Seite 2 Mittwoch, 28. Dezember 1881 Nr. 298 in der Provinz mißhandelt hotte. Aber bald kam die Enttäuschung! Nach einigen wenigen energischen Anläufen, in denen man im AuS- lande Bewährtes nachzuahmen versuchte freilich scheiterte es zum großen Teile an der Mangelhaftigkeit der Durchführung und an der engherzigen, bürokratischen Verbohrtheit, mit der die Selbstverwaltungsträgcr um ihre Selbständigkeit gebracht wurden, versank das Gesundheitsministerium in einen tiefen, nicht endenwollenden Schlaf, aus dem es nrir einmal im Jahre erwacht, wenn der Gesund­heitsminister während der Budgetdebatte sein Expose hält, in dem er der erstaunt aufhor­chenden Mitwelt erzählt, was alles vorbereitet und geplant wird; es geschieht aber nie was! Die Republik hat bisher wenig Glück mit ihren Gesundheitsministern gehabt! Daß man mit einer einzigen Ausnahme und die mar von kurzer Dauer und überdies war es ein Zahnarzt! noch nie den naheliegenden Ver­such gemacht hat, einen Arzt an die Spitze die- ses Ressorts zu stellen, sondern katholische Geistliche und in ihrem Fache außerordentlich hervorragende Slawisten mit der Leitung des Gesundheitswesens betraut, gehört zu den un­ergründlichen Geheimnissen unserer Staats­kunst und Parteiregiererei. Das Gesundheits­ministerium ist ja einunwichtiges", da setzt man jemanden hin, um ein« Koalitionspartei zufriedenzustellen, ob er was davon versteht oder nicht, das ist egal! ES hätte wohl kein Arzt sich dazu her­gegeben, den unglaublichen Erlaß zuzugeben, üär den vor einigen Tagen in diesen Spalten berichtet worden ist. Den Gemeinden und Be- zircken wird die Errichtung neuer Kranken­häuser schlechtweg unmöglich gemacht, wäh­rend doch neue Krankenhäuser so dringend not­wendig sirch. Es gibt Krankenhausbetten auf 10.000 Einwohner: in Dänemark 45,8, in ' Schweden 58.1. in Oesterreich 49.9, in der Schweiz 47.8. in Deutschland 56.9, in Eng- larch 53.4, in der Tschechoslowakei 26.8. Wer den Jammer miterkebt hat, den es für Tau­sende bedeutet, di« im Erkrankungsfall« vor den verschlsfsenrn Toren deS Krankenhauses stehen, verlassen uW elend, weil sie nicht wis­sen, wohin sie ihren kranken Leib betten sol­len. der vermag zu ermessen, welche Sünde die Gesellschaft an diesen ihren Stiefkindern begeht.' Man verspricht unS in Böhmen zehn Landeskrankenhäuser! Wer lacht da nicht? Das Land vermag kaum feine gesetzlich vorgeschrie­benen wirtschaftlichen Pflichten zu erfüllen, eS spart und knappt überall ab, eS soll ein paar hundert Millionen auf neue Krankenhäuser aufbringen? Und gar bei unS im deutschen Sprachgebiet? Ein Bluff wie wir deren schon so viele erlebt haben! Nein, niemand kümmert sich um die Ent- ' Wicklung unserer Krankenhäuser; den Städten und Bezirken macht man es unmöglich, dis Ministenum schert sich nicht um sie, daS Land kontrolliert und sekkiert. Um sechs Kro­nen soll man die Kranken verköstigen, niemand fragt, wie man das machen soll, ob man Magen-, Nieren-, Zucker-, Fieber-, Lungen­kranken die ihnen gebührende Diät, die not­wendig ist, um sie zu heilen, mit diesem lächer­Dr. Tolpe's Rache. tt&Mn von A. Aitschul Und ich habe dich lieb, Erna, auf­richtig lieb, so lieb, wie man einen Men­schen nur liebhaben kann. Und du bietest mir deine Freundschaft an. WaS ist deine Freundschaft? Ist sie nicht doch nur Gleichgül- tigkeit oder allerhöchsten- ein ganz, ganz kleines Fünkchen Interesse. Wenn du heute jemanden kennenlernst oder vielleicht gar schon kennst, für den du mehr als eine solche Freundschaft emp­findest, bin ich-für dich null, kennst du nur ihn und hast mich in diesem Augenblick auch bereits vergessen Erna blickte ihn bestürzt an. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Die Matura hatte ihn kalt gelassen und jetzt, wenn sie ihm nur erklärte, daß sie für ibn bloß freundschaftliche Gefühle hege, regte er sich auf und gebärdete sich wie eia Ber - zweifelter. Wie unberechenbar doch die Men­schen find. Für ein bißchen Liebe stellen sie die Welt auf den Kopf und sind bereit, ihr Letztes herzugeben. ,Ma, dich Hat'S ja ordentlich gepackt", sagte sie und richtete sich die etwas in Unordnung ge­ratene Frisur zurecht. Franzt schwieg. Nach einer Weile sagte er: Du meinst, daß es mich gepackt hat? Rem, ge­packt hat es mich nicht. Aber vielleicht hast du recht"', murmelte er nach kurzem Schweigen. Gepackt. Natürlich, gepackt Hat'S mich.' Wie lustig daS doch ist... Er lachte, lachte immer mehr, immer heftiger. Aber dieses Lachen klang rauh, wie daS eine- Betrunkenen. Erna erschrak. DaS war mit Franzi ge­schehen? War«r verrückt geworden? Sie stand auf,«ahm seinen Kopf in ihre Lände.So sei doch vernünftig, Junge", sprach Ke begütigend auf ihn ei«.Nimm dich zusam­lichen Pappenstiel geben kann. Am wenigsten daö Gesundheitsministerium. Wir haben das Krankenhausproblem her- ausgegriffen, weil der unerhörte Erlaß des Ministeriums den Anlaß dazu bot; aber wir könnten noch viele, viele andere Punkte an­führen, auf denen das Ministerium versagt hat es sei nur an den Kampf gegen Lerserblicher lommunWches Eaukelnukl. Wir stürmen gegen Hunger und kapitali­stisches Chaos".Man muß die revolutionäre Situation organisieren"..'. Unter diesen und ähnlichen Schlagworten in Plakatletterngröße gibt die kommunistische Presse wieder einmal charakteristische Anleitungen an ihre Nachläufer. Es handelt sich um eine ellenlange Resolu­tion deS 3. Plenums d«S ZK. der KPTsch. zu einem Referat deS derzeitigen Oberführers Abg. Gottwald. Es muß mehr Leben in die kom­munistische Bude kommen, lautet die Parole. Die Betriebsarbeiter, die arbeitende Bauernschaft, die Kleingewerbetreibenden werden für Arbeitsbe­schaffung» gegen Steuerdruck und Exekutionen zu mobilisieren versucht. I« den Gebieten der nationalen Minderheiten soll dieser Kampf für die sozialen Forderungen mit dem Kampfe für die nationalen Forderungen verbunden werden, allgemein aber mit dem Kampfe gegen jegliche Form der politischen Unter­drückung und gegen di« Gefahr bei imperialistischen Krieges. Es werden nach diesem Schema P haar­genaue Anweisungen über di« einzuschlagenden Methoden gegeben. Die berühmtenRoten Gewerkschaften" erhalten hiebei eine ge­hörig«Nase!" Ihnen wird folgendes wenig ehrendes Zeugnis aWgestellt: Bei der Organisierung der Wirtschastskämpf« in den Betrieben liegen die Hauptschwächen der Partei in den Roten Gewerkschaften, in der ungenügenden Elastizität und Ini­tiative bei der Wahl der Methoden und bei der Dahl der Kämpfe." Herr Abg. Gottwald wirst ihnen vor, daß sie e-nicht verstehen, in den Betrieben solche Formen deS Kampfes zu wählen, welch« die Belegschaft mobilisiert und sie bis zum Streik führen würden." AIS Kampfmethode wird als ein Bei­spiel folgende- dringend empfohlen:. Mei der Entlastung von Arbeitern kommen deren Frauen und Kinder in den Betrieb, in die Werkstatt oder auf den Hof, oder in die Kanz­lei; die entlastene« Arbeiter gehen nicht selbst aus dem Betrieb, sondern kehren auch nach der Entlastung in Masten zurück und erkämpfen sich den Eintritt; sie ziehen in Masten mit ihren Famllien zu den Behörden, zu anderen Betrieben, in die Kolonien, unter die andere Arbeiterschaft. Bei Lohnherab­setzungen und Herabsetzungen deS Akkordlohnes organisieren wir«in Massenauftreten der Betroffenen, teilweise Arbeitseinstellung, De­monstrationen auf dem Hofe, Mastendeputationen zur Verwaltung, organisieren unter der Arbeiter­schaft eine Unterschristenaktion für bestimmte For­derungen, organisieren Müssend eputatio- n e n zu den Meistern, zur Betriebsverwaltung, fordern Antwort und in der Zwischenzeit wird in der Mobilisierung fortgeschritten, wir fordern vom men, eS war doch nickt so gemeint..." Eie suchte krampfhaft nach Worten, die ihn beruhigen könnten. Hatte er getobt, eS wäre ihr lieber ge­wesen. Aber diese- Lachen war fürchterlich, das ging durch Mark und Bein. Endlich kam Ftanzl zu sich. Seine Blicke irrten im Zimmer umher» gleichsam als suchten sie einen Halt in ihrer grenzenlosen Verzweif­lung. An Erna blieben sie haften. Bist du mir böse» Erna?" fragte Franzl, dem allmählich die Erinnerung an die Ereignisse der letzten Stunden zurückkehrte. Böse? Weshalb denn?" Nun, weil... ich meine... weil ich mich wie ein... Vieh benommen habe..." Sei doch nicht dumm, Franzl. Warum sollte ich dir denn böse sein? Ich selbst war doch schuld daran. Und übrigens kennen wir einander viel zu gut, als daß einer dem anderen nicht sagen dürfte, wie ihm zu Mute ist. In welcher Form immer.. Erna hatte Plötzlich den Faoen gefuliden. Sie erzählt«, waS sie in der letzten Zeit erlebt hatte und WaS sie in der nächsten Zukunft zu tun gedenke. Sie erwähnte auch» daß sie in diesem Sommer im Inland bliebe. Du fährst nicht ins Ausland?" fragte Franzl rasch.. Nein", sagte sie und nannte den Ort. wo sie die Ferien verbringen wollte.Und du?" fuhr sie fort, ,-du fährst wohl nach Hause? Wann fährst du denn?" -Franzl nickte. Daran hatte er bisher noch gar nicht gedacht. Er würde ja mit einer freu­digen Botschaft kommen. Durchgefallen.Wann ich fahre? Ich weiß eS noch nicht", sagte er und dachte wieder an die Matura. Hast du deine Eltern schon verständigt?" fragte Erna. Franzl verneinte. »Kann gehen wir jetzt sofort auf die Post die Tuberkulose und den Ausbau des Schur- arztwesenS erinnert; wir warnen! Noch einmal sei daran erinnert, daß die Krise die Volksgesundheit mit den schwersten Gefahren bedroht; sie nach Möglichkeit zu bannen, ist Pflicht und Aufgabe des Gesundheitsministe- riumiS; es erfülle sie, so lange es noch nicht zu spät ist! Betriebsausschuß Teilnahme an dieser Aktion. Nach der Entfaltung einer bestimmten Bewegung im Betrieb« stellen wir praktisch di« Frage ihrer Füh­rung, di« Frage der Einheit der gesamten Arbei­terschaft, des einheitlichen Aktionsaus­schusses und so stellen wir immer mehr die Losung d«S Streikes in den Vordergrund." Wie man sieht, ist der Streik bei den Kom­munisten geradezu eine Art Allheilmittel auch m der für Streiüämpfe ungünstigsten Wir- schaftSsttuation. Für di« Agitation unter den Arbeits­losen gibt man folgende Anweisungen heraus: Es ist notwendig, die Arbeitslosen persön- l i ch in ihren Wohnungen aufzusuchen, sie zu regi­strieren, sie auf Versammlungen zu bringen, auf öffentlichen oder vertraulichen Bersammlungen ein Aktionsprogramm aufzustellen, einen breiten Aktionsausschuß zu wählen, neben ihm einen breiten Vertrauensmännerkörper nach den Siedlungen, Straßen- und Häuserblocks schaffen, jedem Vertrauensmann einige Arbeitslose zuteilen, mit dem Aktionsprogramm eine Unterschriftsaktion nicht nur unter den Arbeitslosen, sondern auch unter der übrigen armen Bevölkerung, vor allem in den Betrieben organisieren. Durch Massendeputat tonen die Forderungen dem Bürgermeister und anderen in Betracht kommenden Behörden vorlegen, Ant­wort verlangen, diese durch Mastendeputationen ganzer Arbeitslosenfamilien, durch Demonstrationen, Versammlungen urgieren, Masse«teil» ahme an den Sitzungen der Gemeindevertretun­gen organisieren, Mafftnmärsche aus der Gemeinde zu den vezirksb«Hörden organi­sieren, in Massen direkt in die Bille«, Paläste und Büros der Kapitalisten gehen usw.,«sw. Die Bewegung im OrtSmaß« stab« soll so rasch als möglich vereinigt und im Bezirksmaßstäbe durch Bezirkskonferenzen der Arbeitslosen, BezirkSaktionkauSschüffe und be­zirksweise» Auftreten gesteigert werden." Di« Anweisungen, wie die Kommunisten die werktätige Bauernschaft und die bedrängten Kleingewerbetreibenden inSchwung" bringen sollen, könnten hier ruhig überschlagen werden, da dürfte der Erfolg nicht allzu groß werden. Schlimmr kann cs bei den BetriebSabcttern und Arbeitslosen werden, wie daS traurige Beispiel von Niederlindewies« drastisch zeigt. Dort sind ja die vorstehenden Richtlinien bereits in Anwendung gebracht worden! Nebenbei er­wähnt, hat die Internationale" und derVor­wärts" vom 29. November auf Seite 2 offen zugegeben, daß sich die so blutig endende Demon- stranon in der Hauptsache gegen den Minister Genoffen Dr. E z e ch wegen der bekanntlich not­wendig gewordenen Einstellung der Refundierung an dieRoten Gewerkschaften" richtete! Im Fett­druck heißt eS hiebei frech und niederträchtig: Die Blutschuld für die Opfer von Nieder- Lindenwiese trifft vor allem die s o z i a l f a s e i st i- scheu Soldknechte des Ausbeuter- tums." Es kann nicht der leiseste Zweifel darüber bestehen, daß sich alle von der ZK. der KPTsch. und du wirst«in Telegramm aufgeben. Sie würden sich doch ängstigen. Komm» gehen wir." Sie stand auf.Bist du bereit? Ja? Also los." Der Beamte hatte die Depesche in Empfang genommen.Wird bestimmt heut« zugestellf, meinte er noch auf ErnaS Frage und wandte sich bereits dem Nächsten zu. ES würde mich Wundern, wenn du mit Gevra heute keine Zusammenkunft besprochen hättest", begann Erna.Wo habt ihr denn Rendezvous?" Franzl hatte gänzlich darauf vergessen. Natürlich, um 5 Uhr. Georg mußt« schon dort sein. ,Hetzt ober schnell hin", sagte Erna und be­schleunigte ihn Schritte,int kannst ihn doch nicht warten lassest." Sie bestiegen eine Stra­ßenbahn. Der Nachmittag blieb FramlS Matura ge­weiht. Me Fragen wurden durchbesprochen, Meinungen geäußert, der Entrüstung über Tol» peS niedrige Rache freie Bahn gelassen und als man sich schließlich verabschiedet«, vereinbart« man für den nächsten Tag eine Zusammenkunft zu viert. Erna, Grell, Georg und Franzl. Wie früher einmal. Als Franzl nach Hause kam, lag eine De­pesche auf dem Tisch. Bon zu Hause. Er öffnete sie. Bier Worte standen im Text, nicht mehr al» vier Worte außer der Adresse und der Unter­schrift und diese vier Worte waren:Mache dir nichts daraus!" Lange blickte Franzl dieses gelbliche Papier am auf welchem cm« Maschine ganz gleichgültig ein paar Buchstaben aneinandergereiht hat, seine Gedanken flogen weiter, längs eines dünnen Kupferdrahtes, in ein kleines Postamt, in dem eme Hand, zitternd vor Angst um ihn, ebendie­selben Buchstaben ganz und gar nicht gleichgültig auf ein rotumränderteS Papier geschrieben hatte. Noch an demselben Abend kündigte er lele- nach dem Vorschlag Gottwalds anbefohlenen Demonstrationen vor allem gegen die gottver« fluchtenSozialfascisten" kehren sollen. Ueber die Köpfe der in den Betrieben Verantwortlichen gewerkschaftlichen Faktoren unter Beiseiteschiebung der Verbandsleitungen soll von den Moskauer politischen Agenten allüberall einWir­bel" hervoraerufen werden, der sich bis zur er­sehntenRevolution" steigern soll. ES genügen den patentierten Rrrrevolutionsmachern nicht mehr Hungeraufmärsche in die Bezirksstädte. Nun werden di« Arbeitslosen direkt auf die ein­zelnen Villen und Paläste der Kapitalisten loS- gelassen. Was sich dabei ereignen kann oder soll, wird hinterusw. usw." vorsichtigerweise ver­borgen. Nicht eineExpropriation " der Kapitalisten wird der Erfolg sein, sondern Dinge, die für die Stürmer" recht verhängnisvoll fern können. Es ist einfach g e w i s s« n l o S, so mit dem Schicksal der Proleten zu spielen, um nur einige schäbige parteipolitische Vorteile zu ergattern! Es ist unsere Pflicht, di« Arbeiterschaft auf das veroerbliche Gaukelspiel der kom­ munistischen Drahtzieher mit allem Nachdruck aufmerksam zu machen. Tagung des Straßenrates. Programm für 1932: Reparatur von 227 Kilometern Staatsstraßen. Prag , 22. Dezember. Heute vormittags fand in Prag die erste Sitzung des neuen, für die dreijährige Funktionsdauer 1931-84 ernannten Straßenrates statt. Die Sitzung eröffnet« und leitete in Vertre­tung des Ministers für öffentlich« Arbeiten Sek- tionschef Jng. Hermann, der einen Bericht Wer die bisherigen Ergebnisse der Ausbesserungs­arbeiten an dem Straßennetz der Republik er­stattete. Die Einnahmen des Straßenfonds seit seiner Gründung, und zwar vom 1. Oktober 1927 bis 81. Oktober l. I. betrugen insgesamt 682,292.801 K, unter Hinzurechnung der Anleihe der Zentral-Sozial. Versicherungsanstalt und des Vorschusses aus den staatlichen ÄnvestitionSanLeihen 1.297,292.601. X. Ucberdies erhielt der Fonds vom Finanzministerium «inen Vorschuß von 296.6 Millionen Kronen., Weiters wurde über di« Ausbesserrrngsarbeitcn an den Staatsstraßen Bericht erstattet. Di« Herrich­tung der Staatsstraßen wurde heuer in größerem Umfang« vorgenommen, als im Vorjahr«, weil mit Rücksicht auf die Novellierung des Straßen- fondsgesch«» größer« Kredit« zur Disposition standen und außerdem, weil auf di« zunehmende Arbeits­losigkeit Rücksicht genommen werden mußte. Nm heu­rigen Nähr« wurden Regulierungen der Staats­straße», einschließlich der Regulierungen, die erst im Nun! kommenden JahveS fertig gestellt werden, in einer Länge von 696 Kilometern vergeben. Außer- dem wurden Subventionen für Teil« von Staats­straßen gewährt, die 60 Gemeinden durchqueren, in einer Gesamtlänge von 34.449 Kilometern. Dem Ar- beitsprogromm für das Nähr 1982 zufolge weiden im kommenden Jahve etwa 227.5 Kilometer Staats­straßen mit einem Aufwand von 127 Millionen Kronen reguliert werden. Hievon entfallen auf die Regulierung von Straßen lokaler Bedeutung in Böhmen 57.8 Kilometer, in Mähren -Schlesien 45.94 Kilometer. Die Regulierung der zusammenhängen­den Staatsstvaßenzüge wird im nächsten Nähre in Böhmen 54 Kilometer, in Mähren -Schlesien 46.6 Kilometer, in der Slowakei 36.52 KilomÄrr und in Karpathovußland 28 Kilometer umfassen. Der Strahenvat wählt« dann einen 13glicdrigen Ausschuß für die vorläufige Durchberatung der jähr-, lichvn StaatSstraßcmprogramme. graphisch seine Ankunft für den übernächsten Tag an. XI. Pfauchend fuhr der Zug in die kleine Sta­tion«in. Endlich,«in Ruck, di« Wagen hielten. Franzl sprang auf den kiesbestreuten Bahnsteig. Beim Ausgang wartete die Mutter. Seit Oster» hatte er sie nicht mehr gesehen. Sie erzählte ihm, waS in seiner Abwesen­heit vorgefallen war» daß der Vater seit einer Woche über Land sei und erst in wenigen Tagen zurückkomme. Von seinem Telegramm wisse er nichts. Er wisse überhaupt noch nichts. Brief­lich oder telephonisch könne man ihm so etwas nicht berichten, er würde sich unnütz aufregen und nicht verstehen, nein» wirklich unverständlich sei daS, wie konnte so etwas nur geschehen sein, warum... Jetzt erst begann die Mutter von der Ma­tura zu sprechen. Franzl erzählt« ihr alleS haar­klein. Warum war Franzl durchgefallen? War es möglich, daß ein Mensch so siylecht sein konnte, wie eS dieser Tolpe war, durfte er sich für Dummejungenstreiche auf ein« solche Art rache»? Sie schauderte. So ein Mensch wurde auf die Jimend losgelassen, so ein Unmensch war der Führer junger Menschen, gerade in einem Mer» in dem sie am empfänglichsten für alle- sind. Franzl' ist durchgefallen. Aber wa» lag da schon daran? Der Kuckuck soll daS Zeugnis holen. Franzl wird sich auch ohne Zeugnis be­haupten können. Nur soll daS erlittene Unrecht keine Spuren hinterlassen haben. Instinktiv witterte sie eine Gefahr für Franzl, etwas... Sie wußte im Augenblick keine Worte dafür. Nicht reif. Was wußten denn diese Schul­füchse von Reife? Ihre Reife war doch purer Zufall. Ein Paar Fragen und sie entschieden über«in Leben, einige Jahreszahlen und dar Beil sauste... (Fortsetzung folgt.)