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Samstag, 3. Oktober 1931.

Nr. 230.

Genossen! The manet un. Der Freispruch des Korporals geblich seither ein normaler" Bürger ſei ohne Einzelnen da iſt, ſo iſt es bei der Waſſe nach

die Verbreitung unserer Zeitung agitieren. Setzt euch überall für unsere Parteipresse ein. In das Heim des Arbeiters gehört die Arbeiterpresse. Darum,

Horat.

Korporal Horak bleibe ein Patriot der an besondere Periode der Aufgeschlossenheit beim Mordinstinkte.( Als ob nicht die meisten Mörder großen Katastrophen, wie es der Weltkrieg war. und nicht nur die siebenfachen, sondern schon die Heute ist man müde und damals haben wir die einfachen", wenn sie nicht erwischt oder wenn günstige Gelegenheit nicht ausgenützt. sie freigesprochen werden, nachher keine weiteren Oberfektionsrat Matula sprach ebenfalls wenige Mitbürger geben, die dem Horat allein 10- Minuten- Referate, in denen zu den Lehrplänen nachts begegnen möchten!) und Methoden der Volkshochschulen Stellung ge­nommen wurde. Ein eingehende Debatte klärte Mißverständnisse auf und brachte viele gute Vor­schläge und Anregungen.

Genoffen u.Genoffinnen agitiert denen über den fiebfachen Mörder Horat Mordinstinkte" zeigten! Es wird immerhin am Vormittag. Am Nachmittag gab es einige

Von den tschechischen Blättern widmet nur das Pravo du" dem Urteil der Prager einen längeren Artikel, der den Standpunkt der Menschlichkeit gegenüber den militaristischen und nationalistischen Phrasen vertritt, mit denen der Freispruch des Ungeheuers von Velky Vitez ge­rechtfertigt wird. Das Blatt unserer tschechischen Genossen betont eingangs, daß es eine Ehren­Sühne zu verschaffen:

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In verschiedenen Zuschriften, die sich zum Teil auch sehr bitter über die Geschworenen justiz überhaupt äußern und Remedur verlan des Zensors aufmerksam gemacht, der, wie schon einmal ruhig die Ungefeßlichkeit passieren ließ, daß die Narodni Politta" vor dem Urteil die vollzählige Geschworenen li ste publizierte. Vielleicht sieht das Justiz­ministerium da nach dem Rechten!

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Eine ganze Reihe von Staaten ist infolge­dessen zu Maßnahmen übergegangen, die den Zweck haben, ihre Währungen zu verteidigen. Diese Maßnahmen bestehen in einer Erhö- sache des Staates war, dem Verbrechen gen, werden wir auch auf das Versäumnis hung des Zinssages der Noten banken. Dadurch wird der Kapitalflucht und dem Abfiusse der Noten ins Ausland ein Riegel vorgeschoben: je höher der Kapitalszins. im Inland, desto weniger Ursache besteht für das Geldkapital, Anlage im Ausland zu suchen. Aber die Erhöhung des Zinssatzes ist ein zwei­schneidiges Schwert. Je teuerer Geld ist, desto weniger Neigung wird der industrielle Unter­nehmer haben, zu produzieren, hoher Zins­fuß verteuert die Produktion und schwächt die Konkurrenskraft. Der hohe Zinsfuß ist also wohl ein Mittel zur Verteidigung der Wäh­rung aber ein Hindernis für den industriellen Aufschwung, der Ausweg aus der Krise wird abermals verrammelt. Auch die Tschechoslowa­tische Nationalbank war gezivungen, zur Siche­rung unserer Währung die tschechoslowa Tische Krone hat sich in den letzten Tagen als genug widerstandsfähig erwiesen- amt 23. September den Zinssatz von 5 auf 612 Pro­zent zu erhöhen und die hiesigen Banken einer schärferen Devisenkontrolle zu unterwerfen. Gleich der Wirtschaft der meisten übrigen Län­der ist auch unsere Volkswirtschaft in den Zir­fel hineingeraten, aus dem der Ausweg schwer zu finden sein wird.

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Je länger die Krise andauert, desto mehr erkennen wir die Unmöglichkeit mit den kapi­ talistischen Methoden der Konkurrenz, dieses einst verherrlichten Ausleseprinzips, der gegen wärtigen Weltkrije ein Ende zu setzen. Nur die

Der

III. gesamtstaatlicher Kongreß der Volkshochschulen in Brünn .

Am Dienstag wurde die Tagung fortgesetzt. Es sprachen über Naturwissenschaft Dr. Filip, Geographie Prof. Hans Mayer , Kunst Dr. Chaloupta und Prof. Oppenheimer. Der Kongreß nahm die folgende Resolution ein­itimig an:

Es standen da nicht nur die Schatten der sieben grausam ermordeten und beraubten Bür­ger, es wehklagte da nicht nur eine alte Mutter, beraubt ihrer Söhne, die ihre Freunde waren im Die versammelten Leiter und Lehrer der Herbst ihres Lebens: es tlagte an auch die tschechoslowakischen Volkshochschulen wenden sich Ehre des Staates und die Ehre der an die Nationalversammlung und Regierung mit Armee, die Ehre des Militärs, das die Als charakteristisch mag noch erwähnt wer der Bitte, troß der schwierigen finanziellen Ver­Freiheit des Landes und seiner Leute verteidigte." den, daß die deutsche liberale Preffe hältnisse des Staates das Budget für Volksbil­Das Bravo lidu" mißt ein großes Maß wieder den Mut verloren hat und das Br. dungswesen im allgemeinen und für das Volks von Schuld dem Offizier bei, der sich den Dro- Tagblatt" voran, bisher kein Wort für die hochschulwesen im besonderen zu erhöhen. Gerade hungen des Legionärs fügte, statt mit dem Humanität und gegen die Legalisierung des in den Zeiten der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit erscheint die Aufgabe zur Erziehung ganzen Aufgebot seiner Persönlichkeit die Pogroms gewagt hat! zur Demokratie durch die Volksbildung im all­Disziplin und seine Kommandogewalt gegen den gemeinen und der Volkshochschule im besonderen räuberischen Meuterer zu verteidigen. doppelt wichtig. Besonders das Arbeitslosenpro­Wenschlichkeit sei in dem Prozeß nicht zu ihrem blem aber läßt eine neue Aufgabe der Volks Recht verholen worden. Und so schrecklich die Erinnerung an die Untat sei, so müsse bedacht hochschule, den Arbeitslosenunterricht und die Diese gemeinsame Tagung, veranstaltet vom Arbeitslosenumschulung als dringend notwendig werden, daß es noch um mehr gegangen sei: Masaryk Volksbildungsinstitut, der Komensky­Hier ging es aber um die Ehre der Repu: Volkshochschule und der Deutschen Volkshoch erscheinen. Die Organisation des tschechoslowa­fischen Volksbildungswesens ist für die Welt vor­blit, um die Ehre der Armec, um die Reinheit schule in Brünn , fand am Montag und Dienstag bilblich aber ihre Erhaltung und Ausgestal­unseres Verteidigungstampfes. Die Prage: Ge- in den neueröffneten Räumen der Deutschen schworenen haben zugelassen, daß auf dieser Ehre Volkshochschule statt. Am Sonntag abends fand tung ohne Erhöhung des Budgets nicht möglich. ein Fled sizen blieb. Und das beschwört, wenn ein Festabend statt. Am Montag bormittags er­wir die Gefahr in Anschlag bringen, in der die stattete nach den Begrüßungsansprachen Prof. Ein Nachspiel zum Mostauer Prozeß. persönliche bürgerliche Unantastbarkeit in Kriegs- Blaha ein Referat über die Aufgaben der Bekanntlich hat im Mostauer Prozeß die zeiten sich befindet, die Gefahr herauf, daß jeder Volkshochschule ". Seine von hohem Idealismus Behauptung der Anklagebehörde, daß Genosse Soldat unser Richter und Henter werden fönnte." erfüllten Ausführungen waren eine gute Einlei- Abramowitsch im Sommer 1928 in Moskau Im Gegensatz zu diesem mutigen Bekenntnis tung der Tagung. Kultur", führt der Redner gewesen sei, eine wesentliche Rolle gespielt. Nach­zur Wenschlifeit versucht das Blatt des Außen aus, kann nicht divekt vermittelt werden. Jeder bem bereits durch die photographum erwiesene ministers, das Cesté slovo", höchst sonder muß sich sie selbst nehmen. Man kann sie keinem Teilnahme Abramowitsch am Brüsseler Kongres barer- und unflugerweise eine Rechtfer- vermitteln, der nicht vorher darauf vorbereitet die Angaben der Staatsanwaltschaft, der Zeugen tigung des Freispruches. Man müsse worden ist. Wir sollen die Hörer mit ihrer gan- und Angeklagten des Mostauer Prozesses wider­von dem persönlichen Leid der Mutter absehen zen Gesinnung erfassen. Unsere Bemühungen und liner Landgericht I in einem Urteil den kommu und den Fall mit den Augen von 1919 sehen. Forschungen gipfeln in der Frage: Rennen wir legt worden waren, hat nunmehr auch das Ber­

planmäßige Organisation des Güteraustau Das Blatt vergißt nur, daß man es seinerzeit unser Bolt genau? Das Masaryk - Institut soll nistischen Schwindel gebrandmarkt. Abramo

Arbeitsmittel, des Stapitals in der Geldform und des Goldes als Deckung der Währungen fann ein immer tieferes Hinabgleiten in den Sumpf der Depression, eine immer größere Ausbreitung von Arbeitslosigkeit, von lot und Elend verhindern.

versäumt hat,

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Mörder zur Flucht verholfen hat. nicht alle Details rekonstruieren und es sei halt überhaupt Krieg gewesen.

eine populäre

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die Zukunft denkend. Wir erstreben einen Glücks- wegen ihrer Berleumdung im Zusammenhang zustand und die Zufriedenheit der Massen. Die mit der angeblichen Moskauer Reise geklagt. Wenn sich aber das České slovo" allen heutigen Unterhaltungsformen werden scharf ab- der ersten Instanz war der verantwortliche gesprochen worden, das Blaft habe nur seine Ernstes diese Beweisführung zu eigen machen gelehnt. Auch die ethische Erziehung unserer Hörer Redakteur des Blattes mit der Begründung frei­will, dann muß es auch ein für allemal darauf sollen wir leiten." Das Korreferat erstattete Prof. Dr. Hugo subjektive Ueberzeugung" ausgesprochen. Das verzichten, die altösterreichische Soldateska und Precinte planmäßige Organisation der die habsburgische Striegsjustiz anzuflagen. Dann is. Er betont sofort einleitend seinen mar- Landgericht als Berufungsinstan; hob nun dieses Weltwirtschaft kann aber auch die Hoffnungs - find alle Senter entschuldbar und alle gehenften iftischen Standpunkt. Im Gegensatz zu Blaha Urteil in vollem Umfang auf und verurteilte scheinen die Ausführungen Iltis' pessimistisch. den angeklagten Redakteur zu 100 Mark Geld­losigkeit beseitigen, die einen großen Teil Ser Legionäre nur Opfer des Krieges im allgemeinen! Ift Volksbildung überhaupt zu erreichen? Der strafe, zur Tragung der Gerichtskosten und zu Das Blatt unterläßt es aber gefliffentlich, Vererbungsforscher behauptet, daß weder der Ein- den Kosten der Veröffentlichung des erkennenden Mittelschichten, des Kleinbürgertums, und der die zwei entscheidenden Momente zu berühren: Intellektuellen erfaßt hat und die sie politi- bie Tatsache des Raubes an den Ermor- zelne noch die Masse erziehbar ist. Dann Wien - Teils des Urteils in der Welt am Abend" und schen Abenteuerern und Quacksalbern in die deten und das wahrscheinlich einzige Motiv er ein Gott ist, aber woher nehmen wir gewöhn- festgestellt, daß durch Zeugenvernehmung und Motivschenformung: Prometheus kann das wagen, weil im Vorwärts". In der Urteilsbegründung wird Hände treibt. Dem Chaos in der Weltwirt- räuberischer Gewinnsucht bei dem lichen Sterblichen das Recht, nach unserem Bilde Gegenüberstellung von Tatsachen erwiefen fei, schaft entspricht die Verwirrung der Geister, Mörder sowie den Umstand, daß es sich um ander Menschen formen zu wollen? Das Volk das Abramowitsch seit 1920 nicht in Rußland ge­der Glaube an die Gewalt als des einzigen Bürger des eigenen Landes handelte, wird durch uns wenig geändert werden. Stirche, wesen ist und vor allem zu der von den Ange­Retters des Kapitalismus vor dem Ansturmt nicht vielleicht um Feinde". Schule, Presse, Theater, Kino und Radio find flagten in Moskauer Prozeß angegebenen Zeit des Proletariats, der in der Bourgeoisie die fechs gewaltigen Faktoren, welche mächtiger( Juli bis Anfang August 1928) nicht in Moskau immer mehr an Ausbreitung gewinnt und das sind, als wir was also die großen Aufgaben an- fein und folglich auch alle die Handlungen nicht politische Abenteuerertum, das außerhalb der belangt, müssen wir sehr bescheiden sein. Dafür begehen konnte, die ihm das kommunistische Reihen der klassenbewußten Arbeiterschaft in dürfen wir uns aber fleinere feßen. Eine Um- Blatt zur Last gelegt hatte. frage unter den Hörern hat sehr zustimmende Damit ist gerichtsordnungsgemäß erwiesen, einem Teil des Proletariats Boden gefaßt hat. Antworten eingebracht. Wir müssen die Massen daß die Aussagen der Moskauer Angeklagten in Nur der Sozialismus ist die Kraft, der das zur Demokratie erziehen und zur Achtung ande- diesem Punkt erlogen waren. Die Verleum­Tor des Kapitalismus aus den Angeln heben rer Meinungen. Die Volkshochschuleinrichtungen dungskampagne des Mosiauer Prozesses gegen und neues Leben in eine zusammenbrechende müssen unpolitisch sein, die Lehrer brauchen und die internationale Sozialdemokratie bricht Stück Welt einströmen lassen kann. können es nicht. So wie in der Pubertät eine um Stück zusammen.

Der Traumlenker

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Roman von Hermynia zur Mühlen .

Ja, was zum Kuduck wünscht du dir denn am allermeisten?" hatte Peter damals ungedul dig ausgerufen, und Albert Baer hatte lächelnd erividert:

,, Ein Heilmittel gegen den Krebs zu ent­

decken."

Die Tschechen haben ihren Kampf gegen Desterreich zum guten Teil mit moralischen Argumenten geführt. Vor allem Masaryk hat immer wieder betont, daß Desterreich zerstört werden müsse, weil es ein unmoralischer Staat" jei. Dr. Beneš hat diese Gedankengänge über­nommen. Kommt es seinem Blatte nicht in den Sinn, daß es Masaryk und Beneš desavouieren heißt, wenn man sich auf den Standpunkt stellt, im Kriege sei jedes Verbrechen erlaubt und der

Mensch und einer Dame. Uebrigens gibt mem Mensch noch immer keine Ruh. Da schaut, was es mir wieder geschrieben hat." Und er warf einen eng beschriebenen, vier Seiten langen Brief vor Peter auf den Tisch. Peter las das Schreiben, ein flägliches, fast rührendes Betteln:

Ich will gar kein Geld von dir, will nur dich. Ich habe genug erspart, um leben zu fön­nen, kann auch arbeiten, aber verlaß mich nicht. Ich habe dich lieb."

Brust hob und senkte sich, ihre Augen hafteten| hast nur eine Begierde: Geld, Geld, Geld! Tanze, starr auf Felix Halperts massiger Gestalt. Kleine Puppe, ertanze dir das Geld."

Das ist doch der Mann, von dent ich ge­träumt habe!" Ihre Stimme zitterte, ihre blaf­sen Wangen färbten sich rot. Der Mensch, der mir int Traum alles gegeben hat, was ich haben möchte."

" Ja."

Peter Brenn lächelte böse. Peter, du bist ein Engel."

Er hörte Felix Halperts rohe Stimme. Ja, Gott sei Dank, die Ernte in Rußland war schlecht auch in vielen andern europäischen Staaten. Das bedeutet für mich einen unge­heuren Profit..

Hörst du, was er fagt, fleine Puppe?" ,,,, dachte Peter Brenn." Er dankt Gott , seinem Gott, dem Gott der Schieber, für die schlechte Ernte. Blasse Mütter und ausgehungerte fleine Das Diner war ein Erfolg. Felix, Salpert Stinder weinen, weil das Brot teurer wird, aber Peter runzelte die Stirn, als der Freund Peter Brenn, der Mensch, fühlte einen bit sah nur Lianes Schönheit, und Liane fah nicht dieser fette Hampelmann wird einen ungeheuren auf ihn zutrat. Er wollte in dieser Stunde kei­nen toirtlichen Menschen sehen. Das verwirrte teren Geschmack im Mund, aber Peter Brenn, Felix Halperis Bulgarität, sondern nur sein Profit einsteden. Er wuchert mit den heiligen ihn. Irgendwie war ihm zumute, als drängen der Traumlenker, der Mann, der die Mario- Geld. Wie ein Glorienschein umglänzten die Früchten der Erde, wuchert mit dem Brot. Tanze, dreizig Millionen den Stiernacken und das ge- fleine Puppe, ertanze dir den Profit am Brot. die hellen, frohen Augen bis in sein Gehirn netten tanzen ließ, lachte und meinte: Wie diese Heinen Weiber lügen fönnen." meine rote Gesicht, die sie völlig verhüllten. um das die Armen weinen." und könnten seine Gedanken erraten. Er war Peter Brenn, der Mensch, lebte noch immer. furz angebunden, fast unfreundlich. ,, Nein," Felix Halperts Stimme Hlang ge- Sätte der schönste, der flügste, der bedeutendste fräntt. Die lügt nicht einmal. Die hat mich Mann der Welt Liane gegenüber gefeffen, fie Ein wahnsinniger Ekel erfaßte ihn. Am liebsten hätte ihn nicht mit hingebungsvolleren Blicken hätte er die schöne vornehme Frau gepackt und wirklich lieb. Das ist ja mein Bech." Peter Brenn, der Mensch, sab seinen Gast betrachten können. Durch die banalen Worte, fie in Felix Halperts Arme geworfen: da, nimm an und dachte: Du Vieh, du Millionärsfleisch- die Felix Halpert sprach, tönte der Klang des fie, reiß ihr die Kleider vom Leib, zeig der ganzen flumpen, bu müßtest vor Dankbarkeit auf die Goldes, und Liane fand sie geistreich. Sie war Welt, wie sich das Geld und die Habgier paaren. Er blickte sich im Speisesaal um: überall Stnie fallen, wenn dich jemand liebt. Du müßtest wie verzaubert; noch nie hatte Peter fie fo leb in Ehrfurcht vergehen vor diesem Wunder. Es baft, so entzückend gesehen. Ihre Schönheit Marionetten, tanzende, fuchtelnde Puppen, auf ist gut, daß du mir den Brief gezeigt haft, nun leuchtete in dem häßlichen, prunkvollen Speise- Geld und Zurus erpicht. Leere Gesichter, leere spüre ich auch keine Spur von Mitleid mehr, simmer. Die Gäste an den Nebentischen starrten Seelen. Grauen kam ihn an. Die Worte feiner zu den dreien hinüber, gebannt von Lianes Gäste taten ihm weh. Schönheit. Felix Halperts Liebenswürdigkeit wurde

Schlechter Laune, wie?" fragte Dr. Baer lachend. Schade, daß ich dich nicht ein wenig aufheitern fann, aber ich bin von einem Wiener Kollegen zum Essen geladen."

" Auch ich erwarte Gäſte," erwiderte Peter. Ach so. Warum sagst du das nicht gleich? Ich geh schon. Auf Wiedersehn." ,, Auf Wiedersehen."

Beter blidte etwas ungeduldig nach der Drehtür. Ta famt schon seine eine Marionette. du, Bich." Die Tür drehte sich ganz langsam, im Glasrah- Laut sagte der Puppenspieler Peter Brenn: ,, Was ich dir heute vorsebe, Felig, ist men stand, wie ein Ausstellungsobjekt, Felix Salperts wuchtige Gestalt. Sein rotes gemeines Slaffe. Da reicht deine, wie heißt sie mur, also Gesicht glänzte, aber er trug einen tadellosen Mierzel, nicht heran." Smoking und im steifen Semd staken drei win­dervolle matt leuchtende Perlen.

,, Also was ist's?" begrüßte er Peter. ,, Wirit bu dir heute abend deine Provision verdienen?"

Fräulein Delmor wird mit uns speisen," erwiderte Beter falt. Ob ich die Provision ver­biene, hängt einzig und allein von dir ab." Felix Halpert lachte.

" Ich soll mich fein benehnten, wie? Keine Borge, ich kenne den Unterschied zwischen einem

Felix Halpert hörte ihn nicht. Seine Augen hingen an der Drehtür. Liane trat in die Halle.

Peter Brenn ging ihr entgegen. " Ich habe noch einen Freund eingeladen, Liane. Einen der reichen Männer Deutschlands . Er ist ein wenig ungeschlacht, aber ein guter Kern in rauher Schale. Außerdem hat er dreißig Millionen."

Liane achtete nicht auf seine Worte. Ihre

Peter versuchte zu effen, aber die Speisen immer betonter. Seine fleischige Sand schob sich ichmeckten bitter, und auch der Sekt hatte einen vor, legte sich auf Lianes schmale Finger. Sie üblen. Nachgeschmad. Immer wieder stieg ihm duldete es lächelnd. Ihre Augen hingen an den gröhlendes, sinnloses Lachen in der Kehle hoch. blag leuchtenden Perlen in seiner Weste. Die Wie gut seine Puppen tanzten! Reines ihrer Gebärde, mit der sie sich Felig Halpert zuneigte, Worte, feine ihrer Gebärden gehörte ihnen, alle war eine Singabe, und Peter Brenn fühlte; sie stammten sie von ihm, entsprangen seinent gibt sich nicht dem Manne hin, sondern den Berlen. Willen. Felix Halpert, halb berauscht vom Sekt und ,, Hübsche kleine Puppe" dachte er höhnisch. Reizendes kleines, mit Sägemehl gefülltes Lianes Schönheit, begann deutlich zu werden. Ich bin eine anständige Frau, Herr Hal­Geschöpf. Wie anmutig hebst du das Sektglas an die roten Lippen! Wie ntelodisch ist dein Lachen. pert. Du hast kein Herz, kleine Puppe, keine Seele,

( Fortsehung folgt.)