Seite 4. Mittwoch, 80. Tezemder 1031. Rr. ssr. Bßr Kamp! nm den Sdinldbevels im Sfffbmü-ProzeO. Verspäteter Belastungszeuge. Allerlei Geplänkel. Morgen die Plädoyers Tagesneuigkeiten «■■mnaBMOMMUMBUMM Wer find die Mörder? Berlin , 29. Dezember. Als mutmaßlich« Täter für den Mord an dem Filialleiter Huth kommen zweijungeLeutein Frage, die bereits am Tage vor dem Heiligen Abeirü gegen 15 Uhr die Filiale.von Löser und Wolf in der Mohrenstraße betraten, um dort einen kleinen Einkauf zu machen. Di« beiden Männer erkundigten sich angelegentlich, ob man noch am Heiligen Abend auf der Bank Geld bekäme. An dem Gespräch beteiligte sich auch der Filiolleitel Huth. Am Heiligen Abend wurden die beiden Männer wieder gesehen; während man den einen in dem Laden beobachtete, hielt der andere sich in einer Telephonstelle auf, die dem Geschäft gegen- übcrliegt. Andere Zeugen haben gesehen, daß der jüngere der beiden Männer nach 18 Uhr das Scherengitter am Ladenfenster zuschob. Die Mord- komission hat eine umfangreiche Fahndungsaktion nach den beiden mutmaßlichen Mördern ringe- leitet. Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Marburg , 29. Dezember. Der 21jährige Arbeiter Johannes Fink hat gestern seinen sechzigjaürigen Vater im Streit er» schossen. Der Täter ist arbeitslos. Wenn der Gauführer heiratet... Der kleine Dr. Goebbels , Hitler-Ersatz in Berlin , hat geheiratet. Das ist bei Menschen, die in der Hoffnung sind, Diktatoren zu werden, keine Privatangelegenheit, sondern eine Haupt- und Staatsaktion; nicht nur Hitler nahm daran teil, sondern auch eine Sturmstaffel wurde zu der Hochzeit kommandiert. Mannhaft folgten sie dem Brautführer ins Ehestandrecht des Tritten Reiches; wie das war, erzählt in nationalsozia- listischen Zeitungen ein SS.-Mann. Die S2.- Leute mußten Punkt halb 10 Uhr vormittags erwachen oder was andres geschehen sollte: Der SS. -Führer kommt, aber wir fragen nicht, da wir wissen, daß wir nicht zu fragen haben. Wir werdcn in zwei Autos verfrachtet, und los geht die Fahrt. Unterwegs sah man wohl im Gesicht jedes SS.-Mannes die Frag«, zu welchem Zweck die geheimnisvolle Fahrt veranstaltet würde. Aber man sagt« nichts. Denn deutsche Männer müsien kuschen und dürfen nicht fragen, wohin eS geht. Schließlich, auf einem Rittergut in Mecklenburg , wurden sie ausgeladen. Der S-Ä.-Führer spricht zu unS: ,,S2.- Kameraden, heute kommt unser Oberster Führer Adolf Hitler nach hier: Der Berliner Gauführer Dr. Goebbels feiert hier sein« Hochzeit!" Hei, blitzte da das Augejedes S S.-M a n n« S. Freut« sich doch jed«r von uns, daß er endlich wieder einmal seinen Führer Auge in Auge sehen durfte, daß endlich einmal auf ihn die Wahl fiel^ seinen Führer beschützen zu dürfen.... Zur standesamtlichen Trauung wurden fünf befohlen. Ich war auch«iner der Glücklichen, der den Berliner Gauführer und den Obersten Führer zum Standesamt begleiten durfte. / Wirklich ein Glück,„nach dort" kommen zu dürfen, wo der Gauführer seine Frau zum Traualtar führt und der Oberste Führer Trauzeuge ist. Hei, blitzen da di« Augen, hei, freuen sich da Sie Knechte, hei, singen sie da das schöne Kampflied:„Dem Adolf Hitler haben wir'S geschworen in einer lauen Sommernacht, der Führer hat sein Herz für uns verloren und Deutschland ist im Hochzeitsbelt erwacht." Oder so ähnlich. Wintersport-Wetter. RaturfreunbehauS König-Höhe im Jsergrhirg«, £50 Meter(bei Reichenberg):—4 Grad, 20 Ztm. Alt-, 20 Ztm. Neuschnee; es schneite die Nacht durch; Ikifähr« gut, Rodelbahn sehr gut; Ostwind. Gott «Sgab:--4 Grad, Neuschnee, Skifähr« sehr gut. 78.000 Kronen verschwunden. Kascha», 29. Dezember. In der Filiale der Zipfer Bank in Plesivec wurde ein rätselhafter Diebstahl verübt. Als die Beamten der Bank heute früh ins Bureau kamen, stellten sie fest, daß 78.000 LL fehlten. Es ist unerllärlich, wie dieses Geld verschwinden konnte, da alle Türen, Fenster und Wände des AmtsraumeS unversehrt waren. Die Nachforschungen nach den Tätern wurden eingeleitet. Pachtzins und Kursrequcnz. Zu einer be- merkenswerten Aenderung usueller Pachtbedingungen entschloß sich, wie uns berichtet wird, die Stadtvertretung Karlsbad in chrer letzten Sitzung, in welcher Wer die Neuverpachtung, bezw. Wiederverpachtung städtischer Gastwirtschaften beraten wurde. Das Restaurant„Jägerhaus" wurde dem bisherigen Pächter Anton Straka zu einem Mietpreis von 100.800 Kronen jährlich weiterverpachtet mit der vom Pachtwerber vorgeschlagenen Bestimmung, daß dieser Pachtzins bei einer Gesamtfrequcnz Karlsbads im kommenden Jahre von 65.000 Kurgäste« güt, daß jedoch bei je 1000 Kurgästen weniger 1750 Kronen vom Pachtzins in Abschlag kommen. Das Zinsminimum beträgt 74.550 Kronen, welcher Betrag einer Frequenz von 50.000 Personen ent- Prag , 29. Dezember. Die gestrige Verhandlung begann mit der Verlesung weiterer Protokoll«, Hi«r- auf konstatierte der Vorsitzende, daß ihm eine Zuschrift des Abg. Dr. Jaro Stransky vom 27. Dezember d. I. zugegangen sei, in welcher als neuer Zeng« dar- über, daß Stkibrny und Slchrovskh sich in jener Zeit gekannt haben, der Kaufmann Jaroflav Fryda aus Luhatschowitz geführt wird, der damals in der Delikatessenhandlung und Weinstube Paukert angestellt war. Der Zeuge ist tatsächlich anwesend und der Gerichtshof beschließt auf Antrag des Staatsanwaltes sein« Vernehmung. Der Zeug«(«r ist parteilos) bekundet, sich mit Bestimmtheit zu erinnern, daß im Frühstück S r a u m deS Lokals einmal S i ch r o v s k y, dort Stammgeist war, mit Stkibrny rin etwa viertelstündiges Gespräch geführt habe. An das Jahr erinnert er sich nicht, ebensowenig an die Jahreszeit, erklärt aber, dieses Gespräch hab« zwischen 9 und 19 Uhr vormittags statlgefünden. Nun folgt ein Kreuzverhör mit dem Zeugen durch dir beiden Angeklagten und deren Verteidiger, wobei Stkibrny konstatiert und unter Beweis stellt, er habe das Geschäft Pauke r t s nur gelegentlich von Einkäufen in Begleitung seiner Frau besucht, t keinesfalls aber jemals am Vormittag, auch hab« er sich niemals im Frühstückszimmer anfgehalttn und schon deshalb nicht mit Sichrovfly sprechen können. Der Zeuge wird gefragt; ob er noch andere Stammgäste und hervorragendere Kunden seines damaligen Dienstgebers nennen könne, und wie er gerade an die zwei Angeklagten sich so genau erinnere, worauf er die Antwort schuldig bleibt. Den Prozeß hat er angeblich nicht verfolgt und ist zufällig durch einen Bekannten namens ö p a l i k auf die entscheidend« Prozeßfrage, ob sich die Angeklagten gekannt haben» aufmerksam gemacht worden, da habe er sich dieser Zusammentreffens entsonnen und auf seine Bemerkung hin habe 8 p a l i k dies an Dr. Stransky weitergcgeben. Nachdem der Zeuge vorläufig abgetreten ist, beantragt Dr. I o s i f k o die Einvernahme der Frau Paukert, ihres Gatten und ihrer Schwester darüber, daß auch S i ch r o v s k y, der tatsächlich dort! Stammgast war. spricht. Auf der gleichen Basis wurde dem bisherigen Pächter Heinrich Pötzl das Restaurant „Frermdschastshöhe" mit einem Pachtzins von .115.000 Kronen bei einer Frequenz von 65.000 Kurgästen, die Gästwirtschast„Klein-BerfailleS" dem Pächter Josef Koch für 10.520 Kronen und die Restauratwn„Stadtpark" mit„Kurhaus" dem bisherigen Wirte August Noli für 181.000 Kronen weiterverpachtet. Die Pächter sind ver- iflichtet, alle Speisen- und Getränketarife künftighin der Stellvertretung zur Genehmigung vorzulegen, da die Erfahrung gemacht woicken ist, daß bei Pachtausschreibungen der Stadtae- meinde hohe Preisangebote gemacht werden, die dann zu einer starken Preiserhöhung der Speien Und Getränke durch die Pächter führen. Veranstaltung eines Polierkurses. Die Ge- nossenfchaft der Baumeister in Karlsbad veranstaltet im Einvernehmen mit der HandelS- und Gewerbekammer in Eger im kommenden Jahre einen Kurs zur Heranbildung von Polieren. Ter Kurs wird in zwei Teilen abgehalten werden, und zwar der erst« Teil in den Monaten Jänner bis März 1932, der zweite Teil in den Monaten Oktober bis Dezember 1932. Kursorte gleichzeitig Karlsbad und Komotau . Es wird lediglich eine Teilnehmergebühr in der Höhe von annähernd 220 K eingeholt werden. Altersgrenze für die Teilnehmer mindestens 24 Jahre. An- meldung an die Genosienschaft der Baumeister in Karlsbad , Postfach 47. Chankali gestohlen. In den WeihnachtSfeier- tagen zerlegten unbekannte Täter das Schloß der euerfesten Kasse im Laboratorium des Röhrenwerkes der Firma Albert Hahn in Neuoderberg und raubten einen Platintiegel im Werte von 6500 K, drei Platindrähte im Werte von 1500 Kronen und zwei Flaschen mit Cyankali und Arsenik. Falschmünzerwerkstätt« auf dem Friedhose. Auf dem Nordfriedhofe in Köln entdeckte die Polizei ein« Falschmünzexwerkstatt. Ein 36jähri- ger Schreiner und ein 33jährig«r Arbeiter wur- den fcstgenommen. Sieben falsch« 5 Mark-Stücke und das gesamte Herstellungsgerät wurden be- chlagnahmt. Ein dritter Beteiligter ist von der Düsseldorfer Kriminalpolizei f«stgenommen worden. Bala in Damaskus . AuS Damaskus traf in Zlin ein Telegramm der Handelsexpeditioü Bakas ein, worin mitgeteilt wird, daß das Flug- zeng Dienstag zum Flug? nach Bagdad starten wirb. Gegenwärtig sind zwei Flugzeuge unterwegs. Mit dem ersten, einem Fokkcrflugzeug, unternimmt Baka seinen Geschäftsflug nach In dien ; das ztveite, ein Havillandflugzcug, das T. Baka für kürzere Flüge zu benützen gedenkt, mußte Montag in Pusterna auf Sizilien wegen eines MötordekekteS notlanden. Das Flugzeug oe- änd sich auf dem Fluge von Calama nach Tu-- iS. Die Besatzung blieb unversehrt. DaS dritte Flugzeug, das Ersatzteile für das Fokkerflugzeug an Bord hatte, havarierte bekanntlich bei Salz burg . niemals in der ganzen Zeit vormittags zu Pauk«« gekommen fei, sondern stets gegen Abend. Tas Gericht beschließt, di« beantragten Zeuginnen in kurzem Wege telephonisch zu loden. Dr. R a 8 i n legt nun einen Brief Franz StejskalS aus den letzten Tagen vor, in welchem dieser Flüchtling u. a. erklärt, niemals i« Hotel d« Eaxe mit Sichrovfky gesessen zu haben und natürlich erst recht nicht mit Stkibrny und 2ichrovsky zusammen. Hierauf wird in der Verlesung der Protokoll« bis zum Eintreffen der telephonisch vorgeladenen Zeugen fortgefahren. Herr Paukert selbst weiß wenig Positiver, daS Hauptgewicht liegt auf den Aussagen seiner Frau und Schwägerin, di« tagtäglich den ganzen Tag über im Geschäft sind. All« Aussagen stimmen darin überein, daß Stkibrny damals höchstens drei- bis viermal, stets gegen Abend, zu Einkäufen erschienen sei, ebenso sei Sichrovfly immer gegen Abend gekommen. Ein Zusammentreffen der beiden in der von-Fryda angegebenen Zeit schließen sie aus. Die Verteidigung greift Wiederholt ein, um die Aussagen dieser Zeugen al- Trumpf gegen den Belastungszeugen Fryda bis in alle Einzelheiten auszuwerten. Besonders temperamentvoll geht es bei der auf Antrag Dr. I o s i f k o S angeordneten Konfrontation zwischen Fryda und den Z e u g i n n e n. zu, die den Wert seiner Aussage durch Aufzählung verschiedenster Details erschüttern sollen. Das Resultat dieses Zeugenverhörs gibt kein klar umrisienes Bild. Der Rest des BerhanblungStageS vergeht abermals mit der Lesung des AktenmoterialS. * Auch die heutige Verhandlung war restlos mit der Verlesung des ProlokollmaterialS ausgefüllt, welche bis L Uhr nachmittags währt«. Für den morgigen BerhandlungStag ist noch«in Keiner Rest von Schriftenmaterial zu erledigen, worauf di« Plädoyers beginnen werden. Das Urteil soll am S i l v e st e r t a g verkündet werden. Im Schlaf verbrannt. In der Nacht auf Dienstag wurde das Cafe Roelen in Tilburg durch emen Brand größtenteils zerstört. Der Eigentümer Roelen sowie seine Frau und die beiden Kinder des Ehepaares kamen in den Flammen um. Ein Dienstmädchen wurde mit schweren Brandwunden in hoffnungslosem Zu- ' stand« ins Krankenhaus gebracht. Die Flammen hatten so schnell um sich gegriffen, daß es der Feuerwehr unmöglich gewesen war, den im Schlaf von dem Brande überraschten Einwohnern von außen her Hilfe zu bringen. Gymnasiasten als Straßenränder. Zwel Naumburger Oberprimaner übersielen des nachts einen Studienassessor, würgten ihn und versuchten ihn zu berauben. Als sie Täter von Passanten überrascht wurden, flüchteten sie. Sie konnten jedoch später ermittelt und gestalt werden. In ihrem Besitz befanden sich Schußwaffen. Vor der Tat hatten sie sich zur Unkenntlichmachung di« Gesichter geschwärzt. Beide Primaner sind„Söhne aus achtbarer Familie". Bier Kinder verbrannt. Infolge Ofenüber- hcizung brach in einem Wohnwagen in der Nähe von Kolmar ein Feuer aus. Bier Geschwister im Alter von fünf Monaten, fünf, sieben und acht Jahren kamen in den Flammen um. Abgebranntes Hotel. In dem vollbesetzten Rewtturt-Hotel in Springfield(MasiachulettS NSA) brach ein Großfeuer aus, das sich rasch auSdehnte. Das fünfte Stockwerk stürzte ein. Bisher wurden siins Personen als Leichen geborgen, zwölf Hotelgäste werden noch vermißt. Unglück im Bahnhof. Im Bahnhof in Kie- ritzsche(Bezirk Leipzig ) fuhr ein Personenzng auf einen Güterwagen auf. Fünf Fahrgäste wurden hiebei schwer verletzt. Bon zehn Mann nur einer gerettet. Ter Sonnttzg aiH der Themse mit dem Dampfer „American Trader" zusammengestoßene Schleppdampfer hatte«ine Besatzung von zehn Mann, von denen bloß einer gerettet werden konnte. Sinkend« Bierproduktio« in Oesterreich . Die österreichisch« Biererzeugung hat im Oktober l. I. 157.676 Hektoliter gegen 148.701 Hektoliter im September betragen. Gegenüber Oktober 1930 ist di« Bierproduktion um 68.000 Hektoliter gesunken. Los Angeles überschwemmt. Einige Stadttell« Los Angeles sind mehrere Dezimeter u n t« r W a s s e r gesetzt worden. Das Hochwasser tttt nach einem heftigen Regenguß em, der ununterbrochen fünf volle Tag« an- dauerte. In die Stadt Los Angeles stürzten große Aassermassen von den umliegenden Bergen herab. In zahlreichen Straßen und auf mehreren Plätzen der Stadt mußt« der Straßenbahn- und .Kraftwagenverkehr unterbrochen werden. Um die Prohibition in Finnland . Gestern und heute findet in Finnland «ine Volks ab- stimmung statt, durch die über di« Beibehal- tung des bisherigen Prohibitionsgesetzes«nt- schieden werden soll. Französisch« Stadionbauteu als Notstandsarbeiten. Dem französischen Nnterstaatssekretär für Körpercrtüchnguna wurden auS den zur Bekämpfung der Arb«lt-losigk«il für Notstands- Warnung! In Westböhmen treibt sich ein junger reichsdeutscher Arbeiter(angeblich Metallarbeiter) herum, der in den Verwaltungsstellen und Zahlstellen deS Metallarbeiterverbandes durch freches Auftreten Unterstützung zu erzwingen sucht. Er gibt weder Namen an, noch kann er ein Mitgliedsbuch vorweisen. Er verlangt immer, daß sich der Vertrauensmann oder BerwaltungSbc- amte-in Bayreuth telephonisch erkundige. Der Mann ist mit seinen Ansprüchen abzuweisen! arbeiten bereitaestelllen staatlichen Mitteln rund 30 Millionen Franken bewilligt. Es sollen in ganz Frankreichs neue Stadionbauten errichtet werden. Ab»ach Afrika ! Aus dem Flugplatz Berlin- Tempelhof startete am Montag im Flugzeug D 2220 die wissenschaftlichen Zwecken dienende Expedition des österreichischen Naturwissenschaftlers Dr. S i ru- m e r. DaS Reisqiel der von dem Monteur Spinaler gesteuerten Maschine ist Zentral-Afrika . Tr- Simmer will hier vor allem umfangreich« Windmessungen vornehmen. Di« auf den Namen „Austria " getauft« Maschine gleicht einem fliegenden Laboratorium. Geisteskranker erschossen. In Langendorf(Ober schlesien ) erkannt« ein Oberlandjäger in einem mi: falschen Papieren versehenen Wirtshausgast einen aus einer in der Nähe liegenden Irrenanstalt entsprungenen Geisteskranken. Als er ihn festnehmen wollte, gab der Geisteskrank« mehrere Schüsse ab. Ter Beamte wurde schwer verletzt. In der Notwehr erwidert« er die Schüsse und traf d«n entsprungenen Geisteskranken tödlich. vorteilhaft« Fahrpreisermäßigung aus der Bahn. Oeflers vorkommender Mißbrauch von Fahrpreisermäßigungen für Angestellte und Arbeiter auf der Bahn führt manchmal zu enormen Nachzahlungen der bei der Revision ertapp!«« Reisenden, welche dann manchmal von dem Eisenbahnunlernehmen auch strafrechtlich wegen Betrug verfolgt werden. Wir machen somit im allgemeinen öffentlichen Interests darauf aufmerksam, daß bei öfteren Fahrten größer« Fahrpreisermäßigungen ebenfalls auf dem gesetzlichen Weg« gemäß Tarifbestimmungen erzielt werden können, falls jene Angestell:« sowie auch ander« Reisende, welch« auf die Fahrpreisermäßigung für Arbeiter und Angestellte keinen Anspruch haben, di« vorteilhaft ermäßigten Strecken-, Abonnements-(Saisou-), Halbjahresund Jahreskarten benützen. Auskünfte über die Fahrpreise..sowie diese verschiedenen Tarif-Fahr- Preisermäßigungen werden jedermann bei. der nächsten Eisenbahn st ation, welch« auch die eventuelle Bestellung von ermäßigten Fahrkarten übernimmt, entgegenkommend erteilt.«Bon der Staatsbahndirektion Prag-Nord.) Bei der Riederreißuug eines alten Hauses in Port Elisabeth, stürzten plötzlich die Mauern em und. verschütteten die Geschäftsräume im Nachbarhaus. Hiebei wurden mehr als zwöli Personen getötet. Di« brennend« Kerze beim Benzinfaß. Der den Egerer Klosterschwestern gehörige Wirtfchaftshof Palitz bei Eger wurde Dienstag durch ein Schadenfeuer züm großen Teil eingeäschert. Der Brand entstand vormittags dadurch, daß im Mühlenraum des Hofes ein Knecht mit brennender Kerze dem Benzinbehälter zu nahe kam, so daß ein« Ejplo- s.i o n entstand. Das Feuer griff rasch um sich und vernichtet« außer der Mühle zwei große Scheunen mit werwollen Getreide- und Futtervorräten. Tie Feuerwehren aus der ganzen Umgebung hatten bis in di« Abendstunden zu tun, um wenigstens. Teile des Hofes, darunter die großen Stallungen zu retten. Der Schaden wird auf meh/ als eine halbe Million Kronen geschätzt. Ter loOsährig« Todestag Goethes wird in Indien den Anlaß für besondere Ehrungen her größten dichterischen Persönlichkeit Deutschlands bilden, Auf die Anregung eines der bedeutendsten Literaturhistorikers Indiens Prof. Benov Sarkar ist die Veröffentlichung eines 350 Seiten starken Buches in allen bedeutenden indischen Sprächen Bengali , Hindi » Urdu, Marathi, Tamsi ustv. geplant, in dem neben einer Würdigung Goethes eine Würdigung der Leistungen des deutschen Volkes auf literarischem, philosophi- chem, wissenschaftlichem, pädagogischem und technischem Gebiet enthalten sein wird. Außerdem ollen indische ZeitungS- und Zeitschriftenverleger zur Veröffentlichung von Sondernununern über Goethe und Deutschland angeregt welchen, während literarische und wissenschaftliche Bereinigungen sowie öffentliche Körperschaften Gedenkfeiern veranstalten werden. Zur Vorbereitung dieser. Pläne ist in Bengalen ein Organisationskomitee gebildet worden, das den vdameu Bangiya Goeche Smriti Pamfhat(Goeche-Ge- denkfeier-Gesellschaft) trägt. Vom Rundfunk Empfehlenswertes aus den Programmen. Donnerstag: Prag : 11.90 Schallplatten. 18L5 Deutsche Sendung: Heiteres Silvesterprogramm.— Brünn : 15.00 Orchesterkonzert. 17.85 Kinder musizieren. 18.25 Deutsch « Sendung: Fröhlicher Silvesterabend. 2020 Tartaros, Funkfletch.— Mähr^Ostrau: 12.35 Orchesterkonzert. 1825 Deutsch « Sendung: Joses Bi- lina liest eigen« Dichtung. 0.10 Tanzmusik. — Preß burg : 18.25 Lustig« Kompositionen. 19.20 Populärer Orchesterkonzert.— Berlin : 19.00 Berliner Silvester vor 50 Jahren. 21.30 Ansprache von Hlndenburg. 28.00 Schöne Melodien d«s JahreS.— Breslau : *6.00 Turmblasen vom RathauS.— Hamburg: 18.25 Bandonionkonzert. 23.30 IX. Sinfonie von Beethoven.— München: 22.10 Orchesterkonzert, Humor bei Klassikern.— Wie«: 19.00„Der Zigeuner- baron"; ans der StaatSoper.
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11 (30.12.1931) 302
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