Nr. 256.

Mittwoch, 4. November 1931.

Bankbote überfallen. Ein Bote der Sege- gepreßt 41-43, ungepreßt 40-42, Weizengrieß[ 200-205, Reis Burma II 170-180, Moulmain berger Vereins bant( Solstein) wurde von 263-268, Weizenmehl OHH 245-250, 0 225-230, 245-280, Bruchreis 150-160, Kanadisches Wehl drei jungen Leuten durch Schüsse lebensge Roggenmehl Nr. 0/1 Nr. 1 195-200, Nr. 4 157-162, Nr. 8 102-103, 300-305, Weizenkleie 74-76, Roggentleie 76-78, 225-229, 65% 215-219, Amerikanisches Fett 960-975. Eier: Frische fährlich verlegt. Die Räuber, die ent- Nr. II 128-133, Nr. IV 102-103, Graupen böhm. und mähr. 44-46, flowat. 40-43, polnische kommen sind, haben nur Briefpost und kein Bar- Nr. 10-6 195-240, Bruchgraupen 195-200, Sirje 38-42. frische poln.( 1440 Stüd) in Doll. 21-24. geld erbeutet.

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Atlantiküberquerung im Faltboot.

Das mutige Unternehmen des Kapitans Engler. Die Tobesfahrt feines Vorgängers Romer.

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Gerichtssaal

Fragwürdige Zeugen.

Ein bemerkenswerter Freispruch.

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Prag  , 3. November. Die Erforschung der so­genannten„ objektiven Wahrheit", die nach Volkswirtschaft und Sozialpolitik dem Willen des Gesetzes das Ziel des Strafverfah­rens ist, stellt den Richter, der seinen Beruf gewissen­haft erfüllen will, vor eine schwere Aufgabe. Die Ueberstundenarbeit im@ eptember1931. Beweismittel, die zur Verfügung stehen, in erster Nach den vorläufigen Daten des Stati- Vor kurzem startete in Bissabon der Sa pag-| verminderte. In ständigem Rampf mit Wind und Reihe der Beweis durch Zeugen, erweisen sich oft stischen Staatsamtes wurden im September 1931 tapitän Fris Engler zu einer Ozeanüber- Wellen und Sturm erreichte Romer am 28. April als recht problematisch und zu welchen fürchterlichen 198 Bewilligungen erteilt, u. zw. 198 Betrieben querung in einem Faltboot von 6.50 Meter den Hafen von Arecife auf den Kanarischen Inseln. Konsequenzen auch scheinbar einwandfreie Indizien­für 33.883 Arbeitnehmer, von welchen 10.059 Länge und 98 Zentimeter Breite. Engler beabsich- Die Landung wurde dadurch erschwert, daß sich eine beweise führen können, ist ja allgemein bekannt. an der bewilligten Ueberstundenarbeit teil- tigt zunächst, die Kanarischen Inseln zu erreichen; außergewöhnlich starke Meeresströmung noch im Das Gejes überläßt es also dem Richter, den Wert nahmen. Durch die Bewilligungen wurden 782 er hat bis dahin eine Strede von fast 600 Seemeilen Hafen bemerkbar machte. Nur mit Hilfe der Bewoh- und die Glaubwürdigkeit einer jeden Aussage nach Wochen in einer Gesamtdauer von 510.775 Ar- zurüdzulegen. Dann wird er nach kurzem Aufent- ner konnte er das längst ersehnte Land erreichen. sorgfältiger Erwägung selbst einzuschätzen und zu beitsstunden, d. i. 63.847 Arbeitstagen ge- halt zur großen Ueberquerung des Atlantik starten Romer erklärte, daß er nur der Elastizität und beverten. Im Sinne dieser gesetzlichen Bestimmung wonnen. Von der Gesamtzahl der im Sep- und wie int Jahre 1928 fein Vorgänger, der Kapi  - der Stabilität des Gummibootes sein Leben verdante. gelangte der Senat des OGR. Trost zu einem tember bewilligten Stunden wurden im selben tän Romer, wahrscheinlich in St. Thomas( zur Ein Holzboot wäre bei der gleichen Beanspruchung beachtenswerten Freispruch, obwohl tut Be­Monate 229.201 verwendet, 552 nicht verwen- Gruppe der Kleinen Antillen   gehörende Insel) an zerschlagen worden. Für die Fahrt von St. Bingent la ftungszeugen zu Worte famen und die det; der Rest von 281.022 entfällt auf die fol- land gehen. Von hier will er versuchen, an den nach den Kanarischen Inseln hatte er elf Tage be. Situation des Angeklagten überaus schwierig schien. genden Monate. Küsten der Inselwelt entlang zwischen dem Golf nötigt. Das war um die Hälfte mehr, als er für Angeklagt ist ein Gastwirt, der in einem be­Von der Gesamtzahl der erteilten Bewilli- von Merito und dem Karibischen Meer, nach Flo- diese Reise angefekt hatte. Hier padte ihn das Fie- fannten Ausflugsort an der Sajat a sein Gewerbe gungen entfallen auf die Textilindustrie 37 Pro- rida zu kommen und dann in nördlicher Richtung ber und hielt ihn über einen Monat fest. betreibt, der Anstiftung zur Brandlegung. zent, von den übrigen Klassen erreicht die meisten das Ziel seiner Reise, New York  , erreichen. Erst am 10. Juni begann die große Reise, die Er hatte vor einigen Jahren eine Art L'auben­Bewilligungen die Bekleidungsindustrie mit 12 Kapitän Engler hat genau so wie Romer seine ihn nach St. Thomas führen sollte. Das Boot war tolonie verbunden mit Badekabinen am Strand Prozent, die Erzeugung von Maschinen( 9 Pro- Fahrt auf das sorgfältigste vorbereitet. Er weiß, ständig den Angriffen des Seewassers ausgesetzt. des Flusses gebaut und an Wochenendgäste und Ans­zent), die Metallverarbeitung und das Bau- welche Meeresströmungen und welchen Wind er vor-" Meine Haut", schrieb Romer in sein Tagebuch, flügler vermietet. Die Häuschen samt dem beschei­gewerbe( je 8 Prozent). qussichtlich auf seinem Kurs antreffen wird. Die Austüstung des Bootes ist bis aufs kleinste durch hängt achtern in Feßen herunter. Ich habe auf der denen Inventar waren auf 15.000 K gegen Feuer Prager Produktenbörse.( Offizieller Bedecht. Besondere Sorgfalt wurde auf die Zusam- itfläche tiefe Löcher, und in dieser Bökellate bersichert worden. Ein Konturrent, der ihm das richt vom 3. November.) Im Einklange mit mensehung und Beschaffenheit der mitzunehmenden schmerzt das wunde Fleisch so grimmig, daß ich bei Geschäft nicht gönnte, begann wegen angeblicher der Situation im Auslande hielt an der heutigen Lebensmittel gelegt. Engler lebte feit Monaten vor ten höre. Die vielen Regengüsse sind mir eine große allen Instanzen, mußte die gesamten Prozeßlosien der geringsten Bewegung die Engel im Himmel flö- Besistörung zu prozessieren, verlor aber in Produktenbörse die feste Tendenz in Mahigetreide Antritt der Reise ausschließlich vom gleichen Pro- Erleichterung. Da dann meist ruhige See ist, stelle tragen und noch eine Entschädigung an den hente auch heute an. Heimischer Weizen stieg unt 1 Kviant, den er auch auf die große Fahrt mitgenom- ich mich vor meinen Mast und lasse mir von dem Angeklagten bezahlen. Diese Prozesse zogen sich seit und Roggen besserte sich um 34 K. Auch in men hat, um festzustellen, ob diese Ernährung sei­Gerste machte sich eine Neigung zur Besserung nem Körper zuträglich sei. Die ihm zur Verfügung Süßwasser das ekelhafte Sals aus meinen Wunden 1928 bis ins beurige Jahr hin, wo es sur end­geltend, doch konnten die höheren Forderungen nicht stehende Nahrungsmittelmenge ist auf 110 Tage be waschen." Er berliert sein Taschenmesser, der Tro- gültigen Entscheidung fam. durchdringen und das Geschäft vollzog sich bei rechnet. Engler hofft jedoch, die Reise in 90 Tagen viant verursacht ihm Etel. Meine Zähne werden der Gendarmerie mit der Behauptung, der Ange­penhelm geht über Bord, der mitgenommene Pro- Und furz nachher meldeten sich zwei Leute bet unveränderten Preisen. Hafer wies bei bedeuten beenden zu können locker", schreibt er, und machmal habe ich nach die- lagte habe ihnen im Herbst des Jahres 1928 ten dem Angebot dagegen eine flauere Grundstimmung Daß es mit einem Faltboot von den oben ge- sem Konservenfraß ein so startes Verlangen nach Vorschlag gemacht, gegen gute Entlohnung die auf. Im Verlaufe besserte sich jedoch auf diefem schilderten Ausmaßen möglich ist, den Atlantik 3 anderer Nahrung, daß ich lieber gar nichts esse, als Säuschen anzuzünden, um die Versicherungssumme Gebiete die Stimmung insoweit, daß sich die überqueren, ist durch die Leistung des Kapitäns dieses verdammte Büchsenfleischy." zu erhalten. Beide sind von dem erwähnten Kontur­Freitagspreise behaupten konnten. Die Preis Romer bewiesen worden. Romer der allerdings, Steigerungen in Mahlgetreide hatten naturgemäß nachdem die Hauptarbeit geleistet war, tödlich ver­Am 30. Juli, nachdem er eine Gesamtfahrzeit renten materiell ziemlich abhängig. Warum sie erst auch am Mehlmartte eine Rüdwirtung, wo Wei- unglüdte- war am 28. März 1928 in Lissabon   mit von 72 Tagen und eine Strede von 9852 Seemeilen beute, nach zwei Jahren, sich zu der Anzeige, en:- zenmehl in allen Sorten um 2 K und Roggenmehl einem Klepperboot gestartet. Bald nach der Abfahrt( 7135 Kilometer) zurüdgelegt hatte, erreichte Romer schlossen haben, wissen sie nicht zu begründen. Jeden­un 3 Kanzog. Eine sehr feste Grundstimmung mußte er an der Südpipe Portugals  , bei Segres in St. Thomas auf der anderen Seite des Ozeans. falls schildern sie sehr ausführlich, wie sich die Sache zeigte auch Mais, wo gleichfalls um 3-4 K höhere der Nähe von Sankt Vinzenz, notlanden. Bis zum Insgesamt hatte er nur viermal 24 Stunden ge- sugetragen haben soll. Der Angeklagte hat sie an­Preise gegenüber der Vorwoche gezahlt wurden.| 17. April zwang ihn der Sturm, auf die Weiterfahrt schlafen. Das entspricht einer reinen Fahrzeit von geblich in folgender naiver Weise gefragt:„ ören Was die übrigen Marktgebiete anbelangt, wäre in Richtung auf die Kanarischen Inseln   zu warten. 68 Tagen, und hierauf bezogen, betrug die durch- Sie, möchten Sie nicht so gut sein das bauptsächlich auf eine gewiffe Steigerung der Romer hatte ursprünglich die Absicht, die Reise ohne schnittliche Tagesleistung 56.6 Seemeilen oder 105 Seug anzuzünden?" Wobei zu bemerken ist. Futtermittel, welche in Kleie, Schrot und Futter- Benutzung eines Segels durchzuführen. Aber schon Rilometer. Die größte Tagesleistung betrug 128 daß der Angeklagte sie nur ganz oberflächlich fennt kuchen durchschnittlich um 2 K höher gingen, hinzu- die erste Etappe seiner Fahrt hatte ihm gezeigt, daß Seemeilen. Dreizehn Dampfern war er auf seiner und mit einem von ihnen sogar in Feindschaft lebt, weisen. Amerikanisches Fett verbilligte sich heute er ohne Zuhilfenahme des Segels nicht in der Lage Reise begegnet, aber nur drei hatte er erkennen weil er dessen Lebensgefährtin, die bei ihm gedient nur um 10 K. Die heutige Börse war sehr gut war, die von ihm vorgesehene Zeit für die Ueber- tönnen, und einer von ihnen, der jugoslawische hatte, wegen wiederholter Diebstähle aus dem Dienst besucht. Es notierten in Ke: Rotweizen fahrt einzuhalten. Dampfer Epidauro", verfah ihn mit frischem Was- entlassen mußte. Und gerade diesen beiden soll er böhm. 81-83 g. 152-157, 79-80 g. 146-150, Unter voller Ausnutzung des Windes ſtenerte fer, mit Früchitonserven, Bananen und Tee. Es solch gefährliche Vorschläge gemacht haben? Der Angeklagte, der im Laufe der Untersuchung Weizen gelb böhm. 76-79 Rg. 142-145, Weizen Romer auf die Stanarischen Inseln zu. Er hatte auf war einer der schlimmsten Augenblide der ganzen tum. 127-128, jugoj. 138-140, Manitoba   Idiesem Teil der Fahrt sehr unter der Seekrankheit Reise, als er sich von diesem Dampfer trennen mußte vom Schlage gerührt wurde und leicht gelähm: ist, 170-172, Roggen böhm. 69-72 Sg. 149-152, ju leiden. Das mit Luftfäden und Kenterschläuchen und mit seinem did bewachsenen Schifflein wieder wehrt sich verzweifelt. Vielleicht hat er einmal ein Auswahlgerste 132-134, Gerste Ia 123-129, mitt ausgestattete Boot erwies sich trotz der schweren auf der Einöde des Meeres westwärts fuhr. Nur unüberlegtes Wort fallen lassen, aus dem man ihut lere 120-122, Sinterindustriegerste 100-102, Hafer Brechjeen völlig stabil. Am 22. April, so berichtete mit dem Aufwand seiner ganzen Willenstraft gelang nun einen Strid drehen will. Bemerkenswerterweise tridersprachen sich die seinerzeitigen und die böhm. 117-119, fehlerhaft 106-110, Donaumais Romer, wurde der Sturm so start, daß sein Boot es ihm, sich loszureißen. 68-69, Futtermais La Plata 69-70, Mais la nicht mehr steuerfähig war. Er lubie an und legte Plata 66-67, Erbsen Vittoria 18-210, gelb 150 sich quer in die See. Seine Müdigkeit war so groß, s 165, grün, großförn. 190-210, einförn. 165 daß er tros aller Gefahren fest einschlief. Aber schon bis 175, Linsen großförn. mähr. 395-415, mittlere nach einer Stunde wurde er geweckt. Die See hatte 270-320, fleinförn, 220-250, Mohn blau 410-450, die Sprizwasserdede eingeschlagen, und nun saß er filbergrau 460-500, filbergrau( Daubaer) 525 bis in seinem Boot wie in einer Badewanne. Einen 575, Kümmel böhm. 410-435, holländ. 410-420, ganzen Tag lang hatte er nichts weiter zu tun, als Weizenflee 900-1700, Schwedenklee 600-800, Ro- das Wasser mit einer Konservenbüchse von vier Liter fentie 325-400, Kartoffeln gelbfleischig 25-27, Inhalt auszuschöpfen. weißfleischig 20-22, Krautlöpfe, weiße 24-27, Erst am 23. April fonnte der fühne Mann das Heu böhm. ungepreßt, sauer 57-59, füß 64-66, gepreßt, fauer 59-61, füß 66-68, Roggenstroh in Bündeln, ungepr. 47-49, Gersten- und Haferstroh. gepr. 46 48, ungepr. 45-47, andere Strohsorten

Bei seiner Ankunft in St. Thomas war Romer heutigen Aussagen der Zeugen in wesentlichen Gegenstand begeisterter Feiern; selbst die Schul- Bunkten. Troßdem hielten sie die Auslagen auch bei jugend erhielt frei. Aber vergeblich wartete Romer der Konfrontation aufrecht. auf den in Deutschland   bestellten Kurzwellensender Das Gericht sprach den Angeklagten nach langer und empfänger, den er brauchte, um wegen der Beratung frei. Trotz der beiden belastenden Aus­Tornado- Gefahr auf der Weiterreise ständig Wetter- sagen sei es nicht zu der Ueberzeugung gelangt, daß meldungen empfangen zu können. Die deutsche der Angeklagte schuldig sei. Die inneren Wider­Reichspost hielt sich an ihre Vorschriften gebunden. sprüche der Aussagen und die ganze Einstellung der Endlich ging Romer am 8. September erneut Beugen zum Angeklagten sind solcherart, baß man in See ohne Sender, ohne Empfänger und den Wert solcher Beweise nur gering einschähen erste warme Essen seit siebentägiger Fahrt zu sich in der Nacht vom 18. zum 14. September hat ihn fönne. Vielleicht wird die Sache nun noch ein nehmen. Die Außenhaut des Bootes war durch der Tornado in die unbekannten Tiefen des Antil- Nachspiel für die Zeugen haben und möglicherweise Algen und andere Ablagerungen so verschlammt. daß lenmeeres geschleudert. Kapitän Romer bezahlte sei- noch für andere Personen, die in diesem Prozeß nicht in Erscheinung getreten sind. sich die Geschwindigkeit des Fahrzeugs um die Hälfte nen Mut mit dem Leben.

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902.

nach Hause kommt, wenn ihm die Zeit lang| Bürgersteig zu bleiben und nicht auf den Damm Berzweiflungstat einer Mutter it? Dann muß er über zwei Hauptstraßen, zu geben? Aber ganz fest versprechen!" die noch viel gefährlicher sind als unsere Straße. Jas Mutti! Liebe, liebe Mutti! Darf Neulich las ich in einer der größten Tages- Hier fährt wenigstens teine Straßenbahn!" zeitungen folgende Notiz:

Bom Spielen in den Tod.

,, Du mußt ihm eben streng verbieten, allein von dort wegzugehen!"

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Verbieten so ein Kind kümmert sich In der B... straße geriet gestern der sechs­jährige Kurt S. beim Spielen auf dem Fahr- doch nicht immer darum! Vor allen Dingen will damm unter die Räder eines Lieferautos. Schwer er selbst nicht in den Park, weil er dort teinen verletzt wurde das Kind ins Krankenhaus ge- von seinen Spieltameraden trifft. Die sind alle bracht, wo es gleich nach der Einlieferung starb. unten auf der Straße."

Die Mutter vergiftete sich nach Erhalt der Na ja, mach, was du willst! Ich sage dir

Unglücksbotschaft mit Gas.

Ich war erschüttert. Vor einiger Zeit war ich beruflich mit dem Vater des fleinen Sturt zusammengekommen. Da ich einige Male in der Wohnung war und einen Einblic in das Familienleben gewonnen hatte, tannie ich den Grund, weshalb das Unglüd des Kindes den Freitod der Mutter nach sich gezogen hatte. Hier ist die Kleine Geschichte:

Hier steht schon wieder etwas in der Zei­tung von zwei Kindern, die überfahren worden find. Gestern war unser Junge auch wieder auf der Straße, als ich nach Hause fam. Ich habe dir doch schon so oft gesagt, du sollst ihn nicht auf der Straße spielen lassen. Es ist zu gefähr­lich, beutzutage, bei dem starken Verkehr!"

blog so viel: Du bist mir verantwortlich dafür, daß dem Jungen nichts passiert. Auf Wieder­fehen!"

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Mutti! Mutti, fann ich nicht ein biß­chen runtergehen?"

,, Kind, jetzt im Augenblick geht's nicht. Ich habe gerade das Essen auf dem Feuer. Warte noch ein Weilchen, dann geh' ich mit dir in den Vart!"

,, Kann ich denn nicht auf die Straße geben? Erich und Heinz sind auch unten!"

,, Nein, Kurtchen, Vati will das nicht. Wir

ich meinen Roller mitnehmen?" Ja. Aber nur auf dem Bürgersteig, hörst bu?!-- Weg ist er. Was soll man mit fol­chem Jungen anfangen? Hier kommen ja auch so selten Autos vorbei. Ich werde jezt auch so selten Autos vorbei. gleich mal die Gardine..

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,, Au, fein, Kurt hat seinen Roller mit­gebracht! Laß mich doch mal damit fahren!" ,, Nee, Kurt, ich will! Heinz war gestern immerzu dran!"

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rh.

,, Das genügt ja. Ihre Adressen habe ich, die Nummer des Wagens auch. Fahren Sie mich mit den Jungen mal schnell in die nächste Reb tungsstelle und von da ins Krankenhaus! Jemand von Ihnen kann ja die Mutter in Kenntnis setzen; ich bringe ihr nachher Bescheid, wohin wir den Jungen gebracht haben!"

Lieber Gott, lieber Gott, laß doch das Kind am Leben bleiben! Heute früh erst hat mir Frig gesagt, ich soll ihn nicht auf die Straße lassen barmherziger Himmel, der Junge darf nicht sterben er darf nicht! Wo bleibt denn nur der Wachtmeister; daß ich erfahre, wohin sie ihn gebracht haben!- Was sage ich nur, wenn Fritz nach Haufe

Wißt ihr was, wollen wir Eisenbahn spie­len? Wir bleiben hier, da an der Ecke ist der kommt.. Bahnhof! Kurt tommt von da angefahren und holt uns ab; nather wechseln wir ab, und wir fahren. Erst ich und dann Erich!"

Brauchst du ja auch nicht. Bloß immer so am Rinnstein lang. Sei doch kein Spielverder­ber. Machst du mit?" Ja."

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,, Au, fein! Abfahrt!

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Also ich fahre jest los. Tut, tuuuut!" Kurti!"

Was di... Ich kann nicht, da kommt gehen nachher beide in den Park, da kannst du ein Auto... mein Roller, mein' Roller spielen, soviel du Lust bast. Warum weinst warum schreit denn der Mann so das Auto

du denn?"

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„ Ich soll immer in den dummen Park ,, Aber Fris, wo soll denn das Kind hin? Ich kann den Jungen doch nicht hier oben eingehen, wo mich keiner kennt! Immer willst du Sperren!" mitgehen! Die anderen Jungen dürfen alle allein runter gehen. Nachher lachen sie mich aus, und da im Park ipielt feiner mit mir." was foll ich denn machen

Bring ihn in den Bart, und hole ihn nach Fer wieder ab! Das sind nur gebn Minuten Wegs, und der Junge ist in Sicherbeit!"

... Kind

,, Das fagst du sonur zehn Minuten. Ich Bati will es doch immer nicht, und ich fann habe auch nicht immer gerade fo viel Zeit. um ießt nicht weg!-- Nun höre schon auf zu ihn hinzubringen und abzuholen. Und wer jagt weinen! Also hör mal, Kurtchen. ver­dir, daß er nicht selber von dort wegläuft und sprichst du mir, immer hübsch artig auf dem

Mutti! Mu....

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Herrgott nochmal, ich babe wirklich keine Schuld, Serr Wachtmeister! Die Leute tönnen es bezeugen, daß ich keine Schuld habe!" Stimmt, Herr Wachtmeister. Das Kind ist ihm direkt vor den Wagen gelaufen!"

Ich habe es auch gesehen. Ich kam gerade aus dem Hausflur, als das Auto vorbeifuhr. Der Schofför hat gehupt und gebremst, soviel er konnte, aber es half nichts mehr!"

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es fällt mir furchtbar schwer, Ihnen die traurige Mitteilung zu machen. „ Tot  ? Unser Junge tot? Ach

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um fechs tommt Friz. Jetzt ist es halb vier. Zweieinhalb Stunden werden genügen.- Nur noch schnell einen Zettel schreiben einen Bettel, damit Fritz...: Berzeih mir, lieber Friz, aber ich fann unsern Jungen nicht über­So leben. Es war meine Schuld find alle Hähne offen Tür und Fenster zu und jetzt ruhig hinlegen ruhig hinlegen. a, ja. mein Kind, bald bin ich bei dir ja, Frihich trage die Verantwortung war meine Schuld meine Sch. Stille. Als ihr Mann nach Hause fam, war sie Walter Schirmeier.

Schon tot.

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meine Schuld