und bergt, gibt es noch eine Volksschichte, die für die Hitlerbewegung Bedeutung gewinnt. Jeder große Krieg hat ein starkes Anwachsen der Kriminalität zur Folge, sie mußte beson­ders stark zunehmen nach dem ungeheuerlichen Weltkrieg und ist seitdem noch genährt worden durch die allgemeine Unsicherheit und das Elend, die dem Kriege folgten. Das war nach Erfahrungen früherer Kriege-zu erwarten. Aber neu ist es, daß diesnial nicht wenige Verbrecherschichten sich politisierten und orga­nisierten, sich bald dieser, bald jener politischen Richtung zur Verfügung stellten, die der netten Staatsordnung feindlich gegenuberstand, unt fo unter politischem Schuhe ihre verbreche­rischen Instinkte auStoben zu können. Magisch fühlen sie sich heute von Eitler angezogen, in dem sie das gesinnung-verwandte Haupt er­blicken. Sie begeistern sich für ihn um so mehr, je mehr von dem Geld seiner kapitalistischen Gönner er für sie anfwendet. Die Schwerindu­strie und die mit ihren Mitteln bewaffneten Schwerverbrecher, das sind die stärksten Wur­zeln der Kraft Hitlers . Sie werden vor allem an die Macht kommen, wenn es ihm gelingt, das Staatsruder zu ergreifen. Sie werden von ihm nicht übers Ohr gehauen werden, ihnen wird er, sollte ihm der geplante Einbruch in die Staatskassen gelingen, diese freigebig zur Verfügung stellen. Ihnen wird jede Plünde­rung, jede Ermordung eine- Gegners gestat­tet sein, ja eines Jeden, der nur wie ein Geg- ner aussieht, etwa eine krumme Nase hat. Ein Regime dieser Art könnte nichts anderes bedeuten, als ein Ersticken des deutschen Vol­ke- in einem Schlamm von Blut und Dreck. Manche unserer Freunde meinen, man sollte nur die Nationalsozialisten ans Ruder lasten, sie würden bald ihre vollständige Un­fähigkeit dartun und rasch abwirtschaften. Kein Zweifel, das wird eintreten. Aber sie werden dabei ebenso unzweifelhaft daS ganze deutsche Volk in Grund und Boden hineinwirtschaften und je mehr darob die Opposition gegen sie wächst, um so mehr werden sie ihr Gewalt­regime verstärken, den Terror immer inten­siver gestalten. Darauf lief noch jede Diktatur hinaus. Allerdings so bequem wie Mussolini würde eS Hitler nicht haben, wenn er an die Macht käme. Das Proletariat ist in Deutsch­ land weit stärker, geschulter und besser orga­nisiert qlß iu Italien . Und Mussolini ergriff daS Ruder in einer Zeit relativer Prosperität, JialienS außenpolitische Lage war damals auch eine günstige. Hitler fände heute durch ihn selbst noch verschärfte Krise mit entsetzlicher Arbeitslosigkeit vor, sowie eine Verschuldung Deutschlands an die Sieger, die furchtbare Formen annehmen kann, wenn sie gereizt wer­den. Hitler würde bald vor unüberwindlichen Schwierigkeiten stehen, die er nicht bewältigen könnte, die immer mehr seiner Anhänger ent­täuschen, von ihm abstoßen müßten. Doch frei­willig könnte er das Staatsruder nicht auS der Hand geben, denn die Schandtaten, die er zu sühnen hätte, wenn er wieder einfacher Bur­ger würde, wären zu groß und zu zahlreich. Nur in verzweifeltem Ringen, in furchtbarem Bürgerkrieg müßte die Demokratie wieder her­gestellt werden. Damit würde wohl die Grund­lage neuen Aufstieges für Deutschland wiü>er gewonnen, aber erst nach entsetzlichen Zer-

Äettrvsnde.

Wir träumen nicht Bon Gluck Und schöne« Dingen. Traum ist so fern. nnd wir sind Erdennah Und gehen Offenen Blickes Durch die Tage. Richt leeres Hoffen Ist in uns Und tote Klage. Wir find erfüllt Von unseres Blutes Singen Da» eine einzige Große Sehnsucht rauscht: Vollbringen! Die schwere Tränen Rinnt die trübe Zeit

An unS vorbei. Z« Strömen ballt sie Furcht And Menschenqual. Leidmüden Augen Zellenloses Grauen. Wir aber stehn Im Wetterstnrm Und schauen Die Wende ahnend lieber sie hinweg. Wir hören Unser Blut Erlösung singen Und sehn im vllti Der über Trümmer feg» Hoch unser Werk Sich zur Bollendung ringen. Erna Haberzeltl..

störunaen. Ehe man es dazu kommen läßt, ist es doch dringend geboten, alle Kräfte aufzu­wenden, Hitler nicht an die Staatsmacht ge­langen zu lassen. III. Man sieht daS kommende Jahr wird eine Fülle von Kämpfen bringen, Känrpfe um Er- haltung der sozialpolitischen Errungenschaften der Revolution, um Reduzierung und schließ­liche Streichung der Reparationen und Kriegs­schulden, waS ohne ökonomische Gefahr am ehesten durch allgemeine Abrüstung zu errei­chen ist. Kämpfe endlich um Erhaltung der Demokratie, die nicht eine bloße Form ist, son­dern einen sehr wesentlichen Inhalt bat. Geht die Demokratie verloren, so fallen mit ihr die Arbeitslosenversicherung, der Achtstundentag, die Betriebsräte, die KollektivvertrSge, sogar daS Streikrecht. Ohne sie ist aber auch eine Herabsetzung der Rüstungen nicht zu erreichen. Ohne sie bleiben dann alle die Lasten, Gegen­sätze, alle Duellen von Mißtrauen und Un­sicherheit in den internationalen Beziehungen bestehen, die in einer auf dem Kreditwesen auf­gebauten Wirtschaft jede wirtschaftliche Gesun­dung unmöglich machen. Die Krisis der Demo­kratie findet aber heute ihren Hauptherd im Deutschen Reich. Die Frühjahrswahlen dieses Jahres lassen ihren Ausbruch erwarten. Sie können über daS Schicksal nicht nur de- deut­ schen Volkes, sondern über das Europas ent­scheiden.- Aufs schwerste ist die deutsche demokra­ tische Republik bedroht. Von all den Bollwer- ken, die zu ihrem Schutze aufgerichtet wurden, würde keines dem drohenden Ansturm der Gegner der Demokratie, vor allem der Natio­nalsozialisten standhalten, ohne das, entschlos­sene Eingreifen des selbständig denkenden Tei­les, der kampffähigen Reihen des deutschen Proletariats. Bei ihm liegt die Entscheidung. Wäre das Proletariat im Reiche einig, eS würde ohne Widerrede den Charakter des Staates bestimmen. Leider aber ist das ehedem so geschlossene deutsche Proletariat durch Krieg und Kriegsfolgen aufs tiefste zerklüftet wor­den. Verzweiflung und Unwissenheit haben wilde Wut in nicht wenigen Proletariern ent­facht, gar manchen aber die Fähigkeit selbstän-'

digen Denkens geraubt. Die wilden Männer unterwerfen sich gedankenlos dem Kommando von Gauklern, die ihnen ein Eldorado vor-, schwindeln. Sie unterwerfen sich einerseits deni Kommando des Potentaten des Moskauer Kreml , anderseits dem Kommando, des Poten­taten im Münchener braunen Hause, der selbst wieder nur ein Kommis der Schwerindustrie ist. Durch nichts wird die proletarische Sache in Deutschland mehr gefährdet, als durch jene Proletarier, von rechts und links, die nicht merken, daß sie nichts sind, als Kanonenfutter fiir fremde Zwecke. Unter ihnen die größte Gefahr für die Demokratie sind die National­sozialisten. Die Kommunisten schwächen die demokratische Front, gefährden sie nicht. Die wirkliche Gefahr steht rechts. ES ist ein bitte­res Bewußtsein für uns, daß wir in den Rei­hen der Hitlerleute soviel« Proletarier zu be­kämpfen haben, daß soviele Proletarier sich der Sache der wütendsten Klassengegner verkaufen. Alle die Generäle, Fabrikanten, Bankiers, Großgrundbesitzer, Professoren, hohe Beamte in den nationalsozialistischen Reihen wären ohnmächtig ohne die Massen, die dem Ratten- fönger von München nachlaufen. Unter diesen Massen finden wir in den politisch entscheiden­den Großstädten natürlich keine Bauern, um so mehr aber wildgewordene Spießbürger. Sie gewännen jedoch keine Kraft, ohne den Zuzug soviel« Angestellter und mancher Lohnarbei­ter daneben freilich auch des gesamten, heute so zahlreichen Lumpenproletariats. Die klassenbewußten selbständig denken­den in freie.n Organisationen vereinten, von selbstgewählten Führern geleiteten Proletarier bilden nur einen Teil des gesamten deutschen Proletariats. Doch machen sie immer noch die große Mehrheit der Arbeiterklasse aus und sie stehen über ihren Gegnern von rechts und links durch höhere Einsicht, höhere Moral. Die Tak­tik derKoziS und Nazis" ist aufgebaut auf systematischem Belügen der eigenen Leute, die Taktik der Sozialdemokratie und der freien Gewerkschaften verlangt eS, den Genosser» die ungeschminkte Wahrheit zu sagen, auch wenn sie höchst unangenehm oder unpopulär ist. Manchen Illusionär mag das abstoßen, das wird mehr als ausgewogen, dadurch, daß un-1 sere Genossen klar die Machtverhältnisse der«

Novelle von rrnti Kreische. Aber eS fraß doch an ihm, sobald der andere davon zu reden vegan«. Wenn er heimkommen würde, der Wilhelm, könne er daS Ranzel ruhig an den Nagel hangen. Dann habe«r ein Stück d:r schönen Welt gesehen, wenn auch kein so arg großes, aber doch eines, das ihm so viele Er­innerungen sammeln ließ, von denen er noch lange zehren konnte. Mit dem Wandern sei es dann vorbei. Und mit dem Handwerk« natür­lich auch. Dann sei er eben zu Haust und müsse den Pflug führen, die Felder bebauen säen und ernten. Darauf freue er sich heute schon. Vor­erst aber wolle er aus d?m Ranzen die Silber­stücke nehmen, die er sich erspart hatte. Ein '-"D habe er schon beisammen. Eines davon mußt« er wohl ober übel in den Krim tr^en. zum ersten Tanze. DaS sei schon einmal so der Brauch. Ein zweite» und letzte» würde er fein säuberlich mit Gold umtreiben und daS sollte seine Schwester tragen, zum Andenken an seine Wanderiahre, Tie andern alle aber wolle er zum Haustein legen. Wer könne wissen, was einmal schnell geschah? Zur Zeit gespart gab einen Groschen für die Not. Ob Fridolin Sohr auch eine Schwester habe? Mit braunen, langen Zöpfen und dunklen Augen? Nein, Fridolin Sohr hatte auch keine Schwester. Er überlegte. Eine Schwester haben, da» mußte schon sein. So hätte jemand wenig­sten» auf ibn gewartet. Und gar eine mit braunen langen Zöpfen und dunklen Augen Ist sie schön?" fragte er den Wilhelm. Ich wükte nichts schöneres mehr!" antwor­tete der und lachte. Fridolin Sobr tat diests hätte er einm'en Schlag haßt» er den Wilhelm Todt,

i empfand er diesen Haß, den er wie eine glim­mende Glut nährte, sorgsam, als fürchte er das Verlöschen. So waren sie mit dem Frühlinge in den Sommer gewandert. Dst Sonne brannte wie ein lohendes Feuer, als sie durch die Heide stampften, mit hängendem Kopfe und heißem Atem. Die ganze Welt um sie war ein einzige» Mühen. Und in einer Nacht, da sst nebenein­ander unter dem sternenbesäten Himmel in der siötenden Dunkelheit lagen, tasteten seine Hände nach de» andern Ranzel. Die Silberstücke darin wollte er haben und dann allein seinen Weg wandern. Fort wollte er von dem Wilhelm. Er brauchte die schönen Reden nicht mehr. Für das viel« Geld könnt« er sich Schnaps genug kau­fen, Zwanzig Flaschen vielleicht oder gar noch mehr. Keiner würde ihm fernerhin etwas vor­schwatzen von Vater, Schwester. Heimat und sonstwas, das er nicht hatte und nicht kannte, bas ihm wie etwas Unerreichbares nach dem Be­sitze lockte und doch nicht zu erfaffen war. Dann war er erlöst davon und nicht» fraß mehr in ihm, auch nicht der Durst, weil er sich Schnaps genug kaufen konnte, um alle» in feinem Innern zum Schweigen zu bringen. Er mußte wohl gezittert haben, als er di« Geldkatze mit den Silberlingen darin au» der schützeiwrn Hülle zog. Denn mit einmal klangen die Münzen hell aneinander und Wilhelm Todt erwachte darüber. Was tust du. Sohr?" fragte er lallend im Halbschlafe. Nichts tue ich* wollte er antworten. Aber da blieS ihm der Teufel die glimmende Glut seine» Hasses zur flackernden Flamme an. Mit beiden Händen zugleich griff er neben sich in da» Dunkel, daS plötzlich rot wst warme» Blut um ihn kreiste. Seine knotigen Finger 'prangen an einen weichen Hals. Rich!» tue ich! Nicht» tue ich!" er, wahrend ein Leben zwischen seinen

Lachen weh. al» bekomm'n Run. Wst»ins Wohltat^chrw

würgenden Griffen zuckend verlöschte.Nichts tue ich!" Er schrie es so lange, bis das Röcheln unter ihm erstarb. Mit dem letzten Seufzer schien das Schweigen in die Nacht ge­kommen zu sein. Wie eine eherne Last begann die Dunkelheit auf ihn zu wuchten. Mechanisch löste er di« Hand« vom Hals« de» Toten und sah mit schreckhaft weitem Blicke in das flimmernde Leuchten der Sterne, die gleich stummen Zeugen eines fürchterlichen Geschehen» unbeweglich über ihm hingen. Da packt« ihn die Angst. Ohne zu wisst«, was er tat, ließ er die Geldkatze in die Tasche gleiten, tappt« nach seinem Ranzel und sprang auf di« Leine. Ganz in der Nähe schluchzte ein schlaftrunkener Bogel. Lauf zu hämmerte das Blut in ihm. Und er lief. Sein Körper schien wesenlos geworden zu sein, ohne Gewicht. Weiter, nur Wester. Die Straße hatte«r längst unter den Füße« verloren, nun taumelt« er über dürres Heideland. Einmal stürzt« er. Nur Herzschläge lang blstb er liegen, ohne Empfinden, ohne Schmerz. Dann riß ihn di« quälende Furcht wieder hoch. Weiter. Ein Entsetzen,. da» ihm das Denken raubte, l' ihn nicht rasten. Wei­ter. Erst alt ihm der junge Morgen durch fahle» Licht entgegensah, blstb er stehen. Er wußte nicht, wo er war. Wilhelm Todt? Die Bein« versagten ihm plötzlich schmerzend den Dstnst. Mit einem Wehlaut« brach er in sich zusammen und wühlte den heißen Kopf in das taunasst, zähe Gestrüpp. Sst hatten ihn nicht gefunden. Aber er hatte sich auch keinen Schnaps gekauft. Die Geldrahe ruhte noch immer uneröffnet in stiner Tasche. Sst brannte wst Feuer, wenn stine Hand zufäl­lig sie berührt«. Zwei Wochen war er planlos durch das Land oestrichen. Er wanderte nur unter dem erbarmenden Schuh« der Rächt. Tagsüber lag er versteckt irgendwo m einem Schupfen zwi-

Klassen und Staaten sehen, klar» das Mög­liche von dem derzeit Unmöglichen zu unter­scheiden verstehen. Sie wissen dadurch ihre Kräfte auf das Mögliche und Notwendige zu konzentrieren und gewinnen erhöhte Kraft durch Vermeiden jeder Kraftverfchwendung. Das Streben nach Wahrheit und Klarheit bringt uns aber auch moralisch nicht bloß intellektuell große Ueberlegenheit über Kozis und Nazis. Die Leidenschaft, die uns beseelt, ist nicht blinde» Wüten, da» wild um sich schlägt,, ohne zu sehen, wohin e» trifft und was eS erreicht. Die Kämpfer der Sozialdemokratie werden endlich auch dadurch moralisch gehoben, daß sie große Ziele für die Gesamtheit verfech­ten, die ihre Selbstlosigkeit und Opferwilligkeit gewaltig steigern. Die Kämpfer Hitler » werden dagegen«> meist durch persönliche Vorteile verlockt, die sie von ihm erwarten. Elemente dieser Art halten zusammen, so lange Erfolge winken. Nieder­lagen können sie nicht vertragen. Sozialdemo­kraten haben sich bei Gericht stets stolz zu ihren Taten bekannt. Wie erbärmlich feig benehmen sich dagegen die Helden im braunen Hemd,, wenn sie einmal für eine ihrer Leistungen zur Verantwortung gezogen werden, was selten genug geschieht. Sie leugnen nicht nur, son­dern glauben noch besonders pfiffig.zu sein,^ wenn sie sich noch weit dümmer stellen als sie^ sind. Das tat kein Politiker, dem seine Sache' höher steht, als seine Person. An Wissen, Erfahrung, Selbständigkeit, des Urteils, Opfermut, den Hakenkreuzler»»! überlegen, haben wir alle Ursache, den Kampfs mit ihnen nicht zu scheuen, wenn wir uns nur eines zu erhalten wissen: Die Einigkeit^ in unseren Reihen. Dir sind verloren,^ wenn wir uns zersplittern. Dir haben bic- beste Aussicht auf Sieg, wenn wir fest zusum-' menhalten. Stets war Eiligkeit unentbehrlich^ für unsere Selbstbehauptung gegenüber einer, Welt von Gegnern. Heute ist der Zusammen» z schluß wichtiger als je. Die Massen haben vollauf begriffen, was-, ihre Pflicht ist, und das darf un» volle Sie-t geSzuversicht verleihen. Trotz aller Verschieden-! heilen zwischen rechten und linken Flügel, die- e» in Deutschland immer gab und geben wird,, war unsere Partei nie so einig und geschlossen,^ wie jetzt. Und eng vereint mit ihr kämpfen die freien Gewerkschaften. Diese Organisationen der selbständigen» proletarischen Kämpfer sind der Kern, um denT sich entschlossen immer mehr alle jene scharen,! die für die demokratische Republik alles auf-» zubieten bereit sind..- Und die gesamte Arbeiter-Internationale k stellt sich einmütig auf die Seite diesereifer-, neu Front". Hinter den Kämpfern für die Demokratie in Deutschland steht die gesamte Demokratie der Welt, denn der Sieg über den deutschen Fascismus bedeutet einen Sieg über den FafciSmu» auch außerhalb Deutschlands. -? Um das Geschick des deutschen Proleta-. riatS. deS deutschen Volkes, um die Gesundung) der Welt wird in diesem Jahr entscheidend' gekämpft werden. Da gilt eS, alle Kraft aufzu-: wenden, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen* auf daß an der eisernen Front alle Anschläge« der tückischen Volksfeinde zerschellen und der j Aufstieg zu einem besseren Sein beginnen j kann.

kchen duftendem Heu oder auf bem Stroh, durch 1 daS sich di« Mäuse raschelnd tummelten. D'e! stete Furcht, entdeckt zu werden, macht« ihn scheu! und raubt« ihm den Schlaf. Und wenn er doch einmal einnickte, dann ersichen ihm Wilhelm Todt im Traum«. Groß stand er vor ihm, hager, so wie er im Leben gewesen. Mit seinen geweite­ten, dunklen Augen sah er ihn unverwandt an,< starr,' klagend. Was hast du getan, Fridolin I Sohr? Ta» Hemd trug er über dem Halse ge- 1 öffnet. Auf der braunen Haut aber bluteten rot 1 und häßlich die Mal« der würgenden Finger. Seiner Finger, die ihm das Leben aus dem jun-! gen Körper gepreßt hatten, einiger Silberlinge' wegen. Was hast du getan, Fridolin Sohr? Dann fuhr er hoch, verwirrt, in Schweiß' gebadet. Mit beiden Händen griff er nach der' Stelle, an der soeben noch der Tote gestanden. Fassen wollte er ihn. Halten. Und wenn er ihn noch einmal hätte erwürgen müssen, er würde eS getan haben. Aber der Wilhelm zerrann in der Luft und di« gierigen, mordberesten Hände grif-- fen in die Leere. Nichts. Nur die Sonn« be»; hellen Tages sah durch die Ritzen der schlecht-t gefügten Bretterwände des Schupfens und malte' große, licht«, auseinanderlaufende Flecken auf das Heu. Die Kälte schüttelt« ihn nach solchem- Traum. Und draußen war der warme SommerJ Unaufhaltsam rann die ewige Sanduhr der Zeit. Allmählich war die Furcht vor den M«n-f schen gewichen. Noch suchte er ihr« Nähe n'ckft,° aber wenn er ihnen begegnet«, kam eine große/ Ggleichgüst-igkeit über ihn? Der wußte etwa» von> ihm? Und wenn, so mochten sie ihn getrost' fangen. Was lag daran. Er hatte ja doch den Wilhelm Todt erschlagen und diese Tat war^ nicht mehr ungeschehen;u machen. (Fortsetzung folg:.)