Seit« 4 Mittwoch, 18. Sinbcmber 1931. Nr. 2S8. T agesneuigkeiten Drei Tragödien. Ehe, Liebe, Not. Baden bei Wien , 17. November. Heute nachts hat in Baden bei Wien der 41jährige A n valide Stephan Groß, der von Bern Kutscher und Hilfsarbeiter, jetzt aber beschäf­tigungslos ist und von seiner Gattin ge­trennt lebt, deren Wohnung ausgesucht und ihr vier Ptiche, darunter einen in die Herzgegend versetzt. Ter Mörder hat sich heute früh der Polizei selbst gestellt, seine Frau ist inzwischen gestorben. * Budapest , 16. November. Der Kaufmann Radai erschien heute abend in der Wohnung der 22jährigen Magarethe Singer und wollte um die Hand des Mädchens anhalten. Nach kurzem Gespräch gab er aus seinem Re­volver drei Schüsse gegen das Mädchen ab und jagte sich selbst eine Kugel in den Kopf. Radai war auf drr Stell e tot, während die Sin­ger bei ihrer Einlieferung ins Krankenhaus ver­schied. Radai, derdutch die Wirtschafts­krise sein Vermögen eingebüßt hatte, warb bereits seit längerer Zeit um das Mädchen, doch hatten sich dessen Eltern immer wieder einer Verbindung der beiden widersetzt. * Schleswig , 17. November. Ein hiesiger Ge­schäftsmann hat seine Frau, seine drei Kinder im Alter bis zu dreizehn Jahren und sich selb st vergiftet. Während die Kinder bereits gestorben sind, ringen die Eltern noch mit dem Tode. Sie dürften kaum mit dem Leben davonkommen. Arbeit-lolen-Mend Aicuer-Reustadt, 17. November. Der Abend" bringt aus W i n e r- N« u st a d t ein erschütterndes.Bild des Elends in der dortigen Arbeitersiedlung. Da fast sämtliche Fabriken still­gelegt sind, seien nahezu alle Mieter der Arbeiter­wohnungen arbeitslos. Für di« Ernährung der­jenigen, die keine Arbeitslosenunterstützung be­ziehen, sorgt eine von Gewerbetreibenden und den Gewerkschaften gelieferte, bezw. bezahlte Massen- ausspeisung. Aus den Mitteilungen, di« der Vize­bürgermeister von Wiener-Neustadt auf dem sozialdemokratischen Parteitag in Graz machte, gebt hervor, daß in Wiener-Neustadt eine Kon- zession für eme Hunde- und Katzen- Fleischbank angesncht wurde. Auch an Be­kleidung herrscht empfindlicher Mangel, so z. B. muß eine aus acht Personen bestehende ArbeitslÄrrrfamilie sich Mit einem Winter­mantel begnügen. Schwangerskkmstsunterbrechunq in Polen straflos? Wütende Proteste aus kirchlichen Kreisen. Warschau , 17. November. Der polnische Episkopat veröffentlicht einen scharfen Protest gegen einzelne Bestimmungen des neuen polni­schen Strafgesetzbuches, insbesondere gegen jene Artikel des Kodex, auf Grund welcher die Unter­brechung der Schwangerschaft in Zukunft straf­los bleiben soll. Der Protest wurde von den neu» höchsten kirchlichen Würdenträgern Polens unterfertigt. Der Alkohol al« Verdiener. Daß das Jammern der Brauereien anläß­lich der Erhöhung der Biersteuer zu Gunsten der Selbstverwaltungskörper nicht berechtigt und vor allem nicht aufrichtig gewesen ist, wurde von uns bereits seinerzeit einwandfrei bewiesen und es wurde daher die Forderung durchgesetzt, daß die Steuerleistung ohne Bierpreiserhöhung von den Brauereien getragen werden muß..' Die Brauereien haben schwere Millionen verdient und sie verdienen sie heute noch. Hopfen und Gerste, sind im Preise um ein Vielfaches gesun­ken, vor allem der Hopfen, der Bierpreis ist gleich geblieben oder vielmehr gestiegen und die Ricsengewinne haben die Brauereien eingesteckt. Aus diesem Grunde darf es uns durchaus nicht Wundern, daß die Braüereiaktiengesellschaften auch heute noch Dividendensätze zur Verteilung bringen, auf die so mancher Unternehmer weh­mütig blicken wird. Der-.Reichenberger Zei­ tung " vom 14. November 1931 entnehmen wir z. B. die nachstehenden Geschäftsberichte: Smichowrr Aktienbrauerei. Prag . 13. No­vember. Der Verwaltungsrat der Aktienbrauerei in Smichow hielt heute di« Bilanzsitzung ab. Di« Bilanz für 1930/31 schließt mit«in«m Rein- gewinn von 13.88 Millionen. Ei wurde be­schlossen, wie im Vorjahr« ein« Dividende von 62 Prozent gleich 1300 Kronen zu verteilen. Branik 8 Prozent Dividende. Prag . 13. No­vember. Der Verwaltungsrai der Gastwirte­brauerei in Branik hat beschlossen, der General­versammlung für 1930/31 die gleich« Dividend « wie im Borjahr, nänüich 8 Prozent gleich 40 US , vorzuschlagen. Bei einer Aktie von 2000 Kronen Nominale 1300 Kronen als Dividende ausgezahlt zu be- kommen, ist immerhin allerhand und einem Unternehmen, das diese 65 Prozent Dividende auszuzahlen imstande ist, kann es nicht schlecht gehen. Geht eS nicht schlecht, auch in der jetzigen Krisenzeit. Arbeitergelder sind eS zum größten Teil, die zu einer solchen fetten Dividende verhelfen, mich!" Wie uns aus wird, kam es dort im Aause des Hegers Franz Kral zu einer Wie die Reservisten schikaniert werden Unser BrudcvbiattZukunft" verzeichnet fol­gernden Fall kleinlicher Schikanierung der Reservisten: Der Reservist Otto Wild aus dienern war vom 7. August bis 3. September 1931 zum Jn- änterie-Regiment 18, 1. Rota in Pilsen oinge- rückt. Dom 7. August 1931 hatte er Gewehrnum­mer 3052 und am 31. August erhielt er Gewehr-' nummer 20. Am 2. Septemiber 1931 hat Wild dieses Gewehr abgegeben. Dabei wurde ihm ge- agt,.daß er das Gewehr vernachlässigt habe und er müsse für di« Rostflecken am hinteren Teil des Gewehre« 14 K 40 h bezahlen. Wohlgemerkt: Wild hat das Gewehr erst am 31. August erhallen und bereits am 2. September abgegeben: er hatte es also nicht länger als zwei Tage. Run ist es auSgescklosien, daß sich innerhalb dieser kurzen Ze t Rostflecken gebildet haben können. Dies« müs­sen schon dagewesen sein, noch bevor er das Ge­wehr bekommen hat. Er hätte demnach für einen Schaden aufkommen sollen, den er gar nickst ver­ursachte. Diese Praxis, den Reservisten Gell» aus der Tasche zu ziehen, die ohnehin schon durch den mit der Waffenübung verbundenen Berdienstentgang arg genug betroffen werden, kennzeichnet hinläng­lich die.Demokratischen" Methoden des tschecho- lowakrschen Militarismus. Unser Gewährsmann, der unS von diesem Vorfall Mitteilung machte, meint dazu mit Recht, daß man solche Dinge im alten Oe st erreich nicht ge­hört hat. erlitt bei der Rauferei so schwere Verwundungen, daß er nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus von Gablonz starbt Des Totschlages an Godel schuldig, erscheint nach den durchgeführten Bor­erhebungen der in der deutschen nationalsoziali­stischen Partei organisierte 25jährige Spengler­gehilfe Gustav Stober, gegen den die Staats­anwaltschaft die Anklage wegen Totschlages und leichter Körperverletzung eingeleitet hat und de« sich nunmehr am 25. ds. M. vor dem Reichem berger Geschworenengerichte z» verantworte« Haven wird. Tödlicher Sturz in de» Auszugsschacht. Wie uns aus P r a s k o w i h gemeldet wird, stürzt» im DebuS-Schotterwerke der Arbeiter Josef T ü m a mit einem Hunte in den sieben Meter tiefen Aufzugsschacht, wobei er sich so schwere innere Verletzungen zuzog, daß er kurz nach seiner Ueberführuna ins Leitmeritzer Krankenhaus ver­schied. Eine Witwe mit zwei unversorgten Kin- t...i Verunglückten den Er­dern betrauert in dem nährer. > ,/Batt, schieß auf P o d e r s a m berichtet Hause deS H e. g e r s| H|e. erschütternden Tragödie. Das Fünfjährige Söhn- chen des HegerS sah dem Vater beim Putzen deS Gewehres zu und bat ihn endlich in kindlicher Spannung:Vati, schieß mal auf mich!" Kral legte scherzhaft das Gewehr an und drückte, da er eS für ungeladen hielt, den Hahn ab. ES kracht.' ein Schuß und der Knabe sank, in Hals und Brust getroffen, mit einem Schmerzensschrei zu Boden. Der unglückliche Vater nahm sein bewußtloses Kind auf die Arme- und lief damit zum nächsten Arzt, doch starb das Kind schon auf dem Wege dahin. Kral, der dem Wahnsinn nahe ist, stellte sich selbst der Gendarmerie, die ihn in Haft nahm. Ein neue- Bezirkskraukcnhaus in Weiprrt. Aus Preßuitz im Erzgehirge wird unS berichtet: Der vom Bezirkskrankenhausauischuß in Preßmtz für die Errichtung eines allgemeinen öffentlichen Bezirkskrankenhauses in Vorschlag gebrachte Bau­platz in der Nähe deS ForsthauseS in Weipert wurde nunmehr vom Bezirksausschuß Preßnitz genehmigt, so daß der Inangriffnahme der Bau­arbeiten nicht» mehr im Wege steht. Ein vermögender Bettler. AuS Karlsbad wird unS berichtet: Der Kriegsinvalide Breit» felderin Altfischern bezog, da er arbeitsunfähig war, feit Jahren Unterstützungen von der Ge­meinde Fischern, betrieb aber daneben in auf­dringlichster Art die Straßenbettelei, die ihn mehrmals mit der Polizei in Konflikt brachte. Vor etwa einer Woche wurde BreitfeLer auf der Eifenbahnstricke Karlsbad Schlackenwert von der Lokomotive eines Zuges erfaßt und so schwer verletzt, daß er in dem Graben, in den ihn die Lokomotive geschleudert hatte, starb. Er wurde dort aufgefunden und vor einigen Tagen beerdigt. Als in seiner Wohnung wegen der Nachlaßordnung Erhebungen angestellt wur­den, ergab sich die verblüffende Tatsache, d» Breitfelder, der außerordentlich geizig aewesen war und sich niemals ein ordentliches Esten ge­gönnt hatte, verhältnismäßig reich war: man fand mehrere Sparkassenbücher auf Einlagen von in»- I gesamt 59.000 K. in einem Topf 1000 Einkronen­stück« und nicht weniger als sechs Taschenuhren, über deren Herkunft die Erhebungen eingeleitel wurden. Da sich die Gemeind« Fischern angesichts dieser Sachlage von Breitfelder geschädigt, bezw. ! betrogen,fühlt, hat sie beim Verlassenschastsgericht. ! den Rückersatz der dem verunglückten Invaliden ' gewährten Unterstützungen im Gesamtbeträge von -12.000 K angesprochen. Der Landeshauptmann von Tirol gegen den Hitler -Verrat. Bei der Eröffnung des Tiroler Landtages gab der Landeshauptmann von Tirol Dr. Stumpf di« Erklärung ab:Wir Tiroler können nicht vergessen,- daß jenseits des Brenners fast«in« Diertebmillion deutscher Herzen schlagen: wir fühlen mit ihnen und teilen ihr Schicksal, als wär««S unser eigenes..." Der Landes- Genoss« Ferdinand Seidl(Kratzau ) gestor­ben. Rach schwerem Leiden verstarb am 13. No­vember Genosse Ferdinand Seidl aus Kratzau . Mit ihm ist einer derAlten" von uns gegan­gen. Wenn diese BezeichnungAlten" den er­reichten Lebensjahren nicht entspricht, Gen. Seidl war erst im 61. Jahr« so trifft sie doch zu, da Gen. Seidl frühzeitig den Weg zum Sozialismus fand. Einmal zur Erkenntnis ge­langt, daß sich die Arbeiterschaft selbst befreien i müsse, war er einer der rührigsten Werber der damaligen Zeit. Besonders di« erste, im Krat- zauer Gebiete abgehaltene Maifeier, hatte üble Folgen für den Verstorbenen. Manche Maßrege­lung musste er über sich ergehen lassen, doch konnte nichts den damals jungen Kämpfer vom einmal beschrittenen Wege abbringen. So wie Genosse Seidl in der Seit des Anfanges der Arbeiterbewegung im Kratzauer Gebiet bei den ersten war, denen keine Hindernisse der damali­gen Zeit von der Arbeit abhalten konnten, so arbeitete er auch nach der Spaltung bei den er- ten mit, die sozialdemokratische Äewegung in Kratzau wieder aufznrichten. Als unsere Partei wieder in die Stadtvertretung einzog. wurde auch Genosse Seidl in sie entsandt. Die Arbeit, die er seit seiner frühesten Jugend für die Partei ge­leistet hat, sichert ihm ein ehrendes Gedenken in aller Zukunft. Der Totschläger von Proschwitz. Aus Prosch-, Witz bei Gablonz wird uns geschrieben: Am 29., Aügust d. I. kam eS bei einer im Arbeiterheim von Proschwitz abgehaltenen Versammlung zu heftigen Zusammenstößen zwischen kommuni­ stischen und nationalsozialistischen Parteian­hängern. Die Tätlichkeiten begannen im Saale deS Arbeiterheimes und setzten sich auf der Straße sott, wobei eS auf beiden Seiten einige Berwun- oete gab. Am übelsten wurde dem Kommunisten Johann Gödel aus Proschwitz mitgespielt: u Gretchen Hitler:Er liebt mich liebt mich nicht... (Karikatur aus dem Berliner Vorwärts" zu den köalitions politischen Verhandlungen zwischen Hijlerpartei und Zentrum.) die für einige Wenige ein müheloses Einkommen chaffen, während so manche Familie hungern und darben muß, deren Verdiener dem Bolks- gist Alkohol ergeben ist..Der Kapitalismus kennt kein Volkswohl, keine Volksgesundheit, wenn eS ums Verdienen geht. B. S. Vom Rundhink Donnerstag. Prag : 11: Schallplatte«, 14.10: Schallplatte- 18.25: Deutsche Sendung: Prof. Hlauschek: Zum 125jährigen Bestand der Deutschen techttischen Hochschule, 19:Troubadour", Oper von Verdi. Brünn: 12.35: Orchesterkonzert, 14: Schallplatte», 18.28:DentscheSenduug: Ina. Dr. Kürschner: Da» Holz. Preßburg: 15! Orchesterkonzert, 1720: Tanzmusik. Berlin : 16.30: Heitere Lieder, 17.10: BrahmSStrauß. München: 20.45 Das Hörspiel von der heiligen Elisabeth. Moskau : 19.20: Kon­zert. Hauptmann beklagte auf tiefste die kulturelle Bc drückung der Südtiroler , die, trotz dem österreichi­schen Freuirdschaftsvertrage unentwegt oudauere. Eine scharfe Kritik übte, ter Landeshauptmann gegenüberden Nationalsozialisten. Er erklärte:Die Nationalsozialisten scheinen nicht nur jodts Interesse an den Geschicken der deut­schen Südtiroler verloren zu haben, sondern sich 'n Verfolgung anderer Interessen dazu führen lassen, in Wort und Tat ihre Un« beküm me r the i t um doS Los der Südtiroler zum Ausdruck zu bringen.".. Einfturzunglück. Aus Ponte della'Kn daIena, wo die Fußböden von vier Wohnräu­men einer Hauses durchbrachen, wird gemeldej: In dem Hause befindet sich ein Kindergarten, den eine greife Nonne leitet. Feuerwehr und Militär beteiligt« sich an der Rettungsaktion, bei welcher vierTote und 14 Verletzte gebor- gen würden. Tot sind«in vier Monate altes Kind, zwei Mädchen von 17 nnd 21 Jahren sowie ein lOjähriger Knabe. Fernkurse TschechischDeutsch. Tas Masary, BolkSbildungsinstitut, Prag XII., Fochovä, macht sich die Propagierung von Ferrckurfen zur' Erlernung beider Landessprachen zur Aufgabe.'Tie von den Methodikern Prof. Hulik und Briet geleiteten Fern­kurs« für Anfang«! und Fortgeschrittene können jederzeit und von überall gegen einen Monatsbeiirag Von 10 X mitgemacht werden. Bisher haben über 10.000 Personen an den Kursen teilgrnommen. Tas Bestreben dies«; Institutes gehl nämlich dahin, daß jeder Staatsbürger beide Larchessprachen in-Wort und Schrift beherrscht. Ti« Erfahrungen in dieser Hinsicht haben bisher schön« Erfolg« gezeitigt. Drei Todesopfer der Arbeit. In S a n k r Quentin(Frankreich ) sind bei Bauarbeitciz drei Arbeiter, die mit einem Hochspan­nungskabel in Berührung kamen, auf der Stelle getötet und vier smwer«erletzt worden. Patientin durch Röntgenbestrahlung getötet. Aus Mwiland wird berichtet': Der be­kannte hiesige Radiologe Dr. Feninr, der die 18jährige Therese dell' Orto durch eine Röntgenbestrahlung an Ott und Stelle getötet hatte, wurde zu einer dreimonatige» Kerker strafe-und 200 Lire Geldstrafe ver­urteilt, weil er, obwohl von der Fabrik auf die Mängel seine» alten Apparates aufmerksam ge­macht, diese nicht beheben ließ und seinen Appa­rat durch ein Jahr technisch nicht verifizieren ließ. Der Fabrikant de» Apparates Bolzarini, wurde freigesprochen. Kapitalisten aus der Anklagebank. Auf An­trag der Staatsanwaltschaft l B c r l i n ist heute vom Untersuchungsrichter deS Landgerichtes I Berlin die Voruntersuchung gegen Ludwig Katzenellenbogen und die vier ande­ren Mitglieder des bisherigen General­direktoriums der Schultheiß- Patzen« h o f« r A.- G. eröffnet worden. Sämtliche fünf Personen werden angeschuldigt, fortgesetzt als Mitglieder des Vorstandes wissentlich in der Aufsichtsratssitzung vom 18. November 1830 und in der Generalversammlung vom 3. Jän - nex 1931 den Stand der Verhältnisse der Ge« s-llichaft unwahr dargestellt oder verschleiert zu haben. Ferner wird Ludwig Katzenellenbogen beschuldigt, durch eine weitere selbständige Hand­lung als Vorstandsmitglied absichtlich zum Nach­teil der Schultheiß-Patzenhofer A.-G. gehandelt zu haben. Der Untersuchungsrichter hat auf An­trag der Staatsanwaltschaft gegen Ludwig Katzenellenbogen Haftbefehl wegen Fluchtver­dachts erlassen. Er ist in das Untersuchungs­gefängnis Berlin-Moabit eingeliefert worden. Ein alter Lappländer schreibt die Chronik feines Bottes. Wie dasSchwedische Int. Pteß Bureau" berichtet, hat das merlwürdige Volk drr schwedische« Lappen nun seinen eigenen Chronisten gefunden. Es handel: sich um den 76jährigen Lappen Johan T u u r i, dec eine Geschichte dieses Nomadenvokkes schreibt. Die Lappen find bekanntlich leine Schweden , sondern Mongolen unfc es ist bis heute nicht auf­geklärt, wie sie in diese Gegend von Nordschweden kamen. Ein schwedischer Journalist, der kürzlich di« Kaata"(das Zelt) Tuuris besuchte, hatte Gelegen­heit, in di« Manuskripte des lappischen Chronisten Einsicht zu nehmen. Es ist«in stattliche« Bündel, di« Tvuri aus dem Rücken seiner Renntürr auspackt, wenn«r weiterrieht. Tuuri hat bereits schon früher «in Buch in lappländischer Sprache verfaßt,Mail ' taluS Samid Birra", dessen Ueberjetzung in engli­scher Sprache bereits erschien und von der Kritik außerordentlich gelobt wird. Er beschreibt bas Leben und Treiben und die Wanderungen seiner mysteriösen Bolles, dar hier oben in den arktischen Regionen, im Lande der Mitternachtssonne, seine Heimat hat Raubmord in Bayern . In Baumgarten(Bayern ) ermordete der Hausbesitzer Ruppert Mayr au? GaiSpach d,-n vom Bictzmarkt heimkehrenden 37jähri- gen Landwirt Sterrer 1 und beraubte ihn um 240** Mark. Der Mörder konnte durch einen Polizei Hund aufgespürt und von Gendarmen verhaft«' werden.