9U. 27VDonnersiag, SS. November 1-U.Seite 3Warum tuberiulSr?Don StadtmrdiZinalrak Dr.«fchenheim(Remscheid).Es ist verwunderlich, wie wenig die Menschen auch heute noch über das Wesen der Tuber,kulose wissen, wie alte Anschauungen sich in derGedankenwelt der Laien behaupten. Im Vordergrund steht im allgemeinen heute noch die Anschauung,-aß die Tuberkulose eine vererbbareKrankheit ist. Es genügt, daß irgend jemandin der Familie, der langst verstorben ist, an einerTuberkulose gelitten hat, um einer Mutter dietuberkulös« Erkrankung ihres Kinde» zu erklären.Manchmal müssen auch soziale Ansichten zur Erklärung der Entstehung einer Tuberkulose herhalten, indem man zu hören bekommt; wennjeder gut zu essen hatte und anständig wohnenwürde, dann gäbe es keine Tuberkulose mehr,die ja doch eine„soziale" Krankheit sei.Nun wird. kein Arzt bestreiten, daß beidegenannte Momente.— die Vererbung als Konstitution, die sozialen Verhältnisse al» wirtschaftliche Notlage— für Entstehung und Verlauf derTuberkulosekrankheit von Bedeutung sind; wasaber bei der Bekämpfung der Tuberkulose alsVÄkskrankheit das WichtiMe ist,— nämlich daßdie Tuberkulose eine ansteckende Krankheit, eineSeuche wie Scharlach, Typhus oder Masern ist,das rst meiner Erfahrung«ach trotz aller Fürsorgearbeit bisher viel zu wenig in das Bewußtsein der Massen eingedrungen. Und doch ist diesgerade der Punkt, von dem aus di« Tuberkuloseam wirkungsvollsten bekämpft werden kann.Denn ob und wie di« Körperbeschaffenheit de»Einzelnen zu beeinflussen ist, bildet gerade heuterin wichtige» wissenschaftliche» Arbeitsgebiet, bedarf aber noch weiterer Klärung; die Verbesserung wirtschaftlicher Verhältnisse, insbesondereder damit zusammenhängenden wichtigen Wohnungsfrage, ist besonders heute«in Problem aufda» der Arzt und die Fürsorge nur wenig Einfluß hat.— Dagegen kann zur Bekämpfung derAnsteckungsgefahr durch Aufklärung und Mitarbeit eines jeden außerordentlich viel geleistetwerden.Ohne Vorhandensein des Erregers derTuberkulose, deS Tuberkelbazillus, der von demdeutschen Arzt« Robert Koch entdeckt wurde,kann bei noch so empfänglicher Körperbereitschaft, bei noch so elenden sozialen Verhältnissenkeine Tuberkulosekrankheit entstehen. DieseWahrheit muß unter ganzes Tun und Handelnbeeinflussen. Es ist für di« Praxis vollkommengleichgültig, ob der Tuberkelbazillen auShustendeMerckch ein Verwandter der von ihm Bedroht«»ist oder nicht.— entscheidend ist nur seine An-steckungsfähiakeit, deren Gefahr um so größer ist.je mehr und je häufiger Bazillen ausgehustetwerden...".... Der Tatbestand von häufig und immer wie-derbolten Ansteckungen kann auch non entscheidender Bedeutung sein, ob jemand"-— insbesondere ein Kindnur mit Tuberkulose aygestecktwird oder an Tuberkulose erkrankt. Wir wissenja heute, daß sehr viele Menschen mit Tuberkulose angesteckt werden- daß aber meistens derKörver den einqedrungenen Feind besiegt, ohnes? Krankheitser'cheinungen zu zeigen. Nur eineMinderzahl erkrankt ön der Tuberkulostkrank-beit.. Mag hierbei auch Körverbcschaffenheit undErnährungszustand von Einfluß sein, wa» nichtbezweifelt werden soll, wichtiger ist es doch, ob«in empfänglicher Körper einmal einem Feuerüberfall von Tuberkelbazillen ausgesetzt ist oderin dauerndem Trommelfeuer liegt; letzterem erliegt schließlich auch der widerstandsfähigsteKörper.Ohne also auf andere Ding«, z. B. die Milchtuberkulöser Kühe, einzngehen, deren Bedeutung,wie gesagt, nicht gering geachtet wird, muß dochbei der Bekämpfung der Tuberkulose im Vordergrund die Tatsache stehen, daß die Tuberkuloseals ansteckende Krankheit vorwiegend direkt vonMensch zu Mensch übertragen wird.Die Aufdeckung und Ausschaltung der An-stcckungsquelle ist aber eine Arbeit die die Kennt-nis des Seuchencharakters dieser Krankheit beimPublikum voraussetzt. Insbesondere beim Kind«,dessen Berührungskreis mit Frenzen im ganzengering ist, sollten Eltern und Lehrer sich dieserTatsache stet» bewußt sein und ihre Kinder vonder Berührung mit hustenden Tuberkulösen möglichst sernhalten.Stifter»«ft Seift.Lustig« Anekdoten.Tischrücken.Theodor Fontane war allen moderne«Geisterrichtungen sehr zugewandt, hatte aber k«iu«Sympathie für den Spiritismus. Einmal traf ihnein Bekannter, der als leidenschaftlicher Anhängerdes Spiritismus berüchtigt war..^kommen Sie mitin unsere spiritistische Sitzung," sagte der Spiritist,„da gibt es heute abend Tischrücken." Fontanlächelte abwehrend.„Nee, danke. Ich gehe in meinStammlokal. Da gibt es heut« abend Rehrücken."Sein« Hoheit und der Geist.Ein etwas menschenscheuer und Wie üblich einfältiger Erzherzog lebte auf seinem alten einsamenSchloß, von dem die Sag« ging, daß dort«in Geistspuke. Eines Abends kam dem Erzherzog ei« weißerVorhang, der sich im Wind« gelöst hatte, entgegenschwebt. Sein«. Hoheit erschrak vor dem vermeint-Der richtige Weg zur Erlangungschöner weiter Zähneunter gleichzeitiger Beseitigung deS häßlichgefärbten ZahnbelageS ist folgender:Drück«» St« einen Strang Üblorodont-Zabnoast« aus dietrocken» Chloiodont-Zahiwürst« tSveztaltürn« mit ge»zahnten, vorpenschnitt), bürsten Sie 2hr Seblß nun nachallen Sellen, auch von unten nach oben, tauchen Sie erstsetzt die Bürst« tu wasser und spülen Tie mit CHIorodonl»Mundwasser unter Gurgeln gründlich nach. Der Erfolgwird Sie überraschen I Der mmsarbene Zahnbelaa ist verschwunden und ein herrliche» Gefühl der Frische bleibt zurück.Tube KL 4.-. Lassen Sie sich keine billige Wareaufreden, denn für da» Edelste wa» Sie besitzen, die Zähne; ist da» Beste gerade gut genug.lichen Geist und erlitt einen Nervenschock. KaiserFranz Joseph erfuhr von dem Unglück seinesBettrrS und telegraphiert« an seinen Schloßkastellan:„Erwart« telegraphischen Bericht über BefindenSemer Hoheit und über Erscheinungen des Geistes."Der Schloßkastellan telegraphiert« zurück:„Seine Hoheit bedeutend besser, jedoch von Geistkein« Spur."Der Klügere.Alexander vo« Humboldt wuwe«in-mal gefragt, wa» er vom Spiritismus halte. Eräußert« sich sehr skeptisch.—„Aber, ich schwöreIhnen, daß da» Tischrücken kein Schwindel ist,"ereiferte sich«in Anhänger des Spiritismus.„Inmeinem Falle hat der Tisch ganz bestimmt nach-gegeben."„Man sagt," lächelte Humboldt,„daß derKlügere immer nachgibt."GMVündßer Mütter».»roirn 0*0«» in—»te«etter vew„TOrltitufW."— o*oa«iifi*rtr Lasser.Bor dem Strafgericht in Basel findet in diesen Tagen«in interessanter Prozeß statt. 28 Personen verschiedener Nationalität sind des Rauschgiftschmuggels angeüagt. Hauptbefchuldigter ist der ausDeutschland stammend« Ehemiker Dr. FritzMüller. Müller ließ in seinem Laboratoriumfür etwa 2K Millionen Schweizer Franken Kokainund Heroin Horstellen und durch di« anderen Angeklagten ins Ausland schmuggeln— insbesonderenach Aegypten, Japan und Südamerika Durch dasVerfahren ist man einem über di« ganze Weltverbreiteten Schmugglerkonzern für Rauschgifte aufdie Spur gekommen. Darüber hinaus gewährt derBasel«! Prozeß interessante Einblickt in. das„System" dieses Konzerns...--.;Her»in statt Kaltleim.Der 58jährige Dr. Fritz Müll«r ist— wie erbei seiner Vernehmung angab— Sohn einer Lehrers; er stammt au» Breisach im Breisgau. InBerlin war er Assistent des KaiserWilhelm-Husti-tuls und gleichzeitig Expert« für Nahrungsmittel-fälschungen im Polizeipräsidium. Nach dem Kriegübernahm er«in chemisches Laboratorium in Basel.Hier hat er zahllos« Mengen von Rauschgift herge-stcllt und vertrieben oder aus anderen Quellen bezogen und weite verschoben. Die Geschichte kamans Tageslicht, als im Oktober des Jahre» 1929auf dem Dampfer ,-Esperia" in Genua die italienischen Behörden 8 Kisten entdeckten, di« statt desdeklarierten Kaltleims 1V Kilogramm Heroin imWerte von 100.000 Mark enthielten. Der Adressat,«in Kaufmann in Kairo, verriet seinen Lieferanten;«S war Tr. Müller. Die weiteren Ermittlungen führten zur Entlarvung und Verhaftung derHelfer des GifchändlerS.Die„Generaldirektoren".•■.•.•’■Hauptbeterligte an diesem Welttrust für Rausch-giftherstellung und Rauschgiftschmuggel— abernicht Prozeßheteiligve!— sind zwei dunkle, fastmystisch« Personen: ein Russe, RaSkin mitNamen, der offiziell in Wien wohnt, aber fast niedort zu erreichen ist, und ei« Japaner, Mash a Y o s o, der in Kobe in Japan beheimatet ist.Rach den Feststellungen der Opiumkommissiondes Böllerbunde» ist RaSkin aller Wahrscheinlichkeitnach Hauptorganisator deS Vertriebs von Rauschgiften nach Europa und Am«rika. Er besitzt«ineeigen« chemisch« Fabrik. im Elsaß und verfügtaußerdem über Anteile an der chemischen Produktion droqenherstellender Länder Europas. Er war«S auch, der di« Perbindung mit dem Chemiker Dr.Fritz Müllst gehalten hat, der sich jetzt in Baselverantworten muß. Bon Müller aus liefen wieder,um die Fäden des Rauschgifthandels zur Hamburgischen Tamara-HanbekS-Gesellschaft, di« die verboten« Fracht noch USA beförderte.Der Japaner Mashayoso beherrscht den gesamten Rauschgifthandel Asiens und Nordafrikas. InEdina, Japan, Indien, Persien. Jndochina,.n derMongolei gibt«S kein« Lasterhöhle, in der n chtseine Agenten sitzen und Rauschgifte vertreiben.In Japan sind sogar besondere Geijha-Organsta-tionen von ihm auSgehalten worden, di« Schlepperdienst« für die Rauschgifchändler leisten mutz'«».Den Drogenhandel de» Orients versorgt der Japaner mit selbschergestelltem Material. Sowe': bisher festgestellt werden konnte, besitzt er an der:ür-kischen Küste§rei große Roh-Opium-fabriken, in denen all«,Rohstoffe erzeugt werden, die für den Gisthandel notwendig sind Maaschätzt, daß er allein nach dem Orient jährlich etwa5000 kg Morphium und 9000 kg Heroin liefert.Die tatsächliche Menge der von ihm hergestelltenBericht a« de» Sütel.Von Ernst Ludwig Anger.Lieber Willy,daß Du zu dem Geburtstag unserer Tochter—Deines Lieblings— nicht kommen konntest, hatunS allen außerordentlich leid getan.» Insbesondere dem Geburtstagskinde—» natürlich nicht,weil Du ihr so besonders lieb und sympathischbist— nein, wirklich, Du hast keine Veranlassung, Dir irgendetwas derartiges einzuhilden,alter Hagestotz!—, sondern weil die Kleine eineso lebhafte Erinnerung an eine Schachtel Konfektin sich trägt, di« Du ihr im vorigen Jahre mitbrachtest. Womit wohl alle bei Dir vorhandenenIllusionen restlos zusammenbrechen.Heute hat sie sich in einem unbewachtenAugenblick ein Buch.aus meinem Regal genommen unh ich kam gerade hinzu als sie im. Begriff stand, da» Titelblatt mit Hilfe eines Rotstifte» durch eigenartige, aber sicher sehr moderneOrnament« zu verzieren. Ich nahm e» ihr imletzten Augenblick fort, war sehr ungehaltenNatürlich und. herrschte sie an:„WaS tust du da— was willst du mit dem Buch?" Sie sah micherschrocken an und meinte mit verzogenem Gesicht:„Ich schreibe an Onkel Willy." Um demdrohenden Tränenausbruch vorzubeugen, versprach ich, es an ihrer Stelle zu tun. Pie hatsich darmt zufrieden gegeben, obgleich sie offenbar meine Fähigkeiten in dieser Beziehung nichtsöhr hoch schätzt. Jedenfalls steht sie jetzt vor-sorglich zur Kontrolle neben mir, hat die Naseauf die Schreibtischplatte gelegt und wiederholtimmer wieder:„Vergiß- nicht, daß ich kehr danken lasse kur die Schokolade"— die sie nicht bekommen hat, notabene. Ich hoffe, du verÜehsthen W-nk!---'Da ich anuehme, daß euer Interesse»««inander auf Gegenseitigkeit beruht, so will ich Direinige» von unserer jungen Dam«, die soebendrei Jahre alt geworden ist, erzählen. Der Entwicklungsgang eine» kleinen Menfchenwesen» istja immer nicht ohne Reiz für den Beobachter.UebrigenS: klein! Sie ist seyr gewachsen in diesem letzten Jahr. Vielleicht würdest Du siekaum wiedererkennen, vielleicht Dich veranlaßtfühlen,„Sie" zu ihr zu sagen. Sie kann jetztschon, ohne auf einen Stuhl zu klettern, dieSachen vom Büfett und mein« Manuskripte vomSchreibtisch herunterlangen. Ein Umstand, dersie mit außerordentlicher Befriedigung erfüllt.Daß wir Eltern dieses-Gefühl nicht ganz teilen,wirst Du begreiflich finden.Mit der Körpergröße vaben natürlich auchihr« physischen Kräfte in erstaunlichem Umfangezugenommen. Gerne reißt sie mir die Brillevon der Nase und der Optiker nebenan grüßtmich leit geraumer Zeit mit besonderer Höflichkeit als«inen guten Kunden, den man sich warmhalten muß. Auch Kaffeemahlen hat sie inzwischen gelernt— ganz Plötzlich ist sie darauf verfallen. Daß sie bei dem ersten Versuch eineSchachtel mit Stahlfedern, die sie in meinerSckreibtischlade fand, und bei dem ztveiten robeErhken in d»e Mühle tat, war vielleicht nichtganz zweckmäßig. Ich denke aber, solche Mißstände muß man in Kauf nehmen, zumal ihr^ner auch dann nicht nachläßt. wenn wir ihrk>-rm7icherv>rise richtige Kakfeebohnen in dieMühle tun.Ihr« sittlichen Qualitäten haben eine wahrhaft erstaunliche Steigerung erfahren. Sie sagtimmer„bitte", ehe sie etwa» Verbotene» an sichreißt und„Danke", wenn sie etwa» essen soll,was sie nicht mag. Sie mag leider viele» nichtund manchmal wunderten Unr uns daß ft« beiihrem sehr enthaltsamen Leben noch so gut beiKristen ist. Aber feit wir entdeckt-habe«, daß siesich heinrlich in der Küche mit Wonne über dieselben Dinge hermacht, die sie bei Tisch mit großer Standhaftigkeit' verschmähte, wundern wirun» nicht mehr und sind erheblich weniger besorgt.Ich sprach eben vo« ihren sittlichen Qualitäten, und da muß ich noch nachtragen, wie gernsie abgibt, selbst von Sachen, die sie al» Leckerbissen besonders schätzt. Zum Beispiel: neulichbekam sie in' meiner Abwesenheit eine Schokoladenpuppe. Sie vertilgte das süße Machwerknatürlich sofort, fast restlos, aber den Kopf legtesie auf meinen Schreibtisch:„Da» ist für Papa"erklärt« sie kategorisch. Und obgleich st« hinzu-setzte:„Er ißt ihn ja nicht und gibt ihn mir", sofinde ich, daß alles in allem an ihrem schenkfreudigen Herzen nicht zu zweifeln ist. Freilich,kurz vor dem Einschlafen mochten ihr doch nochHweisel gekommen sein jedenfalls lief sie nochschnell in mein Zimmer und brachte den Kopfan sich. Als meine Frau ihr in sankten WortenVorhaltungen machte, entgegnete sie prompt:..Papa braucht keinen Kopf." Meine Fraulächelte eigenartig, als sie mir dies« Aeußerunghinterbrachte. Aber Du bist doch, hoffe ich, ganzmeiner Meinung, daß nämlich diese» Dort nichtal» Kritik an meiner Person gewertet sein will— nicht wahr?Bloß mit dem Sprechen— damit will esimmer noch nicht recht gehen. Nicht, daß sie zuwenig spräche— im Gegenteil, sie hat ja über-hauvt viel von ihrer Mutter geerbt. Aber undeutlich— jedenfalls verstehen andere Menschensie zuweilen nicht, während wir natürlich jedesWort begreifen. Sie müßte sich mehr Mühe«eben— aber sie hat dazu keine Zeit. Und eiist eigentlich auch unbillig", von Evastöchtern, die-och die Redekunst besonders eifrig betriebennoch Zu^erlangen, sie sollten darauf achten, wiesie spreche«.Rauschgift« ist um ein Vielfache» höher, da aucheuropäische und amerikanische Raujchgsschändler«inen wesentlichen Teil' ihrer Drögen" von ihmbeziehenDas Gepäck de» Kommissars.Die Schmugglerorganisationen-e» Welttrustvfür Rauschgifthandel arbeiten mit öen raffiniertesten und unglaublichsten Mitteln. Der Ober/r o m m i s s a r für P a lü st i n a, selbst Mitglieddes Internationalen Komitees zur Bekämpfung de»Rauschgifthandels, reifte vor einiger Zeit nachKairo. Bei der Durchsuchung seines Salonwagensfanden Zollbeamte in seinem Gepäck und in denPolstern seines Wagens erhebliche Mengen K».kai n versteckt. Die Untersuchung ergab,.daß in derBegleitmannschaft des Kommissar» sich auchRauschgifthändler befanden, bi« seit Jahrendies« günstig« Gelegenheit ungehinderte» Transportes der Grftdrogen nach Aegypten benutzten.In«inem anderen Falle beschlagnahmt« manauf einem Dampfer in Marseille» Stückgut. Manvermute!««ine Sendung des Japaner» Mashayoso.ES waren Säcke voller Walnüsse. Bei. genauererUntersuchung der Nüsse stellt« sich heraus, daß jedeeinzeln« Nuß mit Opium gefüllt war.Aus einer der Karawanenstraßen, di« sich vompersischen Golf her ins Inner« Asien» ziehen, sielvor einiger Zeit das besonder« Gebaren der Derwisch« aus. Sie hausten in den Karawansereienal» religiöse Eiferer au- der Sekt« der Feueranbeter. Als man ihr lunepenhaftes Gepäck durchsuchte,wurden beträchtlich« Mengen Rauschgift gefunden,die auf diese Art und Weif« tief»ach Asien hineinverfrachtet wurden. Der Japaner konnte sich wahrhaftig kein« besseren Schmuggler für den OrientauSsuchen, al» diese ReligionSfanatiter, bi« überallin Asien Zutritt haben und auf diesem Dege unbeobachtet di« Trog«« vertreiben konnten.. r4000 verurteilte Aogypwr!Besonders verheerend har sich die WirkungRauschgifte» in Aegypten' gezeigt. Di« giftigenDrogen werden durch di« Sinai-Wüst««ingeschmüg-gelt. In diesem weiten Gebiete ist der Schmuggelkaum zu bekämpfen, und so kommt es, daß derRauschgifthandel in Aegypten seine tollsten Blütentreib:. Allein im vergangenen Jahr« find in Ae-gypt«n 1200 kg Heroin beschlagnahmt worden.Die Behörden schätzen fekbst, daß die Einfuhr anRauschgiften jährlich mehr denn 10.000 kg betrögt.Bo» den dreizehn Millionen Einwohner« des Landes find nach amtlicher Schätzung etwa rin« halb«Million Mensche» den Rauschgiften versallen, Dirägyptischen Gesetz« ermöglich«»«in schaofes Borgehen gegen die Verbraucher giftiger Drogen. I»Jahr« 1909 wurden allein 4000 Personen wegenRauschgistkonsum» abgeurt«ilt. Aber trotz der drakonischen Maßnahmen d«r Regierung greift da»Laster immer weiter- um sich, nicht nur Mäurer,sondern auch Frauen und Kinder sind schon daaonbefallen-. 4--.'--.Trotz genauer Kenntnis der nternariinalenOrganisation der Rauschgssthöndirr war bisher«in« wirksam« Bekämpfung kaum möglich Die türkisch« Regierung erklärt« sich außelstoub«, dr« Produktion de» Japaner- Mashayoso lahm y sogen.Ter Schmuggel an d«r kleinasia« jchen Küste wirdmit der blonderen geographischen B-'halfenheitdes Küstenstriches in Zusannneichong gebracht. DerHauptgrund aber wird darin liegen, daß an derHerstellung de» Roh-Opiums größere Kreis« b-tei-ligt sind und daß diese Produktion eine wesentlich«Einnahmequelle einflußreicher Persönlichkeiten darstellt.In Bafel hat sich«in wichtiger Verbindungsmann internationaler Rauschgifthändler zu ver-antn orten. Aber di« wirklichen Drahtzieher dieserganzen Organisation sitzen hinter der Gerichts-front. Sie sind in Sicherheit. Man bricht vonihnen— aber end» spricht nicht ihr Urteil.Na, das legt sich ja wohl mit der Zeit. Undes bleibt tröstlich zu beobachten, daß Jte auf anderen Gebieten schon jetzt sich al» höchst begabterweist. Vor allem ist sie sehr musikalisch—was wir daran» schließen, daß sie immer weintund schreit» wen» in der Wohnung über unsKlavier gespielt wird. Die» verständliche Verhalten berechtigt zweifellos zu den kühnsten Erwartungen.Ueberhaupt: in allem, was Empfänglichkeitfür künstlerisch« Dinge anbelangt, Phantast» undall das andere, so ist sie ihren Jahren weit voraus. Wir haben ihr eine wirklich reizendePuppe geschenkt. Wir dachten, sie würde sichsehr freuen, aber sie hat unS arg enttäuscht—in der ersten Zeit wenigsten». Denn ihre ganzeLiebe gehört nach wie vor und durchau» unverändert ihrer Eva, einem häßlichen Gerippe vonPuppe, da» beinahe noch au» ihrer SäuglingSzeitherührt.Dieser Klecks stammt von Deinem Liebling.— Sie hat soeben in ihrem«nermüdlichen Wissensdrang festzustellen versucht, ob die Tinteausläuft, wenn man da» Faß umgekehrt in di«Luft hält. Sie h a t e» festgestellt. Ich nehme e»al» Aufforderung. Schluß zu machen.Bon u«» selbst bleibt nicht viel zu berichten.Meine Frau hat sich bereit» daran gewöhnt,nacht» plötzlich ihr Kind, da» sie in seinem Veilchen liegend wähnt«, neben sich zu entdecken. Ichselbst leide noch ein bißchen unter häufig gestörtem Schlaf— aber ich denke, nach ernigenWochen werde ich nicht mehr aufwachen, ivennman mich sechsmal nacht» mit barbarischer Gewalt an den Haaren zaust oder unerwartet unterden Fußsohlen kitzelt.Sei herzlichst gegrüßt vonDeiner„Nichte" und ihren Eltern.