Nr. 2

Die Gnädige im Bade.

Arr!" gesorgt?"

Anna, haben Sie für mein Bad

,, Gewiß, gnädige Frau!" Servieren Sie nächstens die Schokolade nicht so heiß, ich habe mir die Zunge verbrüht

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und daß Sie ja nicht an das Badesalz vergessen! Das nötige Quantum, richtig parfümiert!- Ich finde, daß Sie unverläßlich sind. Heute fehen Sie wieder recht verschlafen aus Nach Silvester mag es ja hingehn. Doch wenn Sie Wert darauf legen ihre Stelle zu behalten und nicht wieder als Wandervogel weiterflattern wollen, so nehmen Sie sich zusammen!" Die Gnädige war heute wieder sehr ungnädig. Ein böses Omen am ersten Neujahrstage. Ihr rotes Pyjama wirkte grotesk. Der Vollmond, von fotettem Häubchen umrahmt verfinsterte sich. Anna zog die kostbaren Stores zurüd. Tageslicht strömte herein. Die Gnädige erhob sich schwer­fällig und verschwand, von Anna geleitet, im angrenzenden Baderaum.

Anna, der kleine Wandervogel hatte aus feinen Flügen schon manches üppige Badezimmer gestreift, dieſes frappierte durch übertriebenen Lurus. Die Toilettgegenstände waren von Elfen­bein. Große Kristallspiegel strahlten momentan feiner schaumgeborenen Venus, oder teuschen Susanne. Die Gnädige fonnte keiner dieser Bet den das Badewasser reichen, das wohlparfümiert gefährlich anschtvoll als sie auf das niedliche Böschen gestützt, die Stufen niederglitt.

,, Erwarten Sie mich nebenan im Ankleide­

Samstag, 2. Jänner 1932

die ganze verstörte Gesellschaft an, die mit gro-| Vielleicht wäre ihre Aufnahme in eine Menagerie Bem Spektakel das Badezimmer offupierte.

Der Hausbesorger eilte an das Telefon und zitierte den Hausarzt. Dr. Friedberg erschien. ,, Ruhe Ruhe!" gebot er. Anna, erzählen Sie den Sergang!"" Ich verließ die Gnädige im Bade.- Sie flingelte kaum eine halbe Stunde später. Ich fand sie gleich so furchtbar verändert!"

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von Weltruf zu erwirken? Herr Rolf sollte sie begleiten! Der war grußlos verschwunden, in kritischem Moment, eben wenn man seiner bedurfte. Einerlei! Anna sollte sofort die Stoffer paden.hr war das Herz zum Brechen schwer.-Nun hieß es Kopf hoch, ohne Kon­fufion, in aller Eile packen. Kein Kostüm, auch kein Stück der feinen Crepdechine- Wäsche war den momentanen Dimensionen der Gnädigen an­Reichen Sie mir das Badethermometer!" gepast. War es doch sonst schon ein Problem Der Arzt versenkte das Instrument in die seltsam gewesen, fie in moderne Garderobe zu zwängen. aus den oberen Stockwerken der hohen Mie: staser­trübe Flut: Ueber vierzig Grad Reaumur! Nehmen Sie nur das Nötigste!" schrie der nen an einer Leine ein storb herunter, und eine Verbot ich der Aſthmaleidenden nicht ausbrück- gnädige Herr: Rasch, rasch!- Ghe wir noch die dicke Frau ruft ihre Wünsche unter Aufbietung ihrer lich so heiße Vollbäder? Da haben wirs!-Bolizei auf den Hals bekommen!" ganzen Stimmkraft dem Verkäufer zu. Der nimmt. Das Wasser war unrichtig temperiert, infolge­dann das Geld heraus, legt die Ware in den Korb, dessen erlitt die Gnädige einen Anfall, dem sie und der Handel ist abgeschlossen. erlag! Die entschlüpfte Seele, ohne erst die übliche Wanderung anzutreten, fant à tentpo in den Moraft. Durch Ihre Schuld Anna!" Gott ! Gott ! Was wird nur der gnädige Herr fagen!" jammerte das Perso­nal. Autohupenruf ertönte. Ich will ihn schonend vorbereiten!" Doktor Friedberg schritt dem Hausherrn entgegen. Dieser faßte sich schnell Ihn konnte bei seiner Frau nichts mehr über­raschen. Nach kurzer Beratung mit dem Hausarzt kamen beide überein: die Berwandelte häuslicher Pflege zu überlassen. Sie brauche Luftveränderung, in entsprechender Umgebung.

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Ich verhafte Sie, im Namen des Gesetzes!" - ein riesiger Polizist stand, wie aus der Pistole geschossen da.- Anna weinte heftig. Sie haben heftig. ,, Sie An den Ecken stehen Fischer und feilschen mit das Badewasser falsch temperiert. Auch besteht erregten Frauen um ein paar billige Seefische. der Verdacht, Sie hätten die Reste der Silvester- Andre zerlumpte Gesellen bieten billiger Haushalts­tafel gemaust und die Sektneigen ausgetrunken!" artifel an, oft schlechtesten Schund, der das gesamte Gnade Gnade!" wimmerte die Ueberführte. Betriebskapital dieser aufleute" ausmacht. Marschieren Sie mit!- zum Donnerwetter

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Mitten in diesem Trubel sigen an den Straßen­rrr!" rändern vor den Haustüren Frauen an flappernden Die Klingel raste Anna erwachte ver- Nähmaschinen und arbeiten. Oft viele hinterein­stört. Nebenan geterte die Gnädige. Sie ander in einer Reihe. An der Seite liegt das Rob­wollte manikürt sein. Schaudernd faßte Anna material: bunter Stoff oder Leber; meist ist es die plumpen Finger, überrascht keine Schwimm- schon vorher zugeschnitten, und nun laufen die häute daran zu entdecken.

Tarzan .

Räder den ganzen Tag, ohne aufzuhören, um dar­aus Handschuhe für die großen Fabriken zu machen. In anderen Gassen wieder ist man auf Rorfett nähen spezialisiert. Ueberall das gleiche Bild des Die Glums von Neapel . größten Elends. Selbst Kinder werden bei der ,, Neapel sehen und sterben!" so heißt der be- Cypressen in den azurnenen Himmel, sondern auch schaffen und neues Material heranholen. Das alles Arbeit beschäftigt, müssen die fertige Ware weg­raum". Die Waffenſe muß gleich hier sein, die rühmte Ausspruch aller schönheitstrunkenen Ferien tahle Schornsteine und öde Fabrikwände. Von die spielt sich an schönen, warmen Tagen auf offener Tommt pünktlich! Die Friseurin verspätet sich fahrer und Hochzeitreisenden, denen Italien noch fem Teil sehen allerdings die begeisterten Italien Straße ab. In den Wohnungen ist dafür nicht immer, wenn sie nicht wirklich bei nobler Kund immer das Land ihrer fernsten Sehnsuchtsträume fahrer wenig. Wer dabei in den Fabriken eine regelrechte Ar- genug Play. Wenn es wirklich mal regnet, flüch schaft verkehrte, hätte ich längst eine andere ft. Natürlich ist auch heute noch das Wasser im engagiert. Das Auto ist bestellt!- Herr Rolf Golf phantastisch llar, der Himmel so blau, wie er beitsstelle hat, ist glüdlich. Das viel größere Elend ten bie Näherinnen in die Hauseingänge und Tor­bogen. Bleich und ausgemergelt sind ihre Gesich­holt mich zu gewohnter Stunde ab, wenn to ich nur im goldenen Süden zeigt, der Vesuv dro- fpielt sich in den Cortilis", den großen Höfen der ter, und die Arbeit wird höchstens unterbrochen, und in den engen, Gas- Brust zu hier mitten im Staub und Dred der Straße. Die sonst so zimperliche Geistlichkeit nimmt daran feinen Anstoß, weil sie weiß, daß es nicht anders geht, so lange ein elender Hungerlohn für diese quälende Frauenarbeit gezahlt wird.

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etwas, wünsche, so drücke ich die Klingel!"

Anna, selbst einer gedrückten Klingel glei­chend, versant im Nebenraume in weicher Cau feuse dem großen Anfleidefpiegel vis à vis.

Wie liebenswürdig der war. Wie galant er fie ihrer Gnädigen vorzog und sie war doch nur ein fleines Stubenmädchen, ewig gehetzt und ge­scholten. Fein wäre sich auch einmal, nach lauem Bade, in prächtigem Bassin vollberechtigt aut weichen Seidentiffen zu dehnen, während müßige Gedanken spazieren führen.

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und weit in der Ferne leuchten die Felsen von Sor­ rent und die seltsamen Umrisse der Märcheninsel Capri . Von den Kunstschätzen, die in der Stadt und in der weiteren Umgebung von Neapel liegen, gan; zu schweigen, die jeden Kenner und Hiſtoriter rest. los begeistern können.

sen der Altstadt ab.

Viel zu viele Menschen leben in Neapel . Die früher übliche Auswanderung aus dem Süden Italiens nach Amerita oder in andere Rolonial länder wird heute von Mussolini gesperrt, um bil­lige Arbeitskräfte für die befreundete Industrie zu erhalten. Ganz abgesehen davon, daß sich ja auch die Einwanderungsländer gegen weiteren Buzug ab­gerlegelt haben.

Die Ueberfüllung der Wohnungen in den Arbeitervierteln von Neapel ist Forum au beschreiben.

Aber das alles ist nicht das heutige Italien . und es ist gut, baß man sich als Gegner des herr­schenden Systems dabei auf das eigene Urteil der Fascisten stützen kann. Die führenden Kräfte im Reiche Mussolinis haben oft und vernehmlich betont, - weh!- es hat geflinget! daß sie nicht länger bie Rumpelfammer und der Die Gnädige bermißt etivas!- Richtig da Antiquitätenladen der Welt sein wollen. Und für Ganze Familien leben in einem einzigen Raume. liegt der Bademantel auf der Sefsellehne, der Naturschwärmerei haben sie erst recht nichts übrig. In den Zimmern wird der meiste Platz von zwei Anna ergriff Wenn Fremde sich damit abgeben wollen, so ist das oder drei breiten, aneinander gerückten Betten ein­follte doch gewärmt werben!- hastig den Frottiermantel und öffnete die Türe. ihr persönliches Vergnügen, für das sie aber auch genommen. Sonst befinden sich nur noch wenige Ein Schredensschrei entglitt den frischen Lippen, fäftig zahlen sollen. Das hindert den Regierungs- Einrichtungsgegenstände in diesen Wohnhöhlen. Wo die jäh erblaßten. Mitten im weißgetafelten def Italiens natürlich nicht, die offiziellen Ausgrazu auch? Ihre Kleider tragen diese Menschen alle Bassin saß grün und schlammig ausgespreizt- bungen altrömischer Reste mit allen Kräften zu auf dem Körper. Das Heim besteht einfach nur eine fette Ströte. urterstüben, denn damit soll ja die historische Füh aus einer gemeinsamen Schlafstelle für die ganze So schließen Sie doch die Türe, Sie Gans, rerrolle des italienischen Bolles in der Welt bewie- Familie. Oft muß dieses Bimmer aber auch noch es zieht fürchterlich!" Silf Simmel! Das war sen werden, dessen Erneuerung der fühne Traum zu anderen Sweden dienen. ja bie Stimme der Gnädigen!- Anna wandte eines Diktators ift. sich zur Flucht. Dabei stieß sie mit der Masseuse zusammen, die eben mit dem Vibrationsapparat anrüdte Liebe Frau Müller, beeilen Sie sich!" rief es vom Baffin. Doch diefer fiel vo Schreck alles aus den Händen. Hinter ihr tauchte die Friseurin auf, sie befreuzigte sich heftig. Vom Geschrei angelodt kam der Chauffeur Er rip die Augen auf- Langstielige Rosen in der Hans erschien Herr Rolf auf der Schwelle freide­bleich. Die Ströte hatte sich indessen in den nu grünen Bademantel gehüllt und quaďte zornig Frauen warten am Meer.

Die Männer dieser Frauen arbeiten in den Fa­briten, aber die paar Lire Lohn langen nicht, um die ganze oft sehr große Familie zu ernähren. Viele haben aber auch selbst diesen färglichen Verdienst schon verloren, find arbeitslos und versuchen, sich durch Gelegenheitsverdienste oder einen fleinen Straßenhandel über Wasser zu halten.

Sich amtlich arbeitslos zu melden, wagen nur wenige, weil sie dann verschickt werden können nach irgendwelchen Arbeitslagern, weit von der Fa­milie entfernt. Auf diese Art tann sich der Fascis­mus rühmen, noch eine verhältnismäßig niedrige Erwerbslofenziffer zu haben. Die Not in diesen Elendsvierteln wird am stärksten am Aussehen der Kinder ersichtlich. Wer es weiß, wie stark der Ita­fiener an feinen Kleinen hängt, wer gesehen hat, Gar nicht weit von dem weltberühmten Na- wie selbst ein einfacher Arbeiter versucht, seine Die stärkste Macht auf Erden ist aber heute die tionalmuseum Neapels entfernt, in dem die Funde Jüngsten herauszupuzen, der kann nur erschrecken Wirtschaft, die möglichst große Industrialisierung aus Pompeil und andern Ausgrabungsplägen auf über die lumpigen Fehen, in denen hier zahllose eines Voltes. Und das Streben der Fascisten geht bewahrt werden, waren wir auf der Flucht vor ein Kindertrüppel vorüberhuschen. Und merkwürdig: gerade dahin, aus dem vorwiegend agrarischen Jta paar nicht abzuwimmelnden Bettelbuben in die während in den Hauptstraßen der Stadt jeder dritte lien einen modernen Industriestaat zu schaffen. ärmsten Proletarierviertel geraten, die wir dann der vierte Mann ein fascistisches Abzei­Außer dem industriell seit jeher gefestigten Norden noch öfter besucht haben. Die Straße gleicht hier hen trägt, habe ich hier in den Arbeiter­bildeten sich nun auch im Süden Zentren italieni - einer offenen Markthalle. Auf hohen zweiräbrigen vierteln tein einziges gesehen. Wenn scher Lohnarbelter, die unter der fascistischen Karren wird Obst und Gemüse verkauft. Die Sänd wirklich mal Milisleute durch diese Gassen gehen, 3wangsgemeinschaft von Unternehmertum und Arler schreien ihre wilden, schrillen und manchmal dann stechen fie in ihrem aufgepuztem Dreß von beiterschaft doppelt ausgebeutet werden. So ragen euch lagenden Rufe in die Luft, als gelte es, ihre diefer Umgebung sehr scharf ab, und niemand er heute im Golf von Neapel nicht nur Binien und eigenen Seelen zu verkaufen. Manchmal tommt hebt die Hand zum Fascistengruß.

trieben worden sein, wie damals..

Alten.

zu einem dunklen, dicken Klumpen und endlich und sah nach den andern Frauen, deren Blide| etwas Schweres von sich abzuschütteln. Laut gegen das Meer hin in Bewegung geriet. mit ihr gegangen waren. sagte er in die aufhorchende Gruppe hinein: Sie Nur die Junge ging für sich allein, und als Sie stand weiter allein. Die andern Frauen baben sich alle gerettet. Sie fommen mit den Graue Wolfenfeßen frochen langsam vom Osten her auf das Land zu. Seit dem Morgen- sie hinunter gekommen war, mied sie den Hau - trugen ihr nach, daß Helmer fie aus der Stadt Booten zurück, wenn der Sturm vorbei ist." ,, Und Pieter und Seh? Was ist mit grauen war das Meer ein wütendes, rasendes fen der andern, stellte sich abseits und blidte mit ins Dorf gebracht, daß er um ihretwillen nicht Tier geworden. Ein schwarzes, unübersehbares roten, starrenden Augen auf die Endlosigkeit des Hinrichsens Stine genommen hatte, wie es die ihnen?" schrien zwei Stimmen. Tier, das unaufhörlich mit seinen Pranken gegen Wassers. Ihr dunkles Tuch flatterte im Winde. Alten untereinander abgemacht hatten. Immer Der Mann ließ den Kopf sinken und schlug Der Haufen der andern hatte sich zu einer war ein Gerede um die Junge. Das hatte an die Arme an die Seite, als müßte er etwas be­die Küste schlug. In der Frühe, noch halb in der Nacht, dünnen Kette auseinandergezogen. Keine sprach dem Tage begonnen, an dem Stine verschwun- teuern was ihm sonst nicht geglaubt werden horch!: die Frauen auf das Meer hinaus, auf mit der andern ein Wort. Sie fahen nur aufs den war, ohne Wort und Gruß. Die Junge be- tönnte. Dann schrie er, weil der Sturm wie­den Sturm. Als sie vor die Hütten traten, Ing Meer, bis ihnen die Augen brannten, und in gann, die Monate nachzuzählen. Es waren der mächtig zu heulen begann: Sie sind ja alle noch kein einziges Boot am Strande. Niemand Einmal wür war zurückgekommen. Sie hatten wohl alle gezeichnet, die sie schon hier am Strande gewartet den sich ja alle damit abgefunden haben. Ein- alle aus dem Dorfe..." Dis hofft, taß die Boote plöglich am Strande liegen batten. Sin und wieder begann eine der Frauen mal würde alles zum Rechten kommen. hofft, daß die Boote plößlich am Strande liegen würden. Aber als es mit dieser Hoffnung aus ein paar Schritte vor sich hinzutreten. Dann dahin aber war es noch ein harter Weg, den sie und Helmer?" fragte die Stimme der war, saßen wieder die kleinen Fältchen über den schrak sie zusammen, blieb stehen und wendete allein mit Helmer gehen mußte. Wenn ihr die­Der Mann senkte den Kopf wie vorhin: Augen der Jungen, und die Alten kniffen den den Kopf hinaus aufs Meer. Endlich sagte eine fer Weg zu schwer wurde, dann konnte sie sich gefalteten Mund fest zusammen, als dürften sie von den alten: Sie werden nach den Inseln ge- an seine Schulter lehnen und die Augen schlie- Helmer? Den hat es doch gleich am Anfang Ben. Er wird schon wiederkommen, dachte sie, erwischt. Wir konnten ja nicht an ihn heran­nun erst recht kein Wort aus ihm herauslaffen. Wer weiß!" erwiderte eine andere. Die und ich werde auf ihn warten, und wenn es fommen. Es war zu schwer. Ihr könnt mir Ami Abend vorher waren die Männer in See gegangen. Stunden darauf liefen schon Frauen schüttelten die Köpfe und stießen sich an. noch den ganzen Tag dauert, die ganze folgende glauben: alles haben wir getan, alles..." Er brach mitten im Worte ab und zeigte auf das längs der Küste Signale entlang, wurden die" ch", seufzten sie nur und: So wird es Nacht. Er wird schon wiederkommen... Blöglich ging eine Bewegung durch die Rei- jaben sich stumm mit großen Augen an. Es Meer. So verging eine Weile. Die Frauen famen bald einzeln oder in Gruppen an den das immer wieder auf die schwarze Linie am hen der Frauen. Sie begannen die Köpfe zu schien ihnen, als wäre ein Unrecht begangen wor Körbe an den Masten emporgezogen. Die Frauen schon sein." Dann blidten sie weiter aufs Meer, Strand und fahen auf einen winzigen, schwarzen Strande zu sprang. Nur die Junge blieb hartnäckig für sich atemlos durch den Sand gestampft tamen. Die den, das nicht mehr gut zu machen war. Um Punkt ganz weit draußen. Doch der Punkt zer­floß endlich in der Dämmerung und die Boote allein, preßte die Hände gegen den Leib, ließ die Männer hatten die Köpfe eingezogen und die feinen Preis mehr. Ihre Blide, die nach dem Strande hinunter gingen, kehrten kummervoll der Fischer tamen auch in der Nacht nicht zurüd. Augen sinken. Da hinten lag eine graue Nebel- Fäuste geballt. Sie stemmten die Schultern wieder zurück. Wie verlorene Sterne blinzelten um Mitternacht wand, und dahinter konnte vielleicht Selmer gegen den Wind und liefen voller Haft auf die Der Mann wandte sich ab und ging zu dem die wenigen Lichter des Dorfes. Da faßen die steden mit seinem Boote. Irgendwo konnte doch Frauen zu. Da heulte das Meer auf, und die Junge, andern. Die Frauen saben ihm nach, wie der Alten noch auf und schreckten zusammen. wenn ein fleiner, schwarzer Strich sein, an dem noch nichts zu erkennen war. Ach, wäre er nur die bisher allein gestanden hatte, rannte nun den durch den Sand stapfte. Dann machte eine den der Sturm an Fenstern und Türen rüttelte. Als der Morgen bleich und düster über das gestern nicht mit den andern hinausgefahren! Männern entgegen. Die im Haufen aber schüt Anfang, dann noch eine, und endlich fetzte sich schäumende Meer herantroch, trat aus der flei- Sätte er doch nicht auf die andern gehört! Aber telten nur die Stöpfe, als die Junge bei den der ganze Haufen in Bewegung und lief dorthin, nen Hütte, die als letzte des Dorfes neben den da hatte das Meer noch ruhig dagelegen wie alle Männern stand und auf sie einredete. Da sagte me der Mann neben der ohnmächtigen Frau Wagenspuren eines ausgefahrenen Weges stand, Tage. Da fonnte es auch für einen Fischer nicht die Alte, die vorhin gesprochen hatte: Selmer friete, die wie ein schwarzer Fled int hellest " Die andern Frauen, erschrafen. saben sie Sande lag. Zu einander jagten fie leise: Wir eine junge Frau. Sie lief einige Schritte um anders sein, als daß er sein Boot in die Wellen von der Seite an, schwiegen und blidten nun müssen nun anders zu ihr sein." das Faus, bis sie das Meer sehen konnte. Da schob und hinausfuhr. Das Meer wälzte donnernde Wogenkämme blieb sie stehen und legte die Hand vor die Sie begann zu frösteln. Ihre Augen waren nach der Stelle, wo eben die Junge umgesunken Augen, als wären hinten am Horizont schon die vom vielen Sehen schon rot geworden. Sie war. Sie fuhren zusammen. Es begann etwas an den Strand. Bis dicht an den schwarzen Segel der heimkehrenden Fischer zu sehen. Aber hätte vielleicht auch einmal auf etwas andres mit ihnen vor sich zu gehen. Als hätten sie Klumpen der Frauen, die auf das totenblaffe Gea 13 war nur die Gischt der übereinandergetürm- bliden wollen als immer nur auf das Meer. einen Kampf auszufämpfen. Sie sahen sich an, sicht der Jungen am Boden saben. Nur die Alte hob nach einer Weile den Blid und schaute ten Wogen, die sich hob und senkte. Jeden Tag und jede Stunde das Meer. Gab es fragend und abwartend. Unterbessen war der eine der Männer zu auf das Meer hinaus so weit ihre Augen nur Da begannen auch aus den andern Hütten denn gar nichts Besseres auf der Welt als das Alfred Prugel. bie Frauen langsam herauszutreten. Bald war Meer? Sie tat ein paar Schritte auf das Große, den Frauen herangekommen. Er blieb mit einem sehen konnten. ein ganzer Haufen, der sich zusammenschlug| Drängende zu. Dann blieb sie erschroden stehen hilflofen Gesichte vor ihnen stehen und versuchte,