Seite 2
Samstag, 19. Dezember 1981.
Nr. 295.
müssen. Der Bahnbrecher für diese neueste als guter Geschäftsmann den österreichischen Bei der rationalisierten Wirtschaft ist das, gegen die es nur eines gibt, die geschlos Form restlosester Ausbeutung und Sklaverei Unternehmern herausrechnet. Arbeiter in was bleibt, eine Zeit verschärfter Arbeits- sene Front Front der ist Bulgarien , das Land brutalster Durch die Einführung der Arbeitsdienstpflicht losigkeit und Not. Die Propagatoren des großen mächtigen Gewerkschaf= Wojwodenherrschaft, des größten kulturellen sollen in dem fleinen Desterreich allein 61 Mil- Arbeitsdienstes glauben auf Kosten der ten, die auf dem Standpunkt des Klassenund industriellen Rückstandes. Von Oberst- tionen Schilling( 305 Millionen Ko an Arbeiter die Wirtschaft sanieren zu können, tampfes stehen und den Kampf gegen jedwede leutnant J. Diakov wurde ein Arbeits- Löhnen erspart werden. Außerdem berechnet er, sie werden sich irren, denn die lohnlose Arbeit Versklavung der Arbeiter mit allen Kräften die durch den Arbeitsdienst geschaffenen Werte mit dienstpflichtgesetz ausgearbeitet, das am 10. rund 91 Millionen Schilling( 455 Mil- mag dem Staat oder den betreffenden Unter- führen. Die Arbeiter haben zu wählen, ob sie Juni 1920 von der gesetzgebenden Körperlionen Kč). Der Gesamterfolg wird also auf 152 nehmungen Millionen Einkommen schaffen, sich mit Hitler und Starhemberg verbündet, schaft beschlossen und durch ein Zusatzgesetz Millionen Schilling( 760 Millionen K&) der Wirtschaft wird damit nicht nur nicht ge- die Sklavenketten selbst anlegen wollen, oder vom 9. November 1921 ergänzt wurde. Nach berechnet, wovon fast die Hälfte vom diret. holfen, sondern schwer geschadet, weil die als Mitglied einer freien, alle Arbeiter umdiesen Gesetzen ist jeder(?) Staatsbürger ver- tem 2ohnraub resultiert. Summen des für die Wirtschaft lebenswich- fassenden Gewerkschaft die Versuche dieser im pflichtet, zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr 8 Monate unter der Arbeitsdienstpflicht zu arbeiten. Die ersten 2 bis 3 Monate gelten der Einarbeitung, der Reſt produktiver Arbeit. An diese ,, aktive Arbeitsdienstzeit" reihen sich bis zum 40. Lebensjahr jährliche Dienst leistungen, die nur bis zu 21 Tagen dauern dürfen. Während dieser Zeit wird der Arbeitsdienstleister, da er von seiner Familie losgelöst leben muß, vom Staat, oder der Gesellschaft, für die er arbeitet, militärisch bequar tiert und verköstigt. Von einer Entlohnung ist keine Rede, die bisherigen freiwilligen Dienst leister in Deutschland erhalten neben dem Strohsack in der Baracke und dem Essen ein ,, Taschengeld".
Daß dem modernen Ausbeuterium bei tigen zirkulierenden Kapitals, des Lohnes, Dienste des Großkapitals und der bürgerlichen solchen Perspektiven das Herz im Leibe lacht, faft auf Null herabgesetzt werden. Es wird Reaktion wirkenden Verfälscher der Arbeiterist begreiflich, ebenso, daß sich sofort zur Be- also damit nur der jetzige Krisenzustand ver- bewegung, sie in jahrzehnte wäh- treibung der Erreichung dieses Zieles ein ewigt. Da die Hakenkreuzler und Heimwehrler ren de Stlaberei gefesselt, der Bund für Arbeitsdienstpflicht( Wien VII- 62) Verfechter der Arbeitsdienstpflicht sind, stehen schrecklichsten Ausbeutung ausgebildet hat, dem namhafte Persönlichkeiten sie Schulter an Schulter mit den ärgsten zuliefern, erfolgreich abwehren angehören sollen. Feinden der Arbeiterklasse in einer Front, wollen!
Mieterschußprovisorium angenommen.
Herr Dr. Kalaš unzufrieden.- Ergögliche Prahlerei der Kommunisten. Prag , 18. Dezember. Nach längerer Aus-| Mieterschutzes ein, um die soziale Spannung [ prache, an der sich in der Mehrzahl Vertreter zwischen Gleichbesoldeten zu beheben. Nach dem Schlußwort wurde zunächst ein der Oppofition beteiligten, wurde heute im Parlament das sechsmonatige Mieterschuhprovisos Senatsbeschluß auf Abänderung einiger strafrium, das dann schon durch ein definitives rechtlicher Bestimmungen und dann auch der Wohnungsgefeß auf lange Frist ersetzt werden Mieterschuß in beiden Lesungen ohne foll, angenommen. Aenderung angenommen.
Warten auf das Bankgesez. Für die morgige Sigung wird doch noch, an anderer Stelle ber
In Deutschland ist das Problem noch intensiver umstritten und betrieben wor den und dort kommen zu den Stahl, Kohlen, Farben- und Textilkönigen und noch die von ihrer Gnade lebenden Stahlhelmer und Sitlerianer, die die Einführung der Arbeitsdienstpflicht propagieren und faum erwarten können. Die Entlastung des Arbeitsmarktes, die Unterbringung Hunderttausender Arbeits In Bulgarien besteht das Arbeitsdienst- loser wird auch da als Hauptargument benüßt, pflichtgesetz nun zehn Jahre und nicht nur der in der Hoffnung, daß niemand fragt:„ Ja, bulgarische Staat ist von dem Resultat der warum kann die für den Arbeitsdienst plötzlich Ausbeute aufs äußerste befriedigt, sondern vorhandene Arbeit nicht unter einem normaDer Referent 2angr erklärte, sicher würben auch hohe Militärs und Wissenschaftler in len Arbeits- und Lohnverhältnis auch vor die Aenderungen die nicht befriedigen, die eine Die Vorlage über den Aufschub des. anderen Staaten sind des Lobes voll, so zum banden sein und durchgeführt werden?" Erhöhung der Mietzinse erhofften; man fönne aber Steuerüberwälzungsverbots wurde Beispiel Major a. D. Schreiber, Loetenburg- Schon 1924 wurde in Hamburg die in dieser Zeit nicht mit einer neuen durchgreifenden heute nicht erledigt; die Agrarier, die für sich Berlin , und Prof. Dr. Walter Hoffmann, Deutsche Monatsschrift für Arbeitsdienst- Belastung des fleinen Mannes fommen; angesichts selbst generelle Steuerabschreibungen und MoraDirektor des Mitteleuropa - Institutes, Dres pflicht" herausgegeben und der Deutsche der schweren Wirtschaftssitution konnte von einer torien nach Noten reklamieren, haben plötzlich ihr den, die als genaue Kenner der Arbeitsdienst- Bund für Arbeitsdienstpflicht" geschaffen. Im Liquidierung des Mieterschutzes nicht die Rede sein. Herz für die Staatskaffe entdeckt, die angeblich zu pflicht von den Unternehmern gerühmt April 1930 wurde die Reichsarbeitsgemein Wunsch nach Wietzinsherabsetzung in den Neu- bezüglich der umstrittenen Resolution über die In der Debatte tam fast allgemein der sehr geschädigt würde. Für ein Entgegenkommen werden. Daß sie dazu alle Ursache haben, geht schaft für Deutsche Arbeitsdienstpflicht" ge- bauten zum Ausbruck. Auch der Hausherrenver Stärtemehlbeimischung dürften sie anscheinend nicht allein aus den ohne Lohn erzielten Lei- gründet, welcher bereits über 60 Organisa- treter Dr. Kalaš entdeckte auf einmal sein Herz aber mit sich reden lassen; jedenfalls kann man stungen hervor, die besonders in der Unter- tionen angehören. Alle zwei Monate finden für die armen Teufel, die in Neubauten hohe damit rechnen, daß die Vorlage morgen doch nehmerpresse als Beispiel aufgezählt werden, gemeinsame Beratungen von Vertretern Binje zahlen müssen; die billigeren Zinse wären noch angenommen werden wird. sondern noch mehr aus einer im Jahr 1930 dieser Organisationen statt. Im September schon längst da, wenn auf dem Wohnungsmarkt von Oberstleutnant Diakov verfaßten Bro 1930 bildete sich aus Kreisen der politischen die freie Konkurrenz vorhanden wäre usw. Die schüre, in der er das Problem ,, Arbeitsdienst- Mitte ein Kuratorium für Arbeitsdienst- größte Schuld an der fünstlichen Aufrechterhal pflicht" für Desterreich behandelt. Bei An- pflicht", welches einen ,, Volksbund für tung des Mieterschutzes hat natürlich das Für zumindest nach der passung des bulgarischen Systems auf Dester Arbeitsdienstpflicht" zu betreuen hat. Zur forgeministerium. Dann operiert er wieder mit öffentlichten Verlautbarung der Regierung, die reich fordert Diakov zweierlei: selben Zeit arbeitete die Wirtschaftspartei einen der unglaublich dummen Statistik, daß der Woh- Auflegung des in den letzten Tagen in ununter1. ein Arbeitsdienstjahr für alle aus 24 Paragraphen bestehenden Gesetzent- nungszuwachs in den letzten Jahren um ein brochenen Sizungen eines eigenen Ministerpaar Prozent höher ist als der Bevölkerungszu- fomitees vorbereiteten Bantengesezes er bolltauglichen Männer im erreichten 21. Jahre; wurf zur Durchführung der Arbeitsdienstwachs, wobei er natürlich absichtlich übersteht, wartet. Dispositionen über dessen parlamenta für alle volltauglichen Mädchen im 16. Lebensjahr. pflicht aus und brachte ihn als Antrag im daß von den heutigen Wohnungen" in den Ar- rische Behandlung sind jedoch noch nicht getrof2. eine vorübergebende Arbeits- Reichstag ein. Auch das Reichsarbeitsmini- beitervierteln ein hoher Prozentsatz diesen Namen fen. Auch in Koalitionskreisen wird aber vieldienstpflicht. Sie soll eine volkswirtschaftsterium hat sich bereits mit der Frage beschäf- überhaupt nicht verdient. Der neue Entwurf des fach der Meinung Ausdruck gegeben, daß ein liche" Ergänzung des Arbeitsdienstjahres zur vollständigen Ausschöpfung des Arbeitsmarktes dar- tigt und Berechnungen über die Vorteile der Ministeriums, erklärte er, werde nur sehr derart umfangreiches und wichtiges Geseh nicht stellen. Sie umfaßt nach dem Vorschlag Diakovs Arbeitsdienstpflicht angestellt. Es hat ausge- fchwer Gegenstand einer Vereinbarung sein ohne gründliche Prüfung durch das Parlamentit verabschiedet werden könne, auch wenn andereralle arbeitsfähigen männlichen österreichischen rechnet, daß ein Arbeitsdienstpflichtiger tönnen. Schwer hatten es auch die Kommuni feits wichtige Gründe für dessen möglichst Staatsbürger vom 21. bis 40. Lebensjahre, die in im Jahr 3000 Mart, also viermal so viel als dieser Zeit jedes Jahr 2 bis 4 Wochen Arbeits- ein erwerbsloser Jugendlicher, der Arbeits- sten, die vor zwei Tagen im Rude Bravo" rasche Verabschiedung sprechen. dienst zu leisten haben. Losenunterstützung bezieht, fosten würde. Die noch sehnsüchtig hofften, daß das Provisorium Die Berhandlungen in Basel . irgendwelche Bestimmungen haben werde, die die Vorerst sind in dem österreichischen Plan Arbeitsdienstpflichtfanatiker haben festgestellt, treinen Mieter treffen. Dieser fromme Wunsch Basel , 18. Dezember. Eine Vollsizung des des Herrn Diakov als Arbeit vorgesehen: daß die Rechnung des Reichsarbeitsministe ist ihnen nicht in Erfüllung gegangen und so beratenden Sonderausschusses nahm geſtern Straßenbauten, Flußregulierungen, Erbauung riums falsch ist und das ein Arbeitsdienst- stellte sich heute Herr Štětka auf eine andere Ton- abend die Berichte der Unterausschüsse entgegen. von Wasserkraftanlagen, Urbarmachung von pflichtiger nicht mehr als 1200 Mark im Jahr art um: Daß es nicht zum völligen Abbau des Der Bericht des statistischen UnterausMieterschußes gekommen sei, sei angeblich keines- schuffes kommt zu der mit allem Vorbehalt geDedland, aber auch schon der Bergbaubetrieb. kosten darf. Das ist der Kurs, den die Hitler , Busch wegs ein Verdienst der Sozialfascisten, sondern machten Feststellung, daß Deutschland aus AusHerr Diakov geht, wie wir sehen, in Oester reich weiter, er greift schon nach jenem Zweig und Genossen in Deutschland und Starhem der kommunistischen Partei und landsguthaben im Jahre 1932 etwa 300 bis 400 der Wirtschaft, der das Urprodukt zur Wärme- berg, Pfriemer und Genossen in Oesterreich ihrer roten Gewerkschaften!! Um doch Millionen Reichsmark Einnahmen zieht. Die einen Grund zu haben, gegen die Vorlage zu Verschuldung und Tilgungslast der ausländischen und Krafterzeugung liefert. Es wird nach steuern: stimmen, hatten sie ein eigenes Gesetzeswerk aus- lang- und furzfristigen Anlagen in Deutschland meiner Ueberzeugung dabei nicht stehen bleiben. Der Lohnraub soll Gesetz werden. Interessant und lehrreich für die Arbeiter Neben die Blutsteuer soll noch eine Wirtschaftsbis 1.850 Millionen Reichsmart für 1932 beist der Gewinn, den der Herr Oberstleutnant steuer durch Arbeitsleistung ohne Lohn treten. ziffert. und Seele Jurist und machte jetzt schon das Gesetzbuch zu seiner Privatlektüre.
Dr. Tolpe's Rache.
Roman von A. Altschul
30
gearbeitet, dessen Annahme sie verlangten. wird bei dem gegenwärtigen Zinsfabe mit 1.600
Von der AWG trat Dr. Peters under blümt für die„ allmähliche" Liquidierung des
Gesinnung gut abgeschnitten hatte. Er fürchtete sich nicht mehr vor der Matura, da er überzeugt Franzl hatte noch keinen festen Plan für die war, daß ihm niemand absichtlich Hindernisse Zukunft. Er war von unzähligen widerstrebenden in den Weg stellen würde. Gefühlen durchdrungen, er interessierte sich für
-
Die letzte Prüfung, Warenkunde, schien eine Kleinigkeit zu sein. Was sind Vitamine?" lautete die Frage Professor Peterkas.
Franzl beantwortete sie.
Was ist Beri- Beri?"
Franzl glaubt einen Wiz zu hören und lacht. Dieses Wort hat er nie gehört.
,, Also nicht beantwortet."
Wie ist die Kohle entstanden?" Franzl beantwortet die Frage. Sie wird, obzwar richtig beantwortet, als unbeantwortet beurteilt.
,, Was für Stärke sehen Sie in diesem Mikroskop?" Franzl schaut hinein, sieht einige Punkte und jagt: Maisstärte." Professor Peterka nimmt das Präparat heraus, mischt es unter die anderen, niemand tontrolliert es und sagt: Falsch. Reisstärke."
Die Prüfung ist zu Ende. Die Kandidaten und die übrigen Zuhörer gehen auf den Gang, weil drinnen jetzt die Beratung stattfindet. Ge heime Abstimmung.
Auch Franzl, den seine Jugend und sein alles und für nichts zugleich. Oft sprach er Der Tag der Reifeprüfung brach an. Franzl ganzes Wesen äußeren Eindrücken mehr als stundenlang kein Wort und dachte über etwas war am Vorabend bald zu Bett gegangen und empfänglich machte, wurde von diesem allge- nach, das er schließlich als undurchführbar ver- sprang jetzt, als die Weckuhr läutete, flint aus meinen Frühlingstaumel erfaßt. Er ging wie warf, um es jedoch bald wieder aufzugreifen. den Federn. Ruhig fleidete er sich an und machte im Traum einher, er wollte etwas tun, was, Dann sprach er wieder viel, über alles, nur über sich auf den Weg. Er fühlte sich vollkommen das wußte er selbst nicht, er spürte ein brennen- sich selbst nicht. sicher. des Verlangen nach irgend etwas und fragte sich Georg fannte ihn. Er drang nicht in ihn, Um den großen grünen Tisch saß bereits die vergebens wonach. War er mit Erna beisammen, da er wußte, daß dies aussichtslos wäre. Auch Brüfungskommission, bestehend aus einigen rollte er lieber allein sein, war er allein, sehnte über Erna fragte er nichts. Lehrern der Anstalt und einem Abgesandten des er sich nach Ernas Gegenwart. Eine Sehnsucht Erna hatte sich zurückgezogen. Selbst Gretl, Schulministeriums. Franzl setzte sich. nach etwas Unbestimmtem, Herrlichem, Uner- die einmal ihre beste Freundin gewesen war, fah Es läutete. Franzl wurde aufgerufen und reichbarem hatte ihn ergriffen, die jedoch, weil sie nur in der Schule. Das war alles. Wo zog einen Zettel, auf dem die drei Fragen aus sie auf nichts Bestimmtes gerichtet war, ungestilli Erna die übrige Zeit war, was sie machte, wen Deutsch verzeichnet waren. Dann mußte er sich bleiben mußte. sie tannte, wußte niemand. Zumindest sprach in eine abseits stehende Bank setzen und durfte Mit Erna tam Franzl jest wenig zujam- feiner davon. zehn Minuten lang überlegen. men. Sie hatte plötzlich selten Zeit für ihn. Ein- Franzl auch nicht. Er versuchte, sich auf Als diese Zeit verstrichen war, wurde er mal war sie eingeladen oder mußte sie Besor- alle möglichen Arten zu zerstreuen. Er lernte, gerufen und hatte nun zu erzählen. gungen machen, dann war gerade ein Besuch bei ging in ein Kino. las Bücher, aber immer wieder Diese Fragen waren nicht schwer. Richard ihr angefagt, furz sie war jetzt so beschäftigt, daß tauchten zwei Bilder vor seinen Augen auf, Wagners Leben und Wirken" und ein" Drama Franzl fie fast nie zu Gesicht bekam. Und wenn Erna, und in gar nicht mehr weiter Ferne eine von Gerhart Hauptmann . Franzl beherrschte den sie schon einmal Zeit für ihn hatte, war es nie drohende dunkle Wolke, die Matura. Stoff. länger als eine halbe Stunde. In der Schule war es feit jenem mißDer zweite Gegenstand war Französisch. Franzl hatte sich damit abgefunden. Er glückten Streifversuch ruhig geblieben. Nichts lernte bereits lange allein. Seine freie Zeit ver- hatte sich gerührt. Franzl konnte es faum Das war schon bedeutend schwerer, aber der Zubrachte er mit Georg und Gret. Sie gingen glauben. Die Vierteljahrskonferenz war vorüber. fall famt Franzl diesmal zu Hilfe. Die Haupt- ich zu Dritt aus, so wie sie es früher zu Viert ohne daß etwas Bemerkenswertes vorgefallen frage lautete:" Les Misérables " von Viktor Hugo getan hatten, sprachen von allem, vermieden wäre. Tolpe blieb unsichtbar. Seine Strenge, und Franzl hatte diefen Roman vor einigen jedoch ängstlich Ernas Namen oder etwas damit seine Verschrobenheit und fein Saz erschienen Tagen im Kino verfilmt gesehen. Also war auch die Zusammenhängendes zu nennen. Franzl heute in einem anderen Lichte. Er diefe Gefahr abgewendet. Die Geographiefragen waren leicht und erst Abends, wenn Gretl schon zu Hause war, glaubte Tolpe bisher misverstanden zu haben schlenderten Georg und Franzl oft stundenlang und war bereit, einen großen Teil der Schuld die Buchhaltung schien die Sache wieder kritisch durch die Stadt, beide bemüht, den andern auf sich und seinen Mitschülern zuzuschreiben. Tolpe zu machen. Aber auch da entledigte sich Franzl andere Gedanken zu bringen. Manchmal, wenn war fein schlechter Mensch, er war nur ber feiner Aufgabe über Erwarten gut und in der Dante, ganz gut", antwortete Franzl. Er schlechtes Wetter war, septen sie sich noch in ein blendet, verfchroben und altmodisch, aber schlecht darauffolgenden Geschichtsprüfung glaubte er wurde von seinen Mitschülern unterbrochen. die Kaffeehaus und befprachen die Zukunftsmöalich- und beimtüdisch war Tolpe nicht. Das glaubte bereits das Spiel gewonnen zu haben. Er miß ihre Meinung, daß Franz bestimmt Einheit Franz aus dem Ergebnis der Zenfurtonferens verstand die bedeutungsvollen Blicke, die einige bekomme. nicht oft genug wiederholen konnten. Georg wollte studieren. Er war mit Leib zu ersehen, in der er tros seiner revolutionären Professoren untereinander austauschten. ( Fortfehung folgt.)
feiten.
Man gratuliert Franzl. Bravo , Manzberg, hast die Stimmeneinheit sicher. Wäre der Peterta nicht so gemein gewesen, hättest du die Auszeichnung.
auch zufrieden."
Franzl wehrte ab. Mit einer Mehrheit bin ,, Unsinn, wenn du Mehrheit haft, müssen anderen durchgefallen fein."
Georg fam die Stiegen herauf.
,, Wie geht's?" fragte er ohne Einleitung, gespannt, das Resultat zu erfahren. Er selbst hatte vor wenigen Tagen mit Stimmeneinheit maturiert.