Seite 1 Samstag, 16. Jänner 1-32. m. i4. Ungarns   antzenpolMfche Orientierung. Der Sozialdemokrat Buchinger   iör den wirtschaftlichen Anschluß an die Kleine Entente  . Budapest  , 15. Jänner. Im Abgeordneten­haus hatte gestern der Sozialdemokrat B u ch i n- g e r in Besprechung der außenpolitischen Lage u. a. erklärt, Ministerpräsident Gras Karolyi habe zwar bei seinem Amtsantritt von einer französischen   Orientierung der un­garischen Außenpolitik gesprochen, verfolge aber nach wie vor die Außenpolitik seines Vorgängers Bethlen. Die Außenpolitik des Kabinettes Karolyi sei ein politisches Kartenspiel, bei dem falsch gespielt werde. Erst vor einigen Tagen habe der tschecho­slowakische Außenminister Dr. BeneS darauf hingewiesen, daß Ungarn   und die Tschechoflo- wakei in wirtschaftlicher Beziehung auf einander angewiesen seien. Aus den Worten BeneS's sei zu ersehen, daß die Kleine Entente Ungarn ihre Freundschaft anbiete. Dies sei eine Tatsache von größter außenpolitischer Be­deutung. Die Erklärung des tschechoslowakischen Außenministers fei um so höher anzuschlagen, als Ungarn   sich derzeit in einer verzweifelten Lage befinde und ein wirtschaftlicher Anschluß an die Staaten der Kleinen Entente   zweifellos eine wesentliche Besserung der Wirtschaftslage des Landes herbeifuhren könnte. Dies um so eher, weil ja die Tschechoslowakei   ein wichtiges Absatzland für die Agrarprodukte Ungarns   bilde. Unter solchen Umständen könne nicht scharf genug verurteilt werden, daß Graf,Bethlen sich gegen eine ungarisch  -tschechoslowakische Annäherung ausgesprochen habe. Buchinger   wurde später unter dem erregten Protest der Opposition zur Ordnung gerufen, weil er erklärt hatte, daß Ungarn   im Ausland mit abgewirtschafteten Politikern experimentiere. (Gemeint ist die Bethlenreise nach Rom  .) * Karoltzl: Sie bisherigen Erfahrungen nicht ermntigeud. Heute reagierte der Ministerpräsident Ka­rolyi im Außenausschuß auf die Rede Buchin­gers. Er erklärte, die Freundschaft Ungarns   zu Italien  , die unverändert fortbestehe, stehe in re i ne m Gegensatz zu einer Annäherung an Frankreich  . Es wäre bedauerlich, wenn eine wirt­schaftliche Annäherung zwischen den mitteleuro­päischen Staaten nur deshalb nicht Zustande­kommen könnte, weil niemand die Initiative er­greifen will. Daß eine solche Verständigung noch nicht in die Wege geleitet werden konnte, lag nicht an Ungarn  . Die mit der Tschrchoslo- wakei geführten Handelsvertragsverhandlungen hatten dazu eine überaus günstige Gelegenheit geboten. Die hier gewonnenen Erfahrungen seien aber nicht ermutigend gewesen. Es sei zu hoffen, daß die in Balde fortzusetzenden Ver­handlungen zu besseren Ergebnissen führen wer­den, als die bisherigen. Die Regierung wird mit Freude begrüßen, wenn sich bei diesen Ver­handlungen irgendwelche Möglichkeiten zu einer wirtschaftlichen Annäherung ergeben werden. tau, gab dort an, daß er vor längerer Zeit Mord­absichten gegen seinen Schwiegervater hegte, daß er aber von seiner Tat nichts wisse; er bchauptete, sich an nichts mehr erinnern zu können. Baier wurde in Haft genommen. Eine aus einem Rich­ter und zwei Aerzten bestehende Kommission führt die näheren Untersuchungen. Keinen Spiritus i« de« Ofen gießen! Allen Unglücksfällen und allen Warnungen zum Trotz lassen es viele Leute noch immer an der notwen­digen Vorsicht im Umgang mit leicht entzünd­lichen Materialien mangeln. Die häufig zu beobachtende Unsitte, Petroleum oder Spiritus in brennendes Feuer zu gießen, hat dieser Tage in G a b l o n z wieder zu einem schweren Un- fall geführt. Gegen 3 Uhr morgens war das kleine Kind des Ehepaares Kuhn im Hause, Flurengasse 5, unruhig geworden, weshalb der Vater Milch anwärmte. Damit es Aneller gehe, schüttete Kuhn auS einer Masche Spiritus in den Ofen. Die Flammen schlugen zurück und führten zur Explosion der Flasche, wobei Kuhn an der Brust, im Gesicht und an den Armen Brandwunden aller drei Grade erlitt, so daß er, mit furchtbaren Brandwunden bedeckt,«n schwer­verletztem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Das böse Gewissen. In St. Moritz   im Engadin  , dem internationalen Winterkurort für Leute mit wohlgefülltem Geldbeutel, herrscht trotz der Krise auch in diesem Winter sehr leb­haftes Fremdentreiben. Man gibt Geld aus, man genießt das Leben. Aber die Krise wirft auch hier ihre Schatten hin. Die großen Luxushotels geben in diesem Jahr entgegen den sonstigen Ge­pflogenheiten keine Fremdenlifte mehr heraus. Die Herrschaften wünschen inkognito zu bleiben. Sie wollen nicht, daß dre Steuerbehörden und die Oeffentlichkeit ihrer'Länder Kenntnis davon erhalten, daß sie die Mittel besitzen, um sich in St. Moritz   zu amüsieren. Das ist ein Geständnis,. daß die oberen Zehntausend ein böses Gewissen haben! Sie wissen, daß sie auf dem Vullan tanzen! Das Begräbnis des Sokol-Obmannes. Ge­stern Nachmittag fand unter Beteiligung von Zehntausenden die Beisetzung des Obmannes der Sokolgemeinde Jan Scheiner statt. Der Trauer­zug wurde von Polizei und Legionären eröffnet, welchen einige tausend Mitglieder der Prager Sokolvereine(die Männer in Turnerkleidung) folgten. Den Mittelpunkt bildeten einige Abtei­lungen von Militär zu Fuß und zu Pferd in voller Kriegsausrüstung. Der Sarg selbst wurde auf einer Lafette gefahren. Das Ende des Zuges bildeten außer den Hinterbliebenen Delegierte auswärtiger und ausländischer Sokolvereine. Das Publikum bildete entlang des ganzen Weges ein dichtes Spalier. Eine grausame Verhaftung. Ein bei der Brockensammlung der Mülheimer  . Wohlfahrts­stelle beschäftigter Kölner   Notstandsar­beiter entdeckte in dem Geheimfach eines alten, chm zur Aufarbeitung übergebenen Sekretärs Goldpfandbriefe uiü) Nachkriegsanleihen im Wert von über 200.000 Mark. Als der Finder der in Bonn   ermittelten Erbin die Erbschaft für 50.000 Mark verkaufen wollte, wurde er von Kriminalbeamten verhaftet. Die Erbin, eine in ärmlichen Verhältnissen lebende Witwe, wird in den Besitz dek ihr nachweislich zustehenden Ver­mögens kommen. Hundstage in Nordamerika  . Im Nordosten der Bereinigten Staaten herrschen ungewöhnliche Sommertemperaturen, die stellenweise bis 26 Grad Celsius erreichen. Seit über 50 Jahren hat es eine solch« Rekordwärme um diese Zeit nicht gegeben. Bei dem Einsturz eines Hauses während eines Tornado-, der in der Gegend von Arenton (Staat New Jersey  ) wütete, kam eine zehn­köpfige Familie umS Leben. Wetterbericht« vom 15. Jänner, 8 Uhr früh. Naturfreundehaus Nollendorf(700 Meter) nordöstliches Erzgebirge   Rauhreif, 3 Grad Nordwest, Nebel. Wiesen befahrbar. Natur­freundehaus Gers darf(88 Meter) mittleres Erzgebirge   Rauhreif, 1 Grad Südwest, Nübel. Das glicht Bergarbeiter-Sterben. Auf dem Herrmann-Schacht derKönigin-Louise-Grube" in Ost selb, ereignete sich gestern nachts ein schweres Unglück. Um 22 Uhr entdeckte man in dem 200 Meter Schickmann-Flöz im Herrmann- schacht einen brennenden Holzdamm. Beim Ver- such, diesen Brand zu löschen, wurden neun Mann durch die Gase betäubt. Sieben von ihnen konnten rechtzeitig herausgebracht und inS Krankenhaus überfuhrt werden, wo die sich augenscheinlich außer Lebensgefahr befinden. Die andere« zwei Mann konnten leider erst nach zwei Stunden geborgen werden. Wiederbelebungs­versuche hatten keinen Erfolg. Josef Kohn macht Propaganda für Hitler. Narodni Politika" berichtet, daß die Gendar- ,ntcric bei Troppau   einen reichsdeutschen Hakenkreusier Josef Kohn wegen Propaganda für Hitler   verhaftet habe. Ein schrecklicher Selbstmordversuch. Der arbeitslose Karl Schmied aus Freiwaldau  wurde, wie ,^8eLermk Prava Lidu" meldet, Dienstag halberfroren im Walde gefunden. Im Krankenhause erzählte er, daß er nach vergeblicher Mühe, eine Arbeit zu finden, Selbstmord durch Verhungern verüben wollte. Er hatte vier Tage nichts mehr gegessen. Schmied müssen beide FDe amputiert werden, da sie erfroren sind. Fra« Gandhi  , die vor kurzem verhaftet wurde, ist Freitag zu sechs Wochen Gefängnis verurteilt worden. Flucht aus dem Wiener   Landesgericht. Zwei Sträflinge des Landesstrafgerichtes Wien I., der Hilfsarbeiter Zöntner und der Fleischhauergehilfe Jarolimek, unternahmen gestern einen verwege­nen Fluchtversuch. Sie fürchteten über die Dächer der Wäscherei des Landesgerichtes, wo sie be­schäftigt waren, und versuchten in einer anderen Straßenfront das Freie zu gewinnen. Während es Zöntner auch tatsächlich gelang, zu fiüch- ten, stürzte Jarolimek so unglücklich vom Dache, daß er mit lebensgefährlichen Verletzungen der Wirbelsäule ins Kranken­haus eingeliefert werden mußte. Gasvergiftung einer Gaskontrollor-Familie. Ein Familiendrama, bei dem die sünfköpfige Familie des Gasgebührenerhebers Drohmann in Darmstadt   gasvergistet aufgefunden wurde, hat jetzt, nachdemam Mittwoch die beiden jüng­sten Kinder des Ehepaares gestorben waren, ein drittes und viertes Todesopfer gefordert. Don­nerstag mittags ist die 12jährige Tochter und ge­gen Abend der Gebührenerheber Drohmann selbst im Krankenhause der Gasvergiftung erle­gen. Es ist jetzt auch sehr fraglich, ob die einzige Uoberlebende, die Ehefrau Drohmanns, gerettet werden kann, denn auch ihr Zustand hat sich in den letzten Stunden verschlimmert. Abgesagter Weltmeisterboxkomps. Der für den 26. Feber vorgesehene Boxkampf um die Schwergewichts-Weltmeisterschaft"zwischen Max Schmeling   und Mickey Walker   ist ab­gesagt worden. Der Kampf sollte in New Jork stattfinden. Der Mutter die Kehle durchschnitten. In der Nacht zum Mittwoch hat in Borstel im Kreise Win­ sen   die oii ihrer Mmnr wohnende Frau Mathies ihrer Mutter m:.t einem Messer die Kehl  « durch­schnitten. Frau Mathies lebte von ihrem Mann« getrennt und wohnt« seit zwei Jahren mit ihren beiden Kindern im Hanse der Mutter. Am Sonn­tagabend hörten Nachbarn eine sehr erregte Aus­einandersetzung zwischen den Fragen Bald darauf wurden sie von der verstörten Töchter in dir Woh- rmng der Mutter geholt,, wobei sie letztere mit Vom Randfank Empfehlenswertes aus ven Programmen. Sonntag. Prag  , 10.20: Schallplalien. 11: Chorkonzert. 12.08: Blasmusik. 17.30: Schallplatten. 18: Deut­ sche   Sendung: Schlager. 19: Blasmusik. 2025: ,D«r Waffenschmied", Oper von Lortzing  . 2220: Jazzkompositionen. Brün«: 17.30: Schallplatten. 18: Deutsche   Sendung: Wilhelm Kienzl  - Feier. Berlin  : 12.50: Blasmusik. 18.30: Streich­quartett. 20: Orchesterkonzert. Königsberg: 20.15: Operetten-Mend. Leipzig: 11.30: Bach-Kantate. 19.30: Herbert Eulenderg liest eigene Prosa. München  : 1750: Schwedische Volkslieder. 18.40: Zichersoli. 19.30: Orchesterkonzert. Wien  : 11: Snrfoniekonzert. 13.05: Mandolinenkonzert. 19.55: Grillparzer  -Feier. durchschnittener Kehle in einer großen Blutlache liegend auffanden. Di« Tochter behauptete zunächst, die Mutter habe Selbstmord verüben wollen; als sie ihr daL Messer entreißen wollte, sei es durch einen unglücklichen Zufall der Mutter in den Hals gedrungen. Später gestand die Tochter, die Tal im Jähzorn begangen zu haben. Ein durchtriebener Bursche. Der 20jährige Beamte Walter H ä n 1 l e r aus Brünn   entwendete seinem Mitbewohner, dem Studenten Vladimir KlimeZ aus Königsfeld  , ein auf 7950 X lautendes Einlagebuch. Dann mietete er ein Auto und fuhr nach Bischau, um das Geld zu beheben. Dies ge­lang ihm jedoch nicht, da das Einlagsbuch vinkuliert war und das Geld ohne Einwilligung des Vor­mundes und de- Gerichtes nicht ausgefolgt roent», konnte. Häutler fuhr daher zu dem Vormund des Kirmes nach Orlowitz und erzählte ihm, Klimes habe bei einem Autounfall eine schwere Verletzung erlitten, lieg« im Krankenhause und habe Häutler gesandt, er möge Geld zur Bezahlung der Kranken­koste» beschaffen. Der Vormund glaubte dies und fuhr mit Häutler nach Wischau  , doch erhielt er das Geld nicht, da«S schon nach der Bureauzeit war. Sie führe« dann nach Brünn   und wollten das Geld in der Brünner Filiale, des Wschaner Geldinstitutes beheben. In Brünn   wollt« jedoch der Vormund zu­nächst KlimeL im Krankenhaus besuchen. Als Häutler sah, daß ihm sein Plan nicht gelinge, begab er sich, ans die Hauptwachstube, wo er di» Selbstanzcig« erstattete. und gestand, daß er dem Studenten- auch «inen Anzug im Werte von 600 K veruntreut habe. Sin Schleppzug stieß Donnerstag bei der Neber- holuug eines anderen Schleppzuges auf dem Rhein  bei Wesel   infolge des. starken Wellenschlages gegen einen Brückenpfeiler und wurde dabei erheblich beschädigt.? Der Schisssführer wurde von dem zurückschlagenden Ruder in das Wasser geworfen und ertrank. Der Schleppkahn sank nach 20 Minuten. Die Frau des ertrunkenen Schiffers und seine sechs kleinen Kinder konnten gerettet werden. Tod auf der Reife um di« Erde  . Man befürchtet, daß die Dacht, mit der zwei Brüder aus Estland  «ine Fahrt um die Welt unternahmen, bei den letzten Stürmen in den Gewässern der Grafschaft Devon   gesunken ist. Die Facht sollt« Ende der Vorwoche näch Errettung aus, den bereits 45 Tage andauernden Stürmen in den Hafen von Torquai einlaufen;', bisher waren alle Nachforschungen nach der Dacht erfolglos. Bon einem Stter getötet. Wie uns aus Zwrl kau berichtet wird, wurde dort der 63jährige Land­wirt Wilhelm Jeisiner im Stalle von einem von der Kette losgekommenen Stier angegriffen und zu Boden geworfen, worauf das Tier versuchtes Feist- ner mit dar Hörnern aus dem Stall zu rollen. Die Türschwell« verhinderte dies zum Unglück des Bauern, der durch di« Angriffe des Tieres so furcht­bar zugerichtet wurde, daß vr vier Tage nach seiner EnÄisferung ins Krankenhaus starb. Den Betriebsletter erschossen. In der Erregung über di« ihm bekanntgsgebene Entlassung schoß der in einer Bregenzer Fabrik für elektrisch« Apparate beschäftigte Schlosser Sotrovic nach heftigem Wortwechsel den Betriebsleiter Frustuck mit einem Revolver nieder. Sotrovic stürzt« sich dann aus dem 1. Stockwerk der Fabrik auf die Straße, wobei er sich schwer« Verletzungen zuzog, denen«r in kurzer Zett erlag. Der Manu mit dem Prophetenbart. Der Astrologe Rudolf Wiegmann   aus Halle, der im vorigen Februar in Frankfurt   wegen zahlreicher Betrügereien verhaftet wurde, ist jetzt dort zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wiegmann, der ftüher Dentist war, kam im August 1930 noch Karlsruhe  , wo er sichDr. Rabenstein" nannte, ärztliche Praxis ausübte, astrologisch« Borträge hielt,«inen Verein für wissenschaftlichen Okkultis­musPsyche" gründet« und einer Reih« von Per­sonen unter dem Borgeben, das ihnen gestellte Horoskop stehe für Spekulationen günstig, Gelder im Betrage von einigen hundert bis einige« tausend Mark abnahm. Er versprach ihnen, Rennwetten und andere Spekulationen selbst auszuführen, und stellte ihnen große Gewinne in Aussicht. Auf diese Weise bekam er in kurzer Zeit über 30.000 Mark in die Hände, von denen er ungefähr 10.000 Mark auf Drängen der Geldgeber wieder zurückerstattet«. Als«r sich in Karlsruhe   nicht mehr sicher fühlte, verschwand er hier; er tauchte kurz danach in Frankfurt   auf, wo er sich unter dem NamenNau­mann" als Arzt niederließ. Auch dort söll er Zulauf gehabt haben. In der Verhandlung er­klärten seine als Zeugen vernommenen Opfer, daß er durch sein sicheres Austreten, seinen Pro­phetenbart und als Kriegsverletzter er hat im Krüge einen Arm verloren ihr Vertrauen ge­wonnen habe. Wiegmann selbst, der bereits mehr­fach vorbestraft ist, behauptete, unter dem Einfluß von Rauschgiften gehandelt zu haben, doch fand diese Angabe in dem Gutachten des Sachverständigen keim; Bestätigung. Tagesneuigkeiten Ein bekannter Berliner   Jurist als Fallchmüazer enlarot. Berlin  , 15. Jänner. Der Falschgeldzentrale ttr der Berliner   Kriminalpolizei  - ist gestern em sensationeller Fang geglückt. Der bekannte Rechts­wissenschaftler, der 42 Jahre alte Dr. Cornell- Sa la b a n, der sich als Autor mehrerer bekannter ! juristischer- Bücher, vor allem aber als Heraus- sgeber des Handbuches, für internationales Recht I in wissenschaftlichen Kreisen einen Namen gemacht hatte, und dessen 33jährige Ehefrau wurden als Falschmünzer entlarvt und festgenommen. jSalaban hat bereits seit dem Jahre 1929 falscheZweimark stücke hergestellt und zu- j rammen mit seiner Ehegattin auf den Berliner  'Wochenmärkten umgesetzt. Insgesamt sind von den beiden bisher m e h r a l s 30.000 dieser raffi- .niert hergestellten Falschgeldstücke in den Ver­kehr gebracht, beziehungsweise als Fälschun» gen angehalten worden. Salaban bewohnte in j Lichterfelde in der Potsdamerstraße 61 eine Luxuriös eingerichtete zweistöckige Billa  , wo er nachts in einem verborgenen Kellerraum die Falschstücke auf einer Prägmaschine herstellte. Sein zahlreiches Hauspersonal ahnte nichts von dem dunklen Treiben seines Brotherrn^ der das Leben eines begüterkn Privatmannes führte, das er scheinbar aus den Erträgnissen seiner wissen­schaftlichen Arbeiten bestritt. Er hat bereits ein Geständnis abgelegt, will aber noch einen Helfershelfer gehabt und nur insgesamt etwa 4000 falsche Zweimarkstücke in Umlauf gebracht haben. Er wird i zusammen mit, seiner Fran noch heute dem Vernehmungsrichter vor­geführt. Und wieder ein Soidaleuselbftmord! Amtlich wird gemeldet: Am 12. dS. erntfernte sich bei der Rückfahrt vom Uebungsplatz der Sol- oat Jos. P a v l i L e k des Art.-Reg. 3 in Leit- meritz unter dem Vorwand, eine Spore verloren gu. haben, vom letzten Geschütz, erkletterte den Mast der Hochspannungsleitung und führte durch Berühmng derselben seinen Tod herbei. Als Grllüd zu dieser Tat sollen nach der Vermutung des Garnisonskommandos natürlich wieder nur ungeordnete Familienverhältnisse kn Betracht kommen. Sin Srkau wMct.. New-Dark, 15. Jänner. Ein Orkan wütete in den benachbarten Staaten Mississippi  und Tennessee  , die außerdem vom Hoch­wasser heftnaesucht wurden. 5000 Persone« haben sich auf Dächer und Bäume geflüchtet und warten angstvoll aus Hilfe. In der Gegend von Trenton   wurden 6 Personen getötet und viele verletzt. -er unbezwingbare Mount yverest. Kalkutta  , 14. Jänner. Die beiden amerika  - nischen Flieger Richard Halliburton   und Meyo Stephens haben den Versuch unter­nommen, die höchste, Spitze der Erde, den Mount Everest  , zu überfliegen. Sie erreichten jedoch nur eine' Höhe von 4427 Meter und mußten enttäuscht zurückkehren. Der Mount Everest   ist 8845- Meter hoch und noch immer nicht bezwungen. Seit dem Jahre 1924, an dem der englische   Flieger Sir Allan Cobham den Versuch unternahm, haben sich erst jetzt wieder tzvci amerikanische Flieger an das Wagnis ge­mocht. , O Berlin, 15. Jänner. Elli Beinhorn ist von ihren Himalayafiüaen wieder in Kal­ kutta  «inge troffen. Wie die Fliegerin mitteilt, erreichte sie in den Hochgebirgen eine Höhe von Wer 5000 Meter und kam bis dicht an das Mount-Everest-Massiv heran. Sie hält eine Äeberftiegung des Mount Everest   für möglich, allerdings mit einer anderen Maschine. Rehnrrg der«laffenlottenr 60.000 K:- 67.385. 20.000 K:. 89.683. 10.000 K: 66.193, 67.494, 78.081, 96,595. 5000 K: 25.767, 64.627, 87.562, 96.847, 99.158. 2000 K: 3.917, 4.115, 4.830, 7.118, 7395, 9.364, 10.065, 12.726, 13.522, 22.069, 34.865, 35.632, 36.434, 39.910, 52.826, 54.368, 69.613, 72.692, 74.422, 74.922, 75.479, 79.704, 84.938, 88.911, 89.527, 101.831, 104 901. Mitgeteilt von der Glücksstelle Josef St« i n, Prag  . 1,. Bergstein 2. Mord aus Rache. Jn Eidlitz hat sich gestern früh eine schreckliche Bluttat ereignet. Der in Wissotschan geborene und nach Eidlitz heimats­zuständige Hilfsarbeiter Josef Ohorn in Eidlitz wurde auf dem Weg zum Autobus, der ihn zu .seiner Arbeitsstelle nach Komotau   bringen sollte, im sogenannten Schlohgaßl von feinem Schwieger, sohn, dem am 7. November 1897 geborenen, in Komotau  , Eiblitzerstraße wohnhaften Chauffeur Franz Baier mit einer Repetierpistole erschossen. Baier, der mit Ohorns Tochter Lya verheiratet ist, lebt seit einem Jahr von seiner Frau ge­trennt, versuchte aber, während dieser Zeit immer wieder, sie zur, Wiederaufnahme der ehelichen Gemeinschaft zu bewegen, was ihm aber, da vor allem der Vater der Frau auf der Ehescheidung bestand, nicht gelang. Die Scheidungsklage wurde auch tatsächlich eingebracht: Baier faßte nun den Entschluk. seinen Schwiegervater zu töten und äußerte seine Mordpläne auch. in einem Brief an Ohorn  - Nachdem er di« fuvchtbare Tat voll­bracht hatte, stellte er sich der Polizei in Komo-