Nr. 11.
Srbeiter fümmert euch um eure Jugend! Unterstüßt die Kinderfreundebewegung und die Jugendorganisation. Der Sozialismus beginnt nicht in der Bersammlung, sondern in der Familie!
Hindischer Wunsch.
Oh, wär ich doch von meinem Chef der Hund! Wie könnte ich da gut und friedlich schlafen, in warmen Decken, seidenweich und bunt. Oh, wär ich doch von meinem Chef der Hund!
Ich brauchte mich nicht vor dem Tag zu sorgen, nicht schon um fünfe auf den Beinen sein. Ich brauchte mir vom Nachbar nichts mehr borgen und schliefe abends ohne Kummer ein.
Ich brauchte nicht in Armenfüchen speisen, mein armer Magen würde niemals leer.
Die Frau des Hauses nähm' mich mit auf Reisen, ich fäme zwar als Hund, jedoch ich fäm' ans Meer. Ich lönnte viele fremde Städte sehen, die fernsten Berge und das schönste Land. Ich könnte mit hinab nach Nizza gehen und wäre oft zu Gast am Nordseestrand.
Sort fönnt ich bellend durch die Dünen jagent und wüßte nichts von Armut und von Pein. Oft würde man mich noch auf Händen tragen Oh, welches Glüd, ein solcher Huno zu sein.
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Willi Mader.
Almittäglich ein tomisch aussehendes Paar, ein ganz fleiner Herr am Arm feiner über Kopfeslänge größeren, hageren Ehegattin. Täglich holt sie ihren Mann, den weit berühmten Juristen, vom Kammergericht ab. Ein Schusterjunge steht das seltsam wirkende Paar vor sich gehen. Da verliert der Meine Herr aus der unter dem Arm geklemmten Aftentaiche ein paar Dokumente. Wie ein Habicht stürzt sich der Junge freudestrahlend auf die Papiere, schlängelt sich an die lange Dame von der Seite heran, und reicht ihr die Blätter mit den freundlichen Worten:„ Madamelen, Se müssen uff Ihren Kleenen besser uffpassen. Dat hier hat er aus seine Schulmappe verloren."
Tirs
Reparatur.
,, Det Auto wolln Sie repariem lassen?" ,, Allerdings."
Wat hamsen for den Omnibus jezahlt?" Den hat mir ein Freund umsonst gelassen." ,, Der hat Sie ibateiert!"
Im 800.
So' n Damlad, der Löwe! Liegt faul da un rührt fich jar nicht un brüllt nich."
Brüllen? Heut am Fufigpfennigtag?" Untersuchung.
„ Hier, Frau Dokta, die Ulla, die muß frank fint, in de Schule kommt se nich mit, immer muß id se Deutsch und Rechen lern'. Wat macht man dajejen?"
Ulla wird ausgezogen. Die Untersuchung beginnt mit der Feststellung einer erheblichen grauen Schmußschicht. Aber, liebe Frau, das ist ja unerhört, waschen Sie Ihre Tochter doch mal!"
Flucht aus Cayenne.
Von Hans Roessint. Aequatorsonne über dem Golf von West indien . Guayanas fumpfige Küstenwelt atmet in der Fieberluft. Südwärts bis zum fernen Amazonenstrom dehnt sich unter heißem Laubdach der Urwald.
Mittwoch, 18. Jänner 1932.
,, Wat denn, Frau Tofta, det Mädchen hat so Der Herr überfliegt mit entsetztem Blid die endlose Reihe der Tagen. Schön", sagt er schließ' ne Haut!" Auf leichtes Reiben mit einem bengingetränkten lich, dann fahren Sie mich zur ersten Tege." Wattebausch erscheint eine schneeweiße Kinderhaut. Die Aerztin, empört: Bitte, das ist alles Schmutz!"
Die Mutter, noch empörter:„ Na, wenn Se ihr aber auch chemisch reinjen!"
Wachsender Verkehr. Autotagen stehen in langer Schlange. Ein Herr tritt an die letzte Tage heran:
,, Bitte Bahnhof!"
,, Bedaure", sagte der Chauffeur ,,, wir dürfen nur nach der Reihe fahren. Sie müssen die vorderste Tage nehmen."
Gegen Röte der Hände
and des Gesichts sowie unschöne Hautfarbe verwendet man am besten die schneeig- weiße Creme Leodor, bie gleichzeitig eine vorzügliche Unterlage für Buder ist. Die fühlende und heilende Wirkung tritt besonders in Erscheinung, wenn Sände und Gesicht durch Einwirtung der Rälte ftar! ge rötet sind. Auch bei spröder und aufgesprungener Haut leistet die Creme, insbesondere aber bet dem so läftigen Judreiz der Haut, vorzügliche Dienste. In allen diesen Fällen trägt man fie in dünner Schicht auf und wiederholt dies mehrmals täglich, abends in ftärterer Schicht. Für Herren genügt eine Wenigkeit der Creme auf die Saut gestrichen zur Erhöhung der Schaumtraft der Rafterseife. Breis der Tube 5 Kč. und 8 Kd. Wirisam unterstügt durch Leodor- Edel- Seife, Stid 5 Kč. In allen Chlorodont- Berlaufsstellen zu baben.
Städten.
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Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Prager Produktenbörse.( Offizieller Be. richt vom 12. Jänner.) Die heutige Produktenbörse war sehr gut besucht und auch das Geschäft wies ein etwas lebhafteres Gepräge auf, erreichte aber noch immer nicht das gewünschte Ausmaß. Die Geschäftstätigkeit wurde heute auch durch einige Käufe für das Aerar unterstützt, die besonders in Roggen und Hafer stattfanden. Obwohl sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage in Mahlgetreide nicht vollkommen ausgleicht und das Angebot immer noch größer ist als das Kaufinteresse, vermochten sich die Weizen- und Roggennotierungen doch zu behaupten, so daß bei den heutigen amtlichen Notierungen eine unberänderte Lage int Vergleiche zu den FreitagsnotteDie Entstehung der Gtreichquartette. rungen der Vorwoche festzustellen ist. Auch die Gerstenpreise blieben unverändert in Geltung, was Das Streichquartett behauptet innerhalb der fan die der Musikerdynastie der Sellmesber hier hauptsächlich auf das Fehlen jeder GeschäftsStammermusit eine hervorragende Rolle. Haben ger geknüpft. Um die Mitte des vorigen Jahr tätigteit zurückzuführen ist. Hafer war heute gesucht, doch die großen Klassiter unserer deutschen Musit hunderts finden wir Streichquartette, die regelmäßig besonders in Qualitätsgattungen, infolge dieses seit Haydn, dem eigentlichen Schöpfer des Streich öffentliche Konzerte gaben, sowohl in Berlin als Interesse vermochte er sich auch zu befestigen, und quartettes, Peethoven, Mozart , Schubert, Schumann, auch in München , Frankfurt , Leipzig , Dresden , zwar im allgemeinen um 2 K. Die unveränderte Brahms, dieses Violinorchester; wie man es seiner Köln und bald auch in vielen anderen musikfrohen Lage in Mahlgetreide hatte natürlicherweise eine unveränderte Preislage am Mehlmarkte zur Folge. Reines von allen hat aber so großen Ruhm Auch am Maismartte famt es au feinen Preisbererlangt, wie das des Berliner Geigers Joseph schiebungen, so daß auch hier die Notierungen un Joachim, der mit seinen Kollegen von der Hoch verändert blieben. So weit es sich um die übrigen schule für Musir, den Professoren Hausmann Marktgebiete handelt und so weit auf denselben Ab( Violincello ), Wirth( Bratsche), de Ahna( E- Geige) schlüsse zustande kamen, wurden nur die letzten und nach des letzteren Tode mit Professor K. Halir Rotierungen genannt, so daß die amtlichen Noticdas Höchste und das Innerste an Wiedergabe tlaf- rungen des heutigen Tages fast überall unverändert stscher Musit geleistet haben. Durch Duzende von blieben. Aus dem amtlichen Kursblatte wurden nur bedeutenden Schülern Joachims ist dessen Inter - die Notierungen für Eier gestrichen, ansonsten wur pretationstunst vorbildlich für eine große Anzahl den noch einige Veränderungen in den Preisen für anderer Streichquartette geworden. getrodnete Zivetschten und stellenweise Ergänzungen Eine besondere Wandlung für die Streichquar- in den Rotierungen für Klee- und Grassamen vortette brachte übrigens die Entwicklung des Eisen- genommen. Es notierten in Kč: Rotweizen bahnberkehrs. Es bildete sich immer stärker die böhm., 81-83 g. 149-153, 79-80 Stg. 145-147, Form des Reise- Quartetts" heraus, wodurch es Weizen gelb böhnt., 67-79 g. 141-144, Weizen deutschen Künstlern möglich wurde, ihre Kunst auf rumän., 79-80 Sg. 120-121, jugofl., 80-81 Sg. ausländischem Boben weiterzutragen nach England, 136-138, Manitoba I 160-161, Roggen böhm., Amerita, Rußland , selbst in die schon damals und 69-72, 146-150, Auswahlgerste 129-131, Gerste Ia noch mehr fast als heute unter französischem Ein- 120-126, mittlere 117-119, Sinterindustriegerste 98 fluß stehende belgische Hauptstadt Brüssel . Sogar bis 100, Hafer böhm. 110-113, fehlerhaft 98-102, die italienische Streichquartett- Musit ist durch die Donaumais 57-58, rumän. Futtermais, kleinförn., sen mächtigen Aufschwung in Deutschland erst zur neu 50-51, Futtermais La Plata. 57-58, Erbsen Bis dahin war es Biftoria 200-230, gelb 150-165, grün, großkörn. Entfaltung angeregt worden. möglich, daß zum Beispiel ein Musikalienhändler in 210-240, einförn. 175-195, Linsen großtörn. Florens noch 1862 kategorisch erklärte:„ Bon Cheru- mähr. 400-450, mittlere 290-380, Heintörn. 250 bini( der Florentiner war und dem damals ein bis 270, Bohnen 160-200, Mohn blau 450-480, Mit dieser musikalischen Entvidlung hat anch Denkmal gesetzt werden sollte) existieren teine filbergrau 480-520, Daubaer 550-600, Rümme! die Ausbildung hervorragender Interpreten unter Streichquartette." Oder es fonnte geschehen, daß böhm. 420-445, holländ. 420-430, Naturrotklee 550 den ausübenden Künstlern Schritt gehalten. Bee t- der erste Geigenprofessor von Floreng nichts wußte bis 1100, Weißtlee 900-1700, Schwedenklee 500 bis 750, Wundklee 1350-1500, Rojentice 400-450, hoven selber hat sich für das Zustandekommen von der Tartinischen Teufelssonate! bes berühmten Wiener- Quartetts aufs ernstliche bemüht und ähnlich hat später Johannes Brahms nach Vollendung eines neuen Werts oftmals das zu seiner Zeit bekannte Budapester Quartett" des Joachim Schülers Jenö Huba y mit der Erstaufführung betraut. Hier aber war es schon ein öffentliches" Quartett, das die Vorführung besorgte, eines der vielen, die im vorigen Jahrhun dert von Wien ausgehend in allen großen deutschen Musikstädten sich bildeten. Gegenüber den privaten Streichquartetten, die schon bis ins 18. Jahrhundert zurüdreichen, haben sich öffentliche Quartette erst seit 1805 gebildet und sind hier an die Namen der Wiener Mufiter Schuppangigh, später auch Böhm, Jansa und seit 1849
Streichinstrumente aus dem Besitz Beethovens. Die Instrumente, die sich im Besitz des BeethovenMuseums in Bonn befinden, wurden von dem
berühmten Beethoven - Quartett benutzt.
zusammensetzung wegen nennen tönnte, zu einer ganz eigenen meisterlichen Form und inhaltlichen Vollendung entwidelt. Für viele Mujitfreunde gilt das Streichquartett überhaupt schon als ein Begriff der ernsten orchestralen Matsit.
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Sogar die Damenquartette tauchten Luzerntlee böhm. 700 850, Heu böhm., ungepreßt, schon auf, darunter das der Joachimschülerin fauer 59-61, fü 66-68, gepreßt, jauer 61-63, Gabriele Wietrowik, und noch vor diesem die süß 68-70, Gersten- und Haferfutterstroh, gepregt Streichquartette der Marie Soldat- Reeger in Wien 48-50, ungepreßt 47-49, andere Strohsorten geund als erstes das der Miß Shinner in London seit preßt 43-45, ungepreßt 42-44, Weizengrieß 258. 1886. Dabei gab es noch im Jahre 1870 nur sehr bis 263, Weizenmehl OHH 240-245, 0 220-225, wenige Geigerinnen. Auch gegen Ende des vorigen Nr. 1 190-195, Nr. 4 155-160, Nr. 8 100-103, Jahrhunderts erhielten sich noch einige Streichquar Roggenmehl Nr. 0/1 225-229, 65% 209-212, Nr. II tette. So das longaley Quartett", genannt nach 125-130, Nr. IV 98-100, Graupen Nr. 10-6 der Genfer See- Villa des Schweizer Musik Macens 200-245, Bruchgraupen 200-205, Sirje 200-205, de Coppet, und das„ St. Petersburger Streichquar- Reis Burma II 165-175, Moulmain 250-270, tett" des Herzogs Georg Alexander zu Mecklenburg- Bruchreis 150-160, tanadisches Mehl 305-310, Strelit. Es war nicht selten, daß berühmte Geiger Weizentleie 79-80, Roggentleie 80-81, amerikanisolcher Streichquartette von reichen Verehrern ihrer fches Fett 820-830. Kunst kostbare Instrumente zum Geschenk erhielten.
erste Mal vor acht Jahren, als er eben aus| tau, flettert mit einem Pfiff durch die Zähne Da glänzt, voraus an Badbord, ein rotes Frankreich angekommen war und sich an die seine Freude bändigend, in das große starte Licht durch die stockdunkle Nacht. Lange weiß Hölle hier nicht gewöhnen fonnte, er lacht Boot und lenkt es hart ans Ufer heran. Die der staunende Pierre es nicht, zu deuten, dann heute über sich selbst, wenn er an jenen ersten Ruder plätschern. Sacre Nom, Jacques! Leiser, wird es ihm plöglich gewiß: ein Schiff! Hart am linken Ufer, im niederländischen HoheitsFluchtversuch zurückdenkt. Allein ist er damals leiser! Du holst sie uns auf den Hals!" Der Kahn legt an. In diesem Augenblick gebiet, liegt die Regierungsbarkasse vor Anker. ausgebrochen und glaubte die Freiheit zu besitzen, sobald er Stadt und Küstengürtel hinter fällt aus nächster Nähe, grell das Dunkel zer- Pierre braucht nicht auszuweichen; die Finsich ließ und Urwaldluft ihn umfing. Aber der reißend, ein Flintenschuß. Mit den Händen in sternis schützt ihn vollkommen. Rudernd und Auf der Grenze französischen und nieder- Urwald war das große Problem jedes Bagno - die Luft greifend, fällt Jacques hintenüber wie wasserschöpfend steuert er, noch benommen von ländischen Gebietes wälzt der Maroni seine flüchtlings, und Pierre hat es damals nicht ge- ein Klok ins Wasser. ,, Satan!" fnirscht Pierre der plöhlichen Erscheinung dieses Zivilisations Wassermassen dem Meere zu. Mit schlanken löst. Die ungeahnten Entfernungen, fanggeld zwischen den Zähnen, den zitternden Jules an- dokuments hier in der Wildnis, seinen Kurs Booten befahren ihn die Indianer zum Fischfang gierige Indianer, angriffslustige Jaguare und schreiend: Rasch ins Boot!" Doch es ist schon weiter. Wer will sagen, wie ihm der verund Schmuggel, oder weiße Pflanzer und Händ- zuletzt, alles vereitelnd, der wütende Hunger, zu spät; der alte Jltpec betritt, ohne die Flinte wegene Gedanke dann gekommen ist? Blikschnell ler, die aus dem Küstenstreifen ins Innere baben ihn, wie manchen vorher, ins Bagno zu- aus dem Anschlag zu lassen, den nächtlichen sind die Entschlüsse in verzweifelter Situation; bordringen. Von Zeit zu Zeit dampft eine Re- rüdgetrieben, wo Strafverschärfung und höh- Schauplatz, als Jules gerade den Fuß ins Boot rasch wie der Donner auf den Blizz folgt die gierungsbarkasse stromaufwärts; ihre gellenden nische Behandlung, aber auch Brot und eine sept. Pierre sieht ihn und zielt. In die Stirn Tat. Ist nicht das ganze Leben dieser Bagnards getroffen, stürzt der Indianer zu Boden, aber ein Rätsel? Pfiffe dringen dann in den brütenden Urwald sichere Pritsche ihn erwartete. Die Gefährten, der luftige Jacques und der auch Jules liegt zu Tode getroffen im seichten Pierre weiß, was er will. Er steuert seinen ein und verursachen Aufruhr unter Stolibris und Papageien, Baumaffen und witternden immer todernste Jules, tommen heraus. Das Wasser. Langsam treibt das führerlose Boot sinkenden Kahn in die Höhle des Löwen und Floß, ohnehin wrad, geht bei der Landung davon. Aus dem Ufergebüsch flingen Stimmen. jetzt Kurs auf die schlafende Barkasse III der Raubkayen. Das ist das Leben bei Tage. In mondlosen völlig verloren. Alles ist jetzt auf eine einzige Rasch überblidt Pierre die verzweifelte Lage: Hohen Kolonialregierung Ihrer Majestät von Nächten jedoch, wenn der Fluß in undurchdring- Karte gefeßt: ein Boot, ein großes, startes, Zurück zu dem Boot im Seitengraben! Mit Holland Am andern Morgen weiß es die Besizung, licher Dunkelheit dahinströmt, wird der Maroni schnelles Boot! Vorsichtig, den Dolch in den der brutalen Energie des um sein Leben Kämpfenden entreißt er dem im Wasser röchelnden, cao; dann erfährt es die Presse und die ganze zum Schauplatz der lichtscheuen Tragödien dieses Zähnen, arbeiten sie sich vorwärts. Bagnolandes sterbenden Jules den Beutel Mundvorrat, den yao; dann erfährt es die Presse und die ganze jener bei sich führt. Ein hastiges, erschütternd spottlustige Kolonie. Die Regierungsbarkasse banales Adieu, Jules", dann schleicht er zurüd, hat ihre Jolle verloren. Sie lag festgemacht findet das Boot, schwingt sich hinein und stößt ab. am Fallreep, nicht weit von der Deckwache.
„ Pierre!" Heiser und gedämpft klingt die Stimme über das Wasser. Im Fluß treibt ein Floß. Zwei Männer schlagen primitive Ruder in die Strömung, vorsichtig und leise, doch mit Leuchendem Atem. Bedrohlich knarrt und fnact bas zerbrechliche Gerippe aus schwankem Unterholz des Waldes. Aus vorgebeugten Körpern ftarren brandheiße Augen in das Dunkel am Ufer. Pierre? Pierre?"
Und endlich! Ein Geräusch wie dreimaliges Aufeinanderschlagen von Metall. Leise, doch deutlich vernehmbar, tönt es vom Ufer herüber. Ein Fluch der Erleichterung fährt den Männern durch die Zähne. Grave au Diable ! Er hat gefunden!"
Iltepec, der alte Arrowake, sitt mit der Flinte, auf den Knien, in der Kleinen Schutzhütte. Mit gedämpfter Stimme erzählt der Alte seinem zwölfjährigen Enkel von den Booten, auf denen er sein halbes Leben zugebracht hat. Er hebt den Kopf und horcht. Gleichförmig fommt das Rauschen des Flusses herüber.
,, Es wäre eine Nacht für die weißen Diebe, Ojari, eine Nacht für die Bootestehler von Cayenne . Raßenfüßig schleichen sie durch das Dunkel, wie Schlangen friechen sie im Ufergras." Diesmal ist es teine Täuschung; der Alte berstummt. Leises Geplätscher dringt über das Rauschen des Flusses hinaus.
Das Glück ist ihm hold, die Strömung führt Schwarz fiel die Nacht auf den Maroni , da rasch flußabwärts. Anfangs, als lautes lage- hat man sie gestohlen. Ein Kerl, der das gegeschrei durch die Nacht tönt, hat ihn die Angst wagt hat; ein Mann, und wenn er hundertmal vor Verfolgung zu rasender Eile angetrieben. ein Bagnard war!- Pierre hat die lange Fahrt Es war sein Glück, daß das abgetriebene Boot flußabwärts vollbracht. An der tüdischen Tigers sich schon bald in Überbäumen verfangen hatte, bant hat er der ungetümen See getrost; achtzig wo die Indianer es fanden. Würden sie das Seemeilen weit ist er an der Brandung entlang andere vermissen? Die Antwort hierauf gibt getrieben, in der Hoffnung, auf ein Schiff, auf ihm sehr bald der Umstand, daß sich fein Fahr einen glüdlichen Zufall... Seine dritte Fahrt zeug immer schwerer Tenten läßt. Durch Ab- in die Freiheit An der Mündung des Suribam, int niedertaften stellt er fest, daß das Wasser im Boot rasch anschwillt. Er macht sich keine Illusionen ländischen Küstengebiet, hat man lange danach Durch die Finsternis geschütt, liegen die darüber, daß an dem ausrangierten Kahn eines die Folle gefunden, festgeklemmt im Mangroveeine Leiche. Indianerboote am Flugufer. Pierre hat nach Indianers wenig mehr zu fliden sein wird. gestrüpp. Der darin lag, war Mit Hilfe feiner Zuchtbausmüße sucht er des Starb er an Erschöpfung? Hat die Sonne sein waghalsigem Suchen das Versted entdeckt. Drei Schläge mit dem Dolchmesser gegen den Gewehr- In einem Seitengraben haben sie das erste langsam eindringenden Wassers Herr zu bleiben. Mark gebörrt? Hunger und Durst ihn getötet? lauf, das verabredete Zeichen, rufen die Ge- Boot gefunden. Jacques tastet hinein; zollhoch Er weik. dak er so nicht zur Küste gelangen Ein Held? Ein aus Verzweiflung Wahnsinniger? Stumm flattert die Trikolore von den fährten herbei. Vor zwölf Tagen haben sie den steht algendurchwuchertes Wasser darin. Weiter! wird. Die Bootruine wird zerschmettern und lange zuvor in allen Einzelheiten erwägten Am Flußufer stoßen sie auf ein anderes; ein er mit ihr. Ein neues Boot, oder er ist ver- Wällen und Kasematten von Cayenne ... Fluchtplan zur Ausführung gebracht. Jenes Messer blizt: Jacques zerschneidet das Anter- loren
Lauf um Hilfe!" knurrt der Alte. Sauf Ojari! Vielleicht sind es zuviel für den alten Jltepec." Eilends springt der Junge davon. Auf geheimem Sumpfpfad schleicht der Alte, die Flinte im Auschlag zum Fluß."