schon in den Reihen der sozialistischen Arbeiterjugend, ist sie(er) schon Mitglied de« „Sozialistischen Ingendverdander?" Grönland unterliegt der Zivilisation. Grönland stand in der letzten Zeit öfters im Mittelpunkt nicht nur der wissenschaftlichen. Diskus- sion. Zahlreiche Expeditionen, die zum Teil ein trauriges End« fanden, haben im Laufe der letzten Jahre Grönland nach allen Richtungen durchzogen, um Klarheit über seine Bodengestaltung und— fernen M«.erolreichtnm zu erhalten. Grönland ist ein riesiges Land, ein Kontinent fast, mit einer lächerlich geringen Bevölkerung. Ganze 15.000 Menschen zählt sie, die ausschließlich einen schmalen Streifen der Südküste des Landls bewohnen. Diese Bevölkerung lebt ein wahrhoit seltsames Leben. Acht Monate des Jahres ist Winter, und zwar ein Winter, für den die Bezeichnung„barbarisch" viel zu milde ist. Wochenlang ist überhaupt Nacht. Infolgedessen zerfällt das Jahr für den Grönländer in zwei viel schärfer getrennte Teile als bei uns. Der Grönländer hat bisher nur einen einzigen Wirtschafts- und Handelsgegenstand gekannt, der ihm alles bedeutete, auf dem seine ganze Existenz stand. Das war der Seehund. Ob nun die Grönländer bei langsam anwachsender Bevölkerung etwas zu scharf ins Zeug gegangen find, oder ob sich der Seehund sonstwie verärgert gefühlt hat, steht nicht fest. Fest steht nur, daß der Seehund zusehends die grönländischen Gestade meidet. Die Folge war, daß sich Grönlands Wirtschaft umstellen mußte, und dies zwar sehr rasch, wenn keine Hungersnot die Folge sein sollte. Auf den Rat und unter der Protektion Dänemark - warf man sich vor allem auf di« Viehzucht, und zwar vorwiegend auf Schafe. Aus Däne marks gesegneten Fluren wurden 1000 Zuchtschase nach Grönland geführt und die Sache ließ sich anfangs recht gut an. ES zeigte stch aber bald, daß diese Umstellung kein Segen für Grönland war. Der Bevölkerung bekam die Umstellung in keiner Weise. Kenner de- Landes, unter anderem Prof. Gripp , der die Verhältnisse im letzten Sommer eingehend studierte, sind übereinstimmend de: Meinung, daß stch die sprichwörtliche Gesundheit des grönländischen Bolles auf absteigender Bahn befindet. Da« vitaminreiche frische Seehundfleisch kann nur ungenügend durch andere tierische Nahrung ersetzt werden. Hinzu kommt noch, daß man im letzten Jahrzehnt fast überall in Grönland von der alten Pelzbeklcidung zu Baumwoll st offen übergegangen ist. Die alte Pelzlleidung, die direkt auf dem Körper getragen wurde, ermöglichte eine ungleich bessere Hautatmung. Daß die Grönländer ein hochintelligenter Menschenschlag sind, ist altbekannt. Dieser Tatsache hat schon Jean Paul in seinen„Grönländischen Prozessen" Rechnung getragen. Tatsache ist, daß iS aus Grönland keine Analphabethen gibt, wenn man die wenigen fast unzugänglichen Siedlungen an der Südostküste ansnimmt. In Grönland kommt auf zehn Kinder eine Schule. Vom 7. bis zum 14. Lebensjahr besteht allgemeine Schulpflicht, während des langen Winters finden zahlreiche Fort- bildungskurse statt, die auf einem beachtlichen wissenschaftlichen Niveau stehen. Fast jeder Grönländer verfügt zudem über einen Radioapparat, der ihn mit der ganzen Welt verbindet. Eine dänisch « Studienkommission hält sich bereit, nach Grönland zu fahren, um sich über neue Hilfsmaßnahmen schlüssig zu werden. Der grönländische BollSrat ist unzufrieden. Er verlangt für die grönländische Fischerei ausgedehnteren Schutz als bisher und eine Art Monopolstellung. Dänische Versuch«, Grönland dem Fremdenverkehr zu erschließen, find heftig zürückgewiesen worden. Di« Besuche fremder Handelsschiffe werden von Jahr zu Jahr zahlreicher. Diesem immer lebhafter werdenden Schiffsverkehr schiebt der Grönländer auch die hauptsächliche Schuld am Verschwinden der Seehunde zu. Schatten über Grönland . ES ist demgegenüber«in etwas magerer Trost, daß eS auf Grön land keine Kriminalität, keine Verbrechen gibt. Mit den üblichen Streitigkeiten wird ein. Friedens- richter leicht fertig. Grönland ist infolgedessen auch das einzige Land der Welt, das kein Gefängnis hat. Man stelle sich da- an europäischen Verhältnissen vor: 15.000 Menschen und kein Gefängnis. H. Borg. Prager Produktenbörse.(Offizieller Bericht vom 18. September.) An der Produktenbörse war das Geschäft bei kleinem Besuche sehr ruhig. Am Mahlgetreidemarkte macht« sich eine freundlicher« Stimmung geltend, doch kam dies infolge mangels an Geschäftstätigkeit in den Preisen nur bei Roggen zum Vorschein, der weniger angeboten war. Di« Weizennotierungen blieben unverändert. Roggen zog um 1 K an und notierte 151 bis 154. In Gerste wurden bei Eröffnung Versuche unternommen, den Preis herabzudrücken, doch konnte bei dem geringen Angebot dies nicht erzielt werden und die Notierung stellt« sich vielmehr um 1 X höher(AuSwahlgerste 1981 137—142, la Gerste 128 bis 134, Mittelgerste 122—125). Hafer konnte bei festerer Stimmung um 1 X sich bessern(böhmischer Hafer 1931 116—118. fehlerhafter 104—110). Di« übrigen Märkte hatten eine ruhige Tendenz und die Preise nott«rt«n fast überall unverändert. Nur in Futtermitteln trat bei Sojaschrot deutscher Provenienz ein« Verbilligung um 1 X rin(105—106). Ebenso gaben getrocknet« Rübenjchnitzel um 1 K Nach(41—42). Eier zogen weiter an und zwar notirren frisch« böhmische und mährische 44—46, frische slowakische 40—42. polnische frische 40—42, polnische frische zu 1440 Stück 24—25.50 Dollar. Kunst und Wissen Späterer Vorstellungs beginn. Um vielfachen Wünschen des Publikums-u entsprechen, har sich die Direktion entschlossen, versuchsweise den Beginn aller Vorstellungen von kürzerer AufsührungSdauer auf 8 Uhr abends anzusetzen. Diese versuchsweise Neuregelung bezieht sich sowohl auf das Neue Deutsche Theater wie auf di« Kleine Bühne. Um Mißverständnissen vorzubeugen, werden die Theaterbesucher gebeten, die in den täglichen Veröffentlichungen jeweils angegebenen Anfangszeiten freundlichst zu beachten. Volkswirtschaft und Sozialpolitik Vereinsnadiriditen und sie wurden auch verhältnismäßig Oefter hatten sie eine beamtenartige ihnen waren allerlei Privilegien zu such unter Das Jahr erste Druk- zum ersten 1563. Ueber mit dem Viscount in den besttmmter Ereignis im Jahre 1462 die AIS Gutenberg die erste Buchdruckerei errichtet hatte, verbreitete sich die Nachricht davon auch bald in das Ausland, und als dann die ersten in dieser Druckerei hergestellten Bücher ausländischen Gelehrten, Staatsmännern usw. zu Gesicht kamen, waren auch ftemde Stadtverwaltungen sorglich darauf be- dacht, sich eine Buchdruckerei einzurichten und dazu deutsche Buchdrucker heranzuziehen. Ein deutscher Buchdrucker war in den ersten Jahrzehnten nach Erfindung der Buchdruckerknnst für das Ausland eine sehr wichtige und auch viel umworbene Persönlichkeit. Wenn eS galt, einen solchen Schwarz- künstler zu gewinnen, so wurden sogar Staatsaktionen unternommen. Di« ersten deutschen Buchdrucker, die in das Ausland gingen, mußten naturgemäß auch erst di« Buchdruck«r«jen einrichten und sich Personal heranbilden. Es mußten also tüchtige Fachleute sein hoch bezahlt. Stellung, und ^sichert. Ohne ein_ wären aber wohl die deutschen Buchdrucker, Gutenberg angelernt hatte, nicht so rasch in alle Welt zerstreut worden. Dieses Ereignis war der Ueberfall Adolf von Nassaus auf die Stadt Mainz im Oktober des genannten Jahres. Bei diesem Ueberfall wurde auch die Buchdruckerei zerstört, die Gutenberg eingerichtet hatte. So waren di« Buchdrucker in Mainz zunächst rrwerbiloi geworden und entfernten sich nun aus Mainz . Hauptsächlich diese Buchdrucker und deren Angelernte waren eS, di« in den nächsten Jahren in Köln a. Rh., Augsburg , Nürnberg , Speyer , Merseburg , Eßlingen und anderen Städten als Buchdrucker hervortraten. Bereits drei Jahre nach dem Ueberfall auf Mainz lassen sich zwei deutsche Buchdrucker in einem Kloster bei Rom nachweisen. Sie hießen Konrad Sweynheim und Arnold Pannatz. Bald lassen sich deutsche Buchdrucker auch in Venedig Nachweisen. Diese Stadt blieb dann auch für lange Zeit die weitaus wichtigste Stadt Italiens für die Buchdruckerkunst. Bon den ersten deutschen Buchdruckern in Venedig ragen besonders zwei Namen hervor, Christof Waldarfrr und Erhärt Ras- dolt. Waldarfrr war aus Regensburg angeworben worden, RaSdolt aus Augsburg . Ein Deutscher war es auch, der bereit- im Jahre 1470 in Paris die erste Buchdruckerei einrichtete. Die im Jahr« 1470 im Kloster Beromünster im Kanton Luzern errich. Nie Anfänge der 2Muf>6rutfertttnft. Deutsche gründeten Druckereien t« oder Welt. Einmaliges Gastspiel Harry Liedtke und Ensemble. Mittwoch, den 23. d. M., findet im Neuen Deutschen Theater bei aufgehobenem Abonnement eine einmalige Gastspielaufführung der Komödie „Ein idealer Gatte" von OScar Wilde , berühmten Filmstar Harry Liedtke al- Goring und Berliner SchauspieUräften übrigen Rollen statt. Diese Vorstellung ist das erste persönlich« Auftr«ten Harry Liedtke - an einer Sprechbnhn« in Prag . Regie: Prof. Eugen Robert , Berlin . Der Kartenvorverkauf hat bereit- begonnen. Dir Ausstellung des„Verbandes deutscher Graphiker" im Kunstverein für Böhmen (PStrossova 12) schließt schon Donnerstag, den 24. d. M. Heute um halb 4 Uhr Führung. Samstag, den 26. d. M., eröffnet der Kunstverein«ine Ausstellung der Ent- würs«, welche der französisch« Maler Louis Bouquet für die Repräsentation-räum« der Pariser Kolonial-Ausstellung geschaffen hat. Wochenspielplan des Reue» Deutsche « Theaters. Samstag, 7.30 Uhr:„Der letzt« Walzer" (232—4).— Sonntag, 7 Uhr:„Im weißen Rößl "(233—1).— Montag, 7 Uhr:„Der Graue"(234—2). Wochrnspielpla» der Kleine« Bühne. Samstag, 7.30 Uhr:„Nina".— Sonntag, 7.30 Uhr:„Intimitäten".— Montag, 7.30 Uhr:„N i n a". tete, ist vielleicht auch von einem Deutschen . Nachdem Rom und Venedig deutsche Buchdrucker genommen hatten, gaben sich auch alle, anderen größeren Städte Italiens große Mühe, solche Kräfte heranzuziehen. So kamen Buchdrucker aus Deutschland nach Neapel , Mailand , Florenz , Padua , Bologna usw. Auch für Spanien wurden Buchdrucker aus Deutschland angeworben. Die erste, von Deutschen gegründete spanische Buchdruckerei entstand. im Jahre 1474 in Valencia , die zweit« 1475 in Sara gossa , die"dritte 1477 in Sevilla . Ebenso entstand die erste böhmische Druckerei durch Deutsche , wahrscheinlich um das Jahr 1475. Nach Ungarn wurde ein deutscher Buchdrucker mit Namen Andreas Heß geholt, der vorher bereits in einer italienischen Stadt tätig war. Im gleichen Jahr« wie in Ungarn , nämlich 1474, wurde die erste Buchdruckerei in England eingerichtet, ebenfalls von einem Deutschen . Brüssel, Antwerpen und Brügge erhielten die ersten Druckereien im Jahre 1476. Verhältnismäßig spät wurde dir Buchdruckerei in Wien eingeführt; die erste Druckerei entstand nämlich dort erst im Jahre 1482. Harlem in den Niederlanden erhielt die erste Druckerei im Jahr« 1483, Amsterdam im Jahre 1500. Zehn Jahre später hatte Dänemark die erste Druckerei in Kopenhagen eingerichtet, Mitwirkung von deutschen Buchdruckern. 1491 war da- Gründungsjahr für die kerei in Krakau , in Moskau entstand Male eine solche Einrichtung im Jahre das Meer kam die Buchdruckerei erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Doch waren es nicht die Bereinigten Staaten von Amerika , wo die erste Buchdruckerei entstand, sondern diese wurde im Jahre 1569 in der Stadt Mexiko eingerichtet. Die erste Buchdruckerei in den heutigen Bereinigten Staaten wurde im Jahr« 1639 eingerichtet. Kon stantinopel erhält die erst« Druckerei im Jahre 1727. Die deutschen Buchdrucker haben also, besonders bis zum Jahre 1500, zum Teil aber auch noch darüber hinaus, eine große Kulturarbeit getan. Allein vom Jahre 1465 bis zum Jahr« 1500 sind im Auslande, soweit es nachgewiesen werden könnt«, 84 Druckereien von Deutschen eingerichtet worden. Wahrscheinlich ist, daß deren Zahl noch größer war, weil sich dir Pioniertätigkrit der Deutschen nicht immer nachweisen läßt und auch, weil nicht die Gründung jeder Druckerei befondrrS vermerkt wurde. E. W. MMMMMMMAMMMMMMMMWWMMWWMMMIWWWMIWWMIWM Arbeiter-Turas- uns Sportverein Prag . Die Eröffnung des neuen Sportplatzes auf der Hetzinsel findet am Sonntag, den 20. September, nachmittags 3 Uhr, statt. Di« Fei«r wird eingeleitet durch einen Stafettenlauf vom„Lid. dum" bi», auf den Platz. Sodann erfolgen Ansprache» von Vertretern der DTJ., Arus und d«r tschechischen und deutschen sozialdemokratischen Partei. Anschließend turnerische und leichathletisch: Vorführungen, Spiele usw. der Turnvereine. Eintritt frei. Es wird ein« recht zahlreiche Beteiligung von feiten der Mitgliedschaft und ebenso von den Genossinnen und Centralbank der deutschen Sparkassen in der Üechesiowklscben Republik. Hauptanstalt: Prag II» Bredauergasse 14, Zweig niederlaseungen: Aussig , Brünn , Eger, JSgerndorf, Reichen berg , 6. Teschen , Trautenau , Troppati. Die Bank der deutschen Sperenitelten und Gemeinden. 1008 Genossen der Partei erwartet. Zugang zum Platz: Von der Hlavka-Brücke läng- der Schleuse durch daS Viadukt. Der Film Gut und Schlecht der Tonfilmwoche. Man kann und soll nicht mehr alle die Filme ausführlich wahrnehmen, die so«ine ereignisreiche Filmwoche zu bieten wagt: da kann man einen „B«t t e l st u d e n t" mit der N o v o t n a sehen, der nur darum einen'Scheinwert hat, weil jetzt viel« Hnnderttausende Millöckers anheimelnden Musikzauber kennen lernen, wenn auch in der Tonfilmverirrung. Dann sieht man unter dem Titel„Nie wieder Liebe" das alte, auf dem Theater mit Erfolg abgebrauchte Lustspiel„Dove r—C.o l a i s", die Geschichte jenes spleenigen Millionär-/ der just über sein«’ sexuale Enthaltsamkeit wetten muß und zu allem happy-end nach dem häpph-beginn auch „das geliebte Wesen" erobert. Mich würde einmal interessieren, wie«s so im Hirn der Filmgrwaltigen auSsieht, wenn sie zufällig bei irgendeiner Bank von ihren Artgenossen um lumpige Dutzende von Millionen bestohlen werden? Können dies« Herren wirklich nicht so weit denken, daß sie di« Lügenfratze dieser Welt als bezeichnend für unsere Zeit ansehen? Mit welchem Raffinement zeigt so ein Tonfilm— leider unterstützt von der ganz ausgezeichnet«inge- fühlten und rhythmisch bezaubernden Musik des Mischa Spoliansky — diese Gesellschaft von ungeistigen Filmtaumlern! Es ist eine Standardleistung der Harvey und sogar des L i e d t k e, der diesmal nur ganz selten zum Kotzen reizt, es ist ein Vergnügen, sich über B r«s s a r t als Diener vor Lochen zu biegen und doch revoltiert der Verstand sogleich nach dem Verlassen des Kinos gegen diese i Lügenhaftigkeit, die da meint, ihre Beschränktheit der Welt als Kultursiegel aufdrücken zu dürfen! Das muß auch bei den besten dieser Filme gesagt werden. Ein erstmaliges Beispiel vollkommenen Unverstandes am Tonfilm bezüglich der Musik— inhaltlich nicht dümmer, al- gewohnt— ist für Prag der M.G.M .-Tonfilm„Die Geschiedenen": um das Handlungsgerippe dieser Vilderfolge, die leider auch tönt, wiederzugeben, genügen paar Worte: Haustochter und Journalist beim WeckendhauS unter Laub, am See-Kubat der Eintritt verboten, nach Riesenkuß Riesenverlobung, verschmähter Liebhaber, der mit Auto Heimrast; Unglück, nebenbei«in verletztes Mädchen, wird vom Schuldigen sogleich am Krankenbett geehelicht; unterdessen floriert die glückhafte Schriftstellerehe, bis zn einem versuchten Ehebruch des Mannes, dann der Frau, man läßt sich scheiden, die Frau schmiert sich öffentlich auf Bällen, worauf der Mann zu Freunden geht, um das Mobi- lar zu zerschlagen, aber schließlich trifft man sich in Paris und happy endet. Dazu wurde ein« Kinomusik im lautersten Kientoppstil— bei der Hochzeit „treulich geführt" aus Lohengrin , sonst Pauken, wenn es innerlich graulen soll— geschaffen, die jetzt die alte Begleitmusik des stummen Film- vertreten soll. Dazu hat man also in Amerika getonfilmt: um Hunderttausende von Musikern brotlos zu machen, denn die mechanische Musik ist billiger und der Verdienst darum größer; die Leute reden jetzt im Tonfilm immer, während die Musik weiterspielt; man ist von der WirklichkeitSnähe zur Wirklichkeitsferne gelangt, etwa eine Kombination von bewegtem Panorama und Musikautomaten. Der Regisseur dieses Erstlingsirrtums heißt Leonard, sein Star ist die schöne Norma S h e a r e r. W. Lg. Unentgeltliche Beratun gs- stunden vor Arbeiterfürsorge finden reden Samstag von 5—7 Uhr im Verein deutscher Arbeiter. Smerkagaffe Nr. 87, statt.
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11 (19.9.1931) 219
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