Nr. 9

Das Einschreiten der USA  .

in Oftafien.

Die amerikanische   Regierung hat sich plötzlich zu einem Schritt entschlossen, der ebenso über raschend ist, wie er weittragende Folgen haben fann: Sie hat den Regierungen von Tokio   und Nanting gleichlautende Noten überreicht, in denen fie feierlich an den Washingtoner Neun mächte vertrag von 1922 erinnert, der die territoriale und administrative Unverleglich feit Chinas   und den Grundsatz der offenen Tür" berbürgt, und sie zugleich an ihre Ber­pflichtungen aus dem Kellogg- Pakt von 1928 ermahnt. Diese Noten sind den sechs anderen unterzeichneten Mächten des Washingtoner Ver­trages zur Kenntnis gebracht worden, das sind Großbritannien  , Frankreich  , Italien  , Belgien  , Holland   und Portugal  , die seinerzeit an der See­abrüstungstonferenz teilgenommen hatten, auf der dieser China  - Vertrag zustande fam. Ebenso ist auch Deutschland   von dem Schritt ver­ständigt worden.

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Der amerikanische   Schritt ist schon deshalb überraschend, weil er anscheinend ohne besonders attuellen Anlaß erfolgt; es sei denn, daß das amerikanische   Gewissen gegenüber China   erft durch den Ueberfall auf den Konsul der USA  . in Charbin aufgerüttelt worden wäre aber ge­rade dieser Zwischenfall hatte das Staatsdeparte ment foeben als die förmliche Entschuldigung der japanischen Regierung als beigelegt anerkannt. Die Ereignisse in der Mandschurei   haben ihren Anfang Mitte September 1931 ge­nommen, als die japanischen Truppen unter einem plumpen Vorwand dieses riesige Gebiet zu

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die

Sonntag, 10. Jänner 1932.

Der Niedergang der tschechoslowalischen Glasinduſtrie.

Weitere Berschärfung der Arbeitslosigkeit in der Keramindustrie.

Die tschechoslowakische Glasindustrie,[ weitere Betriebseinstellungen erfolgt, während in infolge der Schutzölle der ausländischen den noch produzierenden Betrieben starke Sturz­Staaten schon seit länger als zwei Jahren einen arbeit eingelegt wurde. schweren Kampf um die Absatzmöglichkeit ihrer Boll beschäftigt find nur noch vier Prozent, Produkte zu führen hatte, weist am Schlusse des während 63.2 Prozent gänzlich eingestellt sind und nur noch der restliche Teil mit start Jahres 1931 derart troftlose Verhältnisse auf, die einem völligen Niedergange sehr ähn gekürzter Arbeitszeit produziert. lich sehen. Im Haidaer Gebiet wurde die lehte Der wirtschaftliche Stand der tschechoslowakischen Glashütte   eingestellt und in den Glasindustrie am Schluß des Jahres 1931 war anderen Gebieten des Staates sind ebenfalls folgender:

Brende

69

Norinalstand Gezählte der Betriebe Belegschaften 28000

Gänzlich Gänzlich Prozentjah der Noch jtillgelegte arbeitsloje gänzlich teilweise Betriebe Personen Arbeitslosen beschäftigt

Bollarbeit

137

18730

66.8

8970

400

Projenifas box ber normalen Belegschaft 1.4

3900

1563

40.­

1950

387

9.9

2500

16

1690

66.8

810

3900

11

1465

87.8

970

1465

37.5

489

7800

430

5690

73.­

2100

749

46100

600

29138

63.2

14800

2252

4.0

Hohl- und Preßglas. 198 Fensterglas( Hand- u. Maschinenerzeugung). 11 Flaschenglas( Hand- u. Maschinenerzeugung). 28 Spiegel und Gußglas 28 Heimindustrie

Zusammen

Etwas besser, aber ebenfalls sehr trostlos daß hier im Feber eine Besserung erwartet wird, find die Verhältnisse in der Keramindustrie. jedoch ist in der ersten Woche im Jahre 1932 Hier ist noch eine Vollbeschäftigung von 27.9 eher eine Verschlechterung der Situation zu ver Brozent aufzuweisen und beträgt die Zahl der zeichnen. Am Schluffe des alten Jahres ergab gänzlich Arbeitslosen 19.4 Prozent der normalen fich nachstehende Situation: Belegschaften. Man neigt wohl zu der Auffassung,

Branche

Normalfarb Gänzlic Gänglich Prozentjag ber Nach Gezählte ber stillgelegte arbeitsloje gänglig teilweise Bollarbeit Betriebe Belegschaften Betriebe Bersonen Arbeitslosen beschäftigt

Brozentjak box ber normalen Belegschaft

47

12740

13

1780

13.1

7316

3644

28.7

17

2300

800

34.7

847

653

28.4

16

80

1140 16180

582

51.0

325

233

21.2

20

3162

19.4

8488

4530

27.9

Porzellan Feinton Kaolin Bufammen

325

Die Glas- und Keramindustrie gehören mit liegen, wobei der Kapitalmangel umso größer befeßen begannen. Damals schon wandte sich zu den wichtigsten Exportindustrien der tschecho wird, als sich die Banken sehr reserviert ber­China hilfesuchend an den Völkerbund und die slowakischen Republik  . Durch die in lezter Zeit halten, andererseits auch oftmals nicht den An­noch tagende Jahresversammlung des Bölker- in England eingeführten Schutzölle sowie die forderungen an Geldmitteln gerecht werden bundes befagte sich mit diesem Vorgehen. Da verschärften Devisenbestimmungen der einzelnen tönnen. Die Aussichten für die nächste Zeit sind mals ihon nahmen die Völkerbundmächte Staaten wurden diese beiden Industrien neuer nicht günstig und ist auch bei einer denkbar besten mit der Regierung von Washington   Fühlung, lich sehr empfindlich betroffen. Dazu kommt noch Gestaltung der Verhältnisse damit zu rechnen, aber diese begnügte fich mit allgemeinen Rede der Umstand, daß die Kapitalnot immer größer daß 25 bis 30 Prozent der Industrie die Produk­wendungen und hielt sich oftentativ zurüd. Jetzt wird und es ist in letter Zeit feine Seltention nicht mehr aufnehmen werden. schreiben wir Anfang Jänner 1932. Inzwischen heit, daß hat der Völkerbundrat zwei ausgedehnte Sonder tagungen abgehalten, einmal in Genf   im Otto ber und sodann in Paris   im Dezember, jedesmal unter Teilnahme eines amerikanischen   Beobach ters, aber von einer besonderen Aktivität der Bereinigten Staaten zugunsten des angegriffenen China   war nicht viel zu verspüren.

Die Lage der Arbeiterschaft ist berzweifelt, Schwierigkeiten in der Beschaffung des ba infolge der langen Dauer der Krise bei vielen die Unterstützungsansprüche vollständig erschöpft Geldes zur Lohnauszahlung bestehen. sind und tausende Menschen dieser beiden In­Besonders die Glasindustrie hat in den letzten bustrien sich in der bittersten Not befinden. Hilfe Jahren durch die ungeheueren Rationalisierungs- tut hier dringend not und die Erschließung einer magnahmen ungemein große Rapitalien in- neuen Unterstütungsmöglichkeit ist ein Gebot vestiert, die nun fest verankert und nuplos brach- ider Stunde.

Jetzt auf einmal, am 7. Jänner 1932, also fast bier Monate nach dem Beginn der stoot o

imperialistischen Aktion der Japaner, von der

fich das Verlangen der Kontrolle der Arbeits Die wahren Schuldigen. lofen felbft

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Cette 3

Unser neuer Roman.

Der Arbeiterdichter Oskar Wöhrle   ist unseren Lesern bekannt. Vor einigen Jahren haben wir den humorvollen Roman Der Baldamus und seine Streiche", dessen Verfasser Oskar Wöhrle   ist, in un­serem Blatte veröffentlicht. Der Roman hat gefallen, er hat viele Arbeiter zu Freunden des Dichters gemacht.

Sie alle werden sich freuen, nun mit einem neuen Werte Ostar Wöhrles bekannt zu werden, mit einem Roman, der den Dichter auf einer sehr beachtlichen Höhe seiner künstlerischen Entwicklung zeigt, der aber auch schon durch die Stoffwahl die Anteilnahme unserer Leser erzwingt. Wir beginnen heute mit dem Abdrud des Romans

,, Jan Hus   Der letzte Tag"

Daß der große tschechische Reformator und Martyrer im Mittelpunkt der Handlung stehen muß, sagt schon der Titel. Aber doch ist der Roman feineswegs einer der üblichen biographischen Romane. Hus steht im Mittelpunkte. Aber er tritt nur in ganz wenigen Szenen selber handelnd auf. Die Handlung des Romans bewegt sich um Sus. Sus lebt in den Gedanken aller Menschen des Romans, er steht immer, immer im Hintergrunde, mahnend, drohend, er be­ftimmt das Handeln der Menschen, im Guten und im Bösen... der Roman führt nach Konstanz  , der Stadt des großen Konzils, und er führt nach Konstanz   am Vorabend der Hinrichtung des Magisters Hus und er entläßt den Leser unmittelbar nach dem gräßlichen Geschehen

So umfaßt der Roman nur eine kurze Zeit­spanne aber es sind entscheidende, sind schicksalsschwere Tage, die er uns miterleben läßt. Erinnerung an die Folgen der Ver­brennung des Jan Hus   find ja in diesem Lande lebendiger denn sonst irgendwo! Und so anschaulich, so plastisch, mit so suggestiver Kraft ist das Leben und Erleben in Kon­ stanz   dieser weltgeschichtlichen Stunden geschildert, ein so farbenreiches Bild jener fernen Zeit, des spätritterlichen und des bürgerlichen Lebens und Treibens der hohen und niedrigen Geistlichkeit gezeichnet, daß der Leser nicht lostann von diesem Roman, von ihm gefesselt ist bis ans Ende. Ostar Wöhrle ist es gelungen, in seinem Roman eine längstversunkene Zeit und einen der großen Helden dieser Zeit wieder lebendig zu machen, er hat ein Kunstwert ge­schaffen, aber ein Kunstwert nicht für ein paar Auserwählte, sondern für viele und recht viele Arbeiter und Arbeiterinnen sollen den spannenden und doch so gehalt­vollen Roman fennen lernen.

Eingeborene.

Gegen zweihundert Tote auf beiden Seiten. Paris  

, 9. Jänner. Havas meldet aus Dschi­ buti  : Infolge eines Anschlages, der unter den dortigen Stämmen große Erregung ausgelöst hatte, sind etwa sechshundert abbessinische Krieger In der letzten Nummer der in Niemes   in das Gebiet der französischen   Kolonie von Dschi erscheinenden Möbel- und Tischlerzeitung" wird buti eingedrungen, haben einen der dort lebenden in heftiger Weise gegen die Sozialpolitit im Stämme angegriffen und 134 seiner Mitglieder allgemeinen und den Fürsorgeminister, Genossen getötet. Eine Abteilung berittener Truppen hat Dr. Czech, im besonderen, zu Feld gezogen. Es die Angreifer zurückgeschlagen, die dabei sechzig Tote und zahlreiche Verwundete zu verzeichnen beißt da u. a.: hatten.

schon am ersten Tag feststand, daß sie gegen den Die Arbeitslosen ersehen daraus wiederum, Wortlaut und gegen den Geist sowohl des Neun­Die deutschen   Agrarier im holden mächtebertrages wie auch des Kellogg  - Paktes ver Verein mit ihren tschechischen Brüdern haben daß ihre Hauptfeinde die selbstsüchtigen Herr­stiek, entsinnt sich die amerikanische   Regierung es sich anscheinend in den Kopf gesezt, jeden schaften von Ahr   und Halm find. Die Kommu­ihrer Pflichten und sie unternimmt diesen auf sozialistischen   Fortschritt zu Gunsten der Arbeiter. nisten und satenfrenzler bekämpfen jebenerregenden diplomatischen Schritt. Sollte ihr laffe zu verhindern. Eine agrarische Größe um aber nicht die Agrarier, sondern uns Sozial­Gewissen wirklich erst infolge der Besehung die andere wettert aus vollem Halse vor allem demokraten. Wenn Kundgebungen der Arbeits­von Tschintschau durch die Japaner erwacht gegen den Ausbau der Arbeitslosenunterstüßung. Losen notwendig sind, so gegen ihre tatsächlichen Feinde: die Kapitalisten aller Grade, fein, auf die Staatssekretär Stimson   in einem Abg. Windirfch, der Präfident der nicht zuleht gegen die agrarischen Führer. Sie Abellinier maffatrieren französische ergänzenden Kommentar zu seiner Note hingewie deutschen   Sektion des böhmischen Landeskultur find die wahren Schuldigen an dem unbefrie­sen hat? Sicher ist, daß mit der Besetzung dieser rates, ein alter Sozialistenfreffer, ist dabei einer bigenden Stande der Arbeitslosenfürsorge. Sie find die wahren Schuldigen an dem unbefrie­Stadt die faltische Befibergreifung der gesam der lautesten Schreier. Da jede feiner Wald- müssen zur Rechenschaft gezogen werden, nicht Wald- digenden ten Mandschurei durch die japanischen Truppen und Wiesenreden in der landbündlerischen Presse etwa Gen. Dr. Czech... nunmehr vollendete Tatsache ist und daß die groß aufgemacht werden, als ob sie Gott weiß Japaner mit gepanzerter Fauft nunmehr bald welche Heilswahrheiten enthalten, ist seine an die Tore des eigentlichen chinesischen   Reiches arbeiterfeindliche Einstellung leicht zu fontrol Die Zischler gegen die Sozialpolitit. pochen. lieren. In der letzten Zeit sprach er in Bu Wenn auch die amerikanische   Aktion reichlich schullersdorf bei Reichenberg. Sein Hauptschlager spät, vielleicht sogar schon zu spät, erfolgt, so ist war das Sparen. Vor allem müßte der fie dennoch zu begrüßen und jedenfalls einer Staat sparen. Aber beileibe nicht bei den staat weiteren Passivität vorzuziehen, die sich, angelichen Subventionen für die Agrarier! Das fichts des Neunmächtevertrages, des Kellogg   Sparen dürfe aber bei den Einrichtungen des Baltes und des Völkerbundstatuts allmählich zu Staates nicht halt machen, sondern muß, nach einem internationalen Sandal her Herrn Abg. Windirsch, auch in den Selbstver auswädyst. Durch die September- Mahnungen des waltungskörpern( Gemeinde, Bezirk, Land) und Böllerbundes haben sich die Japaner in feiner in den Sozialinstituten die unbedingte Fort­Weise behindern laffen; im Oktober übernahmen feßung finden. Selbstverständlich" meinte Herr fie neue Verpflichtungen, als aber der Rat in Präsident Windirsch, daß zuerst bei den Für­Paris im Dezember wieder zusammentrat, war forgeeinrichtungen tüchtig gespart werden müßte. die Besetzung der Mandschurei   weitergegangen: Oder nicht? jetzt hat China   abermals den Rat anrufen müs Die wahre Natur der Landbündler kommt sen, weil sich Japan   auch um die neuen Dezem ber- Vereinbarungen nicht fümmert und unter zum Ausdruck dort, wo sich Windirsch gegen den Ausbau der Arbeitslosenunterstützung dem alten, bequemen Vorwand der Bekämpfung wendet. Die Schaffung eines Notfonds, su bon ,, chinesischen Banditen" weiter marschiert, weiter besetzt, weiter Fliegerbomben abwirft, wei- demt auch die bisher verschonten Unternehmer ter chinesische   Behörden absetzt und durch eigene beitragen follen, liegt ihn schwer im Magen. Er plaidiert zuerst für gemeinsame Arbeit zur Belebung des Innen- und Außenhandels, dann kommt aber der Pferdefuß:

Strohmänner ersetzt.

Ermutigt durch die Ohnmacht der Völker Bundmächte und durch die Passivität der Vereinig ten Staaten, hat Japan   vollendete Tat fachen geschaffen und sich immer rüdsichtsloser über die bestehenden Verträge hinweggesetzt. Wird fich die Regierung von Tokio   durch das späte und plögliche Erwachen der Regierung von Washington   beeinflussen lassen? Das wäre drin­gend zu wünschen, aber das erste, schroff ableh nende Echo dieses Schrittes in Tofio läßt das Gegenteil befürchten. Und wenn nun die Ameri­faner, nachdem fie fich so spät zum Eingreifen entschlossen haben, sich eine solche Mißachtung nicht gefallen lassen, was dann? Die Zukunft im Fernen Often ist mehr denn je voller dunkler Verwidlungen und Gefahren.

zu

Konfliktstoffe beinhaltet dagegen die Lösung des Arbeitslosenproblemes, wenn dabei die Erfüllung von Forderungen verlangt wird, die unsere entkräftete Bolts wirtschaft nicht zu leisten vermag. Die Schaf fung eines Arbeitsfonds darf von den sozialistischen   Parteien nicht in einem Zeit puntte er preßt werden, der hierfür weder wirtschaftlich noch politisch geeignet ist. Zur Lösung dieser Frage muß ungezwungenes, volles Einvernehmen herrschen. Vor allem ist aber einmal genau in vielen Fällen die Be­rechtigung zum Bezuge der Arbeits lofenunterstützung nachzu prüfen, damit endlich die Zahl der wirklich berech tigten Bezieher festgestellt wird."

Die jetzt so dringend notwendige Aus­Aus dem Senate. Sibungen halten ab: Am Mittwoch, den 13. Jänner, um 10 Uhr der gestaltung der Arbeitslosenfürsorge, die endliche Außenausschuß, um 15 Uhr der Volkswirtschafts- Seranziehung der Kapitalisten, ist nach der ausschuß; am Donnerstag, den 14. Jänner, um Meinung des Herrn Abg. Windirsch eine Er preffung! Auf der gleichen geistigen Höhe bewegt 15 Uhr der verkehrstechnische Ausschuß.

In den meisten Staaten ist man daran, die Soziallasten abzubauen, die Arbeitszeit gu verlängern, ohne Lohnerhöhungen, um durch eine Bolens Unterdrückungspolitik rationalisierte Erzeugung billiger zu produzieren, in der Utraine um auf den Weltmärkten eine gesunde Kon unter ausländische Druck gemildert? kurrenz zu bestehen. In unserer Republit macht man es gerade verkehrt. Nach dem Exposee des Warschau  , 9. Jänner. Die nationaldemo­fozialdemokratischen Fürsorgeministers Dr. Cze fratische Gazetta Warszawska" verzeichnet Ge­werden unsere Unternehmer noch mehr mit Sozial rüchte aus Lemberg  , nach denen in der Behand­laften belastet, dann sollen besondere Krisen- lung der Utrainer ein Umschwung bevorstehe. abgaben eingeführt werden, die wieder nur der So sollten etwa tausend ukrainische Schulen, die Unternehmer tragen muß und um die Sache seinerzeit von Polen   geschlossen worden waren, im sozialistischen   Sinne abzurunden, kommt auch wieder geöffnet werden; ferner will man in noch die vierzigstündige Arbeitswoche ohne Lohn Stanislau   eine ukrainische Universität errichten. herabsetzung."

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"

Urteil gegen die polnischen Oppositionellen

Für Mittwoch anberaumt.

Zu diesen Zugeständnissen an die Ukrainer foll sich die Regierung mit Rücksicht auf die inter­Ebenso ist es den Tischlermeistern die nationale Lage Polens   entschlossen haben. Die sogar die Arbeitszeit verlängern wollen!- nicht recht, wenn die Städte und Gemeinden Regierungspresse bringt indessen keine Bestätigung dieser Gerüchte. Aktionen für Arbeitslose unternehmen. Welcher Saß gegen die Arbeitslosen die Herrschaften er füllt, dafür nur der eine Satz aus der wirklich infamen Notiz: Da fehlen ihnen noch fo wird in bezug auf die Arbeitslosen geschrieben, zum Nachtisch die guten Zigarren, der schwarze Staffee und die Hängematte." Es ist empörend, Warschau  , 9. Jänner. Nach 55tägiger Dauer wie man sich da über Menschen luftig macht, die wurde der Prozeß gegen die elf ehemaligen Füh seit Jahren arbeitslos find, seit Jahren unter rer der oppositionellen Lints- und Zentrumspar­den Wirkungen der Krise furchtbar leiden, die teien, der am 26. Oktober 1931 begonnen hat, am im falten Zimmer sitzen müssen und nichts heutigen Tage beendet. Am letzten Verhandlungs­ordentliches zu essen haben und deren Kinder tage hielten die letzten zwei Angeklagten, die hungern und frieren. Die Anständigen unter Bauernabgeordneten Kiernik( ehemaliger Innen­den Tischlermeistern müßten wirklich die Gemein fchaft mit jenen ablehnen, die sich über die Arbeitslosen in dieser Weise luftig machen, fie müßten dem Redakteur ihrer Zeitschrift, der sich so etwas zu schreiben unterfänat, zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat.

minister) und Putek ihr Schlußwort, worauf der Vorsitzende des Tribunals das Gerichtsverfahren für geschlossen erklärte. Die Beratungen des Tri­bunals werden drei Tage in Anspruch nehmen. Das Urteil wird am Mittwoch auf schriftlichem Wege bekanntgegeben werden.