Ginzelpreis 70 Heller.

Bozialdemokrat

Zentralorgan 6. Deutschen ſozialdemokratischen Arbeiterpartei i.d.Tschechoslowakischen Republik.

11. Jahrgang.

Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich früb.

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Samstag, 7. November 1931

Jeder fünfte reichsdeutliche Starhembergs Putschvorbereitungen.

Arbeiter arbeitslos.

Nach dem Bericht des Instituts für Kon- Die Arbeiter 3eitung" seht ihre| Red.) zur Verfügung stehen, unbedingt Gefolg­junkturforschung ist mehr als der fünfte Teil der Enthüllungen über die Bürgerkriegsrüstungen schaft leisten und seine Befehle strikte durchführen deutschen Arbeitskräfte, die etwa einundzwanzig der Heimwehr fort. Obwohl die Heimwehr - werden. Millionen Arbeiter und Angestellte umfassen, sucht, stellt die Arbeiter- Zeitung " die Tatsache Bundesleitung natürlich alles abzuleugnen arbeitslos. Die Arbeitslosenversicherung unter- fest, daß die Waffentransporte der Butschisten werden und diese Stelle so lange innehaben, bis weitergehen.

stüßt gegenwärtig nur noch 30.9 Prozent der Arbeitslosen. 21.1 Prozent werden von der Wohl­fahrtspflege der Städte erfaßt.

USA . Banken für weitere Stillhaltung.

untunlich.

Starhemberg soll in Oesterreich Reichs­verweser

In einer ganzen Reihe von Orten Ober- die Verhältnisse in Desterreich und in Ungarn In einer ganzen Reihe von Orten Ober­steiermarts, besonders dort, wo die Industrie Polommen geklärt sind und die Donauföderation wo die Industrie in die Wege geleitet ist, die jedoch nur als ein ihre Stützpunkte hat, kann man schon seit Wochen Vorgebilde zu einem großen Reich gedacht ist. Waffenschiebungen

Die nationalsozialistischen Mitglieder der Heimwehr wenden sich in der schärfsten Weise gegen die nächsten Absichten der Bun­desführung,

den müsse.

Nr. 259.

Studenten.

Die kleine

kleine deutsche Universitätsstadt alle war dieser Tage der Schauplatz von Demonstrationen. Es waren nicht Arbeitslose, die in ihrer Verzweiflung auf die Straße gin­gen, um nach Brot zu rufen, es waren Studen­Im Hochschulgebäude schaffte die Schupo Drd­ten, gegen welche Polizei aufgeboten wurde. nung, der Platz vor der Universität wurde von berittener Polizei gejäubert.

en von Halle auf den Plan gerufen? Was war geschehen? Was hat die Studen

An der Universität der Saalestadt hatte eben ein neuer Professor zu lesen begonnen. Der neue Mann ist evangelischer Theologe und war früher Pfarrer an der Berliner Refor= gewesen. Was ihn von anderen

beobachten. Die Herrschaften, die nun aus Er­fahrung wissen, wieviel Augen die Staatsgewalt zuzudrücken vermag, sind nicht einmal besonders New Yort, 6. November. Zwischen den bemüht, diese Transporte geheimzuhalten, und Bertretern der New Yorker Banken, die an dem man hat zum Beispiel in Leoben schon zweimal minister Ingenieur Winkler veranlassen werden, jeiner Berufskollegen während seiner Berliner Stillhalteabkommen für die Deutschland gewähr- helmen voll beladen waren, durchfahren schleunigen, welche Gesepvorlage von allen Heim- Tätigkeit unterschied, war, daß er dem Ziel der die mit Gewehren und ten Kredite teilnahmen, haben Besprechungen sehen. Zumeist gehen die Transporte in das wehrleuten auf das entschiedenste bekämpft wer- Annäherung von Kirche und Proletariat nach stattgefunden, in denen sich Uebereinstimmung obere Murtal und in das Ennstal. darüber ergab, daß die Kurzkredite für Deutsch­ging. Er hatte wohl das Gefühl, daß die Kirche land auch weiter gewährt werden müßten. Wie festgestellt wurde, wurde, stammen diese den herrschenden Klassen zuviel Konzessionen Eine Umwandlung dieser Kurzkredite in Kredite Waffenfendungen aus der Oststeiermart. Seipel ist wieder dabei. mache und dadurch den Arbeitern als Sach­mit fünf- oder zehnjähriger Laufzeit jei jedoch Wiederholt haben obersteirische Heimatschutz­In diesen Streit zwischen dem national- walterin der kapitalistischen Wirtschaft er­führer in Privatautos Reisen in die Oststeier sozialistischen Heimwehrflügel in Steiermark und scheine. Eine Zeitlang war er sogar Mitglied Es herrschte weiter Uebereinstimmung dar- mart unternommen, um dort die Waffen für die der monarchistischen Führung durch Starhem- der sozialdemokratischen Partei, aus der er über, daß gemäß dem Geifte des Young- Planes obersteirischen Heimatschüler zu übernehmen. berg scheint sich nun auch Seipel einzumengen. aber schon vor zehn Jahren ausgetreten war, die Deutschland gewährten privaten Kurzkredite Festgestellt wurde weiter, daß in den letzten Am Mittwoch fand im Hotel Sacher eine mehr weil, wie er sagt, Marrismus und Religion den Reparationszahlungen nicht nachstehen Wochen in Hartberg und in Feldbach stündige Besprechung zwischen Starweil, dürfen. Führerzusammenkünfte hemberg und Seipel statt, an der auch der unvereinbar seien. Allerdings hat sich Dehn Generaldirektor der stattfanden, um den Waffenschmuggel aus Un- fabrit, Friz Mandl befannt als Geldgeber macht, die ihm ein Großteil der Hallenser Stu­der Hirtenberger Patronen auch später einer Verfehlung" schuldig ge­Neues Fliegerunglück bei Malacky arzu organisieren. der Heimwehren und der Verwaltungsrat der denten nicht verzeihen können. Er hat vor etwa Wiederholt haben auch in den obersteirischen Alpinen Montangesellschaft, Walter Mollier, teil- drei Jahren in Magdeburg einen Vortrag ge­Ein Toter und ein Schwerverletter. Industriegebieten Führerbesprechungen stattge- nahmen. Offenbar bemüht sich Seipel, die Na­Prag, 6. November. Erst heute wird amt- funden, in denen gerade die aus der Haft ent- tionalsozialisten aus der Heimwehr auszuschalten. halten, in dem er für den allgemeinen Welt­frieden eingetreten ist und hat sich auch später lich bekanntgegeben, daß es auf dem Flugplak laffenen und überall feierlich empfangenen noch als Friedensfveund" bekannt. Der evan­Malacky, auf dem erst am Dienstag zwei Flieger Putschistenführer das große Wort führten. Für lebensgefährlich verwundet worden sind, tage den neuen Putsch sind in allen Gebieten gelische Professor ist kein Revolutionär, nicht darauf neuerdings zu einem schweren Flugzeug­neue Aufmarschpläne Wien, 6. November. Nach Starhemberg hat einmal ein Pazifist, wie er sagt. Er verwerfe unglüd tam, das ein Todesopfer und einen sich nunmehr auch der Führer der Tiroler Heim- nicht den Krieg unter allen Umständen.„ Wenn wehren Dr. Steidle zum Wort gemeldet und etwa", so sagt er ,,, Deutschland einmal in be­in einer Versammlung in Schwaz erklärt: Unsere rechtigter Notwehr um seine Freiheit fämpfen Forderung lautet: Man schicke das Parlament muß, so werde ich niemals das Recht eines sol­nach Hause und stelle an die Spize des Staates chen Krieges bestreiten." Aber man dürfe, so einen Politiker, der im Auslande Ansehen ge- meint er weiter, den Krieg nicht als unver­nießt, und gebe ihm Vollmacht, damit er seine meidlich ansehen und daraus ergebe sich für den Mitarbeiter ohne Rücksichtnahme auf ihre partei- Christen die unabweisliche Pflicht, in seinem Habsburg und Hitler als Rivalen. Wirtschaft unter Buziehung eines besonderen zu sein. Auf jeden Fall ist es ihm nur ver­politische Zugehörigkeit auswählen und in der Denken und Handeln auf den Frieden gerichtet Bon Nationalsozialisten wird die Mitteilung wirtschaftlichen Beratungskollegiums Ordnung boten, den Krieg rein als Krieg zu verherr­schweren Bruch des Unterliefers und es wurden ausgegeben, daß Starhemberg für die Nacht vom schaffen könne. Dieser Mann muß eine neuerlichen". Diese zahme Gesinnung war es, die ihm sämtliche Zähne ausgeschlagen. Seine Ver- 7. auf den 8. November einen Alarmbefehl hin- liche Sanierung Desterreichs durchlichen". Diese zahme Gesinnung war es, die Ber - 7. bin- führen, legung ist aber nicht lebensgefährlich. ausgegeben hat. Seine Berechnungen gehen führen, wie sie Dr. Seipel im Jahre 1922 nun halb Deutschland und vor allem die Uni­dabin, daß ihm in Niederösterreich , Oberöster- durchführte. Diese Sanierung werden wir durch versitätskreise gegen ihn aufgebracht hat. In: reich. Steiermart, Stärnten, Saburg und Bur- ein energisches Einschreiten erreichen, unbefüm Frühjahr sollte er Professor in Heidelberg genland and insgesamt achtzigtausend Heimwehrleute mert darum, ob dieses Vorgehen als Staats- werden, aber die christlich evangelische Fakul

Schwerverlegten erforderte. An diesem Tage be- ausgearbeitet und neue Befehle ausgegeben

gann um 13 Uhr 10 Minuten, furz nach dem Start, der Motor des Flugzeuges 6-27" auszusehen. Der Pilot wollte wahrscheinlich zum Flugplaß zurüdtehren, wobei er in der Biegung infolge des starken Stoßwindes die Geschwin digkeit verlor und längs des Flügels ab­rutschte. Von der Besazung erlitt Pilotgefreiter Istvane! einen Beinbruch und innere Ver­legungen. Diesen Verlegungen erlag er dann. Gefreiter- Schüße Korenjky erlitt einen

Gin schöner Wahlerfolg des Inter nationalen Metallarbeiterverbandes.

worden.

Man hat für die einzelnen Orte Ober­steiermarks bereits Listen aufgestellt, nach denen bekannte Arbeiterführer und der Heim­ wehr besonders verhaßte Funktionäre der Sozialdemokraten und auch des Landbundes als Geiseln ausgehoben werden sollen.

Biel Geschrei...

diese Zahl ist wohl durch vier zu dividieren. umsturz bezeichnet werden wird.

Neue Kämpfe am Nonnifluß.

Japan schickt Berstärkungen.

Rückzug der Chinesen

Am gestrigen Freitag fand die Wahl in den Betriebsausschuß des Türmißer Kraftwerkes der R. E. W. statt, Seit dem Jahre 1925 ift es das erftemal, daß die freie Gewerkschaft wieder in diesem Betriebe kandidiert. Nach dem Kampf­jahre 1925 waren es die a fenfrenzler, die Tollo, 6. November. ( Reuter.) Die Kämpfe| Schriftstüden schieben Japan und China ein in diesem wichtigen Betriebe alle Mandate inte haften. Man verstand es mit Hilfe von Beamten, in der Umgebung von Tahsien am nördlichen aner die Schuld an den bekannten Zwischen die Standidatur von freigewertschaftlichen Arbei Ufer des Nonnifluffes lebten am Morgen wieder fällen zu. Die chinesische Note behauptet, daß tern durch indirekten Drud zu verhindern: ja auf und dauerten bis in den Nachmittag hinein. Japan die Beseßung der Mandschurei weiter selbst vor Drohungen ist man nicht zurüdge- Die chinefiichen Truppen sollen allgemein den ausdehne. Sie schließt mit der Aufforderung an Rückzug in Richtung auf Angantschi angetreten den Völkerbund, einzugreifen, weil sonst die Für die diesmalige Wahl war, nachdem die baben. Der Führer der zweiten japanischen schwersten Komplikationen zu befürchten seien. Hakenkreuzorganisation im Betriebe, vollkommen legſchaft aut die. Vertrauensmänner des Inter. zusammengebrochen ist, ein großer Teil der B.

schreckt.

an

nationalen Metallarbeiterverbandes herangetre ten, sie mögen eine Kandidatenliste überreichent. Der Erfolg ist folgender:"

Division begleitet eine zur Verstärkung der Abteilung, um eine persönliche Inspektion der Truppen am Nonnifluß abgegangene

Truppen vorzunehmen.

Meldungen aus japanischer Quelle zufolge haben sich die Abteilungen des chinesischen Bon den abgegebenen 112 gültigen Stim- Generals Matschangschen nach Zjitfilar zu men erhielt der Internationale Dietallarbei- rüdgezogen, wo große Unordnung herrscht. Man terverband 50 Stimmen, die Hakenkreuzler 62, nimmt an, daß Matschangschen demissionieren wovon jedoch 12 Stimmen von den Beamten werde. Zum provisorischen Vertreter des Gou­verneurs der Provinz Heliuntiang soll Tschang= Der Metallarbeiterverband erhält zwei hajpen ernannt werden, der den Japanern Mandate( früher 0), die Hakenkreuzler eben- ympathisch sein soll. falls zwei( früher alle fünf).

stammen.

Dieser schöne Erfolg der freien Gewerf­fchaft ist auf das Verjagen der Hafenkreuzler als Arbeitervertreter im Betriebe zurüdzuführen. Das Wahlergebnis ist für den Kasper Berband ein arger Najenstüber: verliert er doch den ein zigen Betrieb des Auffiger Bezirkes, wo er bis jekt mit seinen Leuten alleine war.

Der andere ist schuld.

*

tät, die das Schwert höher schätzt als den Palmzweig, lehnte ihn ab. Schließlich wurde er Professor in Halle, aber das empfanden die nationalistischen Studenten, die siegreich Frank­ reich schlagen wollen, als ein Attentat auf ihre kriegerische Gesinnung und brüllten den Mann nieder, der es gewagt hatte, seine christlichen Mitmenschen zu der gefährlichen Anschauung zu erziehen, daß der Friede ein hohes Gut und das Glück der Menschenkinder sei.

Man hat in den letzten Jahren von Aus schreitungen der Herren Studenten schon öfters gehört. Um welche heiligen Güter schlug sich die hoffnungsvolle studentische Jugend? Ja Prag wollten sie keinen Juden zum Rektor haben und feinen Ausländer studieren lassen,

In

Geheimhaltung der amerikanischen Note in Wien prügelten sie Studenten und sogar Tokio , 6. November. Wie verlautet, hat der Studentinnen durch, deren Aussehen Verdacht Botschafter der Vereinigten Staaten gestern erregte, es war nur gut, daß die Herren Goeb­abend dem Minister des Aeußern eine Note mit bels und Jung nicht an der Wiener Univer­freundschaftlichen Ratschlägen" für die Behand- sität studieren, sie hätten bestimmt ihre Tracht hung der mandschurischen Frage überreicht. Beide Prügel bekommen- in Budapest und Buka­Regierungen sollen übereingekommen sein, den rest fämpften die Studenten mit Leibes- und Inhalt der Note geheimzuhalten.

Für alle Fälle...

Lungenkraft für den Numerus clausus und in Warschau ließen die Herrschaften jüdische Me­diziner nicht zu den Leichen von Christen. Hat man jemals gehört, daß die Massen der Stu­San Francisco, 6. November. ( Reuter.) Aus denten, insbesondere der deutschen Studenten Japan traf hier eine Goldsendung im Werte von 23,500.000 Dollars ein, die von den japani- für eine Sache des Fortschritts, der Verbrei­Genf, 6. November. Die Vertreter Japans schen. Bantiers für alle Eventualitäten bereit- tung der Kultur unter die Massen, für die und Chinas im Völkerbundrat haben dem gehalten wird, die sich aus der Situation in der Freiheit der Wissenschaften gegen die Dun­Generalsekretär des Völkerbundes heute weitere Manfchurei ergeben fönnen. Im Laufe des vori felmänner der Reaktion mit solcher Leiden­Einzelheiten über den Hergang der jüngsten Ergen Monats find aus Japon 75 Millionen schaft aufgetreten sind? Der größte Teil der eignisse am Nonnifluß übermittelt. In diesen Golddollars hieher gesandt worden. deutschen Studenten von heute geht nicht nut